Der Neue Pauly

Get access Subject: Classical Studies
Edited by: Hubert Cancik and Helmuth Schneider (Antiquity) and Manfred Landfester (Classical Tradition).

Helfen Sie uns, unseren Service zu verbessern

Der Neue Pauly – published in print by Metzler Verlag – is the most complete and most authoritative modern encyclopedia of the ancient world currently available. In nearly 20,000 entries it covers two thousand years of history and culture of Greco-Roman Antiquity and the reception of this in the two thousand years that followed. This unique reference work is also available in print and online as Brill’s New Pauly.

Subscriptions: see brill.com

Wasserleitungen

(58 words)

Author(s): Höcker, Christoph
[English version] waren wesentlicher Bestandteil der Wasserversorgung und damit der Infrastruktur ant. Städte; sie führten zum einen Frischwasser von einer außerhalb der Stadt gelegenen Quelle unterirdisch oder überirdisch (röm. Aquädukte mit bis zu 130 km L) in die Stadt oder bildeten als unterirdisches Leitungsnetz die Voraussetzung für eine innerörtliche Wasserverteilung. Wasserversorgung I. C.; II. C. und E. Höcker, Christoph

Wassernuß

(133 words)

Author(s): Hünemörder, Christian
[English version] Der einzige Vertreter der Familie der Trapaceae (früher Hydrocaryaceae) heißt wegen der Form der Nußfrucht griech. ὁ τρίβολος/ tríbolos sc. ἔνυδρος/ énhydros (“Dreispitz”), βουκέφαλος/ buképhalos (“Rindskopf”), ταυροκέρας/ taurokéras (“Stierhorn”), lat. tribulus sc. aquaticus. V. a. an sumpfigen Stellen kalkarmer Flüsse in den klimatisch günstigen Zonen Europas und Asiens wächst diese Pflanze bis auf die lederartigen, gezähnten Schwimmblätter unter Wasser (gute Beschreibung bei Theophr. h. plant. 4,9,1-3; vgl. …

Wasserspiele

(278 words)

Author(s): Höcker, Christoph
[English version] In der klass. Ant. wurde der bereits aus dem Vorderen Orient vereinzelt bekannte verschwenderisch-spielerische Umgang mit Wasser erst im Kontext einer gesicherten Wasserversorgung, eines vorbehaltlos ausgelebten, zumindest in Teilen positiv definierten öffentlichen und/oder privaten Luxus und insbes. im Rahmen des spezifisch röm. Naturverständnisses (Umwelt II.) zu einem Faktor, der sich auch in entsprechenden Baulichkeiten niederschlug. In der griech. Poliswelt waren W. nicht üblich. W. sind zunächst im Zusammenhang mit opulent ausgestaltet…

Wasseruhr

(4 words)

s. Uhr

Wasserversorgung

(3,644 words)

Author(s): A.M.B. | Höcker, Christoph
I. Alter Orient [English version] A. Allgemeines Trotz ihrer zentralen Bed. für die Entstehung und Entwicklung von Siedlungen wurde die Trink- und Brauch-W. altorientalischer Städte bislang nie systematisch untersucht. Die Aufarbeitung der zahlreichen arch. Befunde wird dadurch erschwert, daß sie in den meisten Fällen nicht genau genug, in anderen überhaupt nicht aufgenommen wurden. Einzige Ausnahme stellen die W.-Anlagen von Städten und Festungen im alten Israel dar, die korrekt aufgenommen und intensiv erforscht wurden [5]. A.M.B. [English version] B. Fluß-, Grund- und…

Wasserzeichen

(5 words)

s. Kodikologie; Papier

Wau

(118 words)

Author(s): Hünemörder, Christian
[English version] Die einzige Gattung der Resedaceae, die (mit ca. 30 Arten, u. a. Reseda lutea L.) im Mittelmeergebiet wächst. Aus der Wurzel wurde der gelbe Farbstoff gewonnen, der bereits für die Pfahlbauten an Schweizer Seen (um 3000-700 v. Chr.) nachgewiesen wurde. Das lat. lutum genannte Kraut wurde in It. angebaut und zum Färben der Kleidung, v. a. des rotgelben Brautschleiers flammeumflammearii, “Verfertiger von Brautschleiern”, bei Plaut. Aul. 510; Hochzeitsbräuche III.), aber auch als Malerfarbe (Vitr. 7,14,2) verwendet (Färberei, Farben mi…

