Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Vagabund

(710 words)

Author(s): Wadauer, Sigrid
V. (Landstreicher, nzl. auch Vagabond, franz./engl. vagabond, engl. auch tramp) ist eine facettenreiche Kategorisierung, die sich in der Nz. auf eine Vielfalt von Praktiken beziehen konnte: Sie bezeichnet zunächst jemanden, der umherwandert oder -streift (von lat. vagari). Bei der Vagabondage (engl. vagrancy) trafen Mobilität, Fremdheit, das Fehlen eines festen Wohnortes, von anerkannter Arbeit bzw. einem Arbeitsverhältnis (»herrenloses Gesindel«, masterless men; Arbeitslosigkeit) und Mittellosigkeit zusammen [2. 4]. Es wurde unterstellt, dass dem V. eine Des…
Date: 2019-11-19

Vaganten, Vagierende

(8 words)

s. Bettler | Fahrendes Volk | Vagabund
Date: 2019-11-19

Vakuum

(1,739 words)

Author(s): Siebert, Harald
1. BegriffUnter V. (von lat. vacuus, »leer«) versteht man den absolut materiefreien oder luftleeren Raum. Umgangssprachlich werden auch luftverdünnte Räume als V. bezeichnet.Harald Siebert2. Scholastik und RenaissanceAn den europ. Universitäten des MA mit ihrem starken Bezug auf die aristotelische Philosophie (Aristotelismus) galt es als ausgeschlossen, dass ein V. in der Natur existiert. Zwar wurde 1277 vom Pariser Bischof Étienne Tempier festgestellt, dass es der göttlichen Allmacht freistehe, ein V. zu schaffen; mit der aristotelischen Physik blieb diese Vorstellun…
Date: 2019-11-19

Vampir

(894 words)

Author(s): Nifl Heim, Nordian
1. Vampirismus und VampirpanikEin V. ist ein Wiedergänger, der nach seinem Tod die Lebenden heimsucht, um sie zu schädigen und mittels Blut-Saugens ihrer Lebenskraft zu berauben. Der in uralten Traditionen blutrünstiger Ungeheuer angesiedelte und universal verbreitete Glaube an die Existenz von Untoten prägte für diesen polyvalenten Dämon in verschiedenen europ. Kulturkreisen unterschiedliche Erscheinungsformen aus. Eine frühnzl. Präfiguration des V. im dt.sprachigen Raum war der Nachzehrer, ein ursprünglich nicht blutsaugender Plagege…
Date: 2019-11-19

Vanitas

(846 words)

Author(s): Ewen, Jens
Mit V. (lat.; »Leere«, »falscher Schein«, »Prahlerei«) ist im engeren Sinn ein Motiv und Thema in bildender Kunst, Literatur und Musik gemeint, mit dem die Vergänglichkeit, Endlichkeit und Nichtigkeit menschlichen Daseins und menschlicher Hervorbringungen symbolisiert werden. Im weiteren Sinn ist darunter die Idee zu verstehen, auf die diese symbolischen Darstellungen zurückgehen, die Idee der v. mundi (»Eitelkeit/Vergänglichkeit der Welt»). Diese wurde v. a. in der christl. Theologie überliefert («Es ist alles ganz eitel«, Koh 1,2), geht aber auf an…
Date: 2019-11-19

Variation, musikalische

(705 words)

Author(s): Bork, Camilla
1. BegriffIn der Etymologie des Begriffs V. (von lat. variatio, »Verschiedenheit«, »Veränderung«) wird eine dreifache Bedeutung sichtbar. Er bezieht sich (1) auf ein ästhetisches Ideal (Mannigfaltigkeit); (2) auf eine musikal. Form und kompositorische Technik, die Gegebenes verändert; (3) auf eine Aufführungssituation bzw. performative Praxis, in der diese Veränderungen zum Klingen gebracht werden.Camilla Bork2. Musikästhetisches IdealIn der antiken Rhetorik gehörte die V. zu den grundlegenden Stilmitteln eines guten Redners. Diese rhetorische Traditi…
Date: 2019-11-19

Variationskalkül

(882 words)

