Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Materie

(1,971 words)

Author(s): Snyder, James G. | Meinel, Christoph
1. BegriffBis in die Nz. entwickelten sich Theorien der M. aus weiter ausgreifenden Theorien der Substanz. Bei Überlegungen zu den grundlegenden Entitäten der Wirklichkeit hatten schon die Philosophen der Antike Fragen nach dem unveränderlichen Träger wechselnder Eigenschaften und sich verändernder Substanzen gestellt sowie darüber reflektiert, was (wenn überhaupt etwas) man darüber wissen könne. Die Vorstellung von der M. als der Grundlage der Dinge spiegelt sich in dem griech. Wort hýlē (lat. materia): Wörtlich bedeutet es das Holz eines Baumes, das Material, aus…
Date: 2019-11-19

Materielle Kultur

(2,004 words)

Author(s): Behringer, Wolfgang
1. DefinitionDie M. K. ist konstitutiver Bestandteil der Alltags-Wirklichkeit, sie ist »das augenfälligste und greifbarste Moment von Kultur« [16]. Ihre Produktion ist an geistige u…
Date: 2019-11-19

Mathematik

(616 words)

Author(s): Epple, Moritz
Der Begriff M. geht auf den griech. Plural ta mathēmatiká (»die math. Dinge« – gebraucht u. a. bei Aristoteles –, von griech. máthēma, Gegenstand der »Kenntnis« oder »Lehre«) und die lat. Entlehnung mathematica (u. a. bei Cicero) zurück. In vielen europ. Sprachen sind heute noch Pluralformen gebräuchlich (z. B. engl. mathematics, franz. les mathématiques). Den Sinn einer Beze…
Date: 2019-11-19

Mathematik, musikalische

(719 words)

Author(s): Heesch, Florian
1. Definition und GegenstandZu den mathematischen Wissenschaften innerhalb der Artes liberales zählte bis ins frühe 18. Jh. auch die Musik. Dementsprechend bezeichnete der ma.-nzl. Begriff der musica im Gegensatz zum modernen Begriff Musik keine »organisierte Klanggestaltung« […
Date: 2019-11-19

Mathematische Instrumente

(773 words)

Author(s): Epple, Moritz
Der Gebrauch von Gegenständen zum Messen und Rechnen begleitet die mathematischen Wissenschaften und rechnerische sowie zeichnerische Praktiken seit der Antike. Die Zeicheninstrumente Lineal und Zirkel waren seither ebenso in Verwendung wie verschiedene I. zur Winkelmessung in der Astronomie. Die Entwicklung von M. I. für den astronomischen Bereich nahm in der Blütezeit der arab.-islam. Wissenschaft (10.–13. Jh.) bedeutenden Umfang an. Die großen arab. Beobachtungszentren wie Maragha (13.–14. Jh.) besaßen eigene Werkstätten zur I.-Herstellung. Manche diese…
Date: 2019-11-19

Mathematische Physik

(3 words)

s. Physik
Date: 2019-11-19

Mathematische Strenge

(894 words)

Author(s): Jahnke, Hans Niels
Unter einem strengen Beweis (= Bw.) verstand man in den mathematischen Wissenschaften – und namentlich in der euklidischen Tradition der Geometrie – die Ableitung eines Satzes aus Axiomen und bereits bewiesenen Sätzen durch eine lückenlose und vollständige Kette von rein logischen Schlussfolgerungen ohne Rückgriff auf die Anschauung (synthetischer Bw.). Mit dem Begriff der S. bezeichnete man zunächst das Ideal, jeden math. Bw. in diesem euklidischen Stil zu führen, der auch in nicht-math. Bereichen als Vorbild wirk…
Date: 2019-11-19

Mathematische Wissenschaften

(7,554 words)

Author(s): Epple, Moritz
1. AllgemeinDie M. W. (lat. disciplinae mathematicae) umfassten zunächst die aus der hellenistischen Antike überlieferten Teilbereiche math. Wissens. Ihre Stellung in der Wissenskultur des späten MA war niedrig und eng auf bestimmte Gebiete begrenzt (vgl. u. a. Mathematik, musikalische). Im Laufe des 16. und 17. Jh.s erlebten nicht nur die klassischen Zweige der M. W. eine tiefgreifende Erneuerung, sondern es traten auch neue Bereiche hinzu und verbreiteten sich in der frühnzl. Gesellschaft. Die Refo…
Date: 2019-11-19

Mätresse

(811 words)

Author(s): Hohkamp, Michaela
1. Begriff und gesellschaftliche FunktionDer Begriff M. (vgl. engl. mistress) stammt vom franz. maîtresse (»Herrin«, »Meisterin«) und bezeichnete in der Nz. eine Frau, die ein nicht eheliches Verhältnis mit einem adeligen Mann unterhielt. Sprachlich ohne männliches Gegenstück – zwar hatten Königinnen und Fürstinnen mitunter ebenfalls Liebhaber (so z. B. Königin Caroline Mathilde, Königin von Dänemark und Norwegen, 1767–1772 den Altonaer Arzt Johann Friedrich von Struensee), die in ihrer Funktion als Favorit am Hof jedoch keine offizielle Position einnahm…
Date: 2019-11-19

Matrikel

(686 words)

Author(s): Neu, Tim
Als Quellen- und Forschungsterminus bezeichnet der uneinheitlich gebrauchte Begriff M. unterschiedliche Typen von Schriftgut. Die im 15. Jh. entstandene Entlehnung M. (auch Matricul/Matrikul) und ihre lat. Vorlage matricula (»öffentliches Verzeichnis«) umfassen verschiedene Formen von listenartigen Aufzeichnungen, insbes. Personenverzeichnisse.Im MA begegnet der lat. Begriff in kirchlichen Kontexten und meint überwiegend Listen, welche die Geistlichen einer kirchlichen Institution oder die von ihr ständig unterstützten Bedürftigen…
Date: 2019-11-19

Maunder Minimum [Hinzugefügt 2017]

(1,176 words)

