Enzyklopädie der Neuzeit Online

Get access Subject: History
Help us improve our service

Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

Subscriptions: Brill.com

Beichtstuhl [Hinzugefügt 2020]

(1,294 words)

Author(s): Gisevius, Jutta | Sommer-Krick, Marcus
1. Geschichtlicher Ursprung und BauweiseDer B. existiert erst seit dem Trienter Konzil (1545–1563) und den damit einhergehenden Veränderungen in Bezug auf das Sakrament der Buße ( Kirchenbuße) und deren Ausgestaltung [10. 10]. In der Zeit vor dem Tridentinum war es bei der Einzel-Beichte üblich, dass der Priester aus einem mit Armlehnen versehenen offenen hölzernen Sitz, vor dem der Beichtende kniete, die Beichte entgegennahm. Dabei glich der Sitz der Kathedra des Bischofs, der ursprünglich die Absolution erteilte und erst später Priester mit dieser Aufgabe betraute;…
Date: 2021-06-18

Beigeordneter

(617 words)

Author(s): Schmidt, Patrick
Eine Definition des Begriffs B. muss einerseits unterschiedliche regionale Traditionen der Gemeindeverfassung (v. a. Bürgermeister- und Magistratsverfassung), andererseits Bedeutungsveränderungen berücksichtigen, die der Begriff in den letzten zwei Jahrhunderten erfahren hat. Aus geschichtswiss. Perspektive ist zu beachten, dass Diskrepanzen zwischen dem B. als analytischem Terminus und als Quellenbegriff auftreten. In der modernen verwaltungswiss. Literatur wie auch in einem Teil der Gemeindeve…
Date: 2019-11-19

Beiwerk [Hinzugefügt 2020]

(2,535 words)

Author(s): Degler, Anna
1. BegriffDer Begriff B. bezeichnet ganz allgemein eine Hinzufügung, Zutat oder zusätzliche Arbeit zu einem Werk. Er wird sowohl auf schriftliche wie auf bildliche Werke angewendet und ist im Deutschen ab dem 18. Jh. gebräuchlich [1]. In der Frühen Nz. setzte sich im Kontext der Antikerezeption zunächst der griech. Terminus párergon durch [19. 43–58]. Im Frühneuhochdeutschen entwickelte sich für die konkrete Anwendung auf Kunstwerke im 16. Jh. auch das eigenständige Wort bosse/n, ein Wort unklarer Herkunft, das als »Nebenzierde« oder parergum beschrieben und benutzt wurde [8. fo…
Date: 2021-06-18

Bekehrung

(1,244 words)

Author(s): Matthias, Markus
1. BegriffB. (lat. conversio; »Umkehr«, Konversion) oder das für dieselbe Erfahrung stehende Symbol der Neu- und Wiedergeburt sind allgemeine religiöse Phänomene. Ein Subjekt nimmt die B. als einen Akt wahr, durch den es in seiner religiösen oder quasi-religiösen (z. B. weltanschaulichen oder künstlerischen) Orientierung fundamental und umfassend neu ausgerichtet wird.Markus Matthias2. TypenB. kann bezeichnen: (1) die Um- oder Rückkehr zu bekannten, aber im Laufe der (Lebens-)Geschichte verlassenen, religiösen oder moralischen Werten, wie sie die …
Date: 2019-11-19

Bekenntnis

(1,735 words)

Author(s): Axt-Piscalar, Christine
1. Bedeutung und Funktion des BekenntnissesGrundfunktion des christl. B. ist die in Wort und Tat vollzogene öffentliche Bezeugung der Heilsoffenbarung Gottes in Person und Werk Jesu Christi, wie sie sich durch das Wirken des Heiligen Geistes dem Glauben erschließt (Offenbarung). Das B. ist der Grundakt sowohl des persönlichen Glaubens des Einzelnen als auch des Glaubens der Kirche als Gemeinschaft. Diese Funktion des B., wie sie im Neuen Testament für die ersten Christen und Gemeinden bezeugt ist (Römerbrief 10, 9; erster Brief an Timotheus 6, 12) und für den Anspruch der Glaubens-B…
Date: 2019-11-19

Bekleidungsgewerbe

(791 words)

