Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Wasser

(4,195 words)

Author(s): Meyer, Torsten | Sieglerschmidt, Jörn | Klippel, Diethelm | Niedermayer, Benedikt | Kirschke, Martin
1. AllgemeinW. (engl. water, franz. eau) ist die chemische Verbindung aus W.- und Sauerstoff (H2O). Es kann auch in der Natur alle drei Aggregatzustände aufweisen; gewöhnlich ist allerdings dann von W. die Rede, wenn es sich um den flüssigen Aggregatzustand handelt. In flüssiger Form ist W. in unserem Sonnensystem bisher nur auf der Erde nachgewiesen, die es zu gut 70 % bedeckt.W. spielt für die menschliche Kultur eine herausragende Rolle; die Verfügbarkeit von Brauch- sowie Trinkwasser (Wasserversorgung) ist existentiell und Ausdruck der Abhängigkeit von der Natur [5. 15–28] (zu…
Date: 2020-09-04

Wasserbau

(2,977 words)

Author(s): Ciriacono, Salvatore
1. Allgemein Der W. verfolgte in der Nz. unterschiedliche Ziele: die kontrollierte Nutzung des Wassers zu Bewässerungszwecken, den Schutz oder die Gewinnung von Land durch den Bau von Deichen oder Entwässerungsmaßnahmen sowie die militärische Verteidigung z. B. durch die Anlage von Wassergräben im Festungsbau.Der W. war somit von hoher Bedeutung schon für antike Zivilisationen und ebenso für das nzl. Europa. Er ermöglichte u. a. eine Steigerung der Agrarproduktion (Agrarkonjunktur), vornehmlich von Getreide. Histor. Forschungen haben gezeigt, dass Bewässerungsmaßnahmen…
Date: 2021-07-29

Wasserhaltung

(1,221 words)

Author(s): Bartels, Christoph
1. Entwässerungsstollen Die W. zählt insbes. in Regionen mit gemäßigtem Klima zu den wichtigsten Voraussetzungen eines erfolgreichen Bergbaus (Montanwesen). Ohne Einrichtungen der W. kann schon in einer Tiefe von nur wenigen Metern nicht mehr gearbeitet werden. Zu ihren ältesten Einrichtungen gehören Entwässerungsstollen, die mit leichtem Anstieg zur bzw. in die Lagerstätte vorgetrieben wurden und über die das Grundwasser abfließen konnte. Solche Stollen waren während der gesamten Nz. Bestandteil von Bergwerken bzw. Montanregionen mit zahlreichen Grub…
Date: 2019-11-19

Wasserkraft

(4,595 words)

Author(s): Bleidick, Dietmar
1. Allgemeines Die W. lieferte seit den Anfängen ihrer Nutzung um 200 v. Chr. über rund 2000 Jahre die wichtigste, mithilfe von Maschinen und technischen Konstruktionen gewonnene Energie für gewerbliche Zwecke. Insgesamt lag ihr Anteil zwar weit hinter der in diesem Zeitraum absolut dominierenden tierischen und menschlichen Muskelkraft, doch konnte sie diese in Regionen mit den entsprechenden naturräumlichen und klimatischen Bedingungen bei Weitem übertreffen. In Europa dehnte sich die W.-Nutzung während des MA aus dem …
Date: 2019-11-19

Wasserkünste

(786 words)

Author(s): Bleidick, Dietmar
1. AllgemeinUnter dem Begriff der »Kunst« wurden in der Nz. alle Ergebnisse kreativer menschlicher, insbes. auch handwerklicher und gewerblicher Tätigkeit zusammengefasst (Artes mechanicae). Technische Anlagen und Maschinen wurden meist dann als Künste bezeichnet, wenn ihre Dimension und Komplexität bei Entwicklung und Bau besonderen Aufwand oder besondere Kenntnisse erforderten. So gehörten etwa Anlagen des Montanwesens zur Wasserhaltung (mit Abb. 1; z. B. »Kannenkünste«; vgl. Maschine, Abb. 2), Fahrung (Bewegung von Pe…
Date: 2019-11-19