Author(s): Mauelshagen, Franz
1. Nachweis des Maunder MinimumsDas M.M. war eine Phase reduzierter Sonnenaktivität (Sonne) zwischen 1645 und 1715 (Kleine Eiszeit). Es ist nach dem brit. Astronomen Edward Walter Maunder benannt, der sich wie eine Reihe von Vorgängern, darunter Joseph Jérôme Lalande, William Herschel und Gustav Spörer, auf Sonnenfleckenbeobachtungen stützte [5]; [4]; [21]; [20. 78–81]. Maunder selbst sprach mit Bezug auf den genannten Zeitraum von einem »ausgedehnten Sonnenfleckenminimum« ( prolonged sun-spot minimum) [22].Die Bezeichnung »M.M.« geht auf einen Science-Artikel des amer…
Date: 2021-06-18

Mausoleum

(706 words)

Author(s): Erben, Dietrich
M. bezeichnet als architektonischer Gattungsbegriff einen repräsentativen Grabbau und wird bis heute hauptsächlich in diesem Sinn benutzt (Grabmal). Weitere Bedeutungen waren in der Nz. verbreitet und gerieten mit dem Verschwinden des jeweiligen Phänomens weitgehend in Vergessenheit: So wurde M. für einen ephemer errichteten Funeralapparat (lat. castrum doloris, »Trauergerüst«) verwendet; von ihm wurde die Bezeichnung für die lit. Gattung der Toten-Panegyrik abgeleitet; darüber hinaus war das Wort auch für Reliquienschreine von Heiligen (ital. arca) gebräuchlich. M. (…
Date: 2019-11-19

Maut

(2 words)

s. Zoll
Date: 2019-11-19

Mazarinades

(636 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer seit 1850 in der Forschung übliche Begriff M. geht auf La Mazarinade zurück, den Titel einer 1651 von Paul Scarron verfassten lit. Parodie der Ilias (franz. Iliade). Er dient als Sammelbezeichnung für mehr als 4 000 meist sehr polemische Pamphlete, die in Frankreich zur Zeit der Fronde (1648–1653) gegen die Versuche der Krone publiziert wurden, Regierung und Verwaltung im Sinne des Absolutismus zu zentralisieren. Da diese Bestrebungen sich in Kardinal Jules Mazarin verkörperten, dem Vertrauten und Ersten Minister der Regentin Anna von Österreich und ihres minde…
Date: 2019-11-19

Mäzen

(2,571 words)

Author(s): Erben, Dietrich | Schneider, Ute | Rode-Breymann, Susanne
1. DefinitionDer Begriff M. (abgeleitet von Gaius Maecenas, der im 1. Jh. v. Chr. unter Kaiser Augustus als Förderer eines Dichterkreises, darunter Horaz, wirkte) bezeichnet Personen(gruppen) oder Institutionen, die als finanzielle und ideelle Förderer der Wissenschaften oder Künste hervortreten.In der Nz. war die histor. Gestalt des Maecenas neben antiken Quellen durch mehrere Biographien des 17. Jh.s bekannt (u. a. Johann H. Meibom, 1653) [1]. Das dt. Lehnwort M. (Mecenat, Mäcen) ist im 16. Jh. in der Hauptbedeutung »Schutzherr« nachweisbar und verbre…
Date: 2020-11-18

Mechanicus

(6 words)

s. Instrumentenmacher | Maschine | Uhrmacher
Date: 2019-11-19

Mechanik

(4,256 words)

Author(s): Guicciardini, Niccolò | Popplow, Marcus
1. AllgemeinDie M. war in der Nz. tiefgreifenden Veränderungen unterworfen. Im späten 16. Jh. galt sie noch als Wissenschaft der sog. einfachen Maschinen wie Hebel, Flaschenzug, Schraube, schiefe Ebene und Keil (s. u. 3.3). Sie untersuchte, wie sich Lasten mit deren Hilfe bewegen ließen. Im Verlauf des 17. Jh.s verschoben sich Reichweite und Zielsetzung: Hauptgegenstand der von Galilei und seinen Anhängern vertretenen neuen M. wurden Phänomene der Bewegung; ihre Aufgabe lag nun im Studium der Funktionsweise der Natu…
Date: 2019-11-19

Mechanisierung

(4 words)

s. Maschine | Produktivität
Date: 2019-11-19

Mechanismus

(2,191 words)

Author(s): Miller, Jon
1. BegriffDie »mechanische Philosophie« sowie eine neue math. Darstellungsform und eine neue Theorie von der Materie, von deren Eigenschaften und Kräften waren entscheidende Faktoren der wissenschaftlichen Revolution des 17. und 18. Jh.s. Aus dem Blickwinkel des 21. Jh.s lassen sich im frühnzl. Diskurs drei Verwendungsweisen des Worts Mechanik ausmachen.(1) Der alltäglichste Gebrauch bezieht sich auf die Konstruktion und Verwendung von Maschinen wie Pumpen und Mühlen. Im Zug der Wiederentdeckung und Veröffentlichung antiker Texte zur Mechanik und Mathematik (Archimedes…
Date: 2019-11-19

Medaille

(2,045 words)

Author(s): Fried, Torsten
1. Begriff und VorbilderDie M. (engl. medal(lion); franz. médaille; von mittellat. medallia, »Kleinmünze«) ist eine vorzugsweise runde und zweiseitig gestaltete Sonderform der Relief-Plastik, die sich v. a. auf Personen oder Ereignisse bezieht. Trotz ihrer Nähe zur Münze dient sie nicht als Zahlungsmittel im eigentlichen Sinn.Erste Zeugnisse der nzl. M. begegnen in den 1380/90er Jahren in Norditalien (Padua, Venedig) und Frankreich (Duc de Berry). Das neue Medium griff zwar antike röm. Münzbildnisse auf, doch waren v. a. die frühen M. wesentlich größer als antike…
Date: 2019-11-19

Mediation

(1,934 words)

Author(s): Koller, Alexander
1. Begriff und Definition M. bedeutet die Herbeiführung eines Friedens aufgrund von bestimmten vertraglich geregelten Bedingungen zwischen Konfliktparteien durch einen neutralen Vermittler. M. begegnet als Mittel sowohl zur Vermeidung (z. B. Kongress von Cambrai, 1722–1725) wie auch zur Beendigung einer kriegerischen Auseinandersetzung. Die M. ist zu unterscheiden von der Arbitration, bei der sich die im Streit befindlichen Völkerrechtssubjekte dem Schiedsspruch eines einvernehmlich bestimmten Richters unterwerfen [8], und von den sog. »Guten Diensten« (franz. bons …
Date: 2019-11-19

Mediatisierung

(730 words)

