Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Boden

(4,541 words)

Author(s): Gudermann, Rita
1. Bodenbelastung 1.1. EinleitungMit dem Begriff B. wird in der Regel die von Wasser, Luft und organischen Elementen durchsetzte und aufgrund von Verwitterung und Zersetzung entstandene Erdoberfläche verstanden, die das Substrat für die Land- und Forstwirtschaft bildet [11]. Als Produkt geologischer wie biologischer Prozesse ist der B. nicht etwa statisch, sondern in steter Veränderung begriffen. Bis in die Gegenwart hinein werden bes. in den ›jüngeren‹, eiszeitlich geprägten Landschaften Veränderungen nachgewiesen, so etwa die Ent…
Date: 2019-11-19

Bodenbearbeitung

(827 words)

Author(s): Troßbach, Werner
Die B. dient der Verbesserung der Nährstoffversorgung, der Unkraut-Regulierung und der Saatbeetbereitung (Saat). Durch das Wenden der oberen Krume gelangen zuvor ungenutzte Nährstoffe in den Wurzelbereich der Nutzpflanzen und Unkrautsamen bzw. -pflanzen gleichzeitig in tiefere Bodenschichten. Die Struktur des Bodens muss so fein gekrümelt sein (»Gare«), dass der Transfer von Wasser und Nährstoffen in die Saaten ermöglicht wird.Während im GartenHandgeräte Verwendung fanden, war die Bodenvorbereitung im nzl. Ackerbau in der Regel mechanisiert; man setzte Pflüge und Eggen …
Date: 2019-11-19

Bodenmarkt

(882 words)

Author(s): Brakensiek, Stefan
Ein B. entstand zunächst in den ma. Städten, im Verlauf des SpätMA und der Nz. auch auf dem Land. Diese Institution regelte in vielen Teilen Europas – zusammen mit Lehnsvergabe (Lehnswesen), grundherrschaftlicher Leihe (Bäuerliche Besitzrechte), Pfand und Pacht – den Transfer des Besitzes von Grundstücken und ganzen Gütern, auch zwischen Adel und Bauern [3]. Nach der wirtschaftswiss. Definition kann man von einem voll entwickelten B. erst sprechen, wenn allein Angebot und Nachfrage preisbildend wirken [4] (Markt). Solch ein B. im strengen Sinne entwickelte sich seit d…
Date: 2019-11-19

Bodenrecht

(2 words)

s. Immobiliarrechte
Date: 2019-11-19

Bodenverkehrsfreiheit

(4 words)

s. Eigentum | Privatautonomie
Date: 2019-11-19

Böhmisten

(791 words)

Author(s): Schneider, Hans
Die Anhänger der Lehren des schlesischen Theosophen und Mystikers Jakob Böhme wurden schon in der polemischen Literatur (Polemik) des 17. Jh.s »B.« genannt. Die B. formierten sich weder zu einer religiösen Sondergemeinschaft noch bildeten sie eine klar abgrenzbare philosophische Schule aus. Mit Gedanken Böhmes verschmolzen von Anfang an andere Traditionen, so dass der »Böhmismus« ein schillerndes Phänomen darstellt.Böhme wirkte zum einen durch seine Theosophie. In den Umbrüchen der Frühen Nz. schien manchen Zeitgenossen wie auch späteren Lesern, dene…
Date: 2019-11-19

Bohren

(2 words)

s. Schießarbeit
Date: 2019-11-19

Bojaren

(827 words)

Author(s): Nolte, Hans-Heinrich
Das älteste, aus dem 11. Jh. stammende russ. Recht ( Russkaja Pravda) nennt nach den Fürsten und vor dem Hofadel »B.« als grundbesitzende Herren [12]; ähnlich auch bei Bulgaren und Rumänen [3]. Umgangssprachlich wurde das Wort im Russischen wie barin (»Herr«) benutzt [11]; eine Herleitung vom indogerman. (»tragen«) - wie im dt. »urbar« - ist naheliegend, aber auch andere werden diskutiert [16]. Im Fürstentum Moldau lässt sich im SpätMA gut rekonstruieren, wie B. bei der Auflösung von Klientel-Strukturen – im Übergang aus nomadischer Wirtschaftsweise – und g…
Date: 2019-11-19

Bollandisten [Hinzugefügt 2018]

(1,363 words)

Author(s): Sawilla, Jan Marco
1. Das Projekt und seine ErforschungBei den B. handelt es sich um eine Gruppe ursprünglich in Antwerpen ansässiger Jesuiten, die sich zum Ziel gesetzt hatte, sämtliche weltweit auffindbaren hagiographischen Zeugnisse kath. Provenienz zu sammeln, zu ordnen und zu kommentieren, orientiert am Wortlaut möglichst alter Überlieferungsträger (Hagiographie). Kernstück des auf die Initiative Heribert Rosweydes zurückgehenden und maßgeblich von Jean Bolland modifizierten Projekts waren die seit 1643 in Folio (Druckmedien) publizierten Acta Sanctorum (= AASS). Orientiert an …
Date: 2021-06-18

Book of Common Prayer

(771 words)

Author(s): Null, John Ashley
1. BedeutungDas »BCP« (»Allgemeines Gebetbuch«) ist die Kirchenordnung der Kirche von England (Anglikanismus). Es enthält die Ordnungen des täglichen Morgen- und Abendgottesdienstes ( Morning and Evening Prayer), des sonntäglichen Hauptgottesdienstes (Abendmahlsgottesdienst), der Taufe, der Ordination sowie weiterer Riten. Das ursprünglich von Erzbischof Thomas Cranmer 1549 verfasste Gebetbuch etablierte zusammen mit dem ebenfalls von ihm verfassten Book of Homilies (»Buch der Predigten«) und den Articles of Religion (Neununddreißig Artikel) den evang. Charakt…
Date: 2019-11-19

Bordell

(4 words)

s. Frauenhaus | Prostitution
Date: 2019-11-19

Börse

(1,994 words)

Author(s): Walter, Rolf
1. Definition und BegrifflichkeitDie B. ist eine zeitlich und örtlich genau festgelegte Marktveranstaltung, bei der vertretbare Güter (i. e. austauschbare Güter bzw. Wertpapiere) gehandelt wurden. Dieser regelmäßig stattfindende Markt ist durch staatliche oder berufsständische Vorschriften geregelt. Sie benennen die Zulassungsvoraussetzungen für Personen, gehandelte Objekte und die Marktüberwachung. B.-Gegenstand sind ausschließlich fungible (austauschbare) Güter, die nach Maß, Zahl oder Gewicht gehandelt w…
Date: 2019-11-19

