Der Neue Pauly

Get access Subject: Classical Studies
Edited by: Hubert Cancik and Helmuth Schneider (Antiquity) and Manfred Landfester (Classical Tradition).

Helfen Sie uns, unseren Service zu verbessern

Der Neue Pauly – published in print by Metzler Verlag – is the most complete and most authoritative modern encyclopedia of the ancient world currently available. In nearly 20,000 entries it covers two thousand years of history and culture of Greco-Roman Antiquity and the reception of this in the two thousand years that followed. This unique reference work is also available in print and online as Brill’s New Pauly.

Subscriptions: see brill.com

Fer(c)tum

(4 words)

s. Strues

Ferentinum

(281 words)

Author(s): Uggeri, Giovanni (Florenz)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Theater Stadt der Hernici in Latium adiectum auf einem Berg (404 m) an der via Latina, 24 Meilen vor Anagnia und 7 Meilen vor Frosinone, h. Ferentino (Frosinone) am Trerus (h. Sacco; Itin. Anton. 305; Tab. Peut. 6,2). Von Volsci 413 besetzt, später den Hernici zurückgegeben (Liv. 4,51ff.); 361 vom consul Licinius Calvus erobert (Liv. 7,9). Hielt während des Aufstands der Hernici 306 zu Rom, erlitt 211 schwere Verwüstungen durch Hannibal. Seit 195 v.Chr. im Besitz des ius Latii (Liv. 34,42,5). Während der gracchisc…

Ferentis, Ferentium

(265 words)

Author(s): Uggeri, Giovanni (Florenz)
[English version] Stadt in Süd-Etruria ( regio VII), für das 8./6. Jh. v.Chr. auf einem Ausläufer des Poggio San Francesco nachgewiesen (305 m), h. Ferento, 9 km nördl. von Viterbo, auf einer Anhöhe zw. zwei rechten Nebenflüssen des Tiberis. In röm. Zeit nach NO auf die andere Seite des Flusses verlegt (306 m; Pianicara). Das Territorium wurde unter den Gracchen vergeben [1. 216]; municipium, tribus Stellatina. Aus F. stammte die gens Salvia, außerdem Otho (Tac. hist. 2,50; Suet. Otho 1,1) und Flavia Domitilla (Suet. Vesp. 3). Die Stadt verfiel in der späten K…

Feretrius

(313 words)

Author(s): Kunz, Heike (Tübingen)
[English version] Beiname Iuppiters ungeklärter Bed., der schon in der Ant. Anlaß zu etym. Spekulationen gab, die antiquarische wie polit. Interessen spiegeln; dabei wurden Name und Kult des Gottes in Beziehung gesetzt. Die Herleitungen reichten von ferre ( arma: Prop. 4,10,47; Liv. 1,10,5-6; vgl. R. Gest. div. Aug. 19: tropaiophóros; pacem: Fest. 81 L.), feretrum (Gestell, auf dem man die erbeuteten Waffen im Triumphzug trug: Plut. Marcellus 8) bis zu ferire ( ense ducem: Prop. 4,10,46; Iuppiter, der mit seinem Blitz “schlägt”: Plut. Marcellus 8; ferire foedus [sc. fetiales], vg…

Feriae

(825 words)

Author(s): Harmon, Daniel P. (Seattle)
[English version] ist das lat. Wort für “Feiertag”; das Plural-Wort wird häufig in singularischer Bedeutung verwendet (vgl. Kalendae, Nonae, Idus, nundinae). Die alte Form (Paul. Fest. 76 L., 323 L.1) ist fesiae (vgl. das etymologisch verwandte festus). Dies feriatus ist ein häufig vorkommendes Synonym. Opfergaben und vorgeschriebene Rituale konnten regelmäßiger Bestandteil von bestimmten Feiertagen sein. Die f. zeichneten sich im wesentlichen durch das Einstellen aller profanen Aktivitäten aus. Es gab entsprechend den sacra (Fest. 284 L.) zwei breite Kategorien von f.: p…

Feriae Latinae

(461 words)

Author(s): Baudy, Dorothea (Konstanz)
[English version] Die Bundesfeier aller latinischen Städte auf dem Albanerberg. Festgott war Iuppiter Latiaris. Rom hatte die Leitung inne; die Nachrichten über Stiftung, Veränderung und Entwicklung des Fests beziehen sich durchweg auf die mythische Urgesch. (Dion. Hal. ant. 4,49; 6,95; Plut. Camillus 42,5 p. 151; Strab. 5,3,2 p. 229). Diesen feriae conceptivae (Varro, ling. 6,25) kam große polit. Bedeutung zu: Die Consuln hatten sie gleich nach ihrem Amtsantritt anzusagen, erst nach der Feier durften sie zum Heer abgehen (Liv…

