Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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K

(162 words)

Author(s): B. Bischoff
der zehnte Buchstabe des lat. Alphabets. Durch die wahrscheinlich aus dem etruskischen Alphabet erfolgte Übernahme wurden dem Lat. c (aus griech. Gamma) und k (aus griech. Kappa) vermittelt. Während ersteres zunächst für den k-Laut vor e und i, letzteres vor a gebraucht wurde, ging auch diese Verwendung später auf c über; k wurde auf kalendae (und Ableitungen) und den seltenen Bei– und Vornamen Kaeso beschränkt. Seinen Platz im Alphabet verlor es nicht, aber als es im MA wieder in Umlauf gesetzt…

Kabel

(23 words)

Author(s): A. Ihlenfeldt
eine von Rudolf Koch entworfene Groteskschrift (serifenlose Linear–Antiqua), 1927 erschienen. Heute im Fotosatz bei allen großen Herstellern zu finden. A. Ihlenfeldt

Kabelfernsehen

(145 words)

Author(s): U. Saxer
Unter den sog. Neuen Medien kommt der Verteiltechnik K., d. h. der Übermittlung von Fernsehsignalen über ein breitbandiges Kabelnetz, eine bes. Bedeutung zu. Über eine solche Anlage können die verschiedensten Dienste verteilt oder über einen Rückkanal abgerufen werden. Das große Potential dieser neuen Kommunikationstechnik war denn auch Anlaß zu einer umfassenden medienpolitischen Diskussion, die zur experimentellen Erprobung derselben in Pilotprojekten führte. Deren Ergebnisse bestätigen die ur…

Kachelofen, Johann

(110 words)

Author(s): I. Bezzel
* in Urschenheim (bei Colmar), dt. Buchdrucker. K. wurde 1487 in Erfurt immatrikuliert und lernte vermutlich in Leipzig bei seinem älteren Halb–K bruder Konrad Kachelofen das Buchdruckerhandwerk. In Ingolstadt, wo er seit 1490 bezeugt ist, brachte K. in den Jahren 1490—1494 wahrscheinlich mehrere un–firmierte Drucke heraus (früher dem Drucker des Cel–tis, dem Drucker des Psalteriums und dem Drucker des Almanachs für 1494 zugewiesen). Mit vollständiger Druckeradresse bzw. mit Angabe des Druckorts Ingolstadt ersch. 1499 drei Schriften. I. Bezzel Bibliography Klemperer, V.: Ko…

Kachelofen, Konrad

(246 words)

Author(s): H. Harthausen
eigentlich Contze Holtzhusen, um 1450 in Warsberg bei Metz (Lothringen), wahrscheinlich 1529 in Leipzig, dt. Verleger und Drucker. K. erwarb 1476 das Bürgerrecht in Leipzig, wo er als Kaufmann im Papier–, Spezerei– und Weinhandel tätig war. Da er anscheinend kapitalkräftig war, wurde er der bedeutendste Drucker Leipzigs im 15. Jh. Der Anfang seiner Druckertätigkeit ist ungewiß, jedenfalls begann sie noch nicht 1480/1481, wie früher angenommen, sondern erst nach 1483. Seit 1489 arbeitete K. auch …

Kadmos

(199 words)

Author(s): K. Borchardt
(hebr. qedem = der Osten), in der griech. Sage (Apollod. bibl. III 1.1.2) Bruder der Europa und des Phoinix, nach anderen Sohn des Phoinix, gedeutet als Phönizier aus Tyros oder Sidon, Eponymos der Burg Kadmeia im böotischen Theben. Einem der Gefährten, die ihn auf der Suche nach der von Zeus geraubten Schwester in Griechenland begleiteten, schreibt Herodot (V 58) die Einführung des Alphabets zu, eine Tat, die später oft auf K. selbst zurückgeführt wurde (hellenistische Münzen aus Tyros und Sido…

Käferbücher

(4 words)

Siehe Insektenbücher

Kahnweiler, Daniel Henry

(204 words)

