Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Demographischer Übergang

(4 words)

s. Demographische Transition
Date: 2019-11-19

Demographische Transition

(1,973 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. Definition und VerlaufDer Begriff der D. T. – oder, wie es im Deutschen häufig heißt, des »demographischen Übergangs« – ist für die Bevölkerungsgeschichte (Bevölkerung = Bev.) von zentraler Bedeutung. Er dient zur Bezeichnung des langfristigen Rückgangs der Mortalität und der Fertilität und des damit verbundenen Bev.-Wachstums, das in den verschiedenen europ. Gesellschaften vom späten 18. Jh. an beobachtet werden kann. Der Kern des Begriffs lässt sich in zwei Aussagen zusammenfassen [2. 2]. Zum einen beruht er auf der Annahme, dass jede menschliche Gesellschaft…
Date: 2019-11-19

Demokratie

(1,969 words)

Author(s): Weber, Wolfgang E.J.
1. GrundlagenDer aus der griech. politischen Theorie stammende Begriff D. (wörtlich: »Volksherrschaft«) wird heute zweifach eingesetzt: (1) im engeren polit. Sinn als Bezeichnung für die Regierungsform aller Staaten, in denen (angeblich oder tatsächlich) ›das Volk‹, also nicht eine Minderheit oder gar ein Monarch, regiert; (2) im erweiterten Sinn als Forderung nach uneingeschränkter Mitsprache in allen gesellschaftlichen Bereichen (z. B. ›demokratische [= dkr.] Hochschule‹ oder ›dkr. Familie‹). Die Kategorie D. und ihr Feld sind…
Date: 2019-11-19

Denkmal

(1,055 words)

Author(s): Erben, Dietrich
1. BegriffUnter D. versteht man im weitesten Sinn Erinnerungszeichen im gesamten Umfang histor. Reliktüberlieferung, deren dokumentarischer oder memorialer Zeugniswert ursprünglich nicht beabsichtigt sein muss, sondern auch nachträglich deklariert werden kann. Beim intentional gestalteten D. handelt es sich hingegen um die Kunstform einer architektonisch-plastischen Anlage, die die Erinnerung an Personen oder Ereignisse tradiert, wobei die typologische Breite der Monumente von Säule und Pyramide über das Standbild bis zum Bauwerk und zur Stadtanlage reicht. …
Date: 2019-11-19

Denkmalpflege

(757 words)

Author(s): Lieb, Stefanie
D. ist die Sicherung von Bau- und Kunstdenkmälern vor Zerstörung, Verfall und Entfernung aus historisch gewachsenen Zusammenhängen sowie deren Erfassung, Erhaltung und angemessene Präsentation. Die Kriterien für die Auswahl und Bestimmung von Kulturgütern zu erhaltenswerten Denkmälern sowie die Umgangsweisen mit diesen hängen vom politischen, ästhetischen und histor. Verständnis der jeweiligen Zeit ab. Als allgemeingültig kann jedoch die Anerkennung des Wertes eines histor. Denkmals für die kulturelle Gegenwart angesehen werden, die zu erh…
Date: 2019-11-19

Denunziation

(707 words)

Author(s): Landwehr, Achim
1. BegriffBei der Begriffsbestimmung von D. müssen eine rechtshistor. Tradition und eine gegenwärtig dominierende sozialhistor. Verwendung unterschieden werden. Im juristischen Sinn meint D. zunächst nichts anderes als eine gerichtliche Anklage (lat. denunciatio). Deren Wurzeln sind im neuen Inquisitionsprozess zu suchen, der von Papst Innozenz III. entwickelt und vom IV. Laterankonzil bestätigt worden war; sein Ziel war es, von Amts wegen prozessrechtliche Untersuchungen zu ermöglichen, die keiner formellen Klage (wie im Akkusationsprozess) bedurften. Der denunciati…
Date: 2019-11-19

Depositenbank

(612 words)

