Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Fabel

(1,597 words)

Author(s): Zymner, Rüdiger
1. BegriffUnter einer F. versteht man einen typischerweise kurzen Erzähltext. Seine fiktiven Handlungen werden von ›nichtmenschlichen‹, aber anthropomorphisierten Tieren, Pflanzen oder auch Gegenständen der unbelebten Natur und auch der Kultur getragen. Diese verfügen über Bewusstsein, Sprache und Handlungsmöglichkeiten des Menschen. Konstitutiv für die F. ist auch ein Anwendungssignal, die »Lehre« oder »Moral« (lat. fabula docet): Als vorangestelltes Promythion oder nachgestelltes Epimythion macht sie entweder deutlich, dass es sich bei der Geschi…
Date: 2019-11-19

Fabrik

(2,652 words)

Author(s): Gorißen, Stefan
1. BegriffDer Begriff F. in seiner modernen Wortbedeutung – verstanden als Stätte zentralisierter Produktion, in der eine größere Anzahl von Arbeitskräften in einem arbeitsteiligen Produktionsprozess und unter Verwendung von (nicht durch menschliche Kraft angetriebenen) Maschinen gleichförmige Güter in großer Stückzahl für den Verkauf herstellt – wird in der dt.sprachigen ökonomischen und staatswiss. Literatur erst seit Beginn der 1840er Jahre greifbar. Entscheidende Merkmale der F. sind einerseits der mit der Verwendung von Arb…
Date: 2019-11-19

Fabrikarbeiter/in

(954 words)

Author(s): Gorißen, Stefan
1. Begriff und Merkmale Der Begriff F. zur Bezeichnung der in einer zentralisierten und mechanisierten Produktionsstätte beschäftigten Arbeitskraft ist erst greifbar, seit sich der Begriff Fabrik in seiner modernen Bedeutung durchgesetzt hat. Damit bleibt der/die F. eine Gestalt des entwickelten Kapitalismus; entscheidendes Merkmal ist, dass F. ihren Lebensunterhalt aus Lohnarbeit bestreiten, keine Produktionsmittel besitzen und insofern Proletarier sind (Unterschichten, städtische). Als Teil einer entwickelten Marktwirtschaft zeichnen sich F. in ide…
Date: 2019-11-19

Fabrikdisziplin

(765 words)

Author(s): Gorißen, Stefan
1. Begriff und InhaltDer Begriff F. bezeichnet eine spezifische Verhaltensdisposition der Beschäftigten in der Fabrik, die als Ergebnis einer Sozialisationsleistung verstanden und zu den wesentlichen Voraussetzungen für den erfolgreichen Betrieb von Fabriken gezählt wird. Im 18. und 19. Jh. erstreckte sich der Disziplinierungsprozess auf die Anpassung des Verhaltens der Fabrikarbeiter/innen an zwei wesentliche Momente des neuen Produktionssystems: Zentralisierung und Mechanisierung. Mit der Zentralisierung der Produktion verband sich eine in dieser Sch…
Date: 2019-11-19

Fabrikordnung

(2 words)

s. Fabrikdisziplin
Date: 2019-11-19

Fabrikprivileg

(812 words)

Author(s): Mohnhaupt, Heinz
1. BegriffAlle Ansätze zur Verrechtlichung der Produktion in Fabrik und Manufaktur kulminieren im traditionellen Rechtsinstitut des Privilegs, für das wiederum in Europa auch alternative, nicht immer gleichbedeutende Bezeichnungen gebräuchlich waren: Permission, Begnadigung, Freiheiten, Monopol, Konzession. Durch das F. erwarb der Fabrikant die Erlaubnis, unter dem Schutz des Privilegienerteilers eine bestimmte Produktion aufzunehmen. Rechtlich und wirtschaftspolitisch bezeichnen die F. den Entwicklungsgang von den individuell konzessionierten Pr…
Date: 2019-11-19

Fachprosa

(2,285 words)