Author(s): H. Wendland
25. 6. 1884 in Mannheim, 12. 1. 1979 in Paris, Kunsthändler, Kunstschriftsteller und Verleger. K. eröffnete 1907 in Paris eine Galerie, in der er sich für die Künstler der Avantgarde, die Fauves und die Kubisten, einsetzte. Deren Bedeutung erkannte er als erster. K. fand dabei eine eigene Form der persönlichen Betreuung seiner Künstler und des Kunsthandels. Er betreute und forderte André Derain, Pablo Picasso, Georges Braque, Juan Gris, André Masson, Fernand Leger u. a. m. Schon 1909 begann K. s…

Kairo

(262 words)

Author(s): D. Duda
1. Buchdruck Der Buchdruck wurde 1798 von Napoleon anläßlich der Eroberung Ägyptens eingeführt. Nach dem Rückzug der Franzosen und Engländer errichtete Muhammad CAlï im Vorort Büläq 1821 eine Staatsdruckerei, die für viele Jahre die bedeutendste im gesamtarab. Raum blieb. 2. Bibliotheken Unter den Tülüniden (868 bis 905), stärker noch unter den schiitischen Fätimiden (909 bis 1171) wurden für die großen Moscheen Bibl.en gestiftet. Daraus entstanden z.T. von den Fätimiden geforderte Akademien (dār al– cilm) in angeschlossenen eigenen Ge…

Kaiser, Chr.

(165 words)

Author(s): K. Gutzmer
München, Fachverlag für evangelische Theologie. Gegr. 1845 durch Christian Kaiser; seit 1911 im Besitz von Albert Lempp, dessen Erben den Verlag 1986 an den Quell Verlag und Buchhandlung der Evangelischen Gesellschaft in Stuttgart übergaben. 1993 erwarb das Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn den Verlag und verlegte den Sitz nach Gütersloh. Das Verlagsprogramm umfaßt alle theologischen Disziplinen, widmet sich neuerdings auch der ökumenischen Zusammenarbeit und dem Dialog mit Marxisten und Juden, …

Kaiser, John Boynton

(119 words)

Author(s): F.J. Mosher
1. 1. 1887 in Cleveland, Ohio, 30. 9. 1973 in Winter Park, Florida, amer. Bibliothekar. K. war 1914—1924 Leiter der Tacoma Public Library in Washington, 1924—1927 der Iowa State Univ. Library in Ames, 1927—1943 der Oakland Public Library und 1943 — 1958 der Newark Public Library in New Jersey. K. war einer der führenden Köpfe im amer. Öffentlichen Bibliothekswesen des 20. Jh.s, bes. interessiert am modernen Management der Public Libraries, den rechtlichen Aspekten des Bibliotheksdienstes und an der Förderung der Bibliotheksverwaltung. Über alle diese Themen schrieb und lehrte er. F.…

Kaiserkursive

(105 words)

Author(s): T. Frenz
Schrift der spätantiken Kaiserkanzlei. Diese behielt die ältere röm. Kursive bei, auch als sie im 3. Jh. n. Chr. allg. durch die jüngere röm. Kursive verdrängt worden war, und gab ihr durch bewußte Stilisierung (z.B. sehr große Oberlängen) ein bes. Aussehen. Der Gebrauch dieser litterae caelestes (so in einem Schreiben der Kaiser Valentinian und Valens) war gewöhnlichen Sterblichen, bis hin zu den höchsten Staatsbeamten, streng verboten. Kaiserkursive. Der lateinische Text lautet: Causa non secuta legibus ei redhiberi praecipiat. Um 200 n. Chr. 125 T. Frenz Bibliography Steffens,…

Kaiser–Wilhelm–Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften

(371 words)

Author(s): J. Hönscheid
am n. 1. 1911 anläßlich der Hundertjahrfeier der Berliner Univ. gegr., nach Aufnahme von Plänen F. Althoffs vornehmlich durch F. Schmidt–Ott und A. von Harnack (Gründungsdenkschrift vom 21. 11. 1909 von Harnack). Sie beruhte auf dem Zusammenwirken von Wissenschaft, Wirtschaft und Staat mit der Aufgabe, die Wissenschaft insbes. durch Gründung und Erhaltung naturwiss. Forschungsinstitute zu fordern (§ 1 der Satzung), in denen Forscher grundsätzlich vom Lehrbetrieb entlastet und von der haushaltsmä…