Author(s): Hufeld, Ulrich
Bezogen auf die Rechtsverhältnisse im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation bezeichnet M. die Aufhebung der Reichsunmittelbarkeit eines weltlichen Reichsstandes. Das histor. Drama der M. am Ende des 18. und Anfang des 19. Jh.s legt die Unterscheidung zwischen existenzerhaltender M., die Herrschaft nicht beendete, sondern in eine reichsmittelbare (landesunmittelbare) Form überführte, und existenzvernichtender M., der Absorption von Herrschaftsgebieten in einem größeren Territorium, nahe. In der Bezugnahme auf den status immediatus der reichsunmittelbaren Stä…
Date: 2019-11-19

Mediatstadt

(658 words)

Author(s): Keller, Katrin
Entscheidendes Kriterium für die Zuordnung einer Stadt zum Stadttypus der M. ist ein rechtlicher Aspekt: M. des späten MA und der Frühen Nz. unterstanden nicht direkt dem Landesherrn des Territoriums, zu dem sie gehörten, sondern einem adligen Stadtherrn, der direkten Einfluss auf die Stadtentwicklung nehmen konnte. M. als Bestandteile adliger Grundherrschaften waren in fast ganz Europa anzutreffen; ihr Anteil an der Gesamtzahl der Städte war jedoch im Osten Europas – also in den Gebieten, die seit dem 17. Jh. von der sog. Gutsherrschaft geprägt wurden – bes. groß. In Polen, den Länd…
Date: 2019-11-19

Medicinalpolicey

(2 words)

s. Medizinalpolizei
Date: 2019-11-19

Medien

(6,783 words)

Author(s): Zimmermann, Clemens
1. Allgemein 1.1. BegriffIn die heutige M.-Geschichte gehen Ansätze und Kategorien verschiedener Disziplinen (Geschichtswissenschaft, Soziologie, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften, Literaturwissenschaften) und histor. orientierter Subdisziplinen (v. a. Druck- und Buchgeschichte; Buchdruck; Druckmedien) ein. Diese disziplinäre Vielfalt gilt es kategorial produktiv nutzbar zu machen; sie führt indes zu sehr unterschiedlichen Begrifflichkeiten.Insbes. sind M.-Begriffe verschieden weit gefasst. Die übliche Gleichsetzung des Begriffs…
Date: 2019-11-19

Medien, gelehrte

(4 words)

s. Gelehrte Medien
Date: 2019-11-19

Medienrevolution

(6 words)

s. Kommunikation | Kommunikationsrevolution | Medien
Date: 2019-11-19

Medikalisierung

(2,021 words)

Author(s): Eckart, Wolfgang Uwe | Jütte, Robert
1. DefinitionDer Terminus M. geht auf die von der Annales-Schule beeinflusste franz. Medizingeschichtsschreibung zurück [4]. Erstmals wurde der Begriff von dem franz. Historiker Jean-Pierre Goubert definiert [9. 170]. Er verstand unter M. einen Vorgang von langer Dauer, der in der zweiten Hälfte des 18. Jh.s einsetzte und in dessen Verlauf es den Ärzten gelang, ihr mediz. Angebot mit Hilfe des Staates breiten Bevölkerungs-Schichten zu oktroyieren. Es handelt sich also um einen Prozess der Erweiterung des mediz. Marktes, bei dem eine Berufsgruppe…
Date: 2019-11-19

Medikament

(2 words)

s. Pharmazie
Date: 2019-11-19

Medikamentenversuche [Hinzugefügt 2023]

(1,846 words)

Author(s): Rankin, Alisha
1. BegriffM. im engeren Sinne waren vor der Nz. nicht weit verbreitet, da die damalige individualisierende Vier-Säfte- oder Humorallehre der Medizin in der Nachfolge von Hippokrates und Galen die Anwendung von Arzneimitteln ( Medikalisierung) von dem Gleichgewicht der Körpersäfte des je einzelnen Patienten abhängig machte. Dennoch gibt es zahlreiche Beispiele von frühen Ansätzen zu M., insbes. als Selbst- und Tierversuche, Versuche an Familienmitgliedern sowie an vulnerablen Gruppen der Gesellschaft.Bis zum 20. Jh. gab es keine einheitliche Bezeichnung von M. (engl. drug tr…
Date: 2024-02-19

Mediterrane Welt

(4,414 words)

Author(s): Kaiser, Wolfgang
1. Einheit und VielfaltOb die M. W. für die Periode der Nz. als Einheit begriffen werden kann, ist unklar. Die kulturgeographischen Unterscheidungen, etwa zwischen Berg- und Küstenregionen, mit denen der franz. Historiker Fernand Braudel operiert [11. Bd. 1], unterstreichen die besondere Vielfalt einer seit der Antike über religiöse und politische Unterschiede hinweg als kulturelle Einheit gedachten M. W. Die heute als typisch »mediterran« geltende Flora ist – abgesehen von Getreide, Öl-Baum und Wein – das Ergebnis eines seit der…
Date: 2019-11-19

Medizinalordnung

(886 words)

Author(s): Eckart, Wolfgang Uwe
1. Definition und Vorgeschichte M. regelten im 16. und 17. Jh. als herrschaftliche Erlasse, Edikte und Verfügungen in erster Linie das Verhalten der verschiedenen mediz. Berufsgruppen und ihrer Vertreter (Medizinalpersonen) zueinander, bestimmten Ausbildungs- und Qualifikationskriterien und enthielten daneben gelegentlich hygienische (Seuchenvermeidung) und pharmazeutische Anweisungen; sie waren Ausdruck territorial gebundener herrschaftlicher (einschließlich städtischer) Sorge um das gesundheitliche Wohl der Untertanen und Bürger [1]. Der Übergang der M…
Date: 2019-11-19

Medizinalpersonen

(1,528 words)

Author(s): Eckart, Wolfgang Uwe
1. Allgemein Als M. wurden in der Nz. alle Angehörigen nichtakademischer mediz. Berufe gefasst, die ihre Heiltätigkeit für den »gemeinen Mann« [16] an festen Orten oder umherziehend ausübten: M. »sind solche Personen, deren Berufsgeschäfte auf den erkrankten Körper und die Genesung der Kranken abzwecken, als Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Hebammen, Apotheker und Krankenwärter« [1]. Im weiteren Sinne zählten auch sog. Pfuscher (nicht ordnungsgemäß Praktizierende), Storger (Marktschreier), Landfahrer (lat. circumforanei), Quacksalber (Charlatane, ital. ciarlatani)…
Date: 2019-11-19