Author(s): Deceulaer, Harald
In den meisten spätma. und frühnzl. Städten Europas bildete das B., gemessen an der Beschäftigung, den zweitgrößten Sektor nach dem Baugewerbe. Eine große Anzahl von Schneidern, Strickern und Wirkern, Hut- und Mützenmachern, Bandwebern (vgl. Bandweberei), Gebrauchtwarenhändlern, Näherinnen u. a. bedienten den Bedarf der Konsumenten. Das Ausmaß und die Zusammensetzung des B. variierte über Raum und Zeit: Während Schneider auf dem Lande in den Quellen zum späten MA noch kaum Erwähnung finden, führte die Veränderung des ländlichen Lebensstandards im Ver…
Date: 2019-11-19

Belagerung

(886 words)

Author(s): Hohrath, Daniel
In den Kriegen der Frühen Nz. waren B. von Festungsstädten ein sehr häufiges, wenn nicht das vorherrschende Element der Kriegführung[3. 632–685]; [5]. Die Bedeutung von Festungen lag auf mehreren Ebenen: Politische, strategische und logistische Aspekte waren untrennbar miteinander verbunden: Auch wenn Städte ihre Bedeutung als eigenständige politische Einheiten seit dem Ende des MA zusehends einbüßten, wurden Residenzstädte und Provinzhauptstädte in den frühnzl. Territorialstaaten zu Zentren fürstlicher Herrschaftsausübung und bevorzugt zu Festungen ausgebaut. Im Kr…
Date: 2019-11-19

Beleibtheit [Hinzugefügt 2023]

(2,193 words)

Author(s): Pyrges, Alexander
B. ist einer von zahlreichen Begriffen, die einen meist ebenso rasch identifizierten wie letztlich schwierig zu definierenden Körper-Zustand zu erfassen suchen. Künstlerische Darstellungen von B. finden sich bereits für die Vorgeschichte, Beschreibungen und Beurteilungen von B. reichen bis ins Altertum zurück; für die Zeit ab der zweiten Hälfte des 19. Jh.s sind Daten zu Körpermaßen von Personengruppen verfügbar.1. Repräsentationen von Beleibtheit von der Antike bis zur NeuzeitDie nzl. Geschichtsschreibung hat sich auf die Repräsentation von B. konzentriert u…
Date: 2023-11-14

Beleidigung

(883 words)

Author(s): Fuchs, Ralf-Peter
Im dt. Sprachgebrauch bezeichnet B. die Verletzung sowohl des Leibes (Gewaltkriminalität) als auch der Ehre. Auch im frühnzl. Gemeinen Recht wurden verschiedene Formen der B. unter einem Begriff (lat. iniuria) zusammengefasst. Unter iniuria fielen Kränkungen einer Person mittels verbaler und tätlicher B. (Verbal- und Realinjurien) sowie schriftliche B. und Kränkungen mittels Gestik und Mimik. Schimpfwörter, Schmähgesten und Gewaltrituale bildeten in der Nz. ein Zeichenrepertoire, das in Ehrkonflikten eingesetzt wurde. In diesem Rahmen verwiesen sie auf element…
Date: 2019-11-19

Bel esprit

(3 words)

s. Schöngeist
Date: 2019-11-19

Beleuchtung

(698 words)

Author(s): Jaritz, Gerhard
B. und B.-Körper sind in starkem Maße Indikatoren für die soziale Gruppenzugehörigkeit ihrer Benutzer. Im 15. und 16. Jh. wurden wie während des gesamten MA bes. Fackeln und Kienspäne als mobile Lichtträger verwendet. An Lichtgefäßen lassen sich Ton-, Glas- und Metalllampen nachweisen. Als Brennstoff wurden für diese v. a. Öle (z. B. Leinöl, Mohnöl) oder, bes. in Nordeuropa, Tran verwendet; derartige Lampen benutzte man in einfachen Haushalten bis ins 19. Jh. Andere B.-Mittel funktionierten auf der Basis fester Brennstoffe, wie das bill…
Date: 2019-11-19

Bellum iustum

(4 words)

s. Krieg, gerechter
Date: 2019-11-19

Beobachtung

(2,310 words)

