Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Josephinismus

(1,537 words)

Author(s): Demel, Walter
1. BegriffsgeschichteDer Begriff J. entstand bald nach dem Tod Kaiser Josephs II. (1790). War damit ursprünglich meist dessen gesamtes Reform-Werk gemeint, wurde der Inhalt des Begriffs ab 1832 auf dessen Kirchenpolitik konzentriert bzw. reduziert und überwiegend negativ akzentuiert [6]. Dies blieb jedoch umstritten: So verstand die Forschung unter J. einen »Reformkatholizismus« [15] oder aber eine antikirchliche Form des Staatskirchentums [2. Bd. 1, 47–55] (Kirche und Staat). Letztere Auffassung machte dafür primär Staatskanzler Kaunitz, danach aber auch Maria Theresi…
Date: 2019-11-19

Journal

(4 words)

s. Zeitschrift | Zeitung
Date: 2019-11-19

Journal des Savants

(11 words)

s. Acta Eruditorum | Gelehrte Zeitschrift | Literarisch-kulturelle Zeitschrift
Date: 2019-11-19

Journalismus

(2,204 words)

Author(s): Requate, Jörg
1. BegriffDer Begriff J. setzte sich in seinen europ. Sprachvarianten (engl. journalism, ital. giornalismo, portug. jornalismo) erst in der ersten Hälfte des 19. Jh.s durch. Auch franz. journalisme, von dem diese sich herleiteten, war erst im ausgehenden 18. Jh. gebräuchlich geworden. Etymologisch war das Journal zunächst nicht die Zeitung, sondern das Tagebuch. Der dt. Begriff »Tagesschriftstellerei«, der auf diese Herkunft verweist, verlieh dem J. eine pejorative Konnotation, im Sinne von »nur für den Tag (flüchtig) geschrieben«. Auch der Litera…
Date: 2019-11-19

Jubiläum

(1,520 words)

Author(s): Dohrn-van Rossum, Gerhard
1. Begriff und EntstehungWährend das Jubeljahr als Erlass- bzw. Ablassjahr auf at. und christl. Traditionen zurückgeht (Heiliges Jahr), wurde das J. als feierliches und festliches Gedenken an ein histor. Ereignis in bestimmten längeren Zeitintervallen (meist nach einer »runden« Zahl von Jahren; daher die Redensart »alle Jubeljahre«) in der Frühen Nz. entwickelt und erst im 19. Jh. zu einer kulturellen Selbstverständlichkeit.Nach Leviticus 25,8–31 sollte auf sieben siebenjährige Zyklen mit je einem Ruhejahr das jeweils siebte Ruhejahr, das »Jobeljahr« ( iobeleus) folgen: …
Date: 2019-11-19

Judaistik

(6 words)

s. Judentum | Wissenschaft des Judentums
Date: 2019-11-19

Juden

(9 words)

s. Aschkenasim | Judentum | Jüdische Gesellschaft | Sephardim
Date: 2019-11-19

Judenemanzipation

(2 words)

s. Emanzipation
Date: 2019-11-19

Judenfeindschaft

(2,048 words)

Author(s): Helbig, Annekathrin
1. Antijudaismus und AntisemitismusJ. ist eine im christl. Denken über Jahrhunderte hinweg tief verankerte Abneigung gegenüber Juden, welche sich in der Nz. in Stereotypen, alltäglichen Schikanen, Unrecht und Ungleichbehandlung sowie Judenverfolgungen niederschlug. J. – basierend auf Vorwürfen, wie sie von der christl. Seite vorgetragen wurden – ist für die islam. Welt der Nz. nicht bekannt; hier galten Juden zwar nicht als gleichberechtigte Untertanen, aber als Schutzbefohlene ( dhimmi); vgl. Osmanische Gesellschaft.In der Forschung wird vielfach für eine genaue …
Date: 2021-07-29

Judenrecht

(947 words)

