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Berühmte niederländische Druckerfamilie, gehört ebenso wie Manutius, Stephanus, Plantin, Elzevier zu den bedeutendsten Druckhäusern. 1. Willem Janszon B. (Gulielmus B .; vor 1621: WillemJansz, G. oder W. Janssonius), 1571-1638. Bedeutendster Verleger und Buchdrucker in Holland im 17. Jh., von 1605 bis 1638 in Amsterdam tätig. Er war von 1595 bis 1596 Lehrling des dän. Astronomen Tycho Brahe, der auch eine Druckerei besaß. Im Jahre 1598 oder 1599 ließ er sich in Amsterdam nieder; B. handelte mit Globen, See- und L…

(Ieper), Stadt in der belgischen Provinz West-Flandern. Im 16. Jh. waren dort über 20 Buchhändler tätig. Der erste Buchdrucker war Josse I Destrée, der zwischen 1547 und 1563 22 Titel in niederl. und franz. Sprache druckte, meistens mit religiösem Inhalt. Nach dessen Tod übernahm Anthonis van Volder die Druckerei (1571 bis 1573), obwohl auch der Sohn Josse II Destrée als Buchdrucker genannt worden ist. Der erste Bischof von Ypern., M. Balduinius, ließ 1577 in seinem Palast eine Druckerei einrichten und die «Statuta synodi dioecesanae Yprensis» dort drucken. F. A. Janssen Bibliography…

eine Lage, bestehend aus zwei Folio-Bogen, die in der Mitte ineinander gelegt und zus. geheftet sind (also acht aufeinanderfolgende Seiten ergeben); manchmal kommt dies auch beim Quarto-Format vor. F. A. Janssen

* 30. 12. 1903 in Hilversum, 17. 12. 1989 in Amsterdam, niederl. Bibliothekar und Buchhistoriker. L. wurde zuerst Konservator an der UB in Groningen (1928 — 1941); danach war er Bibliothekar an der UB in Amsterdam, wo es ihm gelang, die alten Slg. sehr zu bereichern (1941—1968). 1953 —1975 war er Inhaber des neu gegr. Lehrstuhls für Buchwissenschaft an der Amsterdamer Universität. Er sah die Buchwissenschaft als einen Teil der Kulturgesch. und betrachtete das Buch immer im allg. kulturellen Kont…

(auch: Egoutteur, Wasserzeichenwalze), Teilstück einer Papiermaschine, 1816 erfunden von john Marshall, 1839verb. von William Joynson. Es handelt sich um einen hohlen Zylinder, verkleidet mit Kupfergaze, der auf der nassen Papierbahn der Langsiebmaschine abrollt und dort einen Abdruck hinterläßt; auf dem Zylinder können Wasserlinien und Wasserzeichen, also die Eigenschaften handgeschöpften Papiers, angebracht werden, so daß diese in die Papierbahn eingedrückt werden. Das Ziel war, das Maschinenp…

* 1794 in Manchester, † 1861 in London, anfangs tätig im Tiefdruck, ab 1821 in der Buchdruckerei (u. a. Northampton), später im Verlagswesen in London. Er verfaßte einen Band Druckerlieder «Songs of the press» (1833), ein Buchdruckerhandbuch «The printer’s manual» (1838, Facs. 1965) sowie eine chronologisch eingerichtete Gesch. der Schriftstellerei und Buchdruckerkunst «A dictionary of printers and printing» (1939), neue Ausg. 1842 unter dem Titel «Encyclopaedia of literary and typographical anecdote». Das Buchdruckerhandb. wurde in beide Ausg. aufgenommen (Faks. 1977). F. …

niederl. Schriftschneider- und Schriftgießerfamilie, tätig in Amsterdam. 1641 begonnen von den Halbbrüdern Bartholomaeus (1613 /1616–1669) und Reinier Voskens (1621–ca. 1670); beide waren auch in Hamburg und Frankfurt a. M aktiv. Ab 1668 arbeiteten Bartholomaeus und dessen Sohn Dirk (1647–1691) zus. mit der Schriftgießerei Blaeu, die Dirk und dessen Schwager Johannes Adamsz 1677 erwarben; 1673 hatten die beiden die Gießerei von Jacques Vallet gekauft. Nach Dirks Sohn Bartholomaeus d. J. (1678D17…

