Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Phantasie

(2 words)

s. Einbildungskraft
Date: 2019-11-19

Phantastische Literatur

(1,342 words)

Author(s): Simonis, Annette
1. Gattungstypische MerkmaleSeit dem 18. Jh. lässt sich die Formierung einer Textsorte des phantastischen (= phant.) Erzählens beobachten, die ein markantes Profil aufweist. Namhafte Autoren der Weltliteratur wie Horace Walpole, C. S. Lewis, Ludwig Tieck, E. T. A. Hoffmann, Edgar Allan Poe, Théophile Gautier, H. P. Lovecraft und J. R. R. Tolkien zählen zu ihren Vertretern. Neben den literaturwiss. Disziplinen interessieren sich neuerdings vermehrt interdisziplinäre Forschungsrichtungen (etwa Komparatistik, Kulturanthropologie, Film- und …
Date: 2019-11-19

Pharmazie

(1,479 words)

Author(s): Friedrich, Christoph | Müller-Jahncke, Wolf-Dieter
1. BegriffDie Ph. (von griech. phármakon, »Heilmittel«) ist eine angewandte Wissenschaft, die gemeinsam mit anderen Disziplinen Arzneimittel zum Gegenstand hat, wobei deren Herkunft, Beschaffenheit, Darstellung, Verarbeitung, Metabolismus und Prüfung ebenso untersucht werden wie ihre Produktion, Zirkulation und Konsumtion [2. 1281]. Bereits vor der Entstehung des Apothekerberufs und der Apotheke – seit dem 8. Jh. im arab. Kulturkreis und seit dem 13. Jh. in Europa (zur nzl. Sozialgeschichte des Apothekers vgl. Apotheke) – gab es pharmazeutische (= pharm.) Schr…
Date: 2019-11-19

Philadelphier

(775 words)

Author(s): Meier, Marcus
Ph. (engl. Philadelphians, von griech. philadelphía, »Bruderliebe«) war der Name einer visionär-endzeitlich ausgerichteten Bewegung des mystischen Spiritualismus des 17. und 18. Jh.s (Spiritualisten). Die Selbstbezeichnung Ph. nahm Bezug auf die Gemeinde zu Philadelphia (Apk 3,7) und die damit verbundenen endzeitlichen Hoffnungen auf eine weltweit vernetzte transkonfessionelle Gemeinde ›wahrer‹ Christen. 1694 gründete die Mystikerin Jane Lead(e) mit Francis Lee und Richard Roach in London die später sog. »Philadelphische Sozietät«. Der Begriff Ph. war …
Date: 2019-11-19

Philanthropismus

(941 words)

Author(s): Overhoff, Jürgen
1. Begriff und UrsprungAls Ph. (von dem seit Platon geläufigen griech. philanthrōpía, »Menschenliebe«) wird seit dem frühen 19. Jh. eine spezifisch aufklärerische, in den 1760er Jahren in Norddeutschland und Dänemark zur Reife gebrachte Erziehungs-Lehre bezeichnet, die ab 1752 schrittweise von den überwiegend in Schleswig-Holstein tätigen Pädagogen Johann Bernhard Basedow, Johann Andreas Cramer und Martin Ehlers entfaltet wurde und im ausgehenden 18. Jh. europaweite Bedeutung erlangte. Ihr Programm beinhaltete im Kern, dass jede verantwortungsvolle Bildung ein auf …
Date: 2019-11-19

Philhellenismus

(1,068 words)

Author(s): Gabriel, Martin
1. BegriffDer Terminus Ph. bezeichnet eine geistige und polit. Strömung, welche in den 1820er Jahren ihren Höhepunkt erreichte. Ihr ging es um eine Solidarisierung mit der Bevölkerung Griechenlands, die 1821 einen Aufstand gegen die – nun als Despotie und Tyrannis dargestellte – osman. Herrschaft begonnen hatte (Osmanisches Reich). Es ist jedoch unzureichend, den schon auf antike Verwendungen zurückgehenden Begriff – Herodot (Historien, 2,178) bezeichnete zuerst den ägypt. Pharao Amasis II. als »Freund der Griechen« ( philhéllēn) – auf die kurze Zeitspanne dieses Kampf…
Date: 2019-11-19

Philologie

(2,119 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer von Platon geprägte Begriff Ph. (griech. philología = »Freundschaft zum Wort/Gedanken«) war schon im 1. Jh. v. Chr. zu einem Synonym für Gelehrsamkeit schlechthin geworden, sofern diese auf sprachlich-lit. Gebiet lag. Unter einem Philologen (griech. philólogos) verstand man einen Spezialisten für Grammatik ( grammatikós) bzw. für Sprach- und Literaturkritik ( kritikós), der es verstand, Texte auf sprachliche Korrektheit zu prüfen und ggf. zu verbessern. Ph. war insofern ein Synonym für Textkritik bzw. für jene Fächer der Artes liberales (v. a. Grammatik, R…
Date: 2019-11-19