Author(s): Battenberg, Friedrich
1. Definition und GeltungsbereichMan unterscheidet i. Allg. zwischen dem jüdischen Recht (den in der Halacha begründeten Rechtsregeln; innerjüd. Recht) und dem J., das diejenigen Normen umfasst, die die Beziehungen zwischen den Juden und der nichtjüd. (christl., islam.) Umwelt regeln sollen. Beide Materien konnten aufeinander bezogen sein, indem das J. von halachischen Regeln beeinflusst, jenes aber auch zur Interpretation des jüd. Rechts herangezogen wurde und in die Responsen der Rabbiner Eingang fand. Gru…
Date: 2019-11-19

Judentum

(7,687 words)

Author(s): Grözinger, Karl Erich
1. DefinitionDer Begriff J. (hebr. jahadut) bezeichnet sowohl die Gemeinschaft und die gesellschaftlichen Lebensformen der Juden (Jüdische Gesellschaft) als auch die von diesen hervorgebrachte Religion und Kultur (Letztere werden im Folgenden behandelt). Das Wort J. ist von der Selbstbezeichnung jehudi (Plural jehudim) abgeleitet; sie geht auf den namensgebenden Stammesvater Jehuda, dessen Stamm und den nachherigen Staatsnamen zurück. Daneben ist bis heute die biblische (= bibl.) Selbstbezeichnung »Volk Israel« ( Am Jisrael) gebräuchlich. Seit der Aufklärung sind …
Date: 2021-07-29

Judentum, Wissenschaft

(5 words)

s. Wissenschaft des Judentums
Date: 2019-11-19

Judenverfolgung

(1,925 words)

Author(s): Helbig, Annekathrin
1. Begriffsbestimmungen 1.1. VerfolgungenJ. bedeutet hier antijüd. Gewalt gegenüber einer größeren Gemeinschaft, welche über die alltäglichen Dimensionen der Judenfeindschaft hinausging. J. waren »Maßnahmen von Obrigkeiten gegenüber Juden als Gemeinschaft …, die von kollektiven Vorstellungen geprägt wurden und die das übliche Maß der theoretisch geforderten antijüd. Bestimmungen übertrafen« [8. 380]. Während der Begriff Judenfeindschaft für die gewohnheitsmäßige feindselige Einstellung der christl. Bevölkerung gegenüber Juden steht, sind J. als deren extre…
Date: 2021-07-29

Judenviertel

(2 words)

s. Ghetto
Date: 2019-11-19

Jüdische Gemeinde

(1,939 words)

Author(s): Kosman, Admiel
1. Entwicklung bis zum 17. JahrhundertDie ursprüngliche Form der J. G. (hebr. kehilla) entstand zur Zeit des Zweiten Tempels (ca. 520 v. d. Z.) mit der Entwicklung der Synagogen zu Institutionen des jüd. Gemeinwesens. Die J. G. wurde Mittelpunkt des religiösen und sozialen Lebens, insbes. nach der Zerstörung des Zweiten Tempels (70 n. d. Z.). Neben der Erhaltung der Synagoge und der mikwe (des rituellen Tauchbades) gehörten die Rechtspflege, Krankenfürsorge, Schulbildung für Waisenkinder sowie der Unterhalt eines Arztes zu den Pflichten jeder J. G. …
Date: 2019-11-19

Jüdische Gerichtsbarkeit

(2,387 words)

Author(s): Klein, Birgit E.
1. Vorrang jüdischer GerichtsbarkeitDie Rechtspflege nach Grundsätzen jüdischen Rechts gilt seit der Antike als essentieller Teil der jüd. Religionspraxis (Judentum). J. G. und jüd. Recht sind zentral für das Verständnis der jüd. Geschichte, denn das jüd. Recht umfasst alle Lebensbereiche, nicht nur die Kategorie des issur ve-hetter (hebr.; »rituell Verbotenen und Erlaubten«), sondern auch den weitgefassten Bereich der dine mammonot (hebr.; »Geldangelegenheiten«), im Deutschen mit »Ritualrecht« und »Vermögensrecht« nur unzulänglich wiedergegeben. Zum Ritualrecht zä…
Date: 2019-11-19