Buchdruckerhandbücher, Leitfaden für die gesamte Praxis des Setzens und Druckens von Büchern. Einige Teile derartiger Beschreibungen, insbes. Korrekturanleitung und Formatbuch, sind manchmal auch als Separatausg. ersch. Das älteste D. erschien 1683–1684 in England (J. Moxon); das älteste franz. datiert aus 1723 (M. D. Fertel), das älteste dt. von 1743 (C. F. Gessner). D. werden von Historikern der Druckverfahren und von Spezialisten der analytischen Druckforschung als Quelle benutzt; man muß abe…

*13. 7. 1527 in London, † Dezember 1608 ebd., engl, neoplatonistischer Philosoph und Geograph. Der berühmte Hermetiker und christliche Kabbalist D. hatte die größte Bibl, in England zur Zeit Elizabeths. Die ca. 4000 Bde. zeigen seinen universellen Geist; die ganze hermetische Renaissance ist vertreten (Plato, Hermes, Lull, Ficino, Pico, Paracelsus). Als die Slg. 1583 während seiner Abwesenheit zum Teil zerstreut wurde, gelang es ihm, drei Viertel davon zurückzuerlangen. Später verarmte er und mußte die Bibl, verkaufen. F. A. Janssen Bibliography James, M. R.: List of Manuscri…

niederl. Zs., die 1903–1911 bei Nijhoff in Den Haag in Kombi-nation mit wechselnden flämischen Verlegern erschien. Vorläufer waren die «Bibliografische adversaria», 1873 bis 1894 ebenfalls bei Nijhoff erschienen. Weitergeführt wurde sie von Het Boek. Hrsg. dieser auf flämische Initiative entstandenen Zs. waren u. a. E. de Bom, W. de Vreese, J. W. Enschedé, C. P. Burger. Die Beiträge, hauptsächlich von den Hrsg. verfaßt, behandeln zum größten Teil die niederl. und flämische Buch- und Bibl.geschichte. Ein Reg. ersch. in Het Boek 27 (1942). F. A. Janssen

* 15. 2. 1802 in Zweibrücken, † 18. 12. 1858 ebd., Maschinenindustrieller. 1827 gründete er eine Maschinenfabrik in Zweibrücken, die hauptsächlich Buchdruckpressen produzierte. Neben Nachbildungen von Stanhope- und Columbia-Pressen hat D. drei Typen eiserner Handpressen (alle Kniehebelpressen) gebaut: die Hagar-Presse (1835, Nachahmung der amerikanischen Smith-Presse), die Zweibrücker-Presse (1837) und die Dingler-Presse (1841, Nachahmung der amerikanischen Washington-Presse). Die Zweibrücker-Pr…

niederl. Buchdrucker und Verleger, tätig in Delft 1488–1497. S. war Nachfolger von Jacob Jacobszoon van der Meer; Drucke aus den Jahren 1487 und 1488 lassen sich jedoch nicht mit Sicherheit einem von beiden zuschreiben. Die Druckermarke S.s erscheint ab 1488, sein Name erst 1495. Er druckte niederl. und lat. Texte, darunter eine niederl. Übers. des «Dialogus creaturarum» (HC 6137) mit Holzschnitten des Antwerpener Druckers Gheraert Leeu, zu dem er Geschäftsbeziehungen unterhielt. F. A. Janssen Bibliography Hellinga, W. und L.: The fifteenth-century printing types of the L…

eine 1915 von Linotype herausgegebene Antiqua-Schrift, entworfen von Joseph E. Hill und E. E. Barlett. Vorbild war eine von dem Buchdrucker Plato de Benedicis (Bologna, 1487) verwendete Schrift. F. A. Janssen

* um 1520 in Saint-Aver-tin bei Tours, f i. 7. 1589 in Antwerpen, südniederl. Buchdrucker und Verleger. P. ließ sich 1548/ 1549 in Antwerpen nieder, damals das größte Handelszentrum nördlich der Alpen. Ab 1555 wirkte er als Verleger und Buchdrucker, wobei er anfänglich von der Sekte «Huis der Liefde» (Haus der Liebe) finanziell unterstützt wurde. Zwei Jahre später verwendete er zum erstenmal sein bekanntes Druckerzeichen, den ausgespannten Zirkel mit der Inschrift «Labore et Constantia». Seiner …

