Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Gabe

(699 words)

Author(s): Gareis, Iris
Der Begriff G. umfasst zwei Bedeutungsebenen: Im figurativen Sinn bezeichnet G. eine Fähigkeit, die auf Veranlagung beruht, wie z. B. die G. der Redegewandtheit. Im Wortsinn bedeutet G. etwas, das gegeben wird. In dieser Bedeutung ist die G. ein kulturübergreifendes Phänomen. Im religiösen Bereich richtet sich die G. als Opfer an die göttliche Sphäre und wird i. Allg. als Erwiderung einer G. verstanden, die den Gläubigen bereits zuteil wurde. Im Unterschied zum Geschenk, das keine Gegenleistung vom Beschenkten fordert, verpflichtet der Empfang einer G. zur Gegen-G. Somit i…
Date: 2019-11-19

Gaffeln

(2 words)

s. Rat
Date: 2019-11-19

Galante Literatur

(1,157 words)

Author(s): Niefanger, Dirk
1. Galanterie als europäisches KonzeptInnerhalb der Kulturgeschichte der Frühen Nz. bezeichnet der Begriff G. L. eine wichtige europ. Literatur-Strömung im 17. Jh. und zu Beginn des 18. Jh.s; in Deutschland dominierte die G. L. die Dichtung zwischen Barock und Aufklärung. Sie reduzierte die barocke Rhetorizität der Texte, verminderte gelehrte Anspielungen und setzte so auf eine bessere Verständlichkeit der dichterischen Sprache; zur Musik vgl. Galanter Stil.Konstitutiv für G. L. ist die Galanterie, ein Verhaltens- und Kommunikations-Ideal, das – auf der Hofmann-Litera…
Date: 2019-11-19

Galanter Stil

(696 words)

Author(s): Waczkat, Andreas
Mit dem Begriff G. S. verbindet dieMusikgeschichtsschreibung Kompositionen der Übergangszeit vom Barock zur Klassik (Klassiken, europäische). Wesentlich für den G. S. ist die Abkehr vom gelehrten Barockstil mit seinen strengen kontrapunktischen Formen (Kontrapunkt), verdeutlicht etwa durch Christian Friedrich Hunolds Ausspruch, ein ausgekünsteltes Wesen verderbe alle Galanterie [1. 157]. Äußerliches Merkmal ist eine zierliche und elegante Gefälligkeit; es lässt sich damit eine Beziehung zwischen dem G. S. und dem Rokoko (1720–1780) herstellen. Die Begriffsbil…
Date: 2019-11-19

Galeerenstrafe [Hinzugefügt 2021]

(1,362 words)

Author(s): Bretschneider, Falk
1. AllgemeinesNeben der Verbannungs- Strafe und der Deportation gehörte die G. zu den häufigsten Sanktionen der Straf- Justiz im Europa der Frühen Nz. [11]. Sie verband einen räumlichen Ausschluss (die Verbringung der Verurteilten auf ein Schiff) mit dem Zwang zur Arbeit (in der Regel als Ruderer). Typisch war sie v.a. für den Mittelmeerraum [10].Falk Bretschneider2. Anfänge in Italien und im Osmanischen ReichIhre Ursprünge hat die G. in den oberital. Stadtrepubliken, die im SpätMA den Handel im Mittelmeer dominierten ( Mediterrane Welt). Insbes. Venedig und Genua lieferten sic…
Date: 2021-07-26

Galerie

(840 words)

Author(s): Hoppe, Stephan
1. EinleitungDie G. als nzl. Raumtypus im europ. Schloss-Bau ist ein langgestreckter Promenier- und Schauraum. Im Gegensatz zur typologisch und funktional verwandten Loggia in Italien (vgl. die Vatikanischen Loggien, um 1518) ist die G. geschlossen. Sie ist mindestens an einer Langseite stark durchfenstert und kann inszenierte Ausblicke in die Landschaft gewähren. Obwohl die G. wie ein Korridor zwei Schlossbereiche verbinden kann, besteht ihre Hauptfunktion darin, die Besucher durch den Ausblick und die dort gezeigten Gem…
Date: 2019-11-19

Galgen

(2 words)

s. Todesstrafe
Date: 2019-11-19

Gallikanismus

(674 words)

Author(s): Wassilowsky, Günther
1. BegriffDer erst vom Ultramontanismus des 19. Jh.s geprägte Terminus G. (von mlat. gallicanus, davon franz. gallicanisme) fasst eine Vielzahl von Theorien und Praktiken zusammen, welche die Freiheit und Eigenständigkeit der franz. Kirche gegenüber dem universalen Jurisdiktionsanspruch des Papsttums begründen und durchsetzen wollten. Unterschieden werden können stärker theologisch argumentierende »episkopale Gallikanismen« (Episkopalismus), welche die territorialkirchliche Unabhängigkeit von der Würde des Bischofsamtes herleiten, und eher juristisch au…
Date: 2019-11-19

Galvanismus

(758 words)

Author(s): Hochadel, Oliver
G. bezeichnet ein Feld von Erscheinungen, Experimenten und Erklärungsversuchen, das um 1780 entstand und sich ab ca. 1800 in die Felder Elektrochemie und Elektrophysiologie differenzierte. Schon seit den 1740er Jahren fragten sich die Naturforscher nach der Bedeutung der Elektrizität (= El.) für Organismen. In der Elektromedizin versuchte man dieses eigenartige »Fluidum« therapeutisch einzusetzen. Ob El. so etwas wie ein »Lebensprinzip« war, blieb bei Versuchen mit Menschen und Tieren aber zunächst Spekulation (Tierversuch). Auch der Bologneser Naturforscher und Mediz…
Date: 2019-11-19

