Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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C

(115 mots)

Auteur(s): B. Bischoff
Dritter Buchstabe des lat. Alphabets. Das griech. Vorbild, das wahrscheinlich über etruskische Vermittlung in die lat. Schrift übernommen wurde, war die einfach winklige oder zu einem offenen Bogen abgerundete Form des Gamma, des dritten Buchstabens des griech. Alphabets, die im Etruskischen wie k gesprochen wurde. Im Lat. wurde C zunächst für die Laute g und k verwendet, soweit für letzteren nicht K gebraucht wurde; dadurch erklären sich die alten Kürzungen C = Gaius, CN Gnaeus. Aber schon mehr…

Cabinet

(27 mots)

Auteur(s): Red.
bedeutete im 18. Jh. die kleine Sammlung von Kostbarkeiten, auserwählten Seltenheiten, Schaustükken, während in der großen Bibliothèque die übrigen Bestände der Sammlung aufgestellt waren. Red.

Cabinet de lecture

(6 mots)

Siehe Lesegesellschaft

CABLIS

(40 mots)

Auteur(s): G. Pflug
Akronym für Current Awareness Bulletin for Librarians and Information Scientists, hrsg. von der Library Association in London, eine monatlich erscheinende Zs., die eine laufende Übersicht über englischsprachige Neuerscheinungen auf den Gebieten der Bibliotheks– und Informationswissenschaften gibt. G. Pflug

Cadellen

(62 mots)

Auteur(s): B. Bischoff
(der Name ist von Capitalis abgeleitet). Eine für das Spät–MA charakteristische Gattung von Großbuchstaben, deren Schäfte und Bögen aus parallel laufenden, oft sich kreuzenden breiten Strichen gebildet sind. Sie sind häufig mit Masken oder Drôlerien verziert und werden auch mit Fleuronnee verbunden. B. Bischoff Bibliographie De Vreese, W. L.: Cadellen. In: Tijdschrift voor Nederlandsche Taal– en Letterkunde 51. 1932, S. 29—31.

Cadmug–Codex

(5 mots)

Siehe Codices Bonifatiani

Caedmon

(166 mots)

Auteur(s): J. Rosenthal
f ca. 680, ein ungebildeter Hirte, der nach dem Zeugnis von Beda Venerabilis durch eine Vision befähigt wurde, religiöse Gedichte in engl. Sprache zu verfassen. Nachdem C. Mönch in Whitby geworden war, erhielt er Unterricht in der heiligen Geschichte, die er in engl. Verse übertrug. Seine Hymne an den Schöpfer, die von Beda zitiert wird, gilt als das einzige Werk, das von C. überliefert ist. Die moderne Forschung bezweifelt die frühere Zuweisung von vier Dichtungen (Genesis, Exodus, Daniel, Chri…

Caen (Cadomum)

(195 mots)

Auteur(s): A. Labarre
1. Buchdruck. C. war seit 1431 Universitätsstadt. Deshalb wurde der Buchdruck schon 1480 durch die beiden Meister Jacques Durand und Gilles Quijoue eingefîihrt. Ihr erstes Druckwerk war eine Horaz–Ausgabe (H 8913). Später stellten Robert Macé (1498 — 1507), Pierre Régnault (1492 - 15x8), Laurent Hostingue (1508 -—1526) und Michel Angier (1508—1541) insgesamt 300 Werke als Buchdrucker und Buchhändler in Rouen her. Bibliographie Delisle, L.: Catalogue des livres imprimés ou publiés à Caen avant le milieu du XVI e siècle. Caen 1903 - 1904 Aquilon, P. in: Répertoire bibliographique …

Caeremoniale Romanum

(43 mots)

Auteur(s): G. Pflug
bezeichnet Bücher, welche die Zeremonien am päpstlichen Hof beschreiben. Die Bezeichnung ist seit dem 14. Jh. in Gebrauch und löste ältere Formen (Ordo, Ordinarium, Liber caeremonia-lium) ab. G. Pflug Bibliographie Schimmelpfennig, B.: Die Zeremonialbücher der Römischen Kurie im MA. Tübingen 1973.

Caesar

(147 mots)

Auteur(s): H.–G. Schmitz
(dt. Keyser, Keiser), Druckerfamilie in Köln. Ein Nicolaus C. ist 1518 mit wenigen Drucken bezeugt, er nannte sich Francus orientalis und druckte in vico, qui venter felis, vulgo Katzenbuch dicitur. Ein Konrad C., wohl verwandt mit jenem, ist in Drucken von 1518— 1524 nachweisbar. Von ca. 1550 bis ca. 1570 druckten die Brüder Anton und Arnold C. (in dt. Titeln: Keyser, Keiser) in der Straße Katzenbuch und in der Schmierstraße, wobei sie ihre ca. 20 Drucke gelegentlich gemeinsam, meist jedoch ein…

Caesarea

(191 mots)

