Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Patronat

(957 words)

Author(s): Birr, Christiane
1. AllgemeinP. oder P.-Recht bezeichnet im Kirchenrecht eine Summe von Rechten und Pflichten, die einer natürlichen oder juristischen Person an einer Kirche bzw. einer kirchl. Pfründe zukamen. P. waren seit dem MA in ganz Europa verbreitet.Entwickelt wurde das P. im Kirchenrecht des 12. und 13. Jh.s, um das im ma. Eigenkirchenwesen (Kirchen auf privatem Grund und Boden mit Investitur durch den Grundherrn) verbreitete Verfügungsrecht von Laien über kirchl. Besitz und kirchl. Ämter zurückzudrängen. Einerseits sollten Spender und Stifter weiterhin dazu motivier…
Date: 2019-11-19

Paulskirchenversammlung

(903 words)

Author(s): Kohl, Gerald
1. AllgemeinDer Name P. bezeichnet die »dt. konstituierende Nationalversammlung«, die am 18. 5. 1848 in der Paulskirche zu Frankfurt am Main zusammentrat und bis zum 30. 5. 1849 tagte. Als erstes gesamtdt. Parlament erfüllte es die insbes. seit den Befreiungskriegen gegen Napoleon I. vorhandenen Wünsche nach einer gesamtdt. Volksvertretung (Repräsentation).Gerald Kohl2. ZusammensetzungDie P. ging auf eine revolutionäre Initiative der »Heidelberger Versammlung« von 51 überwiegend südwestdt. Liberalen und Demokraten zurück (Liberalismus), die zur Einl…
Date: 2019-11-19

Pauperismus

(1,007 words)

Author(s): Sokoll, Thomas
1. BegriffsbildungP. – Bezeichnung der Massen-Armut im Zeitalter der Früh-Industrialisierung – ist ein typischer Bewegungsbegriff der Sattelzeit (Koselleck), der um 1815 zuerst in England ( pauperism) in der Diskussion um die Reform des Armenrechts (Poor Law) auftauchte [12] und über die polit.-ökonomische Publizistik rasch in andere europ. Sprachen entlehnt wurde (franz. paupérisme, ital./span. pauperismo). In Frankreich fand der Ausdruck durch eine Denkschrift von Alexis de Tocqueville (1835) Verbreitung [3]. Im Englischen hatte pauper (»der Arme«, seit dem 16. Jh…
Date: 2019-11-19

Pazifik [Hinzugefügt 2020]

(3,475 words)

Author(s): Vallen, Nino
1. Namensgebung und EtymologieDer Pazifische Ozean verdankt seinen Namen Teilnehmern einer span. Expedition ( Entdeckungsreise), die 1519 Sevilla verließ, um eine westl. Route zu den Molukken zu finden. Einem weit verbreiteten Narrativ zufolge hat der Leiter der Expedition, Fernando de Magellanes, den Ozean als friedlich ( pacífico) bezeichnet, als er am 28. 11. 1520 zum ersten Mal dessen ruhige Gewässer erblickte. In der Forschung wird der Ursprung dieser Geschichte oft auf einen Bericht des ital. Gelehrten Antonio de Pigafetta zurückgeführt. Pigafetta erwähnt dieses E…
Date: 2021-06-18

Pazifismus

(4 words)

s. Friede | Friedensutopie
Date: 2019-11-19

Peking-Oper

(2 words)

s. Singspiel
Date: 2019-11-19

Pelzhandel

(7 words)

s. Handelsräume | Osteuropäische Wirtschaft | Russlandhandel
Date: 2019-11-19

Pennalismus

(2 words)

s. Deposition
Date: 2019-11-19

Pension

(845 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. Begriff und EntstehungDer dt., franz. und engl. Begriff P. (von lat. pensio, »Zahlung«) hatte in der Nz. mehrere Bedeutungen. Er stand zunächst für jährliche Einkünfte, Dienstgelder oder Gehaltsbezüge, bezeichnete aber auch Geld für Kost und Wohnung bzw. Einrichtungen, an denen man gegen Bezahlung Unterkunft und Verköstigung erhielt [4]. Abgeleitet davon war das Wort »Pensionierer« (franz. pensionnaire, ital. pensionario) für Bezieher einer P. oder Kostgänger.Im Lauf der Nz. verengte sich der Begriffsgebrauch zunächst auf solche Einkünfte, die wegen Inval…
Date: 2019-11-19

