Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Honig

(2 words)

s. Biene
Date: 2019-11-19

Honnête homme, Honnête femme

(1,192 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer erstmals 1538 begegnende Begriff des H. H. – im Dictionarium latinogallicum definiert Robert Estienne ihn als »vornehmen Gebildeten ohne Dünkel« – wurde seit Anfang des 17. Jh.s zum Inbegriff vornehmer Weltgewandtheit, zum sozialen Leitbild der neuen,höfischen Gesellschaft des Zeitalters Ludwigs XIV. Anders als verwandte franz. Wörter wie courtisan, homme de qualité, homme de bien, homme galant oder gentilhomme war H. H. nicht sozial festgelegt, sondern in seiner männlichen wie weiblichen Form ein ständeübergreifendes Persönlichkeitsidea…
Date: 2019-11-19

Honorar

(828 words)

Author(s): Schneider, Ute
H. (von lat. honorarium, »Ehrengeschenk«), verstanden als buchhändlerisches bares Geld-H. zur Entlohnung eines Autors für die von ihm geleistete geistige Arbeit, wurde bis ins 18. Jh. nur in Ausnahmefällen vom Verleger gezahlt. Vereinzelt erhielten Verfasser in Deutschland schon im 16. Jh. von ihren Verlegern ein Bogen-H. Die häufigere H.-Art war jedoch ein »Geschenk«, eine Ehrengabe, die bis zur Zeit der Aufklärung (18. Jh.) lediglich anerkennenden Charakter hatte. Autoren erhielten oder erwarteten sie (wie auch Musiker, Maler usw.) meist von finanzkräftigen Mäzenen ode…
Date: 2019-11-19

Hopfen

(773 words)

Author(s): Konersmann, Frank
Der zu den Kletterstauden zählende wilde H. war bereits in der röm. Kaiserzeit als schmackhafte Speisepflanze bekannt (Plinius, Naturalis historia 21, 86) [4. 73]. Kenntnisse über heilende Wirkungen des H. (blutreinigend, abführend, magenschonend) verbreiteten sich spätestens seit dem 8. Jh., als er in Gärten von Klöstern und kaiserlichen Villen angebaut wurde [1. 803 f.]; [2. 79, 173]; [6. 40]; [11. 50]. Als Feldfrucht und Marktprodukt wurde er im SpätMA zunehmend häufig; er wurde bes. im Umfeld von Hansestädten, in Brandenburg, Schlesien, Böhmen, im Burgund und in der Picardi…
Date: 2019-11-19

Hören

(2 words)

s. Hörsinn
Date: 2021-06-18

Hörigkeit

(7 words)

s. Kholopen | Persönliche Freiheit | Schollenpflichtigkeit
Date: 2019-11-19

Hörsinn [Hinzugefügt 2019]

(2,104 words)

Author(s): Missfelder, Jan-Friedrich
1. AllgemeinesIn der antiken, maßgeblich durch Aristoteles' Schriften De anima und De sensu [1]; [28. 46–53] geprägten Vorstellung einer Hierarchie der Sinne (Sinnesforschung, historische) kommt dem Gehör (lat. auditus) der zweite Rang nach dem Gesichtssinn (Sehsinn) zu. Beide werden bei Aristoteles und seinen Interpreten als Fernsinne interpretiert, die sich von dem »niederen« Tast-, Geruchs- und Geschmackssinn abgrenzen lassen. Damit verbunden ist seit der Antike auch eine gender-Codierung, die insbes. den Geruchssinn als spezifisch weiblich konstruiert [11. 8–10].Inn…
Date: 2021-06-18

Hospital

(1,805 words)

Author(s): Rotzoll, Maike | Eckart, Wolfgang Uwe
1. BegriffDer Begriff H. ist dem Lateinischen entlehnt (von hospitalitas, »Gastfreundschaft«) und in verschiedenen Abwandlungen in den europ. Sprachen nachzuweisen (dt. hopitalhûs, Spital, Spittel; franz. hôpital; engl.-span. hospital) [2]; [1]. Von Beginn an wurde damit die Doppelfunktion von Krankenversorgung und Zuständigkeit für alle Formen der Bedürftigkeit bezeichnet.Maike RotzollWolfgang Uwe Eckart2. MittelalterDie Entwicklung des H.-Wesens im westl. MA wird meist in engen Zusammenhang mit dem Prinzip der christl. caritas gestellt (Nächstenliebe). So wurde…
Date: 2019-11-19

