Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Landesdefensionswesen

(674 words)

Author(s): Pröve, Ralf
Als L. oder Defensionswerk wurde und wird eine in den Grenzen eines Territoriums und in Regie des Landesherrn greifende umfassende Organisation bewaffneter Untertanen aus Stadt und Land, zuweilen adliger Kavallerie und ggf. Festungsbauten bezeichnet; als besonderes Merkmal wird die Erfassung, Ausbildung und Einübung des militärisch qualifizierten Bevölkerungsteils begriffen. Es handelt sich um eine vergleichsweise kurzlebige Variante der Militär-Verfassung des ausgehenden 16. und beginnenden 17. Jh.s, die allerdings im späten 17. und im 18. Jh. zumind…
Date: 2019-11-19

Landesgeschichte

(973 words)

Author(s): Bollbuck, Harald
1. Begriff und BeginnL. ist Historiographie, die sich auf einen landschaftlich abgegrenzten Raum unterhalb der Reichsebene bzw. der gesamtstaatlichen Ebene bezieht; dieser kann durch den Herrschaftsbereich eines Landes, aber auch durch kulturelle, dialektale, wirtschaftliche oder andere Zusammenhänge konstituiert werden. Die räumliche Komponente trennt L. von Lokal-, Stammes- und Volksgeschichte. L. bildete im frühnzl. Geschichts-Diskurs keine eigene Gattung.Als Ausgangspunkt regionaler Landeserfassung gilt die antiquarische Beschreibung Italiens nach (ant…
Date: 2019-11-19

Landesherr

(2 words)

s. Landesherrschaft
Date: 2019-11-19

Landesherrschaft

(1,593 words)

Author(s): Simon, Thomas
1. DefinitionL. lässt sich als die frühnzl. Vorform der modernen Staatsgewalt definieren. L. bezeichnet jene Form von Herrschaft, die die Reichsstände seit dem Ausgang des MA als »Landesherren« über ein von ihnen beherrschtes Territorium und seine Bewohner aufzubauen suchten. Die L. markiert demgemäß eine Etappe im Prozess der Staatsbildung (Staat). Sie zeichnete sich zum einen durch ihre Tendenz zur Flächenhaftigkeit aus, zum anderen durch ihren Anspruch, innerhalb des Territoriums die höchste Oberherrschaft auszuüben, die ihrerseits nur dem Kaiser untergeordnet …
Date: 2019-11-19

Landeshoheit

(2 words)

s. Landesherrschaft
Date: 2019-11-19

Landesjudenschaft

(716 words)

Author(s): Kühn, Christoph
L. (hebr. bne medina oder kehal medina) waren seit dem Ende des MA gemeindeübergreifende jüd. Organisationen in verschiedenen Regionen des Alten Reichs [5. 188–198]. Zu unterscheiden ist zwischen Zusammenschlüssen von Juden zu »Ländern« (hebr. medinot; Sing. medina), die sich zumindest anfangs nur bedingt an Herrschaftsräumen orientierten, und der Um- bzw. Ausbildung von L. als territorialen Körperschaften [4. 53–58]. Auch die Versammlungen der dt. Judenschaft auf Landes- und Reichsebene sollten der Stärkung gemeindeübergreifender Strukturen dienen; s…
Date: 2019-11-19

Landeskirche

(655 words)

Author(s): Schneider, Bernd Christian
Bis zum Ende des 18. Jh.s waren die meisten Territorien des Heiligen Röm. Reiches (von der Duldung der Juden mancherorts abgesehen) konfessionell, ja religiös homogen (vgl. Ius reformandi; Konfessionalisierung); Entsprechendes gilt für die meisten Schweizer Stände und die europ. Königreiche (evang.: skandinavische Reiche; kath.: Frankreich, Spanien). Bürgerliche Rechte waren i. Allg. von der Mitgliedschaft in der einen Konfession bzw. »Religion« des Gebietes abhängig, sodass von »Staatskirchen« gesprochen werden kann.Ausnahmen von der konfessionellen Homogenit…
Date: 2019-11-19

Landesordnung

(619 words)

Author(s): Schennach, Martin
L. bezeichnet einen spezifischen Rechtsquellentyp dt. Territorien v. a. im 16. und 17. Jh. Im Gegensatz zum »Sprachenbabel« [2. 1406] der älteren Sekundärliteratur lassen sich bei einer von der zeitgenössischen Quellensprache ausgehenden Betrachtung folgende Charakteristika einer L. herausarbeiten: (1) Ihr räumlicher Geltungsbereich erstreckte sich auf das ganze betreffende Territorium (Land); (2) an ihrem Zustandekommen waren neben dem Landesfürsten die Landstände in unterschiedlicher Intensität beteiligt; (3) sie war auf eine unbestimmte …
Date: 2019-11-19

Landespost

(877 words)

Author(s): Behringer, Wolfgang
1. DefinitionDie L. war eine für das Alte Reich charakteristische Form des Post-Wesens, die sich im Gegensatz zur Reichspost nur auf einzelne fürstliche Territorien bzw. Länder erstreckte. Die Konkurrenz zwischen den beiden war eine Folge der dualistischen Struktur des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und des Übergangs der meisten Regalien an die Landesfürsten. In Reichen oder Monarchien mit starker Zentralgewalt – dem Osmanischen Reich, China (Chinesische Welt), Russland (Russländische Welt), England,…
Date: 2019-11-19