Kaisheim

(333 words)

Author(s): H. Finger
ehemalige Zisterzienserabtei bei Donauwörth, 1133/1135 durch die Grafen von Lechsgemünd gegr. und durch Mönche aus Lützel (Elsaß) besiedelt (Filiation von Morimond). Bereits unter dem vierten Vorsteher von K., Abt Albert (1174—1195), der im Kreuzgang eine Bibl, errichten ließ, begann die vom Zisterzienserorden urspr. abgelehnte Buchmalerei in bes. Weise aufzublühen. Unter Abt Trutwin (1267—1288), der Mönche von K. in das neugegr. Stams entsandte, wirkte bes. der Prior Heinrich für Bibl, und Scri…

Kaishu

(131 words)

Author(s): H. Walravens
Modellschrift, ein bis heute gebrauchter chinesischer Schriftstil, der sich vor anderthalbtausend Jahren aus der Kanzleischrift (lishu) entwickelt und wohl durch die Verbreitung des Buchdrucks unverändert erhalten hat. Sie ist die traditionelle Druckschrift. Eine halbkursive Variante, die Kurrentschrift (xingshu), hat nicht so klare Formen und wird als Schreibschrift verwendet. Die Konzeptschrift (caoshu) vereinigt Einzelstriche der Schriftzeichen in (oft nur einem) schnell ausgeführten Pinselsc…

Kaiyuan zabao

(112 words)

Author(s): H. Walravens
angeblicher Druck der T'ang–Zeit im Umfang von sieben Blatt, der sich im Besitz des Sammlers Yang Shoujing (1838—1915 oder 1916) befunden haben soll. Der Text selbst, der sich in verschiedenen Slg. erhalten hat, ist auf 851 datiert und hat Sun Kezhi (Doktor 855) zum Verfasser. Inhaltlich bringt er Notizen über Hofereignisse in tagebuchartiger Form und ist interessant für die Vorgesch. der Pekinger Hofzeitung. Das K. wird heute von Druckforschern nicht mehr ernsthaft als Frühdruck in Betracht gezogen. H. Walravens Bibliography Liu AN: Zhongguo diaoban yuanliu kao (Untersuchun…

Kakographie

(178 words)

Author(s): H. Buske
(griechisch χαχός = schlecht, γραφή = Schrift), I. falsche Schreibweise im Gegensatz zu Rechtschreibung, Orthographie, falscher Stil, unrichtiger Gebrauch von Wörtern, 2. schlechte, unleserliche Schrift im Gegensatz zu Kalligraphie, 3. Schrift voller Unsinnigkei–ten, 4. Bezeichnung für nicht zu entziffernde Schriften, z. B. bei John Swinton, The Cacography of the Etruscans, in: Philos. Transactions of the Royal Society 51, 838. 1760. Alle Bedeutungen können durchaus gemischt Vorkommen. Zuerst genannt bei Meigret, Paris 1554 als cacographie. Bes. in weste…

Kaláb, Method

(115 words)

Author(s): J. Vrchotka
10. 7. 1885 in Veselicko bei Zdár nad Sázavou, 17. 11. 1963 in Prag, Direktor der Prűmyslová tiskárna (Industrie–Druckerei) in Prag (1922—1948), einer der berühmtesten Buchkünstler und Buchgestalter der Tschechoslowakei. K. erlernte die Typographie in Sedl–cany und Tábor in kleinen Druckereien, seit 1905 war er in Prag tätig, von 1911 als Faktor in der Arbeiter–Druckerei Grafia. Seine Praxis hat er in Deutschland vervollkommnet. Er produzierte schön gestaltete Bücher in Zusammenarbeit mit den be…

Kalamos

(176 words)

Author(s): B. Bader
(griech. κάλαμος, lat. calamus) Schilfrohr, auch Bezeichnung der daraus angefertigten Schreibfeder, des üblichen antiken Geräts zur Beschriftung von Papyrus. In Altägypten diente als Schreibgerät eine Binse, die an einem Ende durch Kauen pinselartig zerfasert wurde. Die Griechen und Römer verwendeten seit etwa dem 3. Jh. v. Chr. das Schreibrohr, den eigentlichen K. Er wurde am Ende mit einem Messer zugespitzt und mit einem Spalt versehen und bei Bedarf mit Bimsstein geschärft. Zur Aufbewahrung di…

