Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Baustatik

(2,264 words)

Author(s): Becchi, Antonio
Die B. widmet sich der mechanischen Interpretation von Bauwerken, um deren Verhalten bezüglich ihrer Eigenlast sowie zusätzlich auf sie wirkender Lasten zu beschreiben. Hauptgegenstand der B. sind Statik und Festigkeitslehre. Die statische Analyse von Gebäuden wurde im Verlauf des 18. Jh.s integraler Bestandteil der Ingenieursausbildung (Ingenieur; Technische Ausbildung). Gleichzeitig präsentierten erste Handbücher die Grundzüge der B., deren theoretisches Fundament im Lauf des 19. Jh.s immer differenzierter ausgearbeitet wurde. Angesied…
Date: 2019-11-19

Baustile

(15 words)

s. Architekturtheorie | Barockarchitektur | Barockgotik | Historismus | Klassizistische Architektur | Renaissance | Revolutionsarchitektur
Date: 2019-11-19

Baustoffe

(2,582 words)

Author(s): Reith, Reinhold
Als wichtige B. kamen im SpätMA und der Nz. Holz, Stein, Kalk, Sand, Lehm bzw. Ton in Betracht. Die Verfügbarkeit dieser Materialien beeinflusste Bautechnik und Baustil wesentlich (Architekturtheorie), wobei langfristig ein Trend von der Holz- zur Steinbauweise (bzw. zum Backstein) zu beobachten ist. Die ungleiche räumliche Verteilung der B. und die hohen Transportkosten banden das Bauwesen der Nz. stark an das jeweilige milieu naturel[12]. Das Umland bildete das primäre Versorgungsgebiet, wenngleich B. auch über weite Strecken herangeführt wurden. Der Tran…
Date: 2019-11-19

Bautechnik

(10 words)

s. Fachwerk | Gewölbebau | Gründungsbau | Hebevorrichtungen | Steinbau
Date: 2019-11-19

Bautypus

(2,218 words)

Author(s): Hoppe, Stephan
1. BegriffsdefinitionB. ist ein zwischen Funktion, Form und Inhalt angesiedelter Klassifikationsbegriff, der es erlaubt, Gebäude nach ihrer formalen Grundstruktur bzw. ihrer Grundgestalt zu unterscheiden bzw. untereinander in Bezug zu setzen. Solche Grundstrukturen können Gestaltkonzepte wie Turm, Giebelhaus, Traufenhaus, Zentralbau oder Longitudinalbau sein. In diesem Sinn von Formtyp wird der Begriff B. im Folgenden verwendet.In einem strengen Sinn bezieht sich der verwandte Begriff der Baugattung demgegenüber auf die Funktion eines Gebäudes (z.…
Date: 2019-11-19

Bauwesen

(1,427 words)

Author(s): Gömmel, Rainer | Braun, Helmut
1. Allgemeine begriffliche Abgrenzung und TrägerBeim Begriff des B. stehen, im Gegensatz zur Architektur, in erster Linie die Trägerschaft und der Zweck der Errichtung eines Gebäudes im Vordergrund; die einzelnen Bauprojekte können nach ihren Auftraggebern und Financiers unterschieden werden. Der Hochbau umfasst primär die Errichtung von Gebäuden, daneben auch die von Brücken[7]. Der Tiefbau umspannt den gesamten Straßen- und Wegebau (Straße) sowie Erdarbeiten wie Wallaufschüttungen oder die Anlage von Kanälen; darüber hinaus gehören das Anlegen v…
Date: 2019-11-19

Beamtenausbildung

(1,481 words)

Author(s): Bruning, Jens
1. Staat – Verwaltung – Beamte: GrundlagenMit der Herausbildung des nzl. Staates und der damit einhergehenden Entwicklung einer professionellen Verwaltung rückten die Amtsträger stärker ins Blickfeld, da eine Herrschaftsausübung mit Hilfe genereller Normen nur möglich war, wenn eine entsprechend qualifizierte Beamtenschaft deren Durchsetzung organisierte und kontrollierte (Beamter). Während bei der Auswahl der (Staats-)Beamten, wie diese neue Führungsschicht seit dem 18. Jh. bezeichnet wurde, bis um 1800 auch persönl…
Date: 2019-11-19

Beamtenlehre

(1,339 words)