Jüdische Gesellschaft

(6,139 words)

Author(s): Klein, Birgit E.
1. Ausgangspunkt und DefinitionSeit der Antike ohne eigenen Staat, lebten Juden als größte und bedeutendste religiöse und ethnische Minderheit im Europa der Nz.; ihre Siedlungsgebiete erstreckten sich, ausgehend von Kleinasien, nach Westen und Norden über den nordafrikan. und europ. Mittelmeerraum bis nach West-, Mittel- und Osteuropa, nach Süden bis in den Jemen und Äthiopien, und nach Osten über Irak und Persien bereits im HochMA bis nach Indien. Seit dem Ende des 15. Jh.s lebten Juden auch auf dem amerikan. Kontinent. Ihre Diaspora-Existenz ging mit einem hohen Maß an Mobilität…
Date: 2019-11-19

Jüdische Kunst

(1,951 words)

Author(s): Weber, Annette
1. Gegenstand J. K. ist seit dem 19. Jh. Diskussions- und Forschungsgegenstand, wobei die von der Minderheit erwartete Anpassung an die Mehrheitskultur und die daraus resultierende Stilpluralität die Definition ihrer Eigenart erschweren. Bis zur Emanzipation im 18./19. Jh. behinderten der Ausschluss vom christl.-zunftgebundenen Handwerk und das biblische Bilderverbot die Entstehung autonomer J. K. Ihre Entwicklung konzentrierte sich auf Symbolik sowie auf Bild- und Baumetaphern, die jüd. Geschichte und Religiosität widerspiegelten [9]; [7]; [16]; [22]; [23].Annett…
Date: 2019-11-19

Jüdische Literatur

(3,006 words)

Author(s): Riemer, Nathanael | Schneider, Ulrike
1. Begriff und EntwicklungJ. L. bezeichnet im weitesten, weltliterarisch orientierten Sinn alle Schriften, die von Juden und Autor/innen jüd. Herkunft verfasst wurden [9]; es gab jedoch immer wieder polemische, apologetische und wiss. Versuche, die J. L. hinsichtlich ihrer Sprachen, Gattungen, Themen und Autor/innen ein- und abzugrenzen. War bis zur zweiten Hälfte des 18. Jh.s die J. L. überwiegend religiös geprägt und damit fest im Judentum verankert, so wird mit der Haskala (der jüd. Aufklärung in der Zeit von etwa 1770 bis 1880) und de…
Date: 2021-06-18

Jüdische Medizin

(701 words)

Author(s): Jankrift, Kay Peter
1. Begriff Der Begriff J. M. ist zwiespältig und lässt sich abhängig vom Blickwinkel unterschiedlich definieren. Gemeint sein können zum einen die durch das jüd. Religionsgesetz, die Halacha (Jüdisches Recht), festgelegten Richtlinien zur medizinischen Praxis. Weiter gefasst wird J. M. zum anderen als jegliche Form der M. verstanden, die von jüd. Heilkundigen mit ihren durch religiöse Vorstellungen beeinflussten Erfahrungen und Gewohnheiten praktiziert wird. In diesem Zusammenhang fand der Begriff bereits in der Frühen N…
Date: 2019-11-19

Jüdische Musik

(1,143 words)

Author(s): Nemtsov, Jascha
1. Frühe Beispiele: NorditalienDer erste Versuch, den nzl. Geist in die synagogale Musik einzuführen, wurde zu Beginn des 16. Jh.s in Norditalien unternommen. Die Idee stammte von dem venez. Rabbiner und Sänger Leone (Jehuda Arje) da Modena, der um 1605 in Ferrara – später in einigen anderen jüdischen Gemeinden – Chöre organisierte und leitete. Er regte seinen jüd. Freund Salomone Rossi, den am herzoglichen Hof in Mantua erfolgreichen Madrigal- und Opernkomponisten, an, Kompositionen für den jüd. Gottesdienst zu schreiben. So entstanden Rossis 33 Vertonungen …
Date: 2019-11-19

