Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Hausbrand

(754 words)

Author(s): Heuser, Peter Arnold
Der Begriff H. bezeichnet im engeren Sinne die private häusliche Nutzung thermischer Energie-Träger zum Kochen und Heizen, im weiteren Sinne auch das Schadensfeuer, das ein Haus zerstört, sowie selbstgebrannten Schnaps.Im ma. und nzl. Europa war Holz der meistgenutzte Brennstoff für Herd und Ofen. Während sich zur Versorgung großer Städte und Gewerbezentren mit Bauholz ein weiträumiger Holzhandel entwickelte, der Binnengewässer (Flößerei) und das Meer (Hochseeschifffahrt) als Transportwege bevorzugte, erfolgte die Brennholzversorgun…
Date: 2019-11-19

Hausfrau

(862 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia | Lehmann, Frank
Der Begriff H. bezieht sich auf das Haus bzw. den Haushalt als die in den europ. Ländern zentrale Einheit gesellschaftlichen Lebens. In frühnzl. Quellen wird H. meist synonym zu Hausmutter gebraucht. H. bezeichnet entweder (bei Betonung des Familienstands) die Ehefrau (Ehe) oder (bei Betonung der wirtschaftlichen Aufgaben) die Vorsteherin eines Haushalts, die als Hausmutter im Rahmen der Hausherrschaft vielfältige Pflichten und Rechte hatte; sie konnte durch eine bürgerliche Hausjungfer oder ein adliges Hausfräulein vertreten werden. Seit dem spät…
Date: 2019-11-19

Haus, ganzes

(831 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Begriff und KonzeptDie Wortverbindung G. H. geht als wiss. Begriff auf den Kulturwissenschaftler und konservativen Sozialkritiker W. H. Riehl (1823–1897) zurück [10. 164]. Riehl interpretierte die aus zwei Generationen bestehende Kernfamilie als Verfallserscheinung der modernen Zivilisation und grenzte sie von dem älteren Begriff des Hauses (franz. maisonnée, ital . casa) ab, in dem nicht nur mehrere Generationen von Blutsverwandten, sondern auch Gesinde und andere Inwohner unter der Leitung eines Hausvaters zusammen gelebt und gewirtschaf…
Date: 2019-11-19

Hausgesetze

(634 words)

Author(s): Kalwoda, Johannes
H. waren Anordnungen hochadeliger, in Deutschland ursprünglich reichsständischer Familien, die sie aufgrund des genossenschaftlichen Charakters der Familie (Haus, ganzes) autonom trafen, was in der Nz. als Ausfluss ihres Gesetzgebungs-Rechts galt. H. regelten Fragen des Familien- und Erbrechts und damit der Regierung und Thronfolge. Im Verfassungsstaat des 19. Jh.s zählten sie zum Verfassungsrecht oder fanden zumindest teilweise in Verfassungen einzelner Staaten Eingang. In der Habsburgermonarchie verwiesen die Verfassungen ab 1848 für die Thro…
Date: 2019-11-19

Haushalt

(2,098 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. BegriffsgeschichteDer dt. Begriff H. (vgl. engl. household, franz. ménage) ist erst seit dem 16. Jh. als Substantivierung der Wortverbindung »Haus halten« gängig [4]; etwas früher belegt ist die den verbalen Aspekt stärker betonende »Haushaltung«. Beide wurden bis ins 19. Jh. parallel und im Wesentlichen bedeutungsgleich verwendet. Dabei stand zunächst die Tätigkeit der »führung eines hauswesens« [4] im Vordergrund oder – wie es in Krünitz' Enzyklopädie heißt, die nur »Haushaltung« als Lemma hat – die »Regierung einer häuslichen Gesellschaft, mi…
Date: 2019-11-19

Haushaltstechnik

(2,861 words)

Author(s): Vavra, Elisabeth
1. Allgemein Hausarbeit leistet einen Beitrag zur Erfüllung wichtiger menschlicher Grundbedürfnisse. Umfang und Art der zu tätigenden Arbeiten waren abhängig von der Größe des Haushalts und dem Ausmaß der Marktintegration. Auch städtische Endverbraucher, die ihren Bedarf größtenteils am Markt deckten, wurden von Seiten der Obrigkeit (z. B. durch Steuerbegünstigung) zur Vorratshaltung angehalten [11]; diese war allerdings von der ökonomischen Situation des einzelnen Haushalts abhängig. Auskunft über die im Haushalt durchzuführenden Arbeiten und die dabei ang…
Date: 2019-11-19

Hausierhandel

(1,178 words)

Author(s): Radeff, Anne | Denzel, Markus A.
1. Allgemein»Der Hausiergewerbebetrieb ist diejenige gewerbliche Betriebsform, wobei der Gewerbetreibende außerhalb seines Wohnsitzes von Ort zu Ort ziehend mitgeführte Waren feilbietet (eigentlicher H.) oder irgendwelche gewerbsmäßige Leistungen anbietet (Scherenschleifer, Kessel- und Pfannenflicker und dergl.), oder Waren aufkauft (Sammeln von Lumpen, Knochen, alt Eisen)« [1]; zitiert nach [11. 101]. Man kann – in der Stadt (Stadthausierer) und auf dem Land – sog. Selbsthausierer (die die Produkte ihres Ackerbaus oder ihres Neben-Gewerbes feilboten) und Fremdha…
Date: 2019-11-19

Hausindustrie

(2 words)

s. Protoindustrialisierung
Date: 2019-11-19

Hauslehrer/in

(2 words)

s. Lehrer/in
Date: 2019-11-19

Häusler

(921 words)

