Lexikon des gesamten Buchwesens Online

Get access Subject: History
Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

More information brill.com

Ebrach

(230 words)

Author(s): H. Finger
ehemalige Zisterzienserabtei im Steigerwald, 1127 als erstes rechtsrheinisches Zisterzienserkloster von Morimond aus gegr., jahrhundertelang wichtigste Zisterze Süddeutschlands. E. gründete zahlreiche Tochterklöster und war seit 1613 Sitz des Generalvikars der fränkischen Ordensprovinz. Seit dem 13. Jh. ist in E., dessen Bedeutung schon im 12. Jh. durch das dortige Begräbnis von ngehörigen des Stauferhauses belegt wird, ein Scriptorium nachweisbar, das sich auch in der Buchmalerei eng an Würzbur…

Ebrodunum

(4 words)

Siehe Embrun

Ebstorf

(322 words)

Author(s): H. Finger
ehemaliges Benediktinerinnenpriorat, heute evangelisches Damenstift, nordwestlich von Uelzen, urspr. (ca. 1160) als Chorherren- oder Prämonstratenserstift durch die Grafen von Dannenberg gegr., seit spätestens 1197 Nonnenkloster, Patrozinium St. Mauritius. E., von ca. 1210 an in enger Verbindung zu den Welfen und seit 1303 unter deren Vogtei, erlebte im 13. und 14. Jh. eine große geistliche und künstlerische Blüte (Ebstorfer Weltkarte), doch sind von der damaligen Bibl, nur ganz geringfügige Res…

Ebstorfer Weltkarte

(178 words)

Author(s): H. Finger
größte bekannte Weltkarte des MA (12,75 m2), 1830 im Stift Ebstorf entdeckt, Original 1943 im Staatsarchiv Hannover verbrannt, mehrere Nachbildungen vorhanden. Aufgrund ihrer Größe und des Inhalts von 1224 Legenden ist die farbig bemalte und von zwei Händen beschriftete E. W. wichtige Quelle für die geographischen Kenntnisse des MA. Kernstück der auf 30 aneinandergenähten Pergamentbl. gezeichneten E. W. ist ihr geschichtstheologisches Programm, das mit Gervasius von Tilbury in Verbindung gebracht wird…

Eburnant

(73 words)

Author(s): U. Kuder
Mönch des Klosters Reichenau. Er erscheint im Hornbacher Sakramentar (um 983, Solothurn, Zentralbibl., Cod. U1) fol. 7V (Dedikationsbild)/8r (Widmungsverse) als der Schreiber der Hs., die er mit einer Bescheidenheitsformel (Eburnant vilis) dem Abt Adalbert von Hornbach überreicht. Mit anderen, z. T. von einem Anno geschriebenen Hss. bildet das Hornbacher Sakramentar die Eburnant- bzw. Anno-Gruppe. U. Kuder Bibliography Bloch, P.: Das Hornbacher Sakramentar und seine Stellung innerhalb der frühen Reichenauer Buchmalerei. Basel 1956.

Eburnant-Gruppe

(174 words)

Author(s): U. Kuder
älteste Gruppe der ottonischen Reichenauer Schule, benannt nach Eburnant, dem Schreiber des Hornbacher Sakramentars (um 983) in Solothurn. Diese Hs. ist die letzte jener Gruppe, die mit dem Gerocodex (vor 969; Darmstadt, Hessische Landesund Hochschulbibl., Cod. 1948) einsetzt. Diesem folgen weitere Evangelistare (Berlin, Kunstgewerbemuseum Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Inv. Nr. 88, 634; Leipzig, UB, Rep. I 4° 57; Malibu, J. Paul Getty Museum Jolim Dublin, Chester Beatty Library, Ms. 42]), e…

E. c.

(6 words)

Siehe Edizione citata

E caudata

(146 words)

Author(s): W. Milde
(ę), das unten mit einem zumeist bogenförmigen Strich (Schwanz, Schweif) versehene e für den Diphthong ae. Entstand aus der Ligatur ae durch Reduzierung des weiter nach unten gesetzten a zu einem Bogen bzw. Haken bzw. Strich. Begegnet seit Anfang des 6. Jh.s, wurde bald sehr häufig und verdrängte im 10. und 11. Jh. zusehends ae (auch für e und oe, da lautlicher Zusammenfall). Im 12. Jh. wich £ dem einfachen e. In den humanistischen Schriften tauchte ę neben ae wieder auf (und hielt sich bis nach 1500). E caudata. Nach Lindsay. W. Milde Bibliography Lindsay, W. M.: The Letters in early Lati…

Echoppe

(40 words)

Author(s): Red.
franz. Bezeichnung einer Radiernadel, die vorn schräg abgeschliffen ist. Nach Adam von Bartsch von Abraham Bosse (1602–1676) erfunden und zuerst verwendet. Sie dient im besonderen zum Aufrauhen der Platte bei der Kreidezeichnungsmanier und, um breite Federstriche nachzuahmen. Red.

Echt Bütten

(13 words)

Author(s): Red.
eine Handelsbezeichnung, unter der man handgeschöpftes Papier versteht. Büttenpapier Red.