Peregrinatio academica

(1,486 words)

Author(s): Giese, Simone
1. DefinitionDie Praxis der P. A. (lat.; »Studienreise«) verweist terminologisch auf ma. Pilgerreisen (lat. peregrinationes) und bezeichnet Reisen von Studenten ins Ausland, die in erster Linie dem gelehrten Studium dienen sollten. Das Phänomen ist so alt wie das abendländische Universitätswesen, wenn es auch nicht notwendig an die Institution Universität gebunden war. Solange viele Territorien und Länder über keine eigenen höheren Bildungs-Einrichtungen verfügten, waren Scholaren zu Ausbildungszwecken auf z. T. weite Reisen angewiesen, welche – ähnlich…
Date: 2019-11-19

Performanz

(1,261 words)

Author(s): Bremer, Kai | Wirth, Uwe
1. Begriff und GegenstandDer Begriff P. ist im Deutschen erst in den letzten Jahrzehnten gebräuchlich geworden und primär auf den akademischen Sprachgebrauch beschränkt. In der Frühen Nz. gab es ihn nicht – auch im Lateinischen war das Verb performare (»völlig bilden«) selten. In anderen europ. Sprachen hat performance (engl./franz.) zwei Bedeutungsschwerpunkte: zum einen die Energieleistung etwa einer Maschine oder eines Sportlers, zum anderen die schauspielerische Leistung auf einer Bühne (nicht zwingend einer Theaterbühne). Diese zweite D…
Date: 2019-11-19

Pergament

(925 words)

Author(s): Reith, Reinhold
1. HerkunftP. ist die enthaarte, getrocknete Haut verschiedener Tiere, die seit der Antike als Beschreibstoff verwendet wurde. Antike Autoren (u. a. Plinius d. Ä., Naturalis historia 13,70) berichten, dass Eumenes II. von Pergamon im 2. Jh. v. Chr. auf den Mangel an Papyrus beim Aufbau seiner Bibliothek mit der »Erfindung« des P. reagiert habe. Auf P. geschriebene Dokumente sind allerdings schon aus dem 3. Jh. v. Chr. im Euphratgebiet überliefert.Die Einführung der P.-Codices (die wie Bücher geheftet waren) verdrängte seit Anfang des 4. Jh.s zunehmend die P…
Date: 2019-11-19

Periodische Presse

(4 words)

s. Presse, periodische
Date: 2019-11-19

Periodisierung, globale

(4,438 words)

Author(s): Bley, Helmut
1. Fragestellung und ProblematikP.-Versuche in weltgeschichtlicher Perspektive stehen vor etlichen Dilemmata. Im Kontext der globalen Interaktion stellt sich die Frage, wann die von Europa ausgehenden Expansionen die großen außereurop. Gesellschaften wirklich grundlegend berührt und beeinflusst haben. Offensichtlich wurden sie v. a. im 19. Jh. seit der Industrialisierung und dem damit verbundenen Imperialismus weltgeschichtlich strukturierend, weil diese Gesellschaften sich der europ. Hegemonie beugten und mit Reformver…
Date: 2019-11-19

Periodizität

(783 words)

Author(s): Behringer, Wolfgang
1. BegriffIm Unterschied zu den zyklischen Erscheinungen der Natur (vgl. Zyklizität) versteht man unter P. die künstliche Erzeugung eines Rhythmus, der mit gleichmäßigen Impulsen auf den Alltag Einfluss nimmt und als Taktgeber gesellschaftlicher Prozesse unabhängig von astronomischen Erscheinungen und kürzer als in Jahresfrist fungiert. P. wird üblicherweise mit der periodischen Presse assoziiert, doch liegt deren P. in der frühnzl. Konfiguration der Kommunikation begründet.Wolfgang Behringer2. Der »annus mirabilis« des Kommunikationswesens1534 war der annus mirabi…
Date: 2019-11-19

