Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Bank

(1,203 words)

Author(s): North, Michael
1. Frühe NeuzeitDer Begriff B. geht auf mittellat. bancus zurück, womit der Tisch der Geldwechsler ( bancherii) bezeichnet wurde. Als wesentliche Merkmale der Banktätigkeit gelten die Gewährung von Kredit (mit Hilfe von Eigen- und Anlagekapital), die Zahlung im Auftrag von Gläubigern sowie der Geldwechsel. Erst im Lauf des SpätMA bildeten sich in Italien verschiedene Kategorien des Bankbetriebes heraus: internationale Kaufleute-Bankiers, lokale Wechsler und Bankiers sowie Pfandleiher (Wirtschaftsbürgertum). Hieraus entwickelten sich Institutionen wie öffentli…
Date: 2019-11-19

Bänkelsang

(750 words)

Author(s): Tschopp, Silvia Serena
Der erstmals 1730 bei Johann Christoph Gottsched begegnende Begriff »Bänkelsänger« verweist auf eine sich seit dem frühen 17. Jh. in Europa ausbreitende, im 19. Jh. zur Blüte gelangende und in einigen europ. Ländern wie beispielsweise Italien [3] bis heute praktizierte Form des öffentlichen Liedvortrags. Der Begriff ist abgeleitet von der kleinen Bank, auf die sich die Straßensänger bei ihren Auftritten auf Jahrmärkten und Messen, in Wirtshäusern und vor Kirchen stellten, um vom Publikum besser gesehen und gehört zu werden. Als »populäres Gesamtkunstwerk« [1. 9] integrierte …
Date: 2021-06-18

Bankier

(4 words)

s. Bank | Wirtschaftsbürgertum
Date: 2019-11-19

Banknote

(657 words)

Author(s): North, Michael
B. in Form von Zetteln oder Bankzetteln stellten in der Nz. kein Zahlungsmittel dar, sondern nur ein Zahlungsversprechen derjenigen Bank, die sie in Verkehr gebracht hatte. Sie wurden um die Mitte des 17. Jh.s populär, als die Londoner Goldschmiede erstmals ein breites Angebot moderner Bankdienstleistungen offerierten. Kaufleute und adlige Grundbesitzer unterhielten beim Goldschmied ein Konto, das sie sowohl für Überziehungskredite als auch für Überweisungen nutzten.Die sog. goldsmith bankers diskontierten Wechsel, Schuldscheine und Staatspapiere (Diskont), i…
Date: 2019-11-19

Bankrott

(4 words)

s. Konkurs | Staatsbankrott
Date: 2019-11-19

Bann

(920 words)

Author(s): Simon, Thomas
B. ist ein Wort mit zahlreichen kirchlichen und weltlichen Bedeutungsvarianten; hier werden diejenigen außerhalb des Kirchenbanns behandelt. Das Wort bedeutet im Kern ganz allgemein Befehl und Gebot. Der B. war ein bußenbewehrtes Gebot: Bei Nichtbefolgung wurde die B.-Buße – häufig gleichfalls nur als B. bezeichnet – fällig.1. MittelalterDer B. als herrschaftlicher Befehl tritt in den Quellen des frühen MA zunächst als Königs-B. in Erscheinung, auf den sich die ältere Forschung konzentrierte [4. 121]. Struktur und Gehalt feudaler Herrschaft unterhalb des Königtums w…
Date: 2019-11-19

Bannmeile

(888 words)

Author(s): Kießling, Rolf
Unter B. wird ein Gebiet um eine Stadt verstanden, in dem Handel oder Gewerbe verboten bzw. durch Vorschrift geregelt waren. Gegenüber einem europaweit verbreiteten Stapelrecht bezog sich die B. in Frankreich und Deutschland v. a. auf die Sicherstellung der eigenen Versorgung; das Institut der B. erlebte seinen Höhepunkt vom 15. bis zum 17. Jh., um dann im Zuge des territorialen Merkantilismus an Bedeutung zu verlieren. Seit dem SpätMA bezog sich B. zunehmend auf die Ausübung der Markthoheit bzw. die Zulassung zu gewerblichen Tätigkeiten und die Einhaltung von Marktge…
Date: 2019-11-19

