Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Tabak

(2,611 words)

Author(s): Menninger, Annerose
1. Produktion und Weltwirtschaft 1.1. Herstellung und Konsum in AltamerikaDie Erfindung und die Entwicklung von Rauch-, Schnupf- und Kau-T. gehen auf Altamerika zurück. Vor der Konquista hatte sich auf dem Doppelkontinent, der auch die Urheimat der Wildpflanze darstellt, eine jahrtausendealte T.-Kultur entfaltet, begünstigt durch die Klimatoleranz der einjährigen Erntepflanze und die einfache Herstellung von Roh-T., wofür die Blätter nur geerntet und getrocknet werden mussten. Verschiedene indigene Kulturen konsumierten T.: Azteken und Maya genauso wie Ethnien Süd-…
Date: 2019-11-19

Tabelle

(1,945 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Begriff und BedeutungAls T. wird ein zweidimensionales Raster bezeichnet, in dem Daten und Wissen in vorgegebenen Kategorien sortiert und etwa in Listen, so zu Steuern, Herden, Grundzahlen, Sternpositionen schon in der frühen Antike, eingetragen werden. Solche Aufstellungen sind aus dem Zweistromland seit etwa 2500 v. Chr. bekannt; sie weisen bereits die wesentlichen Leistungen der T. auf [12]: Sie verzeichnen, ordnen, kategorisieren, vergleichen sowie quantifizieren Dinge und ordnen ihnen Orts- und Zeitbestimmungen sowie relevante Eigenschaften z…
Date: 2019-11-19

Tacitismus

(1,398 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und BeginnDer 1921 geprägte Begriff T. beschreibt einen spezifischen Stil polit.-weltanschaulicher Skepsis, der sich von etwa 1570 bis etwa 1650 an den Werken des röm. Historikers Publius Cornelius Tacitus (= Tc.; um 100 n. Chr.) entzündete. Sein Prinzip und Leitmotiv war die similitudo temporum (»Ähnlichkeit der Zeiten«): In den Intrigen und Machtkämpfen am röm. Kaiserhof, die Tc. als Zeichen fortschreitender polit.-moralischer Dekadenz schilderte, sahen die Zeitgenossen der Religionskriege ihre eigene Gegenwart präfiguriert. …
Date: 2019-11-19

Tafelkultur

(2,508 words)

Author(s): Walther, Gerrit
01. ÜberblickGemeinsames Speisen besaß und besitzt in allen Kulturen zentrale Bedeutung. Es konstituiert Gemeinschaft und ist unerlässlicher Bestandteil von Festen, Diplomatie und Friedensfeiern, ein Ritual der Zusammengehörigkeit, Verbrüderung und Freundschaft, eine Gelegenheit zu Repräsentation und ostentativem Statuskonsum. Seit dem 15. Jh. jedoch, im Zeichen der Renaissance, änderten sich bei den europ. Eliten Stil und Wahrnehmung solcher Mahlzeiten. Zusehends suchte man sie jetzt gemäß den neuen Regeln des Geschmacks und der guten Manieren als …
Date: 2019-11-19

Tafelmusik

(749 words)

Author(s): Kremer, Joachim
1. Begriff und Bedeutung T. bezeichnet einen Bereich der kontextgebundenen funktionalen Musik, der als eine zunächst usuelle Praxis bis etwa ins späte 16. Jh. nicht mit dem Anspruch absichtsvoll geschaffener und verschriftlichter Komposition verbunden war (Gelegenheitskomposition). T. wurde als improvisierte Musik begleitend zu Gastmählern oder Fest-Veranstaltungen aufgeführt, sei es als Instrumentalmusik oder in vokal-instrumentaler Form.Zahlreiche ikonographische und lit. Quellen dokumentieren die Aufführung von T. seit dem hohen MA [4. 143]; [2]. Der Begriff T…
Date: 2019-11-19

Tagebuch

(1,459 words)