Medizinalpflanzen

(6 words)

s. Heilpflanzen | Kräuterbücher | Pharmazie
Date: 2019-11-19

Medizinalpolizei

(2,050 words)

Author(s): Pahlow, Louis | Zare, Antje
1. Seuchenpolizei und staatliche Gesundheitsfürsorge 1.1. Instrument staatlicher GesundheitspolitikIn der Nz. rückte die Gesundheit der Bevölkerung in das Interessenfeld des Staates. V. a. im 18. und 19. Jh. fand unter dem Begriff der M. eine umfangreiche Diskussion über Aufgaben und Instrumente einer staatlichen Gesundheitsfürsorge statt. Den Forderungen der Theorie trugen die Staaten Europas z. T. durch unterschiedliche Maßnahmen Rechnung, etwa Medizinalordnungen oder Verbesserung der mediz. Versorgung der Bevölkerung.Ausgehend von der Kameral- und Polizei-Wiss…
Date: 2019-11-19

Medizinalreform (1848)

(735 words)

Author(s): Bleker, Johanna
1. Definition Die M. war eine ärztliche Standesbewegung im Vormärz, der es sowohl um die gesellschaftliche und materielle Besserstellung der Ärzte als auch um eine bessere mediz. Versorgung der Unterschichten ging. Ab Mitte der 1840er Jahre verband der radikale Flügel der M. diese Anliegen mit der Idee der Menschenrechte und der Forderung nach einer demokratischen Verfassung.Johanna Bleker2. Ursachen und VerlaufIn vielen der 39 Teilstaaten des Dt. Bundes befanden sich die studierten Ärzte in einer Zwitterstellung: Im Rahmen der Gewerbeordnungen (Preußen 1810) galt ihre Pra…
Date: 2019-11-19

Medizinische Ausbildung

(10 words)

s. Medizin | Medizinalpersonen | Medizinische Fakultät | Physicus
Date: 2019-11-19

Medizinische Fakultät

(1,106 words)

Author(s): Eckart, Wolfgang Uwe
1. Definition Die M. F. (von lat. facultas medica; »mediz. Fähigkeit«, »mediz. Macht«, im übertragenen Sinne »mediz. Korporation«) findet sich bereits in ma. Universitäten. Sie war im Corpus der Universität autonomer Ort mediz. Ausbildung und Verleiherin mediz. Grade, im Wesentlichen also des Titels eines Lizentiaten (lat. licentia doctorandi; »Lehrbefugnis«) oder eines mediz. Doktortitels (lat. doctor medicinae) nach erfolgter Wissensprüfung (Examen), später auch Wächterin über die Ausbildungsqualifikation der Heilkundigen eines politischen Herrschaftsbereichs.W…
Date: 2019-11-19

Medizinische Geographie

(695 words)

Author(s): Bleker, Johanna
1. Definition M. G. umfasst einerseits die Einbeziehung mediz. Aspekte in die Beschreibung von Orten, Regionen oder Erdteilen (mediz. Topographie ist die M. G. im engeren Sinne), andererseits Untersuchungen zur geographischen Verteilung, Statistik und Ausbreitung bestimmter Krankheiten (geographische Medizin, geographische Epidemiologie und Pathologie).Johanna Bleker2. Aufgaben und ZieleDas leitende Erkenntnisinteresse der M. G. liegt einerseits auf dem Gebiet praktischer sanitärer Maßnahmen, andererseits auf der wiss. Erforschung der Bed…
Date: 2019-11-19

Medizinische Polizey

(3 words)

s. Medizinalpolizei
Date: 2019-11-19

Meersalz

(2 words)

s. Salz
Date: 2019-11-19

Mehrchörigkeit

(763 words)

Author(s): Synofzik, Thomas
1. BegriffAls mehrchörig wird eine Kompositions- oder Aufführungsweise bezeichnet, bei der mehrere Sänger- oder Instrumentengruppen abwechselnd und simultan musizieren. Als Übernahme aus dem jüd. Kultus wurde in der christl. Kirche seit jeher ein Wechselgesang verschiedener Sängergruppen oder aus Vorsänger und Gemeinde zum Vortrag von Psalmen praktiziert. Von diesen einstimmigen Praktiken ausgehend entwickelte sich in der mehrstimmigen Kirchenmusik seit Anfang des 16. Jh.s eine neue Art der Kombination zweier Chorgruppen, indem nicht mehr Vers für Vers im chorw…
Date: 2019-11-19

Mehrsprachigkeit

(2 words)

s. Fremdsprachenkenntnisse
Date: 2019-11-19

Mehrstimmigkeit

(3 words)

s. Satz, musikalischer
Date: 2019-11-19

Meiji-Reform

(2 words)

s. Shogunat
Date: 2019-11-19

Meineid

(2 words)

s. Eid
Date: 2019-11-19

Meinung, öffentliche

(4 words)

s. Öffentliche Meinung
Date: 2019-11-19

Meinungsfreiheit

(4 words)

s. Presse- und Meinungsfreiheit
Date: 2019-11-19

Meister

(1,382 words)

Author(s): Buchner, Thomas
1. ÜberblickDie M.schaft war seit dem MA ein an Voraussetzungen gebundenes Recht der selbständigen Ausübung einer definierten gewerblichen Tätigkeit innerhalb lokaler oder regionaler Grenzen. Dies umfasste neben der Herstellung bzw. dem Vertrieb gewerblicher Güter oder Dienstleistungen die Leitung eines Betriebs, die Ausbildung von Lehrlingen (Lehrzeit) und die Beschäftigung von Gesellen. M.schaft stand an der Spitze des handwerklichen Ausbildungswegs und bedeutete neben rechtlicher und wirtschaftlicher Selbstän…
Date: 2019-11-19

Meistersang

(1,089 words)

