Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Z

(77 words)

Author(s): Th. Frenz
erst in augusteischer Zeit für griech. Fremdwörter dem lat. Alphabet angefügt. Urspr. stand es an 7. Stelle des Alphabets, verschwand dort aber, als der Laut infolge phonetischer Änderungen der Sprache (Rhotazismus) wegfiel; seine Stelle nahm das neugebildete G ein. Das Minuskel-z kann sich im Mittelband halten oder eine Unterlänge haben (geschwänztes z); letzteres ist oft schwer vom ç zu unterscheiden. In karolingischen Hss. gibt es mitunter ein sehr aufwendiges z mit ausgeprägter Oberlänge. Th. Frenz

Zacher, Ernst Julius August

(257 words)

Author(s): Red.
* 15. 2. 1816 in Obernigk, Kreis Trebnitz (Schlesien), † 23. 3. 1887 in Halle an der Saale, Germanist und Bibliothekar. Studierte zunächst in Breslau Theologie und Philologie, danach in Berlin bei Karl Lachmann und den Brüdern Grimm. 1844 erfolgte an der Univ. Halle die Promotion, ab 1848 katalogisierte er die Meusebachsche Bibliothek (Meusebach, Karl Hartwig Gregor Freiherr von). Er habilitierte sich 1854, ebenfalls in Halle, erhielt 1859 eine Professur für Germanistik an der Univ. Königsberg i…

Zackenstil

(558 words)

Author(s): H. Wolter-von dem Knesebeck
kunsthistorischer Verabredungsbegriff für einen vor allem im 13. Jh. verbreiteten hochma. Malstil, der neben der Buchmalerei auch in der Wand-, Glas- und der beginnenden Tafelmalerei, in der Textil- sowie der Goldschmiedekunst anzutreffen und darüber hinaus in verschiedenen Wechselwirkungen mit der Skulptur verbunden ist. Zuerst ist er bald nach 1200 im sächsischthüringischen Bereich (Elisabethpsalter, Landgrafenpsalter) faßbar und wird seit dem 2. Viertel des 13. Jh.s zum bis ca. 1270 / 1280 vo…

Zaehnsdorf, Joseph

(177 words)

Author(s): G. Brinkhus
* 27. 2. 1816 in Pest, † 7. 11. 1886 in London. Berühmter engl. Kunstbuchbinder, Sohn des dt. Kürschners Gottlieb Zaehnsdorf. Wuchs in Pest auf, absolvierte dann eine vierjährige Buchbinderlehre bei Kupp in Stuttgart. Nach Wanderjahren, in denen er in Wien, Zürich, Freiburg, Baden-Baden und Paris seine Fertigkeiten vervollständigt hatte, ging er 1837 nach London und machte sich dort 1842 selbständig. Z. arbeitete für alle großen Bibliophilen in England, beteiligte sich an den großen Ausstellunge…

Zagan

(4 words)

Siehe Sagan

Zagreb

(696 words)

Author(s): H. Röhling
deutsch Agram, Hauptstadt Kroatiens. Zurückgehend auf die Gründung eines Bistums 1094 in Gradec, ist Zagreb seit 1991 Hauptstadt des selbständigen und unabhängigen Staates Kroatien mit (2001) 780.000 Einwohnern, unter Berücksichtigung der Vororte 1,2 Millionen. Ungarisch-kgl. Freistadt seit 1241, wurdeZ.im 19. Jh. unter dem Einfluß des Illyrismus Zentrum der kroatischen Kultur und Wissenschaft. 1868/ 1869 geschah dies auf politischem und organisatorischem Gebiet, zuvor (1850) bewirkte der Zusammenschluß von vier Stadtteilen die eigentliche Stadtwerdung. Der National…

Zahlen

(877 words)