(Abkürzung LA), anfangs hieß sie Lettergieterij N. Tetterode, heute Tetterode Nederland BV; niederl. Schriftgießerei, die von Nicolaas Tetterode (1816 — 1895) gegr. wurde. Der Betrieb erlebte eine Blütezeit und wurde zu einem großen Konkurrenten der bekannten Schriftgießerei Enschedé, u. a. dadurch, daß der Schriftentwerfer S. H. de Roos hier beschäftigt war (1907 —1942); 1945 — 1977 war G. W. Ovink künstlerischer Ratgeber. Der Betrieb ist auch Lieferant graphischer Maschinen und Geräte (Vertret…

1. Buchdruck und Buchhadel. Die Theorie, daß Laurens Janszoon Coster ca. 1430 zu Haarlem die Buchdruckerkunst erfunden habe, ist heute night mehr Gegenstand wiss. Auseinandersetzung. Der erste Haarlemer Drucker war Jacob van Bellaert, der 1483 – 1488 eine Reihe ill. Werke druckte. In der zweiten Hälfte des 16. und im 17. Jh. gab es einige sehr aktive Drucker wie Jan van Zuren (1561–1564), Gilles Rooman (1585–1609), Adriaan Rooman (1611–1642) und Vincent Casteleyn (1612–1658). Im 18. Jh. kam es zum A…

buchgeschichtliche Zs., insbes. der Buchgesch. von Antwerpen gewidmet, gegr. 1929 von Maurits Sabbe, hrsg. von der «Vereeniging der Ant-werpsche Bibliophielens», gemeint als Fortsetzung des Bulletijn dieses Vereins (1878–1886). Der Name («Der goldene Zirkel») verweist auf die Druckermarke von Christoph Plantin und auf die Verbindungen der Zs. mit dem Museum Plantin-Moretus zu Antwerpen. Die Beiträge erscheinen größtenteils in niederl. oder franz. Sprache. 1987 stellte die Zs. ihr Erscheinen ein F. A. Janssen Bibliography Dermul, A.: De Gulden Passer. Reg. 1–20. Antwe…

* 30. 10. 1526 in Venlo, † 24. 3. 1583 in Brügge, niederl. Humanist, Maler, Graveur, Numismatiker und Buchdrucker. G. hielt sich seit 1585 in Brügge auf, wo er im Auftrag des Mäzens Marcus Laurinus eine Reihe von Werken über die Gesch. des Altertums publizierte, die auf Münzen, Denkmünzen und Inschriften basierte; Laurinus (1530–1581) richtete dafür eine Druckerei ein und übertrug G. die Leitung (möglicherweise war die technische Leitung in den Händen des Druckers Gilles van der Rade). Diese Off…

in den Niederlanden seit 1970 erscheinende buchhistorische Vierteljahrsschrift, Untertitel: «A quarterly journal from the Low Countries devoted to manuscripts and printed books». Die meisten Beiträge sind auf Engl., vereinzelte auf Franz, oder Deutsch. Die derzeitige Auflage beträgt 650 Ex. Neben der Gesch. von Hs. und Druck werden auch Bereiche berücksichtigt, die wie z.B. der Humanismus von buchgeschichtlicher Bedeutung sind. F. A. Janssen

niederl. bibliophiler Verlag. 1910 von den Dichtern J. Greshoff und J. C. Bloem gegründet, seit 1915 mit eigener Druckerei; 1911 kam der Dichter P. N. van Eyck hinzu, der 1912 den Verlag allein leitete, ab 1913 gemeinsam mit J. F. van Royen, der 1915 den Verlag übernahm. Anfangs wurden die Bücher u. a. von Enschedé gedruckt mit alten Schriften, ab 1915 druckte van Royen selbst auf der Handpresse und so wurde Z. die erste niederl. Privatpresse. Van Royen ließ für die Presse zwei Schriften entwerf…