Baptisten

(1,163 words)

Author(s): Geldbach, Erich
1. EnglandDer Baptismus entstand unter engl. Glaubensflüchtlingen, die sich dem kongregationalistischen Verfassungsmodell des PuritanersRobert Browne (1550–1633) angeschlossen hatten und aufgrund ihrer von der Kirche von England (Anglikanismus) abweichenden, »nonkonformistischen« Haltung 1607 nach Holland ausgewichen waren. Hier begegneten sie Mennoniten (Täufer), unter deren Einfluss sie die Glaubenstaufe einführten. 1609 taufte der Anführer John Smyth sich selbst (was er später bereute) und die ca. vierzig Mitglieder seiner Gemeinde. Durch Rüc…
Date: 2019-11-19

Barbar

(1,759 words)

Author(s): Grünberger, Hans | Walther, Gerrit
1. BegriffDer schon bei Homer verwendete Begriff wurde seit dem 14. Jh. zu einem zentralen Schlagwort europ. Kulturkritik. Polemisch bezeichnete er jeden, der die Werte, Forderungen und Vertreter humanistischer Bildung ignorierte oder gar aktiv bekämpfte (Humanismus), bzw. jeden, dessen soziale Machtansprüche nicht durch eine entsprechende Aufgeschlossenheit für nzl. Kultur und für urbane Formen gesellschaftlichen Umgangs legitimiert schienen. Besondere polemische Kraft erhielt der Vorwurf, ein B…
Date: 2019-11-19

Barbier

(2 words)

s. Bader
Date: 2019-11-19

Barchent

(1,034 words)

Author(s): Kießling, Rolf
B. (von arab. barrakàn: »mantelartiges Gewand«), auch Fustein (von mittellat. fustaneus/lat. fustis: »Stecken«; »Baum« oder von arab. fustan: »Gewand«) ist ein Mischgewebe aus Leinen (Kette) und Baumwolle (Durchschuss), das in verschiedenen Mustern und Feinheiten ausgefertigt und meist der Leinenweberei (Leinengewerbe) zugerechnet wurde. Spezielle Bezeichnungen für B. waren Sarrock, Sartuch (Köln); Schürlitz (Basel). Schwer abzugrenzen ist B. gegenüber dem Bom(b)asin, der vom 16. bis ins frühe 19. Jh. als gesonderte Textilsorte gefertigt wurde, während…
Date: 2019-11-19

Bardendichtung

(763 words)

Author(s): Kohl, Katrin
Die B. der Nz. versteht sich als Teil einer Tradition, die ihren Ursprung in der Dichtung keltischer Hofsänger (altirisch: baird; walisisch: bardd) hat. Der Begriff wird v. a. für dt. Dichtung um 1765–1775 verwendet, die in zumeist epischen und lyrischen Formen diese als »altgermanisch« verstandene Dichtung zu beleben suchte. In der B. verwirklichten sich kulturnationale Bestrebungen, die den großen Dichtern der Antike eine ebenbürtige nordische Kultur gegenüberzustellen suchten. Im dt.-sprachigen Raum wurden in dieser Zeit zwei Komplexe identität…
Date: 2019-11-19

Barmherzigkeit

(4 words)

s. Diakonie | Nächstenliebe
Date: 2019-11-19

Barock

(6,655 words)

Author(s): Pfisterer, Ulrich | Niefanger, Dirk | Küster, Konrad
1. EinleitungDer Begriff des B. dient zur Bezeichnung einer Teilepoche innerhalb der Nz., die in ihren spezifischen ästhetischen und kulturellen Merkmalen in den Bereichen Kunst, Literatur und Musik auf wiss. Vereinbarungen beruht. Der B.-Begriff ist folglich keine aus der Epoche gewonnene Bezeichnung (wie z. B. Renaissance, Aufklärung oder Romantik), sondern eine nachträglich im Bereich der Wissenschaft entstandene zeitliche und inhaltliche Konstruktion, um Werke der Kunst, Literatur und Musik und ihre spezifischen Gestaltungen im Z…
Date: 2019-11-19

