Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Gallimard, Gaston

(119 words)

Author(s): G. Gabel
* 18. 1. 1881 in Paris, † 25. 12. 1975 in Neuilly-sur-Seine. Zunächst war G. einige Jahre Sekretär des franz. Dramatikers Robert de Fiers und leitete dann ein Pariser Theater. Er unterhielt gute Kontakte zur zeitgenössischen franz. Lit. szene und gründete 1908, zus. mit den Schriftstellern A. Gide und J. Schlumberger, die Zs. «Nouvelle Revue Française», der sie 1911 den Verlag «Editions de la N.R.F.» angliederten. 1919 wurde der Verlag in die Aktienges. «Librairie Gallimard» umgewandelt. G. führ…

Gallus (Gallo), Bonus

(447 words)

Author(s): P. Amelung
(Bono, Bono Francioso, Bono di Giovanni Francioso, Bonus de Frantia, Bonus Francigena, Bonus olim Johannis de Bethunia), aus Béthune in der Picardie stammender franz. Frühdrucker in Italien, † Anfang 1481(?) in Colle di Valdelsa. G. bezeichnete sich im April 1471 bereits als Buchdrucker und plante, in der Stadt Colle di Valdelsa (Provinz Siena) eine Drukkerei zu errichten. Dieser Plan zerschlug sich offenbar, und G. scheint Colle zunächst wieder verlassen zu haben. Spätestens ab 1474 hielt er si…

Gallussäure

(73 words)

Author(s): G. Brinklius
auch als Gallusgerbsäure bezeichnet, ist in Form von Tannin (= Gerbstoff) in den Galläpfeln vorhanden. Die G. [C 6 H 2 (OH) 3 COOH] ist in warmem Wasser leicht löslich und ergibt mit Eisensalzen einen blauschwarzen Niederschlag. Diese Reaktion der G. wird schon seit dem 3. Jh. v. Chr. zur Herstellung von Tinten genutzt. G. Brinklius Bibliography Rozelieb, H.: Die Chemie alter und neuer Tinten. In: Archivai. Zs. 70. 1974. S. 74–78.

Gallus, Udalricus

(6 words)

Siehe Han, Ulrich

Gally, Merritt(1838-1916)

(157 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
Mit elf Jahren wurde G. Laufbursche in einer Druckerei, interessierte sich besonders für die Druckplattenherstellung und war fünf Jahre später ein perfekter Graveur. Anschließend volontierte er drei Jahre in der mechanischen Werkstatt seines Stiefvaters, bezog 1859 die Univ. Rochester und erhielt 1863 den Grad eines Bachelor of Arts. Darauf wechselte er zum Theologischen Seminar über, wurde 1867 zum Priester ordiniert und Gemeindepfarrer in Rochester. Bereits 1869 jedoch reichte er sein erstes P…

Gally-Presse

(134 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
eine Tiegeldruckmaschine für den Akzidenzdruck (Akzidenz) im Buchdruckverfahren, erfunden 1869 von Merrit Gally, New York. Im Gegensatz zur Gordon- undLiberty-Presse steht das Fundament mit der Druckform vertikal fest. Zum Druck klappt der Tiegel darauf zu (sog. Klapptiegelpresse). Im Gegensatz zur Boston-Presse steht bei der G. der Tiegel in der letzten Bewegungsphase genau parallel zur Druckform und wird durch ein starkes Gestänge an diese herangezogen. Anfangs wurde das Schwungrad, von dem au…

Galvano

(338 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
nennt man eine Duplikatdruckform, welche durch die Techniken der Galvanoplastik hergestellt wird. G.s dienen als Druckformen für Buchdruckmaschinen und als Patrizen für Prägepressen. Als Original kommt jede Hochdruckform infrage — sowohl Texte als auch Abb. Von einem Original können beliebig viele G.s hergestellt werden, 1. um das Original zu schonen, 2. um höhere Aufl. zu ermöglichen, 3. um mit Mehrfachnutzen arbeiten zu können. Zu 1: So wurden z. B. Holzschnitte bzw. Holzstiche von etwa 1860 an zu den bevorzugten Ill.techniken, bes. für Ztg. und Zss. Zu 2…

