Der Neue Pauly

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Subject: Classical Studies
Edited by: Hubert Cancik and Helmuth Schneider (Antiquity) and Manfred Landfester (Classical Tradition).
Der Neue Pauly – published in print by Metzler Verlag – is the most complete and most authoritative modern encyclopedia of the ancient world currently available. In nearly 20,000 entries it covers two thousand years of history and culture of Greco-Roman Antiquity and the reception of this in the two thousand years that followed. This unique reference work is also available in print and online as Brill’s New Pauly.
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Jabne
(170 words)
[English version] (Ἰάμνια). Stadt, südl. des h. Tel Aviv gelegen, bildete nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels im J. 70 n.Chr. das neue Zentrum, in dem sich das Judentum zunächst unter Rabbi Jochanan ben Zakkai sowie später unter Gamaliel [2] II. als rabbinisches Judentum neu konstitutierte. Eine erste Formulierung des Materials, das später in die Mišna eingehen sollte, wurde hier vorgenommen, wobei der Aspekt einer Ordnung des rel. Lebens ohne Tempelkult und Priester sowie der Aufbau einer…
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Jagd
(1,254 words)
[English version] I. Alter Orient Arch. Funde belegen Treib-J. mit Fallen in Vorderasien seit dem 7. Jt. v.Chr. Andererseits finden sich nur wenige keilschriftl. Hinweise auf den Beruf des Jägers, wie z.B. im Gilgamesch-Epos (TUAT 3. 676, I iii 9ff.). Gejagt wurden Wildrinder, Wildziegen, Wildesel, Gazellen, Löwen, Elefanten u.v.m. Als J.-Waffen verwendete man neben Fallen, Netzen und Schlingen auch Pfeil und Bogen, Wurfhölzer, Lanzen, Schwerter und Dolche, als J.-Hunde Doggen und Windhunde. Bildlich…
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Jagd-Maler
(138 words)
[English version] Hauptmeister der lakon. Vasenmalerei, tätig um 560-540 v.Chr., der v.a. Schalen, aber auch Hydrien bemalte; typisch sind seine Schaleninnenbilder mit einem tondoförmigen Bildausschnitt. Nach Bildern einer (mythischen?) Eberjagd benannt (Schale Paris, LV, E 670 und Frg. Leipzig T 302/Florenz 85118), bevorzugt der J.-M. ansonsten Kampf-, Tanz- und Gelagebilder, aus dem Mythos Heraklestaten. Häufiges Füll- und Nebenmotiv bilden Vögel und Fische. Die sorgfältige und dekorative Malwei…
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Jahreszeiten
(1,812 words)
(ὧραι,
hṓrai;
tempora anni). [English version] I. Vorderasien/Ägypten Die J. und die Zeiteinheit Jahr richteten sich v.a. nach den regelmäßig wiederkehrenden Naturerscheinungen, wie z.B. dem Hochwasser von Tigris und Euphrat in Mesopot. (einer kurzen Vegetationsperiode und der sommerlichen Dürre, Thema des sumer. Streitgedichtes von Sommer und Winter, s. Kindler 19, 604) und des Nils in Äg. (Nilüberschwemmung, Vegetationsperiode, Sommerhitze von je vier Monaten). Von den vorherrschenden Niederschlagsper…
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Jahwe
(809 words)
Eigenname des Gottes der Israeliten und Judäer und nach dem Untergang dieser Staaten (722/720 bzw. 586/582 v.Chr.) des Gottes der Hebr. Bibel (AT). [English version] A. Name Das AT gibt nur die Konsonanten des Gottesnamens (
Yhwh; epigraphisch seit dem 9. Jh. v.Chr. bezeugt), die Aussprache ist im rabbinischen Judentum tabuisiert. Gelesen wird
Yhwh gewöhnlich als “Herr” (
adōnāy, daher das Κύριος (
kýrios) der LXX und das “HErr” der Lutherbibel sowie das irrige “Jehova”: Die Konsonanten der “Schreibung”
Yhwh werden mit den Vokalen der “Lesung”
adōnāy versehen. Die Lesung *
Yahwē st…
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Jakob
(905 words)
[English version] [1] Sohn Isaaks und Rebekkas Nach Gn 25,26 einer, “der die Ferse (Esaus) hält”; ansonsten ist die Etym. des Wortes ungeklärt. Der Sohn Isaaks und Rebekkas, dritter und herausragendster Patriarch neben Abraham [1] und Isaak sowie Vater der zwölf Stämme Israels, wird nach seinem Kampf mit dem Engel
Israel (“der mit Gott ringt”) genannt. Seit der Königszeit ist auch J. auch Metapher für das Volk Israel. J., der - nach traditioneller Auffassung - einerseits Tugendhaftigkeit, Wahrheit und Gottesfurcht verkörpert, andererseits aber auch als egoistisc…
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Jannes und Jambres
(93 words)
[English version] (Jamnes und Mambres). Das Pseudepigraph von J.u.J. fußt auf Ex 7,8ff. und wurde breit rezipiert: Die in
Exodus nicht namentlich gen. beiden ägypt. Zauberer, Gegner des Moses und des Aaron, figurieren als J.u.J. (die Schreibweise variiert je nach griech., lat. oder hebr. Vorlage) in jüd., griech. und röm. Schriften sowie im NT und anderen christl. Dokumenten. Auch in der rabbin. und targumischen (Targum Ps.-Jonathan) Lit. wurde der J.u.J.-Stoff verarbeitet. Domhardt, Yvonne (Zürich) Bibliography A. Pietersma (ed.), The Apocryphon of Jannes and Jambres, …
