Enzyklopädie der Neuzeit Online

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Die Enzyklopädie der Neuzeit Online, die auf der gedruckten Ausgabe Enzyklopädie der Neuzeit (J.B. Metzler Verlag Stuttgart, 2005-2012, in Zusammenarbeit mit dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen) basiert, bietet in über 4.000 Schlagwörtern einen facettenreichen Blick auf das bedeutsame Zeitalter von der Mitte des 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.

Seit 2017 wird die Enzyklopädie der Neuzeit Online regelmäßig erweitert. Neue Artikel kommen hinzu und bestehende Artikel werden um neue Abschnitte und zusätzliche Literatur ergänzt. In Erweiterung des ursprünglichen Konzeptes sind neue Artikel auch einzelnen Räumen und Regionen gewidmet oder reflektieren aktuelle Trends der historischen Neuzeit-Forschung.

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Whigs

(1,053 words)

Author(s): Lottes, Günther
1. Historische Wurzeln: Die »Glorious Revolution«Die Wh. waren eine engl. Parlaments-Partei, die am Ende der Restaurationszeit ( Restoration of the Stuarts, 1660–1689) entstand und zusammen mit der polit. Konkurrenzpartei der Tories die parlamentarische polit. Kultur Englands und nach der Parlamentsunion von 1707 mit Schottland ganz Britanniens wesentlich prägte. Ursprünglich eine polemische Fremdbezeichnung, die auf radikalprotest. schott. Rebellen anspielte, wurde Wh. schnell zur Eigenbezeichnung. Die Parlaments-Parteien entstanden im Zuge der sog. Exclusion Cri…
Date: 2019-11-19

Widerstand

(4,719 words)

Author(s): Schmale, Wolfgang | König, Hans-Joachim
1. AllgemeinW. gegen die Obrigkeit ist in der Nz. als Regulativ zur Ausübung von familialer, ökonomischer, kirchl. und polit. Herrschaft zu verstehen. Er ersetzte in gewisser Weise spätere Regulative wie die Kontrolle der Regierung durch das Parlament und die Kontrolle von Institutionen, Kirchen und Unternehmen durch eigene Organe, die teils auf demokratischem Weg zustandekommen, teils als Behörden fungieren. Solche Kontrollinstanzen von Herrschaftsausübung jeglicher Art fehlten in der Frühen Nz. weitgehend. Ausna…
Date: 2020-11-18

Widerstandsrecht

(2,862 words)

Author(s): Scattola, Merio
1. Begriff W. (lat. ius resistendi, franz. droit de résistance) gilt in der polit. Lehre als das Recht zur Ausübung individueller oder kollektiver Gewalt gegen einen ungerechten Befehl der polit. Obrigkeit; dies stellt die höchste Form von polit. Gehorsamsverweigerung dar [5. 92–95]. In diesem Sinn wirkte es, obwohl noch nicht als ausgeformtes juristisches Institut verstanden, schon in der Antike. Man kann ein implizites von einem expliziten W. unterscheiden. Ersteres gilt für die Antike; Letzteres wurde im Lauf des MA entwickelt und i…
Date: 2020-11-18

Widmung [Hinzugefügt 2020]

(2,328 words)

Author(s): Stört, Diana
1. Definition und BegriffsbedeutungenAls W. wird der Text in einem Buch bezeichnet, mit dem die Zueignung eines Werkes vollzogen wird. Empfänger einer W. kann eine Person, eine Gruppe oder eine andere Entität (Götter, Dinge, Ereignisse, Personifikationen von Ideen usw.) sein. Der Verfasser einer W. ist zumeist der Autor, in der Frühen Nz. auch oft der Drucker oder Verleger (Verlag) eines Werks. Seit der Erfindung des Buchdrucks wird zwischen der Übereignung des Werks (gedruckte W. in allen Ausgaben) und der Übereignung eines Exemplars (hands…
Date: 2021-06-18

Wiedergeburt

(1,334 words)

Author(s): Thiede, Werner | Sparn, Walter
1. BegriffW. (Übersetzung von griech. palingenesía bzw. lat. renascentia) war in der Nz. meist die christl. Metapher für den (einmaligen) Vorgang einer der natürlichen vergleichbaren geistlichen Geburt einer Person, d. h. der zweiten, für ihr ewiges Leben entscheidenden Geburt. Der Ursprung, das Gespräch Jesu mit Nikodemus (Joh 3), blieb präsent; wie die paulinische Formel »neue Schöpfung« wurde der Begriff von Anfang an mit dem Akt der Taufe verknüpft (u. a. Tit 3,5 f.; Sakrament). In loser Anknüpfung an seine gelegentl…
Date: 2019-11-19

Wiederkunft Christi

(7 words)

s. Chiliasmus | Eschatologie | Millenarismus
Date: 2019-11-19

Wiedertäufer

(2 words)

s. Täufer
Date: 2019-11-19

Wiederverheiratung

(876 words)