Author(s): Weber, Wolfgang E.J.
1. GrundlagenDie Entstehung des nzl. Beamtentums (Beamter) war von einer Vielfalt mündlicher und schriftlicher Erörterungen der Aufgaben und Qualifikationen sowie der gesellschaftlich-politischen Stellung dieser neuen, sekundären Herrschaftselite begleitet. Dort, wo Aus- und Aufbau der Administration (Verwaltung) bes. weit vorangeschritten war, ging daraus spätestens in der zweiten Hälfte des 16. Jh.s eine förmliche, ab dem 18. Jh. wesentlich juristisch, in geringerem Maße auch staatswirtschaftlich geprägte B. hervor. Diese von Verwaltungspraktikern und an d…
Date: 2019-11-19

Beamtenrecht

(812 words)

Author(s): Wunder, Bernd
Das B. als Regelung der Arbeitsbeziehungen im öffentlichen Dienst durch Gesetz wurde erst im Aufgeklärten Absolutismus fassbar und erfuhr seine wesentliche Ausprägung als Teil der Verwaltungs-Reformen im nachrevolutionären Frankreich und im europ. Machtbereich Napoleons. Die Zentralisierung der Zivilverwaltung nach militärischem Vorbild zwischen 1800 und 1804 führte auch zur Schaffung des modernen Beamtentums. Der privatrechtlich angestellte, nebenamtlich und zeitlich befristet tätige, häufig adlige Generalist wurde dur…
Date: 2019-11-19

Beamter

(2,489 words)

Author(s): Asch, Ronald G.
1. Amtsträger und FunktionenDas Wachstum der Staatsgewalt in der Frühen Nz. war auf das Engste verbunden mit der Entwicklung einer professionellen Verwaltung, für deren Amtsträger die Verteidigung der Autorität des Staates und der Kampf für den eigenen sozialen Status und die eigenen Interessen sich zu einer Einheit verbanden. Diese Amtsträger wurden allerdings erst seit dem 18. Jh. durchgängig als B. oder Staats-B. (statt Diener, Räte, Amtmann etc.) bezeichnet, auch wenn das Wort (etwa in der Form beambte) gelegentlich schon im 16. Jh. verwandt wurde. Der entsprechend…
Date: 2019-11-19

Befreiungskriege

(1,976 words)

Author(s): Grothe, Ewald
1. Militärische EreignisseMit dem Begriff der B. (auch Freiheitskriege oder (anti-)Napoleonische Kriege) bezeichnet man den militärischen Konflikt der dt. und europ. Staaten mit Napoleon (1813 bis 1815; vgl. Abb. 1 und Abb. 2). Die B. beschlossen eine Phase intensiver militärischer Auseinandersetzungen in der letzten Dekade des 18. und zu Beginn des 19. Jh.s. Beginnend mit den Koalitionskriegen nach 1792 und fortgesetzt durch die Eroberungen Napoleons seit 1799, hatte Europa über zwei Jahrzehnte hinweg im Zeichen der franz. Expansion gestanden. Na…
Date: 2019-11-19

Begierde

(1,853 words)

Author(s): Dimit, Robert | Werner, Gunda
Die Konzeptionen von B. variierten in der Nz. stark. Wie im Hinblick auf Gefühle generell änderten sich auch Anschauungen und Einstellungen zur B., sowohl in der Theorie als auch in der Praxis.1. TheorienDie frühnzl. Vorstellungen von B. (lat. voluptas) unterschieden sich zunächst kaum von denen des MA. Nach Thomas von Aquin wurde die B. als eine der grundlegenden Leidenschaften der Seele verstanden und als das Verlangen definiert, ein abwesendes oder zukünftiges Gut zu erlangen. In diesem technischen Verständnis ist das Objekt der B. immer sinnlich er…
Date: 2021-06-18

Begnadigung

(823 words)

Author(s): Oestmann, Peter
Die B. ist ein Akt der Staatsgewalt, durch den eine nach dem Gesetz strafbare Person aus Gründen der höheren Gerechtigkeit von den Rechtsfolgen ihrer Tat ganz oder teilweise entbunden wird [4. 763]. Im Gegensatz zur ma. Gegenüberstellung von Gnade und Recht und dem Richten nach Gnade, bei dem ein Gericht aufgrund von Billigkeitserwägungen ein Urteil fällen oder ändern konnte, knüpft die nzl. B. an die Ausdifferenzierung der Staatsgewalt an (Staat). Für die Verurteilung eines Straftäters war die Justiz zuständig, die B. wurde dagegen zu einem Reservatrecht des Landes…
Date: 2019-11-19