Author(s): Red. | Th. Frenz
sind so alt wie die Schrift oder noch älter. Schon die Knotenschnüre (Knotenschrift) dienten vornehmlich der Darstellung von Zahlen, ebenso die Kerbstöcke oder manche andere Zeichen. Hier war allerdings die Z. oft mit dem gezählten Gegenstand durch ein Zeichen wiedergegeben, so daß etwa 10 Köpfe durch 10 gleiche Darstellungen bezeichnet wurden; 10 Kerben mögen aber auch schon zur Bezeichnung zehn verschiedener Dinge gedient haben. Dieses System des einfachen Addierens war zur Darstellung größere…

Zahlensymbolik

(4 words)

Siehe Buchstabensymbolik

Zahlentafel

(4 words)

Siehe Tabelle

Zahlungsverkehr

(406 words)

Author(s): Th. Bez
Der buchhändlerische Verkehr verbindet seit Jh. den Herstellenden Buchhandel (Verlage) und den Verbreitenden Buchhandel miteinander. Im Mittelpunkt stehen dabei der Waren- und der Zahlungsverkehr. Beide konzentrierten sich vom MA bis zur Neuzeit auf die (Buch-) Messeplätze, die nach und nach zu Kommissionsplätzen (Kommissionsplatz) geworden sind, um ganzjährig den Liefer- und Zahlungsverkehr aufrecht zu erhalten. Solange es in den dt. Ländern verschiedene Währungen gab, wurde i. d. R. auf den Buchmessen abgerechnet. So entstanden in Leipzig die Buc…

Zählung von Bibliotheksbeständen

(209 words)

Author(s): S. Corsten †
Für die Bedeutung einer Bibl. ist der Bestandsumfang (Bestand) gewiß nicht der wichtigste Faktor. Dennoch spielen Anga-ben dazu in der Öffentlichkeitsarbeit eine wesentliche Rolle. Dabei ist aber zu bedenken, daß vor allem ältere Bibl.en meist nicht über genaue Zahlen verfügen. Wäh-rend für die neueren Zeiten die Zugangsverz. die zuverlässige Grundlage der Zahlenangaben bilden, ist der Um-fang der Altbestände meist nur ungenau bekannt. Diese bilden aber die Basis für die Ermittlung des Gesamtbestandes. Dem kann nur mit Z. begegnet werden. Als Verfahren hat sich bewährt, da…

Zahn, Albert von

(237 words)

Author(s): H. Wendland
* 10. 4. 1836 in Leipzig, † 16. 6. 1873 in Marienbad. Dt. Kunsthistoriker, Museumsdirektor, Herausgeber. Z. beabsichtigte, zunächst Künstler zu werden und begann ein Studium der Malerei an der Akademie der Künste in Dresden. Bald erkannte er, daß ihn die Kunstwiss. mehr anzog. Nach dem Studium erhielt er 1860 die Stelle eines Custos am neugegr. städtischen Museum in Leipzig und war zugleich als «wiss. Gehülfe» in der Weigel’schen Kunsthandlung tätig. Z. habilitierte sich 1866 und begann gleichze…

Zainer, Günther und Johannes d. Ä.

(543 words)

Author(s): H. Kraft
Beide waren Drucker, sie stammten urspr. aus Reutlingen. Vermutlich waren sie Brüder, zumindest verwandt. Günther Z. war einer der ersten Drucker der Inkunabelzeit in Augsburg, heiratete 1463 in Straßburg. Das Drucken erlernte er vermutlich beim Straßburger Drucker und Buchhändler Johannes Mentelin (um 1410–1478), der um 1466 die erste gedr. Bibel in dt. Sprache herausgab. 1468 war Günther Z. bereits in Augsburg als Drucker tätig. Schließlich wurde er 1472 Bürger der Stadt und Leiter der Druckerei vom Kloster St. Ul-rich und Afra. In seiner Offizin wurden ca. 80 Drucke im Ze…

Zalko

(224 words)

Author(s): Th. Keiderling
Abk. für den am 28. Mai 1923 eingeführten «Zahlungsverkehr Leipziger Kommissionäre». Der Zahlungsverkehr zwischen dem Herstellenden Verlag und dem Verbreitenden Buchhandel in Deutschland hat sich über Jh.e herausgebildet. Im Zuge der Modernisierung des Kommissionsbuchhandels übernahmen die Leipziger Kommissionäre (Buchhändlerischer Kommissionär) seit den 1830er Jahren zunehmend die Abrechnungsfunktion, zogen für ihre Verleger- und Sortimenter-Kommittenten die fälligen Rechnungen ein und führten …