Landesteilung

(781 words)

Author(s): Brauneder, Wilhelm
L. im weiteren Sinn bedeutet Teilung jeglicher Territorialherrschaft, L. im engeren Sinn Teilung des Herrschafts-Typs Land, der vom Landesherrn (Landesherrschaft) und den Landständen auf der Basis des Landrechts getragen wurde. Beide Arten wurzeln in der im MA ausgebildeten erbrechtlichen Auffassung auch von Herrschaftsrechten, die als Erbschaft mehreren Erben zu gleichen Anteilen zustanden (Erbrecht). Sie bildeten bei Fehlen weiterer Verfügungen eine Erbengemeinschaft, die zum Kondominat führte. In den meisten Fällen kam es jedoch entweder zur L. oder zur …
Date: 2019-11-19

Landesverrat

(675 words)

Author(s): Schnabel-Schüle, Helga
Wie der Hochverrat (engl. high treason, franz. haute trahison) ist L. ein politisches Verbrechen. Sanktioniert wird die versuchte oder vollendete Tat, die auf die Umwälzung der bestehenden Staatsverhältnisse zielt: L. über die Destabilisierung von außen, Hochverrat über die Destabilisierung von innen. Daraus wird deutlich, dass die Anklage des L. wie auch des Hochverrats als politisches Mittel missbraucht werden kann, um Kritik an einem bestehenden politischen System zu unterdrücken [7]. Erst die Verankerung der Presse- und Meinungsfreiheit als durch die Verfass…
Date: 2019-11-19

Landesverweis

(2 words)

s. Verbannung
Date: 2019-11-19

Landfriede

(2,621 words)

Author(s): Carl, Horst
1. BegriffL. bezeichnet seit dem MA eine auf Gewaltverzicht gegründete, räumlich organisierte, ursprünglich zeitlich meist befristete Friedensordnung [17]. Frieden (= F.) sollte dabei im Wesentlichen dadurch erreicht und gewahrt werden, dass anstelle der Selbsthilfe (»Faustrecht«) zur Durchsetzung jeweiliger Rechtsansprüche oder zur Ahndung von Unrecht rechtliche Regelungen und entsprechende Gerichts- oder Schiedsinstanzen verbindlich gemacht wurden. Im engeren Sinne versteht man unter L. auch das Gefüge von Rechtsnormen, welche…
Date: 2019-11-19

Landhandwerk

(8 words)

s. Handwerk | Ländliche Gesellschaft | Ländliches Gewerbe
Date: 2019-11-19

Landjuden

(1,447 words)

Author(s): Ulbrich, Claudia
1. Begriff Mit dem Begriff L. werden die in der Nz. im dt.sprachigen Raum außerhalb der großen städtischen Zentren lebenden Juden bezeichnet. Da das Leben auf dem Lande vom späten MA bis ins frühe 19. Jh. die vorherrschende Form der jüd. Existenz im Alten Reich und in den habsburgischen Erblanden war, wird in der Forschung gelegentlich von der »Phase des L.tums« gesprochen. Neben der räumlichen und zeitlichen Dimension findet sich auch die Gleichsetzung von L. und Nicht-Eliten, die auf die sozialen Bedingungen verweist, unter denen die große…
Date: 2019-11-19

Landkarte

(2 words)

s. Kartographie
Date: 2019-11-19

Ländliche Gesellschaft

(8,859 words)

Author(s): Troßbach, Werner
1. Begriffliche Abgrenzungen: Stadt und LandWährend der Begriff Agrargesellschaft – oft als Entwicklungsstufe gefasst – eine Gesamt-Gesellschaft charakterisiert, kann man von einer L. G. erst sprechen, wenn alternative Lebens- und Produktionsformen einem größeren Personenkreis zugänglich sind. Auf das Gebiet nördl. der Alpen trifft dies seit den Städtegründungen des HochMA zu. »Stadt« und »Land« können bis zu den Agrarreformen des 19. Jh.s u. a. durch rechtliche Kriterien voneinander abgegrenzt werden: So waren Formen personengebundener Abhäng…
Date: 2019-11-19

Ländliches Gewerbe

(2,134 words)

Author(s): Kießling, Rolf
1. Begriff und TypologieLange Zeit von der Forschung vernachlässigt, hat das L. G. als Indikator für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel in der Neuzeit zunehmend an Bedeutung gewonnen. Da der Begriff primär den Standort markiert, umfasst er, wie der des Gewerbes, generell alle nichtagrarischen Tätigkeiten, jedoch im Kontext der ländlichen Gesellschaft, d. h. entweder hauptberuflich oder im Nebenerwerb mit einer Klein-Landwirtschaft verbunden. Die jüngere Forschung hat die große Vielfalt des L. G. herausgestellt, wobei zwischen …
Date: 2019-11-19

Ländliche Unterschichten

(3 words)

s. Unterschichten
Date: 2019-11-19

Landpacht

(2 words)

s. Pacht
Date: 2019-11-19
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