Religion in Geschichte und Gegenwart

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Edited by: Hans Dieter Betz e.a.

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Parmenides

(402 words)

Author(s): Figal, Günter
[English Version] (kaum vor 510 – nach 450 v.Chr.). Vom Leben dieses neben Heraklit wichtigsten Denkers vor Sokrates und Plato ist nur seine Heimat, das in Süditalien gelegene Elea, bekannt. Hingegen ist seine Philos. gut überliefert; das in Hexametern vf. Gedicht, in dem er sie darstellt, ist v.a. durch Zitate bei Simplikios in großen Teilen erhalten. P. ist der Entdecker der Einheit des Seienden. Damit ist keine Einheit gemeint, die dem Seienden von außen zukommt; vielmehr ist sie unmittelbar mit dem Sinn von »seiend« (ε᾿ο´n̆/eo´n) gegeben: Alles muß als seiend gedacht und a…

Parochialrecht

(269 words)

Author(s): Pirson, Dietrich
[English Version] ist der Inbegriff der rechtlichen Bindungen, die sich aus der Gliederung eines Kirchengebiets oder einer Diözese in territorial voneinander abgegrenzte Pfarreien (Parochien) ergeben. Nach dem P. ist der Inhaber einer Pfarrstelle allein zuständig für die gottesdienstlichen Handlungen, die im Gebiet seiner Pfarrei vorzunehmen sind (Kanzelrecht), somit auch für alle Amtshandlungen (Kasualien), die die in seiner Pfarrei wohnenden Kirchenangehörigen begehren. Für diese bedeutet das P.…

Parochie

(167 words)

Author(s): Schöllgen, Georg
[English Version] . P. bzw. Pfarrei geht auf den griech. Terminus παροικι´α/paroiki´a (»Beisassenschaft«) zurück, der im Urchristentum die Fremdheit der Christen in der Gesellschaft bez. Ausgehend von diesem grundlegenden Lebensgefühl wurden die Einzelgemeinden seit dem 2.Jh. παροικι´αι/paroiki´ai genannt. Bis in die Spätantike bleibt paroiki´a terminus technicus für die Bischofsgemeinde. Erst nach der Entstehung seelsorgerischer Subzentren in den großen Städten und auf dem Lande, die zum Hauptbezugspunkt des rel. Lebens der Gläub…

Parodie

(135 words)

Author(s): Marti, Andreas
[English Version] . Auf dem Gebiet der Kirchenmusik fehlt dem Begriff meist die im allg. Sprachgebrauch übliche pejorative oder scherzhafte Bedeutung. Die P.-Messe der Renaissance (Messe: IV.) erhielt durch die Verwendung von geistl. oder weltl. Melodien oder von Partien aus polyphonen Kompositionen in allen Einzelsätzen ihre Werkeinheit (z.B. die Messen über »L'homme arme´«). Als P.-Verfahren wird die Umarbeitung weltl. zu geistl. Vokalwerken v.a. bei J.S. Bach diskutiert, am bekanntesten beim We…

Parömien

(116 words)

Author(s): Felmy, Karl Christian
[English Version] . Als P. (griech. παροιμι´αι/paroimi´ai, »Sprüche«) bez. werden die atl. Lesungen des orth. Stundengebetes (: IV.). Während die übliche Sonntagsvesper keine Schriftlesungen enthält, werden an den Vorabenden von Christus-, Gottesmutter- und Heiligenfesten in der Regel bis zu drei P. gelesen, die oft atl. Ereignisse typologisch auf die ntl. Heilsgesch. deuten. Am Vorabend von Weihnachten werden acht, zu Epiphanias 13, am Karsamstag 15 P. gelesen. An Apostelfesten werden sie durch Apost…

Parsismus

(962 words)

Author(s): Hutter, Manfred
[English Version] . Als Parsen bez. man jene Angehörigen des Zoroastrismus (Zarathustra), die nach der Islamisierung des Iran von dort über mehrere Stationen in ihre nachmaligen Siedlungsgebiete in Gujarat (Indien) ausgewandert sind. Darauf nimmt in theol. interpretierender Form die Qessa-ye Sanjan, die »Erzählung über die Stadt Sanjan«, Bezug. Der 1599 oder 1600 geschriebene pers. Text ist die älteste Quelle bzgl. der Ankunft und Niederlassung der Zoroastrier in Indien, die wegen ihrer Herkunft a…