Feriale

(974 words)

Author(s): Rüpke, Jörg (Erfurt)
[English version] A. Begriff Als f. bezeichnet sich in der Überschrift eine kampanische Inschr. aus dem Jahr 387 n.Chr., die eine Liste von sieben jährlich gefeierten Ritualen bietet (InscrIt 13,2,283). Von diesem Text, dem sog. F. Campanum, wurde der Begriff in der Forsch. auf ähnliche Zusammenstellungen im lat. Bereich übertragen: Im Unterschied zu eigentlichen Kalenderdarstellungen ( fasti ) führen ferialia nicht alle Tage des Jahres auf, sondern nur jene, die durch spezifizierte Rituale ausgezeichnet sind. Es ist sinnvoll, f. als Begriff der Wissenschaftssprache auch …

Feriale Duranum

(392 words)

Author(s): Herz, Peter (Regensburg)
[English version] 1931/32 bei Ausgrabungen in der Garnisonsstadt Dura-Europos (Prov. Mesopotamia) gefundener Papyrus mit einem ursprünglich für den Dienstgebrauch der cohors XX Palmyrenorum gedachten Festkalender aus der Regierungszeit des Severus Alexander (2/3, Anfang Januar bis Ende September erh.). Neben dem Datum und dem Anlaß des Festes finden sich auch Angaben zur Art des zu verwendenden Opfertieres. Etwa drei Viertel des Festbestandes sind mit ausreichender Sicherheit erschlossen: 1. Neben aktuellen Festen des regierenden Kaisers Severus Alexander (dies imperi…

Fer(i)culum

(131 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] seltener feretrum (z.B. Ov. met. 3,508; 14,747). Damit werden Tragevorrichtungen unterschiedlicher Form bezeichnet, die zum Befördern von Sachgütern nötig waren, speziell aber solche Gerüste, auf denen bei Aufzügen (Triumph, Bestattung o.ä.) Gegenstände präsentiert wurden, z.B. Beutestücke, Gefangene, Götterbilder u.a. (Suet. Caes. 76); ferner diente das f. zum Transport des Verstorbenen oder der Dinge, die mit ihm bestattet oder verbrannt werden sollten (Stat. Theb. 6,126). F. nannte man auch (Hausrat) das Speisebrett, die flache Schüssel, m…

Fernhandel

(4 words)

s. Handel

Fernsehen

(5 words)

s. Medien

Feronia

(397 words)

Author(s): Frateantonio, Christa (Gießen)
[English version] Name einer Göttin mit mehreren Kultstätten in Mittelitalien, die außerhalb städtischer Zentren lagen, sowie einem Quellheiligtum in Aquileia. Etym. des Namens und Herkunft des Kultes sind unklar. Die mod. Forsch. nimmt mit Varro ling. 5,74 an, daß es sich um eine sabinische Gottheit handelt. Etrurien als Ursprungsgebiet des Kultes wird entgegen früheren Annahmen h. allg. abgelehnt [1. 309; 2. 407]. Für die sabinische Herkunft sprechen v.a. arch. Befunde, d.h. die Situierung ihrer…

Ferrandus

(83 words)

Author(s): Fröhlich, Roland (Tübingen)
[English version] Diakon in Karthago, † 546/547, Schüler und Freund des Bischofs Fulgentius von Ruspe, über den er bald nach dessen Tod (532) eine Vita verfaßte (Autorschaft nicht einhellig anerkannt). Von F. stammt die erste Sammlung ( Breviatio canonum) des nordafrikanischen Kirchenrechts (Synodalbeschlüsse, in 232 kurzen Merksätzen zusammengefaßt). Von ihm erhalten sind ferner 14 Briefe, die vor allem theologische Fragen behandeln (Monophysitismus, Dreikapitelstreit). Fröhlich, Roland (Tübingen) Bibliography PL 65,117-150; 67,949-963; 88,817-830 LThK2, 4,87 H. Jed…

Ferreolus

(88 words)

Author(s): Johne, Klaus-Peter (Berlin)
[English version] Gallischer Aristokrat, Enkel des Afranius Syagrius, consul 381 n.Chr., durch seine Frau Papianilla verschwägert mit Sidonius Apollinaris (Sidon. epist. 1,7,4; 7,12,1f.; carm. 24,35-38). Er unterstützte als praefectus praetorio Galliarum 451 Aetius [2] bei der Abwehr der Hunnen, schützte 452/3 Arelate vor den Goten und gewährte Steuererleichterungen in Gallien (Sidon. epist. 7,12,3). 469 klagte er als Gesandter seiner Heimat in Rom den Amtsnachfolger Arvandus an (Sidon. epist. 1,7,4; 9). Johne, Klaus-Peter (Berlin) Bibliography PLRE 2, 465f. J. Harries, S…

