Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Eigentumsvorbehalt im buchändlerische Verkehr

(54 words)

Author(s): L. Delp
Nach der in Deutschland gültigen Buchhändlerischen Verkehrsordnung vom 4. 7. 1986 bleiben festgelieferte Werke bis zur vollständigen Bezahlung Eigentum des liefernden Verlegers. Solange der E. besteht, dürfen die Bezieher die Werke nur im ordnungsgemäßen Geschäftsbetrieb veräußern und ohne Zustimmung des Verlegers weder verpfänden noch zur Sicherheit übereignen. L. Delp

Eighteenth-Century British Books (ECBB)

(155 words)

Author(s): G. P.Jefcoate
Kat. in zwei Teilen, maschinell hergestellt durch das «Project for Historical Biobibliography» der Universität Newcastle-upon-Tyne (England): 1. «An author union catalogue, extracted from the British Museum General Catalogue of Printed Books, the catalogues of the Bodleian Library, and of the University Library, Cambridge» (Folkestone, 1981), 2. «A subject catalogue, extracted from the British Museum General Catalogue of Printed Books» (Folkestone, 1979). Die zu stark gekürzten Einträge und die …

Eighteenth Century Short Title Catalogue (ESTC)

(200 words)

Author(s): P. Jefcoate
intern. Katalogisierungsprojekt zur Erschließung aller Drucke der englischsprachigen Länder des 18. Jh.s. ESTC wurde 1977 durch eine Initiative der British Library, London, gegr. Es steht in der Tradition der anglo-amer. «enumerative bibliography», vor allem der Bibliographien von Pollard und Redgrave (Short Title Catalogue, 1475–1640) und Donald Wing (1641–1700). Die Aufnahme erfolgt jedoch in einer erweiterten und maschinell lesbaren Form, die für die gesamte Altbestandskatalogisierung wohl Mo…

Eiklar. E

(242 words)

Author(s): R. Fuchs
ikläre, Eiweiß und das Eigelb, Eidotter, sind ein in der Buchmalerei sehr gebräuchliches, in der Wand-, Faß- und Tafelmalerei seltenes Bindemittel. E. wird durch Schlagen mit einem besonders geformten Hölzchen (De Clarea) oder dem Schneebesen zu Schnee aufgeschäumt. Durch das Aufschäumen werden die längerkettigen Eiweißstoffe, z.B. Ovomucin, zu Fibrillen zusammengebacken und bleiben in dem steifen Schnee zurück. Die sich danach absetzende, entfibrillierte, dünnflüssige Substanz (Eikläre) wird al…

Einaudi, Giulio

(112 words)

Author(s): G. Gabel
Verlag, gegr. 1933 in Turin von Giulio E. In den ersten Jahren wurden Verleger und Autoren mehrfach wegen ihrer antifaschistischen Haltung angegriffen. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich E. zu einem der bedeutendsten ital. Wissenschaftsverlage für Politik, Wirtschaft, Gesch. und Lit., mit einer; breiten Palette von Zss. und Reihen. Nach überstandener Finanzkrise in den Jahren 1983–1986 wurde E. 1988 vom ital. Großverlag Mondadori abhängig. G. Gabel Bibliography Einaudi. In: Dizionario enciclopedico della letteratura italiana. Bd. 2. Rom 1966, S. 348–349 Cinquant' a…

Einband

(86 words)

Author(s): F, A. Schmidt-Künsemüller
Der Begriff E. impliziert den gesamten Arbeitsgang der Buchherstellung vom Ordnen und Zusammenfügen der geschriebenen oder gedruckten Lagen bzw. Bogen über Heften, Beschneiden, Ansetzen und Beziehen bis zur künstlerischen Verzierung der Buchdeckel. Der E. ist daher nicht nur die äußere Hülle, das «Kleid» des Buches, sondern ein ebenso wichtiger funktioneller Bestandteil der Buchgestaltung wie Type, Druck und Illustration, also ein ästhetisch-technischer Komplex, dessen Komponenten gleichermaßen …

Einbandart

(339 words)

