Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Gattung

(7,276 words)

Author(s): Huber, Martin | Kirchner, Thomas | Edler, Arnfried
1. DefinitionG.-Termini sind abstrakte Begriffsfiktionen, also vom einzelnen Phänomen hergeleitete Vorstellungen, die der Organisation und Kommunikation von Wissen dienen. In der naturwiss. Wissensorganisation ist G. (lat. genus, griech. génos) der Sammelbegriff für individuelle Naturkörper, die durch gemeinschaftliche Merkmale zu einer Art gehören. In Zoologie, Botanik und Mineralogie werden G. in der Nomenklatur der Systematik wiederum in Gruppen, Familien, Ordnungen und Klassen weiter gegliedert. Das dt. Wort G., zunäch…
Date: 2019-11-19

Gaunersprache

(2 words)

s. Sondersprache
Date: 2019-11-19

Gebäranstalt

(1,217 words)

Author(s): Keunecke, Susanne
1. AllgemeinDie G. war eine klinische Einrichtung zur Entbindung vorwiegend lediger Mütter (Ledige), in Deutschland schwerpunktmäßig mit praktischer Lehr- und Ausbildungsfunktion für Hebammen, Chirurgen und Mediziner (Medizinalpersonen), die sich in weiten Teilen Europas seit Mitte des 18. Jh.s verbreitete. Andere Bezeichnungen dafür waren dt. »Accouchieranstalt« bzw. »Accouchier-Hospital« (franz. accoucher, »entbinden«), Entbindungsanstalt bzw. -klinik, franz. maternité, engl. lying-in hospital.Die Gründung von G. stand im Zusammenhang mit der Herau…
Date: 2019-11-19

Gebärmutter

(930 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia
1. AllgemeinDie G. (Uterus) galt den medizinischen Gelehrten vor 1500, vor der Zeit der großen Sektionen (Anatomie) als ein zentraler und metaphorisch aufgeladener Ort in weiblichen und – manchmal – männlichen Körpern. Der schwangere Mann bildete in den gelehrten Vorstellungen zwar die Ausnahme, war aber denkbar, denn die G. wurde bis ca. 1600 in aristotelischer Tradition vorwiegend als nach innen gewendeter Penis verstanden, erst danach stärker als anatomisch bestimmtes, geschlechtsspezifisches Organ (in der Tradition des griech.-röm. Arztes Galen). Die G. wurde wahlwei…
Date: 2019-11-19

Gebet

(2,414 words)

Author(s): Grethlein, Christian | Fischer, Michael | Felmy, Karl Christian
1. EinleitungDas G. (lat. oratio, preces), religionswissenschaftlich gesehen die »dialogische Zuwendung eines Menschen zu seinem Gott, um ihm das eigene Dasein in seiner Bedürftigkeit oder Zufriedenheit als den Wirkungsbereich ›dieses‹ Gottes darzustellen« [3. 32], ist eine grundlegende Kommunikationsform des Menschen. Das G. ist sowohl Ausdruck persönlich-individueller (privates G.) als auch institutionell organisierter Praxis (liturgisches G.; vgl. Gottesdienst), wobei beide Bereiche einander in den verschiedenen Religionen a…
Date: 2019-11-19

Gebetbuch

(1,905 words)

Author(s): Fischer, Michael | Matthias, Markus
1. Allgemeine CharakteristikaG. (ältere dt. Form: Betbuch) bezeichnet eine handschriftlich oder gedruckt in Buchform vorliegende Sammlung von Gebeten. Es gehört wie das Gesangbuch, mit dem es häufig kombiniert wurde, zur Erbauungsliteratur. G. entstanden bereits seit dem frühen MA. Während das Judentum nachweislich seit dem 9. Jh. handschriftliche G. (Siddur) für das gemeinsame Synagogen-Gebet oder das private Gebet kannte, sind seit dem 8. Jh. christl. G. für den Klerus und andere Personen des geweihten (z. B. monastischen) Lebens (Stundenbuch, Marienzyklen) sowie fü…
Date: 2019-11-19

Gebirge

(1,109 words)

Author(s): Pfister, Ulrich
1. AllgemeinG. sind tektonische Erhebungen, die sich durch ihr landwirtschaftliches Nutzungssystem, ihre Agrarverfassung sowie ihre soziale Organisation deutlich von ihrem tiefer gelegenen Umland unterscheiden. Zudem stellte und stellt ihre Erschließung und Überquerung vielfach eine verkehrstechnische Herausforderung dar (Alpenübergänge). Seit F. Braudel seine Geschichte des Mittelmeers antithetisch mit dem Kapitel »Zuerst die Berge« beginnen ließ [1], wurde deutlich, dass die engen Austauschbeziehungen von Hochländern mit Tiefländern einen wichtig…
Date: 2019-11-19

Geblüt

(1,296 words)

Author(s): Wrede, Martin
1. DefinitionDas Wilhelmuslied, die niederl. Nationalhymne, feiert nicht nur das »deutsche«, sondern, oft übersehen, auch das »edle Blut« des Statthalters aus dem Hause Nassau und Führers des Niederländischen Aufstands (1568–1648), Wilhelm von Oranien. Gemeint ist damit seine Abkunft von »kaiserlichem Stamm«, welche die eminenten persönlichen Qualitäten des Fürsten gleichsam begründet. Dies war nicht nur das Verständnis des Dichters Marnix van Sint Adelgonde, sondern weithin auch das der gesamten Frühen Nz., z. T. bis ins 18. Jh. hinein: Das Blut, so meinte man, übertra…
Date: 2019-11-19

Gebrauchtwarenhandel

(4 words)

s. Trödel | Wiederverwertung
Date: 2019-11-19

Geburt

(1,017 words)

Author(s): Labouvie, Eva
1. Schwangerschaft und GeburtDie G. bildet den Abschluss der von Regeln, Pflichten und Imaginationen begleiteten Phase der Schwangerschaft. Neben der von Hebammen und seit dem 18. Jh. auch von männlichen G.-Helfern in den Städten und Gebäranstalten geleisteten G.-Hilfe (Obstetrik) sowie den von der helfenden Frauengemeinschaft durchgeführten Geburtsritualen wurde die G. als »Arbeit« der gebärenden Frau, als »Geburtsarbeit« angesehen – so bezeichnete man das Gebären nachweislich seit dem 15. Jh. [4. 109–129]. Bislang hat sich die europ. und außereurop. Forschung …
Date: 2019-11-19

Geburtenkontrolle

(2 words)

s. Empfängnisverhütung
Date: 2019-11-19

Geburtshilfe

(8 words)

s. Geburt | Gynäkologie | Hebamme | Obstetrik
Date: 2019-11-19

Geburtsritual

(855 words)

