Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Architekturphantasie

(736 words)

Author(s): Markschies, Alexander
Eine histor. Definition der A. ist nicht nachweisbar. Nur schwer ist der Begriff zudem von der Architekturutopie zu trennen. Für gewöhnlich wird er zunächst auf Beschreibungen von Architektur – etwa des himmlischen Jerusalems im Neuen Testament (Off 21) – oder in Sozialutopien angewandt, die Erinnerungen an existierende Architektur sowie deren Metamorphosen zur Grundlage utopischer Gesellschaften werden lassen (Architekturtheorie, Utopie). Eine Idealstadt, die in Text und Bild präsentiert wird (Städtebau), entwarf in der Nz. zuerst Filarete: Die Planung der fiktiven S…
Date: 2019-11-19

Architekturplastik

(4 words)

s. Bauskulptur | Bauornament
Date: 2019-11-19

Architekturtheorie

(8,510 words)

Author(s): Erben, Dietrich
1. Begriff 1.1. Weiter und enger ArbeitsbegriffDas Nachdenken über Architektur (= Arch.), die allgemeinste Bestimmung von Gehalt und Funktion der A., dokumentierte sich im Verlauf der Nz. als schriftlich und bildlich fixierte, zunehmend systematisierte historische Überlieferung von Begründungen und Lehren der Arch. Die A. sucht handwerklich-technische, politisch-gesellschaftliche und ästhetische Kategorien des Bauens in ein methodisch gewonnenes System von Aussagen zu integrieren, die einander begründen …
Date: 2019-11-19

Architekturwissen

(2 words)

s. Baustatik
Date: 2019-11-19

Architekturzeichnung

(2,452 words)

Author(s): Hubert, Hans W.
1. Begriffsbestimmung und Funktion Die A. ist eine zweidimensionale Darstellung von architektonischen Objekten (Bauwerken, Bautypen, Bauteilen, Bauelementen, Bauornamenten u. Ä.) sowie im weiteren Sinne von Themen der Bautechnik, der Proportionsgeometrie und der Architekturtheorie. Sie besteht aus ikonischen Zeichen von hohem Abstraktionsgrad, die sich zu einem allgemein verständlichen, auf geometrischer Grundlage basierenden Code zusammenfügen. Dieser Code hat sich seit der Antike nur geringfügig g…
Date: 2019-11-19

Archiv

(1,805 words)

Author(s): Menk, Gerhard
1. Begriff und ZweckIm ersten Band des Zedlerschen Universal-Lexicon von 1732 wird das A. als ein »gewisser Ort« definiert, in dem »die Instrumenta publica und andere wichtige und geheime Sachen, die den Staat und Jura des Fürstens und seines Landes anbetreffen, verwahret werden.« Nicht sehr viel anders ist im späten 18. Jh. der A.-Begriff in der von der Aufklärung bestimmten EncyclopédieDiderots und d’Alemberts zitiert: »Se dit d’anciens titres ou chartes qui contiennent les droits, prétentions, privilèges et prérogatives d’une maison, d’une ville, d’un royaume« (»Es handelt…
Date: 2019-11-19

Argrartechnik

(2 words)

s. Landtechnik
Date: 2019-11-19

Arie

(2,433 words)

Author(s): Dubowy, Norbert
1. Etymologie und Verwendung bis zum 15. Jh.Für den Begriff A. (ital. aria, franz. air, engl. air / ayre) gibt es zumindest zwei Etymologien, deren Bedeutungen sich in der Praxis oft überlagern. Das spätlat. aer (Pl. aera), findet sich in der Bedeutung »Luft, Windstrich, Himmel« bei vulgärsprachlichen Autoren des 13. und 14. Jh.s (Dante, Petrarca, Boccaccio). Diese Bedeutung fand Eingang in die Musiktheorie, bei Gaffurius ( Theorica musice, 1478/80) unter Bezug auf Boethius und Aristoteles in der Auffassung von »Luft« als Grundelement der lautlichen Existenz, bei Marsilio Fic…
Date: 2021-07-29

Arier

(908 words)