Author(s): D.-E. Petersen
ist der Oberbegriff für die Einteilung von Bucheinbänden hinsichtlich ihrer Ausführung. Die Bezeichnungen für die E.en sind in handwerklicher Tradition entstanden und nicht immer systematisch oder konsequent. Die Schwierigkeit in ihrem Verständnis besteht darin, daß der Laie mit den Begriffen nur das fertige Buch in seiner äußeren Form verbindet, der Fachmann außerdem die Art und Weise der Herstellung mit einbezieht. Die Kennzeichnung der E.en wird größtenteils nach dem Werkstoff vorgenommen, de…

Einbandbeschreibung

(248 words)

Author(s): F. A. Schtnidt-Künsemüller
ist die wiss. Form einer knappen, aber zuverlässigen, präzisen Charakterisierung eines in irgendwelcher Hinsicht bemerkenswerten Bucheinbandes, aufgrund derer der Forscher in der Lage ist, sich ein zutreffendes Bild von der Eigenart des Einbandes zu machen. Solcherart standardisierte E.en finden sich in Hss.- bzw. Inkunabelkat., thematisch begrenzten Verz. und Antiquariatskat. Zu einer formelhaften E. gehören folgende Elemente: Titelaufnahme des vom Einband umschlossenen Werkes – Maße des Einbandes - Material des Buchdeckels und des Bezuges – …

Einbandbestimmung

(117 words)

Author(s): F. A. Schnüdt-Künsemüller
ist die vornehmste Aufgabe des Einbandforschers. Sie zielt auf die lokale und zeitliche Fixierung der Entstehung eines für die Forschung wichtigen Einbandes. Diese Aufgabe setzt eine profunde Kenntnis von der Gesch. der äußeren Form und Technik des Bucheinbandes und seiner dekorativen Verzierung durch alle Jh.e hindurch voraus. Schlüsse auf die Zuordnung eines Einbandes zu einem bestimmten Buchbinder bzw. einer Werkstatt, auf eine bestimmte Region der Entstehung, auf eine bestimmte Periode der Einbandgeschichte sind nur aufgrund einer möglichst exakten E. möglich. F. A. Sch…

Einband der Zeit

(51 words)

Author(s): Red.
ist ein Einband, der ungefähr gleichzeitig mit dem enthaltenen Druck eines Buches hergestellt ist, zumindest nicht später als zehn Jahre nach Erscheinen. Ein «Einband im Stil der Zeit» ist dagegen nachträglich mit den Materialien und Techniken der Zeit, in der das Buch erschienen ist, gebunden worden. Red.

Einbandfalschungen

(197 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Fälscherkunst hat seit jeher das Sammeln von Kunstwerken begleitet. Das gilt auch für die Bucheinbände. Schon das «Betrugs-Lexicon» von G. P. Hönn (1761) zählte eine Reihe von Fälschungsmöglichkeiten für Einbände auf. Damals begannen sich die Bibliophilen zunehmend auch für Einbände zu interessieren. Die eigentliche Blütezeit der E. ist jedoch das 19. Jh., als es Mode wurde, «Einbände der Zeit» zu sammeln. Pfiffige Händler erkannten schnell die Möglichkeiten, durch gefälschte Einbände die kaufbe…

Einbandforschung

(407 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
ist eine Hilfswissenschaft, welche die Gesch. des Bucheinbandes mit seiner technischen und künstlerischen Entwicklung seit der Einführung des Codex zum Gegenstand hat. Sie hat sich erst in der zweiten Hälfte des 19. Jh.s herausgebildet. Zuvor hatten Sammler und Bibliophile sich nur für einzelne kostbare Einbände interessiert. Inspiriert durch große Einbandslg. oder umfangreiche Auktionen begannen Bibliothekare und Antiquare, der Entwicklung der Einbandformen und -techniken nachzuspüren und die Z…

Einbandgeschichte

(872 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Sie beginnt mit der Ablösung der Buchrolle durch die rechteckige Form des Codex im ausgehenden 2. Jh. n. Chr., als die Papyrus- oder Pergamentblätter gefaltet in eine feste Decke gefugt wurden. Die neue Buchform hatte die antiken Diptychen (Diptychon) zum Vorbild, jene zwei (oder auch mehrfachen) Holztafeln der röm. Kaiserzeit, auf deren wachsenen Innenflächen Aufzeichnungen mit dem Griffel festgehalten wurden. Sie wurden später durch Elfenbeintafeln (Konsulardiptychen) abgelöst und haben sich als Einbanddekken bis ins 12. Jh. gehalten. Codices mit Pergamentlagen und fes…