Załuski, Andrzej Stanisław

(284 words)

Author(s): A. Swierk
* 2. 12. 1695 in Jedlanka, † 16. 12. 1758 in Krakau. Bruder des Józef Andrzej Załuski, Großkanzler der Krone, Bischof von Krakau (1746), Förderer der Wissenschaften, Mitbegründer der Załuskischen Bibliothek, Dr. iur. utr. der Päpstlichen Univ. in Rom. Bereits 1723, als damaliger Bischof von Płock, dachte Z. an die Gründung einer öffentlichen Bibl. in seiner Residenzstadt aus den Nachlässen seiner Onkel Andreas Chrysostomus Z. († 1711) und Ludwig Bartholomäus († 1721), änderte jedoch seine Pläne …

Załuski, Józef Andrzej

(323 words)

Author(s): A. Swierk
* 12. 8. 1702 in Jedlanka, † 9. 1. 1774 in Warschau. Bruder des Andrzej Stanisław a Załuski, berühmter Bibliophile und Bischof von Kiew, Schriftsteller, Förderer der Wissenschaften, Bibliograph, Mitbegründer der a Załuskischen Bibliothek in Warschau. Z. bereiste mit seinem Bruder Andrzej Stanisław Frankreich und Italien, studierte seit 1720 an der Sorbonne (Baccal. Theol.), anschließend in Krakau (Dr. iur. utr.), seit 1728 Kgl. Referendar. In den Jahren 1733–1742 weilte er im Ausland (Deutschlan…

Załuskische Bibliothek

(506 words)

Author(s): A. Swierk
die erste Verwirklichung der Idee einer poln. Nationalbibliothek, entworfen 1732 von Jósef Andrzej Załuski in seiner Schrift «Programma litterarium ad bibliophilos ...» in Anlehnung an Pläne seines älteren Bruders Andrzej Stanisława Załuski. Die Brüder vereinten ihre umfangreichen Privatslg.en 1747 in dem von A. S. Z. 1736 erworbenen und zum Bibl.gebäude umgebauten Daniłowicz-Palast in Warschau. Die Bibl. besaß damals ca. 200 Tsd. Bände, darunter ca. 10 Tsd. Handschriften, neben einer imposanten…

Zamorano Club

(118 words)

Author(s): G. Gabel
amer. Bibliophilenklub, gegr. 1928 in Los Angeles. Benannt nach Agustín Juan Vicente Zamorano (1798–1842), dem ersten in Kalifornien tätigen Drucker. Der Z. fördert das Interesse an handwerklich herausragend gestalteten und seltenen Büchern, insbes. mit Bezug zu Kalifornien, veröff. gelegentlich kleine Studien und Nachdrucke und veranstaltet Ausstellungen. Die Mitglieder treffen sich zumeist monatlich zu Vorträgen und gemeinsamen Dinners. Die Klubzs. «Hoja Volante» kam erstmals Mitte der 1930er …

Zamoyski-Codex

(94 words)

Author(s): A. Swierk
perg.Hs. (98 Bl.) des 14. Jh.s (ca. 1340) mit fast ausschließlich lat. Quellentexten zur poln. Geschichte, u. a. einer Abschrift der berühmten Chronik des ersten poln. Chronisten Gallus Anonymus, verfaßt Anfang des 12. Jahrhunderts. Sie gilt als Grundstein der poln. Geschichtsschreibung. Im 15. und 16. Jh. gehörte der Codex der poln. Adelsfamilie Łaski, kam später über den Geschichtsschreiber J. Długosz (1415–1480) in den Besitz der Zamoyskich und befindet sich heute in der NB in Warschau. A. Swierk Bibliography Encyklopedia wiedzy o książce (Enzyklopädie der Buchwissensc…
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