Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Sacramentarium Gelasianum

(229 words)

Author(s): E. Wunderle
genauer das S. vetus (Altgelasianum), das als das älteste röm. Sakramentar gilt, ist nur in der um 750 geschriebenen Hs. Bibl. Vaticana Reg. lat. 316, die 1690 zusammen mit anderen Büchern aus der Bibl. der Königin Christina von Schweden in die päpstliche Bibl. kam, überliefert. Die aus 245 Per- gamentblättern bestehende, nicht ganz vollst. Hs. (ein Teil der fehlenden Blätter findet sich in der Hs. Paris BN lat. 7193, fol. 41–56) gehört aufgrund ihrer Schrift (NUnziale und b-Minuskel, als Auszei…

Sacramento

(199 words)

Author(s): G. Gabel
Kalifornien. Bibliotheken. a. ÖB. Die 1857 gegr. S. Public Library unterhält heute neben der Bibl.zentrale 24 Zweigstellen in der Stadt. Bestand 1996: 1,3 Mio. Bde., 3100 lfd. Zss., 175 Tsd. Mikroformen. b. Hochschul-Bibl.en. Die seit 1947 bestehende California State University verfügt über eine Zentralbibl. mit einem Bestand von 1 Mio. Bdn., 6400 lfd. Zss., 1,8 Mio. Mikroformen und 100 Tsd. AV-Materialien. Drei weitere in S. ansässige Hochschulen sind gleich-falls mit größeren Bibl.en ausgestattet: Das 1955 gegr. American River College (78 Tsd. Bde.), da…

Säculum

(60 words)

Author(s): A. Ihlenfeldt
eine 1907 von D. Stempel hrsg. Mediaevalschrift mit kräftigem Duktus aus der Zeit des Bleisatzes. Wie in den Schriftgießereien üblich, wird der Schriftentwerfer nicht namentlich genannt. Sie ist heute in den Programmen der Schrifthersteller für den digitalen Satz nicht mehr zu finden. A. Ihlenfeldt Bibliography Muzika, F.: Die schöne Schrift. Bd. 2. Hanau / Prag 1965, S. 405, 493

Sadeler

(328 words)

Author(s): D. R. Horst
flämische Kupferstecherfamilie, aus der aufeinanderfolgende Generationen als Kupferstecher und Verleger an verschiedenen Orten in Europa tätig waren. Von den ersten drei Brüdern, Johannes (Jan) I (* 1550 in Brüssel, † ca. 1600 in Venedig ?), Aegidius (Egidius) (* ca. 1555 in Brüssel, † 1609 in Frankfurt a. M. ?), RaphaëlI (* 1560 in Antwerpen, † 1628 in Venedig oder 1632 in München?), waren Johannes I und Raphaël I die wichtigsten. Johannes I arbeitete in Antwerpen mit dem Entwurfszeichner Maert…

Sadi-Ionescu, Alexandru

(297 words)

Author(s): H. Röhling
* 21. 6. 1873 in St. Maurice (Frankreich), † 20. 9. 1926 in Bukarest, rumänischer Bibliothekar. R. genoß die Schulbildung in Bukarest und absolvierte dort auch das Studium der Gesch., u. a. bei Nicolas Iorga. Bereits seine universitäre Diplomarbeit galt einem bibliothekarischen Thema, eine kritische Bibliographie der Reisen von Ausländern in den rumänischen Fürstentümern 1700–1859. Die später auf die Zeit 1246 bis 1859 erweiterte Arbeit ging 1916 durch einen Brand verloren. Ab 1902 arbeitete S. …

Sadleir, Michael Thomas Harvey (geboren als Sadler)

(115 words)

Author(s): G. P. Jefcoate
* 25. 12. 1888 in Oxford, † 13. 12. 1957 in London, engl. Verleger, Büchersammler und Schriftsteller. Nach dem Studium an der Univ. Oxford arbeitete S. seit 1912 beim Verlag Constable (Mitglied des Aufsichtsrats 1920, Vorsitzender 1954). S. fing früh an, Bücher zu sammeln, vor allem viktorianische Belletristik einschl. der Romane von Anthony Trollope (1815–1882). Die Slg. diente als Grundlage für seine buchwiss. Arbeit, deren Höhepunkt das zweibändige Werk «XIX century fiction: a bibliographical…

Sadler, John (1720–1789)

(143 words)