Parsons

(173 words)

Author(s): Knoblauch, Hubert
[English Version] Parsons, Talcott (13.12.1902 Colorado Springs, CO – 8.5.1979 München); studierte am Armherst College, danach an der London School of Economics und an der Universität Heidelberg; lehrte an der Harvard Universität in Cambridge, MA. P. zählt zu den wichtigsten und einflußreichsten Soziologen des 20.Jh., der, anfangs Verfechter einer »voluntaristischen Handlungstheorie«, die strukturell-funktionale Theorie, später die soziologische Systemtheorie (: III) begründete. Sein Strukturfunkti…

Parteien

(3,842 words)

Author(s): Hübinger, Gangolf | Oberreuter, Heinrich | Mayeur, Jean-M. | Slenczka, Notger | Graf, Friedrich Wilhelm
[English Version] I. Begriff, geschichtliche und rechtliche Grundlagen Der Parteienbegriff blieb in der polit. Semantik der eur. Neuzeit stets mehrdeutig, und die hist. Ausprägungsformen der P. waren äußerst vielfältig. Als intermediäre, organisatorisch verfestigte Gesinnungsgemeinschaften zw. Gesamtbevölkerung und Regierung und legitimiert durch das jeweilige nationale Wahlrecht beförderten P. den Prozeß der Parlamentarisierung und Demokratisierung polit. Herrschaft. In England mit den Tories und Whig…

Parthenon

(222 words)

Author(s): Wißmann, Hans
[English Version] Parthenon, der Tempel der Athena Parthenos (Athene) auf der Akropolis in Athen, 447–432 v.Chr. auf den Fundamenten eines 480 zerstörten Vorgängerbaus unter der Oberaufsicht des Phidias errichtet, der auch das im Innern aufgestellte Kultbild der Athena Parthenos schuf (426 n.Chr. nach Konstantinopel verbracht). Das Zentrum des dorischen Tempels, die Cella, bestand aus zwei Räumen. In dem einen wurde der Bundesschatz des Attisch-Delischen Seebundes aufbewahrt, in dem anderen stand …

Partikularismus

(8 words)

[English Version] Universalismus/Partikularismus

Partikularrecht

(310 words)

Author(s): Germann, Michael
[English Version] . Im allg. Sinn ist ein P. das Recht einer Teilrechtsgemeinschaft. Der Begriff setzt eine umfassende (universale), aber in sich gegliederte Rechtsgemeinschaft voraus. In der säkularen Rechtsgesch. ist er für die territorial differenzierten Landesrechte vor dem Hintergrund des umfassenden, aus dem röm. Recht rezipierten Gemeinen Rechts geläufig. Im kanonischen Recht (Kirchenrecht: I.,3.) kann er auf die Gesetzgebung der Teilkirchen (Diözesen) vor dem Hintergrund des Rechts der kat…

Partizipation

(429 words)

Author(s): Schmidt, Manfred G.
[English Version] . Im polit.-öfftl. Sprachgebrauch meint P. das Teilnehmen und Teilhaben an der Willensbildung und Entscheidungsfindung über gemeinschaftlich zu regelnde Angelegenheiten. Man unterscheidet verschiedene Formen der polit. P.: nach Verankerung in Verfassung oder Gesetz verfaßte und nicht verfaßte Typen, nach der Form aggressive und nichtaggressive, nach Rechtsstatus legale und nichtlegale und nach Legitimitätsstatus legitime und illegitime. Auf dem Rechts- und dem Legitimitätsstatus …

Partnerschaft

(826 words)

Author(s): Oberdorfer, Bernd
[English Version] I. Allgemein Die engl. Begriffe »partner« bzw. »partnership« und ihre dt. Äquivalente benennen zunächst eine Unternehmensform im Ökonomischen, werden dann aber auch angewandt auf intensive personale Relationen sowie auf spezifische Interaktionen (Sport, Spiel, Tanz). In einem allgemeineren Sinn spricht man auch von P. zw. Gebietskörperschaften (Städtepartnerschaft) und Institutionen (Partnerkirchen). Grundlegend ist die in der Beziehung bestehen bleibende Autonomie und die Gleichr…

Parusie

(2,263 words)