Hostienschändung

(2 words)

s. Judenfeindschaft
Date: 2019-11-19

Hufe

(737 words)

Author(s): Münch, Ernst
Die unter grundherrschaftlichen Bedingungen im frühen MA entstandene H. bildete – ähnlich wie die Grundherrschaft selbst [2] – in großen Teilen Europas ein wichtiges Bindeglied zwischen ma. und frühnzl. Agrarverhältnissen. Verstand man unter H. zunächst primär den bäuerlichen Normalbetrieb (Vollbauernstelle) mit den fünf Komponenten Haus, Hof (Hof, bäuerlicher), Garten, Acker- und Allmende-Anteile, so wurde der Begriff spätestens seit dem HochMA auch als Flächenmaß verwendet, das – in seinem Umfang regional sehr differenziert – nicht nur auf bäuerliche Bet…
Date: 2019-11-19

Hugenotten

(1,354 words)

Author(s): Dingel, Irene
1. BegriffH. war vom 16. bis zum 18. Jh. eine ursprünglich pejorative Bezeichnung für die franz. Reformierten (Calvinismus). Der Terminus geht wohl auf das seit 1520 belegte eyguenot (»Eidgenossen«) zurück und ist seit der Verschwörung von Amboise 1560 – neben der Benennung als Anhänger der »vorgeblich reformierten Religion« (franz. religion prétendue réformée, R.P. R.) – auch in offiziellen Texten zu finden, nachdem man zu Anfang die reformatorisch Gesinnten évangéliques oder luthériens genannt hatte.Irene Dingel2. Formierung der kirchlichen InstitutionBereits in den …
Date: 2020-11-18

Huldigung

(1,304 words)

Author(s): Holenstein, André
1. BegriffsbestimmungH. hieß die seit dem MA bis ins 19. Jh. von Vasallen ihrem Lehnsherrn (Lehnswesen) bzw. von Ständen und Untertanen ihrem (Landes-, Erb-, Gerichts-)Herrn geschuldete Anerkennungshandlung, mit der sie sich ihm gegenüber zu Treue und Gehorsam verpflichteten. Sie erfolgte durch Leistung eines Eids und Handgelöbnisses der Untergebenen beim Regierungsantritt des neuen Herrn, beim Herrschaftswechsel infolge eines dynastischen Erbfalls sowie nach Eroberung oder Kauf einer Herrschaft. Mitunter wurde sie auch in periodischen Abständen z…
Date: 2019-11-19

Hülsenfrüchte

(2 words)

s. Leguminosen
Date: 2019-11-19

Human-Animal Studies [Hinzugefügt 2017]

(4,920 words)

Author(s): Jaeger, Friedrich
1. Gesellschaftliche Entwicklungen und ForschungsperspektivenIn den vergangenen Jahren hat sich im Zeichen der Human-Animal Studies (= HAS) [31]; [19]; [89]; [101] die kulturwiss. Forschung zum Verhältnis zwischen Menschen (Mensch, Menschheit) und Tieren nicht nur nachhaltig intensiviert, sondern auch thematisch ausgeweitet sowie theoretisch und methodisch neu orientiert. Grundsätzlich kann man diese Entwicklung in zahlreichen Disziplinen beobachten – von den Agrarwissenschaften [28]; [54] über die Bild- [53]; [6], Film- [70] und Literaturwissenschaften [44] bis h…
Date: 2021-06-18

Humanismus

(9,746 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. ÜberblickH. bezeichnet die vor der Aufklärung wichtigste und wirkungsmächtigste europ. Bildungs-Bewegung der Nz. Sie entstand im Italien des 14. und 15. Jh.s und verbreitete sich bis zur Mitte des 16. Jh.s im ganzen Abendland. Ihr Ziel war ein ästhetisches: die Wiederherstellung der Literatur, Künste und Wissenschaften des Altertums, vornehmlich der röm. Kultur zwischen dem 2. Jh. v. Chr. und dem 2. Jh. n. Chr., die den Humanisten als histor. einmaliger Höhepunkt galt. Deren Rekonstruktion werde, so hofften sie, Sprache, Geschmack, Sitte…
Date: 2020-11-18

