Der Neue Pauly

Get access Subject: Classical Studies
Edited by: Hubert Cancik and Helmuth Schneider (Antiquity) and Manfred Landfester (Classical Tradition).

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Der Neue Pauly – published in print by Metzler Verlag – is the most complete and most authoritative modern encyclopedia of the ancient world currently available. In nearly 20,000 entries it covers two thousand years of history and culture of Greco-Roman Antiquity and the reception of this in the two thousand years that followed. This unique reference work is also available in print and online as Brill’s New Pauly.

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Ziaëlas

(288 words)

Author(s): Schottky, Martin
[English version] (Ζιαήλας). Der Sohn aus der ersten Ehe des Nikomedes [2] I. wurde von diesem von der bithynischen Thronfolge ausgeschlossen. Z. floh daher etwa 255 v. Chr. zu einem nicht namentlich genannten armenischen König (Samos [1]). Nach dem Tod des Vaters gelang es ihm mit Hilfe der galatischen Tolistobogioi in bis etwa 250 dauernden Kämpfen, den Haupteil Bithyniens zu gewinnen (Memnon FGrH 434 F 14). In einem zw. 246 und 242 nach Kos gesandten Schreiben (Syll.3 456 = Welles 25) erkannte Z. die Asylie ( ásylon ) des dortigen Asklepiostempels an. Der Br…

Ziege

(1,749 words)

Author(s): Renger, Johannes | Jameson, Michael | Ruffing, Kai
(αἶξ/ aix; τράγος/ trágos: Ziegenbock; lat. caper, capra, hircus). [English version] I. Alter Orient und Ägypten Z. (sumerisch ùz, weibliche Ziege; akkadisch enzu, das sowohl die weibl. Ziege als auch Ziegen als Gattung (dann meist pl. enzāte) bezeichnen konnte; sumer. máš, akkad. urīṣu Z.-Bock) sind in Mesopot. seit Beginn des 3. Jt. v. Chr. inschr. bezeugt. Die Texte unterscheiden begrifflich nach Rasse, Alter, Geschlecht und auch Verwendungszweck (Opfer-Z., Woll-Z.). Z. wurden als “schwarz” bezeichnet, bildliche Darstellungen zeigen …

Ziegelei

(469 words)

Author(s): Schneider, Helmuth
[English version] ( figlina). Ziegelsteine (= Zi.) und Dachziegel wurden in der Nähe der Tonvorkommen in Z. hergestellt und dann zu den Baustellen transportiert. Wegen ihres hohen Gewichts versuchte man lange Transportwege zu vermeiden; die Zi.-Herstellung war aus diesem Grund nicht in Produktionszentren konzentriert, sondern über ganz It. verteilt. Immerhin belieferten küstennahe Z., deren Zi. mit dem Schiff transportiert werden konnten, ganze Küstenregionen; Zi. der figlina des Vibius Pansa bei Ariminum finden sich im gesamten nördl. Adriaraum (ILS 8648a-h). Bedingt dur…

Ziegel, Ziegelstempel

(1,099 words)

Author(s): Wartke, Ralf-B. | Höcker, Christoph
[English version] I. Alter Orient Die Gesch. des Z. und seiner Vorstufe, des Lehmpatzens, reicht in Äg. und Vorderasien bis in das 8./7. Jt. v. Chr. zurück. Rohstoff war meist eine lokale Mischung aus Ton/Lehm und Sand/Kies, in Äg. der Nilschlamm. Gemagert mit vegetabilen (Stroh, Häcksel, Spreu) und mineralischen Zuschlägen (zerstoßenen Steinen bzw. Keramikscherben) bzw. Abfällen (Tierdung) wurden Z. in hölzernen Rahmen geformt. Nach Trocknung an der Sonne wurden sie in Lehmmörtel verlegt. In der jew…

Ziegenmelker

(81 words)

Author(s): Hünemörder, Christian
[English version] (Caprimulgus europaeus L.). Der merkwürdige erdfarbene Vogel hat seinen Namen αἰγοθήλας/ aigothḗlas (lat. caprimulgus) von der bei Aristot. hist. an. 8(9),30,618b 2-9 (= Plin. nat. 10,115; Ail. nat. 3,39) angeführten Behauptung, er sauge nachts am Euter der Ziegen [1. 72], lasse deren Milch versiegen und die Tiere erblinden. Tatsächlich fängt dieser Vogel nachts im Fluge mit seinem recht breiten Schnabel Insekten. Hünemörder, Christian Bibliography 1 Leitner. Keller 2, 68 f.  D'Arcy W. Thompson, A Glossary of Greek Birds, 1936 (Ndr. 1966), 24 f.