Botanik

(2,554 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
1. BegriffsgeschichteDer Begriff B. geht auf das griech. Wort botánē (»Kraut«) zurück. Der griech.-röm. Arzt Galen bezeichnete Personen, die Heil- und andere Nutzpflanzen in freier Wildbahn sammelten und auf lokalen Märkten anboten, als botanikoí (Thrasibylos 14,9). Mit der Renaissance verbreitete sich zunehmend der latinisierte Ausdruck botanicus, der aus der Abhandlung De materia medica des Dioskurides (ca. 70 n. Chr.) übernommen wurde. Als Adjektiv verwendet lässt er sich mit »Pflanzenkenntnisse betreffend« übersetzen. In seiner substantivischen…
Date: 2021-06-18

Botanischer Garten

(817 words)

Author(s): Müller-Wille, Staffan
Die ersten B. G. entstanden Mitte des 16. Jh.s an den nordital. Universitäten Padua (gegr. 1545) und Pisa (gegr. um 1547). Seit den karolingischen Reformen hatten zwar auch Klöstergärten eine Überlieferungs- und Ausbildungsfunktion, sie dienten aber doch vordringlich der Versorgung der lokalen Bevölkerung mit pflanzlichen Heilmitteln (Heilpflanzen). In den seit der Renaissance entstehenden Universitätsgärten wurden Pflanzen dagegen nicht zum Verbrauch angebaut, sondern zu Darstellungszwecken. Sie dienten allein dem botanisch-pharmazeut…
Date: 2019-11-19

Botenwesen

(2,083 words)

Author(s): Beyrer, Klaus
1. Definition und Entstehung 1.1. Entwicklung im MittelalterDas B. umfasst die bereits im Altertum und im MA bestehende Nachrichten-Vermittlung durch laufende oder reitende (selten fahrende) Boten, seit dem ausgehenden MA zunehmend in organisierter Form. Wie die Institution der Post, der es vorausgeht – ohne durch sie unmittelbar abgelöst zu werden –, ist das B. Teil einer Geschichte der Kommunikation. Der Beruf des Boten entstand im Laufe des SpätMA und entwickelte sich aus der Dienstleistung des Brief-Transports. Über jeweils eigene Botendienste verf…
Date: 2019-11-19

Botschafter

(1,236 words)

Author(s): Tischer, Anuschka
1. Definition»Ein Botschafter ist ein anständiger Mann, der in die Ferne geschickt wird, um für den Staat zu lügen« (lat. legatus est vir bonus peregre missus ad mentiendum Reipublicae causa) lautet ein berühmtes Bonmot des engl. Diplomaten und Schriftstellers Henry Wotton von 1604. Es drückt die Ambiguität des B.-Amtes aus: Die Renaissance-Diplomatie trat als ein verlängerter Arm der Kriegspolitik, nicht als Friedensdiplomatie ins Leben. Der B. war ggf. Lügner und Spion, aber er war auch Repräsentant seines Souveräns, in der Theorie sogar desse…
Date: 2019-11-19

Böttcher

(765 words)

Author(s): Holbach, Rudolf
Wegen ihrer hohen Bedeutung für Konservierung und Transport von flüssigen, verderblichen oder vor Witterung zu schützenden Waren [9] gehörte die Böttcherei zu den stärker besetzten Gewerben, v. a. in Handelsstädten, Brauerei- und Hafenstädten sowie in Weinbauregionen. In Hamburg z. B. erfolgte daher 1506 eine Beschränkung auf 120 Meister [6], 1572 lebten in Trier 56 Fassbinder [2]. Die Bezeichnungen für den Beruf differierten regional; zusätzlich kam es auf Grund des vielfältigen Bedarfs zu weiterer Spezialisierung. Neben den größere Tonnen, Fässer und Bottiche aus Hartholz…
Date: 2019-11-19

Bourbonische Reformen

(2,804 words)

Author(s): König, Hans-Joachim
1. BegriffMit dem Terminus B. R. werden in Spanien diejenigen Reformen (= R.) bezeichnet, mit denen die Dynastie der Bourbonen im Laufe des 18. Jh.s die von ihren Vorgängern (den Habsburgern) geerbten Strukturen inHandel, Wirtschaft, Verwaltung und Militär veränderten.Hans-Joachim König2. Historischer KontextNach dem Niedergang des span. Reiches unter dem letzten Habsburger Karl II. (gest. 1700), der mit dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1713/14) seinen Tiefpunkt erreichte, begann die neue Dynastie der Bourbonen mit Philipp V. (1701–1746) und Ferdinand VI. (1746–175…
Date: 2019-11-19

Bourgeoisie

(4 words)

s. Bürgertum | Wirtschaftsbürgertum
Date: 2019-11-19

Boxen

(2 words)

s. Sport
Date: 2019-11-19

Brache

(731 words)

Author(s): Troßbach, Werner
Die B. war ein prägendes Element des Ackerbaus vor den epochalen Veränderungen, die als Agrarrevolution bezeichnet werden. In die Fruchtfolgen war meist ein Jahr integriert, in dem ein jeweils wechselnder, prozentual gleichbleibender Teil des Ackerlandes unbebaut blieb (in Zweifelderwirtschaften die Hälfte, in Dreifelderwirtschaften ein Drittel etc.) [2. 13 f.]. Die Ruhephase ermöglichte bodenbiologische Regenerationsprozesse und den Eintrag von Stickstoff aus der Atmosphäre (Boden). Das Umpflügen der B. (von »brechen«), zuerst im Juni (»B.-Monat«) durchg…
Date: 2019-11-19

Brahmo Samaj

(749 words)

Author(s): Neubert, Frank
B. S. bezeichnet die erste Reformbewegung im Hinduismus des 19. Jh.s; 1828 in Kalkutta als Brāhmo Sabhā von Rāmmohan Roy gegründet und 1843 nach kurzer Phase der Stagnation unter Debendranath Tagore in B. S. (ind. »Gesellschaft [der Anhänger] Brahmas«; »Brahma-Gesellschaft«) umbenannt. Ziel der Bewegung war vorrangig eine Reform des überkommenen Hinduismus im Zuge intensiver Auseinandersetzungen mit dem Christentum und der brit. Kolonialmacht.Roy, der bis heute als einer der »Väter des modernen Indien« gilt [3]; [6], entstammte einer wohlhabenden Brahmanenfamilie, …
Date: 2019-11-19

Brandbekämpfung, Brandgefahr

(5 words)

s. Brandversicherung | Feuerwehr
Date: 2019-11-19

Brandmarken

(2 words)

s. Strafe
Date: 2019-11-19

Brandschatzung

(808 words)

