Religion in Geschichte und Gegenwart

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Edited by: Hans Dieter Betz e.a.

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Zhengyi-Daoismus

(356 words)

Author(s): Reiter, Florian C.
[English Version] (Cheng-i). Zhengyi, »Orthodoxie und Einheit« (»Himmelsmeister-«/»Fünf-Scheffel-Reis«-Daoismus), ist Oberbegriff für den rel. Daoismus. Im 2.Jh. n.Chr. initiierte der vergöttlichte Lao Zi (Taishang Laojun) den ehem. Beamten Zhang Daoling als »Himmelsmeister«, der mit der »Vertragsgewalt der Orthodoxie und Einheit« die Macht des Dämonenzwangs und der rel. Führung der Menschen erhielt. Die Heilung von Krankheit und Plagen, dämonische Strafen für Sünden (: II.), stand im Mittelpunkt.…

Zhu Xi

(171 words)

Author(s): Jansen, Thomas
[English Version] (Chu Hsi; 18.10.1130 Youxi, Provinz Fujian – 23.4.1200 Jianyang, Provinz Fujian), chinesischer Philosoph und bedeutendster Vertreter des Neo- Konfuzianismus (: I.,4.). Obwohl er jung die Beamtenexamina bestand (jinshi 1148), widmete Zhu sich zumeist unabhängigen Studien. Hauptgedanke seiner Philos., eine Synthese aus Gedanken seiner neokonfuzianischen Vorgänger sowie daoistischen und buddhistischen Einflüssen, ist die metaphysisch begründete Einheit allen Seins durch ein transzen…

Ziborium

(295 words)

Author(s): Ivanov, Vladimir
[English Version] (griech. κιβω´ριοn̆/kibō´rion) stellt eine Art Bedeckung aus festem Material dar, die in der Regel auf vier Säulen über dem Altar ruht (s. Gefäße, liturgische, Abb.6). Ähnliche Gebilde waren bereits in vorchristl. Kulturen bekannt und wurden v.a. über Thronen und Gräbern errichtet, um ihre sakrale Bedeutung zu unterstreichen. Wesentlich für das Verständnis der Symbolik des Z. ist seine halbsphärische Form, die aber von außen wie eine Pyramide oder ein Zelt aussehen kann. Solche Ge…

Žiča

(167 words)

Author(s): Kraft, Ekkehard
[English Version] Žiča, serbisches Kloster, in der Nähe der Stadt Kraljevo gelegen; Sitz des gleichnamigen Bistums. 1206 begann der damalige Großžupan und spätere König Stefan Prvovenčani gemeinsam mit seinem Bruder Sava mit dem Bau des Klosters; die Stiftungsurkunde datiert von 1220. Seit 1217 war Ž. Krönungsort der serbischen Könige. Sava bestimmte das Kloster nach seiner Weihe zum Oberhaupt der autokephalen Kirche Serbiens 1219 zu dessen Sitz, wo er mit Unterbrechungen bis 1346 verblieb. Die im…

Ziegenbalg

(239 words)

Author(s): Jeyaraj, Daniel
[English Version] Ziegenbalg, Bartholomäus (10.7.1682 Pulsnitz, Sachsen – 23.2.1719 Tranquebar, Südindien). Nachhaltige Impulse erfuhr Z. von der Frömmigkeit seiner Mutter, den Predigten A.H. Franckes, den Schriften J.A. Freylinghausens, der Ausbildung bei J. Lange in Berlin und seiner Begegnung mit Ph.J. Spener. Während Z.s Zeit als Pastor in Berlin meldete der dänische Hofkaplan Franz Julins Lütkens (1650–1712) im Auftrag König Friedrichs IV. bei Lange und seinen Freunden Bedarf an Missionaren fü…

Ziegler

(211 words)

Author(s): Appold, Kenneth
[English Version] Ziegler, Caspar (15.9.1621 Leipzig – 16.4.1690 Wittenberg), bedeutender Jurist und vielseitiger luth. Gelehrter. Z. studierte Theol. in Leipzig und spielte im dortigen Musikleben eine bedeutende Rolle. Er trug maßgeblich zur Einführung der Madrigaldichtung in Deutschland bei und vf. Texte für die Kirchenmusik von J. Rosenmüller. Kurz vor Abschluß des Theologiestudiums wechselte Z. zu Jura, erlangte 1655 in Jena den Dr. iur. und wurde im selben Jahr an die juristische Fakultät in W…

Zigabenos

(119 words)

Author(s): Podskalsky, Gerhard
[English Version] (Zigadenos), Euthymios (12.Jh.), Mönch, Theologe und Exeget in Konstantinopel. Als Hauptwerk gilt eine auf Anordnung Kaiser Alexios' I. vf. Widerlegung aller Häresien der Kirchengesch. (Παn̆οπλι´α δογματικη´/Panoplía dogmatikē´, vergleichbar dem etwa gleichzeitigen Θησαυρο´ς/Thēsaurós des Niketas Choniates). Wichtig sind auch seine (für Byzanz letzten) Komm. zu den Pss, Ev. und Apostelbriefen, die sich durch philol. Genauigkeit auszeichnen, ansonsten aber an Johannes Chrysostomus anschließen. Gerhard Podskalsky Bibliography Quellen: PG 128–1…