Author(s): Fraser, Craig
1. Ursprung Der V. in seiner einfachsten Form bezweckte ursprünglich, eine Funktion zu finden, die den Wert eines gegebenen bestimmten Integrals zu einem Minimum oder Maximum macht. Der Name V. wurde im 18. Jh. von Leonhard Euler im Anschluss an Joseph Louis de Lagrange vorgeschlagen und verweist auf das Verfahren, die gesuchte Funktion durch die Extremalbedingungen so zu identifizieren, dass sich bei geringfügiger Variation der Funktion der Wert des Integrals nur minimal ändert. Als ein für sich bestehendes Teilgebiet der Mathematik geht der V. auf eine von Johann Bernoulli 1696…
Date: 2019-11-19

Vasall

(753 words)

Author(s): Kühner, Christian
Im Rahmen des Lehnswesens wird als V. (lat. vassus, vasallus) i. Allg. der Lehnsmann bezeichnet, der vom Lehnsherrn ( senior, dominus) das Lehen ( beneficium) erhielt (wenngleich es auch vasallitische Verhältnisse ohne Lehen gab). Lehnsherr und V. schuldeten einander Treue. Hinzu kamen unterschiedliche Leistungen beider Seiten: Während der V. zu »Rat und Hilfe« ( consilium et auxilium) verpflichtet war, war der Lehnsherr zu »Schutz und Schirm« des V. verpflichtet [3]. In der Regel erhielt der V. ein Lehen, das aus Land, aber auch einem Amt bestehen konnte. Der V…
Date: 2019-11-19

Vater

(2,352 words)

Author(s): Wunder, Heide
1. BegriffIn den indoeurop. Sprachen gibt es unterschiedliche Worte für V.; gemeinsam ist ihnen der »Kern von Macht« [21. 259], der die Schutz- und Nahrungsmetapher einschließt (z. B. engl. lord = keeper of the bread). V. wird als Bezeichnung für weitere Autoritätspersonen verwendet: u. a. Kirchen-V., Abt, lat. Pater als »geistlicher V.« (Seelsorger, Seelenführer).Heide Wunder2. Vater – Kind – MutterV. ist ein in mehrfacher Hinsicht ambivalent besetzter Beziehungsbegriff.(1) Auf der Beziehung zwischen V. und Kind sowie zwischen V. und Mutter (= M.) lastete die Ungewisshe…
Date: 2019-11-19

Vaterland

(1,000 words)

Author(s): Clemens, Gabriele
1. BegriffDas Wort V. hat sich in den dt. Ländern seit der Frühen Nz. eingebürgert. In den roman. Sprachen verwendet man ausschließlich patria (bzw. franz. patrie), wohingegen der Begriff V. im Niederländischen ( vaderland) sowie in den skand. Sprachen vorkommt (dän. fædreland oder fäderneland; schwed. fädernesland). Im Englischen wurde der Begriff fatherland zu Beginn des 19. Jh.s dem dt. nachgebildet (ansonsten unter Berufung auf den anderen Elternteil: mother country) [1]; [2].Gabriele Clemens2. Zur historischen EntwicklungDie Begriffe patria, V. und Nation sind nicht …
Date: 2019-11-19

Väterliche Gewalt

(7 words)

s. Elternrecht | Patriarchat | Vater
Date: 2019-11-19

Vaudeville

(799 words)

Author(s): Grosch, Nils
1. BegriffDer Begriff V. (franz. voix de ville) bezeichnet eine in Frankreich seit dem 15. Jh. populäre Lied-Gattung, seit dem späten 18. Jh. auch eine Gattung des franz. populären Musik-Theaters, welche im 19. Jh. im US-amerikan. urbanen Unterhaltungstheater unter dem gleichen Gattungsbegriff weitergeführt wurde [1]. Durch die Aufnahme populärer Lieder in das Bühnenwerk einerseits und aufgrund der Aufführungstraditionen der Liedgattung V. in theatralen (auf der Bühne) und semi-theatralen (in der Liedkolportage) Performanz-Situationen …
Date: 2021-07-29

Vedute

(918 words)