Author(s): Ehmer, Josef
W. bzw. Wieder-Heirat war im nzl. Europa weit verbreitet. Eine wesentliche Ursache dafür lag in der hohen Mortalität, die verheiratete Frauen und Männer häufig mit dem Verlust ihres Ehe-Partners und der Entscheidung konfrontierte, ihr weiteres Leben als Witwe/r zu verbringen oder nochmals den Ehebund einzugehen. Diese Entscheidung wurde von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Faktoren und nicht zuletzt vom Geschlecht beeinflusst und war dementsprechend vielfältig. Zugleich werden aber auch relativ gleichförmige Strukturen und Funktionen der W. sichtbar [4]. Eine w…
Date: 2019-11-19

Wiederverwertung

(2,047 words)

Author(s): Stöger, Georg
1. AllgemeinW. – seit den 1970er Jahren auch als »Recycling« bekannt – impliziert in Abgrenzung zum Wieder- oder Weiterverwenden (Trödel) und Wiederherstellen (Reparatur) die Nutzung von nicht mehr benötigten/verwendbaren Materialien oder Produkten in Form von sog. Sekundärrohstoffen, wobei in der Nz. vielfältige Überschneidungen und enge Beziehungen zwischen diesen Bereichen bestanden.Insgesamt waren große Teile der nzl. Ökonomie von intensiver Ressourcennutzung geprägt; dies schloss die Mehrfachnutzung von Materialien und die Verwertung von Nebenprod…
Date: 2019-11-19

Wiegendruck

(4 words)

s. Druckmedien | Inkunabel
Date: 2019-11-19

Wiener Klassik

(4 words)

s. Klassiken, europäische
Date: 2019-11-19

Wiener Kongress

(2,004 words)

Author(s): Pyta, Wolfram
1. Vorgeschichte Der vom 1. 11. 1814 bis zum 11. 6. 1815 abgehaltene W. K. besaß die Aufgabe, die noch ungelösten territorialen und polit. Fragen zu regeln, welche der nach den Napoleonischen Kriegen und antinapoleonischen Befreiungskriegen geschlossene Erste Pariser Frieden (30. 5. 1814) offen gelassen hatte. Dieser Friedensschluss der europ. Mächte mit dem besiegten napoleonischen Frankreich hatte gewichtige Vorgaben getroffen, die den Handlungsspielraum der in Wien tagenden Monarchen und Staatsmänner beschränkten. So hatte er die Grenzen Frankreichs…
Date: 2019-11-19

Wiener Schlussakte

(7 words)

s. Deutscher Bund | Wiener Kongress
Date: 2019-11-19

Wiesenbau

(2,068 words)

Author(s): Troßbach, Werner
1. Entwicklung und NutzungVor dem Übergang zur Landwirtschaft waren große Teile Europas mit Wald bedeckt. Offene Grasflächen bildeten sich erst im Neolithikum unter der Einwirkung menschlicher Tätigkeit, zunächst an Orten, an denen der Wald durch intensive Weidenutzung licht geworden war (Waldweide), später auch in Flusstälern, wo die andauernde Feuchtigkeit den Ackerbau erschwerte. Die Nutzung dieser Flächen als Wiese im engeren Sinne, d. h. durch die Grasmahd zur Gewinnung von Winterfutter, scheint sich jedoch erst in der Römerzeit entwickelt zu hab…
Date: 2019-11-19

Wilder, edler

(4 words)

s. Edler Wilder
Date: 2019-11-19

Wilderei

(974 words)

Author(s): Ludwig, Ulrike
1. Jagd als HerrschaftsrechtW. ist das unberechtigte Jagen von Wildtieren und die unberechtigte Aneignung bestimmter tierischer Gegenstände (etwa abgeworfener Geweihstangen) oder toter Tiere. Die Aneignung von toten Tieren bzw. Teilen von Tieren firmiert mitunter auch als Jagdfrevel. Das Delikt der W. (Kriminalität 6.5.) entstand zugleich mit der Etablierung der Vorstellung einer personell eingeschränkten Berechtigung zur Jagd. Die Anfänge hierfür können in der Ausbildung eines besonderen Gebietes unter Königsrecht gesehen werden, in dem seit dem frühen MA das Jagd-Regal…
Date: 2019-11-19

Wildnis

(1,478 words)

Author(s): Sieglerschmidt, Jörn
1. Definition und ÜberblickW. bezeichnet seit jeher die unkultivierte Natur und verweist damit auf die ursprüngliche Bedeutung des Begriffes Kultur als Kultivierung der Natur, im Sinne des gezielten Eingriffs in die ansonsten chaotisch, d. h. ohne erkennbare Ordnung, existierende oder sich entwickelnde Natur. In der jüd.-christl. Tradition bieten Schöpfung (Schöpfungslehre) und Paradies als Bilder des aus dem Chaos, der ursprünglichen Wüstenei und Leere entstehenden Kosmos und des ursprünglichen Garten Eden Bild u…
Date: 2019-11-19