Author(s): Auffarth, Christoph | Rowland, Christopher | Rosenau, Hartmut
[English Version] I. Klassisches Altertum Das häufig gebrauchte griech. Verb παρει˜n̆αι/parei´nai, »zugegen sein, hilfreich zur Seite stehen«, wird in bezug auf die Götter in einer speziellen Bedeutung gebraucht. Als Substantiv erhält P. (griech. παρουσι´α/parousi´a) in hell. Zeit die Bedeutung eines terminus technicus und bezieht sich auf ein Ritual, das die Ankunft inszeniert, mit der Gott/König nun nahe, mitten unter seinem Volk wohnt (etwa: Tegea feiert Hadrians Besuch als Gottes Ankunft, IG 5, 2.50). Die Betonung der Anwe…

Pascal

(1,549 words)

Author(s): Stöve, Eckehart
[English Version] Pascal, Blaise (19.6.1623 Clermont-Ferrand – 19.8.1662 Paris) I. Leben und Werk P., »einer von den erhabensten Geistern der Welt« (P. Bayle), entstammt einer Magistratsfamilie der Auvergne. Der Vater Etienne P. (1588–1651), ein königlicher Steuerbeamter, war seit 1624 Präsident der Rentkammer in Clermont. Bereits 1626 verstarb die Mutter. 1631 verkaufte der Vater sein Amt und siedelte nach Paris über. Dort widmete er sich neben mathematischen Studien – er verkehrte in der Acade´mie Merse…

Paschalis I.

(177 words)

Author(s): Herbers, Klaus
[English Version] Paschalis I., Papst, Wahl 24.1.817, Weihe 25.1. (gest.11.2.824?), hl. – Der Römer und vormalige Abt von St.Stephan (St.Peter) suchte als Papst den Kontakt mit dem westlichen Kaisertum (amicitia und Ludovicianum [MGH. Cap 1,352–355], 817; Zweitkrönung Lothars I. zum Kaiser, 823 [Kaisertum und Papsttum]). Als zwei frankenfreundliche Würdenträger wie »Majestätsverbrecher« hingerichtet wurden, reinigte sich P. durch Eid (vgl. Constitutio Romana von 824). P. bestellte Erzbf. Ebo von Re…

Paschalis II.

(314 words)

Author(s): Hartmann, Wilfried
[English Version] Paschalis II., Papst 14.8.1099 (Weihe) – 21./22.1.1118 (Reiner; geb. in Bieda bei Galeata, Romagna). Mit einem der längsten Pontifikate überhaupt, hat P. in der Forschung einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Fast allg. wird er als »schwächer und passiver als seine Vorgänger« angesehen, der »weniger Wegbereiter und Vorbild als Nachfolger und Erbe« (Servatius) gewesen sei. Schon als Knabe Mönch (nicht in Cluny) wurde er von Gregor VII. zum Abt von S. Lorenzo in Rom und 1078 zum Kardinalpriester von S. Clemente erhoben. Als s…

Paschamysterium

(7 words)

[English Version] Passamysterium

Paschasius Radbertus

(191 words)

Author(s): Rieger, Reinhold
[English Version] (um 790 – um 859 Corbie). Der Abt von Corbie (843/44–851), der an der Gründung von Corvey beteiligt war, setzte sich bes. mit Ratramnus auseinander. In »De partu virginis« (um 845) verteidigte er die Jungfräulichkeit Mariä bei der Geburt Jesu (Jungfrauengeburt), hatte aber Bedenken gegenüber dem liturgischen Bekenntnis einer leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel (Mariä Aufnahme in den Himmel). In »De corpore et sanguine Domini« lehrte er die tatsächliche Gegenwart Christi im …

Pasolini

(200 words)

Author(s): Bauschulte, Manfred
[English Version] Pasolini, Pier Paolo (5.3.1922 Bologna – 2.11.1975 Ostia). P. wuchs in Casarsa (Friaul) auf und arbeitete dort nach dem 2. Weltkrieg als Lehrer, bis er mit 27 Jahren als Homosexueller diskriminiert wurde und mit seiner Mutter in die Vorstädte von Rom zog. Die Romane aus den suburbanen Milieus, »Ragazzi di vita« (1955) und »La vita violenta« (1958), machten ihn in den 50er Jahren in Italien bekannt. – Von 1961–1975 drehte P. zwölf Spielfilme, von denen »Mamma Roma« (1962), das »Matt…
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