Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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O

(83 words)

Author(s): B. Bischoff
der 14. Buchstabe des lat. Alphabets. Der im Phönizischen vorhandene Kreis wurde im Griech. für das kurze O (Omikron), im Etruskischen und Lat. für O verwendet. In den Kursiven ist der Buchstabe oft recht klein geschrieben. In kursivem Zusammenhang kann er, nach links oder rechts ligiert, als Schleife erscheinen. B. Bischoff Bibliography Jensen, H.: Die Schrift in Vergangenheit und Gegenwart, 3. Aufl. Berlin 1969, S. 442–572 Bischoff, B.: Paläographie des röm. Altertums und des abendländischen MA. 2. Aufl. Berlin 1986, S. 88.

Oasenziegenleder

(61 words)

Author(s): G. Brinkhus
sehr schönes und haltbares Leder mit Naturnarben, das aus den Fellen der kleinen Oasenoder Sudanziege (Zentralafrika) hergestellt wird. Felle von Oasenziegen haben meist kleinere Fehler (Risse, Schnitte usw.). O. wird gerne für Buchbinderarbeiten verwendet, da es sich gut verarbeiten läßt und in einer reichen Farbenskala angeboten wird. G. Brinkhus Bibliography Krickler, G.: Die Werkstoffe des Buchbinders. Hannover 1982, S. 93·

Obelos

(86 words)

Author(s): B. Bader
(griech. òβελός = Spieß), das älteste der von den alexandrinischen Philologen verwendeten textkritischen Zeichen, eingeführt schon von Zenodot, mit der Form —. Es markierte einen Vers, den man für unecht hielt. B. Bader Bibliography Gardthausen, V: Griech. Paläographie. 2. Aufl. Bd. 2. Leipzig 1913, S. 410–415 Pfeiffer, R.: History of classical scholarship from the beginnings to the end of the Hellenistic age. Oxford 1968, S. 115, 178 (dt.: Gesch. der Klassischen Philologie von den Anfängen bis zum Ende des Hellenismus. Reinbek 1970, S. 147, 221).

Oberalteich

(63 words)

Author(s): R. Hacker
(heute Stadtteil von Bogen, Niederbayern), Benediktinerabtei, gegr. 1102, Blütezeiten im SpätMA und 17./ 18. Jh., säkularisiert 1803. Die rund 300 Hss. der bedeutenden Klosterbibl, kamen in die Hofbibl, (seit 1918 Bayerische SB) München, die Drucke wurden auf diese, die UB München und andere Bibl.en aufgeteilt. R. Hacker Bibliography BuzÁs, L./Dressler, F.: Bibliographie zur Gesch. der Bibl.en in Bayern. München 1986, S. 215–216.

Obere Grenze

(126 words)

Author(s): Λ. Klotzbucher
die inhaltlich durch einen erhöhten Schwierigkeits– oder Spezialisierungsgrad der Lit. bedingte, nach oben erfolgende Abgrenzung im Bestandsaufbau von Bibl.en. Die o.G. ergibt sich aus der Aufgabenstellung und Größe der Bibl., dem gegenwärtigen und zukünftigen Bedarf ihrer Benutzer und den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln. Fragen der o. G. und insbes. der unteren Grenze haben in der Gesch. der ÖB zeitweise eine wichtige Rolle gespielt (Richtungsstreit). Im Vergleich zur früheren Volk…

Oberitalienische Buchmalerei

(703 words)

Author(s): A. Spotti
In der Gesch. der Buchmalerei Oberitaliens nimmt die Lombardei, in der sich röm. sowie griech.–byzantinische Einflüsse mit nordeuropäischen mischten, eine herausgehobene Stellung ein. Die lombardische Buchmalerei des FrühMA gewann aufgrund der nordischen Einflüsse, d. h. der irischen, angelsächsischen sowie normannischen eine intern. Prägung. In diesem Zusammenhang sei an den irischen Mönch St. Columban d.J., Gründer des Klosters in Bobbio, erinnert. Die in ganz Europa zunächst existierenden Klo…

Oberländer, Adolf

(152 words)