Wildtiere

(1,398 words)

Author(s): Selter, Bernward
1. DefinitionAls W. werden diejenigen Tiere bezeichnet, die – anders als die Haus- und Nutztiere – nicht domestiziert sind. Auch unter den W. werden zahlreiche Arten vom Menschen genutzt, einige als Raubtiere bis heute bekämpft. Bis ins 17. Jh. klassifizierte man gemäß anthropozentrischer Sichtweise die Tiere nach dem Nützlichkeitsaspekt: »Die Hauptkriterien, nach denen Tiere gruppiert wurden, lauteten eßbar und ungenießbar, zahm und wild, nützlich und schädlich« [10. 255]. Der Begriff »wild« taucht in den Quellen in verschiedenen Abstufungen auf, die von »fas…
Date: 2019-11-19

Wille

(2,546 words)

Author(s): Eckert, Georg
1. ÜberblickDer menschliche W. (lat. voluntas und arbitrium) stand im Zentrum zahlreicher Debatten der Frühen Nz. Was ihn zu Entschlüssen und Taten bewege, war ebenso umstritten wie die Frage, was ihn bewegen solle. Bei der Suche nach den Ursachen von Handlungen griffen Theologie, Philosophie und Naturphilosophie ineinander. Spezifische soziale, rechtliche und polit. Institutionen und Prozeduren hatten zum Ziel, den W. als Strebevermögen zu hemmen oder zu fördern. Zunächst erschien er eher als heils- u…
Date: 2019-11-19

Wille, freier [Hinzugefügt 2017]

(1,676 words)

Author(s): Werner, Gunda
1. Grundlagen und Entwicklungen bis zur lutherischen ReformationIn der Auseinandersetzung um den f.W. treffen zwei grundlegend unterschiedliche anthropologische Grundannahmen aufeinander, die vereinfacht gesprochen dem Menschen den f.W. zu- oder absprechen. Die einen denken den Menschen in einer optimistischen Perspektive: Der Mensch hat demnach seine Freiheit, die sich im f.W. ausdrückt, trotz der Sünde behalten. Die weniger Optimistischen sehen die Freiheit, und mit ihr den f.W., durch die Sünde gänzlich zerstört. Die Konse…
Date: 2021-06-18

Willensfreiheit

(4 words)

s. Determinismus | Wille
Date: 2019-11-19

Windenergie

(2,894 words)

Author(s): Bleidick, Dietmar
1. AllgemeinDie W. gehört neben der Wärme-Energie des Feuers (Brenn- und Leuchtstoffe) zu den ältesten, wahrscheinlich schon seit dem Paläolithikum (40 000–10 000 v. Chr.) genutzten Energieformen. Im weitesten Sinn umfasst der Begriff sämtliche Verwendungsmöglichkeiten der kinetischen Energie von durch atmosphärische Druckunterschiede oder Temperaturschwankungen bewegten Luftmassen. Damit ist sie eine Form technisch genutzter Solarenergie. Die Gewinnung der W. erfolgt bei der Schifffahrt direkt über Segel (Segeln) und an Land in der Regel indirekt über Wind-Mühlen …
Date: 2019-11-19

W (index) Location

(1,859 words)

Waadt, Schweiz Freikirchen | Reformation Wahlstatt, Polen Kadettenanstalt Waidhofen an der Ybbs, Österreich Naturkatastrophen | Stahl Waitzen/Vác, Ungarn Donauhandel Waizenbach, Bayern Damenstift Walachei, Rumänien Februarrevolution | Fernhandel | Kirchenbau | Lehnswesen | Orthodoxe Kirchen | Orthodoxe Kirchen | Orthodoxe Kirchen | Philhellenismus | Predigt | Rumänische Orthodoxe Kirche | Tribut | Donauhandel Waldbröl, Nordrhein-Westfalen Gichtelianer Waldeck (Grafschaft), Hessen Soldatenhandel | Urteil | Vormärz Waldeck-Pyrmont, Hessen Unionen, kirchliche Wald…

Windmühle

(2 words)

s. Windenergie
Date: 2019-11-19

Wind und Wolken [Hinzugefügt 2019]

(4,605 words)

Author(s): Sieglerschmidt, Jörn
1. Allgemeine EinführungDer Begriff des Windes (= Wd.) ist in der griech. Philosophie wortgeschichtlich eng verbunden mit dem Hauch (griech. pneúma) und der Seele (griech. psychḗ). Diese Bedeutungen waren in der Nz. bekannt und bildeten den Hintergrund der Überlegungen zur Entstehung und Wirkung der Wd.e. Alle Formen des Wd. – freundliche wie gewalttätige, angenehme wie zerstörerische – gehörten zu den sog. luftigen Meteoren. Sie wurden, soweit sie zerstörerisch waren, als göttliche Strafen gedeutet, aber seit der Antike zugleich als ausschließlich naturph…
Date: 2021-06-18