Author(s): Robert, Jörg
1. Begriff und AbgrenzungF. bezeichnet das (v. a. ma. und frühnzl .) Schrifttum zur fach- und zweckgebundenen Wissensspeicherung und -vermittlung [4]. In Abgrenzung zum Begriff Kunstprosa wie zu fiktionaler Literatur (Fiktionalität) und Versdichtung (Dichtung) subsumiert F. »alles nichtdichterische Schrifttum geistlichen und weltlichen Inhalts« [4. 1], vorwiegend in der Volkssprache [5. 559]. In der neueren Forschung tritt der Begriff F. zugunsten von Sach- und Fachliteratur, Artes-Literatur [9], Gebrauchs- oder Wissensliteratur [2] zurück. F. ist ein analytisch…
Date: 2019-11-19

Fachschulen

(729 words)

Author(s): Bruning, Jens
Im Gegensatz zu den allgemeinbildenden Schulen versteht man in Deutschland unter F. oder »Gewerblichen Schulen« alle Formen von freiwillig besuchten berufs-, praxis- und ausbildungsbezogenen schulischen Einrichtungen. Auch in diesem berufsvorbereitenden Schulsektor lassen sich höhere, der Universität ähnliche Formen (etwa Bergakademien, Forstakademien, Kunstakademien oder Militärakademien, die als praxisorientierte Spezialhochschulen zusammen mit den polytechnischen Schulen (vgl. École Polytechnique) Vorläufer der Technischen Hochschulen waren), mittle…
Date: 2019-11-19

Fachwerk

(1,543 words)

Author(s): Bedal, Konrad
1. Allgemeines, VerbreitungF. bezeichnet eine Skelett- bzw. Gerüstbauweise, bei der die tragenden Elemente des Baus vorwiegend aus Holz (in jüngster Zeit auch aus Metall) bestehen (Baustoffe), während die namengebenden, davon umschlossenen »Ge-Fache« nur als wandbildende Füllung anzusehen sind. Bei F. handelt es sich um eine elementare Holzbauweise; dementsprechend war F. bzw. ähnliche Konstruktionen seit der Jungsteinzeit in nahezu allen europ. wie vielen außereurop. Kulturen bekannt.Im engeren und für das nzl. Mitteleuropa gültigen Sinn versteht man unter …
Date: 2019-11-19

Fachzeitschrift

(755 words)

Author(s): Becher, Ursula A.J.
F. entstanden im 18. Jh., nachdem die bestehenden wiss. Zeitschriften angesichts des beträchtlichen Fortschritts der Forschung dem Anspruch, die Universalität des Wissens zu präsentieren, nicht mehr genügen konnten. Seit dem Ende des 17. Jh.s hatten sich v. a. die Naturwissenschaften entwickelt; der Erkenntnisfortschritt forderte ihre stärkere Differenzierung und Spezialisierung in eigene Disziplinen und Teildisziplinen, die sich ihre speziellen Fachorgane schufen. Neben diesen innerwiss. Faktoren spielten bei der Entstehung von F. auch die Bedürfnisse der Leser ei…
Date: 2019-11-19

Faculté

(2 words)

s. Fakultät
Date: 2019-11-19

Fahrendes Volk

(699 words)

Author(s): Lucassen, Jan | Lucassen, Leo
Hinter dem Begriff F. V. verbirgt sich eine große Vielfalt von Gruppen und Tätigkeiten. Im Wesentlichen bezieht er sich auf Migranten, die als ambulante Geschäftsleute in einer bestimmten Region (nicht selten auch innerhalb eines Landes) umherzogen, um ihre Waren und Dienstleistungen anzubieten. Wie ein Großteil der Migranten (oft auch als Vaganten bezeichnet) kamen die meisten von ihnen aus ärmeren Gebieten, z. B. aus Gebirgsregionen, in denen es nicht genügend Erwerbsmöglichkeiten gab, sodass das Einkommen durch Wanderarbeit ergänzt wurde (Arbeitsmigration) [1]; [2]; [6]…
Date: 2019-11-19

Fahrplan

(2 words)

s. Reisehilfsmittel
Date: 2019-11-19

Fahrrad

(2 words)

s. Laufmaschine
Date: 2019-11-19

Fahrung (Bergbau)