Author(s): Schönborn, Sibylle
1. Begriff und GattungDie Begriffsgeschichte kennzeichnet das T. als eine europ. Literaturgattung, die von den griech. ephēmerídes über das lat. diarium bis zu den sich nationalsprachlich ausdifferenzierenden Begriffen (ital. diario und giornale, span. diario und jornal sowie engl. diary und engl./franz. journal) im 15. Jh. reicht. Bei Johannes Kepler taucht 1613 zum ersten Mal die dt. Übersetzung »T.« auf [2]; [7], die seit dem 18. Jh. parallel zu dem aus dem Englischen und Französischen entlehnten Begriff »Journal« gebräuchlich ist.Das T. ist eine der heterogensten un…
Date: 2019-11-19

Tagelöhner/in

(2,203 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. DefinitionDer Begriff T. (auch Tagwerker; lat. mercenarius oder operarius, engl. ( day) labourer, franz. journalier, homme/gens de journée oder manouvrier) bezeichnet keine homogene soziale Gruppe, sondern ein Spektrum von Positionen in der nzl. Arbeits-Welt. T. weisen idealtypisch eine Reihe gemeinsamer Merkmale auf: Lohnarbeit ohne vertragliche Regelung, unregelmäßige Beschäftigung mit häufigem Wechsel der Arbeitgeber, kurzfristige Arbeitsverhältnisse mit vielfältigen konkret ausgeübten Tätigkeiten und das Fehlen von formellen Quali…
Date: 2019-11-19

Tageslauf

(2,174 words)

Author(s): Krug-Richter, Barbara
1. BegriffT. bezeichnet zunächst den zeitlichen Verlauf eines Tages; entsprechend kurz ist die Definition im Grimm' schen Wörterbuch: »T., m., der lauf eines tages und des täglichen lebens« [2]; daneben werden heute nicht mehr geläufige Differenzierungen genannt: »Tageslauft, m., plural, tagesläufte, tagesereignisse« [3]. Zusammengefasst ermöglichen die hier getrennten Bedeutungen eine Annäherung an das Themenspektrum des nzl. T.: Nicht nur der ›Lauf des täglichen Lebens‹ (Alltag), sondern auch konkrete Ereignisse (u. a. Feste, Feiertage, Jubiläen, Feiern i…
Date: 2019-11-19

Tageszeit

(2 words)

s. Tageslauf
Date: 2019-11-19

Taglohn

(6 words)

s. Lohnarbeit | Tagelöhner/in | Zeitlohn
Date: 2019-11-19

Tagwählerei

(944 words)

Author(s): Dillinger, Johannes
1. Vorhersagen Die T. gehörte zum magischen Zeit-Konzept der Frühen Nz. Ihr lag die Vorstellung zugrunde, dass Zeiträume – von bestimmten Jahren bis zu Stunden – eine magische Wertigkeit besitzen (Magie), was die genaue Beobachtung bestimmter Zeiträume verlangte. Diese magische Wertigkeit hatte zweierlei Form: Erstens, so nahm man an, waren bestimmte Zeitabschnitte auf kommende Zeiträume hin durchsichtig; demnach ermöglichten Ereignisse, die sich zu einer bestimmten Zeit beobachten ließen, Vorhersagen über die Zukunft (Prognostik). Eine enge Korrespondenz zwischen d…
Date: 2019-11-19

Taiping-Rebellion

(2,184 words)

Author(s): Kuhfus, Peter
1. Allgemein Aus der T.-R. ging das Taiping Tianguo, das »Himmlische Reich des Großen Friedens«, hervor, ein Revolutionsregime bzw. eine Militärtheokratie, die in Zentral- und Südchina von 1851 bis 1864 bestand. Zentrale war Nanking, umbenannt zu Tianjing (»Himmlische Hauptstadt«). Die Lichtgestalt der T.-R. war Hong Xiuquan, Sohn armer Bauern aus einem Dorf unweit Kanton. Taiping (»Großer Friede«) war ein Topos der chines. Tradition, stand aber auch für den »Tausendjährigen Frieden« bzw. das biblische Millennium (vgl. Millenarismus). Die in der Forschung nach wie vor …
Date: 2019-11-19

Takt

(725 words)