Begräbnis

(2 words)

s. Bestattung
Date: 2019-11-19

Begriffsjurisprudenz

(661 words)

Author(s): Haferkamp, Hans-Peter
Der Begriff B. ist eine polemisch überlagerte Bezeichnung des dt. Rechtswissenschaftlers Rudolf von Jhering für eine begriffsmathematische, lebensferne Jurisprudenz [1]. Er wird zur Charakterisierung von Teilen der dt. Rechtswissenschaft des 19. Jh.s verwandt. Eine allgemein akzeptierte Definition von B. existiert bis heute nicht [6]. Teilaspekte des Bildes der B. sind die Vorstellung des gegebenen Rechts als lückenlose Ordnung, die auf ein rein logisch verknüpftes Begriffssystem zurückgeführt werden kann (»Begriffspyramide« [5]) und neue Rechtssätze wiederum re…
Date: 2019-11-19

Begrüßung

(4 words)

s. Grüßen | Ritual
Date: 2019-11-19

Behinderung

(789 words)

Author(s): Schattner, Angela
Behindert ist nach heutiger Definition derjenige, der aufgrund eines länger andauernden körperlichen, geistigen oder seelischen Schadens nicht an einer als »normal« angesehenen Lebensführung teilnehmen kann. Bis zum Beginn des 19. Jh.s gab es allerdings keine eigene Bezeichnung für den heutigen Begriff »Behinderte«, sondern B. wurde unter dem Aspekt der Gebrechen betrachtet (Krankheit). In verschiedenen Quellen (v. a. in Bettel- und Armenordnungen der Städte) sind daher Behindertengruppen wie Blinde, Lahme und bresthaftige lut (»verkrüppelte Leute«), aber kein g…
Date: 2019-11-19

Behörde

(995 words)

Author(s): Simon, Thomas
Das Wort B. taucht am Ende des 17. Jh.s in seiner heutigen Bedeutung auf. Es bringt die zunehmende Institutionalisierung der Verwaltungstätigkeit zum Ausdruck, für deren Zwecke der Staat im Laufe der Frühen Nz. einen stetig wachsenden und sich differenzierenden Handlungsapparat ausbildete. Mit ihm wurden Herrschaft und Verwaltung von der Person des Fürsten gelöst; der Verwaltungsapparat entwickelte allmählich ein Eigenleben und verlieh dem werdenden Territorialstaat ein institutionelles Gerüst, das permanent wirksam sein konnte, weil es si…
Date: 2019-11-19

Beichte

(2,322 words)

Author(s): Walter, Peter | Ohst, Martin | Ivanov, Vladimir
1. Definition und BedeutungDie B. (von mhdt. bigiht, zusammengezogen bīht[e]: Aussage, Bekenntnis; Übersetzung von lat. confessio) ist die vom frühen MA bis teilweise in die Gegenwart gebräuchlichste Form des kirchlichen Bußverfahrens. Der Streit um die Frage, ob der B. der Charakter eines Sakraments zuzuerkennen und wie ihre kirchenamtliche Regulierung und ihre Ausübung in der Religionspraxis zu gestalten sei, ist zu einem wesentlichen Differenzierungsfaktor zwischen den drei großen christl. Konfessionen gewo…
Date: 2020-11-18

Beichtorden [Hinzugefügt 2018]

(739 words)

Author(s): Blum, Daniela
1. Allgemeines und Vorgeschichte im MittelalterAls B. werden jene relig. Ordensgemeinschaften (Orden 3.) bezeichnet, die die Beichte zu einem zentralen seelsorgerlichen Prinzip machten. Dazu gehörten die Dominikaner und Franziskaner im Kontext apostolischer Reformbewegungen im 12./13. Jh. sowie die Jesuiten in der Zeit der Konfessionalisierung. Die genannten Orden verbanden die Beicht-Seelsorge mit einer apostolischen Lebensweise und einer intensiven Predigttätigkeit.Das Vierte Laterankonzil (1215) machte die jährliche Beichte beim zuständigen Pfarrer …
Date: 2021-06-18
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