Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Zenoi, Domenico

(79 words)

Author(s): Red.
Maler und Kupferstecher, tätig in Venedig zwischen 1560 und 1580. Als seine Hauptlei-stung ist die Kupferstichfolge zu dem weitverbreiteten emblematischen Werk des Girolamo Ruscelli «Impresse illustri» anzusehen, das von 1566 an mehrfach in Venedig aufgelegt worden ist. In der Ausg. von 1584 wurden die abgenutzten Platten Zenois durch neue des Venetianer Stechers Giacomo Franco ersetzt. Red. Bibliography Nagler Künstlerlexikon, Bd. XXII, S. 261 von Rath, E. in: Archiv für Buchgewerbe. 64, 1927, S. 5.(a Archiv für Buchgewerbe).

Zensur

(1,819 words)

Author(s): B. Sösemann
lat. censura (censor, census) Zensor(amt), tadelnde und sittenrichterliche Tätigkeit (Marcus Porcius Cato, Zensor 184/ 183 v. Chr.). In Deutschland findet sich der erste Substantiv-Beleg bei M. Beuther von Carlstatt (1561), als strenge Aufsicht bei J. H. Zedler («Censor librorum»); Z. ist die kritische Beurteilung durch den Souverän, später zunehmend als planmäßige Überwachung die politische, moralische, soziale Kontrolle in formellen Verwaltungsakten (mit oder ohne Prüfung der Gesetzmä-ßigkeit). Form und Intensität der Überwachung bestimmten das Ausmaß der Öf…

Zensus

(4 words)

Siehe Census

Zentrag

(132 words)

Author(s): Red.
Abkürzung für «Zentrale Druckerei-, Einkaufs- und Revisionsgesellschaft mbH». Gegr. im Oktober 1945 auf dem Gebiet der Sowjetischen Besatzungs-zone Deutschlands. Später kam der Vorsatz VOB (= Vereinigung Organisationseigener Betriebe) hinzu. Die Z. war ein Parteibetrieb und unterstand direkt dem Zentral- komitee der SED. Zur Z. gehörten über 90 Druckereien, Zeitungsverlage und Vertriebseinrichtungen. Da auch die Papierkontingente durch die Z. kontrolliert und vergeben wurden, verfügte die SED üb…

Zentralantiquariat

(252 words)

Author(s): H. Reihe | Red.
(ZA) – Antiquariat (Versand- und Ladengeschäft) Reprintverlag, Exportsortiment und Auktionshaus in Leipzig. Als eine «Einrichtung» des staat-lichen «Volksbuchhandels» wurde es am 1. 1. 1959 dessen «Zentraler Leitung» als «Zentralantiquariat der DDR» unterstellt. Hervorgegangen ist es aus dem 1949 enteigneten K. F. Koehlers Antiquarium, von 1953 bis Ende 1958 war es die Abteilung Antiquariat der Deutschen Buch-Export und Import GmbH Leipzig. Aufgrund geltender Gesetze der DDR und der damit verbun…

Zentralbibliothek

(209 words)

Author(s): A. Welters
Dieser Begriff kann zwei Bedeutungen haben, je nachdem, ob «zentral» im Kontext der Betriebsorganisation oder des Bestandsprofils benutzt wird. Im ersten Fall handelt es sich um eine zentrale Einrichtung in einem Bibliothekssystem, z. B. eine Univ.bibliothek, oder die Hauptbibl. einer großstädtischen öffentlichen Bibliothek. In diesen Bibl.n werden zentrale Dienstleistungen wie Anmeldung, Fernleihe, oder Erwerbung für das Gesamtsystem erbracht. Die Z. über- nimmt gegebenenfalls auch die Archivierung von Beständen,…

Zentralblatt

(294 words)

Author(s): M. Hollender
Der Gattungsbegriff Z. (anfänglich als «Centralblatt») umfaßt I. Referateblättern ähnliche Periodika, II. Periodika unterschiedlicher Art, deren programmatisches Selbstverständnis darauf abzielt, zentrales und offizielles Informationsorgan eines Fachgebietes zu sein. I. Die Segmentierung der modernen Wiss. in eine Vielzahl von Unterdisziplinen und die rasant ansteigende Zahl wiss. Publikationen führte in den Jahren nach 1830 zur Gründung zahlreicher Zentralblätter. Die knappe Zeitschriften- und Bücherschau sollte möglichst…

Zentralblatt für Bibliothekswesen

(685 words)