Echte Bünde

(106 words)

Author(s): D.-E. Petersen
sind Bünde, die am Buchrücken stark erhaben hervorstehen (erhabene Bünde) und die tatsächlich beim Heften entstanden sind. Im Gegensatz dazu stehen die falschen Bünde. Man unterscheidet zwischen doppelten und einfachen e. B.n, die in der Regel aus Hanfschnüren bestehen, im MA auch aus Lederriemen. Anzahl, Material und Dicke der e. B. haben entscheidenden Einfluß auf die Dauerhaftigkeit des Bucheinbandes. Die Verteilung der e. B. auf dem Rücken folgt den Grundsätzen der Bundeinteilung. Die e. B. …

Echternach

(492 words)

Author(s): G. Franz
Reichsabtei des Benediktinerordens, am Ort eines römischen Gutshofes von Willibrord als Missionsstützpunkt gegründet (Schenkung 698). Es ist offen, ob das insulare Willibrordus-Evangeliar (Paris, Bibl. Nat. 9389) von England mitgebracht oder bereits in E. hergestellt worden ist, wie man es beim Thomas-Evangeliar (um 730, Trier, Domschatz) annimmt. In dieser, nach einem Schreiber Thomas benannten Hs. findet sich ein Nebeneinander von insularen und antiken Traditionen. Ein karolingisches Sakrament…

Echternach-Gruppe

(5 words)

Siehe Ottonische Buchmalerei

Echter von Mespelbrunn, Julius

(229 words)

Author(s): G. Mälzer
* 18. 3. 1545 auf Schloß Mespelbrunn (Spessart), † 9. 9. 1617 in Würzburg, Fürstbischof des Hochstifts Würzburg (1573 bis zu seinem Tod). Ausbildung u.a. bei den Kölner Jesuiten und an den Universitäten Angers und Pavia, abgeschlossen mit dem Lizentiat des kanonischen Rechts. Als akademisch Gebildeter, pädagogisch engagiert (Domscho-laster), pflegte E. intensiven Umgang mit Büchern, denen er zugleich aus bibliophiler Neigung verbunden war. Insbesondere ließ er prächtige Einbände (Abb. bei Handwe…

Eckanzeigen

(30 words)

Author(s): H. Bohrmann
sind in der Regel größeren Formats und grenzen an zwei Seiten (über Eck) an den Satzspiegel, während die zwei restlichen Seiten durch redaktionellen Text begrenzt werden. H. Bohrmann

Eckart, Christoph Gottfried

(71 words)

Author(s): E. Henze
* 18. 4. 1693 in Grimma,† 24. 2. 1750 in Königsberg, Sortimenter und Verleger. Erhielt am 20. 7. 1722 das Privileg, einen «Buchladen» in Königsberg zu eröffnen, aus dem die spätere Buchhandlung Gräfe & Unzer hervorging. E. verlegte vor allem wiss. Literatur, darunter Grubes «Corpus Constitutionum Prutenicarum», aber auch Zieglers «Asiatische Banise», letztere freilich im Nachdruck. E. Henze Bibliography Forstreuter, K.: Gräfe & Unzer. Königsberg 1932, S. 15–24.

Ecke

(43 words)

Author(s): D.-E. Petersen
ist i. die Bezeichnung für den Schnittpunkt der Vorder- mit der Ober- bzw. Unterkante des Buchdekkels; 2. die Verstärkung der Deckelecke bei Halbbänden mit Leder, Pergament oder Gewebe. Je nach Gestaltung kann die E. unterschiedlich groß oder verdeckt sein. D.-E. Petersen

Eckermann, Johann Peter

(169 words)

Author(s): G. Lohse
* 21. 9. 1792 in Winsen an der Luhe (Unterelbe), † 3 . 12. 1854 in Weimar, seit 1823 Vertrauter und lit. Gehilfe Goethes. Seinem Einfluß verdanken «Dichtung und Wahrheit», die «Wanderjahre» und «Faust II» ihre Vollendung. E.s «Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens 1823–1832» (1836–1848) sind ein bedeutender Beitrag zur Goethebiographie. Dennoch war das Leben E.s ständig von existentieller Not berschattet. Auch sein Anteil an der Herausgabe des Goethenachlasses und die Ernennun…

Eckert van Homberch, Henrik

(187 words)

Author(s): S. Corsten
† zwischen 13. 11. 1523 und 27. 5. 1524, niederl. Druckerverleger und Buchhändler. Führte auch den Übernamen «Butzbach», was nicht auf seine Herkunft, sondern auf bes. Beziehungen zu dieser Stadt, insbes. zu dem dortigen Fraterherrenhaus, hinzuweisen scheint. E. stammte allem Anschein nach aus Homberg am Niederrhein (gegenüber Duisburg) und kam 1487 nach Köln, wo er in die Universitätsmatrikel eingetragen wurde. Seit 1498 ist E. in Delft als Nachfolger des Christian Snellært nachweisbar, er wand…

Eckhart (1721: von E., lat.: Eccardus), Johann Georg

(116 words)

Author(s): K.-H. Weimann
* 7. 9. 1674 in Duingen (südlich von Hannover), † 9. 2. 1730 in Würzburg, Historiker, Philologe und Bibliothekar. Ab 1694 Mitarbeiter von Leibniz in Hannover, 1706 Professor der Gesch. in Helmstedt, 1714 Stellvertreter von Leibniz in Hannover als Hofbibliothekar der Kgl. Bibl, und als Hofhistoriograph des Weifenhauses, 1716 sein Nachfolger. Nach Konversion Hof- und Univ. bibliothekar in Würzburg. Bedeutender Bibliotheksreformer. K.-H. Weimann Bibliography NDB Bd. 4, S. 270f. Handwerker, O.: Geschichte der Würzburger UB. Diss. Würzburg 1904, S. 69 Bader, K.: Lexikon deutscher…
▲   Back to top   ▲