Author(s): Grüne, Niels
1. Kernmerkmale und BegriffsvariantenAls jüngste Nachsiedlerschicht (vgl. Siedlung) der frühnzl. ländlichen Gesellschaft bildeten die H. seit dem ausgehenden 15. Jh. jene Gruppe, die zwar zu Hauseigentum gelangte, außer einem Garten jedoch über keine nennenswerten Nutzflächen verfügte, bes. nicht in der Hufen-Flur (vgl. Agrarverfassung). Nach unten grenzte sie der Gebäudebesitz von den Einliegern ab. Die obere Trennlinie zu den Kleinbauern wurde bisweilen durch Aufstockung der agrarischen Ressourcen mittels Pacht verwischt (s. u. 2.).Der Begriff des H. war nahezu…
Date: 2019-11-19

Hausmusik

(998 words)

Author(s): Busch-Salmen, Gabriele
1. DefinitionSeit das Haus im SpätMA zu einem umfriedeten Wohn- und Wirkungsort wurde, bot namentlich zu Zeiten streng reglementierter öffentlicher Kunstausübung der Nz. der häusliche Bereich allen sozialen Schichten eine willkommene Möglichkeit zu gleichberechtigendem und exklusivem Musizieren. Mit dem seit Bartholomaeus Gesius' Christliche Hauß und Tisch Musica (Wittenberg, 1605) nachweisbaren Terminus H. wird mithin eine private gesellige Musikpraxis bezeichnet, die es ohne die begriffliche Fixierung längst gab [1]. Das der »Kurzweil« oder der »Gemütsergötzu…
Date: 2019-11-19

Hausmutter

(836 words)

Author(s): Fuhrich-Grubert, Ursula | Ulbrich, Claudia
1. Begriff und LeitbildDer Begriff H. (Übersetzung von lat. mater familias) fand im frühnzl. Europa im Rahmen normativer Quellen und Literatur primär protest. Prägung Verbreitung (u. a. in Ehe- und Leichenpredigten und der sog. Hausväterliteratur). In allen europ. Ländern war die Rolle der H., komplementär zu der des Hausvaters, aufs engste mit dem Leben und Arbeiten im frühnzl. Haus als dem Zentrum des gesellschaftlichen und kirchlichen Denkens sowie als Herrschafts- wie Wirtschaftssphäre verknüpft. Ihre Tätigkeiten beschränkten sich jedoch keineswegs auf die Haushalts-Füh…
Date: 2019-11-19

Hausnummer [Hinzugefügt 2018]

(912 words)

Author(s): Tantner, Anton
1. AllgemeinesH. sind nominal verwendete Zahlen, die an Häusern angebracht werden, um deren Identifizierung und Adressierung zu erleichtern. Im Zusammenspiel mit Toponymen wie Orts- und – sofern vorhanden – Straßennamen dienen sie der Strukturierung des besiedelten Raums sowie als Orientierungssystem. Eingeführt wurden H. als obrigkeitliche Maßnahme ab der Mitte des 18. Jh.s zunächst vorwiegend in europ. Städten, dann zunehmend auch in ländlichen Gebieten.Im Zuge der Entstehung des modernen Staats (Absolutismus) sollte die H. insbes. die (Militär-)Einquartierung (punkt…
Date: 2021-06-18

Haustiere

(1,674 words)

Author(s): Breittruck, Julia
1. Definition und TierartenIm frühnzl. Sprachgebrauch bezeichnete der Begriff H. einerseits Tiere, die im menschlichen Nahbereich lebten und deren Produkte oder Arbeitskraft Nutzen boten, oder die andererseits zum Vergnügen gehalten wurden. Die Haltung von Tieren im Wohnraum in Abgrenzung zu Erwägungen von Nutzen etablierte sich in der Frühen Nz. als Praxis und als Diskurs. Der Status des H. schwankte dabei zwischen Nutztier, Luxus-Objekt und geliebtem bis individualisiertem Tier. Die kultur- und sozialhistor. Kategorie des H. (zur Unterscheidung von essbare…
Date: 2019-11-19

Hausvater

(913 words)

Author(s): Fuhrich-Grubert, Ursula | Ulbrich, Claudia
1. Begriff»H.« ist Übersetzung des nt. oikodespótēs (»Hausherr«, Mt 10,25, nach Luther), für das in der Vulgata das lat. pater familias steht. Parallel findet sich H. auch als Äquivalent für den aus der antiken Tradition stammenden oikonomikós (Aristoteles, Xenophon) bzw. lat. oeconomus (»Hauswirt«). Der Begriff verweist auf das Haus als zentrale Kategorie frühnzl. politischer Ordnung. Im weiteren Sinne stand H. auch für den Leiter von Herbergen, Hospizen oder Waisenhäusern. Ursula Fuhrich-GrubertClaudia Ulbrich2. LeitbildGrundsätzlich wurde dem H. die Gewalt über das Ha…
Date: 2019-11-19

Hausväterliteratur

(727 words)

Author(s): Donien, Jürgen
Die H. ist eine in der Frühen Nz. bis ins 18. Jh. hinein weit verbreitete Form der Gebrauchsliteratur, in der Anweisungen zur Führung eines Hauswesens (Haushalts) gegeben werden, die sowohl praktische als auch sittliche Fragestellungen betreffen. Der Begriff verdeutlicht die starke Stellung des Hausvaters, der unbeschränkt herrscht [1. Teil 1, S. 3], wobei sich hier Rechtstraditionen der Antike (lat. pater familias), Aristoteles-Rezeption (das Haus, griech. oíkos, als Gebilde personaler und wirtschaftlicher Beziehungen) und Analogien zur christl. Vorstellungswelt [2. …
Date: 2019-11-19