Philosemitismus

(822 words)

Author(s): Heil, Johannes
1. BegriffDer Terminus Ph. entstand als Gegenbegriff zu Antisemitismus, kennt im Unterschied dazu aber keine näher bestimmbare Ideologie, sondern historisch sehr verschiedene Ausprägungen, die nur durch das übergreifende Moment positiver Einstellungen zu Juden und Judentum verbunden sind bzw., als Kampfbegriff gebraucht, eine solche unterstellen. Gerade in seiner modernen Anwendung kann Ph. auch mit unterschiedlichen Argumentationsrichtungen negativ gemeint sein und wendet sich etwa gegen glorifizierend-über…
Date: 2021-06-18

Philosophe

(2 words)

s. Libertin
Date: 2019-11-19

Philosophie der Naturwissenschaften

(2,128 words)

Author(s): Carrier, Martin
1. BegriffDie allgemeine Ph. der N. in heutigem Verständnis ist auf die Analyse der wiss. Methode und auf die Rekonstruktion des wiss. Erkenntnisstrebens gerichtet. Daneben treten philosophische Interpretationen einzelner Disziplinen (Ph. der Biologie oder Ph. der Physik). Die allgemeine Wissenschafts-Ph. umfasst traditionell eine Logik der Entdeckung und Untersuchungen zu Verfahren wiss. Geltungsprüfung, beschränkt sich aber seit dem 20. Jh. weitgehend auf Geltungsfragen.Martin Carrier2. Aristotelismus und PlatonismusIn der Renaissance setzte die methodolog…
Date: 2019-11-19

Philosophische Fakultät

(870 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. Funktion und Lehrinhalte in der Frühen NeuzeitDie Ph. F. bildete als sog. untere Fakultät in protokollarischer und rechtlicher Gleichstellung mit den oberen F. (Theologische Fakultäten; Juristische Fakultät; Medizinische Fakultät) einen integralen administrativen wie fachlichen Bestandteil der alteurop. Universität jedweder konfessioneller Ausrichtung, ehe die unablässig fortschreitende fachliche Spezialisierung schließlich im 19. Jh. auch institutionell zu der Auflösung des spätma. Lehrbetriebes führte.In einer langfristigen Entwicklung aus der ma.…
Date: 2019-11-19

Philosophische Theologie

(4 words)

s. Natürliche Theologie
Date: 2019-11-19

Photographie

(741 words)

Author(s): Stempel, Barbara
1. Begriff und frühe TechnikenDie Ph. (von griech. phōs, »Licht«, und gráphein, »schreiben«, »zeichnen«) ist ein Verfahren, mithilfe eines Objektivs ein Bild, das durch die Einwirkung von Licht erzeugt wird, auf lichtempfindlichen Schichten chemisch zu fixieren und dauerhafte Abbildungen herzustellen. Die Kenntnis, der Gebrauch und die Weiterentwicklung der Camera obscura (lat.; »dunkle Kammer«) seit der Antike und die Entdeckung der Lichtempfindlichkeit unterschiedlicher Silbersalze zu Beginn des 18. Jh.s – u. a. durch den dt. Naturforscher Johann Heinrich Schulze –…
Date: 2019-11-19

Physicus

(857 words)

Author(s): Eckart, Wolfgang Uwe
1. Mittelalterliche UrsprüngeSeit dem hohen MA waren neben dem frei tätigen Arzt ( medicus) bei weltlichen und geistlichen Fürsten, in Klöstern sowie in Stadtverwaltungen Ärzte angestellt, die der jeweiligen Herrschaft unmittelbar dienten. Ihnen wurde die lat. Bezeichnung physicus (»der Natur kundig«) beigelegt. Die gelegentlich noch unklare Abgrenzung zwischen den allgemeinen ärztlichen Aufgaben eines medicus und den besonderen eines Ph. (ähnlich lat. physica und medicina für Medizin) wurde im Alten Reich vermutlich zuerst durch die Medizinalordnung Kaiser Karls IV. (…
Date: 2019-11-19

Physik

(2,339 words)