Kalander

(114 words)

Author(s): H. Bansa | K. Gutzmer
(franz.) Maschine zur mechanischen Oberflächenveredelung von Papier, Textilien und Folien, in der Papierherstellung zur Gewinnung von geglätteten und satinierten Papieren. Der K. besteht aus vier bis zwanzig übereinander angeordneten, gegenläufigen, heizbaren Hartguߖ und Papierwalzen, durch die das zu glättende Papier geleitet wird. Diese Rollen–K. benutzt man zur Bearbeitung von Endlosbahnen bis zu 10 m Breite, für das Glätten einzelner Bogen oder Kartons auch Bogen–K. Gemusterte (z. B. gehämm…

Kalandriertes Papier

(6 words)

Siehe Satinierte Papiere

Kalbleder

(200 words)

Author(s): G. Brinkhus
(franz. veau, engl, calf), ein feines, glattes Leder, das bei entsprechender Gerbung sehr gut für Bucheinbände geeignet ist und neben Maroquin oder Ziegenleder gerne für bibliophile Ledereinbände verwendet wird. Das Fell von fünf bis sechs Wochen alten Tieren gibt das beste Leder. Die natürliche Farbe von K. ist honiggelb bis braun, es läßt sich aber auch sehr gut ein–färben. Für Einbandzwecke wird das sehr weiche Leder gespalten. Um eine gleichmäßige Farbe zu bekommen wird das K. häufig vor dem…

Kalbpergament

(4 words)

Siehe Pergament

Kaldenkirchen

(4 words)

Siehe Nettetal–Kaldenkirchen

Kalenberg–Pfaffe

(320 words)

Author(s): H. Rosenfeld
bezeichnet die ca. 1470 in Wien entstandene Schwankslg. des Philipp Frankfurter, die um 1489 u.d. T. Die geschieht des pfarrers vom kalenberg, 1490 u. d. T. Des pfaffen geschicht und histori vom kalenberg anonym ersch. (nicht bei HC). Zugrunde liegt die eigenwillige Gestalt des adligen Gundaker von Thernberg, 1330—1339 Pfarrer in Kalenbergerdorf bei Wien, bis 1346 Pfarrer in Kirchberg am Wechsel, 1350 in Prigglitz/Steiermark, mit einer Gedenktafel im Kloster Neuberg/Steiermark als Wohltäter des …

Kalender

(1,174 words)

Author(s): U . Brunold–Bigler
Das Wort K. geht zurück auf lat. calendae ( Ausrufetage), die ersten Tage eines Monats, an denen in röm. Zeit die Nonen (5. oder 7. Tag) und die Iden (13. oder 15. Tag) des angebrochenen Monats öffentlich ausgerufen wurden. Der Begriff calendarium bezeichnete das Schuldbuch, weil Schulden zum Monatsersten erstattet werden mußten. Als Zeitweiser durch das Jahr zeigte der spätröm. Chronograph von 354 (Kalender von 354) sowohl die offiziellen Staatsfeste als auch die christlichen Gedenk– und Festta…

Kalendertype

(4 words)

Siehe Donat–Kalender–Type

Kalender von 354

(366 words)

Author(s): H. Sührig
ein röm. (sog. bürgerlicher) Kalender, zentraler Bestandteil einer umfänglichen chronographischen Slg. Mitte des 4. Jh.s n. Chr., u. a. enthaltend Verz. der Konsuln, Ostertage, röm. Stadtpräfekten, röm. Bischöfe aus der Regierungszeit des Kaisers Constantius II. (337–361), in der Fachlit. bekannt als «Der Kalender des Filocalus oder der Chronograph vom Jahre 354» (Binder). Titelbl. (-ill.) mit Angaben über Autor und Dedikation, Städtebilder, Victoria-Kulttage, Kaisergeburtstage, Planetengötter und Tierkreiszeichen gehen dem eigentlichen Kalendari…

Kali, Abraham

(109 words)