Hauswirtschaft

(1,024 words)

Author(s): Sokoll, Thomas
1. BegriffUnter H. versteht man heute die (erwerbsmäßige) Versorgung (insbes. Verpflegung) eines größeren Haushaltes oder einer Einrichtung. In diesem Sinne ist H.-Lehre ein Ausbildungs- und Universitätslehrfach, das (zuerst in den USA) ab dem späten 19. Jh. im Rahmen der bürgerlichen Frauen(bildungs)bewegung entstand. Diese moderne Bedeutung von H. setzt die im Zuge der Industrialisierung erfolgte Trennung von Haushalt und Arbeitsplatz (Fabrik, Büro) voraus [12]; [11. 235–314].In vorindustriellen Gesellschaften dagegen meinte H. die standesgemäße Führung eines Haush…
Date: 2019-11-19

Haut

(993 words)

Author(s): Stolberg, Michael
1. AllgemeinZeit- und kulturübergreifend spielt die H. für die äußere Erscheinung und die subjektive Leiberfahrung des Menschen eine zentrale Rolle (Körperbewusstsein) [10]; [7]. Die konkreten Vorstellungen von ihrem Bau und ihrer Funktion, das Verständnis ihrer krankhaften Veränderungen und ihre gezielte Gestaltung durch kulturelle Praktiken sind jedoch in hohem Maße dem histor. Wandel unterworfen [5]; [4].Michael Stolberg2. Funktionen der HautDer modernen Anatomie gilt die H. als ein hochkompliziertes Organ, das sich aus mehreren Schichten und vielfältigen, s…
Date: 2019-11-19

Hebamme

(1,902 words)

Author(s): Labouvie, Eva | Bukowski, Evelyn
1. BegriffEiner der ältesten Frauenberufe überhaupt ist der der H. (lat. obstetrix; althochdt. hev(i)anna, »alte Frau, die das Neugeborene vom Boden aufhebt«; regional auch Höbmutter, Hebemutter; vgl. ähnliche Begriffsbildungen wie Bademutter, Kindermutter, Püppelmutter, weise Mutter; andere dt. Bezeichnungen lauteten Kindsfrau oder Storchentante). Zwar beruhen Kenntnisse über den Tätigkeitsbereich von H. vorwiegend auf Arbeiten zum städtischen H.-Wesen (s. u. 2.1.), doch nahmen die Stadt-H. im Vergleich zur weit größeren Gruppe…
Date: 2019-11-19

Hebevorrichtungen

(986 words)

Author(s): Pichol, Karl
1. BegriffUnter H. (auch Hebemaschinen, Hebeapparate) werden v. a. Vorrichtungen verstanden, mit denen feste Lasten in vertikaler – manchmal auch gleichzeitig horizontaler – Richtung bewegt werden. Die antike Mechanik einfacher Maschinen des Archimedes wie Seil, Hebel (auch als Rad, Rolle) und Schiefe Ebene (auch als Keil, Schraube) reichte als theoretische Grundlage der Konstruktion von H. noch im 18. Jh. aus. Dabei stand die kraftverstärkende Wirkung der Elemente im Vordergrund. Noch Jakob Leupold erwähnt 1725 in der Vorrede seines Theatrum Machinarum oder Schau-Platz…
Date: 2019-11-19

Hebräisch

(3 words)

s. Jüdische Sprachen
Date: 2019-11-19

Hebraistik

(995 words)

Author(s): Riemer, Nathanael
1. BegriffIm Mittelpunkt der H. steht die Erforschung der hebr. Sprache (Jüdische Sprachen). Diese erfolgte in erster Linie innerhalb des Judentums (s. u. 2.), aber seit der Renaissance auch verstärkt im Rahmen der christl. Auseinandersetzung mit der jüdischen Literatur (s. u. 3.). Gelegentlich wird die H. als zumeist an einer theologischen Fakultät angesiedelte gelehrte Disziplin verstanden, die etwa ab der 2. Hälfte des 16. Jh.s an europ. Universitäten etabliert wurde.Nathanael Riemer2. JudentumUm nach dem Rückgang des Hebräischen als Alltagssprache eine fehle…
Date: 2019-11-19

Heer

(5 words)

s. Militär | Stehendes Heer
Date: 2019-11-19

Heereslieferant

(631 words)

Author(s): Meumann, Markus
Unter der Bezeichnung H., frühnzl. meist franz. entrepreneur, ist im engeren Sinn ein privater Unternehmer (bzw. eine Kapitalgesellschaft) zu verstehen, dessen Geschäft die Beschaffung und/oder Produktion von Nahrungsmitteln, Waffen und Ausrüstungsgegenständen für ein (stehendes) Heer war (Militär). Im 17. und 18. Jh. wurden als entrepreneurs allerdings auch solche Unternehmer bezeichnet, die im landesherrlichen oder städtischen Auftrag im Festungsbau [1] und (v. a. in Frankreich seit Anfang des 18. Jh.s) bei der Errichtung von Kasernen tätig waren. Bereits im MA war…
Date: 2019-11-19

Heeresreformen

(3,699 words)