Galvanographie

(98 words)

Author(s): W. Gerhardt
ist eine Technik zur Herstellung von speziellen Druckformen für ein- und mehrfarbigen künstlerischen Tiefdruck durch reliefartige Bemalung einer versilberten Kupferplatte mit Ölfarbe, welche dann für die galvanische Abformung mit Graphitpulver eingestäubt werden muß, oder durch Bemalung der Platte mit einem Gemisch aus klebriger Farbe, Asphalt und Metallpulver und anschließende Abformung. Erfunden wurde diese Technik durch F. v. Kobell 1842 sowie H. Herkomer und H. T. Cox 1895. W. Gerhardt Bibliography Kobell, F. v.: Die Galvanographie. München 1842 Fromberg, E.: Die grap…

Galvanokaustik

(5 words)

Siehe Elektrolytische Ätzmethode

Galvanoplastik.

(246 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
Für die Druckformenherstellung in der Druckindustrie gewann die G. in mehrfacher Hinsicht Bedeutung. 1. Das Galvano für das Buchdruckverfahren hat M. H. von Jacobi selbst noch entwickelt (ca. 1839). 2. Die erste Abformung eines Kupferstichs (von Jakob Felsing) gelang 1841 («Abkupfern» im urspr. Sinne!). 3. Heinrich Felsing erkannte als erster die Bedeutung der G. für die Verstählung der Oberfläche von Druckformen. Diese Technik wurde bis in die Gegenwart im industriellen Rakeltiefdruck sowohl zu…

Gamba, Bartolomeo

(221 words)

Author(s): P. Veueziani
* 16. 5. 1776 in Bassano del Grappa, t 6. 5. 1841 in Venedig, itaI. Gelehrter und Bibliograph. In Bassano und dann in Venedig in Diensten der Verleger ? Remondini, wurde G. 181 I «Ispettore generale della stampa» (Oberaufseher für den Buchdruck) in Mailand und anschließend Chef der Zensurbehörde zunächst in Mailand und dann in Venedig. Von 1814 bis 1824 war er in Venedig Mitinhaber und Direktor der «Tipografia d'Alvisopoli», die durch die von ihm hrsg. Klassikerausg. zu großem Ansehen gelangte. …

Gambia

(247 words)

Author(s): I. Wolcke-Renk
(Republic of Gambia) liegt in Westafrika am Atlantik. Bis auf die 50 km lange Küstenlinie wird das Land völlig vom Staat Senegal umschlossen. Auf einer Fläche von I I 295 km2 leben ca. 696 Tsd. Einwohner (62 Einwohner/km2 ), davon 80 Tsd. in der Hauptstadt BanjuI. Gambia ist seit 1965 unabhängiger Staat. Stärkste Bevölkerungsgruppe mit 41 % sind die Malinke. Amtssprache ist Englisch. Die schulischen Einrichtungen sind auf den Bereich um Banjul konzentriert, dort besteht sechsjährige Schulpflicht. In ländlichen Bereichen besuchen nur ca. 25 % der Kinder eine…

Gamborino

(89 words)

Author(s): K. Wagner
Miguel, * 1760 in Valencia, t 1828 in Madrid, span. Maler und Kupferstecher. G. arbeitete vor allem auf dem Gebiet des Kupferstichs. Als Steinzeichner hatte er wesentlichen Anteil an der Verbreitung der Lithographie in Spanien. Unter seinen Werken sind vor allem die Ill. zu J. Rozier's «Diccionario de Agricultura » (5 voI. Coimbra 1804/1806),12 Vignetten zur «Vida de la Virgen» und die Reihe Madrider Straßenbilder, «Gritos de Madrid» (Sevilla 1817), zu erwähnen. K. Wagner Bibliography Thieme-BECKER Bd. 13, S. 143; Summa Artis 31. 1987, S. 700 bis 708.