Author(s): Carl, Horst
»Brandschatzung ist eine gewisse Contribution, so man dem Feinde bezahlet, um sich von der Verheerung mit Feuer loß zu kauffen«, definierte Zedlers Großes Lexikon [1. 1080] den Zusammenhang von Kriegführung und Schutzgelderpressung, der für das Kriegswesen in Europa in SpätMA und Früher Nz. charakteristisch gewesen ist. Für den dt. Begriff B., der Drohung (Feuer) und Zweck (Geld) bes. plastisch miteinander verknüpft [2], gibt es zwar weder im Englischen noch im Französischen einen entsprechenden Ausdruck, doch diese Methode der Gelderpressung war gängige …
Date: 2019-11-19

Brandstiftung

(778 words)

Author(s): Oestmann, Peter | Nordloh, Philipp
Unter B. verstand das ma. und frühnzl. Strafrecht das vorsätzliche oder fahrlässige Anzünden von Gebäuden, v. a. von Wohnhäusern. Wegen der engen Bebauung in Städten, leicht brennbarer Baumaterialien (Holz und Stroh) und unzureichender Löschmöglichkeiten (Feuerwehr) war die Brandgefahr eine ständige Bedrohung. Zahlreiche Städte Europas erließen deswegen im 16. und 17. Jh. Polizeiordnungen, die genaueste Anordnungen zur Verhinderung von Bränden aufstellten. Die B. war damit einer der schwersten Verstöße gegen das friedliche Zusammenleben.Im Einklang mit der spätma…
Date: 2019-11-19

Brandversicherung

(949 words)

Author(s): Meyer, Torsten
1. BegriffDie B. (Feuerversicherung) zählt zu den Sachschadensversicherungen. Sie deckt durch Feuer verursachte Schäden an Immobilien und Mobilien ab, wobei die ersten B. des 17. Jh.s auf die Absicherung von Immobilien zielten. Zu unterscheiden sind grundsätzlich zwei Gestaltungsformen: B. können entweder nach genossenschaftlichen/wechselseitigen oder nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen organisiert sein. Als Bestandteil eines umfassenden Versicherungssystems und Ausdruck einer fortschreitenden Prof…
Date: 2020-11-18

Brandwirtschaft

(773 words)

Author(s): Elkar, Rainer S.
Zu den ältesten, weltweit verbreiteten Bodennutzungssystemen gehört die B. oder Schwendwirtschaft (engl. shifting cultivation); sie ist in Europa vom frühen MA bis zum 20. Jh. nachweisbar. Während Brandrodungen sich seit vorgeschichtlicher Zeit in unkultivierte Flächen ausdehnen und gegenwärtig in Afrika, Asien und Südamerika häufig einen Raubbau verursachen, betreibt die B. einen zyklischen Kulturwechsel (Umtrieb) auf gleicher Fläche, wobei in der Regel Wald, Heide oder Moor geflämmt werden. Die B. ist ein vornehmlich extensives Nutzungssystem, um unter un…
Date: 2019-11-19

Branntwein

(699 words)

Author(s): Spode, Hasso
Im 11. Jh. wurde (wahrscheinlich in Salerno) erstmals aus erhitztem Wein »brennendes Wasser« (lat. aqua ardens) erzeugt. Im 12./13. Jh. gelangte die Kunst der Destillation in die Alchimistenzirkel Europas und Asiens (Alchemie). Das Geheimmittel des B. stellte die Quintessenz des Weins und damit die Lebenskraft (lat. spiritus) dar und galt als Jungbrunnen und Helfer gegen alle Krankheiten (lat. aqua vitae, »Lebenswasser«). Um 1320 setzte in Deutschland die gewerbliche Produktion durch Apotheker mit speziellem Privileg ein; die Pest begünstigte die Verb…
Date: 2019-11-19

Brasilholz

(2 words)

s. Farbstoffe
Date: 2019-11-19

Brasilien [Hinzugefügt 2017]

(8,490 words)

Author(s): König, Hans-Joachim
1. Historische Grundlagen B., der östl. Teil der Landmasse des Kontinents Amerika, war durch die Teilungsbulle von 1493, mit der Papst Alexander VI. den span. und portug. Aktionsraum in den mit der europ. Expansion neu entdeckten Gebieten festlegte, und dann endgültig durch den Vertrag von Tordesillas von 1494 in den Einflussbereich der portug. Expansion gefallen (vgl. Abb. 1). Zunächst beschränkten sich Einflusszone und Aktionsraum nur auf einen schmalen Küstenstreifen, dehnten sich aber aufgrund wirtschaftlicher Interessen der Kolonialmacht Portugal und in Reaktion au…
Date: 2021-06-18

Brauchtum

(8 words)

s. Alltag | Arbeitsbräuche | Judentum | Volkskultur
Date: 2019-11-19

Brauerei

(2 words)

s. Bier
Date: 2019-11-19

Braunkohle

(2 words)

s. Kohlen
Date: 2019-11-19

Brautmystik

(2 words)

s. Mystik
Date: 2019-11-19

Brei

(913 words)

Author(s): Wunder, Heide
B. nahm in den europ. Ernährungssystemen (Ernährung) bis zum 19. Jh., wie heute noch in vielen außereurop. Ländern, einen zentralen Platz ein [5]. Dem entspricht die Rolle des B. im Märchen [10]. B. bezeichnet ein gekochtes Gericht, das aus Getreide-Körnern (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Hirse, Mais und Reis), Buchweizen (Knöterichgewächs) oder Leguminosen (Bohnen, Erbsen, Linsen) mit Wasser, Milch, Bier (Kofent) oder Wein zubereitet wurde (vgl. Abb. 1–2). Im 18. Jh. umfasste B. auch Mus und Grütze; B. war den Oberbegriffen Gemüse – »Speisen, welche so weich und sc…
Date: 2019-11-19

Brennerei

(804 words)

Author(s): Konersmann, Frank
Die Destillation von Branntwein soll während des 9. Jh.s über Kontakte zu arab. Ärzten in Europa bekannt geworden sein. Die im 13. Jh. praktizierte Rektifikation (mehrfache Destillation) bildete die Grundlage für die Herstellung trinkbaren Branntweins, dessen Konsum im Verlauf des 15. Jh.s zunahm. Die B. als landwirtschaftliches Nebengewerbe lässt sich am Ende des 16. Jh.s zuerst in Frankreich nachweisen, in der zweiten Hälfte des 17. Jh.s traten England und im Verlauf des 18. Jh.s Irland und Deutschland hinzu [1. 410]; [3. 4 ff., 27 ff.]. Allerdings hat diese Funktion …
Date: 2019-11-19

Brenn- und Leuchtstoffe

(1,442 words)

Author(s): Bleidick, Dietmar
1. BegriffB. und L. sind sowohl natürlich vorkommende als auch veredelte feste, flüssige oder gasförmige Stoffe, die als wesentliche Bestandteile Kohlenstoff und Wasserstoff enthalten und unter Sauerstoffzufuhr verbrennen. Zu den natürlichen B. zählen Holz, Braun- und Steinkohle, Torf, Erdöl sowie Erd- oder Naturgas (Gas); diese wurden mit Ausnahme von Erdgas z. T. seit der Antike genutzt und trugen in regional unterschiedlichem Ausmaß die Hauptlast der europ. B.-Versorgung. Holz war der mit Abstand wichtigste B. und zugleich der bevorzu…
Date: 2019-11-19