Author(s): Labouvie, Eva
1. Rituale während der GeburtDie Geburt eines Kindes war ein körperliches, emotionales und symbolhaftes Ereignis und zugleich eine sinnstiftende Interaktion unter Frauen. Im frühnzl. und nzl. Europa gab sie nicht nur Anlass zur praktischen Hilfe, sondern stets auch zur Identifikation, Selbstthematisierung und kulturellen Modellierung von Bedeutungen – etwa von Leben und Tod, Glück und Not, Freude und Schmerz, Menschsein und Menschwerdung. Kaum ein anderes Ereignis, nicht einmal die Heirat, kannte bis ins beginnende 20. Jh. mehr Feste, Rituale und Zusammenkünfte.Die sich u…
Date: 2019-11-19

Geburtstag

(2 words)

s. Jubiläum
Date: 2019-11-19

Gedächtnis

(2,994 words)

Author(s): Andres, Jan | Leppin, Volker
1. DefinitionUnter G. (lat. memoria, Ort aller G.-Inhalte) versteht man allgemein einen Vorrat (Inhalte) und Speicher (Medien) von Wissen über die Vergangenheit, der durch den Prozess der Erinnerung (Anamnese) abgerufen bzw. aktualisiert werden kann. Fast alle G.-Theorien suchen nach den Verbindungen des Thesaurus-Modells mit dem eigentlichen Akt des Erinnerns. Seit Aristoteles sind G. und Erinnerung ein Bestandteil der Rhetorik unter dem Stichwort der ars memorativa (»G.-Kunst«). Die Mnemonik gehört zur Redekunst, weil sie als Technik Voraussetzung für den aus…
Date: 2020-11-18

Gedenktag

(2 words)

s. Jubiläum
Date: 2019-11-19

Gefängnis

(740 words)

Author(s): Henze, Martina
Der Begriff G. wird im modernen Sprachgebrauch synonym mit dem der Justiz- bzw. Strafvollzugs-Anstalt verwendet. Er entwickelte sich sprachgeschichtlich aus dem Verb »fangen« und bezeichnete zunächst den Vorgang des Einfangens und Gefangenhaltens, seit dem ausgehenden MA auch den Ort, an dem Gefangene durch physischen Zwang, etwa durch Mauern und Ketten, festgehalten wurden. Mit dem Aufkommen der Freiheitsstrafe ab dem ausgehenden 15. Jh. in Europa erweiterte sich die Wortbedeutung hin zu einem Ort der Strafvollstreckung. Von der entstehenden Gefängn…
Date: 2021-07-29

Gefängniskunde

(666 words)

Author(s): Henze, Martina
Der Begriff G. wurde in den 1820er Jahren von dem Hamburger Arzt Nikolaus Heinrich Julius geprägt [2]. Es handelt sich um die dt. Bezeichnung für den Gefängnisreformdiskurs des ausgehenden 18. und 19. Jh.s in Europa und Nordamerika, der in der neueren Forschung einige Beachtung gefunden hat [5]; [3]; [6]. Die Zeit von ca. 1770 bis 1810 lässt sich als Vorbereitungsphase charakterisieren, in der die Frage nach dem Zustand der Gefängnisse erstmals in das Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit rückte. Vor dem Hintergrund der sich verändernden Auffassungen von Strafrecht und Strafv…
Date: 2019-11-19

Geflügel

(4 words)

s. Viehwirtschaft | Vogelhaltung
Date: 2019-11-19

Gefühl

(2,424 words)

Author(s): Behringer, Wolfgang | Leppin, Volker
1. Allgemein 1.1. Probleme der DefinitionUnter »Fühlen, Gefühl« verstand noch Zedlers Universallexikon in der Mitte des 18. Jh.s »einen der fünf äußerlichen Sinne, der sich über den ganzen Leib ausbreitet« [1], also den Tastsinn (lat. tactus). Emotionen wie Liebe, Eifersucht, Neid, Melancholie oder Traurigkeit, die man heute unter dem Begriff G. subsumieren würde, werden hingegen als »Gemüths-Neigung«, als »Gemüths-Beschaffenheit« oder als »Gemüths-Bewegung« beschrieben.G. sind tief in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit verankert. Sie sind als Grun…
Date: 2020-11-18

Gegenaufklärung

(1,522 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ProblemAls Synonym für Romantik ist der Begriff G. erstmals 1877 in einer Notiz Friedrich Nietzsches nachweisbar (»Der Höhe der Aufklärung entspricht die Höhe der G. in Schopenhauer und Wagner«) [16. 26]. Seit den 1950er Jahren führte Isaiah Berlin ihn als counter-enlightenment in die internationale Diskussion ein, um mit ihm – nicht ohne weltanschauliche Wertung – Gegner der Aufklärung (=Aufkl.) bzw. »Feinde der Freiheit« zu bezeichnen [9]; [11]. Seither dient G. als Sammelbezeichnung für fundamentale Kritik an der Aufkl. bzw. für das Arsenal polemischer …
Date: 2019-11-19

Gegenreformation

(3 words)

s. Katholische Reform
Date: 2019-11-19

Gegenrevolution

(1,608 words)

Author(s): Wagner, Michael
1. BegrifflichkeitUnter G. versteht man die Gesamtheit der politischen Kräfte, die sich inner- und außerhalb Frankreichs gegen die durch die Französische Revolution bewirkten Veränderungen wandten und versuchten, diese zu verhindern bzw. rückgängig zu machen. Gruppen des revolutionären Lagers instrumentalisierten den Begriff der G. zur Diskreditierung rivalisierender pro-revolutionärer Strömungen; eine solche Verwendung ist jedoch wiss. nicht haltbar.Als wiss. ergiebig hat sich die seit den 1970er Jahren verbreitete Differenzierung zwischen einer aristokratischen…
Date: 2019-11-19

Geheimbund

(2 words)

s. Geheimgesellschaft
Date: 2019-11-19

Geheimer Rat

(1,555 words)

Author(s): Wieland, Christian
1. DefinitionDer G. R. war eine kollegial strukturierte Behörde mit Beratungs- und Regierungsfunktion v. a. in Monarchien, daneben auch in republikanisch verfassten Gemeinwesen wie den Niederlanden oder in Schweizer Städten [17]; [8]. Die Zuständigkeit eines G. R. im Verhältnis zu anderen bürokratischen Institutionen war selten genau abgegrenzt: Zu seinen Kompetenzbereichen zählten zumindest potentiell Regierungs- und Verwaltungs-Aufgaben sowie die Justiz; oft war seine konkrete Tätigkeit jedoch auf die »große Politik«, v. a. die Außenpolitik, beschränkt, währen…
Date: 2019-11-19

Geheimgesellschaft

(795 words)

Author(s): Agethen, Manfred
Im Gegensatz zu den Freimaurern hielten die nzl. G. ihre Tätigkeiten, Ziele und überhaupt ihre Existenz geheim. Diese Aufklärungs-Gesellschaften entstanden seit den 1760er Jahren in ganz Europa im Umfeld der Freimaurer und waren nach deren Muster organisiert. Über den Weg der Bildung, der Selbstvervollkommnung und eines anschließenden »Marsches durch die Institutionen« versuchten sie, unmittelbaren politischen Einfluss zu erlangen, und bedrohten damit das politische Machtmonopol des absolutistischen Staates (Absolutismus).Am »rechten« Rand solcher para- oder ps…
Date: 2019-11-19