Author(s): G. Gabel
Drucker in Liverpool, der seit 1748 eine eigene Werkstatt betrieb, die er 1757 aufgab, um sich dem Bedrucken von Steinzeug-Kacheln zu widmen. Er erwarb Keramik-Kacheln von lokalen Her-stellern, die er mit Bildmotiven aus Büchern bedruckte. Der Druck wurde auf weißen Rohkacheln aufgeführt, danach erfolgte die Glasierung. Die Drucke sind einfarbig, allerdings verwendete S. verschiedene Druckfarben (schwarz, rot, braun, sepia, violett, türkis). Die frühen Abb. sind franz. Rokoko-Vorbildern entnomme…

Safaitische Schrift

(6 words)

Siehe Hauranitische Schrift

Safari-Verlag

(190 words)

Author(s): K. Gutzmer
gegr. 1921 in Berlin als Verlag für Kolonialschrifttum und Reiseliteratur. 1924–1927 war Hamburg Verlagssitz, wo eine Sortiments- und Versandbuchhandlung angegliedert wurde. Bis 1928 fungierte Franz Schneekluth als Geschäftsführer. 1936 erwarb Carl Boldt den Verlag und setzte Reinhard Jaspert (1904–1989) als Verlagsleiter ein, der später Teilhaber und ab 1945 Alleininhaber wurde. Er erhielt 1946 die britische Verlagslizenz und verlegte den Schwerpunkt der Verlagstätigkeit auf Länder- und Völkerk…

Safatenische Schrift

(6 words)

Siehe Hauranitische Schrift

Safavid-Einbände

(115 words)

Author(s): G. Brinkhus
sind persische Einbde., die in der Zeit der Safaviden-Dynastie (16. Jh.) entstanden sind. Die Einbde. mit der für orientalische Einbde. typischen Klappe am Rückendeckel, die über den Vorderschnitt auf den Vorderdeckel reicht, sind mit reicher Goldprägung verziert, die mit großen, in Metall (meist Kupfer) gravierten Platten flächig direkt auf das Leder geprägt wurden. Als Motive für die Medaillons und Eckzwickel wurden die für die Safavidenzeit typischen chinesischen Formen, wie das Wolkenband, a…

Saffian

(65 words)

Author(s): G. Brinkhus
ist feingenarbtes, besonders zähes Ziegenleder. Der Name ist abgeleitet von der marokkanischen Stadt Sâffi und bezeichnete urspr. ganz allg. die Leder aus diesem Raum. Es wird bevorzugt als Einbandbezugsstoff für Bücher, aber auch zur Anfertigung von Mappen und Taschen verwendet. Das stärkere Bocksaffian wird aus den Häuten ostindischer Ziegen hergestellt. G. Brinkhus Bibliography Krickler, G.: Die Werkstoffe des Buchbinders. Hannover 1982, S. 88, 94

Sagan

(205 words)

Author(s): C. Alschner
(jetzt Źagań) in Schlesien, Augustiner-Chorherrenstift. Das Stift wurde 1284 von Naumburg am Queis nach S. verlegt und erlangte im 15. Jh., von gelehrten Äbten (Ludolf v. Einbeck, Simon Arnoldi und Martin Rinkenberg) gefördert, Bedeutung als kultureller und gelehrter Mittelpunkt. Dabei spielte die Bibl., die durch die Übernahme der Bibl. der Propstei Grünberg 1527, die Tätigkeit des Scriptoriums und durch Ankäufe sowie Schenkungen bereichert wurde, eine bedeutende Rolle. Kat. und Ausleihverz. be…

Sagner, Otto

(180 words)

Author(s): K. Gutzmer
Fachverlag für Slavistik in München, gegr. 1961 von Otto Sagner (* 1920) als Verlagsabt. der 1947 in Furth im Wald gegr. Firma Kubon & Sagner, Buchexport – Import GmbH, beide seit 1969 in Mün-chen ansässig. Seit 1949 ist S. Alleininhaber, seit 1985 unterstützt von seiner Tochter Sabine Sagner-Weigl. Die Verlagsarbeit umfaßt Monographien und Buchreihen zur Slavistik, zur ost- und südosteuropäischen Geistesgesch.; Zss.: Die Welt der Slaven, New Contents Slavistics. Das Importprogramm von Kubon & Sagner umfaßt neue und antiquarische Bücher und Zss. aus den slavische…

Sahidische Schrift

(125 words)