Gant

(2 words)

s. Konkurs
Date: 2019-11-19

Ganzes Haus

(4 words)

s. Haus, ganzes
Date: 2019-11-19

Garn

(2 words)

s. Textilien
Date: 2019-11-19

Garnisonsstadt

(748 words)

Author(s): Kroll, Stefan
Der aus dem Französischen stammende Begriff Garnison bezeichnet nach der Definition bei Krünitz im 18. Jh. »die Mannschaft oder de(n)jenige(n) Haufen Soldaten, womit ein Ort besetzt wird, um ihn gegen Feinde zu vertheidigen, oder zu bewachen, zugleich auch, um die Einwohner in Gehorsam zu erhalten« [1. 143 f.]. Während des Dreißigjährigen Krieges hatten zahlreiche Staaten und Territorien in Europa mit der Aufstellung dauerhafter Truppenverbände begonnen, die nach dem Ende eines Feldzuges nicht mehr entlassen wurden (Stehendes Heer). Strategisch wichtige Standorte, in…
Date: 2019-11-19

Garten

(4,849 words)

Author(s): Bischoff, Harald | Kalusok, Michaela | Wiener, Jürgen
1. Nutz- und Ziergärten 1.1. Allgemeine EntwicklungDer Ausdruck »G.« ist vom gotischen garda abgeleitet, das einen umfriedeten Hofraum bezeichnet [4]. G. bieten Pflegeräume für Nutzpflanzen und Zierpflanzen, die eines besonderen Schutzes bedürfen, z. B. weil sie als nicht einheimische Pflanzen oder als Zuchtformen konkurrenzschwach sind. G. können mehr oder weniger künstlerisch gestaltet sein.Im MA versorgte man sich in Stadt und Land weitgehend mit Gemüse und Obst aus dem eigenen G., teils wurden wild wachsende Pflanzen gesammelt. Mit dem Aufschwung von Han…
Date: 2019-11-19

Gas

(2,486 words)

Author(s): Meinel, Christoph | Bleidick, Dietmar
1. Vom vitalen Chaos zum Gas der Chemiker Die Auffassung, dass Luft ein wägbarer Stoff ist und aus verschiedenen G. besteht, setzte sich erst im Laufe des 18. Jh.s durch. Bis dahin galt die Luft als eines der vier aristotelischen Elemente und war weder schwer noch leicht, solange sie sich an ihrem natürlichen Ort befand. In seinem Werk Ortus Medicinae (Amsterdam 1648; dt. Aufgang der Artzney-Kunst, Sulzbach 1683) entwarf der flämische Paracelsist Johann Baptista van Helmont eine alternative, vitalistische Materietheorie (Vitalismus). Dieser zufolge gehen alle Stoffe aus »W…
Date: 2019-11-19

Gassenhauer

(719 words)

Author(s): Wenzel, Silke
Das Wort G., bereits um 1413 als Eigenname belegt und im 16. Jh. als abwertende Bezeichnung für »nutzlose Herumtreiber« üblich [2], wurde 1517 in der lat. Grammatik J. A. Turmairs erstmals im musikalischen Sinn verwendet. In der Frühen Nz. bezeichnete G. wertneutral ein schlichtes und populäres weltliches Lied der städtischen Bevölkerung. So erschien z. B. 1535 in Frankfurt am Main eine mehrstimmige weltliche Liedersammlung mit dem Titel Gassenhawerlin und Reutterliedlin, die sich im Wesentlichen an das frühnzl. Bürgertum wandte. Schon zu dieser Zeit war der G…
Date: 2019-11-19

Gästehandel

(2 words)

s. Handel
Date: 2019-11-19

Gastfreundschaft

(914 words)

Author(s): Jancke, Gabriele
1. BegriffG. ist ein moderner Oberbegriff (seit Ende des 18. Jh.s nach griech. proxenía gebildet) für Phänomene der Gastlichkeit, die meist in einer privaten Sphäre angesiedelt werden. In nzl. europ. Gesellschaften finden sich, v. a. in normativen Quellen (z. B. juristischen und theologischen Abhandlungen oder Predigten), unterschiedliche Bezeichnungen: neben lat. hospitalitas (vgl. engl. hospitality, franz. hospitalité und dt. Hospitalität), hospitium, hospitatio militaris (»militärische G.«, i. e. Einquartierung) und convivium (»Gastmahl«) und hebr. hakhnasat …
Date: 2019-11-19

Gasthaus

(986 words)

Author(s): Fuchs, Antje
1. Definition G. bezeichnete in der Nz. ein öffentliches Haus (engl. public house, pub), in dem fremde Personen gegen Bezahlung übernachten sowie mit Speisen (Essen) und Getränken oder auch weiteren Dienstleistungen versorgt werden konnten. Die Verbreitung von kommerziellen G. stand in Zusammenhang mit der zunehmenden Mobilität und den strukturellen Veränderungen der Reise-Tätigkeit; als wichtige infrastrukturelle Knotenpunkte etablierten sie sich seit dem 11. Jh. zunächst entlang der Pilgerwege, in den Städten und an den wichtigsten Handelsstraßen.Antje Fuchs2. TypenB…
Date: 2020-11-18

Gastronomie

(2 words)

s. Gasthaus
Date: 2019-11-19
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