Wasserleitung

(2 words)

s. Wasserversorgung
Date: 2019-11-19

Wassermühle

(2 words)

s. Wasserkraft
Date: 2019-11-19

Wasserprobe

(2 words)

s. Hexe
Date: 2019-11-19

Wasserrad

(2 words)

s. Wasserkraft
Date: 2019-11-19

Wassersäulenmaschine

(838 words)

Author(s): Bleidick, Dietmar
1. AllgemeinW. waren durch den Gravitationsdruck des Wassers betriebene, nach dem Kolbenprinzip arbeitende Kraft-Maschinen (vgl. Wasserkraft), die Pumpen antrieben (vgl. Bergbautechnik, Abb. 2). Sie kamen seit Mitte des 18. Jh.s v. a. bei der Wasserhaltung in den Montanrevieren Ungarns und des Oberharzes, aber auch bei der Soleförderung zum Einsatz (Salz; Salinentechnik), ohne jedoch in Europa größere Verbreitung zu erreichen. Die letzten Anlagen wurden am Anfang des 20. Jh.s stillgelegt. Vereinzelt verwendete man an das öffentliche…
Date: 2019-11-19

Wasserverschmutzung

(1,704 words)

Author(s): Dix, Andreas
1. Begriff und Quellen Unter W. versteht man den Eintrag von festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen in Oberflächengewässer und Grundwasser durch häusliche oder gewerbliche Abwässer. Es ist kein Begriff aus frühnzl. Quellen; er tritt vielmehr erst mit der beginnenden Phase der Hochindustrialisierung seit der Mitte des 19. Jh.s auf, auch in Varianten wie Flussverunreinigung oder Wasserverunreinigung. Im Bezug auf Abwässer sprach man bereits in der Frühen Nz. von Effluvien. Andreas Dix2. Quellen und ForschungsstandW. wurde v. a. in Streitfällen und bei Nachbarschaf…
Date: 2019-11-19

Wasserversorgung

(1,720 words)

Author(s): Fouquet, Gerhard
1. AufgabeDie Versorgung der Städte mit Frisch- und Brauch-Wasser durch Brunnen, Zisternen und zentrale Rohrleitungsnetze bzw. über Kanäle, Stollen und Bäche gehörte zu den wichtigsten kommunalen Gemeinschaftsaufgaben der Vormoderne. Sozial-, ordnungs- sowie verteidigungspolit. Gesichtspunkte, die Beschaffung von Trinkwasser, die Stadthygiene und der Feuerschutz spielten bei der polit., planerischen und finanziellen Bewältigung des Problemkomplexes freilich unterschiedliche Rollen. Typisch auch für ande…
Date: 2019-11-19

Webereigewerbe

(1,628 words)

Author(s): Pfister, Ulrich
1. UmfangDas W. zählte bis zur Industrialisierung zu den wichtigsten nicht-landwirtschaftlichen Gewerben; nur die Spinnerei war bedeutender, ist jedoch quantitativ schwierig zu fassen (Textilgewerbe). In Bayern beschäftigte das W. in den 1770er Jahren 13,2 % aller gezählten außerhalb der Landwirtschaft Tätigen [2. 44, 449]. In den auf die exportorientierte Textilproduktion spezialisierten Gewerbestädten konnte dieser Anteil deutlich höher sein: In Augsburg stellten die Weber 1610 etwa ein Fünftel der Steuerzahler und zwei Fünftel der Handwerkerhaushalte [1. 21]. Für …
Date: 2019-11-19

Webstuhl

(4 words)

s. Webereigewerbe | Webtechnik
Date: 2019-11-19

Webtechnik

(1,328 words)

Author(s): Pfister, Ulrich
1. AllgemeinesWeben ist eine Technik zur Herstellung von Geweben aus Garn. Hierzu werden zwei Fäden rechtwinklig verkreuzt, wobei die vorgespannten Kettfäden den Träger bilden, in den das sog. Schussgarn eingetragen wird. Um als Träger dienen zu können, muss Kettgarn hart und belastbar sein; Schussgarn kann dagegen sowohl feiner als auch flauschiger sein. Dessen Wahl hat deshalb starken Einfluss auf den Körper des Gewebes. Die fertigen Produkte hatten in der Nz. meist die Gestalt von Tuchen oder Stoffen, die als Kleidung oder als Heim-Textilien Verwendung fanden. Darübe…
Date: 2019-11-19