Author(s): C. Reuß | P. König
(ZfB) war über 100 Jahre das wichtigste bibliothekarische Fachorgan in Deutschland. Es wurde 1884 auf Initiative von Otto Hartwig ins Leben gerufen. Das Erscheinen des ZfB erfolgte in einer Zeit, als die beiden einzigen bibliothekarischen Zss. in Deutschland ihr Erscheinen eingestellt hatten bzw. kurz vor dem Aus standen. Es handelte sich dabei um die von Robert Naumann herausgegebene Zs. «Serapeum», ersch. von 1840–1870, und den unter der Redaktion von Julius Petzholdt von 1840 bis 1886 erschie…

Zentralbücherei

(68 words)

Author(s): A. Welters
heute veralteter Begriff für eine Zentralbibliothek.Bücherei wurzelt in der historischen Bezeichnung für eine öffentliche in Abgrenzung zur wiss. Bibliothek. Da die besonders in Deutschland gepflegte begriffliche Trennung zwischen öffentlicher und wiss. Bibl. immer mehr an Bedeutung verliert, kann man auch in der Betriebsorganisation einer öffentlichen Bibl. von «Zentralbibl.» sprechen, besonders da «Bücherei» im öffentlichen Bibl.wesen als Namensbestandteil einer Institution nur noch selten Verwendung findet. A. Welters

Zentrale Berufsschule für Bibliotheksfacharbeiter

(146 words)

Author(s): R. Werner
Die Z. in Sondershausen / Thüringen war eine Einrichtung des Bibliothekswesens der DDR. An dieser berufsbildenden Schule wurden 1969–1990 mehr als 3 Tsd. Lehrlinge für wiss. bzw. öffentliche Bibl.n in mehreren theoretischen Blöcken zentral unterrichtet, begleitend zur praktischen Lehrausbildung in den Bibliotheken. Die Schule wurde nach 1990 in der Trägerschaft des Landes Thüringen mit gleichem Profil auf neuer gesetzlicher Grundlage für die Berufsausbildung von Assistenten an Bibliotheken, zeit…

Zentrale Bestellanstalt

(283 words)

Author(s): Th. Bez
Neben den Bestellanstalten der Zwischenbuchhändler gab es bereits am Leipziger Platz und am Stuttgarter Platz Bestellanstalten von Verlagen. Nach der Gründung des Börsenvereins in Leipzig (1825) hat die Genossenschaftsidee immer wieder die Planungen und Projekte der Branche bestimmt. Es kamen neben den Verbands- und Vereinssortimenten (Einkaufsgenossenschaften der Buchhändler) immer wieder Pläne auf, Kernbereiche des Zwischenbuchhandels (wie die Bestellanstalten) in die Regie der Mitglieder des Börsenvereins zu ü…

Zentrale Dienste

(72 words)

Author(s): Th. Bez
Unter Z. versteht man alle Leistungen, die ein Zwischenbuchhändler (Zwischenbuch-handel) für Filialisten oder Verbundgruppen Einkaufsgenossenschaften) erbringt, indem er entweder Räume (unter Umständen auch Personal) gegen Entgelt für deren zentralen Wareneingang und / oder ihr Zentrallager anbietet oder die Funktionen des zentralen Warenein-gangs zusammen mit der Einholung, Zustellung und dem Verkehr zwischen den Buchhandlungen / Filialen (Austausch von Übermengen, Werbematerial usw.) im Rahmen des Büchersammelverkehrs als Dienstleister übernimmt. Th. Bez

Zentrale Fachbibliotheken

(309 words)

Author(s): G. Wiegand
Das Lit.versorgungssystem Deutschlands, das im Unterschied zu den meisten Nachbarländern über keine Nationalbibliothek im vollen Wortsinn verfügt, organisiert die Literaturversorgung auf nationaler Ebene in besonders hohem Maße durch ein Zusammenspiel dezentraler Einrichtungen. Wie der Sondersammelgebietsplan der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), und das Programm der (retrospektiven) Sammlung Dt. Drucke (SDD) des 15. bis 20. Jh.s sind die Z. Hauptsäulen, wenn nicht gar die wichtigsten Komp…

Zentraleinheit

(52 words)

Author(s): C. Boßmeyer
Als Z. oder CPU (Central Processing Unit) wird in einem Computersystem die Einheit bezeichnet, die alle anderen Komponenten kontrolliert und steuert ( Datenverarbeitungsanlage). In der PC-Technologie wird die sog. Hauptplatine, engl. motherboard, verwendet, auf der die einzelnen Bauteile wie CPU, Speicher und Anschlüsse für externe Geräte montiert sind. C. Boßmeyer