Barockarchitektur

(2,254 words)

Author(s): Hoppe, Stephan
1. DefinitionDie Bedeutung des Begriffes Barockarchitektur ist sowohl i. Allg. als auch im wiss. Gebrauch nicht eindeutig. Er kann sich zum einen auf die in der Epoche des Barock (etwa zwischen 1580/1600 und 1770) entstandene Architektur beziehen. In dieser Perspektive umfasst er stilistisch unterschiedliche Bauten, die neben dem Barock auch Phänomene der Nachgotik, Barockgotik, des Palladianismus (etwa bei Inigo Jones, Jakob van Campen), des franz. Klassizismus und Rokoko mit einbeziehen. Stärker stilgeschichtlich ausgerichtet bezieht sich der Begriff B. v. a. auf…
Date: 2019-11-19

Barockgelehrsamkeit

(2 words)

s. Polyhistor
Date: 2019-11-19

Barockgotik

(784 words)

Author(s): Fürst, Ulrich
1. BegriffDie B. ist ein Phänomen der europ. Baukunst des 17. und 18. Jh.s, insbes. der Sakralarchitektur, das auch mit den missverständlichen Termini Nachgotik oder Neugotik bezeichnet wird. Von der Sache her ist sie ein quantitativer wie qualitativer Höhepunkt einer umfassenderen Richtung, die am treffendsten mit »Gotik im Vitruvianismus« umschrieben werden kann: die absichtliche Verwendung von Bautypen, Grundelementen und Gestaltungsweisen der gotischen Architektur in Renaissance und Barock, vielfach in Vermischung mit dem vom vitruvianis…
Date: 2019-11-19

Barrikade

(1,940 words)

Author(s): Reichardt, Rolf
1. Entstehung und VerbreitungVon Anfang an fungierten B. als extremes Mittel volksnaher innenpolitischer Oppositionsbewegungen gegen militärische Zwangsmaßnahmen der Obrigkeit. Die Sache und der Name B. entstanden im Frankreich des späten 16. Jh.s: Als die katholische Liga am 12. 5. 1588 in Paris die Gefangennahme ihres Führers Charles de Guise durch Truppen Heinrichs III. verhinderte, indem sie die feindlichen Reiter zwischen Straßensperren aus Eisenketten, Fässern und Pflastersteinen einkesseln ließ, ging dieser Tag als erste journée des barricades (»B.-Tag«) in d…
Date: 2020-11-18

Bastard

(2 words)

s. Unehelichkeit
Date: 2019-11-19

Bastille

(2,158 words)

Author(s): Reichardt, Rolf
1. Absolutistisches Staatsgefängnis und politischer MythosDas franz. Wort B. bezeichnete ursprünglich jede Festung, die aus einem Kranz mehrerer Türme mit Zwischenmauern bestand – so auch die von 1370 bis 1382 erbaute Pariser B. Zu einem bedeutungsvollen, besonderen Namen und Schlagwort wurde dieser allgemeine Terminus erst dadurch, dass die B. im Pariser Faubourg Saint-Antoine seit Richelieu (ca. 1627) kaum noch dem Schutz der Stadt, sondern als Staatsgefängnis (Gefängnis) diente, in dem die Regierung kraft königlicher Siegelbriefe ( lettres de cachet) nach Gutdünken jed…
Date: 2019-11-19

Bäuerliche Besitzrechte

(1,234 words)