Author(s): Walter, Dierk
1. Begriff und AbgrenzungDer Begriff der H. (auch Militär-Reform, Armeereform) war vor dem 19. Jh. im Deutschen ungebräuchlich. Bis in die Gegenwart enthalten selbst militärwiss. Nachschlagewerke oft keine entsprechenden allgemeinen Einträge. Eine anerkannte historiographische oder militärwiss. Definition fehlt. Es empfiehlt sich, den Begriff der H. auf (1) geplante, (2) sich in relativ kurzer Zeit vollziehende, (3) einzelstaatliche Modernisierungsprozesse im Militärwesen zu beschränken. Unintendierter W…
Date: 2019-11-19

Hegelianismus

(673 words)

Author(s): Lehmann-Brauns, Sicco
H. ist eine Sammelbezeichnung für mitunter sehr unterschiedliche philosophische Positionen, die im Anschluss an die PhilosophieGeorg Wilhelm Friedrich Hegels entwickelt und vornehmlich im dt. Sprachraum, insbes. in Preußen in der Zeit des Vormärzes, vertreten wurden. So konnte in den 1830er Jahren Hegels beträchtlicher Einfluss durch seine zahlreichen Schüler fortwirken, die von der Berufungspolitik des preuß. Kultusministeriums unter K. vom Stein zum Altenstein gefördert wurden. Zu dieser Zeit beeinflussten die Grundbegriffe der Philosophie Hegels di…
Date: 2019-11-19

Hegemonialkriege

(4 words)

s. Krieg | Kolonialkriege
Date: 2019-11-19

Hegemonie

(1,498 words)

Author(s): Kampmann, Christoph
1. Zum BegriffUnter H. wird eine Erscheinungsform von Herrschaft verstanden, die in unterschiedlichen Lebensbereichen (Staat, Politik, Wirtschaft, Gesellschaft) auftreten und die von einer Person, einer Gruppe, einer Institution oder einem Wirtschaftsunternehmen ausgeübt werden kann. Die H. beruht auf tatsächlicher politischer, militärischer, wirtschaftlicher oder sozialer Überlegenheit, die ihrem Inhaber in einem abgrenzbaren Bereich entscheidende Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten gibt. Hegemoniale Herrschaft kann formal die Unabhängigkeit, Freiheit und …
Date: 2019-11-19

Heidentum

(756 words)

Author(s): Stuckrad, Kocku von
1. BegriffDie religionsgeschichtlich einflussreiche Kategorie des H. verdankt sich einem anthropologischen und theologischen Abgrenzungsdiskurs. Das Wort »Heide« (ahdt. heidan; engl. heathen) transportiert die Bedeutung von griech. ethnikós (»zu einem [anderen] Volk gehörig«; vgl. lat. gens/gentilis) und dient als Sammelbezeichnung für all jene »anderen«, die außerhalb der eigenen religiösen Tradition angesiedelt werden (vgl. ta éthnē im NT; hebr. gojim, »[andere] Völker«, z. B. Gen 10,5; Jes 14,26). Deshalb konnte H. in verschiedenen Kontexten inhalt…
Date: 2019-11-19

Heilige

(3,105 words)

Author(s): Wriedt, Markus | Galley, Susanne | Loimeier, Roman
1. BegriffAuch wenn sich eine einheitliche religionswiss. Definition bislang nicht durchsetzen konnte, lässt sich doch allgemein festhalten, dass die Bezeichnung H. auf in religiöser und ethischer Hinsicht vollkommene Menschen Anwendung findet, die sich durch ein idealtypisches Leben auszeichne(te)n.Markus Wriedt2. Christentum 2.1. Antike und mittelalterliche Ursprünge»Heilig« bezeichnet eine exklusive Eigenschaft Gottes bzw. des Göttlichen, an der Sachen, Orte und Räume sowie Menschen partizipieren können. Seit Entstehung der ersten christl. …
Date: 2019-11-19

Heilige Allianz

(742 words)

Author(s): Pyta, Wolfram
1. EntstehungAm 26. September 1815 setzten in Paris der russ. Zar Alexander I., der österr. Kaiser Franz I. und der preuß. König Friedrich Wilhelm III. ihre Unterschriften unter ein Dokument, dessen Inhalt von den herkömmlichen völkerrechtlichen Abmachungen abwich [3]. Eher im Stil eines erbaulichen Traktats als eines nüchternen Vertrags gehalten, proklamierte die H. A. einen grundstürzenden Politikwechsel: Die Gebote christl. Nächstenliebe sollten so in die zwischenstaatlichen Beziehungen Einzug halten, dass sich die Staaten und ihre monarc…
Date: 2019-11-19

Heiligentag

(4 words)

s. Heilige | Namenstag
Date: 2019-11-19

Heiligenvita

(2 words)

s. Hagiographie
Date: 2019-11-19

Heiliger Krieg

(3 words)

s. Religionskrieg
Date: 2019-11-19

Heilige Schrift

(7 words)

s. Bibel | Judentum | Tora
Date: 2019-11-19

Heiliges Grab

(884 words)

Author(s): Worm, Andrea
Der Begriff H. G. bezeichnet einerseits die in der Grabeskirche zu Jerusalem verehrte Grabstätte Christi mit dem kapellenartigen Überbau, andererseits deren Nachbildungen in architektonischer oder skulpturaler Form, die in der Nz. vorwiegend im Rahmen der Osterliturgie Verwendung fanden. Das Grab Christi genoss als bedeutendstes Heiligtum der Christenheit bereits in frühchristl. Zeit höchste Verehrung. Die erste Kirchenanlage wurde im Auftrag Kaiser Konstantins 325/6–336 errichtet. Das Grab Christi wurde hierbei mit einer Kapelle überbaut, die von eine…
Date: 2019-11-19

Heiliges Jahr

(1,207 words)