Brief

(4,119 words)

Author(s): Vellusig, Robert | Beyrer, Klaus
1. Gattungsgeschichte 1.1. Gattung und MediumDer B. ist eine schriftliche, individuell adressierte Mitteilung, die zumeist verschlossen versandt wird. Als Elementarform interaktionsfreier Kommunikation ist er durch die Lösung der Kommunikation aus dem konkreten Situationszusammenhang und die wechselseitige Abwesenheit des Lesers beim Schreiben sowie des Schreibers beim Lesen gekennzeichnet. Das Wort B. leitet sich von dem vulgärlat. brevis libellus (»kurzes Büchlein«) ab und akzentuiert neben der Schriftlichkeit die Kürze des Textes, ein Merkmal, das an die …
Date: 2019-11-19

Briefbeförderung

(6 words)

s. Botenwesen | Kurier | Post
Date: 2019-11-19

Briefgeheimnis

(2 words)

s. Postgeheimnis
Date: 2019-11-19

Briefroman

(735 words)

Author(s): Vellusig, Robert
B. stellen eine Geschichte in einer Folge von Briefen dar. Der Begriff geht auf das engl. epistolary novel (franz. roman épistolaire) zurück und setzte sich gegenüber der im 18. Jh. noch gebräuchlicheren Bezeichnung »Roman in Briefen« (engl. novel in letters, franz. roman par lettres) durch.Der B. wird durch das komplementäre Verhältnis zweier Perspektiven bestimmt: der Perspektive des Briefschreibers, der die Ereignisse im offenen Horizont ihres Verlaufs durchlebt, und der Perspektive des Herausgebers, der die hinterlassenen Briefe als …
Date: 2019-11-19

Briefzensur

(749 words)

Author(s): Grillmeyer, Siegfried
Die Entwicklung der B. ist auf das Engste mit dem Aufbau des Post-Wesens verknüpft. Solange persönliche Boten eine Nachricht von A nach B brachten, waren die Möglichkeiten, Briefe abzufangen, zu kontrollieren und zu zensieren äußerst eingeschränkt (Botenwesen; Kurier). Mit der Etablierung fester Postrouten wuchs der verstärkte Zugriff auf jegliche Korrespondenz (Post). Deshalb wurden die Auseinandersetzungen um Postrechte nicht nur aus ökonomischen, sondern auch aus Gründen der B. oftmals verbittert geführt. Im Laufe der Frühen Nz. nahm aufgrund des steigenden Kommunikatio…
Date: 2019-11-19

Brille

(1,568 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. Erste BrillenformenSeit ungefähr 1200 legte man Halbkugeln aus Glas oder Edelstein (Bergkristall, Beryll) direkt auf die Schrift, um sie zu vergrößern. Aus diesen Lesesteinen entwickelte sich schon im 13. Jh. das Augenglas, eine konvexe Linse, die mit einem Stiel versehen vor das Auge gehalten wurde. Sowohl der Zeitpunkt der Erfindung als auch der Erfinder der B. sind – trotz langlebiger Legenden und Geschichtsfälschungen – nicht bekannt. Schon am Ende des 13. Jh.s wurden in Venedig B. angefertigt, die man begrifflich als lat. oculare (ital. occhiale) von den lapides ad legend…
Date: 2019-11-19

British Empire

(5,947 words)

Author(s): Bley, Helmut
1. First und Second Empire: Interpretationen»B. E.« ist ein populärer, aber auch irreführender Begriff. Für die Frühe Nz. lassen sich brit. Aktivitäten im Atlantischen und Indischen Ozean eher als ein recht unkoordiniertes Gewebe von Einflussnahmen beschreiben: Siedlungsversuche in Amerika seit etwa 1606, Unternehmungen der 1600 gegründeten East India Company (Ostindiengesellschaften) auf dem indischen Subkontinent, Freibeuter-Fahrten gegen die span. Flotten, Kampf um Inseln in der Karibik sowie Errichtung von Stützpunkten für den Sklavenhan…
Date: 2021-06-18

Bronze

(2 words)

s. Kupfer
Date: 2019-11-19

Brot

(800 words)

Author(s): Hirschfelder, Gunther
B. war im nzl. Europa das mit Abstand wichtigste Nahrungsmittel. Im dt. Sprachraum betrug im 16.–18. Jh. der Anteil des B. an der Nahrung der Gesamtbevölkerung etwa 50–75 % des Kalorienverbrauchs. Seine Bedeutung stieg seit dem 16. Jh. Dafür waren folgende Gründe verantwortlich: sinkender Fleischverbrauch (Fleischkonsum), Ausweitung des Anbaus von Getreide, wachsende Bevölkerung, zunehmende Substituierung von Brei-Speisen und Suppen durch B. Für das B. mussten bis zu 50 % der Lebenshaltungskosten verwendet werden, wobei die Preise konjunktur…
Date: 2019-11-19

Brotaufstand

(2 words)

s. Lebensmittelunruhen
Date: 2019-11-19

Brownianismus

(1,393 words)

Author(s): Eckart, Wolfgang Uwe
1. Die Lehre und ihr HintergrundDie medizinische Reformbewegung des B. ging von der Reizbarkeitslehre des schott. Arztes John Brown (1736–1788) aus, nach der das Leben als ein durch innere und äußere Reize erregter und ebenso aufrechterhaltener Zustand zu verstehen ist. Grundkraft des Lebens sei das biologische Reiz- bzw. Erregbarkeitspotential. Als entscheidend für den Krankheits- oder Gesundheitszustand des menschlichen Körpers müsse man seine Irritabilität (»Reizbarkeit«; engl. excitability, lat. incitabilitas) ansehen, die Bereitschaft und Fähigkeit des Organismus…
Date: 2019-11-19

Brücke

(1,957 words)

Author(s): Bühler, Dirk
1. ÜberblickBeim Ausbau ihres Wege- und Wasserleitungsnetzes schufen die Römer die wesentlichen technischen und bis in die Nz. maßgeblichen Grundlagen für den Straßen- und Aquäduktbau in Europa. Mit dem Rückgriff auf Bauformen und Techniken der Antike in Verbindung mit neuen theoretischen Erkenntnissen eröffneten sich in der Nz. Möglichkeiten, die schwerfälligen B. der Antike und des MA durch flach und weit gespannte, leichtere B. zu ersetzen [7]. Am Ende des 18. Jh.s erhielt der B.-Bau durch neue Baustoffe und Techniken Impulse, die schließlich den Weg zum m…
Date: 2019-11-19