Zierstil

(294 words)

Author(s): Menci, Giovanna
[English version] Nach [1] griech. Buchschriften, bei denen die unteren und/oder oberen Buchstabenenden mit (z. T. zusätzlichen) horizontalen oder vertikalen Strichen verziert sind (engl. finials oder serifs; frz. patins, empattements, apices; it. apici ornamentali). Diese “Zierstriche” (= Zs.) führt man auf Einflüsse der Epigraphik, der lat. Schrift oder auch der Verbindungsstriche in der griech. Kursivschrift zurück; jedoch scheint v. a. der typisch hell. Hang zum Ornament zugrundezuliegen. Zs. finden sich in zahlreichen unt…

Zigua

(93 words)

Author(s): Huß, Werner
[English version] Stadt der Africa Proconsularis am Fuß des Djebel Zaghouan. Etwa 30 neupunische Stelen bezeugen den Kult des Saturnus/Baal Hamon (Baal). Eine dieser Stelen trägt eine neupun. Inschrift (Répertoire d'épigraphie sémitique II, 598). Auch neupun. Gräber weisen auf die pun. Vergangenheit der Stadt hin. Eine Brunnenanlage versorgte in röm. Zeit den großen Aquaedukt von Karthago (vgl. CIL VIII 1, 895-905; 2, 10523 f.; Suppl. 1, 12424-12431; AE 1984, 739?). Huß, Werner Bibliography AATun 050, Bl. 35, Nr. 104  M. Leglay, Saturne africain: monuments, Bd. 1, 1961, 1…

Zikade

(355 words)

Author(s): Hünemörder, Christian
[English version] (Cicada plebeia). Dieses Insekt, die Baumgrille (griech. ὁ τέττιξ/ téttix, Gen. -ιγος oder -ικος; lat. cicada), war und ist eines der bekanntesten und charakteristischsten der Mittelmeerwelt. Ihr stereotyper Gesang bzw. ihr Lärmen (ἠχεῖν/ ēcheín, Hes. erg. 583; Sappho fr. 89 D.; Anth. Pal. 7,196 und 201), das durch Reiben der Flügel an der sog. Schrilleiste (vgl. Aristot. hist. an. 4,9,535b 7-9) erzeugt wird, ist oft das einzige Geräusch an einem heißen Sommertag; denn alle anderen Tiere schweigen dann (z. B. He…

Zilath

(189 words)

Author(s): Eder, Walter
[English version] (auch zilat, zilach, zilac). Name eines Amtes in etr. Städten, bekannt aus inschr. Zeugnissen seit dem 4. Jh. v. Chr.; die meisten Belege stammen aus dem Gebiet von Tarquinii, weitere aus Vulci, Volsinii, Volaterra und Clusium [1. 246 f.]. Der z. scheint (z. T. mit anderen als z. bezeichneten, aber mit unterschiedlichen Aufgaben versehenen Amtsträgern) an der Spitze der städtischen Verwaltung gestanden zu haben, die sich nach der Auflösung des Königtums bzw. dem Niedergang aristokratischer Macht in Etrurien (Etrusci) her…

Zimmermann

(4 words)

s. Materiatio

Zimt

(200 words)

Author(s): Hünemörder, Christian
[English version] (κιννάμωμον/ kinnámōmon, κασσία/ kassía; lat. cinnamomum, -a, cinnamum, cas(s)ia). Die aromatische Rinde der verschiedenen Arten des Z.-Strauchs (v. a. C. zeylanicum Br., C. cassis Br., C. Burmanni Bl.) wurde in der Ant. ebenso wie h. getrocknet und in Röhrenform verkauft. Die Phönizier vermittelten (Hdt. 3,111) den Griechen die Kenntnis, ohne daß seine tatsächliche Herkunft aus Süd- und SO-Asien (India II.) bekannt wurde. Man glaubte daher, Z. wachse auf der sw Arabischen Halbinsel und dem gegenüberliegenden Ostafrika ( kinnamōmophóros chṓra

Zincirli

(5 words)

s. Kleinasien III. C.

Zink

(275 words)

Author(s): Riederer, Josef
[English version] ist ein Metall, das in der Natur nicht gediegen vorkommt. Aus seinen Erzen läßt es sich nicht durch einen Verhüttungsprozeß, sondern nur durch Destillation gewinnen. Die frühesten z.-haltigen Objekte aus Kupferlegierungen entstanden durch die Verwendung von zufällig Z.-Erze enthaltenden Rohstoffen. Aus dem Alten Orient sind vereinzelt z.-haltige Objekte (mit 6-12 % Z.) aus Kupferlegierungen bekannt. Hier handelt es sich offensichtlich um zufällige Beimengungen durch die Verwendung z.-haltiger Erze. Auf d…

Zinn

(1,092 words)