Author(s): Schnabel, Werner Wilhelm
1. ReglementsAls M. bezeichnet man eine in bestimmter Weise reglementierte Dicht- und Vortragskunst, die vom 14. bis zum 17. Jh. (vereinzelt bis ins 19. Jh.) – beschränkt auf den dt. Sprachraum mit Schwerpunkt in süddt. Reichsstädten – überwiegend von städtischen Handwerkern gepflegt und im Rahmen gesellschaftlicher Zusammenkünfte präsentiert wurde. Die Lieder (»Bare«), die dabei in ma. Tradition einstimmig und ohne Instrumentalbegleitung vorgetragen wurden, bestanden aus einer ungeraden Strophenzahl, wobei auf zwei metrisch-musikalisch identische »Stollen« jeweils…
Date: 2019-11-19

Melancholie

(769 words)

Author(s): Naphy, William | Dworzak, Angelika
1. Begriff und Ursachen Wörtlich bedeutet M. »Schwarzgalligkeit« (von griech. mélas; »schwarz«; cholḗ, »Galle«) und beschrieb zunächst lediglich das Naturell des melancholischen Menschentyps. Dahinter stand die antike Vorstellung, dass jedes der vier Temperamente (Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker, Phlegmatiker) grundsätzlich von einem der vier Körpersäfte (schwarze und gelbe Galle, Blut und Phlegma) beherrscht werde (Humorallehre). Das Mischungsverhältnis der Säfte, die wiederum in Verbindung zu den vier Elementen (Erde, Luft, Feuer und Was…
Date: 2019-11-19

Melodrama

(779 words)

Author(s): Busch-Salmen, Gabriele
1. BegriffSeit dem 17. Jh. wurde im ital. Sprachgebrauch gelegentlich das dramma per musica, auch opera, als M. bezeichnet. Im 18. Jh. wurde M. (von griech. mélos, »Lied«, »Melodie«, und dráma, »Schauspiel«; franz. mélodrame) vorwiegend in Frankreich, in England und im dt. Sprachraum zu einer Bezeichnung für eine musikbegleitete pathetische Deklamation, die zur einer selbständigen Bühnen- und Konzertgattung wurde [7] (seit 1775 auch die synonymen Termini Monodrama und Duodrama). Trotz kritischer Stimmen, die sich mit der Mischgattung nicht anfreunden wollten, …
Date: 2019-11-19

Memoiren

(1,370 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und BedeutungDer vom lat. memoria bzw. franz. mémoire (»Gedächtnis«, »Erinnerung«) abgeleitete, in alle europ. Kultursprachen übernommene Plural-Begriff M. bezeichnete – wie seine lat. Pendants commentarii (»[Gerichts-]Protokoll«) und adversaria (»[Aufzeichnungen über] das vor Augen Liegende«) – einen juristischen, amtlichen oder diplomatischen Schriftsatz, der Vorgeschichte und Problematik eines zu verhandelnden Konflikts beschrieb. Auch Akademien betitelten die Publikationen ihrer Verhandlungen oft mit »M.« In …
Date: 2019-11-19

Memoria

(6 words)

s. Gedächtnis | Totengedächtnis | Tradition
Date: 2019-11-19

Memorialkunst

(1,018 words)

Author(s): Zerbe, Doreen
1. BegriffAls M. der Nz. bezeichnet man Werke der bildenden Kunst – Malerei, Graphik, Bildhauerei, Architektur –, der Musik, der Literatur sowie auch der darstellenden Kunst, die dem Gedächtnis (lat. memoria) einer verstorbenen Person dienen (Totengedächtnis). Sie hatten je nach Epoche in unterschiedlicher Weise relig.-liturgische, soziale und historiographische Funktionen [6]. In erweitertem Sinne bezeichnet M. Objekte, die Personen und Ereignisse in der Erinnerung einer Gruppe bewahren und damit das kollektive Gedächtnis dieser Gruppe konstruieren helfen…
Date: 2020-11-18

Memorialstiftung

(729 words)

Author(s): Rößner-Richarz, Maria
Als M. gelten Stiftungen, die der Schaffung eines Gedächtnisses dienten. Zu unterscheiden sind Formen der individuellen religiösen und liturgischen Memoria (wie Mess-, Gebets- oder Kirchenstiftungen) von Formen der sozialen Memoria (wie Armen- und Studienstiftungen). Während im MA v. a. Angehörige des Hochadels und hohen Klerus sowie des begüterten Stadtbürgertums als Stifter wirkten [3]; [10], traten seit dem SpätMA, begünstigt durch Individualisierung und Territorialisierung, auch weitere Kreise des Adels als Wohltäter in Kirche und Gesellschaft hervor.Für den Adel…
Date: 2019-11-19

Menagerie

(3 words)

s. Zoologischer Garten
Date: 2019-11-19

Mennoniten

(2 words)

s. Täufer
Date: 2019-11-19

Menschenfresserei

(2 words)

s. Kannibalismus
Date: 2019-11-19

Menschenrechte

(7,738 words)

Author(s): Klippel, Diethelm
1. Definition und ÜberblickUnter M. und Bürgerrechten (= B.), franz. droits de l’homme et du citoyen, engl. human and civil rights – häufig unter den Begriffen »Grundrechte« (= G.) oder »Freiheitsrechte« (= F.) zusammengefasst –, versteht man grundlegende subjektive Rechte des Individuums, die eine höhere Wertigkeit als einfache subjektive Rechte aufweisen und bestimmte Freiheits-Räume insbes. gegen den Staat abschirmen. Seit dem Ende des 18. Jh.s sind sie meist in Verfassungsurkunden garantiert. M. kommen allen Menschen zu, unabhängig von der Staatsbürgerschaft, all…
Date: 2019-11-19

Menschen- und Bürgerrechtserklärungen

(2,160 words)

Author(s): Bader-Zaar, Birgitta
1. Rechtliche und politische Bedeutung Freiheit und Gleichheit waren die Schlüsselbegriffe, mit denen sich die in den revolutionären Umbrüchen des 18. und 19. Jh.s proklamierten M. u. B. gegen eine hierarchische Ständeordnung und absolutistische Herrschaft richteten (Absolutismus; Ständegesellschaft; Revolution). Mit ihrer Proklamation der unantastbaren und unveräußerlichen Rechte des Menschen und Bürgers in Form eines Rechtstexts – entweder für sich oder als Bestandteil einer Verfassung – verwirklichten sie u. a. naturrechtliche Forderungen (Naturrecht …
Date: 2019-11-19

Menschenwürde

(1,251 words)