Geheimnis

(717 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
Das dt. Substantiv G. taucht erst seit dem 16. Jh. auf. Bis dahin waren lediglich mhdt. Vorläufer der adjektivischen Form »geheim« sowie des Substantivs »Heimlichkeit« in Gebrauch. Der Begriff G. verdankt seine Verbreitung der BibelübersetzungMartin Luthers, der für das griech. myst椃rion und das lat. secretum ein substantivisches Äquivalent suchte. Von der religiösen Sphäre ausgehend, verbreitete sich das Wort rasch in der politischen Sprache, durchzog jedoch bald, wie sich an den zahlreichen Komposita ablesen lässt, auch andere Bereiche…
Date: 2019-11-19

Geheimpolizei

(3 words)

s. Politische Polizei
Date: 2019-11-19

Geheimschrift

(4 words)

s. Kryptographie | Schrift
Date: 2019-11-19

Geheimsprache

(2 words)

s. Sondersprache
Date: 2019-11-19

Gehör

(5 words)

s. Rechtliches Gehör | Tonlehre
Date: 2019-11-19

Gehorsam

(8 words)

s. Disziplin | Elternrecht | Erlösung | Familie
Date: 2019-11-19

Geisel

(678 words)

Author(s): Schorkopf, Frank
Die G. ist eine physische Person, die mit Leib und Leben für eine eigene oder fremde Verpflichtung gegenüber dem G.-Herrn einsteht. Das Rechtsinstitut der G.-schaft ist seit der Antike allen Kulturkreisen bekannt [6]. Es gibt dem Gedanken der Haftung Gestalt und tritt als weiteres Sicherungsmittel neben das Versprechen, den Eid, das Ehrenwort sowie das Pfand. Ihrem Wesen nach ist die G.schaft die Pfandnahme einer Person, d. h. die G. ist in ihrer persönlichen Freiheit beschränkt, solange ein bestimmter Sicherungszweck, so v. a. Darlehensrückzahlung, nicht erfüllt i…
Date: 2019-11-19

Geist

(2,240 words)

Author(s): Salatowsky, Sascha
1. Wurzeln des BegriffsDer Begriff des G. ist einer der schillerndsten der Wissenschaftsgeschichte, geht doch seine Herkunft auf zwei unterschiedliche antike griech. Begriffe zurück: pneúma (lat. spiritus, »Hauch, Atem, G.«) und nus/nous (lat. intellectus, mens, »Vernunft, G.«). Pneúma bezeichnet in der antiken Medizin die Lebensgeister (lat. spiritus vitalis et animalis), die als luftartige, materielle Instrumente der Seele die physiologischen Tätigkeiten der Lebewesen hervorbringen. Im AT steht es dagegen für den Odem Gottes (hebr. rûah Jahve), der als die absolute …
Date: 2019-11-19

Geister

(1,212 words)

Author(s): Naphy, William
Die »Geographie« des Lebens nach dem Tod stellte einen der großen theologischen Streitpunkte der Reformation dar; insbes. ging es darum, was mit den Seelen der Toten geschehen würde und welche Beziehung die Toten mit den Lebenden verband (vgl. Eschatologie). Der Glaube an G. war ein Merkmal, das Protestanten von Katholiken fast ebenso klar unterschied wie der Glaube an die Heilige Messe oder die Vormachtstellung des Papstes.In den Jahrzehnten vor der Reformation gab es weitgehenden Konsens über Verstorbene und »ihre« G. Obwohl die Toten nicht körperlich ins L…
Date: 2019-11-19

Geisteskrankheit

(2 words)

s. Wahn
Date: 2019-11-19

Geisteskrankheit

(6 words)

s. Melancholie | Psychiatrie | Wahnsinn
Date: 2019-11-19

Geisteswissenschaften

(1,848 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Idee und Begriff Idee und Begriff der G. entstanden im Deutschland des späten 19. Jh.s. Sie erwuchsen aus der Überzeugung des Historismus, dass menschliches Wollen, Denken und Handeln nicht mit den induktiven Verfahren der Naturwissenschaften gemessen und auf allgemeine Regeln zurückgeführt werden könnten, sondern als Äußerungen einer je einzigartigen Individualität in ihren konkreten Erscheinungsformen um ihrer selbst willen studiert werden müssten. Seither versteht man unter G. die Summe jener gelehrten Disziplinen, »welche…
Date: 2019-11-19

Geistige Arbeit

(1,026 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. BegriffIm christl. Denken des MA galten geistige Tätigkeit und Erwerbsarbeit als unvereinbar. Der Verkauf von »Worten und Wissen« [10. 211] war verpönt, da das Wissen (wie auch die Zeit, mit der Händler und Geldleiher spekulierten) Gott gehöre. Erst in den Städten des hohen und späten MA verbreitete sich die Auffassung, dass auch Juristen, Mediziner, Lehrer an Schulen und Universitäten und andere Intellektuelle eine G. A. ausübten und dafür einen Lohn verdienten [9]. Mit der seit dem späten MA zu beobachtenden Aufwertung der Arbeit war sowohl eine Ausdehnung wie auch eine …
Date: 2019-11-19

Geistiges Eigentum

(2,021 words)

Author(s): Pahlow, Louis
1. DefinitionUnter G. E. versteht man eine seit dem Ende des 18. Jh.s vorwiegend in Naturrecht und Rechtsphilosophie vertretene Auffassung, nach der v. a. Autoren- und Erfinderrechte wie Eigentums-Rechte geschützt sind. Die Lehre vom G. E. stieß im 19. Jh. in Deutschland auf erheblichen Widerstand, der noch heute in weiten Teilen der Rechtswissenschaft fortbesteht. In Frankreich und im angelsächsischen Rechtskreis hat sich die Auffassung, dass es sich um eigentumsähnliche Rechte handelt, dagegen durchgesetzt (franz. propriété intellectuelle, engl. intellectual prope…
Date: 2021-07-29

Geistliche

(1,675 words)

Author(s): Wassilowsky, Günther | Schorn-Schütte, Luise
1. Katholischer Klerus 1.1. DistinktionenIm Unterschied zum Protestantismus lebte im nzl. Katholizismus die ma.-feudale Vorstellung von der religiösen Elite als einem eigenen gesellschaftlichen Stand fort (Ständegesellschaft) [3]. Der Klerikerstand umfasste in Abgrenzung zu den Laien jenen Personenkreis, der – auf der Grundlage eines sakramentalen Amtsverständnisses – die Gewalt (lat. potestas) in der Kirche innehatte (Amt). Die Standesdistinktion nach außen wurde durch die Inanspruchnahme exklusiver Privilegien markiert (u. a. Immunität in weltlic…
Date: 2019-11-19

Geistliche Akademie

(3 words)

s. Erziehung
Date: 2019-11-19

Geistliche Dichtung

(2,052 words)