Author(s): Enders, Lieselott
B. B. am Gehöft jeglicher Größenordnung nebst dem zum Hof gehörigen Land traten schon im ma. Europa in der Spannbreite zwischen vollem Eigentum an Land und Gebäuden, Erbzinsrecht (d. h. Eigentum am Gehöft und Erbleihe des dazugehörigen Grund und Bodens) und bloßen Nutzungsrechten (z. B. Zeitpacht) auf. Dieser Sachverhalt erfuhr in der Nz. weitere Veränderungen.1. Ausgangslage im SpätmittelalterAn der Schwelle vom SpätMA zur Nz. herrschten in mitteleurop. Altsiedelgebieten de jure mindere, d. h. teils zeitlich befristete, teils nicht erbliche Besitzrechte vor, so z. B. das M…
Date: 2019-11-19

Bauern

(5,369 words)

Author(s): Wunder, Heide
1. »Bauer«: Begriffe und Konstruktionen 1.1. Fremd- und SelbstbezeichnungenDie wiss. Beschreibungskategorie B. bezeichnet – wie paysan für Frankreich und peasant für England – eine Gruppe landwirtschaftlicher Produzenten mit spezifischen Wirtschafts- und Sozialformen, die sie von selbstwirtschaftenden Grund- und Gutsherren sowie von Domänen- und Gutspächtern abhob, aber ebenso von ledigen land- und hauslosen Dorfbewohnern (Einlieger, Häusler). Als »Arbeits- und Haushaltspaar« bewirtschafteten B. und Bäuerin mit flexiblen Zuständigkeiten ihren Hof[44], dessen Er…
Date: 2019-11-19

Bauernbefreiung

(2 words)

s. Agrarreformen
Date: 2019-11-19

Bauerngericht

(2 words)

s. Gericht
Date: 2019-11-19

Bauernhaus

(820 words)

Author(s): Bedal, Konrad
Der Begriff B. lässt sich gegenüber anderen Haus- und Bauformen nicht leicht abgrenzen, da die sozialen und wirtschaftlichen Daten, die eine verbindliche Bestimmung eines bäuerlichen Anwesens und damit eines B. ermöglichen würden, sozial, zeitlich und regional gesehen sehr schwankend sind. Zwar versteht man zumindest in Mitteleuropa unter B. im engeren Sinn das Wohnhaus eines weitgehend selbständig wirtschaftenden Landwirts bzw. der zugehörigen Familie und abhängig Beschäftigten, doch gehören dazu im weiteren Sinn auch die übrigen Gebäude eines l…
Date: 2019-11-19

Bauernhof

(3 words)

s. Hof, bäuerlich
Date: 2019-11-19

Bauernkrieg

(4,208 words)

Author(s): Troßbach, Werner
1. Zeitliche EinordnungDer Begriff B. bezeichnet unterschiedliche Ereignisse und Phänomene der Nz. Der Umschlag eines gegen die Türken geplanten Kreuzzuges in eine Erhebung gegen den Adel im Jahr 1514 ist als »ungarischer B.« in die Historiographie eingegangen. Im dt.sprachigen Raum werden Aufstände (Revolte) in Oberösterreich (1626) und Bayern (1705/6) als B. bezeichnet [19. 39 f.]. Es handelte sich dabei um landespatriotische Erhebungen, die gegen eine Besatzungsmacht gerichtet waren; ähnlich 1809 in Tirol. In Oberösterreich 1626 und in Bayern …
Date: 2019-11-19

Bauernlegen

(1,082 words)

Author(s): Enders, Lieselott
Der Terminus B. kam im 18. Jh. angesichts der massenhaften Usurpation von Bauernstellen durch mecklenburgische Gutsherrn auf (Gutsherrschaft) [5]. Er wird in der Forschung unterschiedlich verstanden, empfiehlt sich aber als Oberbegriff für jegliches Reduzieren von Bauernstellen durch den Grundherrn (Grundherrschaft) zwecks Eigenbedarf als Wohn- und Wirtschaftshof, v. a. aber zwecks Expansion der Nutzflächen des Ritterguts. B. wurde schon im MA in großem Ausmaß von klösterlichen Grundherren zum Auf- und Ausbau ei…
Date: 2019-11-19