Author(s): Klippel, Diethelm | Paulus, Maria Elena
1. BegriffDer Begriff der M. (lat. dignitas hominis, franz. dignité de l'homme, engl. human dignity) gilt als schwer fassbar; es ist von »Problemen und Paradoxien« [7], von Mehrdeutigkeit und »notorischer Unbestimmtheit« [14. 17] die Rede. Über die Aussage hinaus, dass es sich um eine anzuerkennende Eigenschaft des Menschen handelt, hängen seine jeweilige Definition und histor. Entwicklung einerseits vom Menschenbild (Humanität), andererseits vom Begriff der Würde ab. Obwohl eine umfassende Monographie zur Ideen-, Kultur- und Rechtsgeschichte der M. bisher f…
Date: 2019-11-19

Mensch, Menschheit

(4,650 words)

Author(s): Rüsen, Jörn | Jordan, Stefan
1. AllgemeinBiologisch versteht man unter »Mensch« (= M.) die Subspezies homo sapiens sapiens, ein in Gesellschaft lebendes Säugetier, das sich durch aufrechten Gang und den Gebrauch von Werkzeugen zur Beherrschung seiner Umwelt auszeichnet. Die Begriffe M. (griech. ánthrōpos, lat. homo) und Menschheit (= Mh.; lat. humanitas bzw. humane genus; vgl. griech. anthrṓpinon génos) wurden der Nz. als feste griech. und lat. Termini überliefert. Mit ihnen verband sich eine aus Antike und Christentum gespeiste Geschichte philosophischer (naturkundlicher, e…
Date: 2020-11-18

Mensch-Tier-Verhältnis

(3 words)

s. Human-Animal Studies
Date: 2021-06-18

Menstruation

(6 words)

s. Blut | Gynäkologie | Körper
Date: 2019-11-19

Mentalitäten

(1,975 words)

Author(s): Gareis, Iris
1. BegriffDer dt. Begriff M. leitet sich vom franz. mentalité her, das seinerseits auf das lat. mens (»Geist«, »Denkart«) zurückgeht. Als wiss. Terminus bezeichnet M. das Ensemble der Einstellungen, Haltungen und Denkweisen, die den normalen, üblichen Handlungen und Verhaltensweisen eines Kollektivs zu einer bestimmten Zeit zugrunde liegen [7. 476]; [8. XXI]; [1. 18]. M. sind jeweils zeitgebunden und unterliegen histor. Veränderungen. Es handelt sich daher nicht um in sich geschlossene Systeme, sondern um Gefüge verschiedener Elemente, die mit an…
Date: 2019-11-19

Mercuries

(932 words)

Author(s): Behringer, Wolfgang
1. Begriff und HerleitungAls M. wurden im 17. Jh. die politischen Zeitungen bezeichnet, da sie v. a. in England meist den Namen des röm. Götterboten Mercurius im Titel trugen. Während in den 1620er Jahren der Begriff coranto üblich war, dominierten dort seit 1641 Merkur-Titel so sehr, dass periodische Zeitungen summarisch als M. bezeichnet wurden. Erst nach der Restauration ab 1660 etablierten sich daneben die gazettes und nach den 1690er Jahren Zeitungstitel, die direkt auf das Post-Wesen Bezug nahmen (Postzeitung).In der internationalen Forschung wird die Einführung d…
Date: 2019-11-19

Merkantilismus

(2,468 words)

Author(s): Sokoll, Thomas
1. Begriff und Probleme der DefinitionUnter M. (von lat. mercator, »Händler«) versteht man (1) die vom späten 16. bis zur Mitte des 18. Jh.s vorherrschende Wirtschafts-Theorie, die darauf zielte, die gewerbliche Produktion und den Export von Fertigwaren zu steigern, um Handelsgewinne zu erzielen und den Reichtum sowie die Edelmetall-Reserven des eigenen Landes auf Kosten anderer zu vermehren; (2) die praktische Umsetzung dieser Ansätze in der Wirtschaftspolitik der europ. Nationalstaaten im Zeitalter des Absolutismus, v. a. auf den Gebieten der Außenhandels-…
Date: 2019-11-19

Mesmerismus

(910 words)

Author(s): Hochadel, Oliver
1. Ursprung und MethodeDie »Erfindung« des M. lässt sich auf 1774/75 datieren. Der in Wien tätige dt. Arzt Franz Anton Mesmer glaubte, bei seiner Behandlung ein den Organismus bestimmendes Fluidum entdeckt zu haben, das er als animalischen Magnetismus bezeichnete und das später auch »thierischer« Magnetismus oder eben M. genannt wurde. Gemeint ist ein »Lebensmagnetismus« im Gegensatz zum »mineralischen« Magnetismus. Mesmer löste bei seinen Patienten (meist Frauen) Konvulsionen (Schüttelkrämpfe) aus und heilte dadurch angeblich verschiedenste Gebrechen.Der M. verschmil…
Date: 2019-11-19

Messe

(3,787 words)

Author(s): Körndle, Franz | Denzel, Markus A.
1. KatholischS. Gottesdienst2. Musik 2.1. Entstehung des mehrstimmigen Ordinarium missae Im 14. Jh. begannen Musiker damit, mehrstimmige Kompositionen zu den Teilen des Ordinarium missae ( Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei sowie damals oft auch Ite missa est) zu einem mehrteiligen Zyklus zusammenzustellen (Gottesdienst). Aller Wahrscheinlichkeit nach sind die Sätze der M. von Barcelona, Tournai und anderen nicht jeweils einem einzelnen Komponisten zuzuschreiben, sondern als Sammlungen zu werten, die auf unterschiedliche Autoren zurückgehen. Die von Guillaume …
Date: 2019-11-19

Messer

(4 words)

s. Besteck | Schneidegerät
Date: 2019-11-19

Messestadt

(674 words)

Author(s): Keller, Katrin
Der Stadttyp der M. ist ein Spezialfall der Handelsstadt. Wie die Abgrenzung von Messe und Jahrmarkt ist auch die Differenzierung von M. und Handelsstadt in der Nz. oft schwierig; in beiden Fällen gibt es fließende Übergänge. Generell entwickelten sich M. bereits im MA aus bedeutenden Handelsstädten; diese Entwicklung war mit einem Akt zusätzlicher Privilegierung verbunden (Privilegien). M. verfügten über noch weitergehende Handels-Freiheiten als Handelsstädte i. Allg., die es insbes. auch Kaufleuten aus weit entfernten Regionen erlaubten, in der …
Date: 2019-11-19