Gammel kongelig Samling

(89 words)

Author(s): T. NielSen
(=Alte kgI. Slg.). Sie enthält alle vor 1787 von der KgI. Bibl. Kopenhagen erworbenen Hss. (3587 Nummern), darunter wertvolle frühma. Hss. (z. B. «the Copenhagen Gospel», ein Evangeliar aus der Slg. Gersdorffs) sowie die Hss. der Gottorfer Bibl. Von Einzelstücken können u. a. eine Justinushs. aus dem Nachlaß des Bischofs Absalon (t 1201) und das? Dalby-Buch erwähnt werden. T. NielSen Bibliography Erichsen, J.: Udsigt over den gamle Manuscript-Samling i det store Kongelige Bibliothek. Kj0benhavn 1786 Petersen, C. S.: Det kongelige Biblioteks Haandskriftsamling. K0benhavn …

Gampipapier

(39 words)

Author(s): G. Britlkhus
ein von Hand geschöpftes, sehr feines, aber dabei sehr festes Japanpapier, das aus den Fasern des Gampi-Strauches (Wikstroemia sikokiana) hergestellt wird. In der Buchrestaurierung wird G. wegen seiner Feinheit gern zur Ausbesserung von Rissen verwendet. G. Britlkhus

Gampp, Josua Leander

(191 words)

Author(s): K. H. Biebl
* 26. 8. 1889 in HohenfelsBuch, Kreis Waldshut, t 8. 12. 1969 in Karlsruhe, Holzschneider und Buchillustrator. Als 20jähriger wurde er Meisterschüler bei Walter Georgi an der Akademie für Bildende Künste Karlsruhe. 1913 - 1915 Studium in Berlin bei E. R. Weiß, Kriegsdienst, ab 1918 freischaffend in Hamburg-Bergedorf. G. wandte sich immer mehr dem Holzschnitt zu, Mitarbeit im Petermann- und Klingspor-Kalender, «Blumenbuch» und zahlreiche Ill. für die Insel-Bücherei, Leipzig. Ab 1933 war G. Leiter…

Gand

(4 words)

Siehe Gent

Gandersheim

(499 words)

Author(s): H. Finger
ehemaliges Kanonissenstift in der Diözese Hildesheim, 852/856 durch den (ost)sächsischen Herzog Liudolf als Eigenkloster gegr. und bis ins 11. Jh. von Angehörigen und Seitenverwandten der (seit 919 kgl.) Stifterfamilie der «Liudolfinger» als Äbtissinnen geleitet. Durch die bes. engen Beziehungen zur KaiserinTheophanu wurde G. Ende des 10. Jh.s zu einem der höfisch-kulturellen Zentren des ottonischen Reiches. Eines der indirekten Zeugnisse für eine bedeutende Bibl, stellt das dichterische Werk de…

Gando

(106 words)

Author(s): G. Brinkhus
Familie von Stechern und Schriftgießern, ursprünglich aus der Schweiz. Jean Louis G., * in Genf, Besitzer einer Schriftgießerei in Basel, ging 1705 nach Paris. Sein Neffe und Schüler Nicolas († 1767) gründete eine Schriftgießerei in Genf und widmete sich besonders dem Typendruck von Noten. Sein Bruder François († 1764), auch Schüler von Jean Louis, begann in Lille als Schriftgießer und wechselte 1754 ebenfalls nach Paris. Pierre-François (1733–1800) wurde 1760 Teilhaber im väterlichen Betrieb, den er 1787 an seinen Sohn Nicolas Pierre übergab. G. Brinkhus Bibliography H. G.: In:…

Gangbreite

(180 words)

Author(s): R. Fuhlrott
im bibliothekarischen Sinne ist die Größe von Durchlässen für Personen und Bücherwagen zwischen Bücherregalen und/oder begrenzenden Bauteilen. Diese Durchlässe müssen nicht den Anforderungen an Verkehrswege genügen. Man unterscheidet Haupt-, Neben-und Regalgänge. Der Hauptgang dient als Zugang zu größeren Einheiten wie z. B. Regalblöcken, der Nebengang ist ein verbreiterter Regalgang zur Abgrenzung von Regalblöcken. Der Regalgang ist der Gang zwischen den Regalreihen. Seine Breite bestimmt wesen…
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