Author(s): Knoth, Ina
1. Begriff Der Begriff T. (von lat. tangere, »berühren«, »stoßen«, »schlagen«, mit Perfektpartizip tactum) meint in der Musiktheorie die Gruppierung einer definierten, grundsätzlich entweder geraden oder ungeraden Anzahl von Schlägen in einer zeitlichen Einheit, die ab dem 17. Jh. visuell durch einen sog. T.-Strich abgegrenzt wurde. Er steht in engster Verbindung zum Rhythmus, für dessen individuelle Ausformung er das stabile Grundgerüst liefert, und umfasst mindestens eine Hebung und eine Senkung (Metrik). Der T. bildet damit ein zentrales Gliederungs- und Struk…
Date: 2019-11-19

Taktik

(2,258 words)

Author(s): Rink, Martin
1. Allgemeines 1.1. BegriffT. (franz. tactique, von griech. taktikḗ [ téchnē], »Kunst der Anordnung und Aufstellung«) ist der Gebrauch von Truppen im Gefecht sowie die Lehre davon. Sie ermöglicht durch den Ansatz militärischer Kräfte in Zeit und Raum zum Gefecht und deren Führung im Gefecht Überlegenheit jenseits der physischen Kampfkraft. Entsprechend wurde in den nzl. Werken zur T. die Überraschung als ihr wesentliches Kennzeichen hervorgehoben. Als Begriff trat T. erst im Verlauf des 18. Jh.s in den Quellen hervor und errei…
Date: 2020-11-18

Taler

(789 words)

Author(s): Schneider, Konrad
Heute dient das Wort T. oder T.-Münze als Oberbegriff für eine Reihe von Groß-Silbermünzen, die ab dem ausgehenden 15. Jh. entstanden. Sie hatten ihren Ursprung in der gesteigerten mitteleurop. Silber-Produktion, namentlich in Tirol, im böhm.-sächs. Erzgebirge sowie im und am Harz. Den Anfang machte Erzherzog Sigismund als Graf von Tirol 1484/86, als er zunächst halbe, dann ganze silberne Äquivalente des Gold-Guldens in Silber schlagen ließ, die man deswegen auch Guldiner oder Guldengroschen nannte. Von den nachfolgenden Großsilberprägungen erwiesen sich im Alten Reich die…
Date: 2019-11-19

Talion

(2 words)

s. Strafzweck
Date: 2019-11-19

Talmud

(5 words)

s. Judentum | Jüdisches Recht
Date: 2019-11-19

Tanz

(3,404 words)

Author(s): Busch-Salmen, Gabriele | Walther, Gerrit | Rode-Breymann, Susanne
1. AllgemeinDer T. – ein von Einzelpersonen, Paaren oder Gruppen vollführter Ablauf stilisierter rhythmischer Schritte und Bewegungen – gehörte in der Nz. zu den häufigsten und populärsten Formen nonverbaler Kommunikation und öffentlicher Repräsentation. Als unverzichtbares Element von Freizeit und Festen aller Art gehörte er zum Alltag nahezu aller Stände und Gruppen, der Eliten- wie der Volkskultur (vgl. z. B. Kirmes, Abb. 1; Musik, Abb. 3). Viele von ihnen besaßen eigene T.-Traditionen, die zu pflegen zur Ehre des Kollektiv…
Date: 2020-11-18

Tanzimat-Reformen

(3 words)

s. Osmanisches Reich
Date: 2019-11-19

Taoismus

(2,008 words)

Author(s): Jülch, Thomas | Mittag, Achim
1. BegriffDer aus dem 19. Jh. stammende Begriff T. (bzw. nach der heutigen Pinyin-Umschrift Daoismus) wird in zwei Bedeutungen verwendet: Zum einen bezeichnet er die mit dem Weltweisen Laotse (Laozi, 6./5. Jh. v. Chr.) verknüpfte philosophische Lehre, die sich nach dem tao bzw. dao (chines.; »Weg«, vielfach auch als »Logos«, »Methode«, »Natur« oder »Sinn« übersetzt) benennt, zu der aber als spezifische Differenz zu anderen konkurrierenden philosophischen Schulrichtungen des antiken China (5.–3. Jh. v. Chr.) die zwei Konzepte der komplementären Urkräfte von Yin und Yang …
Date: 2019-11-19
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