Author(s): H. Wendland
* 1. 10. 1845 in Regensburg, f 30· 5. 1923 in München, dt. Zeichner und Maler, neben Wilhelm Busch der bedeutendste Humorist des 19. Jh.s. Mit 16 Jahren in die Münchner Akademie aufgenommen, veröffendichte O. bereits 1863 seine ersten Zeichnungen in den «Fliegenden Blättern», deren ständiger Mitarbeiter er von da an wurde. Ab 1869 arbeitete er auch für die «Münchner Bilderbogen». O. hatte eine unerschöpfliche Phantasie für Bilderfindungen, Formen und Inhalte. Bes. bekannt wurde er durch seine an…

Oberländer, Gerhard

(266 words)

Author(s): H. Wendland
* 12. 9. 1907 in Berlin, 12. 5. 1995 in Offenbach am Main, dt. Zeichner und Illustrator; Studien in Berlin an der Reimann –Schule und Kunstakademie. Nach 1945 war O. als Gebrauchsgraphiker und Kirchenmaler tätig, ehe ihn 1952 die Büchergilde Gutenberg nach Frankfurt am Main holte. Danach wurde O. der meistbeschäftigte Künstler der Büchergilde. Er illustrierte die klassischen Werke der Kinder– undjugend-lit., gestaltete Kinderbilderbücher, stattete auch Kochbücher, Schulbücher und Gedichtslg. aus…

Oberlänge

(110 words)

Author(s): T. Frenz
deijenige Teil eines Minuskelbuchstabens (Minuskel), der über die Mittellänge hinausragt. Die O.n nehmen vor allem in der gotischen Schriftepoche immer mehr zu und können ein Mehrfaches der i Höhe erreichen; diese Maße bleiben auch in den neuzeitlichen Kurrentschriften erhalten. Die humanistische Minuskel hat nach dem Vorbild der karolingischen Minuskel wieder relativ kurze O.n. Handgeschriebene Schriften haben gewöhnlich abgestufte O.n, d. h. nicht alle Buchstaben sind gleich hoch; erst der Buc…

Oberlicht

(389 words)

Author(s): R. Fuhlrott
nennt man eine Lichtquelle, die Räume von oben beleuchtet. Sie ist günstiger als seitliche Lichtquellen durch Fenster in lotrechten Wänden, weil dadurch große Raumtiefen gleichmäßig ausgeleuchtet werden und weil sie horizontal nicht gerichtet ist. Das O. ist eine alte eleuchtungstechnik, die bereits in der Antike verbreitet war (z.B. bei ägyptischen Tempeln oder beim Pantheon in Rom), freilich damals ausschließlich für Tageslicht. Heute dagegen wird O. sowohl für natürliches als auch für künstli…

Obermarchtal

(241 words)

Author(s): P. Amelung
(Marchthal, Marchtallum), ehemaliges Kloster im heutigen Alb–Donau Kreis in Baden–Württemberg. Das kurz nach 1000 als Chorherrenstift gegr. Kloster wurde 1171 in ein Prämonstratenserkloster umgewandelt und 1500 zur Reichsabtei erhoben. Bevor der Ort O. 1806 an Württemberg fiel, war das Kloster bereits 1802 in den Besitz der Fürsten von Thurn und Taxis ge- langt, die es in der Folge als Sommersitz nutzten und erst 1973 an die Diözese Rottenburg-Stuttgart verkauften. Von der alten Klosterbibl., di…

Oberpahlen

(336 words)

Author(s): P. Kaegbein
(estnisch Pöltsamaa), einer der ältesten Druckorte in Nordlivland. Im Oktober 1766 errichtete der als Krankenhausarzt auf das Schloß O. berufene Peter Ernst Wilde hier auf dem Vorwerk Königsberg eine Druckerei, um seine zuvor in Mitau bei Christian Liedtke (1733—1766) gedr. Wochenschrift «Der Landarzt» fortsetzen zu können. Sie erschien m O. als «Liefländische Abh. von der Arzeneywissenschaft», ebenso wie in den nächsten Jahren auch andere Veröff. in dt., estnischer (Lühhike öppetus) und lettisc…

Oberrheinische Bastarda

(163 words)