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Japan
(480 words)
[English version] Bald nachdem Portugiesen J. “entdeckt” hatten (1542/43), begann die christl. Missionierung; deren bekannteste Repräsentanten sind Francisco De Xavier und Luís Fróis. Die Erfolge des für die Ausbildung japanischen Priesternachwuchses erforderlichen Unterrichts in Lat. zeigen sich z. B. an der
Oratio des Martinus Harada, der an der Gesandtschaft südjapanischer Potentaten nach Rom teilnahm (1582-90; Empfang beim Papst 1585). Diese Mission - ihr gehörte auch Constantin Durado an, der dabei das Druckerhandwerk erlernt hatt…
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Jariri
(121 words)
[English version] Prinzregent aus Karkamis, Anf. 8 Jh. v.Chr., Erzieher des Kamani, des Sohnes des Astiruwa. Bildliche Darstellung J.s mit Kamani: KARKAMIS B 7. In seiner hieroglyphenluwischen Inschrift (KARKAMIS A 6,2-3) (Hieroglyphenschriften (Kleinasien)) rühmt er sich, im Ausland wohl bekannt zu sein: in Äg., Urartu, bei Lydern, Phrygern und Phoinikern, deren Länder J. auch wohl bereist hat. Denn in seiner zweiten Inschrift (KARKAMIS A 15b, 4), in der er von sich behauptet, vier Schriften (
SCRIBA-lalija): hieroglyphenluwisch, phoinikisch, assyrisch und aramäisch s…
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Jastorf-Kultur
(76 words)
[English version] Bezeichnung für Kulturgruppen der vorröm. Eisenzeit in Norddeutschland (Germanische Archäologie, mit Karte) nach dem Urnengräberfeld von Jastorf, Kreis Ülzen (Niedersachsen). Die Grabanlagen und -ausstattungen mit Schmuck, Tongefäßen und vereinzelt auch Waffen und Geräten sind typisch für die german. J. Sie ist die erste eisenverarbeitende Kultur im nordischen Raum. Eisen; Jevenstedt Pingel, Volker (Bochum) Bibliography H-J. Häßler (Hrsg.), Ur-und Frühgesch. in Niedersachsen, 1991, 380 G. Schwantes, Die Urnenfriedhöfe in Niedersachsen I 2, 1…
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Jehuda ha-Nasi
(274 words)
[English version] Meist einfach “Rabbi” oder “unser heiliger Rabbi” gen., ca. 175-217 n.Chr.; Sohn und Nachfolger von Simeon ben Gamaliel [2] II., der bedeutendste der jüd. Patriarchen, unter dessen Herrschaft das Amt seine größte Macht erfuhr. Er war offiziell von den Römern als Repräsentant des Judentums anerkannt und fungierte außerdem als Vorsitzender des Sanhedrin (
Bēt Dīn; Synhedrion) und höchste Autorität in Lehrfragen (
Ḥakham). J. verfügte über eine solide wirtschaftliche Grundlage, pflegte ausgedehnte Handelsbeziehungen und Kontakte mit der Diaspo…
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Jenseitsvorstellungen
(1,021 words)
[English version] Ansichten darüber, was den Menschen nach seinem Tod erwartet, sind in den meisten Kulturen vorhanden. In der griech.-röm. Welt fanden sie in Lit. und Bildender Kunst, in philos. Reflexion, theologischer Propaganda und nicht zuletzt in den Grabinschr. Ausdruck; dabei sind die lit. und philos. Meinungen in sich kohärenter als die alltäglichen Vorstellungen, die sich in den Grabinschr. niederschlugen. Festzuhalten ist auch, daß ein fester Konnex zwischen J. und Grabriten in dem Sinn…
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Jeremia
(264 words)
[English version] (hebr.
Jirm
jāhū). PN und Titel des vom gleichnamigen Autor verfaßten biblischen Buches. In einigen haggadischen Quellen (Haggada) wird der Name des herausragenden zweiten der “großen Propheten” mit der Vernichtung Jerusalems, die zu seinen Lebzeiten stattfand, in Verbindung gebracht. Nicht gesichert ist die mögliche Bed. “Gott möge erhöhen”. J.s Geburt wird um 650 v.Chr., in die Regierungszeit König Jošijas, angesetzt. J. führte in seiner Eigenschaft als Weissager ein bewegtes Le…
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Jericho
(417 words)
[English version] Dieser Ort ist auf folgenden Karten verzeichnet: Hasmonäer | Totes Meer (Textfunde) (hebr.
Y
riḥō; griech. Ἱεριχώ, Ἱερικοῦς, Ἱεριχοῦς; arab.
ar-Rīḥā; von westsem.
yrḥ, “Mond”?). Palmenreiche, für Datteln und Balsam berühmte (Strab. 16,2,41; Pomp. Trog. 3,2-3; Plin. nat. 13,44; Ios. bell. Iud. 1,138; 4,452-475; Ios. ant. Iud. 14,54; 15,96) Oase 8 km westl. des Jordan, 10 km nördl. des Toten Meeres, 250 m unter dem Meeresspiegel, bewässert durch die Quelle Ain as-Sulṭān am nw Rand der Oase. J. ist besi…
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Jerusalem
(7,079 words)
Kaplony, Andreas (Zürich) RWG [English version] A. Einleitung (RWG) Charakteristisches Merkmal der Rezeptionsgeschichte J. ist ihre Mehrdimensionalität. Christl., jüd. und seit dem 7. Jh. muslimische Diskurse laufen parallel und entwickeln die Vorstellung von J. als Ort des jüd. Tempels; im 19. Jh. werden sie zusätzlich durch Nationalismen überlagert. Im folgenden soll der Fundus gemeinsamer Vorstellungen in seiner chronologischen Entwicklung dargestellt werden. Dabei stehen Christentum, Judentum und Isl…
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