Fescennini versus

(155 words)

Author(s): Courtney, Edward (Charlottesville, VA)
[English version] Improvisierte Verse, die bei Hochzeiten gesungen wurden und zur Kategorie häufig anzutreffender apotropäischer Obszönität gehörten. Der Brauch wurde selbst in christl. Zeiten weiter gepflegt. Der Grund für die (ungesicherte) etym. Herleitung des Namens von Fescennia oder -ium, einer falisk. Stadt im Süden Etruriens, ist unklar. Die andere Ableitung von fascinum (Paul. Fest. 76; vgl. 76, wo er die Form Fescemnoe bietet) ist sprachwiss. unmöglich. Lit. Versionen finden sich in Catull 61,119ff. (wo die früheren homosexuellen Verhältnisse de…

Fest, Festkultur

(4,368 words)

Author(s): Sallaberger, Walther (Leipzig) | Felber, Heinz (Leipzig) | Auffarth, Christoph (Tübingen)
[English version] I. Alter Orient Der altmesopot. Kalender beruht auf dem Mondlauf mit seinen Phasen, die dementsprechend monatlich kultisch begangen werden (1., 7., 15. Tag). Jährliche F. sind häufig mit dem agrarischen Zyklus (Aussaat, Ernte) verbunden, wobei regionale Unterschiede (z.B. Bewässerungs- oder Regenfeldbau) zu beachten sind. Nicht-zyklische F. betreffen in der Regel den Herrscher (Krönung, Tempel- oder Palastbau, Krieg, Tod). Im Bereich der Familie werden Einschnitte im Lebenslauf (Hoc…

Festkultur/Trionfi

(1,996 words)

Author(s): Helas, Philine (Berlin) RWG
Helas, Philine (Berlin) RWG [English version] A. Einleitung (RWG) Als F./T. bezeichnet man Wagenaufzüge in Anlehnung an den ant. Triumph, die allegorische, histor., myth. oder rel. Sujets oder Persönlichkeiten, sei es in bildlicher, lit. oder inszenierter Form darstellen. Der in der Myth. überlieferte Triumph des Gottes Dionysos in Indien war Modell der Ehrung des siegreichen Feldherren, wie sie mit den Triumphen der röm. Imperatoren praktiziert wurde [7. 90-116]. Der zu Dionysosfesten mitgeführte carrus navalis kann als eine Wurzel der der späteren T. gelten, der d…

Festtracht

(377 words)

Author(s): Hurschmann, Rolf (Hamburg)
[English version] Man kann davon ausgehen, daß bei privaten und öffentlichen Festen die Kleidung durch eine bes. Färbung bzw. Verzierung gegenüber der Alltagskleidung hervorstach; so erhielten in Sybaris die Frauen, die an den Festen der Stadt teilnahmen, ein Jahr vorher darüber Nachricht, um sich entsprechend vorzubereiten (Athen. 12,521c; Plut. mor. 147e). Ein Auftreten in der Öffentlichkeit setzte ein sauberes Erscheinen voraus (vgl. Plat. symp. 174a). Bei festlichen Anlässen wurde verschiedentlich ein Umhang, ξυστίς ( xystís) genannt (Aristoph. Lys. 1190, Nub. 70;…

Festus

(926 words)

Author(s): Portmann, Werner (Berlin) | Eigler, Ulrich (Trier) | Johne, Klaus-Peter (Berlin) | Schmidt, Peter L. (Konstanz)
[English version] [1] s. Marcius Festus s. Marcius Festus Portmann, Werner (Berlin) [English version] [2] Iulius F. Hymetius Röm. Amtsträger; proconsul Africae 366-368 n. Chr. war um 350 n.Chr. corrector Tusciae et Umbriae, später praetor urbanus und consularis Campaniae cum Samnio (vor 355). 362 war er vicarius urbis Romae (Cod. Theod. 11,30,29) und 366-368 proconsul Africae (Cod. Theod. 9,19,3; die gesamte Laufbahn in ILS 1256). Als proconsul linderte er eine Hungersnot in Karthago und wurde dabei wegen eines falschen Betrugsvorwurfs zu einer Geldbuße verurt…

Fetiales

(472 words)

