Lexikon des gesamten Buchwesens Online

Zugang erwerben Fachgebiet: Geschichte
Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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F

(167 Wörter)

Autor(en): B. Bischoff
sechster Buchstabe des lat. Alphabets. In seiner Form, mit zwei Querstrichen, und seiner Stellung im Alphabet entspricht es dem griech. Digamma (v-Laut, dieser im Lat. durch V ersetzt). Wie in den ältesten etruskischen Inschriften — hier trat später ein neues Zeichen an die Stelle — wurde zur Bezeichnung des F-Lauts zunächst ein Zeichen für H hinzugefügt (FH), aber frühzeitig weggelassen. In der klassischen Capitalis wurde es, wohl zur deutlichen Abhebung von dem so ähnlichen E, oft etwas größer…

Fabelbücher

(356 Wörter)

Autor(en): H.-G. Schmitz
enthalten kürzere, zum Zweck der Belehrung, oft auch der Zeit- und Gesellschaftskritik erzählte Gleichnisgeschichten in Vers oder Prosa, in denen mit menschlichen Eigenschaften ausgestattete Tiere — neben diesen oder statt ihrer manchmal auch personifizierte Pflanzen, Dinge, Begriffe, Charaktereigenschaften oder auch Götter oder Menschen — auftreten und durch ihr Handeln und Reden eine Wahrheit, Lebensweisheit, Lehre oder Kritik sinnfällig-gefällig veranschaulichen. Die Nutzanwendung wird teils …

Faber du Faur, Curt von

(124 Wörter)

Autor(en): P. R. Frank
* 5. 7. 1890 in Stuttgart, † 10. 11. 1966 in New Haven/Connecticut, Sammler, Literarhistoriker, Antiquar. Mit C. von Cotta verwandt, gründete F. mit G. Karl 1923 in München das Antiquariat Karl & Faber. 1927 in Gießen Diss. über den Hausbuchmeister. F. lebte 1931–1939 in Italien, seitdem in den USA. 1944–1959 Professor an der Yale University. Die Yale University Library erwarb seine bedeutende dt. Barockslg., deren Kat. «German Baroque Literature. A catalogue of the collection in the Yale Univer…

Faber (Emmeus Juliacensis), Johannes

(116 Wörter)

Autor(en): F. Hieronymus
aus (Niederoder Ober-)Embt bei Jülich, † 1542 in Freiburg/Breisgau, Buchdrucker in Basel und Freiburg. Erhielt am 3.3. 1526 das Basler Bürgerrecht, am 4. 3. zünftig zu Safran (Meister Hans von Gülch). 1529 siedelte F. nach der Reformation wie Erasmus, Glarean und andere ins nahe habsburgische Freiburg über. F. druckte in Basel mit Material der Offizin P. Gengenbachs, das er auch nach Freiburg mitnahm. Aus Basel sind von 1526 bis 1529 17 Drucke bekannt (u.a. Bugenhagen, Glarean), aus Freiburg gegen 80 (besonders Erasmus, Glarean, Zasius). F. Hieronymus Bibliographie Heitz, P. / Bernou…

Faber & Faber

(216 Wörter)

Autor(en): G. P. Jefcoate
Ltd., Londoner Verlag mit vorwiegend belletristischem Programm, gegr. 1925 als Faber & Gwyer. Nachdem sich die Familie Gwycr 1929 aus dem Geschäft zurückgezogen hatte, wurde der Verlag von Sir Geoffrey Faber (* 23. 8. 1889 in Malvern, † 31. 3. 1961) allein weitergeführt und umbenannt. Er gewann den Dichter und Kritiker T. S. Eliot (1888–1965) als Vorstandsmitglied und lit. Berater, dessen eigene Werke zum Kernstück des Verlagsprogramms wurden. F. wurde vor allem als Verleger moderner Lyrik bekan…

Faber, Jacob

(344 Wörter)