Author(s): Sweetman, Will
Ārya war im 2. Jahrtausend v. Chr. die Selbstbezeichnung der Sprecher des Arischen (āryā vāc, des vedischen Sanskrit), für welche die Weda (Veda) wichtigste Quelle religiöser Autorität war. Antonyme waren anārya oder dāsa (Dämon, Barbar, Sklave). In der spätwedischen Periode (um 500 v.Chr.) bedeutete ārya »edel«; diese Bedeutung lebte im buddhistischen Sprachgebrauch fort. In der Hinduliteratur werden ab dieser Epoche die drei Klassen der āryāoder dviaja (»zweimal Geborenen«) mit einer vierten, niedrigeren Klasse, der śūdra, kontrastiert (Hinduismus).Der Begriff A. w…
Date: 2019-11-19

Aristokratie

(1,560 words)

Author(s): Weber, Wolfgang E.J.
1. DefinitionDer aus der antiken griech. politischen Theorie stammende Begriff A. (wörtlich: »Herrschaft der Besten«) hat seit dem SpätMA drei Bedeutungen: (1) Er bezeichnet seit der aristotelischen Staatsformenlehre die am Gemeinwohl orientierte, legitime und normengerechte Herrschaft einer durch den Anspruch von Tugend herausragenden Minderheit; dies im Gegensatz zu Monarchie und Demokratie wie auch zumindest in der Selbstdarstellung zur Oligarchie, der nur am Eigennutz (Interesse) orientierten, ggf. illegitimen und willkürlichen Minderheitsherrschaft; (2…
Date: 2019-11-19

Aristotelismus

(1,565 words)

Author(s): Frank, Günter
1. Wiederentdeckung des AristotelesDer A. im ausgehenden MA des 15. Jh.s war einerseits durch Schulbildungen wie den Thomismus, Scotismus, Albertismus und Nominalismus bestimmt. Diese Schulen unterschieden sich durch verschiedene Interpretationen des Verhältnisses von Theologie und Philosophie, durch die Gegenstandsbestimmung der Metaphysik (Thomas von Aquin, Duns Scotus), die Intellektlehre (Albertus Magnus) sowie die Folgen eines erkenntniskritischen Konzepts der Metaphysik (Wilhelm von Ockham). Andererseits setzte gleichzeitig eine neue Welle des A. e…
Date: 2019-11-19

Arithmetik, universelle

(2,649 words)

Author(s): Jahnke, Hans Niels
1. Genese und Bedeutung des BegriffsIm engeren Sinne ist Arithmetica universalis der Titel eines in den 1680er Jahren verfassten Vorlesungsmanuskripts Isaac Newtons, das 1707 erstmals als Buch publiziert wurde. In diesem Werk behandelte Newton A., Algebra und ihre Anwendung auf die Geometrie. Er rechtfertigte den Titel durch die Bemerkung, dass »die gewöhnliche A. und die Algebra auf denselben rechnerischen Grundlagen beruhen und denselben Zweck verfolgen.« Beide konstituierten eine einzige, zusammenhängende »Wissenschaft des Rechnens« (lat. scientia computandi) [3].Bis…
Date: 2019-11-19

Arkanpolitik

(669 words)

Author(s): Weber, Wolfgang E.J.
Aus der Entstehung der politischen Öffentlichkeit im Laufe des 16. Jh.s erwuchs im 17./18. Jh. allmählich der Anspruch ihrer Träger, zumindest in den Grundzügen und hinsichtlich der grundlegenden Ziele über das Handeln der Herrscher informiert zu werden [2]. Diejenigen Aspekte ihrer Politik, welche die Betreiber der Herrschaft dennoch nicht öffentlich machten, sowie die Strategien und Taktiken, durch die sie ihre von beiden Seiten eigentlich als entscheidend eingeschätzten Absichten sowie Maßnahmen zu verhüllen suchten (zeitgenössischer Fachbegriff bis um 1700: lat. simu…
Date: 2019-11-19

Armada

(801 words)

Author(s): Luh, Jürgen
Das ursprünglich span. Wort A. (»bewaffnete [Streitmacht]«) bezeichnete bis zum Anfang des 18. Jh.s allgemein jede bewaffnete Streitmacht zu Wasser oder zu Land, seit dieser Zeit in der Regel einen sehr großen Verband von Kriegsschiffen. Im engeren Sinn meint A. die für ihre Epoche gewaltige Flotte, mit der König Philipp II. von Spanien 1588 die von ihm geplante Invasion Englands durchführen wollte.Die Besetzung Englands sollte die Basis für die von Elisabeth I. geförderten Angriffe auf das span. Überseeimperium zerstören, die Unterstützung, welche die engl. Köni…
Date: 2019-11-19