Bauernliteratur

(2 words)

s. Heimatliteratur
Date: 2019-11-19

Bauernrecht

(2 words)

s. Partikularrecht
Date: 2019-11-19

Bauernrevolte

(6 words)

s. Hungerrevolte | Revolte | Widerstand
Date: 2019-11-19

Baugewerbe

(1,353 words)

Author(s): Gömmel, Rainer | Braun, Helmut
1. GrundlagenDas B. umfasst im weiteren Sinne alle Berufe und Gewerbe, die bei der Errichtung von verschiedensten Bauten (im Hochbau Häuser aller Art, Brücken, Kirchen, Repräsentationsbauten usw., im Tiefbau Straßen, Kanäle, Befestigungswälle, Deiche usw.) direkt oder indirekt beteiligt sind. Neben der Bauleitung besteht das B. aus den Gewerben der beim Bau tätigen Handwerker, die jeweils nach ihrer beruflichen Stellung unterschieden werden (Meister, Gesellen [1]; [6], Lehrlinge und einfache Handlanger [3]; [4]; Lehrzeit). Der Betrieb eines B. bzw. die Ausübung ei…
Date: 2019-11-19

Baukonjunktur

(646 words)

Author(s): Gömmel, Rainer | Braun, Helmut
B. wird als eine im längeren Zeitablauf zyklisch schwankende Entwicklung aller Aktivitäten im Hoch- und Tiefbau innerhalb einer Region bzw. eines Staates definiert (jahreszeitliche Schwankungen zählen daher nicht dazu). Die Schwankungen der Bauaktivitäten sind für die Nz. wenig erforscht [5]: Aufgrund der im dt.sprachigen und ital. Raum herrschenden Zersplitterung in eine Vielzahl selbständiger Territorien und (freier) Städte können diese Schwankungen hier allenfalls innerhalb dieser Einheiten untersucht werden.Die Erfassung von Bauaktivitäten als Voraussetzu…
Date: 2019-11-19

Baukunst

(2 words)

s. Architekturtheorie
Date: 2019-11-19

Baumeister

(4 words)

s. Architekturtheorie | Baugewerbe
Date: 2019-11-19

Baumwolle

(3,240 words)

Author(s): Pfister, Ulrich
B. ist einer der wichtigsten Werkstoffe zur Herstellung von Kleidung in der Menschheitsgeschichte. Ebenso wie bei der Seide, die allerdings in der westl. Welt immer ein Luxusprodukt blieb, stellte sich früh, d. h. seit dem 15. Jh., eine weiträumige Trennung zwischen B. anbauenden und B. verarbeitenden Regionen ein. Die Industrialisierung des späten 18. und frühen 19. Jh.s spielte sich zuerst und besonders ausgeprägt im B.-Gewerbe ab. B. und B.-Produkte zählten in dieser Zeit zu den wichtigsten Welthandelsgütern.1. Anbauregionen, WelthandelB. wird in tropischen und subt…
Date: 2019-11-19

Bauordnung

(674 words)

Author(s): Gömmel, Rainer | Braun, Helmut
Das Institut der B. (auch Baureglement) wurde weitgehend vom MA in die Nz. übernommen. Waren B. im MA noch auf die Städte beschränkt, wurden nun auch für manche Landschaften, beispielsweise für Württemberg im 16. Jh. und für die Berner Landschaft im 17. Jh., B. erlassen. Mit dem Wachstum von Städten und der dort höheren Bevölkerungsdichte war der Erlass einer B. durch die obersten Organe einer Stadt unabdingbare Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben. Die meist detaillierten B. dienten …
Date: 2019-11-19

Bauornament

(726 words)