Winkel, Winkelmessung

(3 words)

s. Geodäsie
Date: 2019-11-19

Wirtschaft

(6,327 words)

Author(s): Plumpe, Werner | Köster, Roman
1. Einführung 1.1. AllgemeinZwischen dem 15. und dem 19. Jh. durchlief die W., verstanden als Überbegriff für die materielle Reproduktion des menschlichen Lebens und die spezifische Art der damit verbundenen materiellen Austauschbeziehungen, einen dramatischen Veränderungsprozess. Dieser lässt sich nicht allein auf evidente Phänomene wie die Zunahme der hergestellten Güter und Dienstleistungen sowie die damit korrespondierende Steigerung des allgemeinen Wohlstands, die Vermehrung des technischen Wi…
Date: 2019-11-19

Wirtschaftsbürgertum

(2,142 words)

Author(s): Fahrmeir, Andreas
1. Definition W. ist ein von der dt.sprachigen Forschung geprägter Begriff für Angehörige des nzl. Bürgertums, die selbständig und mit erheblichem wirtschaftlichen (= wl.) Erfolg tätig waren. Funktionale Äquivalente in anderen Sprachen sind engl. middle class, franz./engl. entrepreneurs (»Unternehmer«) bzw. bourgeoisie (Bürgertum). Der Begriff zielt v. a. auf bes. innovative oder wohlhabende Sektoren des verarbeitenden Gewerbes, Handels und Finanzwesens (Bank), nicht auf durchschnittliche Handwerksmeister oder Ladenbesitzer (den Kern der middle class). Er wird eh…
Date: 2019-11-19

Wirtschaftsethik

(4,416 words)

Author(s): Köster, Roman | Mittag, Achim
1. Europa 1.1. BegriffMit dem Begriff W. werden zum einen die dem individuellen Wirtschafts(= Ws.)-Handeln zugrunde liegenden Einstellungen benannt; zum anderen beschreibt er normative Vorstellungen vom richtigen und gerechten Wirtschaften. Die gesellschaftliche Normierung des Ws.-Handelns muss mit den tatsächlichen Praktiken nicht deckungsgleich sein; Divergenzen bieten Anlass für ws.ethische Reflexionen.Wie eine bestimmte W. in der Ökonomie wirksam wird, zeigt sich z. B. anhand der Frage nach dem Zusammenhang ws.ethischer Vorstellungen und der je…
Date: 2019-11-19

Wirtschaftsgeflügel

(4 words)

s. Viehwirtschaft | Vogelhaltung
Date: 2019-11-19

Wirtschaftsgeschichte

(9,520 words)

Author(s): Pfister, Ulrich
1. AllgemeinesDer Begriff der Wirtschaft bezieht sich auf den Umgang einer Gesellschaft mit knappen Gütern. Dies können sowohl Produkte in Form von Gewerbe-Erzeugnissen, Agrarprodukten oder Edelmetallen als auch Produktionsfaktoren sein (d. h. im Produktionsprozess benötigte Güter), nämlich nutzbarer Boden, Arbeit und Kapital. Zu beachten ist, dass die Definition eines Gutes als einer knappen und damit zu bewirtschaftenden Ressource eine gesellschaftliche Festlegung ist, die ambivalent und konfliktträchtig sein kann. Grenz…
Date: 2019-11-19

Wirtschaftskreislauf

(1,022 words)

Author(s): Köster, Roman
1. Begriff Als W. bezeichnet die moderne Volkswirtschaftslehre zunächst eine bestimmte Beziehung zwischen Konsumenten und Produzenten bzw. Haushalten und Unternehmen, die durch gegenläufige Güter- und Finanzströme gekennzeichnet ist. Während die Unternehmen die Haushalte mit Gütern und Dienstleistungen versorgen sowie als Arbeitgeber diesen Löhne bezahlen, versorgen die Konsumenten die Produzenten mit dem Produktionsfaktor Arbeit und geben ihr Einkommen für von den Produzenten bereitgestellte Güte…
Date: 2019-11-19

Wirtschaftsliberalismus

(1,056 words)

Author(s): Goldschmidt, Nils
1. GrundlagenDer W. fußt auf den Ideen des polit. Liberalismus, entwickelte sich aber im 19. Jh. zu einer eigenständigen Strömung. Man kann unter W. die Praxis des aufstrebenden Bürgertums verstehen, wirtschaftliche (= wl.) und unternehmerische Interessen auf polit. Wege durchzusetzen (vgl. Wirtschaftsbürgertum). Seine Hauptmerkmale waren: Befreiung der Wirtschaft (= Ws.) von staatlichen Vorgaben, d. h. v. a. geringe Steuer-Last, Freihandel und Vertragsfreiheit im Rahmen eines liberalen Arbeits- und Vertragsrechts (vgl. auch Ökonomische Klassik). Der Staat sollte d…
Date: 2019-11-19