Author(s): Knopp, Katrin Simona
1. DefinitionAls V. bezeichnet man die topographisch genaue malerische oder zeichnerische Wiedergabe einer Stadt- oder Landschaftsansicht. Die V. ist der Gattung des Landschaftsbildes zuzuordnen. Sie entwickelte sich im 17. Jh. im Zuge der Grand Tour und fand im 18. Jh. ihren Höhepunkt. Bereits seit SpätMA und Renaissance existieren Stadtbilder, die als Vorläufer gewertet werden können.Katrin Simona Knopp2. Spätes Mittelalter und RenaissanceIm Hintergrund religiöser und profaner Sujets der altniederl. Malerei finden sich immer wieder Stadtansichten. Es handelt…
Date: 2019-11-19

Vegetarismus

(1,505 words)

Author(s): Sieglerschmidt, Jörn
1. Definition Der Verzicht auf Fleischkonsum ist seit der Antike und in vielen Kulturen als eine Form der Theriophilie (der einfühlenden Rücksichtnahme auf Tiere) bekannt (vgl. Abb. 1) und ist zuweilen als relig. oder diätetische Regel vertreten worden (Naturheilkunde). Dieser Verzicht erstreckte sich teilweise auch auf die Nutzung tierischer Produkte z. B. für die Kleidung. Nur selten sind im nzl. Europa jedoch Formen der Ablehnung des Gebrauchs sämtlicher tierischer Produkte nachweisbar (Veganismus, Lacto-Ovo-V.). In Europa und unter christl. Einfluss blieb der…
Date: 2019-11-19

Vendée

(2 words)

s. Gegenrevolution
Date: 2019-11-19

Verband

(2,382 words)

Author(s): Mittag, Jürgen
1. Begriff und AbgrenzungenAls V. werden auf Dauer angelegte, in der Regel auf freiwilliger Mitgliedschaft und festen Regularien (Satzungen, Statuten) basierende Zusammenschlüsse von Individuen oder Körperschaften bezeichnet, die das Ziel verfolgen, ihre Interessen nach außen geschlossen zu artikulieren sowie die ggf. divergierenden Einzelinteressen der Mitglieder nach innen abzustimmen und zu bündeln. Der V.-Begriff ist nicht trennscharf von den Termini Verein und Partei abzuheben [6]. Er unterliegt zudem in unterschiedlichen nationalen und histor. Kontext…
Date: 2019-11-19

Verbannung

(2,275 words)

Author(s): Bretschneider, Falk
1. Begriff und UrsprüngeDer Begriff V. beschreibt Formen von Zwang, mit denen Menschen einzeln oder in Gruppen dazu genötigt werden, ihren aktuellen Aufenthaltsort zu verlassen, wobei das Ziel vorgeschrieben sein kann oder auch nicht (Zwangsmigration). Im Gegensatz zum Exil bezog sich der Begriff in der Nz. nicht nur auf die Vertreibung aus der Heimat, sondern bezeichnete eine räumliche Exklusion, die prinzipiell überall ihren Ausgang nehmen konnte. Meistens, aber nicht immer, war mit der V. eine Überschreitung von Herrschaftsgrenzen verbunden.…
Date: 2021-07-29

Verbindung, chemische

(809 words)

Author(s): Meinel, Christoph
Neben dem Begriff der Elemente gehört der der V. zu den grundlegenden theoretischen Konzepten der nzl. Chemie. Die ältere Historiographie hat seine Ursprünge bis auf den antiken Atomismus und dessen Vorstellung von zeitlich stabilen Atomkonstellationen einerseits [2] und die hochma. Lehre von den minima naturalia, den kleinsten qualitativ bestimmten Substanzteilchen [9], andererseits zurückführen wollen, die um 1620 in Isaac Beeckmans Konzept des homogeneum physicum (»Molekül«) [8. Bd. 1] oder in den 1670er Jahren in Robert Boyles Vorstellung räumlich strukturierter …
Date: 2019-11-19

Verbotene Stadt

(3 words)

s. Kaiser
Date: 2019-11-19

Verbrechen

(4 words)

s. Kriminalität | Straftat
Date: 2019-11-19
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