Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Vertragsfreiheit

(2 words)

s. Privatrecht
Date: 2019-11-19

Vertragshafen

(1,520 words)

Author(s): Kuhfus, Peter
1. Begriff und geschichtliche BedeutungDurch die beiden Opiumkriege (1839–1842, 1856–1860) erzwangen England und Frankreich die Öffnung von sechzehn chines. Häfen (vgl. Ungleiche Verträge). Diese bildeten die Erweiterung eines Netzes von Handels-Faktoreien, das seit dem 16./17. Jh. von den europ. Kolonisatoren an den Küsten Süd- und Südostasiens angelegt worden war [14. 2 f.]. Im Englischen hießen sie zunächst ports open to foreign commerce (»für fremden Handel geöffnete Häfen«), open ports etc., bis sich rasch die Bezeichnung treaty ports (V.) durchsetzte; im Chinesi…
Date: 2019-11-19

Vertragstheorie

(792 words)

Author(s): Weber, Wolfgang E.J.
1. Grundlagen Die nzl. Vorstellung, dass Staat, Verfassung und ökonomisch-soziale Ordnung auf einer rechtsförmigen Vereinbarung der Beteiligten nach Maßgabe ihres gegenseitigen Nutzens zu gründen hätten, entstand seit der Mitte des 17. Jh.s und setzte sich seit der zweiten Hälfte des 18. Jh.s durch. Ihr ging ein komplexer Prozess der Verschmelzung, Differenzierung und Transformation älterer christl. Bundes- und Bündnis-Vorstellungen, röm.-rechtlicher Prinzipien und humanistisch-konfessioneller Ansätze voraus.Den Kern der christl. Tradition machte die bibl…
Date: 2019-11-19

Vertreibung

(10 words)

s. Diaspora | Exil | Glaubensflüchtlinge | Verbannung | Zwangsmigration
Date: 2019-11-19

Verwaltung

(4,030 words)

Author(s): Wieland, Christian
1. Begriffsbestimmung und GrundlagenV. (engl./franz. administration) mit dauerhaftem institutionellen Gefüge, genau umschriebenen sachlichen Zuständigkeiten und festen Satzungen zur Regelung ihrer internen Abläufe sind ein Kennzeichen entwickelter moderner Staaten. Neben polit. Verbänden – Reichen/Imperien, Monarchien, Republiken, Städten und Dörfern – besaßen und entwickelten in der Nz. auch auf freiwilligem Zusammenschluss beruhende Körperschaften (Universitäten, Bruderschaften), wirtschaftliche Organisationen sowie die…
Date: 2019-11-19

Verwaltungsgerichtsbarkeit

(735 words)

Author(s): Olechowski, Thomas
Der Begriff V. scheint in den Quellen nicht vor 1848 auf. Obwohl im Grunde nur eine Eindeutschung des im Vormärz geläufigen Ausdruckes Administrativjustiz, wird mit V. doch etwas wesentlich anderes bezeichnet: Während Erstere eine Kontrolle der Tätigkeit von Verwaltungsbehörden durch andere Verwaltungsbehörden meint, liegt echte V. nur dann vor, wenn diese Kontrolle von unabhängigen Gerichten vorgenommen wird (vgl. Verwaltungsrecht) [10. 7 f.]. Die Einführung der V. in Deutschland war ein Kompromiss der – dem Vorbild Englands folgenden – »justizstaatlichen« Forderungen, …
Date: 2019-11-19

Verwaltungsrecht

(1,993 words)

Author(s): Simon, Thomas
1. Begriff und Entstehung V. umfassen die Rechtssätze, »welche die Tätigkeit der öffentlichen Verwaltung regeln«, die aber gleichermaßen die Beziehungen zwischen der Verwaltung (= Vw.) und dem Bürger normieren und somit auch »Rechte und Pflichten für den Bürger« im Verhältnis zur Vw. begründen [9. 37].Das moderne V. »wurde geformt von den Rahmenbedingungen des Frühkonstitutionalismus« [14. 240]. Seine Grundkonzeption ist untrennbar mit dem Rechtsstaatsprinzip verbunden, d. h. mit der Vorstellung, dass der Staat an die förmlichen, vom Parlament verabschiedeten Gesetze jed…
Date: 2019-11-19

Verwaltungsstadt

(2 words)

s. Amtsstadt
Date: 2019-11-19

Verwandtenehe

(866 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Rechtliche RahmenbedingungenDas kanonische Recht der kath. Kirche schränkt Eheschließungen zwischen Verwandten (Verwandtschaft; = Vw.) stark ein. Waren ursprünglich Ehen bis zum siebten Vw.-Grad verboten, wurden diese Bestimmungen im Vierten Laterankonzil von 1215 auf den vierten Vw.-Grad reduziert (vgl. Inzest 2.), allerdings bei strengerer Berechnung dieser Grade. Diese Regelung des kath. Kirchenrechts ist im Prinzip noch heute gültig. Das kanonische Recht dehnte die für eine Eheschließung verbotenen Vw.-Grade zudem auf die Schwieger-Vw. aus. Auch…
Date: 2019-11-19

Verwandtschaft

(4,128 words)

Author(s): King, Steven | Mahlerwein, Gunter
1. DefinitionV. wird als über die Familie (Vater, Mutter, Kinder) hinausgehende soziale Beziehungen zwischen mehreren Personen definiert, die entweder über gemeinsame Abstammung (Deszendenz) oder als Folge von Eheschließungen (Schwägerschaft, Affinal-V.) konstituiert werden [19. 19]. Dabei unterliegt die Reichweite, mit welcher der Begriff der V. in jeweiligen Kontexten ausgelegt wird, kulturellem und histor. Wandel [41]. In westeurop. Gesellschaften überwiegt das bilineare Verständnis von V., das sich auf männliche und weibliche Vorfahren bezieht.V. wird in den S…
Date: 2019-11-19