Weben, Weberei, Webstuhl

(6 words)

s. Texilherstellung

Wegegottheiten

(203 words)

Author(s): Phillips, C. Robert III.
[English version] Im griech.-röm. Polytheismus gab es nur wenige Gottheiten, die ausschließlich mit Wegen, Reisen und Reiserouten zu Land oder zur See assoziiert waren; bei solchen Anlässen konnten je nach den Bedürfnissen des Reisenden unterschiedliche Götter aus dem lokalen oder überregionalen Pantheon [1] (III.) um Unterstützung angerufen werden ([1]; Hor. carm. 1,5,13 f.). Bereits bei Homer treten Poseidon, Kalypso und Leukothea (Meergottheiten) in Zusammenhang mit Odysseus' Seefahrten, sowie Athena mit dessen Landreisen in Erscheinung (Hom. …

Wegerich

(4 words)

s. Plantago

Weichtiere

(169 words)

Author(s): Hünemörder, Christian
[English version] Aristoteles (hist. an. 1,1,487b 15 f.) definiert die W. (μαλάκια/ malákia; lat. mollia sc. animalia, z. B. Plin. nat. 9,73; 11,133 und 11,267) als blutlose, schwimmfähige (Meeres-)Tiere mit einem harten inneren Stützelement (στερεόν/ stereón = σήπιον/ sḗpion oder ξίφος/ xíphos, “Schwert”, hier der ebd. 4,1,524b 22-27 gut beschriebene meist kalkige Schulp), mit acht Armen mit je zweireihigen Saugnäpfen (δικότυλοι/ dikótyloi), einem Kopf und einem von einer Flosse (πτερύγια/ pterýgia) umgebenen Leib (κύτος/ kýtos; ebd. 4,1,523b 1-5 und 21-29). Wir ne…

Weide

(364 words)

Author(s): Hünemörder, Christian
[1] s. Viehwirtschaft s. Viehwirtschaft Hünemörder, Christian [English version] [2] Baum (Baumart). Griech. ἰτέα/ itéa und Nebenformen, ἡ οἰσύα/ oisýa (Poll. 7,176), ἑλίκη/ helíkē (bes. in Arkadien nach Theophr. h. plant. 3,13,7) sowie lat. salix bezeichnen in ant. Quellen in unspezifischer Weise (vgl. die Beschreibungen bei Theophr. l.c.; Plin. nat. 16,174-177) jeweils eine der im Mittelmeergebiet wachsenden Arten aus der formenreichen Familie der Salicaceae, und zwar am Wasser (vgl. Hor. carm. 2,5,7 f. und Ov. met. 10,96: amnicola) die Silber-W. (Salix alba L.), Bruch…

Weihinschriften

(256 words)

Author(s): Galsterer, Hartmut
[English version] die ein Objekt als Weihung einer oder mehrerer Personen an eine Gottheit (oder Gottheiten) bezeichnen, zählen zu den ältesten Inschriften; häufig drücken sie Dank für Sieg in der Schlacht oder für glücklich überstandene Schiffahrt im Handel aus. Oft entstanden W. aufgrund eines im Moment der Gefahr geleisteten Gelübdes, deshalb die Formel VSLM, votum soluit libens merito (‘freiwillig und nach dem Brauch hat er das Gelübde eingelöst’). Inschriftträger ist entweder ein Steinsockel (z. B. für Statuen) oder das geweihte Objekt selbst (z. B. Helme o…

Weihrauch

(274 words)

Author(s): Hünemörder, Christian
[English version] (λίβανος/ líbanos, λιβανωτός/ libanōtós als semit. Lehnwort, lat. tus). Ein Harz aus den in der griech.-röm. Ant. im Aussehen unbekannten (vgl. Plin. nat. 12,55-57) Boswellia-Sträuchern (z. B. B. Carteri), das wegen seines Wohlgeruchs verbrannt wurde. Die auch in Indien und an der Küste von Somalia wachsenden W.-Sträucher kannten die Griechen nur aus Arabien (Theophr. h. plant. 9,4,2; Plin. nat. 12,51). Im Osten des Mittelmeerraums benutzte man den W. zu kathartischen und apotropäischen …

