Religion in Geschichte und Gegenwart

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Edited by: Hans Dieter Betz e.a.

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Labadie

(376 words)

Author(s): Wallmann, J.
[English Version] Labadie, Jean de (13.2.1610 Bourg bei Bordeaux – 13.2.1674 Altona). Seit 1625 Novize bei den Jesuiten, nach Studium der Theol. (1636–1639) in Bordeaux und Priesterweihe auf eigenen Wunsch 1639 aus dem Orden entlassen, wurde L. Weltpriester und Gründer frommer Gemeinschaften in Paris und Südfrankreich, zeitweilig dem Jansenismus nahestehend. Früh kam ihm die Idee, die Kirche nach dem Modell der Jerusalemer Urgemeinde umzugestalten. Übertritt zur ref. Kirche 1650, Prediger und Lehrer…

Labarum

(204 words)

Author(s): Frenschkowski, M.
[English Version] (λα´βαρον, λα´βωρον), nach Eusebius von Caesarea, v.C. I 26–31 (vgl. II 7; Autopsie) ein Vexillum (Feldzeichen) mit Christogramm an der Spitze, Medaillons des Kaisers und seiner Söhne und einem an einer Querstange befestigten Tuch. Im Kontext der Schlacht an der Milvischen Brücke (28.10.312) mit dem Sieg über Licinius eingeführt, geht es letztlich wohl auf die (wahrscheinlich einzige) Vision Konstantins zurück, bei der er 310 in Gallien am Himmel ein solares Kreuzzeichen in einem …

Labbé

(125 words)

Author(s): Decot, R.
[English Version] (Labbeus), Philipp (10.7.1607 Bourges – 17.3.1667 Paris), Jesuit (1623), Theologe, Philologe und Editor kirchenhist. Quellen. Nach Lehrtätigkeit in Caen, Bourges und Paris war er v.a. schriftstellerisch tätig. Als gelehrter, vielseitig interessierter Kompilator (Geographie, Chronologie, Patristik, Byzantinistik) vf. er über 80 Schriften. Er galt als führender Gelehrter seiner Zeit. Sein bedeutendstes Werk ist die Sammlung von Konzilstexten seit Anfang der Christenheit bis in seine…

Labyrinth

(622 words)

Author(s): Hiller, S. | Hutter, M.
[English Version] I. Minoisch-mykenische Religionsgeschichte Das griech. Wort λαβυ´ρινϑος/labýrinthos gehört wie das mit ihm vermutlich wurzelverwandte λα´βρυς/lábrys, »Axt, Doppelaxt«, einer nichtgriech. bzw. vorgriech. Sprachschicht an und wurde von den Griechen aus dieser wohl im ägäisch-anatolischen Bereich übernommen. Auf Kleinasien verweist die Ortsbez. Labranda in Karien mit dem Heiligtum und dem altertümlichen Kultbild des die Labrys haltenden Zeus (»Labraundeus«), nach Kreta das dem Mythos nach in Kno…

La Chaise

(211 words)

Author(s): Geiss, P.
[English Version] La Chaise, François d'Aix de´ (25.8.1624 Schloß Aix, Département Loire – 20.1.1709 Paris), SJ, langjähriger Beichtvater König Ludwigs XIV. von Frankreich. Nach dem Besuch des Jesuitenkollegs in Roanne trat La Ch. 1639 in Avignon in das jesuitische Noviziat ein. 1668 übernahm er die Leitung des Kollegs von Grenoble und wurde 1674 Provinzial von Lyon. Ludwig XIV. berief ihn 1675 als königlichen Rat und persönlichen Beichtvater an den Hof. Dort erwarb sich La Ch. bald das Vertrauen des …

Lachen/Weinen

(357 words)

Author(s): Gilhus, I.S.
[English Version] Lachen/Weinen, religionswissenschaftlich. L. und W. werden gewöhnlich als ausschließlich menschliche Ausdrucksformen angesehen. Sie involvieren grundlegende physiologische Prozesse, geschehen im sozialen Kontext und spiegeln spezifische kulturelle Bedeutungen wider. L. und W. können Elemente in Mythen und Ritualen darstellen. Zum Teil sind sie zwingend vorgeschrieben, zum Teil werden sie beschränkt. L. kann als Charakteristikum der göttlichen Welt gesehen werden. Die Götter des an…

Lachish

(500 words)

Author(s): Na'aman, N.
[English Version] (Lachis), bedeutende kanaan. und israelit. Stadt in der Sephela. Tell L. (Tell ed-Duweir) liegt in der Nähe des Tals (Wadi) Lachisch, einer Hauptroute von der Küstenebene zu den Bergen von Hebron. 1929 schlug W.F.Albright seine Identifizierung mit L. vor, und sein Vorschlag ist heute allg. akzeptiert. Die Herkunft des Namens ist unbekannt. L. war die wichtigste kanaan. Stadt in der südlichen Sephela in der späten SB-Zeit. Drei ihrer Könige sind in den Amarna-Tafeln erwähnt. Es blühte im 13. – 12.Jh. (Stratum VI) und wurde in der Mitte des 12.Jh. v.Chr. zerstört. Nach…