Author(s): North, Michael
Als D. werden Kreditinstitute bezeichnet, die Geld gegen Verzinsung »einlegen« (lat. deponere) und ihren Kunden dafür Bank-Dienstleistungen anbieten. Als erste D. können daher die genuesischen Wechsler angesehen werden, die bereits vor 1200 Einlagen ( depositum regulare) annahmen, Konten für diese Einleger führten, ihren Kunden Überziehungskredite gewährten und mittels Gut- und Lastschriften bargeldlose Zahlungen tätigten. Im 13. Jh. folgten die meisten oberital. Städte ebenso wie die Städte Aragons, und im 14. Jh. kam Brügge als wichtigster westeurop. …
Date: 2019-11-19

Deposition

(904 words)

Author(s): Rasche, Ulrich
Parallel zu anderen genossenschaftlich organisierten Personenverbänden der Vormoderne bildeten auch Magister und Scholare spezifische Sozialisations- und Lebensformen aus und formierten sich als Statusgruppen innerhalb ihrer Universität wie auch in der Gesellschaft. Die Privilegierung der Universitäten durch Päpste und Kaiser (Akademische Freiheit) verlieh deren Lebensformen rechtliche Qualitäten und gliederte sie ständisch in die Gesellschaftsformation ein. Die Aufnahme in diese Gruppen hatte also erhebliche rechtliche…
Date: 2019-11-19

Deputat

(2 words)

s. Naturallohn
Date: 2019-11-19

Desertion

(785 words)

Author(s): Sikora, Michael
D. (Fahnenflucht) bezeichnet den militärischen Straftatbestand der eigenmächtigen Entfernung aus dem Truppenverband (Militärstrafrecht). Im Kriegsrecht der klassischen Söldnerheere am Beginn der Nz. begegnet der Begriff noch nicht, wohl aber eine ganze Reihe verwandter Verhaltensweisen, die u. a. als »Ausreißen« oder »von der Fahne laufen« umschrieben wurden. Die Bandbreite reichte vom eigenmächtigen Plündern über die Flucht aus dem Gefecht bis zum kollektiven Abrücken als einer Form von Arbeitsniederlegung. Solche Handlungsweisen, die meist nu…
Date: 2019-11-19

Despotie

(868 words)

Author(s): Weber, Wolfgang E.J.
Der aus der antiken Staatslehre stammende Begriff D. (von griech. despóteia, »unumschränkte Herrschaft«, z. B. des Herrn über Sklaven) bezeichnet in der Nz. verfassungsbezogen die mangelhafte Form der Monarchie – im Unterschied zu Letzterer als der entwickelten »guten« Herrschaft wie zur eindeutig schlechten, also der Tyrannis (Tyrannislehre); gemeint ist das selbstherrliche, primär dem Herrschernutzen, nur sekundär dem Gemeinwohl dienende Regieren über Untertanen, die zu politischer Mitwirkung unwillig oder unfähig sind.Zu Beginn der Nz. fand der D.-Begriff in …
Date: 2019-11-19

Destillation

(6 words)

s. Chemische Gewerbe | Chemische Wissenschaften
Date: 2019-11-19

Detailhandel

(2 words)

s. Handel
Date: 2019-11-19

Determinismus

(706 words)

Author(s): Evers, Dirk
Unter dem Eindruck der mathematisierten Naturwissenschaft der Nz. entstand in der Philosophie des 17. Jh.s erstmals die Auffassung, dass alles Geschehen in Raum und Zeit einschließlich des menschlichen Handelns seit Anbeginn der Welt nicht mehr durch Gott und das von ihm gesetzte höchste Gute, sondern durch unabänderliche Naturgesetze alternativlos und vollständig bestimmt (determiniert) ist. Der Begriff des D. (Gegensatz: Indeterminismus) ist allerdings erst eine Wortprägung der dt. Philosophie der zweiten Hälfte des 18. Jh.s, die die Problematik der Freiheit des Mensc…
Date: 2019-11-19

Deutsche Einheit

(730 words)

Author(s): Kohl, Gerald
Der Begriff D. E. kennzeichnet das Bestreben der sog. dt. Nationalbewegung nach staatlicher Vereinigung der im Sinne Herders sprachlich-kulturell definierten dt. Nation. Bereits der Reichspublizistik des 18. Jh.s hatte »Einheit« als Maßstab für die Beurteilung der Reichsverfassung gedient: Sie bedeutete nicht Zentralismus, sondern nur ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Kaiser und Reichsständen. Daher fiel es angesichts wachsenden Souveränitäts-Bewusstseins der Territorialherren zunehmend schwer, das Alte Reich als eine Einheit wahrzunehmen. 18…
Date: 2019-11-19