Brückenbau

(2 words)

s. Verkehrsarchitektur
Date: 2019-11-19

Brüdergemeine

(2 words)

s. Herrnhuter
Date: 2019-11-19

Bruderschaft

(3,173 words)

Author(s): Hardtwig, Wolfgang | Galley, Susanne
1. Bruderschaft der Gesellen 1.1. Begriff, Entstehung, Zwecke Bruderschaftliche Verbindungen verschmolzen genossenschaftlich-berufsspezifische, moralisch-soziale und religiöse Zwecke. Wo der Begriff B. (lat. fraternitas) auftaucht, deutet er auf jene Gleichrangigkeit von Arbeit, Religion und Geselligkeit hin, die das Gemeinschaftsleben im MA von Grund auf prägte. Im Laufe der Frühen Nz. verschoben sich jedoch vielfach die Gewichte; ab der Wende vom 18. zum 19. Jh. verschwanden die bruderschaftlich verfassten Verbände, ohne dass ihre Traditionen ganz untergingen. …
Date: 2019-11-19

Bruderschaft (Islam)

(3 words)

s. Sufismus
Date: 2019-11-19

Brunnen

(1,873 words)

Author(s): Ruhland, Florian | Morét, Stefan
1. Umwelt und TechnikB. bildeten bis weit in das 19. und 20. Jh. hinein die elementare Einheit der Wasserversorgung im ländlichen und städtischen Raum. Hinter dem Begriff B. verbergen sich höchst unterschiedliche Zugriffsweisen auf die Ressource Wasser. Aus dem unelastischen Bedarf an Koch-, Wasch-, und Trinkwasser und der Verwendung von Brauchwasser in Landwirtschaft undGewerbe sowie dem Wasserdargebot der jährlich zur Verfügung stehenden Süßwassermenge entwickelte sich eine Infrastruktur, in deren Mittelpunkt weltweit B. standen bzw. stehen.Die gängige Systematik, …
Date: 2019-11-19

Brunnenplastik, Brunnenskulptur

(3 words)

s. Brunnen
Date: 2019-11-19

Buch

(1,768 words)

Author(s): Weyrauch, Erdmann
1. Wortbedeutungen und DefinitionenDas Wort B. bezeichnet (1) ein umfangreicheres Schrift- oder Druckwerk aus Papierbogen oder -blättern mit einem Einband oder Umschlag; (2) den Teil eines größeren Schriftwerkes, z. B. die 24 Bücher der Ilias; (3) ein physisches Objekt aus mehreren zusammengefassten Blättern Papier für beliebige Beschriftungen, z. B. das Tagebuch; (4) ein Instrument für kaufmännische Buchführungen; (5) eine Wettliste beim Pferderennen; (6) eine Maßeinheit für eine bestimmte Menge Papier; (7) eine Metapher für d…
Date: 2020-11-18

Buchbesitz

(903 words)

Author(s): Weyrauch, Erdmann
1. DefinitionB. meint das Eigentum an Druckmedien, unabhängig von der Materialität und vom Zustandekommen des Besitzes (Geschenk, Tausch, Kauf oder Vererbung) [2]. Im 16./17. Jh. vermischten sich diese Erwerbungswege; später dominierten Erben und Kaufen. Der B. ermöglicht keine unmittelbare und eindeutige Aussage über die Buchlektüre. Er informiert über den quantitativen Umfang und den thematischen Horizont der verfügbaren Literatur. Privater B., bes. bei Vorliegen mehrerer Büchersammlungen aus zeit- und ortsgleicher Provenienz, kann als kulturhistor. Indik…
Date: 2019-11-19

Buchbinder

(724 words)

Author(s): Elkar, Rainer S.
War die Buchbinderei im MA v. a. ein klösterliches Handwerk, das mit seinen großformatigen, reich geschmückten Holzdeckel-Folianten bleibende Werte der Kulturgeschichte schuf, so gelangte sie seit dem 14. Jh. zunehmend in die Hände städtischer Bürger. In Deutschland betrug die Lehrzeit eines B. in der Regel zwei bis vier Jahre. Ehe der Geselle allerdings Meister werden konnte, musste er eine Wander- und Wartezeit von bis zu fünf Jahren ableisten (Gesellenwanderung). Die B. gehörten zu den weit gereisten, bes. gebildetenHandwerkern. Frauen und Kinder spielten innerbetriebl…
Date: 2019-11-19

Buch der Natur

(2,528 words)

Author(s): Groh, Ruth
1. Entstehung der MetapherSeit Augustinus ist B. D. N. in der christl. Literatur die gebräuchliche Metapher zur Bezeichnung der natürlichen Welt als einer »zweiten Schrift«, durch die sich Gott neben der Hl. Schrift (Bibel) den Menschen offenbart hat. Die Lehre von den zwei Büchern Gottes begründete er 412 in den Enarrationes in Psalmos zu Psalm 42: »Das göttliche Buch sei dir ein Buch, damit du es hörst, der Erdkreis sei dir ein Buch, damit du es siehst. In diesen Textsammlungen lesen diejenigen, die die Buchstaben kennen, in der ganzen Welt liest auch der Ungebildete.« [1. Bd. 36, 5…
Date: 2019-11-19

Buchdruck

(945 words)

Author(s): Weyrauch, Erdmann
1. DefinitionB. bezeichnet erstens ein spezielles Druckverfahren (Hochdruck) und zweitens die Herstellung von Druckmedien mit beweglichen Metalllettern, die um 1450 durch Johannes Gutenberg in Gang gesetzt wurde. Beim B. handelt es sich um eine handwerklich, später protoindustriell betriebene technische Innovation, die der rationellen, marktorientierten Produktion identischer Druckwerke diente. Sie war Grundlage der immensen gesamtgesellschaftlichen Wirkung des B.: Er stellt eine Schlüsseltechnologie dar, die auf einen anonymen Markt…
Date: 2019-11-19

Bücherverbrennung

(862 words)

Author(s): Sauder, Gerhard
In den älteren dt. Wörterbüchern von Adelung, Campe und Grimm findet sich kein Beleg für B. Die ersten Einträge stammen vom Ende des 20. Jh.s, wobei oft auf autodafé (»Verbrennung«) verwiesen wird. Dieser Begriff war in Frankreich seit dem frühen 19. Jh. üblich; damit war meist die B. gemeint. Auch in engl. und amerikan. Wörterbüchern sind erst seit Beginn der siebziger Jahre des 20. Jh.s die Begriffe book-burner und book-burning belegt. Man hat kürzlich den Begriff »Buchhinrichtung« für die öffentlichen Schriftenverbrennungen durch die Hand des Henkers als Extremfälle der Zensur…
Date: 2019-11-19

Buchformat

(2 words)

s. Druckmedien
Date: 2019-11-19

Buchführung, doppelte

(1,475 words)