Author(s): T. Nielsen
* 2. 7. 1743 in Kopenhagen, † 5. 12. 1821 ebd., dän. Gelehrter, Professor für Griech. 1770 bis 1781, für Gesch. 1781 - 1821. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Göttingen wurde K. 1775 Leiter der UB Kopenhagen, zu deren Reformern er gehört: der große Bibliothekssaal wurde umgestaltet, um mehr Stellraum zu gewinnen, Lese- und Arbeitsräume wurden eingebaut. K. besaß eine Privatslg. von ca. 13 Tsd. Bdn. und 688 Hss., die nach seinem Tod verkauft wurde; die Hss. wurden von der Kgl. Bibl. Kopenhagen erworben. T. Nielsen Bibliography Dahl, S.: Universitetsbibliotekets Bygninger gennem Tider…

Kaliko

(198 words)

Author(s): E.–P. Biesalski
auch als Buchbinderkaliko bezeichneter Bucheinbandstoff aus durchappretiertem Baumwollgewebe, dessen Oberfläche künstlich genarbt oder gekörnt (gaufriertes Papier) ist. Sein Name leitet sich von der indischen Hafenstadt Calicut (heute Kozhikode) her. K. war das erste ausgesprochene Einbandmaterial auf Gewebebasis und wurde in den 20er Jahren des 19. Jh.s in England entwickelt. Seine Einführung in Deutschland ab 1840 bot eine wesentliche Voraussetzung für die bald darauf einsetzende Massenprodukt…

Kaliumlaktat

(41 words)

Author(s): G. Britikhus
Die Lösung von K., eine farblose, sirupartige Flüssigkeit, kann in der Lederkonservierung als Neutralisierungsmittel bei rotem Verfall angewendet werden. G. Britikhus Bibliography Wächter, W.: Buchrestaurierung. Leipzig 1981, S. 180 Römpp, H.: Chemie–Lexikon. 8. Aufl. Bd. 3. Stuttgart 1983, S. 2019

Kaliumpermanganat

(113 words)

Author(s): H. Bansa
übermangansaures Kalium (KMnO4 ). Ein verbreitetes Oxydationsmittel, das — früher häufig, heute seltener — zur Desinfektion und zur Beseitigung übler Gerüche verwendet wird. Unter den Mitteln zum restauratorischen Bleichen von Papier durch Oxydation ist K. zwar das wirksamste und stärkste; es ist jedoch fast unmöglich, die Wirkung des Vorgangs so zu steuern, daß die Patina eines alten Papiers durch eine Behandlung mit K. hindurch bewahrt und daß nicht die Cellulose (Celluloseacetat) des Papiers …

Kaljo, Richard

(92 words)

Author(s): P. Kaegbein
* 15. 7. 1914 in St. Petersburg, t 5· 7· 1978 in Tallinn, estnischer Graphiker, Absolvent der Kunsthochschule «Pallas» in Dorpat 1940, seit 1949 in Tallinn. Bekannter Buchillustrator (insbes. die estnische Gesamtausg. von Shakespeares Werken, 1959-1975) und intern. geschätzter Exlibriskünstler, pflegte er vor allem den Holzstich. P. Kaegbein Bibliography Levin, M.Jhain, J.: R. K.: In: Kaljo: Teoste näitus (Ausstellung der Werke). Tallinn 1964, S. 5-9 Loodus, R. : Nöukogude Eesti raamatugraafika (Sowjetestnische Buchgraphik). Tallinn 1976, S. 75-78 Eesti nöukogude entsükl…

Kalkulation der Herstellungskosten

(298 words)

Author(s): R. Busch
Die Frage, ob ein geplantes Buch zu einem Ladenpreis herausgebracht werden kann, der den Absatz einer ausreichenden Auflagenhöhe erwarten läßt, wird wesentlich von der K., d. h. der Vorausschätzung der zu erwartenden Herstellungskosten, bestimmt. Für die erste Rahmenkalkulation kann sich die Herstellungsabt. des Verlages auf Erfahrungswerte stützen. Die Vorkalkulation aber, die kurz vor Beginn der Drucklegung eines Buches erstellt wird und alle kaufmännischen und technischen Daten verbindlich pl…

Kalkulation des Preises

(679 words)