Zikkurat

(299 words)

Author(s): Braun-Holzinger, Eva A.
[English Version] . Das akkad. Wort ziqqurratu, »Tempelturm, Z.« (von zaqāru, »hoch bauen«), ist seit der altbab. Zeit (frühes 2.Jt.) belegt; seit der Mitte des 2.Jt. lassen sich manche der in Inschriften erwähnten Z. auch mit entsprechenden Ruinen identifizieren. Während Tempel (: II.,1.), die auf Podeste oder größere gemauerte Terrassen gesetzt sind, in Mesopotamien eine lange Tradition haben (seit dem 5.Jt.), sind die mehrstufigen Bauten, auf denen ein Hochtempel zu ergänzen ist, bisher erstmal…

Ziller

(154 words)

Author(s): Rupp, Horst F.
[English Version] Ziller, Tuiskon (22.12.1817 Wasungen bei Meiningen – 20.4.1882 Leipzig). Ab 1837 Studium der Klassischen Philol. und der Philos. in Leipzig. 1843–1847 Gymnasiallehrer in Meiningen, danach erneut universitäre Studien. 1853 PD, 1863 Prof. für Päd. und Philos. an der Universität Leipzig. 1862 Begründung einer Übungsschule für die schulpraktische Ausbildung der Lehrerstudenten, 1868 Gründung des Vereins für wiss. Päd., der sich der Verbreitung der Herbartschen (J.F. Herbart) Pädagogik…

Zillertaler Emigranten

(157 words)

Author(s): Koch, Ernst
[English Version] . Die Z.E. waren die letzte in der eur. Neuzeit aus rel. Gründen von Ausweisung betroffene Bevölkerungsgruppe. Seit 1816 zu Tirol gehörig, kam es 1826 in dem 1731/32 von der Ausweisung der Salzburger Emigranten verschonten Tal zu offenem Widerstand von Laienchristen gegen die röm.-kath. Kirche. Da Bekehrungsversuche nicht fruchteten, führte der Salzburger Bischofswechsel von 1836 unter rechtlich fragwürdigen Bedingungen zur Anwendung der angedrohten Gewalt. Von der Ausweisung war…

Zimmer

(152 words)

Author(s): Götzelmann, Arnd
[English Version] Zimmer, Friedrich (22.9.1855 Gardelegen – 5.12.1919 Gießen), ev. Theologe, Publizist, Liederdichter. 1877 Dr. phil. in Halle, Hauslehrer in Köln, 1880 Lic. theol. und PD für NT in Bonn, 1883 Pfarrer in Mahnsfeld, Ostpreußen, 1884 a.o. Prof. in Königsberg und zweiter Pfarrer am dortigen Diakonissenmutterhaus, 1890 Direktor des Predigerseminars in Herborn, 1894 gründete Z. den Ev. Diakonieverein und das erste Diakonieseminar in Elberfeld sowie das erste ev. Töchterheim in Kassel. Ab…

Zimmer

(253 words)

Author(s): Burkard, Dominik
[English Version] Zimmer, Patriz Benedikt (22.2.1752 Abtsgmünd – 16.10.1820 Steinheim bei Dillingen). Z. besuchte zunächst das Jesuitengymnasium in Ellwangen, ging 1767 zum Philos.- und Theologiestudium an die Jesuitenuniversität Dillingen und wurde 1775 in Pfaffenhofen zum Priester geweiht. 1777 kehrte er als Repetitor nach Dillingen zurück, wurde 1783 Prof. für Dogmatik, 1791 zugleich Pfarrer in Steinheim. Philos. war Z. damals stark von B. Stattler und dem von diesem modifizierten Leibniz-Wolffsc…

Zimmerli

(265 words)

Author(s): Smend, Rudolf
[English Version] Zimmerli, Walther (20.1.1907 Schiers, Graubünden – 4.12.1983 Oberdiessbach, Bern), Alttestamentler. Z. studierte 1925–1929 in Zürich, Berlin und Göttingen, wo er 1931 unter Johannes Hempel promoviert wurde. Nach einem Pfarramt in Aarburg (Aargau) erhielt er 1935 einen Lehrstuhl in Zürich, 1950 in Göttingen. Im Rahmen des von A. Alt und seinen Schülern gezeichneten Geschichtsbildes skizzierte er eine Theol. des AT, die im Widerspruch zu G.v. Rad das »Wagnis des Zusammendenkens« von…

Zimmermann

(130 words)