Lachmann

(134 words)

Author(s): Schröder, T.M.
[English Version] Lachmann, Johann (1491 Heilbronn – 1538/39 ebd.), Sohn eines Glockengießers. 1508 M.A. in Heidelberg, danach Studium der Rechte; 1514 Pfarrverweser in Heilbronn; 1521 Dr. iur. utr. und Wechsel auf die Predigerstelle ebd. Seit 1524 lehrte L. reformatorisch. Im Bauernkrieg mäßigend und vermittelnd zw. Rat und Bauern tätig. Auch den Täufern gegenüber war er später um friedliche Lösungen bemüht. 1525 unterschrieb L. das »Syngramma Suevicum« (J.Brenz). In den folgenden Jahren sorgte er…

Lacordaire

(273 words)

Author(s): Arnold, C.
[English Version] Lacordaire, Jean Baptiste Henri (Ordensname: Henri-Dominique; 12.5.1802 Recey-sur-Ource – 21.11.1861 Sorèze), OP, Kanzelredner. Nach dem Jurastudium in Dijon und kurzer Praxis als Rechtsanwalt in Paris erlebte L. eine Bekehrung und trat 1824 in das Seminar von Issy ein (Priesterweihe 1827). Während der Julirevolution 1830 schloß er sich mit Ch.F.de Montalembert an H.F.R.de Lamennais an, sie gründeten die Zeitung »L'Avenir« mit dem Motto »Gott und die Freiheit«, deren Ideen 1832 in d…

Lactantius

(390 words)

Author(s): Pollmann, K.
[English Version] (Laktanz), Lucius Cae(ci)lius Firmianus (etwa 250 bis 325), christl. lat. Schriftsteller, betrieb umfangreiche lit. und philos. Studien; einer seiner Lehrer war Arnobius d. Ä. Vor 300 wurde L. von Diokletian als Rhetoriklehrer nach Nikomedien berufen. Zu Beginn der diokletianischen Christenverfolgungen (303) gab er seine Lehrtätigkeit auf und begann, sich als Schriftsteller für die christl. Rel. einzusetzen. Wegen seines geschliffenen Lateins gilt er als »christl. Cicero«. Um 314/15 …

Lacunza y Díaz

(223 words)

Author(s): Delgado, M.
[English Version] Lacunza y Díaz, Manuel (19.7.1731 Santiago de Chile – 17.6.1801 Imola, Italien). 1747 Eintritt in die Societas Jesu (Jesuiten) in Santiago, dort Lehrer und Prediger; nach Verbot des Jesuitenordens ging er 1767 ins Exil nach Imola (Kirchenstaat); unter dem Pseudonym Juan Josafat Ben-Ezra vf. er dort ein umfangreiches Werk über die Wiederkunft Christi und die Bekehrung der Juden; darin vertritt er einen gemäßigten Chiliasmus; 1812 im Schatten der liberalen Cortes von Cádiz erstmals ge…

Lade JHWHs

(1,206 words)

Author(s): Kreuzer, S.
[English Version] . אֲרוֹן/'arôn, »Lade« (nach heutigem dt. Sprachgebrauch eigentlich »Truhe«), bez. in Gen 50,26 den Sarg des Joseph und in 2Kön 12,10f./2Chr 24,8.10f. einen Kollektenkasten mit Deckel, an allen übrigen ca.200 Stellen des AT den laut Ex 25,10–22; 37,1–9 (P) am Sinai angefertigten, bei der Wüstenwanderung (Num 10,35f.) und der Landnahme (Jos 3; 6) mitziehenden, dann in Silo (1Sam 3; 4) und schließlich in Jerusalem aufgestellten (2Sam 6; 1Kön 8) Kultgegenstand (Kult/Kultus: IV., Kultg…

Ladino

(240 words)

Author(s): Münch, A.
[English Version] Ladino, sefardisches Spanisch. Die Sefardim (Judentum: II.) sind Nachfahren der hispanischen Juden, die seit dem Ende des 14.Jh., v.a. nach 1492, auf dem Balkan, im östlichen Mittelmeerraum und Nordafrika (: V.) in weitgehend autonomen und homogenen Gemeinden angesiedelt waren. Ihre auf der Grundlage des spätma. Kastilisch und unter Einflüssen aus dem Asturischen, Leonesischen, Aragonesischen, Portugiesischen und Katalanischen seit ca.dem späten 16.Jh. entwickelte Koiné hat versc…

Ladinos

(113 words)