Jüdische Presse

(2,100 words)

Author(s): Schwarz, Johannes Valentin | Seidel, Maria
1. BegriffIn Abgrenzung vom antisemitischen Schlagwort der sog. »Judenpresse«, das allgemein auf die journalistische bzw. verlegerische Tätigkeit von Juden ab der zweiten Hälfte des 19. Jh.s abzielt, werden zur J. P. all jene Periodika gezählt, die (1) maßgeblich jüd. Themen aufgreifen, (2) von jüd. Herausgebern und Redakteuren getragen und (3) für einen vorrangig jüd. Leserkreis publiziert werden. Dazu gehören sowohl jüd. Zeitungen und Zeitschriften im engeren Sinne als auch zahlreiche Jahrbücher, Almanache, Kalender etc., die ab dem späten 17. Jh. zunäc…
Date: 2023-11-14

Jüdischer Atlantik

(4 words)

s. Atlantische Welt
Date: 2021-06-18

Jüdische Sprachen

(730 words)

Author(s): Riemer, Nathanael
1. BegriffUnter der an den Begriff Jewish languages angelehnten Bezeichnung J. S. werden jene Sprachen subsumiert, welche als Muttersprache von Menschen verwendet werden, die sich unter religiösen, ethnischen oder kulturellen Gesichtspunkten dem Judentum zugehörig fühlen. Dazu gehören dessen beide traditionellen Sprachen: Hebräisch, »die Sprache Gottes«, und das antike Aramäisch [3. 86]. Das Hebräische, dessen früheste Zeugnisse in der hebr. Bibel zu finden sind, diente weniger der mündlichen Kommunikation, sondern fungierte in Diglossie, zunä…
Date: 2019-11-19

Jüdisches Recht

(2,362 words)

Author(s): Kosman, Admiel
1. DefinitionDas J. R. im Ganzen sowie die einzelne Rechtsvorschrift werden im Judentum mit dem Terminus halacha (Pl. halachot) benannt; das aramäische Substantiv ist nicht biblisch, sondern erscheint erst in der Literatur der Tannaiten, der Rabbinen des 1.–3. Jh.s n. d. Z. Nach verbreiteter Auffassung leitet es sich von der hebr. Wurzel hlk (»gehen«) ab und bezeichnet gewissermaßen den Weg, den der Jude gehen soll. In der Tora heißt es an Mose gerichtet: »Unterrichte sie in den Gesetzen und Weisungen und mache ihnen den Weg bekannt, den sie gehen sollen« (Ex 18,20). Gott sagt …
Date: 2019-11-19

Jüdisches Theater

(1,442 words)

Author(s): Grözinger, Elvira
1. EntstehungDas Theater ist keine traditionell jüd. Kunstform, denn die rabbinischen Autoritäten der nachbiblischen Zeit lehnten antike heidnische (hellenistisch-röm.) Institutionen wie Theater, Amphitheater, Stadien, Zirkusse und Hippodrome ab. Sie brachten diese mit Götzendienst und unzüchtigen Riten in Verbindung, weshalb sie den jüd. Männern deren Besuch verboten, während die jüd. Frauen öffentliche Orte dieser Art ohnehin nicht betreten durften, wie es im Midrasch heißt. In den ultraorth. jü…
Date: 2019-11-19

Jüdisches Wirtschaftsleben

(1,064 words)

