Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Odbert (Otbert)

(134 words)

Author(s): H. Finger
Abt der Benediktinerabtei Saint Bertin (986–1007), bedeutender Förderer des Scriptoriums in seinem Kloster, selbst Kalligraph und Illuminator, einer der größten Bibliophilen der Jahrtausendwende. Während O.s Abbatiat entstanden u.a. ein großartig ausgemaltes «Psalterium glossatum», eine «Historia ecclesiastica» (beide Mss. heute in der Bibl, von Boulogne sur Mer), ein von ihm selbst geschriebenes Cartularium der Abtei (heute Bibl, von Saint Omer) und ein in die Kathedrale von Beauvais gelangtes …

Odd Volumes (odd, engl, einzeln, seltsam)

(38 words)

Author(s): H. Kieser
Einzelne aus der Reihe eines mehrbändigen Werkes fehlende Bde.; allg. auch Bezeichnung für seltene Bücher. «Sette of O.V.» hieß ein 1878 von B. Quaritch mitbegr. bibliophiler Klub in London. H. Kieser

Odencrants, Gustaf

(64 words)

Author(s): T. Nielsen
*23. 5. 1863 aufTorpa (Småland), 7.7. 1944 in Linköping, schwed. Büchersammler und Jurist. Im Laufe der Jahre bedachte er mehrmals die Stiftsbibi. Linköping mit Schenkungen, u.a. mit einer wertvollen Musikslg. und einer bemerkenswerten E.T.A. Hoffmann Slg. Ca. loTsd. Bde. in der Stiftsbibi, rühren von O. her. T. Nielsen Bibliography Hallberg, B. in: Linköpings biblioteks handlingar Neue Serie 4,1. 1944, S. i —6.

Odense

(165 words)

Author(s): Red. | T. Nielsen
drittgrößte Stadt Dänemarks, Hauptort von Fünen. Die ersten Bücher in Dänemark wurden 1482 in O. von J. Snell gedruckt. Die UB wurde 1965 gegr. und hat (1995) ca. 950 Tsd. Bde., 8100 lfd. Zss., 79 Tsd. Mikroformen u.a., darunter die 1813 gegr. Stiftsbibi., die 1820 gegr. Bibl, des Kopenhagener Studentenvereins und die Bibl, der aus dem 16.Jh. stammenden Internatschule Herlufsholm. Die ÖB, gegr. 1924, war aus dem lebhaften Leseverein (1838—1952) hervorgegangen. Die Bibl. Karen Brahes ist reich an dän. Frühdrucken. Red. Odense bogtryk 1482—1974. Odense 1974; Odenses biblioteks…

Oderisi da Gubbio

(98 words)

Author(s): E. König
Buchmaler in Bologna in der Zeit um 1300, von Dante (Purgatorio XI, 79fr.) als Beispiel des Stolzes erwähnt, der seine kleinen Bildchen für wichtig genug hält, auf jede Demut verzichten zu können und der im Fegefeuer erkennt, daß Franco Bolognese schon seinen Platz in der Kunst eingenommen hat. Historisch verbürgt ist ein O. 1268/1271 in Bologna; um 1300 dürfte er tot gewesen sein. Werke können mit dem Namen nicht verbunden werden. E. König Bibliography Fallani, G.: Ricerca sui protagonisti della miniatura duecentesca: O. d. G. e Franco Bolognese. In: Studi Danteschi 4…

Odessa

(354 words)

Author(s): H. Röhling
Die Gebietshauptstadt in der Ukraine mit bedeutendem Schwarzmeerhafen und (1995) ca. 1,2 Mio. Einwohnern geht auf eine 1789 von Rußland eroberte türkische Festung zurück, die seit 1794 ausgebaut, ab 1795 mit dem heutigen Namen versehen, bereits im 19.Jh. drittgrößte Stadt Rußlands wurde; seit 1835 ist O. Bischofssitz. Der Verkehrsknotenpunkt ist nicht nur Wirtschaftszentrum, sondern bildet mit Univ., Hochschulen, Forschungsinstituten, Fachschulen, sieben Theatern, vier Museen und Observatorium a…

Odilienberg

(6 words)

Siehe Herrad von Landsberg

ODIN (Online Documentation on Information Network)

(243 words)

Author(s): N. Henrichs
im Rahmen des durch das erste IuD–Programm (Informations– und Dokumentationsprogramm, 1974 bis 1978) initiierten Auf- und Ausbaus von Fachinformationszentren in der BRDeutschland geplanter nationaler Dienstleistungsverbund der dt. Online–Anbieter (in Analogie zu EURONET–DIANE). Ziel war die Verbesserung der Marktchancen im intern. Wettbewerb durch Koordinierung der Produkt– und Preispolitik, durch Standardisierung des Dienstleistungsangebots, durch gemeinsame Vertriebsanstrengungen im Ausland. O…