Author(s): Prescendi, Francesca (Genf)
[English version] Röm. Priester, die ein collegium von 20 Mitgliedern auf Lebenszeit bildeten. Sie wurden unter den vornehmen Familien kooptiert (Dion. Hal. ant. 2,72). Der Name wurde mit foedus (Serv. Aen. 1,62), fides (Varro ling. 5,86) und ferire (Fest. 81 L.) verbunden. Der Tradition nach wurde dieses collegium entweder von Numa (Dion. Hal. ant. 2,72,1; Plut. Numa 12,4-13,67f-68c; Camillus 18,137b-f), von Tullus Hostilius (Cic. rep. 2,31) oder von Ancus Marcius (Liv. 1,32,5; Ps. Aur. Vict. de viris illustribus 5,4; Serv. Aen. 10,14) gestiftet. Die f. wahren das ius fetiale (Cic…

Fett

(155 words)

Author(s): Gutsfeld, Andreas (Münster)
[English version] Aus pflanzlichen oder tierischen Zellen gewonnener, flüssiger, halbfester oder fester Stoff, der für die menschliche Ernährung als Energielieferant und Geschmacksträger von großer Bed. ist. In der Frühzeit der Ant. dominierten Butter, Schmalz und Talg. Der Verbrauch dieser tierischen F. blieb später insbesondere im Norden der ant. Welt hoch; im mediterranen Raum erhielt schließlich das Olivenöl den absoluten Vorrang. Obwohl verhältnismäßig teuer (CIL III 2, p. 827 3,1-3; 4,10-11;…

Fettaugenmode

(188 words)

Author(s): Eleuteri, Paolo (Venedig)
[English version] Griech. Schriftart der 2. H. des 13. Jh. bis zum Anf. des 14. Jh. (gleichzeitig mit der ersten Palaiologenzeit), die durch einen auffallenden Gegensatz zw. dem kleinen, gerundeten und oft krummen Kern der meisten Buchstaben und den übergroßen Rundungen von Omikron, Sigma, Beta, Ypsilon, Alpha und Omega sowie durch das Einschreiben von Kleinbuchstaben in Omikron, Ypsilon und Omega gekennzeichnet ist und damit das völlige Zerfallen des ant. Minuskelkanons (Minuskel) bestens repräse…

Feuer

(1,529 words)

Author(s): Furley, William D. (Heidelberg)
(πῦρ, ignis). [English version] A. Herstellung Im praktischen Leben verwendeten die Griechen schon seit homer. Zeit F. zum Kochen, Schmieden, Opfern, Brennen von Keramik, zur Brandbestattung, Wärmung, Beleuchtung, als Signal, Waffe, zur Reinigung und zur Gewinnung von Erz. Man rieb Stöcke (πυρεῖα, Theophr. De igne 64 Coutant) aneinander oder schlug geeignete Steine zusammen, um F. zu zünden, hielt als Feuerquelle eine ständig brennende Öllampe oder einen glühenden Narthex-Stab bereit (Hes. theog. 567). Furley, William D. (Heidelberg) [English version] B. Griechische Mytho…

Feuer, griechisches

(89 words)

Author(s): Berger, Albrecht (Berlin)
[English version] Einem Flammenwerfer ähnliche Waffe der byz. Marine, zuerst erwähnt bei der Abwehr des arab. Angriffs auf Konstantinopel 674-678 n.Chr. Ihre Funktionsweise wurde mehrere Jh. lang erfolgreich geheimgehalten. Vermutlich wurde (aus natürlichen Quellen gewonnenes) Erdöl in einem Druckbehälter erhitzt, mit Luftdruck durch ein Metallrohr ausgeschleudert und entzündet. Die Flammen brannten auf dem Wasser weiter und waren schwer löschbar. Kallinikos Berger, Albrecht (Berlin) Bibliography J.F. Haldon, M. Byrne, A Possible Solution to the Problem of Gree…

Feuerwehr

(644 words)

Author(s): H.F.
[English version] I. Allgemeines Die Organisation einer F. war in größeren Städten des röm. Reichs erforderlich; bei kleineren Siedlungen war Nachbarschaftshilfe selbstverständlich (Sen. contr. 5,5; Sen. clem. 1,25,5). Die Bestrebungen mußten darauf gerichtet sein, kleinere Brände, die von offenen Feuern (Herd und Beleuchtung) ausgingen, zu ersticken, bevor das Feuer sich ausbreitete und durch die Hitzeentwicklung und den entstehenden Sog zu einer Feuersbrunst wurde. Diese Gefahr bestand v. a. bei s…
▲   Back to top   ▲