Author(s): Winkler, Eberhard
[English Version] Zimmermann, Justus Joseph Georg Friedrich Karl (23.8.1803 Darmstadt – 14.6.1877 ebd.). Z. wirkte zuerst als Lehrer, wurde 1832 Hofdiakonus, 1835 zweiter, 1841 erster Hofprediger in Darmstadt, 1847 Prälat der hessischen Landeskirche. Z. war publizistisch sehr aktiv, gab mehrere Periodika heraus, darunter die »Allg. Kirchenzeitung«. In ihr rief er am 31.10.1841 dazu auf, einen »Verein zur Unterstützung hilfsbedürftiger prot. Gemeinden« zu gründen. Am 18.9.1842 vereinigte dieser sich in …

Zimmermann

(176 words)

Author(s): Wallmann, Johannes
[English Version] Zimmermann, Johann Jakob (25.11.1642 Vaihingen/Enz – Sommer 1693 Rotterdam). Seit 1661 Studium in Tübingen (1664 M.A.), 1666 Repetent am Tübinger Stift, 1671 Diakon in Bietigheim, wo er unter dem Einfluß des Nachbarpfarrers L. Brunnquell zum J. Böhme-Anhänger wurde. Als Mathematiker und Astronom am Stuttgarter Hof geschätzt, prophezeite er in seiner »Cometo-Scopia« (1681) das baldige Weltende und den Anbruch des Tausendjährigen Reiches. 1686 wegen chiliastischer Lehre amtsenthoben,…

Zimmermann

(272 words)

Author(s): Kuhn, Thomas K.
[English Version] Zimmermann, Johann Hans Jakob (10.12.1695 Zürich – 30.11.1756 ebd.). Der Sohn eines Zürcher Chirurgen wandte sich schon während seiner theol. Ausbildung in Zürich gegen die herrschende ref. Orthodoxie. Durch seine Beschäftigung mit Vertretern der vernünftigen Orthodoxie (S. Werenfels, J.A. Turrettini, J.F. Ostervald) und Arminianern (Ph. van  Limborch und J. Clericus) geriet er unter den Verdacht des Arminianismus. 1718 wurde er in das Zürcher geistl. Ministerium aufgenommen, aber n…

Zimzum

(192 words)

Author(s): Dan, Joseph
[English Version] (»göttliche Kontraktion«), gehört zu den aussagekräftigsten und einflußreichsten Begriffen der lurianischen Kabbala (: II.; Isaak Luria). Er bezieht sich auf den ersten Schritt, der von der Unendlichkeit der ewigen Gottheit (En Sof) zur Emanation der göttlichen Mächte und der irdischen Welt führt. Luria zufolge ist der Z. ein negativer Prozeß, bei dem das Zusammenziehen bzw. der Rückzug des unendlichen Göttlichen in sich selbst stattfindet, um einen leeren Raum (Tehiru) zu schaff…

Zins

(3,316 words)

Author(s): Grundmann, Stefan | Bayer, Stefan | Schneider, Helmuth | Kessler, Rainer | Strohm, Christoph | Et al.
[English Version] I. Zum BegriffDer Begriff Z. geht zurück auf census (lat. Steuerkataster). Konzeptuell dem heutigen Z. vergleichbar sind jedoch erst die ma. censuales oder censuarii, (anfangs noch abhängige) »Zinsleute«, die dem Herrn für die Nutzung von Land periodisch Abgaben entrichteten. Der Z. mochte hier noch immer eine (hoheitliche) Abgabe sein, entscheidend war jetzt jedoch erstmals und blieb seitdem: die Zahlung für die Nutzungsüberlassung, typischerweise periodisch, stets nutzungszeitab…

Zinzendorf

(1,644 words)

Author(s): Meyer, Dietrich
[English Version] 1.Nikolaus Ludwig, Reichsgraf v. Z., und Pottendorf (26.5.1700 Dresden – 9.5.1760 Herrnhut) I. Leben Z. wuchs nach dem frühen Tod des Vaters bei seiner poetisch begabten, hochgebildeten Großmutter Henriette Katharina v. Gersdorf auf, die ihn 1710 zur Erziehung nach Halle gab. Nach einem Jurastudium in Wittenberg (1716–1719) und einer Bildungsreise in die Niederlande und nach Paris, wo er die Freundschaft von Kardinal L.A. de  Noailles gewann, nahm er 1721 (bis 1727) eine Hof- und Justizrat…

Zion

(1,131 words)

Author(s): Otto, Eckart
[English Version] I. Etymologie, Topographie und stadtgeschichtliche Bedeutung des ZionAls Ortsbez. hat Z. (hebr. צִיּוֹן/ṣijjôn), sprachlich verwandt mit hebr. צִיָּה/ṣijjāh »trocken«, die Bedeutung »Trockenplatz« und davon abgeleitet »Bergrücken«. In dieser Bedeutung ist Z. in die Bez. einer »Bergfeste Z.« (hebr. מְצֻדַת צִיּוֹן/m eṣudat ṣijjôn) auf dem Südosthügel Jerusalems oberhalb des Gichon eingegangen, die durch David in »Stadt Davids« (hebr. עִיר דָּוִד/‘îr dāwid; 2Sam 5,7) umbenannt wurde (2Sam 5,9). Diese vorisraelit. Akropolis wurde durch Dav…
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