Author(s): Syndikus, Candida
Das B. (Synonyme: Bauornat, Bauschmuck, Bauzier) umfasst sämtliche plastischen Schmuckformen, deren Träger Architektur ist. Richtungweisend ist die Definition von Leon Battista Alberti (1404–1472), der im Rückgriff auf die röm. Antike die Säule nicht nur als tektonisches Stützelement, sondern als ranghöchstes Ornament beurteilte [1] (vgl. Abb. 1). Zusammen mit dem Gebälk sowie dem Postament bildet sie die Säulenordnung. Darüber hinaus zählen zum B.: Gesimse, Giebeldekor, Voluten, Baluster und Vasen, Wappen und Impresen, Schilde und Kart…
Date: 2019-11-19

Bauplastik

(4 words)

s. Bauskulptur | Bauornament
Date: 2019-11-19

Bauskulptur

(2,458 words)

Author(s): Wiener, Jürgen
1. DefinitionB. ist kein einheitlich verwendeter Begriff. Gelegentlich wird B. als Synonym für Bau- und Architekturplastik gebraucht und damit auf alle Skulptur und Plastik am Bau bezogen. In der Regel aber meint er nicht die Gesamtheit der einem Bau integrierten bildhauerischen oder plastischen Aufgaben (in letzter Konsequenz wäre dies in der frühen Nz. jeder gemeißelte Steinquader, wie bereits Quatremère de Quincy 1832 betonte [3]); vielmehr ist B. die für eine bestimmte Architektur gefertigte oder verwendete und mit ihr verbundene Skulptur und Plastik fi…
Date: 2019-11-19

Baustatik

(2,264 words)

Author(s): Becchi, Antonio
Die B. widmet sich der mechanischen Interpretation von Bauwerken, um deren Verhalten bezüglich ihrer Eigenlast sowie zusätzlich auf sie wirkender Lasten zu beschreiben. Hauptgegenstand der B. sind Statik und Festigkeitslehre. Die statische Analyse von Gebäuden wurde im Verlauf des 18. Jh.s integraler Bestandteil der Ingenieursausbildung (Ingenieur; Technische Ausbildung). Gleichzeitig präsentierten erste Handbücher die Grundzüge der B., deren theoretisches Fundament im Lauf des 19. Jh.s immer differenzierter ausgearbeitet wurde. Angesied…
Date: 2019-11-19

Baustile

(15 words)

s. Architekturtheorie | Barockarchitektur | Barockgotik | Historismus | Klassizistische Architektur | Renaissance | Revolutionsarchitektur
Date: 2019-11-19

Baustoffe

(2,582 words)

Author(s): Reith, Reinhold
Als wichtige B. kamen im SpätMA und der Nz. Holz, Stein, Kalk, Sand, Lehm bzw. Ton in Betracht. Die Verfügbarkeit dieser Materialien beeinflusste Bautechnik und Baustil wesentlich (Architekturtheorie), wobei langfristig ein Trend von der Holz- zur Steinbauweise (bzw. zum Backstein) zu beobachten ist. Die ungleiche räumliche Verteilung der B. und die hohen Transportkosten banden das Bauwesen der Nz. stark an das jeweilige milieu naturel[12]. Das Umland bildete das primäre Versorgungsgebiet, wenngleich B. auch über weite Strecken herangeführt wurden. Der Tran…
Date: 2019-11-19

Bautechnik

(10 words)

s. Fachwerk | Gewölbebau | Gründungsbau | Hebevorrichtungen | Steinbau
Date: 2019-11-19

Bautypus

(2,218 words)

Author(s): Hoppe, Stephan
1. BegriffsdefinitionB. ist ein zwischen Funktion, Form und Inhalt angesiedelter Klassifikationsbegriff, der es erlaubt, Gebäude nach ihrer formalen Grundstruktur bzw. ihrer Grundgestalt zu unterscheiden bzw. untereinander in Bezug zu setzen. Solche Grundstrukturen können Gestaltkonzepte wie Turm, Giebelhaus, Traufenhaus, Zentralbau oder Longitudinalbau sein. In diesem Sinn von Formtyp wird der Begriff B. im Folgenden verwendet.In einem strengen Sinn bezieht sich der verwandte Begriff der Baugattung demgegenüber auf die Funktion eines Gebäudes (z.…
Date: 2019-11-19