Author(s): H. Marré
Im Buchhandel werden, wie in anderen Wirtschaftszweigen, Kalkulationsverfahren angewendet, die seiner bes. Leistungserstellung und -verwertung angepaßt sind. Typisch für Buchverlage sind Werk- und Werklieferungsaufträge an selbständige Betriebe des graphischen Gewerbes, Setzereien, Reproduktionsbetriebe, Druckereien, Buchbindereien. Die benötigten Vorlagen (Mss., Abb.) und Materialien wie Papier und Einbandstoffe, werden teils vom Verlag auf eigene Rechnung, teils vom Auftragnehmer nach den Wünschen des Verlages beschafft. Die Gemeinkosten werden in der K…

Kalkulation des Umfangs

(8 words)

Siehe Abschätzen des Manuskriptes

Kalkutta

(232 words)

Author(s): Red.
(eigentlich Kalikata). 1. Verlags- und Pressewesen Ende des 18.Jh.s gab es in K. mehrere Verlage. Als erstes Buch erschien dort 1781 anonym und ohne Verlagsangabe eine Übers, aus dem Sanskrit (A Translation of a royal grant of land), nachdem J. A. Hichey bereits 1780 in K. die erste Wochenzeitung, die Bengal Gazette, herausgegeben hatte. Zahlreiche Verlage und Buchhandlungen haben in K. ihren Sitz. Es erschienen (1990) drei Zeitungen in Englisch, sechs in Bengali, fünf in Hindi, vier in Urdu und eine in Panjabi. Bedeutender Druckort ist heute Seram-pore in der Nähe von K. 2. Bibliotheks…

Kallierges (Callierges, Calliergi), Zacharias

(352 words)

Author(s): A. Nuovo | P. Amelung
* nicht nach 1473 in Rethimnon auf Kreta, griech. Philologe, Schreiber und Buchdrucker. Wahrscheinlich angezogen von der großen kretischen Kolonie in Venedig, kam K. mit 20 Jahren in die Lagunenstadt und gründete eine rein griech. Druckerei. Sein erster Druck war das am 8. 7. 1499 vollendete Etymologicum magnum Graecum (GW 9426), das umfangreichste griech. Lexikon des MA, ein Luxusdruck in Rot und Schwarz, zu dessen Vorbereitung und Durchführung K. sechs Jahre brauchte. Finanziert wurde dieses U…

Kalligraphie

(374 words)

Author(s): H. Burkardt
Schönschreibkunst, bezeichnet eine Kunst, die bes. gelernt werden muß und über den reinen Informationszweck hinaus dem Gebrauch der Schrift besondere ästhetische Prinzipien zugrunde legt. Im Orient ist die K. der Buchmalerei verwandt. Im griech.-röm. Bereich entwickelte sie sich aus den einfachen Grundformen der Buchstaben. Die K. wird vor allem in China und Japan als selbständige Kunstäußerung gepflegt. Sie unterliegt dort nicht -wie zuweilen im Abendland - rein dekorativen Gesetzmäßigkeiten. Vielmehr wird sie nach ihrem individuellen Au…

Kalligravüre

(31 words)

Author(s): R. Golpon
ein Kombinationsdruck, bei dem die Schwarzplatte als Kornrasterätzung im Buchdruck, die Farbplatten aber im Steindruck gedruckt wurden. R. Golpon Bibliography Born, E.: Lexikon für die graphische Industrie. 2. Aufl. Frankfurt

Kallimachos von Kyrene

(889 words)

Author(s): J. Hönscheid
(ca. 305-ca. 240 v. Chr.), hellenistischer Dichter, Gelehrter und Bibliothekar. Schon als ganz junger Mann kam er an den alexandrini-schen Hof (Alexandria), wo er der anerkannteste Hofdichter der Ptolemäer (Herter) wurde. Noch unter Zenodot begann er seine Arbeit in der Bibl, des Museion. Viel diskutiert wurde die Frage, ob K. als Nachfolger des Zenodot die Leitung der Bibl, übertragen bekam. Nach dem Fund des Oxyrhynchos-Papyrus 1241, der in einer Liste der Bibliotheksvorsteher des Museion K. n…

Kal(l)iwoda, Leopold Johann

(109 words)