Messfrömmigkeit

(2 words)

s. Gottesdienst
Date: 2019-11-19

Messias

(1,000 words)

Author(s): Riemer, Nathanael
1. Begriff und VoraussetzungenMit dem Begriff M., der gräzisierten Form des hebr. Wortes maschiach (»Gesalbter«), bezeichnet die hebr. Bibel Personen, die durch eine Salbung zu einem Führungsamt (Priester, König, Prophet) berufen werden. Im Zuge der Exilierung entstand die Vorstellung von einem in politischer, sozialer und religiöser Hinsicht idealen Herrscher davidischer Abstammung [5]. Nach der Zerstörung des ersten Tempels (587/86 v. Chr.) wurden mit dem M. politisch-restaurative und utopische Hoffnungen verknüpft, die bis in das heutige Judentum nachwirken: Befrei…
Date: 2020-11-18

Messing

(2 words)

s. Kupfer
Date: 2019-11-19

Messinstrumente

(3 words)

s. Wissenschaftliche Instrumente
Date: 2019-11-19

Messrelation

(895 words)

Author(s): Behringer, Wolfgang
1. Begriff und EntstehungDie M. war eine neue Textgattung des 16. Jh.s, die zur Entwicklung einer politischen Öffentlichkeit beitrug: Nachrichten-Bücher (News Book), die für den Herbsttermin der Frankfurter Buchmesse, wenig später auch zum Ostertermin – also zweimal jährlich –, produziert wurden. Die M. knüpften nicht an das Genre der »Newen Zeitungen« an, sondern beförderten geschriebene Zeitungen (Aviso) von seriösen Korrespondenten oder Agenten (Nachrichtenagentur) zum Druck. Wie die Fuggerzeitungen zeichneten sie sich durch gehobenen Stil und V…
Date: 2019-11-19

Messung

(6 words)

s. Metrologie | Quantifizierung und Messung
Date: 2019-11-19

Mestizaje

(2,145 words)

Author(s): Büschges, Christian
1. Mestizaje zwischen Biologie und KulturDer span. Begriff M. bezeichnet die biologische und kulturelle »Vermischung« verschiedener ethnischer (= ethn.) Gruppen; er entstand im Zuge der span. Eroberung Amerikas (Konquista). Schon bald nach der europ. Landnahme kam es zwischen den Eroberern und der indigenen Bevölkerung (Indianer) zu sexuellen Kontakten. Die daraus hervorgehenden Nachkommen wurden als Mestizen (span. mestizos, »Mischlinge«) bezeichnet. Das hieraus abgeleitete Wort M. wurde in der histor. Forschung auf alle Formen ethn. »Vermischung« z…
Date: 2019-11-19

Metall

(2,744 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Begriff und DefinitionDie Bedeutung der M. für die Entwicklung der materiellen Kultur zeigt sich zunächst daran, dass verschiedene Epochen der Menschheitsgeschichte nach der Nutzung von M. unterschieden werden. So wurde die Steinzeit von einer »M.-Zeit« abgelöst, die wiederum in Kupfersteinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit unterteilt wird. Epochen oder Phasen besonderer Prosperität werden als »goldene Zeitalter« bezeichnet; schon die antiken Dichter Hesiod und Ovid unterschieden ein »Goldenes« und ein »Silbernes Zeitalter«. Spezifische Eigenschaften werden…
Date: 2019-11-19

Metallgewerbe, Metallhütte

(5 words)

s. Metall | Verhüttungstechnik
Date: 2019-11-19

Metallurgie

(902 words)

Author(s): Priesner, Claus
1. BegriffUnter M. (Hüttenkunde) versteht man einerseits die Verfahren, die zur Gewinnung von Hüttenprodukten, also zur Ausbringung von Metallen aus ihren Erzen, angewendet werden (Verhüttungstechnik), andererseits das Studium der Eigenschaften von Metallen und Metalllegierungen, deren Herstellung und Verarbeitung.Claus Priesner2. Entwicklung im Alten ReichDie M. galt zunächst als eine (Handwerks-)Kunst; ab dem 16. Jh. zeichneten sich verstärkte Bemühungen ab, sie auf eine wiss. Grundlage zu stellen. Zwei Werke waren dafür maßgeblich: Vannoccio Biringuccios Della p…
Date: 2019-11-19

Metamorphose

(712 words)

Author(s): Toepfer, Georg
Der Ausdruck M. (griech. metamórphōsis; »Umgestaltung«, »Verwandlung«) geht auf die antike Vorstellung der Verwandlung göttlicher oder menschlicher Wesen in Tiere, Pflanzen oder anorganische Stoffe zurück. Bekannt geworden ist er v. a. durch Ovids Metamorphosen (1. Jh. n. Chr.), die der Nachwelt eine Vielzahl griech.-röm. Verwandlungsmythen überlieferten. Das biologische Phänomen der M. wurde u. a. von Aristoteles beschrieben und war ebenfalls seit der Antike bekannt.Den Ausdruck selbst führte allerdings erst 1590 der engl. Naturkundler Thomas Moufet in die Natur…
Date: 2019-11-19

Metaphysik

(3,122 words)

Author(s): Sparn, Walter | Schmidt-Biggemann, Wilhelm
1. DefinitionM. (mittellat. metaphysica, von griech. ta metá physiká, »das, was [im Kanon der aristotelischen Lehrbereiche] nach der Natur kommt«) ist der seit der Antike überlieferte Name für eine theoretische Disziplin, die sich nicht mit einzelnen Gegenständen als solchen befasste, sondern mit allem, insofern es ist und (daher auch) gedacht werden kann: dem Sein alles Seienden. Die M. galt daher seit Aristoteles als »Erste Philosophie«, d. h. als Leitdisziplin der Wissenschaft überhaupt. Zu den Themen der M. gehörte nicht nur das Sein der Dinge der Welt u…
Date: 2019-11-19

Metempsychose

(2 words)

s. Reinkarnation
Date: 2020-11-18

Meteore [Hinzugefügt 2018]

(7,965 words)