Author(s): H. Buske
sa idisch (von arab. Es-sa id = das obere Land) ist der oberägyptische Dialekt des Koptischen im Gebiet von Theben, früher «thebanisch» genannt. Die S. entspricht weitgehend der koptischen Schrift. Das rechtsläufige Alphabet hat 31 Buchstaben, wovon die letzten sieben der demotischen Schrift entnommen wurden. Sahidisch. Das Vaterunser. H. Buske Bibliography Stegemann, V.: Koptische Palaeographie. Heidelberg 1936 Steindorff, G.: Lehrbuch der koptischen Sprache. Chicago 1951 Cramer, M.: Koptische Paläographie. Wiesbaden 1964 Walters, C. C.: An elementary Coptic grammar…

Sahlén, Arthur

(76 words)

Author(s): T. Nielsen
* 16. 2. 1882 in Säm (Västergötland), † 12. 3. 1945 in Stockholm, schwed. Graphiker. Er gründete 1912 (mit u. a. Harriet Sundström) «Föreningen Original-träsnitt» (Verein für Original-Holzschnitte) und 1916 eine Handpresse in Råsunda. Hier druckte er u. a. kräftig ornamentierte Ill. zu Carl Michael Bellman sowie eine Reihe von topographischen Blättern. T. Nielsen Bibliography Thieme-Becker Bd. 29, S. 315 Andersson, K. / Bondesson, L. in: Svenskt konstnärslexikon. Bd. 4. Malmö 1961, S. 589–590

Saint-Albans

(683 words)

Author(s): O. Mazal
Benediktinerabtei in Herfordshire, nordwestlich von London. König Offa von Mercien errichtete 793 ein Kloster an der Stätte, wo der heilige Alban getötet wurde; das Kloster entwickelte sich rasch zu einem der reichsten Ordenshäuser Englands und erhielt durch Papst Hadrian IV. die Vorrangstellung über alle engl. Klöster. Erst 1539 ging die Abtei an die Krone über und wurde weitgehend zerstört. Im 12. und 13. Jh. war S. ob seines Scriptoriums und seiner Buchmalerei berühmt. Das erste große Denkmal der reifen romanischen Illuminationskunst war der sog. Alb…

Saint-Albans-Psalter

(328 words)

Author(s): O. Mazal
Zu den ersten großen Denkmälern der reifen romanischen Buchmalerei Englands zählt der sog. S. (auch Albani-Psalter genannt; Besitz der St. Godehardskirche zu Hildesheim), der wohl zu Saint-Albans vor 1123 für Christina, Einsiedlerin zu Markyate, geschrieben und illuminiert wurde. Der Codex weist einen Satz von Vollbildern christologischen Inhalts auf, deren Zweck die Veranschaulichung des Falls und der Erlö-sung der Menschheit ist; es handelt sich um 40 Vollbilder zwischen dem Kalender und dem H…

Saint-Amand-les-Eaux

(328 words)

Author(s): H. W. Stork
(urspr. Name Elnone), Benediktinerabtei in Flandern, zwischen Valenciennes und Douai (franz. Département Nord), zwischen 630 und 639 durch den Missionsbischof Amandus gegründet, hatte ihre erste kulturelle Blüte in der Karolingerzeit. Unter den vom König eingesetzten Äbten ragen hervor Arn, später Erzbischof von Salzburg und Karlmann, Sohn Karls des Großen. Im Normannensturm wurde S. 861 zerstört; unter Rodulf von Tournai wieder aufgebaut. S. trat 1508 in die Bursfelder Kongregation ein und wurde während der Franz. Revolution endgültig zerstört. Aus dem 11. bzw. 12. Jh. …

Saint-Amand und Marchiennes

(407 words)

Author(s): H. W. Stork
Das Benediktinerkloster St. Pierre et St. Paul de Marchiennes im Arrondissement Douai wurde zwischen 630 und 639 vom heiligen Amandus gegr. und bestand bis zum Ende des 10. Jh.s als Doppelkloster, bis 1024 als reines Nonnenkloster, seitdem als Mönchskloster. Zu Beginn des 12. Jh.s wurde es unter Abt Amandus aus dem benachbarten Kloster Anchin (gegr. 1079), mit dem es in regem Austausch stand, cluniazensisch reformiert. Im 12. Jh. sind einige Mönche in Marchiennes auch als Autoren bezeugt: der Ab…
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