Humanismus, juristischer

(840 words)

Author(s): Deflers, Isabelle
1. AllgemeinIm Zuge der neuen Geistesbewegung des Humanismus entstand innerhalb der Rechtswissenschaft mit dem J. H. ab dem Ende des 15. Jh.s ein Methodenstreit bezüglich der Rezeption des römisch-kanonischen Rechts. Die Vertreter dieser neuen textkritischen Arbeitsmethode hatten das Ziel, die spätantike justinianische Gesetzeskodifikation ( Corpus iuris civilis, vgl. Gemeines Recht) in ihrer ursprünglichen Form wiederherzustellen. Isabelle Deflers2. Mos italicus versus Mos gallicusSeit dem Ende des 11. Jh.s hatten die lat. Texte des Corpus iuris civilis aufgrund d…
Date: 2019-11-19

Humanismus, medizinischer

(2,111 words)

Author(s): Rotzoll, Maike
1. BegriffDer Begriff »humanistische Medizin« ist zunächst mit der Epoche der Renaissance verknüpft und suggeriert, es habe ein nach Inhalt, Form und Epoche abgrenzbares ärztliches Textcorpus gegeben, analog zur »antiken Medizin« (Hippokrates, Galen). Diese sprachliche Wendung bezeichnet v. a. die mit dem Namen Hippokrates verbundenen Schriften, die Werke Galens sowie einiger weiterer antiker Ärzte und Schriftsteller, entstanden zwischen klassisch-griech. und spätantiker Zeit und verbunden mit bestimmten Inhalten wie dem Konze…
Date: 2019-11-19

Humanismus und Literatur [Hinzugefügt 2023]

(5,350 words)

Author(s): Borghardt, Dennis
1. AllgemeinesDie sich der Verbreitung der humanitas (»Menschlichkeit«; Humanität) verpflichtende Literatur (= L.) setzt in der Frühen Nz. einen antik vorgeprägten Begriff voraus, der insbes. auf die Affirmierung von Bildungs-Gütern und -idealen abzielt. Im sog. Renaissance-Humanismus wurde ein Bildungskonzept ( eruditio, sapientia, ingenium) verfochten, welches sich in zwei Richtungen – sowohl vom ma. als auch vom aufklärerischen Zeitalter – systematisch und histor. abhebt. Noch nicht als ›Menschlichkeit‹ schlechthin emphatisch aufgeladen, gliedert sich die humanita…
Date: 2024-02-19

Humanität

(831 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. Humanistische WurzelnDer im 15. Jh. von Cicero übernommene lat. Begriff humanitas (»Menschheit«, »Menschlichkeit«, »Sphäre des Menschlichen«) bürgerte sich mit dem Siegeszug des Humanismus in den europ. Sprachen ein und blieb dort präsent (franz. humanité; engl. humanity; ital. umanità; span. humanidad) – meist im Kontext jener rhetorisch-lit. Bildung, die der humanistische Terminus studia humanitatis (»Studien der menschlichen Sphäre«) umriss. So nannte man in Frankreich seit dem 16. Jh. die Anfangsklassen humanités; im engl. Sprachraum figurierten die Geist…
Date: 2019-11-19

Humorallehre

(714 words)

Author(s): Eckart, Wolfgang Uwe
1. Grundlagen Gesundheit und Krankheit waren in der Nz. bis zur Mitte des 17. Jh.s im akademischen wie im allgemeinen Verständnis (in der Volks- und Alternativmedizin noch weitaus länger) wesentlich durch die antike Säftelehre (Humoralphysiologie/-pathologie; von lat. humores, »Säfte«) und die Diätetik geprägt. Erst mit der Ablösung humoralphysiologischer Vorstellungen in der zweiten Hälfte des 17. Jh.s wurden andere Gesundheitskonzepte bestimmend, die sich vom 18. bis ins frühe 19. Jh. v. a. aus Konzepten des Mechanismus (Iatromechan…
Date: 2019-11-19
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