Verwandtschaftsterminologie

(812 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. Grundlagen und sprachliche TypologieEine wichtige Quelle für die Rekonstruktion des Struktur- und Bedeutungswandels von histor. Verwandtschafts (= Vw.)-Beziehungen ist die Terminologie. Insbes. die Anthropologie und Ethnologie (vgl. Ethnographie) zogen die V. früh für die Analyse von Sozialstrukturen heran [5]. Dabei wird davon ausgegangen, dass Veränderungen in der V. Folgen von sozialstrukturellem Wandel sind. Wenn in manchen Kulturen bestimmte Vw.-Grade nicht bezeichnet werden, so kommt ihnen dort vermutlich auch keine spezifis…
Date: 2019-11-19

Verzierung, musikalische

(777 words)

Author(s): Synofzik, Thomas
V. (auch: Ornamente, Manieren) können als untergeordnete Schichten des musikal. Satzes angesehen werden. Dabei werden die strukturtragenden Hauptnoten – oft durch Aufteilung in kleinere Notenwerte – belebt, oder es werden mehrere solcher Hauptnoten durch zusätzliche Töne verbunden. Da es sich um untergeordnete Satzschichten handelt, bleibt die Hinzufügung von V. zur Komposition häufig dem Ausführenden überlassen (Improvisation).In der traditionellen Kontrapunkt-Lehre gab es neben dem regulären Vorkommen des contrapunctus simplex ( punctus contra punctum, »Note gege…
Date: 2019-11-19

Verzweiflung

(890 words)

Author(s): Lederer, David
1. BegriffV. (lat. desperatio, »Hoffnungslosigkeit«) ist eine frühnzl. Bezeichnung für eine Neigung zum Suizid (Selbsttötung), manchmal auch für diesen selbst. Als Tod-Sünde paarte man in der ma. und frühnzl. Kunst die V. mit der Tugend der Hoffnung (lat. spes), so etwa Giottos Darstellung der sieben Laster und sieben Tugenden in der Arenakapelle zu Padua (1304–1306). Der Begriff V. leitet sich zum einen vom antiken Verständnis der Aussichtslosigkeit des Fortbestehens alles Materiellen ab; zum anderen setzte sich seit dem MA mit der Verbreitung de…
Date: 2019-11-19

Veteran

(1,415 words)

Author(s): Roth, Florian
1. BegriffsgeschichteDer Begriff V. (von lat. vetus, »alt«; franz. vétéran) wurde schon in antiken Quellen speziell für den Bereich des Militärs verwendet. In der Röm. Republik galten neben altbewährten Soldaten (= Sd.) jene Bürger als veterani, die nach der Ableistung des Militärdienstes ehrenhaft aus dem Heer entlassen worden waren. Während der Prinzipatszeit und der Spätantike umfasste der V.-Begriff diejenigen Sd., welche die Armee am Ende ihrer Dienstzeit, aufgrund kaiserlicher Begünstigung oder wegen Invalidität verließen; …
Date: 2019-11-19

Veterinärmedizin

(961 words)

Author(s): Schöller, Rainer G.
1. Aufgaben und Ausbildung Die V. befasst sich mit der Prävention, Diagnose und Therapie der Krankheiten von Wildtieren und Nutztieren. Darüber hinaus umfassen die tierärztlichen Tätigkeiten veterinärpolizeiliche und -hygienische Aufgaben (Fleischhygiene) sowie die Beratung von Tier-Besitzern in Fragen der Tierzucht, -ernährung (Futter) und -haltung (u. a. bei Geburtshilfe und Kastration).Als akademische Disziplin etablierte sich die V. erst seit der zweiten Hälfte des 18. Jh.s durch die Einrichtung einschlägiger Lehrstätten. Die erste École vétérinaire wurde 1762…
Date: 2019-11-19

Vetorecht

(708 words)

Author(s): Pörtner, Regina
1. Begriff Im modernen verfassungsrechtlichen und polit. Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff V. das Recht des aufschiebenden oder grundsätzlichen Einspruchs (des suspensiven bzw. absoluten Veto) eines Verfassungsorgans gegen Beschlüsse eines anderen mit dem Ziel, diese Maßnahmen zu verhindern. In modernen Repräsentativsystemen reflektiert v. a. das suspensive V. das Prinzip der Gewaltenteilung und Kontrolle demokratisch legitimierter staatlicher Organe. Über ein suspensives Veto verfügen z. B. das brit. Oberhaus ( House of Lords) gegen bestimmte Beschlüsse …
Date: 2019-11-19

Vetternwirtschaft

(715 words)

Author(s): Mahlerwein, Gunter
Der bereits in der Nz. verwendete Begriff der V. umschreibt durch Verwandtschaft begründete Geflechte innerhalb von Gruppen politischer und wirtschaftlicher Entscheidungsträger und deren von familiärem Eigeninteresse gelenkte Handlungsstrategien [3. 227]. Heute wird der Begriff auch auf Verbindungen zwischen lokalen Akteuren, etwa Politikern und Geschäftsleuten, angewandt, die keine verwandtschaftlichen Verbindungen aufweisen. Die Abgrenzung zu Ausdrücken wie Klientelismus (Klientel), Klüngelwirtschaft, Oligarchisierung und v. a. Nepotismus ist in diesem …
Date: 2019-11-19
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