Wirtschaftsordnung

(1,909 words)

Author(s): Goldschmidt, Nils
1. BegriffeW. lässt sich als die Gesamtheit aller formellen und informellen Regeln verstehen, die für den organisatorischen Aufbau und das Funktionieren einer Volkswirtschaft sowie die wirtschaftlichen Abläufe gelten, ebenso aller für die Gestaltung, Steuerung und Verwaltung der Wirtschaft (= Ws.) zuständigen Einrichtungen [12]. Dabei kann man W. zum einen als die histor. oder aktuell realisierte Ws.-Form begreifen, in der die jeweiligen Ws.-Prozesse konkret ablaufen, zum anderen als eine bestimmte wertbezogene Ordnungs-Idee (lat. ordo) interpretieren, nach der wirt…
Date: 2019-11-19

Wirtschaftspolitik

(2,297 words)

Author(s): Goldschmidt, Nils
1. Allgemeines Gegenstand der W. ist das systematische Handeln politischer und insbes. staatlicher Akteure (Staat) mit dem Ziel, Einfluss auf wirtschaftliche (= wl.) Prozesse zu nehmen. Ein als unbefriedigend angesehener Ist-Zustand des Wirtschafts(= Ws.)-Geschehens soll durch W. einem angestrebten Soll-Zustand angenähert werden [2]. Anders als bei der Wirtschaftsordnung steht bei der W. nicht die gesamte wl. Organisationsstruktur im Fokus, sondern einzelne Maßnahmen, deren Funktionsweisen und Zusammenspiel. V. a. mit Blick auf übergeo…
Date: 2019-11-19

Wirtschaftswachstum

(2,923 words)

Author(s): Hesse, Jan-Otmar | Pfister, Ulrich
1. Begriff und ElementeAls W. wird die Vermehrung der verfügbaren Güter und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft bezeichnet (Ökonomie, politische). Oft wird es als jährliche Wachstumsrate der Wirtschaft (= Ws.) auf Pro-Kopf-Basis angegeben. Die Erhöhung der Ws.-Leistung kann durch drei Vorgänge zustande kommen: (1) Das durch eine Verstärkung des Einsatzes der Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Land bewirkte Wachstum wird als extensives W. bezeichnet; eine dauerhafte Steigerung der Ws.-Leistung pro Kopf ist hierbei höchstens begrenzt mög…
Date: 2019-11-19

Wirtshaus

(2 words)

s. Gasthaus
Date: 2019-11-19

Wirtshausmusik

(925 words)

Author(s): Stahrenberg, Carolin
1. Verbreitung Musik und Tanz in Gasthäusern sind in Europa bereits in Quellen des 15. Jh.s nachgewiesen. So berichtet z. B. der 19-jährige Andrea de Franceschi im Tagebuch seiner Reise von Venedig über die Alpen (1492) von Sängern und Schauspielern in fast jedem Gasthaus, darunter auch singenden und musizierenden Frauen. Bei Hans Sachs wird um 1527/28 das »Kallen, juchtzen, singen und schreyen« in Zusammenhang mit einem Wirtshausgelage zum Kirchweihfest erwähnt (vgl. auch Kirmes, mit Abb.) [1. Bd. 5, 279]. In England berichten Quellen des 15. und 16. Jh.s von Singen, Ta…
Date: 2019-11-19

Wissen

(10,540 words)

Author(s): Wilson, Catherine
1. BegriffDer Begriff »W.« deckt ein weit gestecktes Bedeutungsfeld ab, das schon aus den unterschiedlichen Konnotationen der griech. Wörter epistḗmē (»Erkenntnis«), gnṓsis (»Weisheit«) und dóxa (»Meinung«) abzulesen ist. Man hat W. mit der gerechtfertigten wahren Meinung gleichgesetzt, mit dem Zugang zu einer Wirklichkeit, die sich hinter nicht hinterfragten Annahmen oder Erscheinungen verbirgt, oder aber mit der Weisheit, die seelisches Gleichgewicht verleiht. Der Besitz von W. wird als Gegensatz zu der Annahme bloßer Ansichten, zu Unsicherheit, Tä…
Date: 2021-06-18

Wissensaustausch, globaler

(9,716 words)

Author(s): Nagel, Jürgen G. | Nolte, Hans-Heinrich | König, Hans-Joachim | Harries, Patrick
1. Allgemein 1.1. Begriff W. ist ein diffuser Begriff, der zunächst vom Verständnis der Kategorie Wissen (= Ws.) abhängig ist. Austauschbeziehungen können sehr verschiedene Bereiche umfassen, von wiss. Ws. hoher Spezialisierung bis zu praktischem Alltags-Ws. breiter Bevölkerungsschichten. W. umfasst daher mehrere Komplexe von Austausch und Transfer (= Tf.) – u. a. Technologietransfer und Industriespionage –, die sich nicht immer klar abgrenzen lassen. Da Ws. einen konstitutiven Bestandteil von Kultur darstellt, ist W. wiederum ein Teil des Kultur-Tf. (Kulturkontakt, gl…
Date: 2019-11-19