(3 words)

s. Bergbautechnik
Date: 2019-11-19

Fäkalienbeseitigung

(921 words)

Author(s): Fouquet, Gerhard
Seit dem 13. Jh. galten im Europa nördl. der Alpen Wasser und Sauberkeit als Zeichen von Urbanität; die F. wurde seitdem vornehmlich in den größeren Städten als öffentliche Aufgabe wahrgenommen [6]. Wie die technisch-theoretische Literatur des 13. bis 15. Jh.s bereits zeigt, wusste man zwar um Zusammenhänge zwischen Wasserqualität und Gesundheit, schützte aber infolge der herrschenden humoralpathologischen Vorstellungen zuerst die Luft vor gesundheitsgefährdenden Miasmen [4]. Bis ca. 1850 blieb es daher weithin beim vordergründigen Gewässerschutz (d. h. de…
Date: 2019-11-19

Faktorei

(1,446 words)

Author(s): Denzel, Markus A. | Häberlein, Mark
1. EuropaDer Begriff »F.« war in Europa im hohen und späten MA wesentlich gebräuchlicher als in der Frühen Nz. Das ital. fattoria, Ursprung für das Lehnwort, das erstmals bei den großen toskanischen Handelsgesellschaften des HochMA erscheint, bezeichnete eine befestigte Außenstelle oder »Filiale« einer Handelsgesellschaft an einem auswärtigen Handelsplatz, die von einem Faktor (ital. fattore) geleitet wurde [6]. Das F.-Netz der großen süddt. Gesellschaften (Fugger; Welser) mit festen Niederlassungen an zentralen europ. Handelsplätzen (Antwerpen, Lyon, Lissabon etc.) u…
Date: 2019-11-19

Fakultät

(835 words)

Author(s): Asche, Matthias
Bereits im MA waren F. (lat. facultas, engl. faculty, franz. faculté) feste verwaltungsmäßige und wissensorganisierende Bestandteile von Universitäten. Als deren Gliedkörperschaften konnten die F. – wie zunächst auch die oftmals landsmannschaftlich verfassten Studentencorpora (lat. nationes) – jedoch aufgrund ihrer spezifischen Rechtsstellung weitgehend autonom agieren. Der korporative Charakter von F. (Akademische Freiheit), denen sowohl der Lehrkörper (Professor) als auch die Studenten eines bestimmten Fachgebietes angehörten, zeigt sich z. B. am Rech…
Date: 2019-11-19

Fälschung

(2,585 words)

Author(s): Häberlein, Mark | Tschopp, Silvia Serena | Keazor, Henry
1. Fälschungsdelikte1.1. Strafrechtliche AspekteDie Strafrechts-Lehre und Gesetzgebung der europ. Staaten der Nz. definierten und sanktionierten F.-Delikte sehr unterschiedlich. V. a. für die dt. Strafrechtslehre des 16. bis 19. Jh.s war die Rezeption des Röm. Rechts (Gemeines Recht) maßgeblich, das eine Reihe von crimina falsi wie Testaments-, Urkunden-, Grenz-, Münz-, Maß- und Gewichtsfälschung kennt. Die ma. italienische Rechtswissenschaft fasste derartige F. als einheitliches Delikt (lat. crimen falsi) auf, als dessen wesentliche Tatbestandsmerkmale die…
Date: 2021-06-18

Familie

(7,932 words)

Author(s): Gestrich, Andreas | Berger, Ruth
1. AllgemeinDer F. liegt die biologische Tatsache zugrunde, dass alle Menschen eine Mutter und einen Vater haben und dass zumindest zwischen Mutter und Kind in der Regel eine über die Geburt hinausreichende Versorgungs- und Gefühlsbeziehung besteht (Elternliebe; s. u. 6.1.). F. ist zugleich eine soziale Institution, über die sich ein großer Teil nicht nur der biologischen, sondern auch der sozialen Reproduktion einer Gesellschaft vollzieht. Arbeit, Nahrungsverteilung und -aufnahme (Essen), Erziehung und Geselligkeit fanden auch in der Nz. zu einem großen Teil im…
Date: 2019-11-19
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