Author(s): Scheitler, Irmgard
1. Definition, Hintergrund, literarischer StellenwertUnter G. D. ist Poesie mit geistlichem (= geistl.) Inhalt und religiöser Zielsetzung zu verstehen, die sich oft, jedoch nicht ausschließlich biblischer Stoffe bedient. Angesichts der Tatsache, dass Religion das selbstverständliche Fundament und einigende Band frühnzl. Kultur bildete, überrascht es nicht, dass nahezu alle wichtigen Autoren v. a. des 16. und 17. Jh.s auch geistl. gedichtet haben. Auch noch im 18. und bis zur Mitte des 19. Jh.s nahmen theologische Literatur und Erbauungsliteratur in der Buchproduktio…
Date: 2019-11-19

Geistliche Herrschaft

(805 words)

Author(s): Andermann, Kurt
1. Verbreitung seit dem MittelalterG. H. im Sinne der Wahrnehmung obrigkeitlicher Befugnisse durch einen kirchlichen Würdenträger oder eine geistliche Korporation war – abgesehen vom Kirchenstaat und von Anomalien wie dem engl. Fürstbistum Durham – in der Nz. im Wesentlichen eine Besonderheit der Verfassungsentwicklung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und wurzelte in politischen Entscheidungen v. a. der ottonischen und frühsalischen Kaiser im 10. und 11. Jh.Grundherrliche Rechte, die in der Verfügungsgewalt von Bischöfen und Prälaten lagen, gab…
Date: 2019-11-19

Geistliche Musik

(3 words)

s. Kirchenmusik
Date: 2019-11-19

Geistliches Konzert

(1,321 words)

Author(s): Groote, Inga Mai
1. Begriff und BegriffsgeschichteG. K. ist eine vom Kompositionsprinzip des Konzertierens hergeleitete Bezeichnung für bestimmte Typen der Motette im 17. Jh., die jedoch keine strenge Gattungsdefinition impliziert. Der Begriff dient entweder zur Bezeichnung geringstimmiger, vom Generalbass begleiteter Motetten oder aber größer besetzter bzw. mehrchöriger Werke. Ab dem 18. Jh. wurde der Begriff G. K. auch für eine Konzertveranstaltung verwendet (s. u. 3.).Die Bezeichnung G. K. leitet sich aus dem Begriff des Konzertierens ab, der zunächst nur eine musikalische Satzar…
Date: 2019-11-19

Geld

(6 words)

s. Geldtheorie | Geldwert | Geldwirtschaft
Date: 2019-11-19

Geldlohn

(1,765 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. BegriffeAls Lohn wird die Vergütung unselbständiger Arbeit (Lohnarbeit), d. h. die Vergütung der Leistung des Arbeitnehmers oder der Preis für die Ware Arbeit, bezeichnet. In der gewerbegeschichtlichen Literatur wird mitunter auch der Stückpreis (im Verlagssystem) oder der »Meisterlohn« (im Falle des Lohnwerks), den der Selbständige vom Kunden, Kaufmann oder Fabrikanten erhielt, unter dem Begriff Lohn subsumiert; im Falle ausgeprägter Abhängigkeitsverhältnisse konnte dieser Unterschied jedoch faktisch an Bedeutung verlieren.Als Lohnformen werden in der natio…
Date: 2019-11-19

Geldstrafe

(4 words)

s. Buße | Strafe
Date: 2019-11-19

Geldtheorie

(3,695 words)

Author(s): Rieter, Heinz
1. Der Geldbegriff Geld gibt es nachweislich seit den frühen Kulturen. Seine wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung erschließt sich auch etymologisch: So steckt in »pekuniär« der lat. Begriff pecus (»Vieh«, das einst auch als Tauschmittel diente; davon abgeleitet lat. pecunia, »G.«). Im Röm. Reich wurde 269 v. Chr. auf dem Kapitol eine Münzstätte neben dem Tempel der Göttin Juno errichtet, die u. a. das Münzwesen zu beschützen hatte. Ihr Beiname »Moneta« (ursprgl. »Göttin der Erinnerung« oder »Warnerin«) ist bis heute in Wörtern wie franz. monnaie, engl. money, span. mo…
Date: 2019-11-19

Geldwert

(2,174 words)

Author(s): Metz, Rainer
1. BegriffDie Begriffe Geld und Wert gehören eng zusammen, denn »Geld« kommt von »gelten«, d. h. einen Wert haben (»Geld ist, was gilt«, G. Schmölders). Die Frage nach Wesen und Wert des Geldes wird seit Aristoteles im Rahmen der Geldtheorie bzw. -lehre erörtert. Sie gewann an Bedeutung, als sich im 12. und 13. Jh. die Stadtwirtschaft entfaltete und der Fernhandel expandierte. Mit der Ausbreitung der Geldwirtschaft und den sich verändernden Geld- und Währungs-Verhältnissen hat sie im Laufe der Jahrhunderte unterschiedliche Antworten…
Date: 2019-11-19

Geldwirtschaft

(5,449 words)

Author(s): North, Michael
1. Begriffe und BezugsrahmenEine G. ist ein Wirtschafts-System, das im Gegensatz zu Naturalwirtschaften und Tauschhandel mit Geld als allgemeinem Zahlungsmittel arbeitet. Geld erfüllt dabei drei volkswirtschaftliche Funktionen (vgl. Geldtheorie): Erstens dient es als universelles Tauschmittel, um Transaktionen mit beliebigen Gütern abschließen zu können. Zweitens lässt es sich als Mittel zur Aufbewahrung von Werten nutzen, so dass Transaktionen mit Waren zu einem beliebigen Zeitpunkt vorgenommen werden können. Schließlich dient …
Date: 2019-11-19

Gelegenheitsdichtung

(2,824 words)

Author(s): Stockhorst, Stefanie
1. Begriff und GeschichteDie G., auch Casualdichtung (engl. occasional verse, franz. poésie de circonstance, ital. poesia d'occasione), zählt zu den lit. Zweckformen, da sie ihren Adressaten, bisweilen als Auftragsarbeit unter eigenem oder fremdem Namen, zu einem bestimmten Anlass ehrt. Bedingt durch das Mäzenatentum (Mäzen), reicht ihre Tradition bis in die Antike zurück. Sie begegnet bereits bei griech. (z. B. Sappho, Alkaios, Pindar und Anakreon) und bei röm. Dichtern (Catull, Ovid oder Horaz). In der Frühen Nz. erlangten die 1417 von Gian Francesco Poggio Bracciolini w…
Date: 2019-11-19

Gelegenheitskomposition

(1,992 words)