Oefele, Andreas Felix

(91 words)

Author(s): R. Hacker
(von), 17. 5. 1706 in München, 24. 2. 1780 ebd., Historiker und Bibliothekar. Nach Studium in Ingolstadt und Löwen sowie Studienreisen in den Niederlanden und Frankreich wurde O. 1746—1778 unter Kurfürst Max 111. Joseph Hofbibliothekar in München. Er brachte die Hofbibl, nach jahrzehntelanger Stagnation in eine neue Ordnung, vermehrte sie durch planmäßige Ankäufe, katalogisierte sie großenteils und machte sie liberal zugänglich. Sein umfangreicher Nachlaß befindet sich in der Bayerischen SB München R. Hacker Bibliography ADB Bd. 24, S. 162—165 Bader, K.: Lexikon dt. Bibliot…

Oeglin (Oglin, Ocellus), Erhard

(248 words)

Author(s): I. Bezzel
Buchdrucker, in Ulm, 1507 in Rapperswil am Zürichsee, Kaplan und Reutlingen, um 1521. O. war 1491 Buchdruckergeselle Buchbinder. O. ist 1483—1488 als Kaplan in Eriskirch, und Bürger in Basel. 1498 wurde er an der Univ. Tübindanach bis 1497 als Leutpriester in Bonstetten nachweisgen immatrikuliert und erwarb den Magistergrad. In bar. 1497 wechselte er wiederum als Kaplan an die St. Augsburg brachte er 1505 zus. mit Johann Otmar seiLaurenzen–Pfründe in Rapperswil. Es scheint, daß er erst nen erste…

Oehamer (Öhan, Öhemer), Johannes

(132 words)

Author(s): P. Amelung
um 1450 in von seinen beiden Brüdern) weitergeführt wurde. Mindruckte er gemeinsam mit Jörg Nadler. In O.s Offizin destens 50 Bde. aus seiner Werkstatt haben sich bis heute ersch. humanistische und volkstümliche Werke, Neuigerhalten; davon allein 13 in der Zentralbibl. Zürich. Einer keitsberichte und Schulbücher wie die Rechenbüchlein seiner Hauptauftraggeber war offenbar die nahegelegene Prämonstratenserabtei Rüti. O. besaß einen Namenstemer pel, der durch einen Lesefehler von Kyriss als «Othamin» gedeutet wurde. Bis 1970 taucht O. deshalb in der Lit. als «Othamin« auf P. Am…

Oehler, Richard

(173 words)

Author(s): G. Pflug
* 27. 2. 1878 in Heckholzhausen, Hessen–Nassau, 13. 11. 1948 in Wiesbaden. O. war Bibliothekar an der SB Berlin, der UB Bonn, Direktor der UB Breslau (1925) und der StUB Frankfurt (1927— 1945). Er leitete den Wiederaufbau der 1914 kriegszerstörten UB Löwen. In Frankfurt bemühte er sich um die Zusammenführung der verschiedenen zur StUB vereinigten Bibl.en zu einer Zentralbibliothek. Da er nach 1933 im Dienste des Nationalsozialismus wesentlich zur Auflösung des Instituts für Sozialforschung beigetragen hat, wurde er 1945 aus dem Dienst entlassen Als Vetter von Friedrich Nietzsc…

Oelreich, Niklas von

(85 words)

Author(s): T. Nielsen
* 12. 1. 1699 in Örsjö (Skåne), 4. 9. 1770 in Stockholm, schwed. Zensor, 1732—1739 Univ.–Bibliothekar und Professor für Philosophie in Lund. 1746 wurde er «censor librorum», ein Amt, das dem ehrgeizigen, zänkischen, aber politisch schwankenden O. Einfluß auf Lit. und Politik ermöglichte. Die Debattenfreude und die allg. freiheitliche Tendenz der Zeit führte aber 1766 zum Druckfreiheitsgesetz, wodurch das Amt wegfiel T. Nielsen Bibliography Burius, A.: Ömhet 0111 friheten. Uppsala 1984 ders. in: Svenskt Biografiskt Lexikon Bd. 28. Stockholm 1992—1994, S. 89—93

Oels

(140 words)