Author(s): P. R. Frank
1705 in Wien, 24. 2. 1781 ebd., Buchdrucker, Schriftgießer und Verleger. 1734 hatte K. die Druckerei von W. Schwendimann erworben, wurde zum Univ.–Buchdrucker, 1738 zum Reichs–Hofbuchdrucker ernannt. 1775 ging die Firma an J. Gerold über. Trotz des kurzen Bestehens haben Verlag und Druckerei bedeutende Werke hervorgebracht, u. a. eine griech. Hippokrates–Ausg., N. Jaquins Florae Austriacae (5 Bde., 1773 — 1778) und andere wiss. und ill. Werke, ferner Hof–Schematismen und Kalender. P. R. Frank Bibliography Junker, c.: Das Haus Gerold in Wien 1775 - 1925. Wien 1925, S. 6- ro, 13 Durstm…

Kalmückische Schrift

(136 words)

Author(s): H. Buske
1648 vom Lama Zaya Pat;u;lit aus der mongolischen Schrift entwickelt rur die an der unteren Wolga angesiedelten Kalmücken. Sie unterscheidet sich von dieser durch einige geringfügig anders geformte Zeichen, wodurch eine größere Genauigkeit in der Wiedergabe der Vokale erzielt wird. Seit 1920 bestehen Bestrebungen, die mongolische durch kyrillische Schrift zu ersetzen; von 1927-1930 war Verwendung kyrillischer Buchstaben Vorschrift. Zur Einführung der lat. Schrift kam es 1930-1938. Dieser Versuch…

Kalthoeber, Christian Samuel

(205 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
aus Berlin stammend, großer Zahl aus wirtschaftlichen Gründen nach England emigrierten und dort zu hohem Ansehen gelangten. Nach dem Tode von Johann Emst Baumgarten (1781), ebenfalls aus Deutschland gekommen, übernahm K. dessen Werkstatt in London. Obwohl Schüler Baumgartens, entwickelte K. einen eigenen Stil, der sich zunächst an Roger Payne orientierte. Ein Zeitgenosse nannte K. den ersten Buchbinder in der Welt. Sein Ansehen war so groß, daß selbst die Zarin ihn nach Petersburg holen wollte. …

Kaltlamination

(4 words)

Siehe Laminieren

Kaltleimbindung

(4 words)

Siehe Klebebindung

Kaltnadelradierung

(148 words)

Author(s): B. Schulz
Die K. ist ein «trocken», d.h. ohne Ätzflüssigkeit hergestellter Tiefdruck. Mit Stahlnadel oder Diamant werden Linien in die Metall-Platte gerissen. Anders als bei einem Stich wird die Metallmasse zur Seite gedrückt, nicht herausgehoben. Dabei entstehen neben der Linie die für die K. typischen Grate, an denen sich die Druckfarbe fängt, die den Abzügen den weichen Ton gibt. Durch Abnutzung der Grate schwindet diese Tonigkeit mit steigender Zahl der Abzüge. Kupferplatten lassen eine Verstählung zu…

Kaltprägung

(24 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
In der Stereotypie prägte man früher gelegentlich zur Schonung des Schriftsatzes die Matern auf Kniehebelpressen, welche nicht heizbar waren. C. W. Gerhardt

Kaltsatz

(28 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
ein Begriff, der wahrscheinlich von der Bezeichnung cold type übernommen wurde und gelegentlich für den Fotosatz im Gegensatz zum Bleisatz (Heißsatz) benutzt wird. C. W. Gerhardt

Kaltschmelzverfahren

(85 words)

Author(s): R. Golpoti
ist ein heute veraltetes Verfahren zur Herstellung von Zinkklischees von Strichvorlagen, bei dem die angeätzte und mit strenger Farbe eingewalzte Platte mit pulverisiertem Kolophonium eingestäubt wird, das sich durch Aufnahme von Alkoholdämpfen verflüssigt und nach dem Trocknen eine hervorragende Säureschutzschicht bildet. Gegenüber dem Heißschmelzverfahren hat das K. den Vorteil, daβ die Festigkeit der Zinkplatte nicht beeinträchtigt wird. Das Verfahren hat seit den 1950er Jahren durch Einführung der Einstufenätzung seine Bedeutung verloren. R. Golpoti Bibliography G…
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