Author(s): Steinle, Friedrich
1. BegriffB. (lat. observatio) stellt die Hauptquelle empirischen Wissens und zusammen mit dem Experiment das zentrale Verfahren der Naturwissenschaften und der empirischen Gebiete der Geistes- und Sozialwissenschaften dar (Empirismus). Als gerichtete, auf spezifische Gegenstände oder Gegenstandsaspekte fokussierte Aufmerksamkeit ist B. auch in nichtwiss. Lebensbereichen zu finden, wenn etwa ein Zeichner seinen Gegenstand, das Militär feindliche Linien, ein Roulettespieler seine Mitspieler oder ein Passant merkwürdige Gestalten auf dem Parkplatz beobachtet.Fried…
Date: 2019-11-19

Beredsamkeit

(2 words)

s. Rhetorik
Date: 2019-11-19

Bergakademie

(950 words)

Author(s): Fessner, Michael
Die ab der zweiten Hälfte des 18. Jh.s gegründeten B. waren technische Fachschulen zur wiss. Ausbildung von Berg- und Hüttenbeamten (Montanwesen). Die landesherrschaftlichen Montanverwaltungen hatten diese bislang aus erfahrenen Empirikern rekrutiert. Die fortschreitende bergbauliche Entwicklung erforderte aber zunehmend theoretisch ausgebildete Fachkräfte. Das Hauptmotiv zur Errichtung von B. lag im Verlangen der jeweiligen Landesherrschaft, die Bodenschätze rationeller zum Vorteil der Staatsfinanzen auszubeuten. Die B. waren deshalb administrativ und…
Date: 2019-11-19

Bergbau

(2 words)

s. Montanwesen
Date: 2019-11-19

Bergbauakademie

(2 words)

s. Bergakademie
Date: 2019-11-19

Bergbautechnik

(2,905 words)

Author(s): Bartels, Christoph | Farrenkopf, Michael
1. BegriffUnter B. fasst man alle technischen Methoden und Hilfsmittel zusammen, die zur Gewinnung mineralischer Rohstoffe aus dem Untergrund eingesetzt werden. Schon im 16. Jh. setzte eine Verwissenschaftlichung der B. ein, die bes. im Werk des G. Agricola (1494–1555) [1] sichtbar wird. Dort wurden die wesentlichen Felder der B. – Schachtabteufen und Streckenvortrieb, Grubenausbau, Gewinnung, Förderung, Wasserhaltung, Bewetterung, Beleuchtung und Grubenvermessung (Markscheidewesen) – umrissen. Daneben wurden Tagebautechniken wie z. B. der Gold- oder Mineralgewinnu…
Date: 2019-11-19

Bergmann

(654 words)

Author(s): Küpper-Eichas, Claudia
B. heißt nach einem Bergbau-Wörterbuch des 18. Jh.s »ein jeder, so in der Gruben arbeitet oder ein Arsch-Leder träget; und vornehmlich dieser, welcher gute Wissenschafft in Bergwercks-Sachen hat« [3]. Als B. im engeren Sinne wird bis heute ein Arbeiter bezeichnet, der im Rahmen der Gewinnung und Förderung mineralischer Rohstoffe tätig ist (Montanwesen), im weiteren Sinne auch das Leitungspersonal und die Anteilseigner einer Grube (vgl. Abb. 1). Die Berufsgruppe des B. umfasste eine Vielzahl von Beschäftigten, wozu unter und über Tage tätige Arbeiter ebenso w…
Date: 2019-11-19

Bergmannslampe

(719 words)

Author(s): Bartels, Christoph | Farrenkopf, Michael
Als B. bezeichnet man alle bei der untertägigen Gewinnung mineralischer Rohstoffe zur Erhellung der Grubenräume eingesetzten künstlichen Lichtspender. Als Sammelbezeichnung für B. hat sich der dt. Begriff des bergmännischen »Geleuchts« verbreitet [1]. Im Vergleich zu anderen Feldern der Bergbautechnik wurden während der Nz. zwar, abhängend von Bergbausparten und Montanregionen, viele Formen der B. ausgebildet. Konstruktion, Funktion und Brennmaterial basierten jedoch bis ins 18. Jh. auf Grundlagen, die sich z. T. schon im prä…
Date: 2019-11-19
▲   Back to top   ▲