Author(s): Denzel, Markus A.
1. Entwicklung der Buchführung in Antike und MittelalterB. oder Rechnungslegung ist wohl annähernd so alt wie kaufmännisches Handeln selbst. Bereits im sumerischen Mesopotamien (3. Jahrtausend v. Chr.) wurden Geschäftsvorgänge auf Tontafeln aufgezeichnet. Diese seit der Antike gebräuchliche, einfache B. diente dabei der Dokumentation getätigter Geschäftsvorgänge zur Erinnerung für den Handelnden selbst und als Beweis gegenüber Anfeindungen vor Gericht. So musste etwa nach dem röm. Corpus iuris civilis die Rechnungslegung von Kaufleuten bei Streitigkeiten vor Ger…
Date: 2019-11-19

Buchgeld

(2 words)

s. Geld
Date: 2019-11-19

Buchhandel

(1,304 words)

Author(s): Schneider, Ute
1. OrganisationsformenIn der Frühen Nz. waren der herstellende B. (mit den beiden Bereichen Druckerei, s. Buchdruck, und Verlag) und der vertreibende B. (Sortiment) noch nicht klar voneinander getrennt. Mischformen existierten bis ins 18. Jh. Als erste professionelle Ausdifferenzierung der Buchbranche kamen in der Inkunabelzeit (ab ca. 1480 bis 1500) die Buchführer als Vorläufer der reinen Sortimenter auf. Sie vertrieben entweder im Auftrag einesDruckers/Verlegers oder auf eigene Kosten Bücher, Flugschriften und Broschüren im stationären Ladengeschäft oder…
Date: 2021-06-18

Buchillustration

(1,009 words)

Author(s): Telesko, Werner
1. DefinitionDer Begriff B. bezeichnet grundsätzlich alle Formen der bildlichen Ausschmückung von Texten: Initialen, Bordüren, Rahmen, Vignetten, typographische Zierelemente und figurale Darstellungen in den verschiedensten druckgraphischen Techniken (Druckgraphik). B. als künstlerischer Schmuck ist dabei von der dokumentarischen B. als notwendigem Bestandteil eines wiss. Textes zu unterscheiden. Buchgattung und Textinhalt bestimmen das jeweilige Verhältnis zwischen Text und Bild. Die nzl. B. ist nicht ohne die lange Tradition der ma. Handschriftenil…
Date: 2019-11-19

Buchmalerei

(2 words)

s. Buchillustration
Date: 2019-11-19

Buchmarkt

(1,372 words)

Author(s): Schneider, Ute
Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Metalltypen um 1440/50 verbreitete sich von Mainz ausgehend bis 1500 in über 250 europ. Städten; v. a. in Handels- und Universitätsstädten sowie Bischofssitzen wurden Druckereien eingerichtet: um 1460 in Straßburg und Bamberg, 1465 in Subiaco bei Rom, 1466 in Köln, 1468 in Augsburg und Basel, 1469 in Venedig, 1470 in Neapel, Nürnberg und Paris, 1471 in Florenz und Mailand, 1473 in Lyon, Ulm und Utrecht, 1474 in Valencia und Krakau, 1475 in Breslau, Brügge, Loewen, Lübeck und Zaragoza. Ungefähr 27 000 bis 30 000 verschiedene Inkunabel…
Date: 2021-07-06

Buchmesse

(1,004 words)

Author(s): Schneider, Ute
1. Die Messplätze Frankfurt am Main und LeipzigDer Verkauf von Handschriften auf der allgemeinen Warenmesse im verkehrstechnisch günstig gelegenen Frankfurt am Main ist bereits für das 14. Jh. bezeugt; gedruckte Bücher wurden nachweislich seit den 1460er Jahren durch den Mainzer Frühdrucker Peter Schöffer angeboten. Trotz des vorherrschenden Wanderhandels (Buchhandel) zog diese Messe bereits im letzten Drittel des 15. Jh.s überregional wirkende Drucker/Verleger aus dem nord- und süddt. Raum an, z. B. aus Basel, Lübeck und Nürnberg, sowie Papierhändler (Pa…
Date: 2021-06-18

Buddhismus

(1,913 words)

Author(s): Gentz, Joachim
1. Der europäische WahrnehmungshorizontDie nach ihrem Gründer Buddha (6.–5. Jh. v. Chr.) benannte Religion des B. ist die älteste der großen sog. Weltreligionen und die in Asien gegenwärtig am stärksten verbreitete religiöse Tradition. Die europ. Wahrnehmung des B. war in der Nz. wesentlich von zwei Umständen geprägt: Der B. erlangte einerseits durch Missionsberichte in Europa Bekanntheit, andererseits bezogen sich diese Darstellungen v. a. auf die chines. Situation des B. Aus christl. Perspektive wurde die Wahrnehmung des B. als Religion erst mit dem in der Nz. stattf…
Date: 2019-11-19

Bühne

(1,398 words)

Author(s): Niefanger, Dirk
1. BegriffsbestimmungDer Begriff B. bezeichnet i. Allg. jeden Ort, der regelmäßig für eine Aufführung vor Publikum genutzt wird, z. B. Redner-, Festspiel-, Theater- oder Opern-B., in der Frühen Nz. aber auch Richt-B. oder das anatomische Theater. Er trennt durch seine in der Regel erhöhte und gut einsehbare, aber je nach historischen Gepflogenheiten, Bauart oder performativem Zweck (Performanz) den Zuschauer- vom Darstellerbereich. Der Begriff B. wird bis heute aber auch als Ausdruck für die Theater insgesamt sowie für einzelne Sparten verwendet.Im engeren Sinne versteht…
Date: 2021-07-29

Bühne (Musik) [Hinzugefügt 2021]

(1,497 words)

Author(s): Samaga, Daniel
1. Allgemein Musikbezogene B.-Formen sind vielfältig und unterscheiden sich je nach der Aufführungssituation: Ist die Aufmerksamkeit des Publikums allein auf die Musik gerichtet, erfordert dies andere B.-Formen als etwa bei festlichen oder zeremoniellen Anlässen. Zu Beginn der Frühen Nz. blieb Musik überwiegend funktional in zeremonielle und soziale Kontexte eingebunden (vgl. Fest; Tafelmusik; Musik, kirchliche). Podien und Emporen an den entsprechenden Orten hatten die Funktion, Musiker/inn…
Date: 2021-07-26

Bühnenarchitektur

(2 words)

s. Bühnenbild
Date: 2019-11-19

Bühnenbild

(2,455 words)