Author(s): Zauzich, M.
[English Version] . 1.Indios (Indianer), die Span. sprechen. In Mexiko und Mittelamerika »Mischlinge« von weißen und indianischen Eltern. 2. In Lateinamerika auch Synonym für »verschlagen, schlau« (ladino). 3. Bez. für Juden im Mittelmeerraum, die einen jüd.-span. Dialekt (Ladino) sprechen. 4. Älterer Name für Rätoromanen. 5. In Guatemala heute Bez. für Weiße bzw. alle Nichtmayas. Es existiert ein interethnischer Konflikt zw. der Ladinominderheit und den Mayas (Indígenas). L., urspr. als »Bastarde ohne Identität« stärker diskriminiert …

Laestadius

(210 words)

Author(s): Laasonen, P.
[English Version] Laestadius, Lars Levi (10.1.1800 Piteå, Schweden – 21.2.1861 Pajala), 1825–1848 Pfarrer in Kaaresuvanto, einer nordschwedischen Gemeinde, wo die Leute jedoch zumeist Finnisch oder Lappisch sprachen, und 1826–1849 Pfarrer in Pajala. Dort begann L. einen heftigen Kampf gegen die in Lappland weitverbreitete Trunksucht. Er war ein strenger Bußprediger, der »die Hurenböcke und Säuferhunde« attackierte, aber auch ein eleganter Kanzelredner, der nuancierte Sprachbilder gebrauchte. Nachdem…

La Faye

(166 words)

Author(s): Sallmann, M.
[English Version] La Faye, Antoine (1540 Châteaudun – September 1615 Genf [Pest]), ref. Theologe. Jugend und Ausbildung sind im dunkeln. La F. kam 1561 nach Genf und wurde 1568 Bürger der Stadt. Von Th.Beza gefördert, ist die berufliche Laufbahn von einem stetigen, aber umstrittenen Aufstieg gekennzeichnet: Unterricht am Collège, Dr. der Medizin in Padua 1574, Vorsteher des Collège 1575, Unterricht der Philos. an der Akademie, Prof. der Philos. 1578–1580, Prof. der Theol. 1581–1610, Rektor der Akade…

Lafitau

(171 words)

Author(s): Zorn, J.
[English Version] Lafitau, Joseph-François (31.5.1681 Bordeaux – 3.7.1746 ebd.), jesuitischer Missionar in Québec. Von 1712–1717 und 1727–1729 arbeitete L. in der Mission von Sault-Saint-Louis unter den nordamer. Indianern (: II. 1.; Huron-Indianer, Irokesen). Nach Frankreich zurückgekehrt veröff. er 1717 eine Erinnerungsschrift zur Entdeckung des Ginsengs und 1724 das Werk »Moeurs des Sauvages amériquains comparées aux moeurs des premiers temps«. Er stellte darin seine Beobachtungen denen anderer …

Lagarde

(423 words)

Author(s): Graf, F.W.
[English Version] Lagarde, Paul Anton de (bis 1854: P.A.Bötticher; 2.11.1827 Berlin – 22.12.1891 Göttingen), Orientalist und Kulturphilosoph. L. gilt als klassischer Repräsentant moderner Intellektuellenreligiosität, der dank hoher Sensibilität für die Antagonismen von gesellschaftlicher Modernisierung und zweckrationaler Lebensführung durch religionshist. Forschung eine nationalrel. Erneuerung der dt. Kultur begründen wollte. – Eine schlimme Kindheit führte zu einer labilen psychischen Konstitution …

Lagerkvist

(254 words)

Author(s): Sandberg, H.
[English Version] Lagerkvist, Pär (23.5.1891 Växjö, Schweden – 11.7.1974 Stockholm). Aufgewachsen im Zwiespalt zw. Enge und Obhut freikirchl. Religiosität wird die Kindheit mit der Furcht vor dem Numinosen zum Erfahrungsgrund für ein vom Dunkel menschlicher Existenz geprägtes Lebenswerk, dessen Bestreben, die Zerreißprobe des Daseins zu bestehen, das Gute über das Böse gewinnen zu lassen, die Spannweite der Titel seiner Bücher bestimmt: »Angst« (1916); »Chaos« (1919); »Böse Geschichten« (1924); »Da…

Lagerlöf

(271 words)

Author(s): Sander, U.
[English Version] Lagerlöf, Selma Ottilia Lovisa (20.11.1858 Gut Mårbacka, Värmland – 16.3.1940 ebd.), schwedische Autorin und Nobelpreisträgerin (1909). Bereits mit ihrem im neuromantischen Stil geschriebenen Debütwerk »Gösta Berlings saga« (1891) gelang ihr der nationale und internationale Durchbruch. Die anfängliche Einschätzung L.s als »naiver« und unbewußt aus der mündlichen Tradition heraus schöpfender Autorin wich der Erkenntnis, daß sie sich einer avancierten, künstlerisch ausgereiften, arc…
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