Einbandkatalogisierung

(324 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Jede größere Einbandslg. bedarf des ordnenden Instrumentes eines Kat., um die einzelnen Stücke identifizieren zu können. Die Beschreibungen der Einbände in einem solchen Kat. können ausführlich oder knapp sein — Kurzverz. empfehlen sich nicht —; sie müssen aber zumindest folgende Elemente nachweisen: Besitzer — Signatur — Titel der eingeschlossenen Hs. mit Entstehungszeit und -ort bzw. des Buches mit Druckort und Erscheinungsjahr — Format — Maße des Einbandes — Art und Farbe des Bezugsstoffes — …

Einbandkommissionen

(348 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Im Rahmen seiner Sachauf-gaben hat der Verein Deutscher Bibliothekare (VDB) zwei E. unterhalten. Die eine hatte die Aufgabe, die dt. Bibl.en zu einer normierten Katalogisierung ihrer wertvollen Einbände zu ermuntern. Sie wurde 1926 von dem Leipziger Bibliothekar Johannes Hofmann gegründet. Obwohl sich der Verein für die Bestrebungen Hofmanns stark einsetzte, war ihnen kein großer Erfolg beschieden. Nur wenige Bibl.en folgten den wiederholten Aufrufen der Kommission. Nach dem Zweiten Weltkrieg wu…

Einbandkunde

(4 words)

Siehe Einbandforschung

Einbandkunst

(201 words)

Author(s): K. Londenberg
gehört zum Bereich der «Buchkunst». Die Bezeichnung «E.» wird nur auf den Handeinband angewandt, obwohl auch der maschinell hergestellte Verlagseinband oft einen hohen künstlerischen Rang beanspruchen kann, wenn er bestimmte Kriterien erfüllt. Die Bewertung dieser Einbände erfolgt im jährlichen Wettbewerb der «schönsten Deutschen Bücher der BRDeutschland» (Fünfzig schönste Bücher). Für die Zuordnung eines Handeinbandes zur E. muß der Entwurf hinsichtlich der ästhetischen Kriterien, wie Form, Farbe und Dekor, mit dem Inhalt des Buches in Einkla…

Einbandkunst und Graphik

(737 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Eine engere Beziehung zwischen Bucheinband und Graphik konnte erst aufkommen, nachdem sich der Wunsch nach großflächiger Dekoration der Einbanddeckel eingestellt hatte. Die im frühen und hohen MA zur Verzierung der Einbände verwendeten Einzelstempel eigneten sich dafür kaum. Erst mit dem Aufkommen der Plattenstempel waren die Voraussetzungen für eine Übertragung von Bildmotiven auf den Einband gegeben. Zwar tauchten die ersten Plattenstempel schon im 13./14. Jh. in Holland auf, doch scheint es Ü…

Einbandkuriositäten

(272 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Gelegentlich hat es den Buchbindern gefallen, ihre Einbände abweichend von der stets wiederkehrenden rechteckigen Form des Buches zu gestalten. Ein bes. schönes Beispiel ist der herzförmige Einband, den Caspar Meuser, der Nachfolger Jakob Krauses, im 16. Jh. gearbeitet hat. Von ihm stammt auch ein kreisrunder Einband. Solche und andere absonderliche Formen wurden und werden gelegentlich noch heute nachgeahmt. Eine andere Art stellen die nicht ganz seltenen Mehrfacheinbände dar, bei denen zwischen zwei und acht Bücher — sogar in gegenläufiger Folge — zu…

Einbandliteratur

(261 words)

Author(s): F. A. Schmidt-Künsemüller
Die bibliographische Erschließung des intern. Einbandschrifttums begann in Deutschland mit der «Bibliographie der Buchbindereiliteratur» von Wolfgang Mejer (1925). 1928 veröffentlichte Paul Kersten «Die deutsche Buchbindereiliteratur von 1644 bis 1927». Beide Werke wurden ergänzt durch die Zusammenstellungen von H. Herbst für die Jahre 1924 bis 1932 (1933) und für 1933 bis 1937 im Jahrbuch der Einbandkunst 4. 1937, S. 189–215. Die Lücke bis 1940 wird geschlossen durch die einschlägigen Abschnitt…
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