Zentrale Leitstelle für Information und Dokumentation

(89 words)

Author(s): F. Nestler
war die allg. Bezeichnung für die Leitstellen auf der oberen Ebene im Informationssystem Wiss. und Technik (IWT) der DDR (Deutschland, 13.), die sich in der Zuständigkeit eines «zentralen Organs» befanden, d. h. eines Ministeriums oder einer wiss. Einrichtung. Diese Z.n waren für die Anleitung ihrer unterstellten Leitstellen für Information und Dokumentation verantwortlich. Eine solche Z. konnte auch für mehrere benachbarte Gebiete oder solche mit allg. Bedeutung zuständig sein, z. B. Patentwese…

Zentrale Leit- und Koordinierungsstelle für Bibliographie (ZLKB)

(167 words)

Author(s): F. Nestler
Die Z. wurde 1970 in der Dt. Bücherei Leipzig (Leipzig, c.) eingerichtet mit der Aufgabe, die theoretische und praktische Arbeit in der DDR anzuleiten und zu koordinieren. Diese Tätigkeit erfolgte im Auftrag der Ministerien für Hochschulwesen und für Kultur der DDR sowie des Verlagswesens und Buchhandels. Es handelte sich um die Registrierung möglichst sämtlicher bibliographischer Vorhaben mit dem Ziel, ein einheitliches System der bibliographischen Lit.formation zu schaffen, z. B. durch die fri…

Zentrale Leitung des Volksbuchhandels der DDR

(105 words)

Author(s): Staatsarchiv Leipzig
Die Z. wurde am 1. Januar 1954 zunächst unter der Bezeichnung «Zentrale Verwaltung des Volksbuchhandels der DDR» als juristisch selbständiger Betrieb gegründet. Sie unterstand dem Ministerium für Kultur, Hauptverwaltung Verlage und Buchwesen. Das Ziel ihrer Tätigkeit bestand darin, eine einheitliche Entwicklung des Volksbuchhandels in allen Stadt- und Landkreisen der DDR sowie die Versorgung der Bevölkerung mit Lit. zu gewährleisten. In dem 1964 erlassenen Statut des Volksbuchhandels wurden die …

Zentrale Leitung für gesellschaftswissenschaftliche Information und Dokumentation (ZLGID)

(132 words)

Author(s): F. Nestler
Die Z. wurde 1965 an der damaligen «Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin» (DAW) als juristisch und organisatorisch selbständige Einrichtung mit eigenem Haus-halt gegründet. Sie war für die Anleitung, Kontrolle und Koordinierung des großen Bereichs «Gesellschaftswiss.» zuständig. Ihre Aufgaben bestanden in der Entwicklung einer einheitlichen Methode und in der Organisation der Information, insb. in der Unterstützung bei der Herstel-lung und Verteilung von Informationsmitteln für die zu…

Zentral-Fachausschuß Berufsbildung Druck und Medien (ZFA)

(148 words)

Author(s): A. Jacob
Der Z. mit heutigem Sitz in Kassel wurde 1949 von der damaligen «Arbeitsgemeinschaft der Graphischen Verbände» und der Industriegewerkschaft Druck und Papier gegründet, um die berufliche Bildung in der dt. Druckbranche zu fördern. Bis heute arbeiten die Tarifvertragsparteien, der «Bundesverband Druck und Medien, Wiesbaden (bvdm)», und die «Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)» Fachbereich Medien, Kunst und Industrie, Berlin, eng auf dem Gebiet der Berufsbildung im Z. zusammen. In einem «Vertrag über die Förderung der B…

Zentralinstitut für Bibliothekswesen (ZIB)

(350 words)

Author(s): M. Stöhr
gegr. im Jahre 1950 und ab 1954 per Statut als eine zentrale Einrichtung des Ministeriums für Kultur der DDR organisiert. Langjährig von Gotthard Rückl (u. a. Präsidiumsmitglied des Bibliotheksverbands und Vize-Präsident der IFLA) geleitet, war es für die Grundfragen der Entwicklung des öffentlichen Bibl.wesens sozialistischer Prägung zuständig. Der theoretisch-koordinative wie praktische Aufbau und die Pflege eines dichten Netzes zentral angeleiteter Bezirks-, Stadt- und Kreisbibliotheken, länd…
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