Author(s): Ball-Krückmann, Babette
1. Zum BegriffDie künstlerische Ausstattung der Bühne, durch die der Schauplatz der Handlung im Theater gestaltet wird, wird seit dem 20. Jh. als B. bezeichnet. Zuvor wurde der Ausdruck »Verwandlung« in wörtlicher Übersetzung von ital. mutazione verwendet [12. Bd. 25, 2118]; so wurden in den ital. Textbüchern ( libretti) die B. der Oper genannt. Gleichzeitig wurde der Begriff »Scene« gebraucht (nach ital. scena; franz. scène), womit sowohl die gesamte Bühne als auch das B. benannt sein konnte [12. Bd. 14, 1940 f.]. Der ital. Ausdruck scenografia ist in allgemeinem Sinne mit …
Date: 2019-11-19

Bukolik

(2 words)

s. Schäferdichtung
Date: 2019-11-19

Bulgarische orthodoxe Kirche

(719 words)

Author(s): Illert, Martin
Die orth. Christen zwischen Donau und Rhodopengebirge, Ohrid-See und Schwarzem Meer besaßen zwischen 1393 und 1870 keine nationale Kirchenorganisation: Im Anschluss an die osmanische Eroberung des Zweiten Bulgarischen Reiches (1393) büßte das Patriarchat von Târnovo seine Autokephalie (d. h. den Status einer autonomen orth. Kirche) ein und unterstand bis 1870 der Jurisdiktion (d. h. der kirchlichen Oberaufsicht) des Patriarchen von Konstantinopel. Dieser übte seit der Amtseinsetzung des Gennadios Scholarios (6. Januar 1454) nicht nur die kirchliche, sondern a…
Date: 2019-11-19

Bulldogge/Bulldog [Hinzugefügt 2018]

(2,135 words)

Author(s): Behringer, Wolfgang
1. Zucht von BulldoggenBei der B. (engl. bulldog) handelt es sich um einen massigen und muskulösen Kampfhund nach dem Typ der Molosser [22. 251f.]. Diese Hundegattung war von den Römern in Britannien eingeführt und durch Zucht weiterentwickelt worden ( Tierzucht). Welche Rolle dabei einheimische Rassen spielten, ist so umstritten wie die Annahme, dass sich der Begriff Mastiff von lat. mixtivus (»Mischling«) ableitet [4].Die erste umfassende Klassifikation von Hunden in fünf Sektionen durch John Caius behandelt in der vierten Gruppe die canes rustici (»bäuerliche Hun…
Date: 2021-06-18

Bund

(1,714 words)

Author(s): Hardtwig, Wolfgang
1. BegriffDer Begriff B. lässt sich erst in der mhdt. Rechtssprache der zweiten Hälfte des 13. Jh.s nachweisen. Der Sprachgebrauch überschneidet sich vielfach mit dem von Begriffen wie Einung, Gelübde, Verständnis, Frieden, Freundschaft, Bruderschaft, Gesellschaft, Genossenschaft oder Eidgenossenschaft. B. bezeichnet immer den Akt eines freiwilligen, mehr oder weniger intensiven Sich-Verbindens. Das Wortfeld blieb lange offen für Überlappungen mit Einung, Vereinigung, Bündnis, Verbündnis. Bis zur Reformation jedoch lag der Schwe…
Date: 2019-11-19

Bundesakte

(3 words)

s. Deutscher Bund
Date: 2019-11-19

Bundesstaat

(787 words)

Author(s): Härter, Karl
Der B. mit einheitlichem Staatsgebiet, Staatsvolk und Staats- bzw. Zentralgewalt als eine dauerhafte Verbindung von Gliedstaaten (B., Länder, Kantone) ohne eigene Subjektivität im Völkerrecht existierte bis zum Ende des 18. Jh.s weder in der Praxis, noch wurde er in der juristisch-politischen Literatur theoretisch behandelt [3]; [4]. Moderne B. entstanden erst 1787 mit den USA und 1848 mit der Schweiz. In Deutschland kam es dagegen in der Nachfolge des Alten Reichs mit dem Rheinbund (1806) und dem Deutschen Bund (1815) zunächst zur Gründung von Staatenbünden. Als histor. Kate…
Date: 2019-11-19

Bundling

(2 words)

s. Kiltgang
Date: 2019-11-19

Bündnis

(1,930 words)

Author(s): Kaiser, Michael
1. Zur Begrifflichkeit: Bund, Bündnis, BündnissystemDer Terminus B. ist für die Frühe Nz. um eine Vielzahl von erweiternden, spezifizierenden und konkurrierenden Ausdrücken zu ergänzen, wobei es zeittypisch ist, dass eine exakte Definition überaus schwierig erscheint: Zu nennen sind v. a. Bund, Allianz, Einung, Assoziation, Verein, Confoederatio, Liga, Union, Vereinigung, Verbrüderung, Konvent, aber auch Genossenschaft und Zunft. Die große begriffliche Vielfalt empfiehlt zunächst einen offenen B.-Begriff [4]; [5]; [8].Der Ursprung dieses Begriffs ist in der al…
Date: 2019-11-19

Bündnisrecht

(886 words)

Author(s): Fassbender, Bardo
Unter B. (lat. ius foederis, franz. droit des alliances) versteht man seit dem 16. Jh. das Recht eines Fürsten, einer Republik oder einer freien Stadt – später: eines Staates –, mit einer fremden Macht ein politisches oder militärisches Bündnis (lat. foedus, franz. alliance) einzugehen, in der Regel durch Abschluss eines völkerrechtlichen Vertrags. Über das durch einen allgemeinen Freundschaftsvertrag begründete Verhältnis hinausgehend, hatte ein Bündnis einen bestimmten Zweck; es war auf friedliche oder kriegerische Erfolge gerichtet, auf die Sicher…
Date: 2019-11-19

Buntmetall

(2 words)

s. Edelmetalle
Date: 2019-11-19

Burg

(6 words)

s. Festungsbau | Schloss | Schlossbau
Date: 2019-11-19

Bürger

(2,126 words)

Author(s): Bruckmüller, Ernst | Fahrmeir, Andreas
1. BegriffDer Terminus B. umschreibt drei verschiedene Begriffe: (1) den vollberechtigten, durchwegs männlichen Bewohner der (privilegierten) Stadt der alteurop. (feudalen) Gesellschaft ( Stadtbürgertum), (2) den Inhaber der Staatsbürgerschaft, (3) das Mitglied des z. T. rechtlich hervorgehobenen Besitz- und Bildungsbürgertums des 19. und frühen 20. Jh.s.Ernst Bruckmüller2. StadtbürgerEbenso wie im SpätMA wurde in den nzl. Städten als B. ein bestimmter, oft nur kleiner Teil der städtischen Bevölkerung bezeichnet, nämlich der meist aufgr…
Date: 2021-06-18