Author(s): Kremer, Joachim
1. DefinitionDer Begriff G. erfasst musikalische Werke, die – ähnlich wie Gelegenheitsdichtung – zu bestimmten Anlässen entstanden sind, etwa zu Geburt, Tod, Hochzeit, kirchlichen oder politischen Gedenktagen. G. sind somit Teil einer Fest-Kultur im weitesten Sinn und abhängig vom steten Wandel der Festbräuche. Daraus folgert die Einbindung solcher Kompositionen in einen über das Werk hinausreichenden situativen und durch die Musik erinnerten oder a posteriori erinnerbaren Kontext. Erkennbar wird dies z. B. an der Hochschätzung, die die Öffentlichkeit im 18…
Date: 2019-11-19

Gelehrsamkeit

(1,915 words)

Author(s): Döring, Detlef
1. Begriff Der Wortstamm geht zurück auf ahdt. lêren (»wissen lassen«, »mitteilen«) und lêra (»Unterweisung«); daraus entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jh.s die Ableitung lersam, als Präfixbildung seit dem 16. Jh. gelehrsam und daraus der Begriff G. (seit dem 17. Jh.). Das lat. Wort eruditio und die davon abgeleiteten Bezeichnungen (engl. erudition, franz. érudition, ital. erudizione, span. erudición) kennzeichnen die G. als Prozess der Beseitigung von Unwissenheit und Unerfahrenheit (lat. ruditas) durch Unterweisung und Unterricht. Der im 17. Jh. aufkommend…
Date: 2021-07-29

Gelehrte Frauen

(1,049 words)

Author(s): Coester, Christiane
Seit der Frühen Nz. führten Frauen selbständige, aktive, wenn auch keine gleichberechtigten Leben als Forscherinnen, als gelehrte Leserinnen und Schriftellerinnen (vgl. Dichter) sowie als Übersetzerinnen und Verlegerinnen. Da G. F. der Zugang zur akademischen Welt in der Regel verschlossen blieb, organisierten sie eigene Orte der Gelehrsamkeit und waren weniger an Universitäten oder Akademien als vielmehr an Fürsten-Höfen, in Salons, Klöstern und Haushalten tätig [2. 8–16]. G. F. untersuchten natur- und geisteswiss. Themen und beschäftigten sich mit Naturku…
Date: 2019-11-19

Gelehrte Gesellschaft

(8 words)

s. Patriotische Gesellschaft | Sozietätsbewegung | Sprachgesellschaft
Date: 2019-11-19

Gelehrte Medien

(1,185 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Begriff G. M. als institutionalisierte technische Vermittler von Gelehrsamkeit waren von jeher – für sich und in ihrem Zusammenspiel – keineswegs nur neutrale Instrumente des Wissens, sondern vielmehr Materialisation zeitgenössischer Wissensorganisation. In der Nz. entfaltete sich mit ihnen der große kulturelle Wandlungsprozess von der Mündlichkeit zur nun immer stärker druckbasierten Schriftlichkeit. Auf deren Eigenart beruhte die Entwicklung moderner Wissenschaft sowie nicht unwesentlich die Administrationsfähigkeit und damit Prävalenz der europ. …
Date: 2021-07-29

Gelehrtenkorrespondenz

(804 words)

Author(s): Döring, Detlef
1. Funktionen und InhalteDer Briefwechsel bildete die älteste und lange Zeit wesentlichste Form der schriftlichen Kommunikation innerhalb der gelehrten Welt. Für die Forschung stellt er eine der aufschlussreichsten Quellen zur Untersuchung wissenschaftsgeschichtlicher Entwicklungen dar. Die oft umfangreichen Korrespondenzen (mitunter 20 000 und mehr Briefe) der Gelehrten von europ. Bedeutung (z. B. Erasmus von Rotterdam, Hugo Grotius, Gottfried Wilhelm Leibniz, Johann Christoph Gottsched) dokumentieren das Leben der frühnzl. Gelehrtenrepublik in selte…
Date: 2019-11-19

Gelehrtenmigration

(3 words)

s. Peregrinatio academica
Date: 2019-11-19

Gelehrtenrepublik

(1,162 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. BegriffAls Kernbestand utopischen Denkens (Utopie) und Spiegel der sozialen wie politischen Institutionalisierungsprozesse der vordringenden schriftbasierten Wissenskultur zählt die G. zu den zentralen, epochendefinierenden Konzepten der Nz. Der Begriff ist die dt. Entsprechung zu lat. res publica li(t)teraria (engl. republic of letters; franz. république des lettres) und bezeichnet das Gefüge öffentlicher gelehrter Schriftlichkeit; dabei standen von Anfang an wesentlich die Produzentengemeinschaft, die Produktionsweisen und die Verwaltung von…
Date: 2019-11-19

Gelehrtensatire

(837 words)

Author(s): Košenina, Alexander
Kritik und Satire begleiten den Gelehrten und sein Wirken seit der Antike, als die griech. Sophisten erstmals in Europa die Voraussetzung professioneller Geistesarbeit schufen, indem sie für Geld unterrichteten. Gleichzeitig begründeten Aristophanes' Wolken 423 v. Chr. die Gattung der G.: In der Philosophenklause des Sokrates wird die Kunst karikiert, mittels Spitzfindigkeiten und Wortzauber Recht zu gewinnen. Von diesem frühen Beispiel an etablieren sich drei Gegenstandsbereiche der G. in Literatur und bildender Kunst: (1) Der Typus des…
Date: 2019-11-19

Gelehrter

(829 words)

Author(s): Häseler, Jens
1. BegriffDie Bezeichnung G. für den Wissenschaftler vom SpätMA bis in die Mitte des 19. Jh.s verweist auf die für Wissenschaft konstitutive Rolle der Lehre an den Universitäten. Bis ins 18. Jh. überwogen lat. Termini wie scholasticus, vir doctus, eruditus etc. Die langsame Verselbständigung des Wissenschaftlers aus dem geistlichen Stand ist an dem im franz. MA gebräuchlichen Wort clerc erkennbar. Weitere Begriffe, die insbes. seit dem 16. Jh. an Bedeutung gewannen, sind homme docte, homme savant oder homme de science, érudit und lettré [9]. Homme de lettres wurde im 17. und 1…
Date: 2019-11-19

Gelehrte Räte

(1,446 words)

Author(s): Wieland, Christian
1. BegriffsbestimmungAls »G. R.« wurden in der Nz. die akademisch (vornehmlich juristisch) gebildeten fürstlichen Beamten und Amts-Inhaber bezeichnet, die in der Zentralbürokratie (weniger in der Lokalverwaltung) bzw. in kollegial strukturierten Gremien als Gerichts- und Verwaltungs-Fachleute beschäftigt waren. Sie waren meist bürgerlicher Herkunft; ihre individuelle und kollektive Position als Mitglieder der Herrschaftselite wurzelte in der wiss. Bildung und in der Wertung ihrer beruflichen Tätigkeit als »Dienst am Allgemeinwohl«. Wie andere Eliten tendierte di…
Date: 2019-11-19

Gelehrte Sammlung

(4 words)

s. Sammlung, gelehrte
Date: 2019-11-19

Gelehrtes Recht

(4 words)

s. Gemeines Recht
Date: 2019-11-19

Gelehrte Zeitschrift

(687 words)