Author(s): Kaufmann, Uri
1. Iberische Halbinsel und OsteuropaIn Spanien wurden die Juden 1492 vor die Wahl zwischen Konversion und Vertreibung gestellt (Glaubensflüchtlinge; Sephardim). Die Hälfte von ihnen floh nach Portugal (wo sie 1497 zur Taufe gezwungen wurden), Nordafrika, Norditalien und ins Osmanische Reich (bedeutende jüd. Gemeinden existierten in Istanbul, Saloniki und Izmir; Jüdische Gesellschaft). Im Alten Reich hatten die meisten Stadträte die Juden zu diesem Zeitpunkt bereits vertrieben; sie siedelten sich auf dem Lande, in Norditalien und im Königreich Polen-Litauen an, das – nac…
Date: 2019-11-19

Jüdische Zeitschrift

(4 words)

s. Jüdische Presse
Date: 2019-11-19

Juego de cañas [Hinzugefügt 2018]

(1,224 words)

Author(s): Gareis, Iris
1. BegriffDer span. Begriff J.d.c. (»Spiel mit Rohrstöcken«) bezeichnet Reiterkampfspiele mit Speeren aus Holz bzw. Rohr (span. caña), die charakteristisch für die höfische Kultur Spaniens in der Frühen Nz. waren. Zu feierlichen Anlässen traten auf dem Fest-Platz jeweils zwei Gruppen von Reitern gemäß einer festgelegten Choreographie gegeneinander an. Dabei stellten die adligen Akteure (Adel) vor versammeltem Hofstaat (Hof) ihre Geschicklichkeit im Reiten und Speerwerfen unter Beweis. Jeder Reiter hielt in der rechten Hand den Speer und in der linken eine…
Date: 2021-06-18

Jugend

(2,512 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. BegriffJ. (lat. iuventus; engl. youth; franz. jeunesse; niederl. jeugd; schwed. ungdom), in vielen europ. Sprachen eine mehrdeutige Substantivbildung zum jeweiligen Adjektiv für »jung«, bezeichnet (1) die Zeit des Jungseins als Lebensalter oder Phase im individuellen Lebenslauf, (2) die Eigenschaft des Jungseins, Jugendlichkeit, und (3) die soziale Gruppe der jungen Leute einer Gesellschaft [4. 2360]. Manche europ. Sprachen wie das Russische besitzen dafür unterschiedliche Bezeichnungen oder Substantivbildungen.Der natürliche körperliche und psychische Wach…
Date: 2020-11-18

Jugendgruppen

(817 words)

Author(s): Gestrich, Andreas
1. BezeichnungenDer soziale Zusammenschluss männlicher Jugendlicher (Jugend) in altershomogenen und autonom organisierten Gruppen (engl. peer groups) hat in Europa eine lange, bis ins MA zurückreichende Tradition. Die Bezeichnungen variierten regional stark. Häufig wurde über die Namen entweder die Zusammensetzung oder die wichtigsten Funktionen der Gruppe zum Ausdruck gebracht. Im süddt.-schweizer. Bereich sprach man z. B. von »Knabenschaften«, »ledigen Gesellschaften«, »Bubenbruderschaften«, in Frankreich von bachelleries oder garçonnages. Solche Bezeichnu…
Date: 2019-11-19

Jugendkriminalität

(880 words)

Author(s): Wettmann-Jungblut, Peter
1. AllgemeinUnter dem modernen Begriff J. (auch »Jugenddelinquenz«) fasst man all diejenigen strafrechtlich missbilligten Handlungen, die von Kindern, Jugendlichen oder Jungerwachsenen begangen, von Jugendgerichten unter Anwendung eines spezifischen Jugendstrafrechts verhandelt und im Falle einer Verurteilung mit auf Erziehung, Sozialisation und Resozialisierung zielenden Sanktionen belegt werden. Sowohl die Herausbildung eines gesellschaftlichen Bewusstseins für das Problemfeld der J. als auch die Grundlagen ein…
Date: 2019-11-19

Jugendliteratur

(4 words)

s. Kinder- und Jugendliteratur
Date: 2019-11-19

Julirevolution

(2,419 words)