Author(s): Steinle, Friedrich | Epple, Moritz
1. Begriff und EntwicklungDas heutige Verständnis von Ph. als einer auf die Eigenschaften und Gesetze der unbelebten Materie gerichteten Wissenschaft, die aufgrund von Experiment und Messung math. formulierte Theorien entwickelt, entstand erst im späten 18. und frühen 19. Jh. aus der weiter gefassten Bestimmung als Naturlehre oder Naturphilosophie (Physikalische Wissenschaften). Zentral war die Zuspitzung auf einen spezifischen Gegenstandsbereich und die zunehmende Einbeziehung quantitativer und math. Verfahren (Quantifizierung und Messung) [6. Kap. 5]; [5].Ein we…
Date: 2019-11-19

Physikalische Wissenschaften

(8,747 words)

Author(s): Steinle, Friedrich
1. BegriffUnter den zahlreichen Bedeutungen des griech. Begriffs phýsis (lat. natura) wurde v. a. der Verweis auf den Bereich von Dingen bedeutsam, die den Grund ihres Seins und den Antrieb zu ihrer Veränderung in sich selbst tragen. Dieser Bereich grenzt sich vom Bereich der plan- und zweckvollen Zurichtung von Dingen durch den Menschen – der téchnē (lat. ars) – ab (Aristoteles, Physik 2,1; 2,8); heute spricht man vom Gegensatz von Natur und Technik. Physik (= Phk.) als Erkenntnisunternehmung (griech. physikḗ epistḗmē, lat. philosophia naturalis; Naturphilosophie) richtete s…
Date: 2019-11-19

Physikotheologie

(2,142 words)

Author(s): Biehler, Birgit
1. BegriffDie Ph. (von griech. physikós, »die Natur betreffend«; als Substantiv: »Naturforscher«) war eine v. a. im 18. Jh. einflussreiche Variante der Naturtheologie, die durch Beobachtung und Schilderung der wohlgeordneten Natur bzw. einzelner Geschöpfe die Existenz und Güte des Schöpfergottes zu beweisen suchte.Birgit Biehler2. Der Gottesbeweis als GrundlageDas sog. Design-Argument diente schon in der Antike dazu, aus der Schönheit und Ordnung der Schöpfung die Existenz eines Schöpfergotts zu abzuleiten. In einem anthropomorphen Analogieschluss wurde …
Date: 2019-11-19

Physiognomik

(2,179 words)

Author(s): Kanz, Roland | Sieglerschmidt, Jörn
1. Etymologie und DefinitionPh. (auch Physiognomie, mittelengl. fisnomy) leitet sich von griech. physiognōmonikḗ téchnē her und meint die Kunst, das Wesen eines Körpers aus äußeren Zeichen zu erkennen (wörtlich »Erkenntnis nach der Natur«). Während die Ph. eher den engeren Bereich der körperlichen Zeichen behandelt, ist Physiognomie als in SpätMA und Nz. entwickelte, umfassende Lehre vom Zusammenhang aller natürlichen Dinge aufzufassen. Allerdings ist der Wortgebrauch bis heute nicht einheitlich.Die Ph. beschäftigt sich mit den lebenszeitlich eher wenig verände…
Date: 2019-11-19

Physiokratie

(2,283 words)

Author(s): Priddat, Birger P.
1. Historische AusgangslageDie physiokratische (= physiokr.) Ökonomie war eine franz. polit. Aufklärungs-Philosophie und Schule um die Mitte des 18. Jh.s. Das Kunstwort physiocratie (»Naturherrschaft«) ist von griech. phýsis und kratía abgeleitet. Frankreich war im 18. Jh. eine absolutistische Monarchie (Absolutismus) mit wesentlich landwirtschaftlicher Produktion und gewissem Außenhandel; berühmt waren seine Luxus-Industrien, manufakturmäßig betriebene große Handwerkstätten für Möbel, Tapeten und Interieurs adligen Prunks.Die Agrarproduktion war mäßig …
Date: 2019-11-19

Physiologie

(2,109 words)

Author(s): Eckart, Wolfgang Uwe
1. DefinitionUnter Ph. (von griech. phýsis und lógos, ›Lehre von der Natur‹, ›Naturkunde‹) versteht man heute – im Gegensatz zur antiken Vorstellung (griech. physiológos, ›naturphilosophisch Kundiger‹) – ein Teilgebiet der Biologie und Medizin: die Lehre von den physikalischen, biochemischen und informationsverarbeitenden Funktionen der Lebewesen [6]. In der Frühen Nz. wurde Ph. zum einen sehr weit im Sinne physikalischer Wissenschaften verstanden (William Gilberts berühmtes Werk De magnete von 1600 trug den Untertitel Neue Ph. des großen Magneten des Erdkörpers; vgl. Ma…
Date: 2019-11-19
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