Author(s): Dohrn-van Rossum, Gerhard
1. Definition und EntstehungH. J. sind in der kath. Kirche in großen zeitlichen Abständen feierlich begangene Jubiläums-Feiern in Verbindung mit allgemeinen, außerhalb des Buß-Sakraments zu erlangenden Ablässen.Jerusalem war seit 1244 (der Einnahme durch die Mamluken) unzugänglich; die Pilgerströme sollten daher nach Rom gelenkt und neue Kreuzzugsunternehmen motiviert werden (vgl. Pilgerreise). Aus seelsorgerlichen wie politischen Gründen rief Papst Bonifaz VIII. im Februar 1300 ein H. J. aus (lat. annus iubileus, »Jubeljahr« bzw. annus centesimus, »hundertstes Ja…
Date: 2019-11-19

Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

(1,961 words)

Author(s): Brauneder, Wilhelm
1. Bezeichnungen und Umfang H. R. R. D. N. blieb bis zum Ende des Alten Reiches 1806 dessen offizielle dt. Bezeichnung (lat. Sacrum Imperium Romano-Germanicum). Der Zusatz »Heilig« geht wohl auf staufische Vorstellungen des 12. Jh.s zurück, wurde aber in der Nz. nicht weiter hinterfragt bzw. ähnlichen Titulaturen wie Regnum Apostolicum (»Apostolisches Königtum«) für Ungarn und Rex Christianissimus (»Allerchristlicher König«) für den König von Frankreich zur Seite gestellt. Größere Bedeutung kam dem Zusatz »Römisch« zu, da er die Kontinuität des K…
Date: 2019-11-19

Heilkulturen, globale

(6,365 words)

Author(s): Rüther, Kirsten | Holler, Ursula | Deacon, Harriet | Kummels, Ingrid | Sehrawat, Samiksha
1. EinleitungWenn es darum geht, die Geschichte von Heilpraktiken und H. global zu kontextualisieren, ist es nicht ungewöhnlich, Themen wie Quarantäne, Epidemien, ökologischen Imperialismus und damit auch die demographische Katastrophe oder den Columbian Exchange zu assoziieren [2]; [3]. Darüber hinaus erschließt das Konzept der H. aber gerade im Kontext globaler Interaktion den Zugriff auf weitreichende und unterschiedlich akzentuierte Mechanismen des Austausches und des Aushandelns, umfasst es doch sämtliche Handlungen und Denkweisen in Bezug auf Krankheit und Gesundh…
Date: 2019-11-19

Heilmittel

(4 words)

s. Heilpflanzen | Pharmazie
Date: 2019-11-19

Heilpflanzen

(813 words)

Author(s): Häberlein, Mark
1. EuropäischeS. Kräuterbücher; Pharmazie2. AußereuropäischeAsiat. Gewürze waren in Europa seit dem MA nicht nur als Genussmittel geschätzt, sondern auch wegen ihrer prophylaktischen und therapeutischen Heilwirkung [4. 107–110]. Mit der Erschließung des Seewegs nach Indien erlangten die Portugiesen im 16. Jh. direkten Zugang zu den asiat. Märkten für Gewürze und H., die zuvor über Venedig nach Europa importiert worden waren (Seehandelsrouten). Zugleich lernten sie ebenso wie die Spanier in Amerika zahlreiche neue Pflanzen kennen, die in außereurop. Kulturen wegen …
Date: 2019-11-19

Heilsordnung

(825 words)

Author(s): Nüssel, Friederike
1. BegriffDer Begriff der H. (lat. ordo salutis) wurde in der evang. Theologie geprägt und in der Folgezeit bis ins 19. Jh. vornehmlich in der evang. Dogmatik verwendet. Er bezeichnet die systematische Zusammenfassung der verschiedenen Aussagen der Bibel über die Wirksamkeit des Heiligen Geistes, durch die der einzelne Mensch zur Teilhabe an dem in Jesus Christus geschenkten Heil geführt wird. In der reformierten (calvinistischen) Tradition begegnet er bereits in der Mitte des 16. Jh.s bei dem schweizer. Reformator Heinrich Bullinger [8. Bd. 4, 225], auf lutherischer Seite …
Date: 2019-11-19

Heilungswunder

(2 words)

s. Wunderheilung
Date: 2019-11-19

Heimarbeit

(2 words)

s. Protoindustrialisierung
Date: 2019-11-19

Heimat

(4 words)

s. Regionalismus | Vaterland
Date: 2019-11-19

Heimatliteratur

(2 words)

s. Literatur
Date: 2019-11-19

Heimfall

(2 words)

s. Lehnsrecht
Date: 2019-11-19

Heirat

(1,652 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. AllgemeinH. wird im Deutschen z. T. gleichbedeutend mit Eheschließung und Hochzeit benutzt. Ältere Konversationslexika verweisen unter diesem Stichwort oft nur auf diese Parallelbegriffe [2]. Zugleich ist H. jedoch auch Oberbegriff für Ehe (engl. marriage; franz. mariage; ital. matrimonio) und Hochzeit (engl. wedding; franz . les noces; ital. nozze). Sprachgeschichtlich enthält der dt. Begriff H. das gotische Wort »heiv« für Haus bzw. Familie und drückte zunächst »die besorgung, einrichtung, ordnung eines hausstandes« aus. H. wurde bis in…
Date: 2019-11-19

Heiratsalter

(867 words)