Wissenschaft

(1,837 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. BegriffWie »die Geschichte« und »die Forschung« entstand der Singularbegriff »die W.« im Sinn einer allumfassenden Einheit erst am Ende des 18. Jh.s; im 19. Jh. folgten »Naturwissenschaft« und mit entsprechender Begriffsverengung engl. science [10. 10, 30]. Bis ins 17. Jh. bildete die Unterscheidung zwischen lat. scientia (die Kenntnisse zu einem Gegenstandsbereich, das Kennen) und ars (»Kunst«, »Kompetenz«, »Können«) die wesentliche Einteilung des Wissens. Im 18. Jh. ordnete man den W. im Sinn von Kenntnisbereichen Hilfs-W. zu, so der Geschichte etwa…
Date: 2021-07-29

Wissenschaft des Judentums

(1,472 words)

Author(s): Haußig, Hans-Michael
1. Allgemeines Unter W. d. J. versteht man die in der ersten Hälfte des 19. Jh.s unter jungen jüd. Intellektuellen in Deutschland aufkommenden Bestrebungen, die eigene Überlieferung und Geschichte mit den Mitteln der wiss. Kritik ihrer Zeit aufzuarbeiten. Die Bezeichnung W.d. J. tauchte erstmals im Zusammenhang mit der 1822 von dem Historiker Leopold Zunz und seinen Mitstreitern gegründeten Zeitschrift für die W. d. J. auf. Der Versuch, das Judentum nicht mehr allein aus der Perspektive der traditionellen relig. Überlieferung heraus zu verstehen, sond…
Date: 2019-11-19

Wissenschaftliche Gesellschaften

(10 words)

s. Akademie | Physikalische Wissenschaften | Sozietätsbewegung | Wissensorganisation
Date: 2019-11-19

Wissenschaftliche Instrumente

(1,287 words)

Author(s): Steinle, Friedrich
1. BegriffAls eines der zentralen Kennzeichen moderner empirischer Naturwissenschaft wird üblicherweise der Gebrauch von W. I. – materiellen Vorrichtungen und Hilfsmitteln zur Gewinnung und Verarbeitung empirischer Befunde – angesehen. In der Tat reicht solcher I.-Gebrauch bis in die Antike zurück, doch nahm er in der Frühen Nz. an Intensität und Breite (etwa mit dem Schaffenstrieb in der Astronomie) stark zu. Die I. hatten dabei im Wesentlichen drei Funktionen: (1) Vertiefung der menschlichen Beobachtung und Erweiterung ihrer Grenzen (wie beim Teleskop oder Mikros…
Date: 2019-11-19

Wissenschaftliche Revolution

(908 words)

Author(s): Cohen, Hendrik Floris
Die Auffassung, dass sich im europ. Denken über die Natur in der Frühen Nz. eine einmalige Umwälzung vollzogen habe, aus der in wesentlichen Grundzügen die modernen Naturwissenschaften entstanden seien, lässt sich bis ins 17. Jh. zurückverfolgen [3]. Schon in der Querelle des anciens et des modernes kam ein solches Bewusstsein klar zum Vorschein, obwohl man noch nicht von einer »R.« sprach (wie dann wörtlich im Art. Expérimental in Diderots und d'Alemberts Encyclopédie [1. 299]). Seitdem war wiederholt von einer oder auch von mehreren R. in der Wissenschaft – bes. der Naturwisse…
Date: 2019-11-19

Wissenschaftsfreiheit

(890 words)

Author(s): Wißmann, Hinnerk
1. BegriffDer Begriff der W. spiegelt die wissenschaftstheoretische und verfassungsrechtliche Einsicht wider, dass wiss. Erkenntnis besonderen rechtlichen Schutz benötigt, der sich auf die Teilprozesse des Auffindens, der Deutung und der Mitteilung gleichermaßen bezieht (Einheit von »Wissenschaft, Forschung und Lehre«). Anerkannt ist auch, dass Wissenschaft als Grundlage von Wissensgesellschaften sowie komplexen Lebenssachverhalten neben der bloßen Abwehr äußerer Eingriffe auch der positiven (staatlichen) Förderung und der Einhegung bedarf. …
Date: 2019-11-19

Wissenschaftsgeschichtsschreibung

(2,210 words)