Autor(en): H. Wendland
aus Lothringen, Formschneider für den Metallschnitt. Kam um 1516 nach Basel und arbeitete dort bis 1525 für Basler Drucker. Ging dann nach Frankreich und war für Pariser und Lyoner Drucker von 1530 bis 1550 tätig. In Basel war F. (er signierte meist I F) zunächst für Johannes Froben tätig und lieferte vor allem Zierleisten, Titelrahmen und Initialen nach Zeichnungen von Urs Graf, dem Monogrammisten HF (vermutlich Hans Franck) u.a. Seit 1520 hat er fast nur noch nach Entwürfen Hans Holbeins d.J. in Metall geschnitten für Basler Drucker, vor allem Thomas Wolff, Ada…

Fabersche Buchdruckerei

(301 Wörter)

Autor(en): E. Henze
nachweisbar seit 1559, als Ambrosius Kirchner in Magdeburg zu drucken begann. Sein Sohn und Nachfolger, Wolfgang Kirchner, wurde Verleger der «Wöchentlichen Zeitungen», der späteren «Magdeburgische(n) Zeitung» und des Magdeburger Gesangbuchs. Über Andreas Betzel, Johann Müller d.Ä., der 1647 das Magdeburger Bürgerrecht erhielt (gilt als Gründungsdatum der Druckerei), und Johann Müller d.J. sowie Johann Daniel Müller kamen Druckerei und Verlag 1726 an Andreas Müller. Der hatte sich schon 1697 mit…

Faber & Schleicher

(177 Wörter)

Autor(en): C. W. Gerhardt
Offenbach, Druckmaschinenfabrik, gegr. 1891 in Frankfurt am Main, seit 1979 MAN Roland Druckmaschinen AG. Die Maschinenbaufachleute Christian Ludwig Eduard Faber und Adolf Schleicher begannen mit Eigenkapital den Bau von Zylinder/Flachformdruckmaschinen (sogenannten «lithographischen Schnellpressen») und Lichtdruckmaschinen. Sie hießen «Albatros» und «Elzevir». 1882 wurde die 500., 1887 bereits die 1000. Druckmaschine gebaut. 1897 erfolgte die Umwandlung in eine AG. 1905 brachte die Firma mit de…

Fabre (Fabri, Lefèvre), Jean

(325 Wörter)

Autor(en): P. Amelung
(Johannes), aus Langres in Burgund stammender Frühdrucker in Piemont. F., der nicht mit den gleichnamigen Frühdruckern in Lyon und Stockholm (Fabri) verwechselt werden darf, erlernte den Buchdruck wahrscheinlich bei seinem Landsmann Nicolas Jenson in Venedig, zu dem er auch später noch Geschäftsbeziehungen unterhielt und in dessen Testament von 1480 er erwähnt wird. F. führte den Buchdruck in Turin, der Hauptstadt des Herzogtums Savoyen, ein, wohl auf Veranlassung und mit Unterstützung des Arzte…

Fabriano

(136 Wörter)

Autor(en): G. Montecchi
ital. Stadt in der Provinz Ancona (Region Marche). In F., das im Hinterland des im MA bedeutenden Hafens von Ancona liegt, wurde im Jahre 1276 die erste Papiermühle mit europäischer (im Gegensatz zur arabischen) Technik gegründet. Auch die Verwendung von Wasserzeichen findet man erstmals auf Papier aus F. Jahrhundertelang (und bes. im ausgehenden MA) war F. das Zentrum der Papierherstellung Italiens und eines der wichtigsten Europas. Trotzdem hielt der Buchdruck hier erst sehr spät (1726) seinen…

Fabricius, Frederik

(56 Wörter)

Autor(en): T. Nielsen
* 22. 9. 1789 in Kopenhagen, † 13. 11. 1873 ebd., dän. Bibliothekar, seit 1823 an der Kgl. Bibl. Kopenhagen, 1838–1861 Leiter der dän. Abt. Er gab das dän. Bücherverz. 1841–1858 heraus und gründete dadurch die lfd. dän. Nationalbibliographie. T. Nielsen Bibliographie Bruun, C.: Erindringer fra det gamle kongelige Bibliothek. København 1906, S. 47–55

Fabricius, Johann Albert

(186 Wörter)