Author(s): P. Neumann
(Olesnica). In der Residenzstadt eines mittelschlesischen Teilherzogtums richteten vor 1529 Juden eine Druckerei mit hebräischen Typen ein, die 1535 abbrannte und die Vertreibung aller jüdischen Bürger zur Folge hatte. Der Stadtbrand von 1730 vernichtete die seit 1605 unter häufig wechselnden Inhabern bestehende Hofdruckerei, die auch Bücher in poln. Sprache hergestellt hatte. 1734 erneuerte Christian Gottfried Welcher die Hofbuchdruckerei, die bis zum Ende des Jh.s von den Erben weitergeführt w…

Oelsner

(99 words)

Author(s): C. Alschner
Musikalienhandlung in Leipzig. 1879 trat Maximilian O. als Teilhaber in das 1860 gegr. Stangelsche Antiquariat in Leipzig ein, das er seit 1880 als Alleininhaber weiterflihrte und nach 1884 zu einer Musikalienhandlung mit Musikantiquariat profilierte, die gelegentlich durch verlegerische Tätigkeit erweitert wurde. Im 20. Jh. kamen Buchversand und Konzertkartenverkauf hinzu. Die Firma, seit 1969 von M. Rosenthal, einem Urenkel O.'s, geleitet und heute älteste Musikalienhandlung der Stadt, ist zu einer wichtigen Einrichtung im Leipziger Musikleben geworden C. Alschner Bibl…

Oertel, Dieter

(150 words)

Author(s): S. Corsten
* 17. 1. 1929 in Leipzig, 12. 11. 1983 in Bonn, dt. Bibliothekar. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Leipzig absolvierte O. die bibliothekarische Fachausbildung und war 1953—1957 an der Dt. SB in (Ost–)Berlin tätig. Nach seiner Übersiedlung in die BRDeutschland fand er 1960 eine Anstellung beim Bibliotheksreferat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Bonn–Bad Godesberg. Am 1. 1. 1966 übernahm er dessen Leitung. Während seiner Dienstzeit, die bis zu seinem plötzlichen Tod währte, …

Oer, Theobald von

(124 words)

Author(s): W. Krueger
* 9. 10. 1807 in Nottbeck bei Stromberg in Westfalen, 30. 1. 1885 in Coswig bei Dresden, dt. Maler, Illustrator und Radierer. O. lieferte u.a. 26 Holzschnitte zum «Dt. Balladenbuch», einem der wichtigsten ill. dt. Bücher des 19. Jh.s, sowie 1 11.zu G.Schwabs «Dt. Volksbücher» (Stuttgart 1859), die unter dem Einfluß L. Richters stehen. Daneben gibt es Zeichnungen zu R. Reinicks «Wurzelprinzessin», dem «ABCBuch für große und kleine Kinder, gezeichnet von Dresdner Künstlern» (Leipzig 1845), dem «Jugendkalender» sowie zur «Dt. Gesch. in Bildern» W. Krueger Bibliography Thieme–Becker …

Oeser, Adam Friedrich

(228 words)

Author(s): H. Wendland
* 17. 2. 1717 in Preßburg, 18. 3. 1799 in Leipzig, österr.–dt. Maler, Bildhauer, Zeichner und Illustrator, Schüler der Wiener Akademie. Seit 1739 war O. in Dresden, seit 1759 in Leipzig tätig. Hier wurde er erster Direktor der 1764 gegr. «Zeichnungs–, Mahlerey– und Architectur–Academie». Goethe nahm ab 1766 Privatunterricht bei ihm. Als Maler weniger erfolgreich, hat er vor allem in der Buchill. Bedeutendes geleistet. Er wurde mit Rokoko–111. bekannt, wandte sich aber später klassizistisch geprä…

Oeserfolie

(160 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
nannte man seit Ende des 19. Jh.s die trägerlosen weißen, schwarzen und farbigen Prägefolien für Einbanddecken in der Buchbinderei, die Ernst Oeser (1862—1946) seit 1892 als Ergänzung zu den goldenen und silbernen, geschlagenen Blattmetallen erfand. Zuerst wie diese nur in Blattform (130 X 65 mm) erhältlich, klebte man sie seit Anfang des 20. Jh.s auf eine Trägerfolie (zuerst Seidenpapier), da man von der Rolle schneller prägen konnte. 1903 erfand Oeser auch die erste Bronzerollenfolie (Bronzefa…

Oeßler, Jakob

(43 words)

Author(s): S. Corsten
kaiserlicher Rat unter Maximilian I. und «Kaiserlicher Majestät verordneter Censor und Rechtfertiger neugedr. Bücher». Sein Name findet sich in Privilegien gegen den Nachdruck der Jahre 1514 —1517 S. Corsten Bibliography Schottenloher, K.: Die Druckprivilegien des 16.Jh.s. In: Gut.–Jb. 1933, S. 89—110
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