Author(s): Becher, Ursula A.J.
Unter G. Z. versteht man einen Zeitschriftentypus, der sich im 17. Jh. in Europa herausbildete: ein Rezensionsjournal, das ausführlich und zuverlässig über Neuerscheinungen berichtete und auch ältere Werke besprach (Rezension). Modell für diese Textgattung war das von dem Juristen Denys de Sallo 1665 in Paris herausgegebene Journal des Scavans. Etwa gleichzeitig erschienen auch in London ( Philosophical Transactions, 1665 ff.) und Rom ( Giornale de' letterati, 1668 ff.) ähnliche Zeitschriften. Deutschland folgte 1682 mit den Acta Eruditorum, die im Unterschied zu d…
Date: 2019-11-19

Gemeinde

(1,096 words)

Author(s): Leppin, Volker
1. Christliche 1.1. Spätmittelalter, Reformation und KonfessionalisierungAusgehend von der seit der Karolingerzeit gültigen parochialen Struktur der Kirche (d. h. der Zuordnung von Wohnsitz und kirchlicher G.-Zugehörigkeit) entwickelte sich im späten MA ein starkes Bewusstsein insbes. der städtischen G. als sozialer Zusammenhang in politischer wie religiöser Hinsicht, so dass man im Blick hierauf sogar von einem corpus Christianum (»christl. Körperschaft«) im Kleinen sprechen kann [3]. Aus diesem zugleich kommunalen und parochialen Selbstbewusstsein entwic…
Date: 2019-11-19

Gemeindeverfassung

(4 words)

s. Dorfgemeinde | Stadt
Date: 2019-11-19

Gemeines Recht

(1,875 words)

Author(s): Eisfeld, Jens
1. BegriffUnter G. R. (lat. ius commune, engl. Common Law) im weitesten Sinn versteht man ein allgemeines oder gemeinschaftliches Recht. Im engeren Sinne war und ist damit in Kontinentaleuropa in erster Linie Röm., also das im Corpus iuris civilis (der im 6. Jh. von Kaiser Justinian veranlassten Rechtssammlung) niedergelegte Recht gemeint. Daneben umfasste G. R. weitere als allgemein verbindlich angesehene Rechtsquellen (im Alten Reich insbes. Reichsgesetze) im Gegensatz zu persönlich (Privilegien) oder geographisch (Partikularrech…
Date: 2019-11-19

Gemeinheit

(2 words)

s. Allmende
Date: 2019-11-19

Gemeinnutz

(5 words)

s. Gemeinwohl | Nutzen, gemeiner
Date: 2019-11-19

Gemeinplätze

(5 words)

s. Loci communes | Topik
Date: 2019-11-19

Gemeinschaftsverpflegung

(848 words)

Author(s): Krug-Richter, Barbara
1. BegriffUnter G. versteht man heute die »Versorgung von Verbrauchergruppen mit Speisen und Getränken in bestimmten Einrichtungen, z. B. Betrieben, Krankenhäusern, Heimen, Kasernen, Kindergärten und Schulen«, darüber hinaus jedoch auch bestimmte Formen der Außer-Haus-Verpflegung [1]. Der Begriff selbst ist eine Wortschöpfung des 20. Jh.s; das Grimm'sche Wörterbuch aus dem Jahre 1897 nennt ihn noch nicht.Das Phänomen hingegen hat eine deutlich längere Tradition als seine begriffliche Präzisierung: Bereits die Verpflegung in europ. spätma. und frühnzl. Hospitälern, A…
Date: 2019-11-19

Gemeinwohl

(2,068 words)

Author(s): Weber, Wolfgang E.J.
1. GrundlagenJede Gemeinschaft ist mit dem Problem konfrontiert, die individuellen Bestrebungen ihrer Mitglieder mit dem Gemeinschaftszweck koordinieren zu müssen. Es war bereits eine Errungenschaft der Praxis und der v. a. religiös-christl. geprägten Theorie des MA, zur Lösung dieses Problems nach antiken Vorgaben insbes. das Gegensatzpaar von G. (lat. bonum omnium, bonum commune, salus publica) bzw. Gemeinnutz (lat. utilitas publica) und Eigennutz konzeptualisiert und in antiker Tradition dem G. den Vorrang zugesprochen zu haben.Das Spektrum der ma. und nzl. Geme…
Date: 2019-11-19

Gemmenkunde

(953 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff Antike Gemmen (von lat. gemma, »Edelstein«) sind kleine, in Halbedelsteine (meist Chalcedon, Karneol, Achat, Onyx oder Hämatit), Bergkristall oder auch Glas eingravierte Reliefs, die Porträts, mythologische Gestalten und Szenen, oft auch Inschriften bzw. magische Zeichen (Charakter) darstellen. Weil sie oft das gnostische Fabelwesen eines gerüsteten Hahns zeigen, den sog. Abrasax (Abraxas), wurden sie in der Nz. bisweilen »Abraxen« genannt. Bes. große und prächtige Gemmen heißen »Kameen« (ital. cameo; franz. camée als Ableitungen von gemma). Da Gemmen als Si…
Date: 2019-11-19

Gemüse

(1,754 words)

Author(s): Hirschfelder, Gunther | Schaier, Joachim
1. ErnährungDas mhdt. Wort gemüese bezeichnete ursprünglich einen Brei aus gekochten Nutzpflanzen. Nach moderner Definition sind G. die roh oder nach besonderer Zubereitung genießbaren Teile meist einjähriger Pflanzen, die der menschlichen Ernährung dienen. Die Früchte mehrjähriger Pflanzen (Obst, Nüsse) sowie Getreidesamen werden nicht als G. bezeichnet. Trotz der fundamentalen Bedeutung auch für die nzl. Ernährung ist G. bislang nur am Rande erforscht worden. Das liegt v. a. daran, dass G. sowohl auf dem Land als auch im städtischen Bereich primär in Eigenwirtschaft (Garte…
Date: 2019-11-19

Gendarmerie

(840 words)

Author(s): Nowosadtko, Jutta
1. AllgemeinDer Begriff »G.« (von franz. gens d'armes, »bewaffnete Leute«) hat im Verlauf seiner Geschichte einen drastischen Bedeutungswandel erfahren. Ab dem SpätMA bezeichnete er zunächst im Burgund königliche und fürstliche Leibgarden, wurde aber im Zuge der Französischen Revolution per Gesetz auf die sog. Maréchaussée übertragen (Soldaten, die zur Unterstützung der königlichen Gerichte in den Verwaltungszentren stationiert wurden), die seit 1791 den offiziellen Titel G. nationale führte. Seit dem 19. Jh. sind unter G. im Wesentlichen paramilitärische, m…
Date: 2019-11-19