Author(s): S. Corsten
In elsässischen Schreibstuben, u.a. auch in der des Diebolt Lauber, erhielt die Bastarda wahrend des 15. Jh.s einen steilen, in die Breite gezogenen Duktus. Charakteristisch sind auch die Schlingen der Oberlängen bei b, d, h und 1. Seit den 1480er Jahren wurde die Schrift auch von west– und südwestdt. Druckern verwendet; so von dem Kölner Ludwig Renchen (Seelentrost von 1484 C 5340)und Peter Schöffer in Mainz (Hortus sanitatis vom 28. 3. 1485 H 8944). Im Druck ist das Schriftbild größer als in d…

Oberrheinische Buchmalerei

(196 words)

Author(s): L. E. Saurma-Jeltsch
Die Anfänge einer zusammenhängenden Produktion O. B. sind im 13. Jh. in Straßburg im sog. Bonmont –Psalter sowie in weiteren liturgischen und epischen Werken zu suchen. Die Berliner Weltchronik und breisgauische Arbeiten aus klösterlichen Scriptorien des 14. Jh.s gehören ins Umfeld der hochrheinischen Weltchroniken und auch der Manesse Hs. (Bodenseegebiet). Mit den 1393—1415 von Rüdiger Schopf geschriebenen, mit Federzeichnungen ill. Papierhss. (Basel, UB) kam ein neuer Typus auf, der von mehrer…

Oberschnitt

(10 words)

Author(s): G. Brinkhus
wenig gebrauchte Bezeichnung für den Kopfschnitt G. Brinkhus

Oberseite

(45 words)

Author(s): P. Neumanu
Die traditionell auch als Filzseite, vom Drukker als Schön(druck)$eite bezeichnete Fläche des Papiers, die bedingt durch den Herstellungsprozeß ebenmäßiger und geschlossener als die abgewandte Siebseite ist und sich daher besser bedrucken läßt. Bei einfacheren Papierqualitäten ist diese Zweiseitigkeit deutlich zu erkennen. P. Neumanu

Oberstrich

(51 words)

Author(s): G. Pflug
von Johann Christoph Adelung und einigen Sprachlehrern des 18. Jh.s vorgeschlagene Eindeutschung für «Apostroph». Sie konnte sich ebensowenig durchsetzen wie das von Johann Friedrich Heynatz und Joachim Heinrich Campe vorgeschlagene «Wegwerfzeichen» und das «Auslassungszeichen» desAllg. Dt. Sprachvereins. G. Pflug Bibliography Osman, N.: Kleines Lexikon untergegangener Wörter. München 1982, S. 156.

Obertitel

(29 words)

Author(s): S. Corsten
ist eine in den wichtigsten dt. Regelwerken für die alphabetische Katalogisierung (PI und RAK) nicht verwendete Bezeichnung für den Sachtitel, die diesen vom Untertitel unterscheidet. S. Corsten

Obervolta

(170 words)

Author(s): l.-D. Wolcke-Renk
(1984 umbenannt in Burkina Faso) ist ein Binnenstaat in Westafrika. Auf einer Fläche von 274000 km 2 lebten 1994 ca. 10,3 Mio. Einwohner (37,6 Einwohner/km 2 ). Hauptstadt ist Ouagadougou, Amtssprache ist Französisch. Es gibt keine Schulpflicht, 1983 betrug die Einschulungsrate 16,5%. Die Analphabetenrate über 15 Jahre lag 1975 bei 92%. An der 1969 gegr. Univ. in Ouagadougou waren 1994 ca. 5400 Studenten immatrikuliert. Alle wiss. Institutionen, auch die Buchhandlungen (14) und Verlage (6) konzentrieren sich auf die Hauptstadt und — in geringem Maße — auf Bo…

Objektbücher

(123 words)

Author(s): A. Brall
I. Im unreflektierten Sprachgebrauch Synonym für Buchobjekte. 2. In der speziellen Diskussion über Künstlerbücher (Artists' Books) Bezeichnung für Bucharbeiten, die zwischen den Extremen der unikaten Objekte auf der einen und der medialen Verwendung des Buches in der Fluxus- und Konzeptkunst auf der anderen Seite anzusiedeln sind. O. halten bei aller Akzentuierung ihres Objektcharakters an der traditionellen Blattsequenz fest und schließen, obwohl auf ästhetische Eigenwirkung angelegt, die Aufna…
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