Autor(en): W. Kayser
*11. 11. 1668 in Leipzig, † 30. 4. 1736 in Hamburg. Bedeutender Universalgelehrter, geistiger Mittelpunkt der norddt. Physikotheologie. Mitbegründer der «Teutschübenden Gesellschaft» (1715–1717) und Mithrsg. der Zs. «Der Patriot» (1724 bis 1726), der bedeutendsten aller dt. moralischen Wochenschriften, Nachfolger des Vincent Placcius als Professor am Hamburger Akademischen Gymnasium. Sein Hauptwerk, ein Repertorium der griech. Literaturgesch. von Homer bis zum Fall Konstantinopels, ist die «Bibl…

Fabri, Johann

(85 Wörter)

Autor(en): F. A. Schmidt-Künsemüller
Buchbinder in Frankfurt am Main, 2. Hälfte des 15. Jh.s, bekannt durch eine größere Zahl von Blinddruckeinbänden mit einer Kreuz, Balken und drei Nägel darstellenden Buchbindermarke. Diese Marke findet sich auch auf einem Lederschnitteinband der Gesamthochschulbibl. Kassel (Ms. theol. 5), der zugleich die Wappen der Frankfurter Familien von Holzhausen und von Rohrbach trägt. F. A. Schmidt-Künsemüller Bibliographie Husung, M. J. in: Gut.-Jb. 1944/1949, S. 239 Schmidt-Kün-semüller, F. A.: Corpus der gotischen Lederschnitteinbde. aus dem dt. Sprachgebiet. Stuttgar…

Fabri, Johannes

(6 Wörter)

Siehe Fabre, Jean

Fabri, Johannes

(63 Wörter)

Autor(en): T. Nielsen
(† 1496), schwed. Buchdrucker unbekannter Herkunft, vielleicht mit Bartholomaeus Ghotan verwandt. In seiner Stockholmer Werkstatt druckte er Breviarien für die Bistümer Strängnäs und Uppsala sowie das erste Buch in schwed. Sprache «Aff dyäffwlsens frästilse» (1495), eine Übers, von Jean Gersons «Tractatus de diuersis diaboli temptationibus». T. Nielsen Bibliographie Collijn, I.: Sveriges bibliografi intill år 1600. Bd. 1. Uppsala 1934–1938, S. 138–154

Fabri, Johannes

(133 Wörter)

Autor(en): H. Harthausen
Buchdrucker und -händler in Lyon, nicht identisch mit dem in Italien tätigen J. Fabre franz. Abstammung. F. war aus Deutschland gebürtig, hieß wahrscheinlich ursprünglich Schmidt oder ähnlich und besaß den Grad eines Magister artium, den er vielleicht 1475 in Basel erworben hatte. Urkundlich wird er J. Favre, auch Farfant oder Fafan und «libraire allemand» genannt. In den Lyoner Steuerlisten wird F. zuletzt 1503 erwähnt. Sein wahrscheinlich erster Druck stammt vom 23. 1. 1490, der letzte datiert…

Fabrikbücherei

(4 Wörter)

Siehe Werkbibliothek

Fabritius & Sønner

(111 Wörter)

Autor(en): T. Nielsen
norw. Druckerei und Verlag in Oslo, gegr. 1844 von Wilhelm Christian Fabritius (* 29. 3. 1816 in Ullensaker, † 3. 11. 1887 in Christiania). Ein wichtiger Verlagsartikel war die populäre Bildungsztg. «Skilling-Magazin» (1835–1894). 1899 wurde der in Deutschland geborene Faktor Hermann Scheibler (1854 bis 1929) Betriebsleiter; unter ihm entwickelte sich F. zu einem graphischen Großunternehmen, dessen Produktion von bibliophilen Drucken bis zu Fahrkarten reicht. Lehrmittel sind wichtige Verlagsarti…

Facetiae

(4 Wörter)

Siehe Fazetien

Facetten

(29 Wörter)

Autor(en): R. Golpon
abgeschrägte Ränder von Buchdruck- und Prägeplatten zum Befestigen auf Unterlagmaterial mit Facettenhalter oder zum Nageln auf Unterlagstege mit Holzeinlage. R. Golpon Bibliographie Gasch, B.: Klischeeherstellung. Halle (Saale) 1951
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