Author(s): Schröter, Wilko | Ehmer, Josef
1. BegriffDas H. stellt einen wichtigen demographischen Parameter des europ. Heiratsmusters sowie einen entscheidenden Faktor zur Erklärung der Fertilität in der Nz. dar. Schwankungen des H. beeinflussten die Fertilität wie auch die demographische Wachstumsrate empfindlich (Bevölkerung). Ein H. von zwei Jahren mehr oder weniger bei der ersten Eheschließung konnte (bezogen auf die Zahl der Nachkommen) eine Geburt bzw. einen Nachkommen mehr oder weniger und damit eine schnellere oder langsamere Generationen-Folge bedeuten.Im frühnzl. West- und Mitteleuropa lag das H…
Date: 2019-11-19

Heiratsbeschränkung, Heiratsbewilligung

(5 words)

s. Ehekonsens | Eheschließung
Date: 2019-11-19

Heiratsgesetze, jüdische

(3 words)

s. Ehe
Date: 2019-11-19

Heiratsgut

(3 words)

s. Güterrecht, eheliches
Date: 2019-11-19

Heiratsmobilität

(3 words)

s. Soziale Mobilität
Date: 2019-11-19

Heiratsmuster, europäisches

(1,862 words)

Author(s): Ehmer, Josef | Schröter, Wilko
1. BegriffDas Konzept eines E. H. ( European marriage pattern) wurde 1965 vom engl. Statistiker John Hajnal entwickelt und hat seitdem histor.-demographische und sozialgeschichtliche Forschungen zur europ. Nz. nachhaltig geprägt [8]; [5. 11]. Hajnal verstand darunter nicht die Gesamtheit der mit Heirat und Ehe verbundenen sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und rechtlichen Phänomene [7], sondern die beiden demographischen Parameter des Heiratsalters (= HA) und des Anteils der lebenslang ehelos Gebliebenen (Ledigenquote). Er nahm an, dass sich in der Frühen …
Date: 2019-11-19

Heiratsvermittlung

(2 words)

s. Ehevermittlung
Date: 2019-11-19

Heiratszwang

(2 words)

s. Eheschließung
Date: 2019-11-19

Heizen

(1,155 words)

Author(s): Behringer, Wolfgang
1. AllgemeinDie Notwendigkeit des H. variiert nach geographischer Breite; seine praktische Ausformung unterliegt großen regionalen und histor. Variationen. In den Kältejahren der Kleinen Eiszeit (ca. 1300–1900; insbes. 1560–1710) stellte sich die Notwendigkeit ausreichenden H. dringlich. Die Hypothermie, unter der die Armen litten, wenn das Brennmaterial (Holz, Torf, Holzkohle, in England schon Steinkohle) zu teuer wurde, trug zur Anfälligkeit für Krankheiten bei [3. 430 f., 456f.]. Im Zuge der allgemeinen kulturellen Entwicklung wurden die Standards des H.…
Date: 2019-11-19

Heldendichtung

(925 words)

Author(s): Schulz, Armin
1. Definition und TraditionH. war ursprünglich die Vorzeitkunde von Gesellschaften, die noch keine Geschichtsschreibung kannten. Sie basierte auf mündlicher Überlieferung; in der Antike und in den teilalphabetisierten Adelskulturen des MA vertrat sie den Anspruch, das kollektive Gedächtnis zu repräsentieren, und stand in Konkurrenz zur zunächst lat.-klerikalen, dann auch zunehmend volkssprachlichen Geschichtsschreibung (Historiographie).H. erzählt von der heroischen Vorzeit (engl. heroic age) einer Kultur: im antiken Griechenland vom Trojanischen Krieg (Homer), …
Date: 2019-11-19

Held/in

(1,685 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. ÜberblickIn allen Kulturen besitzen H. (griech. hḗrōs, lat. heros, ital. eroe, franz. héros, engl. hero) – mythische Gestalten zwischen Götter- und Menschenwelt – hohe Bedeutung für das Selbstverständnis der sie verehrenden Gruppen, Stände und Nationen. Indem H. deren Wertesystem beispielhaft verkörpern und in ihren Abenteuern siegreich vertreten, machen sie es sichtbar und attraktiv. Indem sie es zu äußerster Konsequenz steigern und dabei die Konflikte offenbaren, in die maßlose Tugend führen kann (Tragödie), korrigieren und modifizieren sie es, stärken es so…
Date: 2019-11-19

Heliozentrisches Weltbild

(1,226 words)

Author(s): Beuttler, Ulrich
1. BegriffDas H. W. beruht auf den zwei Thesen, nach denen (1) der tägliche Himmelsumschwung nur ein scheinbarer ist und tatsächlich durch die Rotation der Erde hervorgerufen wird und (2) die Erde nur einer der Planeten ist und wie diese um die Sonne kreist. Von N. Kopernikus 1543 eingeführt [1], konnte sich das H. W. über J. Kepler [8], G. Galilei [4] und I. Newton [10] bis zu P. S. de Laplace 1796 [9] allmählich gegen das Geozentrische Weltbild durchsetzen. Die Voraussetzungen hierfür lagen im naturphilosophischen und geistesgeschichtlichen Epochenwandel vom MA zur Nz.Ulrich Beutt…
Date: 2019-11-19

Henker

(2 words)

s. Scharfrichter
Date: 2019-11-19

Heraldik

(2 words)

s. Wappenkunde
Date: 2019-11-19

Herausforderung

(845 words)