Author(s): Reichardt, Rolf
1. Die »abgewürgte« Pariser Revolution 1.1. AllgemeinMan hat den revolutionären Charakter der nur achttägigen Pariser Vorgänge vom Juli/August 1830 bezweifelt: Anders als die Französische Revolution bedeuteten sie weder einen Umbruch des politisch-sozialen Systems noch mobilisierten sie landesweit vergleichbare Bewegungen der Bauern, Sansculotten und Gegenrevolutionäre [4]. Gleichwohl wurden sie von Anfang an als Revolution bezeichnet, weil sie die 1789 begonnene Demokratisierung mit Hilfe eines siegreichen Volksaufstands fortsetzten. 1.2. VerlaufDie Pariser J.…
Date: 2019-11-19

Junges Deutschland

(785 words)

Author(s): Ansel, Michael
1. Begriff und PersonenDie erstmals 1833 nachweisbare Wortprägung J. D. bezeichnet eine zwischen etwa 1830 und 1840 in Deutschland tonangebende Gruppierung im ersten Jahrzehnt des 19. Jh.s geborener, nicht aus dem Bildungsbürgertum stammender, großstädtischer Berufsschriftsteller, die trotz zeitweiliger Zweckbündnisse im rasch expandierenden lit. Markt ihrer Zeit um künstlerische Anerkennung und materiellen Gewinn konkurrierten. Zu ihnen gehörten Ludolf Wienbarg, Heinrich Laube, Gustav Kühne, Theodor Mundt und Karl Gutzkow; meistens werden ihnen auch ihre ä…
Date: 2019-11-19

Jungfer, alte

(738 words)

Author(s): Ziep, Franziska
1. Begriff und BedeutungA. J. bezeichnet im dt.sprachigen Raum abwertend eine in der Regel ältere, ledig gebliebene Frau. Das Wort »Jungfer« entstand im 14. Jh. aus einer Verkürzung des mhdt. jungvrouwe (Standesbezeichnung für adliges Mädchen, junge Herrin, sexuell unberührte Frau); ab dem 17./18. Jh. bezeichnete es die unverheiratete bürgerliche Tochter (auch in der Anrede), gegen Ende des 18. Jh.s auch höhere Angestellte (Kammerjungfer), später verallgemeinernd alle unverheirateten Frauen. Im 17. Jh. entwickelte sich daneben die abschätzige Wortverbindung A. J. [4]…
Date: 2019-11-19

Jungfräulichkeit

(2 words)

s. Virginität
Date: 2019-11-19

Jüngstes Gericht

(3 words)

s. Eschatologie
Date: 2019-11-19

Junker

(860 words)

Author(s): Jatzlauk, Manfred
J. leitet sich vom mhdt. junk-herre ab und bezeichnete im MA ursprgl. junge Adlige auf den väterlichen Gütern. Diese Benennung wurde beibehalten, wenn diese in höfische oder militärische Dienste traten, z. B. als Hof-, Kammer-, Fahnenjunker [10. 25]. Im Holländischen war Jonkheer allgemein der Titel für einen Adligen. Seit dem ausgehenden MA nahm das Wort J. eine weitere Bedeutung an und wurde im engeren Sinne zur Standesbezeichnung (auch Selbstbezeichnung) des rittergutsbesitzenden Adels östl. der Elbe. Auch Teile des Stadt-Patriziats der Handelsstädte an der Ostseeküst…
Date: 2019-11-19

Jurisprudenz

(2 words)

s. Rechtswissenschaft
Date: 2019-11-19

Jurist

(1,743 words)