Wechsel

(1,842 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Löhnig, Martin
1. Wirtschaft 1.1. Grundprinzip Der auf antiken Vorläufern aufbauende, im Italien der Kommerziellen Revolution (12.–14. Jh.) entwickelte W. (ital. lettera di cambio, franz. lettre de change, engl. bill of exchange), »eine der wichtigsten Errungenschaften der Wirtschaftsgeschichte« [4. 415], stellte in seiner seit dem 14. Jh. existierenden, klassischen Form einen Zahlungsauftrag dar, mit welchem der Aussteller (Trassant) des W. den Bezogenen (Trassaten; Akzeptanten des W.) damit beauftragte, andernorts eine Schuld an seiner statt a…
Date: 2019-11-19

Wechselbank

(741 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Begriff W. sind – anders als Wechselstuben, wie sie bereits im spätma. Oberdeutschland bestanden – öffentliche Giro- und Depositenbanken, die in der Regel von Städten gegründet wurden, um als Clearing-Stelle mit einem multilateralen Abrechnungssystem den anwachsenden bargeldlosen Zahlungsverkehr besser regulieren zu können. Zugleich stabilisierten W. durch die Einführung einer Rechen-Währung (Bankwährung) die jeweils bestehenden Geld- und Währungsverhältnisse und trugen ggf. auch zur Sanierung des kommunalen Haushalts bei. W. erm…
Date: 2019-11-19

Weg

(777 words)

Author(s): Beyrer, Klaus
Als W. wird die Verbindung zweier Orte bezeichnet: eine Strecke, die ein Reisender bzw. Passant »durchmiszt um zu einem ziel zu gelangen« [1. 2852]. W. und Straßen erschließen und strukturieren den Lebensraum der Menschen und vermitteln eine Vorstellung von seinen Dimensionen. Sie sind Adern menschlicher Kommunikation. Die nzl. W. lassen sich nach ihrer Herkunft (Römerstraße, Hell-W.) und nach ihrer Beschaffenheit (Hohl-W., Passstraße) untergliedern, nach ihrer Konstruktionsart (Bohlen-W., Chaussee) und auch ihrer Nutzun…
Date: 2019-11-19

Wegerecht

(965 words)

Author(s): Otto, Martin
1. Begriff W. bezeichnet hier die rechtliche Regelung der Errichtung, Nutzung, Widmung und Benennung öffentlicher und privater Straßen (vgl. Straßen- und Wegebau). Seitdem eine Trennung der Rechtsgebiete besteht, wird das W. dem Öffentlichen Recht zugerechnet, strahlt aber auf das Privatrecht aus [13. 331]. Nicht zum W. gehört in diesem Sinn das zivilrechtliche W., ein dingliches Recht, mit dem Grundstücke belastet werden, indem das Betreten zu Durchgang oder Durchfahrt gestattet wird (Grunddienstbarkeit).Martin Otto2. StraßenzwangIm MA bestand ein »Straßenzwang«, d. h.…
Date: 2019-11-19

Wegestreit

(955 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Begriff und ProblemDer Begriff W. subsumiert mehrere durchaus unterschiedliche gelehrte Debatten, die zwischen dem frühen 14. und dem späten 15. Jh. an europ.Universitäten, v. a. an denen des Alten Reiches, um die richtigen Methoden des Lehrens und Lernens, bes. im Bereich der Logik und Metaphysik, geführt wurden. Die (moderne) Bezeichnung W. erklärt sich aus der Tatsache, dass eine Methode vor 1500 meist als »Weg« (lat. via) bezeichnet wurde. Man benannte sie entweder nach dem Schulhaupt, das sie beispielhaft vertrat (z. B. via Thomae/»Methode des Thomas von Aquin« oder via S…
Date: 2019-11-19
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