Author(s): Behringer, Wolfgang
1. DefinitionDie H. war eine ritualisierte Form (Ritual) der privaten »Kriegserklärung«, mit der im Alltag die Bereitschaft von Konkurrenten zur Verteidigung ihrer Ehre getestet wurde. Sie war im nzl. Europa eine grundlegende Form des Austragens interpersonaler Konflikte und der sozialen Kontrolle. Quellen finden sich in einer Unzahl von Prozessen vor den herrschaftlichen Nieder-Gerichten.In lokalen Weistümern [7. 58–60], Dorfordnungen und Polizeiordnungen wurde die H. entweder unter »Freveln, Schlaghandlungen und Injurien« (Hochstift Augsburg 1534) [1. Bd. 1, 199f.] …
Date: 2019-11-19

Herbarium

(1,028 words)

Author(s): Sieglerschmidt, Jörn
1. Begriff und FormenEine Sammlung getrockneter und auf Papier aufgezogener Pflanzen und Pflanzenteile wurde in der Nz. als H. im engeren Sinne bezeichnet. Joseph Pitton de Tournefort, der 1700 nicht lange nach Wilhelm Lauremberg und Moritz Hofmann eine Anleitung zur Herstellung getrockneter Pflanzen verfasste, sah deren Vorteil darin, dass sie unabhängig von der Jahreszeit betrachtet werden können [1. 671]. Im weiteren Sinne zählten auch die seit der Antike bekannten gemalten, später gedruckten und zuweilen kolorierten Abbildungen und Beschreibungen vo…
Date: 2020-09-04

Herberge

(4 words)

s. Gasthaus | Zunfthaus
Date: 2019-11-19

Herd

(4 words)

s. Haushaltstechnik | Küche
Date: 2019-11-19

Hermaphrodismus

(2 words)

s. Androgynität
Date: 2019-11-19

Hermeneutik

(3,443 words)

Author(s): Scholz, Oliver R. | Laube, Martin
1. BegriffH. im engeren Sinne meint die Kunstlehre der Interpretation von Texten, im weiteren Sinne die allgemeine Theorie des Verstehens und die Methodologie der Interpretation von Sinngebilden aller Art (Zeichen, Texten, Bildern). Interpretieren ist eine zielgerichtete Tätigkeit, die erforderlich ist, wenn etwas nicht unmittelbar verstanden wird, und deren primäres Ziel es ist, zu einem korrekten Verständnis zu gelangen. Die H. versucht, diese Tätigkeit methodisch anzuleiten und ihre Ergebnisse vernünftig zu beu…
Date: 2019-11-19

Hermetik

(1,373 words)

Author(s): Auffarth, Christoph
H. ist eine Tradition esoterischen Wissens, die im Gewand altägyptischer Weisheit auftritt und sich bes. in der Frühen Nz. entfaltete.1. Die älteste Religion als Wissen für die Wenigen Marsilio Ficino, der wiss. Leiter der Florentiner Platon-Akademie, unterbrach seine Platon-Übersetzung, um 1463 die Weisheit aus dem Alten Ägypten dem lat. sprechenden Europa als Übertragung aus dem Griechischen zu präsentieren [3]. Damit hatten er und die intellektuelle Elite, wie sie glaubten, die Urkunde der ältesten Religion in der Hand, von der schon der griech. Geschichtsschreibe…
Date: 2019-11-19

Heroischer Roman

(751 words)

Author(s): Kraft, Stephan
1. DefinitionDer H. R., auch als höfisch-historischer Roman, höfischer Barock-R. oder heroisch-galanter R. bezeichnet, ist neben dem Schelmenroman die literarhistorisch wichtigste europ. Romanform des Barock mit Schwerpunkten in Frankreich und Deutschland. Es handelte sich oft um sehr umfangreiche Werke, die innerhalb der frühnzl. Dreistillehre (Poetik) dem hohen Stil zugeordnet wurden. Stofflich gehen H. R. zumeist auf historische, nicht selten antike, Quellen zurück, v. a. den griech. Romanautor Heliodor (3./4. Jh. n. Chr.; Antikerezeption), interpretieren di…
Date: 2019-11-19

Herold

(2 words)

s. Wappenkunde
Date: 2019-11-19

Herrnhuter

(792 words)

Author(s): Vogt, Peter
1. BegriffDie H., auch H. Brüder oder Brüdergemeine (engl. Moravians, »Mähren«) genannt, entstanden in den 1720er Jahren als eine Sammel- und Erweckungsbewegung des Pietismus und entwickelten sich in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s zu einer selbständigen kirchlichen Gruppierung, die durch ihre Missions- und Evangelisationstätigkeit in weiten Teilen des protest. Europa sowie in zahlreichen außereurop. Ländern und Kolonialgebieten Verbreitung fand.Peter Vogt2. Die Herrnhuter GemeindeIhre Keimzelle liegt im Ort Herrnhut (Oberlausitz), 1722 von Religionsflüchtlinge…
Date: 2019-11-19

Herrschaft

(5,624 words)

Author(s): Carl, Horst
1. Begriffsdefinition und Positionen der ForschungH. ist ein zentrales Element sozialer Ordnung, ein »Kraftfeld, um das sich die gesellschaftlichen Beziehungen und Spannungen ordnen« [22]. Allgemein wird H. als asymmetrische soziale Wechselbeziehung verstanden, in der eine Person, Gruppe oder Organisation anderen (zeitweilig) Unterordnung aufzwingen und Folgebereitschaft erwarten kann. Der Grad an Allgemeinheit reichte in der Frühen Neuzeit noch darüber hinaus, wenn H. als Ordnungsprinzip des gesamten Kosmos begriffen wurde: J. H. Zedler etwa verstand unter H. 1…
Date: 2020-11-18