Author(s): Riederer, Josef | Wartke, Ralf-B.
[English version] I. Definition Z. ist ein Metall, das in der Ant. zum Metallguß, zur Herstellung von Blechen, zum Verzinnen anderer Werkstoffe, zur Herstellung von Legierungen, v. a. mit Kupfer zu Bronzen oder mit Blei zu Blei-Z.-Loten verwendet wurde. Ausgangsmaterial war Cassiterit oder Z.-Stein, das einzige Z.-Mineral, das in einer für metallurgische Verarbeitung ausreichenden Menge in der Natur vorkommt. Der Z.-Stein, ein Z.-Oxid (SnO2), hat eine dunkelbraune bis schwarze Farbe, hohes spezifisches Gewicht (6,8-7,1 g/cm3) und große Härte (6-7), also Eigenschafte…

Zinninseln

(5 words)

s. Kattiterides; Zinn

Zinnober

(302 words)

Author(s): Alonso-Núñez, José Miguel
[English version] (κιννάβαρι/ kinnábari, lat. minium) ist ein rotes bis braun-rotes Mineral (Quecksilbersulfid, HgS), das sich meist in Sedimentgesteinen in der Nähe vulkanischer Aktivität findet. Theophrastos, der Z. ausführlich beschreibt, unterscheidet zw. natürlichem und hergestelltem Z. und gibt als Herkunftsgebiete Spanien und Kolchis an (Theophr. de lapidibus 58-60 Eichholz). Nach Plinius [1], der sich auf Theophrastos beruft, soll Z. gegen E. des 5. Jh. v. Chr. von Kallias [5] im Laureion-Gebiet entdeckt worden sein; Plinius erwähnt da…

Zins

(1,988 words)

Author(s): Renger, Johannes | Andreau, Jean
[English version] I. Alter Orient und Ägypten Die frühen mesopot. Dokumente (24.-21. Jh. v. Chr.), die sich auf Darlehen und Vorschüsse seitens institutioneller Haushalte an Individuen beziehen, lassen vermuten, daß Z. berechnet wurde, ohne daß aber Aussagen über die Z.-Sätze möglich sind. Öfter wurde der Schuldner anstelle von Z. zu landwirtschaftlichen Arbeiten für den Gläubiger verpflichtet [10. 117]. In altbabylonischer Zeit (19.-17. Jh. v. Chr.) wurde strikt zw. Z. auf Getreide- (331/3 %) und auf Silberdarlehen (20 %) geschieden. Dies ergibt sich aus Darl…

Zion

(269 words)

Author(s): Ego, Beate
[English version] (Ζιών oder Σιών, fem.; lat. Zion, mask., fem. oder ntr.). Der hebr. Eigenname Z. bezeichnete urspr. die Zitadelle der von David [1] eroberten Jebusiterstadt Jerusalem, die auf dem karstigen Süd-Ost-Hügel oberhalb der Gihonquelle lag. Der hebr. Text erklärt die Wendung “Festung Z.” ( meṣudat ṣijjōn) durch “Davids Stadt” (2 Sam 5,7; vgl. 1 Kg 8,1; zur Unterscheidung von der übrigen Stadt vgl. 2 Sam 6,10; 6,12; 6,16). Nach der Ausdehnung Jerusalems unter Salomo konnte der Name auch für den Tempelberg (Ps 2,6; Jes 2,2 f.) bzw.…

Ziphene

(82 words)

Author(s): Liwak, Rüdiger
[English version] (Ζιφηνή). Mit Z. bezeichnet Iosephos [4] Flavios (Ios. ant. Iud. 6,275; 277) die Steppe von Zīf (1 Sam 23,14 f.; 26,2). In jener Gegend, die nahe der at. Stadt Zīf (Jos 15,55, h. Tall Zīf, 6 km südl. von Hebron) lag, versteckte sich David [1] auf der Flucht vor Saul (1 Sam 23,24-28, vgl. Ps 54,2), dessen Leben er bei einer nächtlichen Aktion nach einer legendären Erzählung (1 Sam 26,1-25) aus Respekt vor dem Königsamt (“Gesalbter”) unangetastet ließ. Liwak, Rüdiger

Zipoites

(382 words)

Author(s): Schottky, Martin
(Ζιποίτης). [English version] [1] bithynischer Fürst, 356-280 v. Chr. Der 356 v. Chr. geb. Sohn des bithynischen Fürsten Bas (s. Nachträge) trat 328 dessen Nachfolge an. Ein erster Versuch, sein Reich durch die Eroberung von Kalchedon und Astakos [1] zu erweitern, scheiterte 315 (Diod. 19,60,3). In der Zeit nach der Schlacht bei Ipsos (301) besiegte Z. zwei Strategen des Lysimachos [2] (Memnon FGrH 434 F 6,3). In diesen Zusammenhang gehören wohl neue Kämpfe gegen Kalchedon (Plut. mor. 302e) und die Erobe…
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