Gender

(4 words)

s. Geschlecht | Geschlechterrollen
Date: 2019-11-19

Genealogie

(2,350 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Graf, Klaus
1. Begriff und FormenSeit Hekataios von Milet im 6. Jh. v. Chr. genealogíai (»Nachrichten über [adelige] Geschlechter«) sammelte, bezeichnet G. die Kunst, die Stellung eines Subjekts innerhalb seiner biologischen Verwandtschaft (lat. genus bzw. gens) zu ermitteln bzw. die Abfolge der Generationen innerhalb einer Familie zu rekonstruieren und darzustellen. Die genealogische (= gen.) Betrachtung dürfte das weltweit älteste und verbreitetste Verfahren sein, Stand und Rang eines Menschen in der Gesellschaft zu bestimmen bzw. Vergangenheit zu erinnern, zu erzählen, auf…
Date: 2019-11-19

Genera dicendi

(870 words)

Author(s): Andres, Jan
Die Lehre von den drei G. D. (lat. auch elocutionis genera; »Arten des sprachlichen Ausdrucks«) wird auch als Dreistillehre bezeichnet. Sie stammt aus der antiken Rhetorik und regelt die Unterscheidung der Stil-Ebenen von Texten nach historisch variablen Kriterien. Der Begriff bezeichnet die Stilebenen, die jeden Text bestimmen. Daneben waren immer auch alternative Stilbestimmungen möglich. Die Dreistillehre der G. D. hat sich aber als bekannteste durchgesetzt.Die griech.-röm. Rhetorik bezeichnete die drei unterschiedenen Ebenen der Rede mit genus subtile/humile für d…
Date: 2019-11-19

Generalbass

(695 words)

Author(s): Synofzik, Thomas
G. ist in der Musikpraxis seit dem 17. Jh. eine Art musikalischer Kurzschrift, bei der ein auf Tasten- oder Zupfinstrumenten auszuführender harmonischer Begleitsatz nur durch dessen unterste Stimme in Noten ausgeschrieben wird (Notierung, musikalische). Die über dieser Bassstimme zu ergänzenden Harmonietöne werden improvisiert (Improvisation); sie ergeben sich aus standardisierten Fortschreitungsfloskeln oder werden durch ein Intervall-Ziffernsystem angedeutet. Ein einziger Dreiklang benötigte dabei meist nur eine einzige Ziffer. Schon …
Date: 2019-11-19

Generalbasszeitalter

(678 words)

Author(s): Waczkat, Andreas
Die Musikgeschichtsschreibung hat seit dem frühen 20. Jh. die Versuche anderer kulturhistor. Disziplinen zu einer stilgeschichtlichen Darstellung reflektiert, in der abstrahierte gemeinsame Merkmale eines Kanons anerkannter Kunstwerke als wesentlich für eine bestimmte Epoche angesehen werden. Einen entscheidenden Impuls dazu gab Wilhelm Diltheys Einleitung in die Geisteswissenschaften (Leipzig 1883), aus der die Musikgeschichtsschreibung die Konzentration auf den Text des Kunstwerks als eigentlichen Gegenstand der Musikgeschichte abgeleit…
Date: 2019-11-19

Generalstände

(1,331 words)

Author(s): Bahlcke, Joachim
1. Begriff und TypologieDer auf die seit Anfang des 14. Jh.s zuerst in Frankreich nachweisbaren états généraux zurückgehende Terminus G. verweist in allgemeiner Form auf eine gesellschaftliche Großgruppe, die innerhalb eines politischen Systems ein spezifisches, aufgrund unterschiedlicher rechtlicher, ökonomischer und sozialer Rahmenbedingungen regional zwangsläufig variierendes Recht auf Teilhabe an Herrschaft beanspruchte.In Abgrenzung von den in sachlicher und funktionaler Hinsicht mitunter schwer zu unterscheidenden Provinzialständen des e…
Date: 2019-11-19

Generationen

(1,633 words)

Author(s): Kondratowitz, Hans-Joachim von
1. Ambivalenz zwischen Natur- und GesellschaftsperspektiveIn der Nz. wurde die Ausdifferenzierung eines eigenständigen G.-Konzepts von einer charakteristischen Spaltung und begrifflichen Ambivalenz bestimmt: der Spaltung zwischen einem durch biologisch fundierte Natürlichkeitskriterien und einem durch gesellschaftliche Beziehungen definierten Bedeutungsraum, der ab dem späten 18. Jh. zunehmend an Dominanz gewann.Die Naturperspektive wird in einem heute kaum mehr präsenten Wortgebrauch sichtbar, nach dem G. (vgl. lat. generare; »erschaffen«, »erzeugen«) v.…
Date: 2019-11-19

Generationenbewusstsein

(793 words)

Author(s): Kondratowitz, Hans-Joachim von
Die Entstehung eines G. ging in der Nz. mit epochalen Krisenerfahrungen infolge der Auflösung überkommener Berechenbarkeiten einher. Dies traf sicherlich für die Kulturkrise im Zusammenhang mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) zu, deren Verarbeitung sich bes. in lit. und biographischen Zeugnissen ausdrückte [4]; [5]. Diese Quellen maßen einen neuen, bisher so nicht gekannten Erfahrungsraum aus, der von nicht endender Gewalt und unmittelbarer Todesnähe bestimmt war [8].Diese neue Qualität existentieller Unsicherheit trennte die dichterischen Beobachter v…
Date: 2019-11-19

Generationenkonflikt

(640 words)

Author(s): Kondratowitz, Hans-Joachim von
1. BezugsrahmenDas nzl. Generationsverständnis ist charakterisiert durch seine Ambivalenz zwischen einer dominant genealogischen Deutungslinie und einer synchronen Kulturalisierung, die in der Zeit um 1800 begann, den Generationsbegriff umzuformen und ihm neue Bedeutungsebenen zu erschließen (vgl. Generationen). Es wäre zu erwarten, dass aus einer solchen Neujustierung auch ein deutlicheres Bewusstsein und eine stärkere Akzentuierung all jener Veränderungen resultieren würde, die dadurch in den generationellen Verhältnissen erkennbar wurden. Konflikte zwischen…
Date: 2019-11-19

Generationentransfer

(986 words)

Author(s): Kondratowitz, Hans-Joachim von
1. BezugsrahmenDie Gewähr eines Transfers von Eigenschaften, Anlagen und Qualitäten unterschiedlicher Art ist konstitutiv für den Generationen-Begriff der Nz. Das charakteristische Oszillieren des Generationsverständnisses im 17. und 18. Jh. zwischen der noch starken Dominanz des genealogischen Diskurses (Genealogie) und der zunehmenden Ausformung einer soziokulturellen Sichtweise erlaubte eine Vielfalt von Konzepten, die um die Figur der Weitergabe kreisen.Diese Mehrdeutigkeit der Generationsverständigung zeigt sich in den zeitgenössischen Begriffe…
Date: 2019-11-19

Genie

(1,915 words)