Author(s): Epple, Moritz
1. AllgemeinWo immer Wissenschaften sich als kulturelle Praktiken verstanden, die gezielt neues Wissen (= Ws.) suchten und hervorbrachten, gehörten eine Gegenüberstellung von »alten« und »neuen« Kenntnissen und eine Inszenierung der Ws.- und der Wissenschaftsgeschichte (= Wg.) zu den Grundelementen der Wissenschaftskultur. Daher wurde der Aufstieg der sog. neuen Wissenschaft im frühnzl. Europa (Wissenschaftliche Revolution) von einer vielfältigen Praxis der W. begleitet. Im 18. Jh. bündelten sich diese Praktiken in umfassenden …
Date: 2021-07-29

Wissenschaftskommunikation [Hinzugefügt 2018]

(1,764 words)

Author(s): Schneider, Ute
1. Medien der Wissenschaftskommunikation Gelehrsamkeit und Wissenschaft bedienen sich seit Gutenbergs Erfindung spezifischer Druckmedien, die für die unterschiedlichen disziplinären und wissenschaftssozialen Bedürfnisse entwickelt wurden und den gelehrten Austausch befördern. Zunächst ermöglichte der Buchdruck die für die wiss. Kommunikation unerlässliche Verbreitung identischer Drucke, die an unterschiedlichen Orten rezipiert werden konnten und z.B. eine wesentliche Grundlage für exaktes (philologisches) Arbeiten darstellten. Leit…
Date: 2021-06-18

Wissenschaftsphilosophie

(4 words)

s. Philosophie der Naturwissenschaften
Date: 2019-11-19

Wissenschaftssprache

(2,782 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Begriff und EntstehungDie Wissenschafts-Sprachen entwickelten sich in der Frühen Nz. im Übergang vom Lateinischen zu den Volkssprachen und im Wechsel von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit als primärem Träger der Wissensvermittlung – im Zuge der sich entfaltenden Gelehrtenrepublik, in Abhängigkeit von den Medien-Formaten und, abhängig vom Stand der einzelnen Forschungsinteressen, nicht zuletzt im Bemühen, Wissen zu verbreiten.Als Fachsprachen erlaubten die W. der Nz. im mündlichen und schriftlichen Fachdiskurs eine situationsadäquate Kommunikatio…
Date: 2019-11-19

Wissenschaftsutopie

(2,476 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Allgemein Utopien (= U.) imaginieren die Realität dessen, was sein soll – im Spiegel dessen, was nicht sein soll. Sie sind sowohl mit dem Ideal und dem Plan als auch mit der Satire verwandt. Ihre Darstellungsform reicht je nach Publikum vom Roman bis zum Projektentwurf. U. werben und streben nach Realisierung; an ihrem Horizont liegt die Institutionalisierung [21. Bd. 2].Die nzl. U. entwickelten sich bemerkenswert rasch und umfassend zu W. (s. u. 2.), im 18. Jh. dann zu Gesellschafts-U.; im 19. Jh. stellten sie im Zeichen der Industrialisierung mit der Technik wieder die Wissensch…
Date: 2019-11-19

Wissensgesellschaft

(3,546 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Allgemein Gesellschaften sind immer auch W. Gesellschaftlichkeit lässt sich, wie die neuere Soziologie und Ethnologie seit Émile Durkheim und Claude Lévi-Strauss erörtern, nicht ohne Sprachlichkeit, Regeln, Weltbild, Eigenschaftszuordnungen, Rollen und Sachorganisation sowie deren Koordination und Sicherung vorstellen [19]; [10]. Wissen steuert damit die Handlungsstrukturen, in denen sich Arbeit, Konsum, Herrschaft und Kultur ausgestalten. Mit dem Landesausbau und der weltweiten Expansion Europas wurde die Organisation der Lebenswe…
Date: 2020-11-18

Wissenskulturen

(7 words)

s. Weibliche Wissenskulturen | Wissen | Wissensgesellschaft
Date: 2019-11-19

Wissenskulturen, außereuropäische

(4 words)

s. Wissenssysteme, außereuropäische
Date: 2019-11-19

Wissensorganisation

(5,688 words)

Author(s): Gierl, Martin
1. Gegenstand der KulturwissenschaftParallel zur Technisierung der Gesellschaft und ihrer elektrischen, elektronischen, dann digitalen Kommunikationsapparate sowie angesichts von big science im 20. Jh. und der immer augenscheinlicher werdenden Arbeitsteilung in der Wissensproduktion hat sich die Frage der W. zu einem zentralen Thema der Kulturwissenschaften entwickelt. In den 1920er Jahren suchte Karl Mannheim mit der Wissenssoziologie der »Seinsverbundenheit« des Wissens und dem Ideologischen im Falschen nachzugehen [29]. In den 1930er Jahren interpretierte Ludwi…
Date: 2021-07-29

Wissenssysteme, außereuropäische

(13,502 words)