Auteur(s): P. Vodosek
in Palästina. Hier gründete Origenes nach seiner Verbannung aus Alexandria 231 n. Chr. eine Bibl, auf der Grundlage seiner Schriften und der von ihm bearb. Ausg. des AT (Hieronymus: De viris illustribus 113; Eusebius: Historia ecclesiastica VI, 32,3). Nach seinem Tod 253 stagnierte sie und wurde von dem Presbyter Pamphilos (f 309) reorganisiert und erweitert. Er legte einen Kat. an, der 30 Tsd. Rollen verzeichnete, aber als verloren gelten muß (die Zahlenangabe überliefert Isidor von Sevilla: Et…

Caesaris, Arnoldus

(150 mots)

Auteur(s): S. Corsten
(Keysere, Arend de) war der erste Drucker von Oudenaarde (1480—1483) und Gent (1483 — 1489/1490). Seine Produktion ist typisch für die franz.-niederl. Mischkultur, wie sie in Westflandem herrschte. Das gilt für das äußere Erscheinungsbild der Drucke wie für deren Inhalt. Unter ihnen nehmen solche in den beiden Volkssprachen einen auffallend großen Umfang ein. Die einzige Übertragung von des Boethius De consolatione philosophiae ins Niederl. (mit Kommentar und Urtext) erschien bei ihm (GW 4574: 3…

Caesaris, Petrus

(186 mots)

Auteur(s): G. Engelsing–Schick
(César, Pierre), dt. Frühdrucker in Paris, hieß eigentlich Petrus Wagner und stammte aus Schwiebus in der Diözese Posen (Mark Brandenburg). 1463 schloß er seine Studien an der Sorbonne mit dem Licentiatab. 1466, 1479, 1484, 1490, 1501 und 1503/1504 war er Procurator der deutschen Nation in Paris, 1494 Schatzmeister und Magister domus pauperum Alamannorum. 1487 schloß er mit der Sorbonne einen auf Lebenszeit geltenden Mietvertrag für ein Haus in der Rue Saint–Jacques. Wohl in diesem Haus hatte er…

Caesaris, Petrus

(155 mots)

Auteur(s): G. Colin | G. Engelsing–Schick
(Keysere, Pieter de, Lempereur, Pierre), 1511 —1559 tätig in Gent als Drucker, Verleger, Buchhändler, Buchbinder, Papiermacher und Notar. Seine Einbände verzierte er mit kleinen Stempeln (ohne Gold) sowie Bändern (Heilige Margarete in zwei Größen, eine Tanzszene, Tiere) und sieben Platten, deren eine (signiert mit PC) die Jungfrau von Gent mit den Stadttürmen, eine andere (signiert mit PeXC) Tiere in Laubwerk zeigt. Er erstellte eine Reihe von Schulbüchern, Almanachen, Proklamationen, Münztabell…

Caesar, Sir Julius

(147 mots)

Auteur(s): J. L. Flood
(1558— 1636), engl. Rechtsgelehrter und Staatsmann ital. Abstammung, Master of the Rolls unter Jakob I., hatte eine reiche Bibl, gesammelt. Dazu gehörte eine berühmte Reisebibi, mit 44 Duodezbänden in einem Holzkoffer, welche sich heute in der British Library (Signatur: C. 20. f. 27) befindet. Sie dürfte von William Hakewill (1574—1655) zusammengestellt worden sein, und von diesem rühren offenbar auch ähnliche Reisebibliotheken her, die heute in der Huntington Library (San Marino, USA), der Brot…

Caesellius, Vindex

(58 mots)

Auteur(s): G. Pflug
röm. Lexikograph, vermutlich aus der ersten Hälfte des 2. Jh.s n. Chr. Verfaßte eine Enzyklopädie u.d. T. Lectiones antiquae, von der sich nur Exzerpte bei Cassiodor erhalten haben. G. Pflug Bibliographie Schanz., M. / Hosius, C.: Geschichte der röm. Literatur bis zum Gesetzgebungswerk des Kaisers Justinian. Bd. 3. 3. Aufl. München 1922, S. 154 — 156.

Cagli

(139 mots)

Auteur(s): G. Montecchi
kleine Stadt in den Marken, nicht weit von Urbino, in der schon 1475 Roberto da Fano und sein Partner Bernardino (Benali) da Bergamo (beide vielleicht Franziskanermönche) eine Druckerei eröffneten. 1475 druckten sie De morte Astyanactis (H 15935) von Maffeo Vegio (Maphaeus Vegius) und dann die Confessione des San Jacopo della Marca (R 619). Im Laufe des Jahres 1476 druckten sie noch einige weitere Schriften von lokalem Interesse. Danach erlosch diese Offizin, und C. blieb wie viele andere ital. Kleinstädte jahrhundertelang ohne Druckerei. G. Montecchi Bibliographie Fumagalli, G.:…

Cagliari

(232 mots)

Auteur(s): G. Montecchi
die Hauptstadt Sardiniens, blieb lange Zeit von dem kulturellen Aufschwung unberührt, der Italien und Europa im 15. und 16. Jh. erfaßte. Eine Ausg. des Speculum ecclesiae des Hugo de Sancto Caro nennt als Druckort C. («ciutad y castel de Callar»); es bestehen jedoch starke Zweifel an der Existenz einer wie auch immer gearteten Druckerei in C. im 15. Jh. Überdies war Stefano Moretto, der einige Ausg. mit Cagliari unterschrieb, nur Verleger und Buchhändler und ließ diese Bücher auf dem Festland dr…
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