Author(s): Ebert, Ina
1. Kontinentaleuropa 1.1. Frühe Neuzeit bis zum 18. JahrhundertMit der Rezeption des römisch-kanonischen Rechts ging eine umfassende Professionalisierung der rechtsanwendenden Berufe in Kontinentaleuropa einher. Die ma. Laienrichter oder Schöffen wurden zunehmend von gelehrten (studierten) J. verdrängt. Der Berufsstand des J. konnte sich im Gefolge der seit dem 13. Jh. zunächst in Italien (Bologna, Padua, Perugia), ab dem 14. Jh. auch im restlichen Kontinentaleuropa (z. B. Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386) gegründeten Rechtsfakultäten herausbilden (Juristis…
Date: 2019-11-19

Juristenausbildung

(5 words)

s. Jurist | Juristische Fakultät
Date: 2019-11-19

Juristische Fakultät

(885 words)

Author(s): Pahlow, Louis
1. AllgemeinDie J. F. bildeten jenen verwaltungsmäßigen und wissensorganisierenden Bestandteil (Fakultät) der Universität, der für die Ausbildung der Juristen zuständig war. Im MA gegründet, wandelten sie sich in der Nz. unter dem Einfluss bestimmter religiöser, politischer und kultureller Strömungen; diese führten europaweit zu zahlreichen Neugründungen von Universitäten und damit auch von J. F. Darüber hinaus lassen sich erhebliche Veränderungen der Organisation und des Lehrbetriebes feststellen.Louis Pahlow2. Konfessionelle und staatliche EinflüsseDas Ende d…
Date: 2019-11-19

Juristische Methodenlehre

(1,972 words)

Author(s): Schröder, Jan
1. BegriffJuristische (= jur.) Methode ist das Verfahren, mit dem man das generell oder in einem konkreten Fall geltende Recht ermittelt. J. M. ist die Theorie dieses Verfahrens, im Gegensatz zur Rechtsdogmatik, der Theorie des geltenden Rechts selbst [7. 19–27]. Der Begriff der J. M. ist verhältnismäßig jung. Im späten 18. Jh. bürgerte sich der Ausdruck »Juristische Methodologie« ein, der aber zunächst nur eine Anleitung zum Lehren und Lernen der Rechtswissenschaft bezeichnete. Wohl erstmals im heutigen Sinne verwandte Friedrich Carl von Savigny den Ausdruck J. M. 1802 [3. 91]…
Date: 2019-11-19

Juristische Zeitschriften

(3 words)

s. Rechtsliteratur
Date: 2019-11-19

Jury

(4 words)

s. Laienrichter | Schwurgericht
Date: 2019-11-19

Justiz

(6,679 words)

Author(s): Dölemeyer, Barbara
1. BegriffJ., abgeleitet von lat. iustitia (»Gerechtigkeit«), bezeichnet im weitesten Sinn die Einrichtungen der Rechtsprechung, ihre Träger und Organe sowie die damit verbundene Tätigkeit und Arbeitsweise, d. h. die Durchsetzung von rechtlichen Normen durch private und/oder hoheitliche Träger. Die heutige Teilung von Rechtssetzung und Rechtsanwendung war dem MA und der Frühen Nz. fremd. Rechtsausübung als Handlungsablauf war noch nicht formalisiert, sie fand durch dieselben Personen bzw. Organe, an denselben…
Date: 2019-11-19

Justizminister

(729 words)

Author(s): Oestmann, Peter
Der J. zählt neben dem Innen-, Außen-, Finanz- und Kriegsminister zu den fünf klassischen Ministern der europ. verfassungsgeschichtlichen Tradition. Hinsichtlich ihrer Verfassung so unterschiedliche Länder wie Polen (1791), Frankreich (1791) und Preußen (1808) führten dieses System am Übergang vom Ancien Régime zum 19. Jh. ein. Minister im modernen Sinn, also vom Staatsoberhaupt eingesetzte Leiter eines einzelnen Regierungsbereichs mit Verantwortlichkeit vor der Volksvertretung (Ministerverantwortlichkeit) [2. 276], waren in der Frühen Nz. unbekannt.So war in Englan…
Date: 2019-11-19

Juwelen

(2 words)

s. Edelsteine
Date: 2019-11-19
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