Peripherien

(1,243 words)

Author(s): Nolte, Hans-Heinrich
1. Begriffs- und ForschungsgeschichteDer Begriff P. (griech. periphéreia, »Umkreis«) wurde bereits in der Antike zur Kennzeichnung der Verhältnisse von Regionen außerhalb des Zentrums benutzt. In der Historiographie versucht man, mit ihm die geschichtliche Dynamik der Zuordnung von Räumen zu erfassen: Waren in der Antike die Randzonen außerhalb des eigenen Kulturbereiches aus Sicht der Griechen mit sog. »Barbaren« bevölkert (ein Begriff, der kulturelle Distanz markierte), wurde für die Endphase des Röm. Reichs die Sc…
Date: 2019-11-19

Perlen

(830 words)

Author(s): Häberlein, Mark
P. (vermutlich von vulgärlat. pernula; »Hinterkeule«, »Muschel«) – in der Regel erbsengroße, kugel- bzw. birnenförmige Objekte aus Perlmutter, die als krankhafte Gebilde in Fluss- und Seeperlmuscheln entstehen – erfreuten sich seit der Antike bei den gesellschaftlichen Eliten Europas und Asiens als Schmuck-Objekte und Statussymbole großer Beliebtheit (vgl. auch Krone). Orient-P. aus dem Pers. Golf und von den Küsten Südindiens und Sri Lankas, die von einheimischen P.-Tauchern gesammelt wurden, gelangten bis in die Frühe Nz. über den Karawanenhandel, in dem jüd. und arme…
Date: 2019-11-19

Perpetuum mobile

(1,133 words)

Author(s): Popplow, Marcus
1. Begriff und RelevanzDefinitionen des P. M. und Klassifikationen seiner technischen Varianten sind in nzl. Quellen ebenso uneinheitlich wie in der histor. Forschung. In der Regel wird das P. M. nach dem Wortsinn (lat.; »das sich unablässig Bewegende«) über die immerwährende Bewegung seiner Teile definiert. Diesen Vorgang theoretisch zu reflektieren, war in der Nz. eine Herausforderung insbes. für die Naturphilosophie. Für die technische Umsetzung wurde jedoch noch mehr erwartet: Entsprechende Kon…
Date: 2019-11-19

Person

(3,507 words)

Author(s): Schaede, Stephan | Sparn, Walter | Hofer, Sibylle
1. Philosophie und Theologie 1.1. Begriff und kultureller KontextP. (lat. persona) stammt aus der antiken Bühnensprache, wo es das Gesicht, d. h. die Maske, also die Rollenidentität des Schauspielers bezeichnete; in institutionellen Zusammenhängen wurde das Wort auf den individuellen Inhaber von Rechten und Pflichten sowie auf die polit., seit dem MA auch auf die kirchl. Amts- und Würdenträger übertragen und in der Grammatik auf die drei möglichen Instanzen des Sprechens angewandt, d. h. auf die 1., 2. und 3. P. Dies…
Date: 2019-11-19

Personalunion

(2,554 words)

Author(s): Edelmayer, Friedrich
1. BegriffP. bezeichnet die Vereinigung zweier oder mehrerer polit. Gebilde unter einem einzigen Herrscher. Die einzelnen Territorien behalten dabei in der Regel ihre eigenen Grenzen, Gesetze und Ständeversammlungen. Während die jeweiligen Monarchen in der Nz. mit wechselndem Erfolg versuchten, die von ihnen in P. regierten Länder in eine Realunion (eine auf Dauer angelegte, verfassungsrechtlich fixierte Verbindung mit einem gemeinsamen Staatsapparat) umzuwandeln, leisteten die Stände der Territorien meist Widerstand, um ihre Sonderrechte zu verteidigen. Da…
Date: 2019-11-19
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