Author(s): Sieglerschmidt, Jörn
1. Definition und AllgemeinesIm griech. Wortsinn galt als M. ( metéōros) alles, was hoch in der Luft erhoben oder schwebend war, und bezog sich auf sämtliche physikalische Erscheinungen zwischen Erdmittelpunkt und Himmelssphären. Zugleich wurde der Begriff bereits in der Antike auf seelische (Seele) und geistige (Geist) Prozesse angewandt, ein Sich-Erheben über die Erde, ein dort Sich-Verlieren, das Bauen von Luftschlössern, wolkiges Denken. Eben diese metaphorische Bedeutung wurde insbes. von Aristophanes spöttisch genutzt [30. 4].Als M. wurden elementare Prozesse a…
Date: 2021-06-18

Meteorologie

(791 words)

Author(s): Fritscher, Bernhard
1. Erbe der Antike Ihrer ursprünglichen, v. a. durch Aristoteles geprägten Konzeption nach war die M. (von griech. meteōrología) die Lehre von den Ursachen der (unbelebten) Erscheinungen der sog. sublunaren Sphäre (»unterhalb des Mondes«); damit umfasste sie neben atmosphärischen Phänomenen (Blitz, Donner, Regen, Wind usw.) auch terrestrische Erscheinungen (Vulkane, Erdbeben, Mineralien, Quellen etc.). Ihre nzl. Geschichte zeigt ein eigentümliches Nebeneinander von einerseits antik-ma., andererseits die Moderne …
Date: 2020-11-18

Methode

(1,726 words)

Author(s): Walther, Gerrit | Schliesser, Eric
1. Bedeutung und BegriffEine M. – ein planmäßiges, standardisiertes Verfahren, Informationen zu gewinnen, zu prüfen und zu einer Wissensordnung zu formieren – ist in allen Wissensgesellschaften ein unabdingbares Moment gelehrter Tätigkeit. Charakteristisch für die Entwicklung der M. im nzl. Europa war ihre fortschreitende Emanzipation von den Inhalten dieses Wissens. Hatte sie anfangs als Lehr- und Beweis-Verfahren von Theorien und Dogmen, Traditionen und Autoritäten gedient, die unabhängig von ihr entstanden und bestanden, rückte sie im Laufe der N…
Date: 2019-11-19

Methodisten

(794 words)

Author(s): O’Malley, Steve
1. Entstehung in GroßbritannienMethodismus (= Ms.) bezeichnet eine Gruppe von Evangelischen Kirchen, die heute mit ca. 35 Millionen festen Mitgliedern (und 70 Millionen »Freunden«) zu den größten weltweit zählt. Der (zunächst als Spottname gebrauchte) Begriff leitet sich von der strengen Disziplin »methodischer« geistlicher Rechenschaft her.Der Ms. war der Kulminationspunkt verschiedener im europ. Pietismus wurzelnder religiöser Strömungen, die im 18. Jh. eine laizistische Erweckungsbewegung ( First Great Awakening) innerhalb der Kirche von England beeinflu…
Date: 2019-11-19

Metrik

(1,985 words)

Author(s): Moennighoff, Burkhard
1. Zum BegriffM. ist erstens die Wissenschaft von den Versen; sie beschreibt diese in systematischer und histor. Hinsicht. Insofern ist M. ein Disziplinenbegriff, der gleichberechtigt z. B. neben dem der Stilistik und dem der Editionslehre steht. Zweitens ist M. ein Oberbegriff für Reim-, Vers- und Strophenformen sowie für die Regeln, nach denen diese Formen gebildet sind. In diesem Sinn kann von der M. des Blankverses oder der M. der Lutherstrophe die Rede sein [6].Die Grundbegriffe der M. beziehen sich auf den Reim, den Vers und die Strophe. Für jedes dieser Phänomene sin…
Date: 2019-11-19

Metrologie

(2,179 words)

Author(s): Pfister, Ulrich
1. BegriffeDie M. ist die Lehre von Maß und Gewicht (= Ma. u. G.). Sie umfasst heute internationale und nationale Organisationen zur Standardisierung und exakten Bestimmung von Ma. u. G., zur Gewährleistung der exakten Eichung von Messgeräten sowie zur Aus- und Weiterbildung von Eichbeamten. Die M. entstand im 19. Jh. mit der internationalen Etablierung des metrischen (= metr.) Systems (s. u. 3.). Als Metrologen bezeichnet die histor. Forschung zudem im 18. Jh. wirkende Autoren – Mathematiker, Physiker…
Date: 2019-11-19

Metropole

(3,479 words)

Author(s): Bley, Helmut
1. AllgemeinAls M. (von griech. mētrópolis, »Mutterstadt«, »Hauptstadt«) im Sinne von »Laboratorien der Moderne« [6] werden für das 19. Jh. zentrale europ. Städte charakterisiert, v. a. Paris und London, am Ende des 19. Jh.s auch Berlin; der Begriff rückt also den Großstadt-Charakter, ihre Nähe zur Industrialisierung, aber ebenso ihre Rolle als politisches und kulturelles Experimentierfeld in den Vordergrund. Für das 20. und 21. Jh. zielt der Begriff M. auf die herausragende Funktion einer Stadt im globalisierten W…
Date: 2021-07-26

Metrum

(4 words)

s. Metrik | Rhythmus
Date: 2019-11-19

Metzger

(813 words)

Author(s): Strieter, Claudia
1. AllgemeinDer Beruf der M. (oberdt.) oder Fleischer (niederdt.) bzw. Schlachter (auch Metzler, Fleischhacker/-hauer) war ein vorwiegend städtischer und bereits im 15. Jh. weitgehend in Zünften organisierter Bereich des Nahrungsmittelgewerbes, der für die Versorgung der Bevölkerung mit Frischfleisch zuständig war (Fleischkonsum). Den Einkauf, das Schlachten und das Zerlegen des Viehs besorgte der Meister in der Regel mit höchstens zwei Gesellen und einem Lehrling. Beim Einkauf des Viehs kam es darauf an, das Gewicht richtig zu schät…
Date: 2019-11-19

Mexikanisch-US-Amerikanischer Krieg

(4 words)

s. US-Amerikanisch-Mexikanischer Krieg
Date: 2019-11-19

Mezzadria

(2 words)

s. Halbpacht
Date: 2019-11-19

Mezzotinto

(2 words)

s. Druckgraphik
Date: 2019-11-19

Mfecane

(6 words)

s. Staatenbildung, außereuropäische | Südafrikanische Welt
Date: 2019-11-19
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