Bürgerbuch

(681 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
Die Aufnahme von Personen ins städtische Bürgerrecht wurde schriftlich dokumentiert. Dazu diente in vielen Städten das B., eine chronologische Liste der Neubürger mit Angaben zur Person (Name, Beruf, ggf. Art der Aufnahme, Herkunftsort, besondere Kennzeichen oder Denkwürdigkeiten). B. sind eine hervorragende Quelle sowohl für genealogische Forschungen als auch für die Sozialgeschichte städtischer Mittel- und Oberschichten in MA und Früher Nz. So liefern in B. verzeichnete Berufsangaben z. B. Informationen über die städtische Sozialstru…
Date: 2019-11-19

Bürgerdeputierte

(641 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. FunktionB. und Stadtverordnete lösten in den Jahrzehnten um 1800 Räte (vgl. auch Ausschuss, ständisch; Rat) als Vertreter der städtischen Bürgerschaft ab (Stadtbürgertum). Während Räte unterschiedliche Stände wie Handwerker oder Kaufleute repräsentierten, spiegelten B. eine neue Partizipationsvorstellung wider, der zufolge in erster Linie Einkommen, Dauer der Ansässigkeit und ggf. Religionszugehörigkeit über das Recht zur aktiven Beteiligung an städtischen Repräsentationsorganen bestimmten: B. konnten im Prinzip alle in der Stadt ansässigen, unbescholtenen u…
Date: 2019-11-19

Bürgereid

(456 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
Der Schwur des B. war ursprünglich Kern des Aufnahmeverfahrens ins Bürgerrecht. In einer feierlichen Zeremonie traten Neubürger mit der ihrem künftigen Stand entsprechenden Ausstattung (z. B. Waffen zur Stadtverteidigung) vor den Rat und gelobten (1)Untertänigkeit gegenüber dem Landesherren; (2) Gehorsam gegenüber dem Rat, bes. bei der Stadtverteidigung, dem Aufdecken eventueller Verschwörungen und der Bekämpfung von Bränden; (3) Anerkennung der städtischen Gerichte als einziger Justizinstanz [3. 1042 f.] (Eidesformeln z. B. in [1. 13]; [2. 3 f.]). Der B. war v. a. …
Date: 2019-11-19

Bürgerkämpfe

(2 words)

s. Bürgerunruhen
Date: 2019-11-19

Bürgerkrieg

(1,386 words)

Author(s): Esser, Raingard
1. Definition Ein B. ist ein bewaffneter Konflikt, der zwischen nationalen, politischen und religiösen Gruppen innerhalb eines Landes (oft mit Unterstützung ausländischer Mächte) stattfindet. Häufige Ursachen sind gewaltsameRegierungswechsel, Sezessionsbestrebungen regionaler Volksgruppen (Regionalismus; Nationalismus) und religiöse bzw. konfessionelle Auseinandersetzungen zwischen Mehrheiten und Minderheiten in einem Land (Konfessionskriege). In der histor. Forschung findet sich der Begriff v. a. für nationale Konflikte des 19. und 20. Jh…
Date: 2019-11-19

Bürgerliche Gesellschaft

(2,105 words)

Author(s): Schmale, Wolfgang
1. Französische Revolution und Bürgerliche Gesellschaft»Was ist der Dritte Stand? Alles. Was ist er bisher in der politischen Ordnung gewesen? Nichts. Was will er? In der politischen Ordnung etwas werden« [2]. Die griffigen Formulierungen des Abbé Sieyès in seinem politischen Pamphlet Was ist der Dritte Stand? (1789) können als Gründungsmanifest der B. G. und der revolutionären Beseitigung der Ständegesellschaft angesehen werden. Sehr viel mehr als die früheren sog. bürgerlichen Revolutionen (Niederlande 16. Jh., England 17. Jh.) sind die ersten Jahre der Französischen Re…
Date: 2019-11-19

Bürgerlicher Tod

(3 words)

s. Person
Date: 2019-11-19

Bürgerliches Recht

(3 words)

s. Privatrecht
Date: 2019-11-19

Bürgerliches Trauerspiel

(888 words)

Author(s): Dane, Gesa
Neben dem empfindsamen Briefroman ist wohl keine andere Gattung so aufschlussreich für die lit. Neuorientierungen und kulturgeschichtlichen Wandlungsprozesse um 1750 wie das B. T. Dieses steht im Kontext von grundlegenden gattungs-, stil-, theater- und kulturgeschichtlichen Veränderungen, die Drama und Theater seit der Mitte des 18. Jh.s bestimmten. Mit der »Ständeklausel« fielen die mit ihr verbundenen lit. Stil- und Gattungsnormen. Das überkommene Gattungsgesetz, nach dem Tragödien die Unglücksfälle von Fürsten und Adligen in hohem Stil und in gereimten …
Date: 2019-11-19

Bürgerlichkeit

(1,985 words)

Author(s): Albrecht, Clemens
1. Kontext und KonzeptionDas soziologische Konzept der B. verdankt sich der Verlegenheit, die Träger der Aufklärung und der wachsenden politischen Partizipationsansprüche des Dritten Standes (Ständegesellschaft) nicht mit einer sozialstrukturell definierbaren Schicht »Bürgertum« identifizieren zu können [14. 9]. Da der histor. Wortgebrauch von B. allenfalls eine lose Verbindung mit Begriffen wie Kultur, Humanität (Lessing) oder dem importierten Terminus »Civilisation« aufweist [10], gewann der Begriff seine Prägnanz erst im Kontext der Bürgertumsforschu…
Date: 2019-11-19

Bürgermeister

(713 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Aufgaben und Stellung in der Frühen NeuzeitB. waren ursprünglich Inhaber des höchsten Amts in Städten; sie standen den Räten und Gerichten vor, spielten bei städtischen Ritualen (z. B. Bürgereid) eine zentrale Rolle und vertraten die Interessen der Stadt gegenüber Territorialherren, in den Territorialständen (Stand, Stände) und später in den Parlamenten, welche eine Mitgliedschaft des B. von Amts wegen vorsahen (z. B. Preußens Herrenhaus). Umgekehrt waren B. für die Durchsetzung fürstlicher Mandate (z. B. f…
Date: 2019-11-19

Bürgermilitär, Bürgerwehr

(3 words)

s. Stadtgarde
Date: 2019-11-19

Bürgerrecht

(1,958 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Ursprünge und InhalteB. bezeichnet Privilegien und Rechte, welche durch die persönliche Zugehörigkeit zu einer städtischen Korporation begründet waren. Sonderrechte für Mitglieder bürgerlicher Korporationen ergaben sich bereits seit dem MA aus Stadtrechten, die von Monarchen oder sonstigen Stadtherren gewährt oder aus einer vorschriftlichen Tradition hervorgegangen waren; diese verliehen den oberen sozialen Schichten wirtschaftliche Privilegien und das Recht einer mehr oder weniger umfassenden Selbstverwaltung. Im Detail v…
Date: 2020-11-18
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