Deutsche Gesellschaften

(708 words)

Author(s): Hardtwig, Wolfgang
Nach dem Zerfall der sog. barocken Sprachgesellschaften bildete sich im frühen 18. Jh. ein neuer Typus sprachpflegender Sozietäten heraus (Verein). Vorformen entstanden aus Kreisen von Freunden bzw. Studenten, so z. B. die Teutschübende Gesellschaft in Hamburg (1715) und das Vertraute Görlitzer Collegium Poeticum (gegr. 1697 an der Leipziger Universität). Seit 1726 gab die zentrale Gründungsgestalt der neuen Sozietätsbewegung, der Literaturtheoretiker Johann Christoph Gottsched, der Leipziger D. G. ihre endgültige und für die folgenden Gründungen vorbi…
Date: 2019-11-19

Deutscher Bund

(1,872 words)

Author(s): Kohl, Gerald
1. BegriffDer D. B. war »ein völkerrechtlicher Verein der dt. souveränen Fürsten und freien Städte« (Art. 1 WSA = Wiener Schlussakte). Er verband 1815–1866 im Wesentlichen jene Territorien, die bis 1806 zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehört hatten (Reichsverfassung). Größere Gebietsveränderungen erfolgten 1839 durch den Verlust des westl. Teils von Luxemburg und durch die Aufnahme von Limburg sowie insbes. 1848 von Ostpreußen, Westpreußen und Dt.-Posen.Gerald Kohl2. Vorgeschichte und GründungFür eine Neugestaltung Deutschlands nach dem sich seit 181…
Date: 2019-11-19

Deutscher Dualismus

(1,581 words)

Author(s): Derndarsky, Michael
1. DefinitionUngeachtet aller bipolaren Machtkonstellationen im ma. und nzl. Reich bezeichnet D. D. primär die Auseinandersetzung zwischen Habsburg und Hohenzollern (vereinfacht gesagt: Österreich und Preußen), deren Dauer und politische Intensität weit über frühere Differenzen der Casa de Austria etwa mit Sachsen oder Bayern hinausragten, nachdem sich die Habsburger als dt. Kaiserdynastie der Nz. etabliert hatten.Michael Derndarsky2. Der deutsche Dualismus im Heiligen Römischen ReichDer D. D. geht auf die Veränderungen im Machtgefüge des Heiligen Römischen Reiche…
Date: 2019-11-19

Deutsches Privatrecht

(1,728 words)

Author(s): Klippel, Diethelm
1. BegriffUnter D. P., zunächst lat. als Ius Germanicum privatum bezeichnet, verstand man seit etwa dem Beginn des 18. Jh.s die als einheimisch, dt. oder germanisch aufgefassten Teile des Privatrechts. Der Begriff erfasste also bewusst ein engeres Spektrum des P., als es die allgemeine Wortbedeutung – Gesamtheit aller dt. P.-Normen – nahe legt. Er setzte voraus, dass es P.-Normen gab, die unabhängig vom röm.-kanonischen Recht entstanden bzw. nicht davon beeinflusst oder darin enthalten waren. V. a. aber bezeichnet D. P. denjenigen Teil der nzl. Rechtswissenschaft, der sich …
Date: 2019-11-19

Devianz

(1,495 words)

Author(s): Schwerhoff, Gerd
1. GrundlagenD. (abweichendes Verhalten) ist eine relationale Kategorie der Sozialwissenschaften, die sinnvoll nur in Bezug auf bestimmte Normen zu definieren ist. Diese können rechtlich-formeller Natur sein (z. B. Strafrecht), ebenso aber eine – nicht unbedingt schriftlich fixierte – gesellschaftliche Verhaltensregel (z. B. moralischer Art) repräsentieren. Jede Etikettierung eines Verhaltens als deviant stellt zugleich einen Akt sozialer Kontrolle dar, wobei mit der Definition in der Regel zugleich Sanktionen einhergehen (Sozialdisziplinierung). Auch das Spek…
Date: 2021-06-18
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