Author(s): Aurnhammer, Achim
1. DefinitionDer G.-Begriff, im 18. Jh. eine zentrale ästhetische Kategorie, hat eine lange, noch ungenügend erforschte Vorgeschichte. Schon die frühnzl. Poetik beschränkte sich nicht auf das Postulat der »Nachahmung« (lat. imitatio; vgl. Mimesis), sondern würdigte in der komplementären Forderung nach einem schöpferischen »Wettstreit« mit klassischen antiken Vorbildern (lat. aemulatio) auch das eigenständige künstlerische Schaffen. Die schöpferische Anlage, speziell die göttliche Begabung eines »Mustergeists« zu Dichtung und Kunst, wurde in …
Date: 2020-11-18

Genossenschaft

(2 words)

s. Korporation
Date: 2019-11-19

Genozid

(7 words)

s. Demographische Katastrophe | Indianerpolitik | Kolonialismus
Date: 2019-11-19

Genrebild

(1,774 words)

Author(s): Kepetzis, Ekaterini
1. EinleitungG. zeigen Szenen aus dem (zumeist zeitgenössischen) Alltag: Motive aus dem Bauern-, Küchen- oder Wirtshausmilieu, aus den Freizeitvergnügungen und Kinderspielen sowie aus dem bürgerlichen Lebensumfeld. Bis ins 18. Jh. herrschen erotische und moralisierende Tendenzen vor, nicht selten verknüpft mit Mitteln der Karikatur. Vom Historienbild und dem Porträt unterscheidet sich das G. darüber hinaus durch die zumeist typisierten Figuren [6. 13–46]; [10. 2].Der Begriff Genre geht auf lat. genus (»Gattung«) zurück und bezeichnet ursprünglich (analog zu den…
Date: 2019-11-19

Gentleman

(891 words)

Author(s): Heyl, Christoph
Der ab dem 13. Jh. nachweisbare Begriff G. (mittelengl. gentilman) bezeichnete ursprgl. einen Mann von edler Geburt, dem es zustand, ein Wappen zu führen, der aber kein Aristokrat war; insofern ging der Terminus von Anfang an nicht in den kontinentaleurop. Kategorien auf: »G.« überschnitt sich funktional mit dem (insbes. niederen) Adel Kontinentaleuropas, unterschied sich aber zugleich in mehrfacher Hinsicht von diesem. Der G. stand über der Sphäre der Erwerbs-Arbeit, insbes. der manuellen Arbeit, da er über ererbten Besitz, v. a. Landbesitz, …
Date: 2019-11-19

Genussmittel

(863 words)

Author(s): Teuteberg, Hans Jürgen
1. Zur sachlichen AbgrenzungG. sind natürlich vorkommende und gewerblich weiterverarbeitete Stoffe, welche das Nervensystem, den Blutkreislauf und den Stoffwechsel anregen sowie die Nahrung schmackhafter und bekömmlicher machen. Sie werden in Speisen (Zucker, Gewürze), als Heißgetränke (Kaffee, Tee, Kakao) oder als »geistige Getränke« (Bier, Wein, Spirituosen) bzw. als Narkotika (Tabak, Opiate) genossen (vgl. Opium; Drogenkonsum). Vielen G. ist gemeinsam, dass sie das Kraftgefühl kurzfristig verstärken; bei längerem Konsum kann die Wirkung aber wieder abnehmen.Der s…
Date: 2019-11-19

Geodäsie

(1,015 words)

Author(s): Epple, Moritz
1. Traditionen und Anfänge im 16. Jh.Die Vermessung der Erde, gestützt auf optische, astronomische und math. Verfahren und Instrumente, bildete einen bedeutenden Strang der neuen europ. Naturwissenschaft des 16. und 17. Jh.s. Von ökonomischer, militärischer und politischer Bedeutung und eng verknüpft mit der Navigation zur See, lieferte sie mehrfach Anlass und Anwendungsfeld naturwiss. Innovationen.Die Anfänge der nzl. G. liegen im Bereich der Herstellung von Karten und Globen (Kartographie) [3], die weit in frühere Kulturen zurückreichte und vor der Entfaltun…
Date: 2019-11-19

Geographie

(1,977 words)

Author(s): Schröder, Iris
1. BegriffIm wörtlichen Sinne bedeutet G. »Erdbeschreibung« (griech. geographía). Zusammen mit der Astronomie ist sie Teilgebiet der Kosmographie, der Lehre vom Kosmos. Seit der Antike umfasst G. im engeren Sinne eine gelehrte Wissenstradition, die sich auf die Beschreibung der Erde als Ganze, insbes. auf die Beschreibung der physischen Erdoberfläche bezieht; im weiteren Sinne betrifft geographisches (= geogr.) Wissen ein populäres und praktisches Wissensgebiet, das in der Nz. eng mit dem Aufkommen moderner Territorialstaatlichkeit u…
Date: 2019-11-19

Geologie

(1,974 words)

Author(s): Fritscher, Bernhard
1. Mineralogie und MeteorologieDie G., die Wissenschaft vom Aufbau und der Geschichte der Erde, ist eine Erfindung der Nz. Als eigenständige Disziplin (Disziplinen, gelehrte) war sie ein Produkt der bürgerlichen Kultur und der nationalstaatlichen Bestrebungen des späten 18. und des 19. Jh.s. Gleichwohl reichen viele ihrer Fragen bis in die Antike zurück. Die Entstehung der Gesteine und der Gebirge, die Veränderungen in der Verteilung von Land und Meer, Erosion und Sedimentation, die Ursachen der Erdbeben und der Vulkane etc. wurden bis zur Mitte des 18. Jh.s v. a. im Ra…
Date: 2019-11-19

Geometrie

(3,371 words)

Author(s): Epple, Moritz
1. Historische Entwicklung: ÜberblickDie G. – das math. Studium ebener und räumlicher Figuren – galt in der wiss. Tradition der um das Mittelmeer angesiedelten Kulturen seit der griech. Antike als Inbegriff einer exakten, ihre Resultate auf präzise formulierten Voraussetzungen gründenden und streng beweisenden Wissenschaft. Zugleich bildete sie – die Arithmetik in dieser Hinsicht lange übertreffend – deren mächtigste Sprache zur Beschreibung von Größenverhältnissen aus, von der unmittelbaren Messung räumlicher Verhältnisse über die Astro…
Date: 2019-11-19

Geozentrisches Weltbild

(1,438 words)

Author(s): Beuttler, Ulrich
1. AllgemeinDie Ersetzung des G. W. durch das heliozentrische Weltbild war keine »wissenschaftliche Revolution« (Kant), sondern ein langwieriger und zögerlicher Prozess der Umformung und Assimilation, der mit N. Kopernikus begann [7]; [20] und sich bis zu I. Newton und P. S. de Laplace hinzog (vgl. Kopernikanische Wende). Bis 1600 gab es gerade eine Handvoll Kopernikaner (Rheticus, M. Maestlin, J. Kepler, G. Galilei), bis zum Ende des 17. Jh.s wurde das Modell des G. W. als astronomisch völlig gleichwertig diskutiert, erst um 1760 war der Kopernikanismus unangefochten; empi…
Date: 2019-11-19

Gerberei

(2 words)

s. Lederproduktion
Date: 2019-11-19
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