Bauwesen

(1,427 words)

Author(s): Gömmel, Rainer | Braun, Helmut
1. Allgemeine begriffliche Abgrenzung und TrägerBeim Begriff des B. stehen, im Gegensatz zur Architektur, in erster Linie die Trägerschaft und der Zweck der Errichtung eines Gebäudes im Vordergrund; die einzelnen Bauprojekte können nach ihren Auftraggebern und Financiers unterschieden werden. Der Hochbau umfasst primär die Errichtung von Gebäuden, daneben auch die von Brücken[7]. Der Tiefbau umspannt den gesamten Straßen- und Wegebau (Straße) sowie Erdarbeiten wie Wallaufschüttungen oder die Anlage von Kanälen; darüber hinaus gehören das Anlegen v…
Date: 2019-11-19

Beamtenausbildung

(1,481 words)

Author(s): Bruning, Jens
1. Staat – Verwaltung – Beamte: GrundlagenMit der Herausbildung des nzl. Staates und der damit einhergehenden Entwicklung einer professionellen Verwaltung rückten die Amtsträger stärker ins Blickfeld, da eine Herrschaftsausübung mit Hilfe genereller Normen nur möglich war, wenn eine entsprechend qualifizierte Beamtenschaft deren Durchsetzung organisierte und kontrollierte (Beamter). Während bei der Auswahl der (Staats-)Beamten, wie diese neue Führungsschicht seit dem 18. Jh. bezeichnet wurde, bis um 1800 auch persönl…
Date: 2019-11-19

Beamtenlehre

(1,339 words)

Author(s): Weber, Wolfgang E.J.
1. GrundlagenDie Entstehung des nzl. Beamtentums (Beamter) war von einer Vielfalt mündlicher und schriftlicher Erörterungen der Aufgaben und Qualifikationen sowie der gesellschaftlich-politischen Stellung dieser neuen, sekundären Herrschaftselite begleitet. Dort, wo Aus- und Aufbau der Administration (Verwaltung) bes. weit vorangeschritten war, ging daraus spätestens in der zweiten Hälfte des 16. Jh.s eine förmliche, ab dem 18. Jh. wesentlich juristisch, in geringerem Maße auch staatswirtschaftlich geprägte B. hervor. Diese von Verwaltungspraktikern und an d…
Date: 2019-11-19

Beamtenrecht

(812 words)

Author(s): Wunder, Bernd
Das B. als Regelung der Arbeitsbeziehungen im öffentlichen Dienst durch Gesetz wurde erst im Aufgeklärten Absolutismus fassbar und erfuhr seine wesentliche Ausprägung als Teil der Verwaltungs-Reformen im nachrevolutionären Frankreich und im europ. Machtbereich Napoleons. Die Zentralisierung der Zivilverwaltung nach militärischem Vorbild zwischen 1800 und 1804 führte auch zur Schaffung des modernen Beamtentums. Der privatrechtlich angestellte, nebenamtlich und zeitlich befristet tätige, häufig adlige Generalist wurde dur…
Date: 2019-11-19

Beamter

(2,489 words)

Author(s): Asch, Ronald G.
1. Amtsträger und FunktionenDas Wachstum der Staatsgewalt in der Frühen Nz. war auf das Engste verbunden mit der Entwicklung einer professionellen Verwaltung, für deren Amtsträger die Verteidigung der Autorität des Staates und der Kampf für den eigenen sozialen Status und die eigenen Interessen sich zu einer Einheit verbanden. Diese Amtsträger wurden allerdings erst seit dem 18. Jh. durchgängig als B. oder Staats-B. (statt Diener, Räte, Amtmann etc.) bezeichnet, auch wenn das Wort (etwa in der Form beambte) gelegentlich schon im 16. Jh. verwandt wurde. Der entsprechend…
Date: 2019-11-19
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