Armengesetzgebung

(3 words)

s. Poor Law
Date: 2019-11-19

Armenpflege

(1,321 words)

Author(s): Bräuer, Helmut
1. BegriffA., auch christl. Liebestätigkeit (lat. caritas), neuerdings häufiger Armenfürsorge und Wohltätigkeit, sind Begriffe, die sich seit Georg Ratzinger in den 1860er Jahren in der wiss. Literatur zur Armutsthematik etabliert haben [1]. A. umfasst die geistigen, materiellen, strukturellen und personalen Grundfragen des Umgangs mit armen Leuten. Verschiedentlich berührt A. auch Aspekte des Armen- und Bettelwesens.Helmut Bräuer2. Katholische ArmenpflegeDas Prinzip der röm.-kath. A. (Katholizismus; Römisch-Katholische Kirche) steht im Kontext von Reue (lat. contr…
Date: 2019-11-19

Armenspeise

(962 words)

Author(s): Krug-Richter, Barbara
Der Begriff der A. verweist wie der Komplementärbegriff der »Herrenspeise« auf ein zentrales Charakteristikum der nzl. Ernährung, die nicht nur durch Unsicherheit, sondern auch durch ein hohes Maß an sozialer Ungleichheit geprägt war: Die schon für das SpätMA nachgewiesene »Bedeutung des Essens als Schichtmerkmal« (Dirlmeier) behielt bis weit in die Nz. ihre Gültigkeit. Die Einteilung von Nahrungsmitteln und Speisen in solche für Arme und solche für Reiche spiegelt neben den divergierenden ökonomischen Rahmenbedingungen auch Vorstellungen einer dem jew…
Date: 2019-11-19

Armen- und Bettelwesen

(1,439 words)

Author(s): Bräuer, Helmut
1. BegriffDie ältere Forschung verstand unter A.- und B. vornehmlich die obrigkeitlich-besitzbürgerliche Auseinandersetzung mit Armen und Bettlern; es ging um die normativen Vorgaben und administrativen Strukturen sowie die institutionellen, korporativen und individuellen Bekämpfungsstrategien bzw. Fürsorgemechanismen. Das entsprach der generellen Betrachtung des Gegenstandes aus der Sicht »von oben«. Vielfache Berührungspunkte ergaben sich mit der Erforschung der kirchlich-religiösen Armenpflege.Neuere Arbeiten haben häufig der Bettelfrau und dem ar…
Date: 2019-11-19

Armer Konrad

(814 words)

Author(s): Noller, Matthias
1. AllgemeinAls A. K. wird ein konspirativer nzl. Bundaufständischer Bauern sowie städtischer Unter- und Mittelschichten in Württemberg bezeichnet; er war Träger einer nach ihm benannten Widerstands-Bewegung, die 1514 weite Teile des Herzogtums erfasste [4]. Die Bewegung fand auch in Anrainerterritorien wie etwa in der Markgrafschaft Baden Nachahmung, war dort aber von geringer Bedeutung [5. 185, 192–194]. Der A. K. zählt als eine der großen bäuerlichen Protest-Bewegungen zu den Vorläufern des Bauernkriegs [8. 181].Die Bezeichnung A. K., die die Rebellen zur Abgre…
Date: 2019-11-19

Armut

(1,861 words)

Author(s): Bräuer, Helmut
1. DefinitionenA., als Gegenstück zum Reichtum, ist ein vieldimensionales gesellschaftliches Phänomen, das sich nicht eindeutig definieren lässt. Mit dem Begriff wird ein relativer Sachverhalt benannt, der unter verschiedenen räumlichen, zeitlichen und gesellschaftsstrukturellen wie auch persönlichen Bedingungen divergierende Formen annehmen kann. Vielfach wurde daher von »absoluter« und »relativer« sowie »primärer« und »sekundärer« A. oder von solcher im »engeren« und im »weiteren Sinne« gesproc…
Date: 2019-11-19
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