Herrschaftssitz

(2 words)

s. Residenz
Date: 2019-11-19

Herrschaftsvertrag

(3 words)

s. Leges fundamentales
Date: 2019-11-19

Herrschaftszeremoniell

(2,862 words)

Author(s): Stollberg-Rilinger, Barbara
1. DefinitionH. bezeichnet alle Arten formal normierter symbolischer Interaktion, in denen Herrschafts- und Rangverhältnisse sinnlich wahrnehmbar präsentiert werden. In diesem Sinne sprach man auch in der Frühen Nz. schon von »Ceremoniel«.Vormodernes H. lässt sich als kollektive Symbol-Sprache verstehen, deren Vokabular aus Gesten (wie Kniefall, Kuss), Anordnungen und Bewegungen im Raum (wie Sitzen, Entgegenkommen), Dingsymbolen (wie Krone, Stab, Thron, Wappen), Lautsymbolen (wie Fanfaren) und Sprachformeln (wie Titeln, Gruß- oder…
Date: 2019-11-19

Herrscherbild

(7 words)

s. Profane Ikonographie | Porträt | Repräsentation
Date: 2019-11-19

Herrscherin

(3,293 words)

Author(s): Jarzebowski, Claudia | Behrends, Jonna
1. Begriff und ForschungH. waren in der Frühen Nz. keine Seltenheit. Diese Feststellung steht in Spannung zu der in der älteren Forschung überwiegenden Auffassung, H. hätten in der Frühen Nz. allenfalls eine Ausnahme dargestellt [25]. Formen weiblicher (= wbl.) Herrschaft (= Hsch.) wurden lange als Sonderfälle klassifiziert und historiographisch marginalisiert [22. 7–63]. Zahlreiche Studien jüngerer Zeit, v. a. aus geschlechtergeschichtlicher und politikhistor. Perspektive, haben das Bild nachhaltig und unumkehrbar verändert [25. 28]; eine Voraussetzung für diese …
Date: 2019-11-19

Herzensgottesdienst

(2 words)

s. Synagoge
Date: 2019-11-19

Herzog

(2 words)

s. Magnaten
Date: 2019-11-19

Heuerling

(2 words)

s. Einlieger
Date: 2019-11-19

Heuschreckenplage

(2 words)

s. Insekten
Date: 2019-11-19

Hexe

(5,399 words)

Author(s): Krampl, Ulrike | Behringer, Wolfgang | Schwerhoff, Gerd
1. Begriff und Hauptcharakteristik der neuzeitlichen HexeAls H. bzw. Hexer werden Menschen bezeichnet, denen von ihrer sozialen Umwelt die Fähigkeit zugeschrieben wird, aufgrund ihrer verborgenen (»magischen«) Kenntnisse und/oder ihrer Verbindung mit übernatürlichen Mächten Schaden an Mensch, Tier und menschlicher Gemeinschaft zu verursachen. H. als Personifikation des Bösen sind im christl. Europa ebenso bekannt wie im vorkolonialen und modernen Afrika und Amerika oder auch im klassischen (China) und gegenwärtigen Asien. Dab…
Date: 2019-11-19

Hexenprozess

(880 words)

Author(s): Schwerhoff, Gerd
1. Ein Sonderfall des Inquisitionsprozesses?Der H. war im Kern ein Inquisitionsprozess, wie er im gesamten Strafrecht der Frühen Nz. zum Einsatz kam. Abgesehen vom frühen 15. Jh. und von Südeuropa wurden die Prozesse meist von weltlichen, nicht von kirchlichen Gerichten durchgeführt. Der H. gilt als ein zentraler Faktor für die Dynamik der Hexen-Verfolgung im 16. und 17. Jh. [7]. Es ist bezeichnend, dass der Göttinger Historiker August Ludwig Schlözer 1782 in Auseinandersetzung mit der letzten Hinrichtung der vermeintlichen Hexe Anna Göldi in Glarus (Schweiz) den Begriff »J…
Date: 2019-11-19

Hexensabbat, Hexenverfolgung

(3 words)

s. Hexe
Date: 2019-11-19

Hexer

(749 words)

Author(s): Krampl, Ulrike
Angesichts der im Rahmen der Hexen-Verfolgung großteils weiblichen Angeklagten und eines überwiegend weiblich definierten Hexenbildes der Frühen Nz. ist der H. bislang noch wenig untersucht worden. Dies lässt jedoch den Männeranteil unter den Verfolgten außer Acht. Die ersten Verfolgungen im 15. Jh. betrafen Männer sogar zahlreicher als Frauen [1]; [8]. Insgesamt stellten Männer im Europa der Frühen Nz. jedoch nur etwa 30 % der gerichtlich wegen Hexerei Verfolgten, wenngleich mit erheblichen regionalen Unterschieden (z. B. Basel 5 %, Island 9…
Date: 2019-11-19

Hexereiliteratur

(878 words)

Author(s): Schnyder, André
1. BegriffDer Begriff H. suggeriert einen terminologischen Status, der ihm jedoch fehlt, und birgt zahlreiche Prämissen. Der erste Wortbestandteil, »Hexerei« (als geschlechtsneutral dem Begriff Hexe vorzuziehen), bezeichnet einen histor. variierenden Tatbestand, der als Konstrukt eine bis in die Spätantike zurückreichende Geschichte aufweist: in seiner seit 1500 elaborierten Form mit Pakt, Teufelsbuhlschaft, Flug, Teilnahme am Hexensabbat und Ausübung von Schadenszauber. Zu berücksichtigen ist ferner, dass bei diesem Verständnis die eurozentrische Pers…
Date: 2019-11-19
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