Weihrauchstraße

(240 words)

Author(s): K.BA.
[English version] Überlandverkehrsweg zw. den Anbaugebieten des Weihrauchs (=We.) im Süden der Arabischen Halbinsel (Ẓufār) sowie den Stapelplätzen am Mittelmeer (Gaza) und Persischen Golf (Gerrha). Der Beginn des We.-Handels ist möglicherweise an den Anf. des 1. Jt. v. Chr. zu datieren, Schriftquellen stammen erst aus griech.-röm. Zeit. Der Transport des We. geschah mit Dromedaren, deren Domestikation (evtl. im 3. Jt. v. Chr.) Voraussetzung für den Fernhandel durch die arab. Wüstengebiete war. Wi…

Weihrelief

(4 words)

s. Relief

Weihung, Weihgeschenk

(1,373 words)

Author(s): Renger, Johannes | Frateantonio, Christa
[English version] I. Alter Orient und Ägypten Weihgeschenke (W.-G.) an unterschiedliche Gottheiten spielten in der rel. Praxis des Alten Orients und Äg.s eine wichtige Rolle. Bezeugt ist das Vorkommen von W. und W.-G. v. a. durch Inschr. auf geweihten Objekten. Die ältesten, eindeutig zu identifizierenden W.-G. aus Mesopot. stammen aus dem 24. Jh. v. Chr. [14], aus Äg. aus vorgesch. und frühdyn. Zeit (E. des 4./Anfang 3. Jt.; z. B. Narmer-Palette). Die erh. oder inschr. bezeugten W.-G. aus Mesopot. sta…

Wein

(4,046 words)

Author(s): Renger, Johannes | Ruffing, Kai | Gutsfeld, Andreas
(οἶνος/ oínos; lat. vinum). [English version] I. Ägypten und Alter Orient Arch. Befunde (Ausgrabungen, bildliche Darstellungen in Gräbern) sowie äg. und griech.-röm. Texte enthalten vielfältige Informationen zum Anbau, zur Bereitung und zur Verwendung von W. in Äg. von der Frühzeit bis in ptolem.-röm. Zeit. W. (äg. jrp; koptisch ērp; altnubisch orpj/ē; vgl. bei Sappho 51 ἔρπις/ érpis [9. 46], verm. ein altes fremdes Kulturwort [7. 1169]) wurde offensichtlich aus klimatischen Gründen v. a. in Unter-Äg. bzw. im Nildelta und den Oasen angebaut; seit pto…

Weisheit

(3,160 words)

Author(s): Volpi, Franco | Heimgartner, Martin | Hollender, Elisabeth | Toral-Niehoff, Isabel
(σοφία/ sophía, lat. sapientia). I. Griechisch-römisch [English version] A. Allgemeiner und philosophischer Begriff Das griech. Substantiv σοφία/ sophía (ionisch: σοφίη/ sophíē), abgeleitet vom seit dem 6. Jh. v. Chr. bezeugten Adj. σοφός ( sophós), bedeutet allg. die überlegene Fertigkeit und Sachkunde, welche den Fachmann und Künstler vor den Vielen auszeichnet und ihm Ansehen verschafft. Sophía (= s.) wird für jede praktische Meisterschaft verwendet - etwa die des Steuermanns, Baumeisters, Arztes, Feldherrn oder Staatsmanns (vgl. Hom. Il. 15,411…

Weisheitsliteratur

(3,654 words)

Author(s): Böck, Barbara | Quack, Joachim | S.SC.; Ü:A.GL. | Hollender, Elisabeth | Toral-Niehoff, Isabel
I. Alter Orient [English version] A. Begriff Bei der Anwendung des Begriffs W. auf altmesopot. lit. Werke muß zw. der Vorstellung von Weisheit (=Wh.; akkadisch nēmequ, sumerisch nam.kù.zu, “wertvolles Wissen”) [10; 11] als einem allgemein-menschlichen Erfahrungsschatz und dem Konzept von Wh. als Expertise im Kult unterschieden werden. Auf der einen Seite steht eine Anzahl nicht homogener, formal unterschiedlicher lit. Gattungen, in denen Wissen, Handlungsweisen, Ratschläge und Verhaltensmaßstäbe weitergegeben werden, au…
▲   Back to top   ▲