Author(s): König, Hans-Joachim | Reichmuth, Stefan | Raina, Dhruv | Mittag, Achim | Mathias, Regine
1. Einleitung Die ab dem ausgehenden 18. und am Beginn des 19. Jh.s deutlich werdenden Ansätze zur Naturbeherrschung durch europ. Naturwissenschaft und Technologie und das damit einhergehende Überlegenheitsgefühl verstellten den Blick auf die Leistungen von außereurop. Zivilisationen (Weltwahrnehmungen) [2. 81 ff.]. Das betraf v. a. die Wahrnehmung von und Einstellung gegenüber den Ländern Asiens und dem Orient insgesamt (Orientalismus). Diese Weltregion hatte sich im 16. und 17. Jh. noch in einem – wenn auch labilen – polit. und wi…
Date: 2019-11-19

Wissenstransfer

(5 words)

s. Technologietransfer | Wissensaustausch, globaler
Date: 2019-11-19

Wissensutilität

(2,165 words)

Author(s): Cormack, Lesley | Ede, Andrew
1. Begriff Utilität (= Ut.; von lat. utilis, »verwendbar«, »nützlich«; bzw. utilitas, »Tauglichkeit«, »Nützlichkeit«, »Nutzen«) liegt als Konzept schon in der griech. Naturphilosophie vor ( euchrēstía bei den Stoikern). Der Begriff der W. steht entweder für die Nützlichkeit eines wiss. Instruments, einer wiss. Idee bzw. einer Methode für die Forschung oder für den Nutzen der wiss. Erkenntnis in breiterem gesellschaftlichem Zusammenhang. Beide Formen der Ut. trugen zum Wandel des Wissens über die Natur und der Rolle des Gelehrten bei.Lesley CormackAndrew Ede2. Der Nutzen von…
Date: 2019-11-19

Wissensvisualisierung

(1,651 words)

Author(s): Kusukawa, Sachiko
1. Allgemein Das Unterfangen, durch die Untersuchung und Bestimmung von grundlegenden Strukturen der Naturwiss. Erkenntnisse zu gewinnen, umfasste in der Nz. verschiedene Methoden der Aufdeckung von Mustern, die im Alltagsleben oft nur schwer oder gar nicht sichtbar sind. Solche Methoden waren u. a. die bildliche Darstellung (Zeichnung, Aquarell, Ölgemälde), Plastik (Holz- oder Wachsmodelle), Graphik (Kartierung, Diagramme, Tabellen, Verlaufskurven) oder die Sammlung der Objekte selbst (u. a. anatomischer Präparate und konservierter Exemplare, z. B. in Herbarien). J…
Date: 2019-11-19

Witwenkasse

(924 words)

Author(s): Ehmer, Josef
1. Allgemein W. waren Einrichtungen zur Versorgung der Witwen und Halbwaisen von männlichen Bediensteten v. a. des Kirchen- und Staatsdienstes, vom 16. Jh. an zunächst v. a. protest. Pfarrern, vom 17. Jh. an auch Zivil-Beamten und Militärs – also von Lohnabhängigen aus »dem vornehmen und mittleren Stande«, deren Hinterbliebenen nicht nur die bloße Existenz, sondern ein standesgemäßes Auskommen gesichert werden sollte [1. 432]. Die Besoldung dieser Berufsgruppen war in der Regel nicht hoch genug, um ein Vermögen anzusparen, das im Todes-Fall für die Versorg…
Date: 2019-11-19

Witwe/r

(3,797 words)

Author(s): Hahn, Sylvia | Finke, Gesa
1. Begriff und ForschungAls W.e (in der Nz. auch Witfrau, Witib oder lat. vidua, »ehelose, ledige«, wörtl. »beraubte Frau«), wird eine Frau nach dem Tod ihres Ehemannes bezeichnet. In den skand. Sprachen werden verwitwete Frauen als Individuen und nicht wie in anderen german. und in roman. Sprachen über den verstorbenen Ehemann definiert (norweg. enkja, dän. enke, schwed. änka, »die Einzelne«). Die männliche Form W.er, von der femininen Form abgeleitet, tritt im ahdt. wituwo und im mhdt. witwoere erstmals etwa im 11. Jh. und im angelsächs. Sprachraum erst im 14. Jh. auf…
Date: 2021-06-18

Witz

(1,818 words)

Author(s): Walther, Gerrit
1. BegriffDer Begriff W. (von mhdt. witze, »Verstand«, »Einsicht«, »Klugheit«; lat. ingenium, ital. ingegno, span. ingenio, engl. wit, franz. esprit) meinte in der Nz. die Kunst, scheinbar disparate Gedanken und Ideen auf eine überraschende Weise zu verknüpfen und in eine Formulierung zu fassen, die den Hörer bzw. Leser durch geistreiche Knappheit verblüffte und spontan überzeugte [1. 874]; [10. 7 f.]. So galt W. als eine Grundbedingung geistiger Produktivität, als ein Kernelement kultivierter Konversation und pragmatischer Klugheit. Daher war er seit dem 17. Jh. eine…
Date: 2019-11-19
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