Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Epakte

(131 words)

Author(s): C. Schönbeck
(griech. ἐπαϰτός = hinzugefügt) oder (dt.) Mondzeiger. Aus derma. Lit. zur Kalenderreform undzur Berechnung des Osterfestes haben sich einige Termini bis heute erhalten; der Begriff E. gehört dazu. Der Mondzeiger gibt für einen bestimmten Tag die Zahl der Tage an, die seit dem letzten Neumond vergangen sind. Im Kalender des Dionysius Exiguus galt der 22. März als Bezugstag der E., seit Aloisius Lilius hat man den Neujahrstag dafür festgesetzt. Die E. gibt also an, um wieviele Tage der letzte Neumond des vergangenen Jahres am 1. Januar zurückliegt. C. Schönbeck Bibliography Wittenberg…

Epaphroditos, Marcus Mettius

(57 words)

Author(s): B. Bader
griech. Philologe in Rom, starb unter Kaiser Nerva (96–98 n. Chr.). Er besaß eine gewaltige Bibl, von 30 Tsd. Buchrollen. Eine Portraitstatue von ihm ist erhalten. B. Bader Bibliography Cohn, L.: E. (5) In: Pauly-Wissowa Halbbd. 10, Sp. 2711 bis 2714 Richter, G.: The Portraits of the Greeks. Bd. 3. London 1965, S. 285.

Epernay

(115 words)

Author(s): G. Gabel
1. Buchdruck. 1588 druckte dort Tarabin Tarabat (Pseudonym ?) die «Confession et repentance d'Espernon». Bibliography Arnoult, J.-M.: Epernay. In: Répertoire bibliographique des livres imprimés en France au 16e siècle. 17e livraison. Baden-Baden 1974, S. 27-29. 2. Bibliotheken. Bibliothèque municipale, gegr. 1797 aus den Beständen der im Verlauf der Franz. Revolution aufgehobenen Abteien und Klöster der Region. Zunächst von Privatinitiative getragen, kam die Bibl. 1918 in städtischen Besitz. Schwerpunkt der Slg. sind u. a. Lit. übe…

Ephemeriden

(418 words)

Author(s): H. Sührig
griech. «Tagebücher»; abgeleitet von ημέρα = Tag, entspricht Ephemeride dem lat. Diarium, franz. journal, ital. giornale, dt. Tagebuch, dem genauen Wortsinne nach eine täglich erscheinende periodische Schrift. Diese ursprüngliche Bedeutung ist jedoch ebenso wie bei den synonymen Worten in den anderen Sprachen recht früh verlorengegangen, so daß die Verwendung als Titelwort keinen eindeutigen Rückschluß mehr über die Frequenz des Erscheinens des Mediums liefert. Die E. (Hofberichte) Alexanders des Großen, in die er täglich alle wesentlichen Vorgänge, Besuche…

Ephesische Buchstaben

(73 words)

Author(s): G. Pflug
(von Έφέσια γϱάμματα) sind unverständliche Zauberwörter, die nach dem Lexikographen Pausanias auf der Artemis-Statue in Ephesus gestanden haben sollen. Ihnen wird apotropäische Bedeutung zugeschrieben. Deshalb treten sie seit dem 4. Jh. v. Chr. auch auf Amuletten auf. G. Pflug Bibliography Wessely, C.: Ephesia grammata aus Papyrusrollen, Inschriften, Gemmen etc. Progr. Franz Joseph G. Wien 1868 Preisendanz, K.: Ephesia grammata. In: Reallexikon fiir Antike und Christentum. Bd. 5. Stuttgart 1962, S. 516–520.

Ephesos

(358 words)

Author(s): B. Bader
antike Weltstadt an der Westküste Kleinasiens. Um 110 n. Chr. stiftete dort Tiberius Iulius Celsus Polemaeanus eine Bibl., die sogenannte «Celsusbibl.», die nach seinem Tod von seinem Sohn und dessen Erben erbaut wurde. Aus einer der zahlreichen erhaltenen Inschriften geht hervor, daß aus den Zinsen des gestifteten Grundkapitals von 25000 Denaren der Unterhalt des Baus, die Besoldung des Personals und der Kauf neuer Bücher bestritten werden sollten. Auf der Ostseite führte eine von zwei Inschrif…

Ephrata

(130 words)

Author(s): G. Pflug
(Pennsylvania), eine kleine amer. Industriestadt, in der seit dem 18. Jh. eine von Tunkern oder dt. Baptisten abgesonderte Gemeinde existiert. Sie wurde 1735 von Johann Conrad Beissel (1709–1768) auf der Grundlage mönchischer Lebensform gegründet. Sein Eifer brachte die Gemeinde in Gegensatz zur baptistischen Kirche. Diese Spannung führte zur Errichtung einer eigenen Druckerpresse vor 1745, die bis 1786 bestand und hauptsächlich mystische Schriften und Hymnen druckte (z.B. Turtel-Taube, Ephrata 1747). Diese Presse ist eine der frühesten in den USA. G. Pflug Bibliography Chro…

Epichorische Schrift

(158 words)

Author(s): D. Walz
von griech. έπιχώιοϛ, einheimisch: lokale frühgriech. Alphabete, die unabhängig voneinander aus der phönizischen Schrift übernommen und durch eigene Zeichen, bes. für die Vokale, ergänzt wurden, an denen das Phönizische wie alle semitischen Sprachen arm war. Die frühesten Belege datieren aus dem frühen 8. Jh. v. Chr. Nach der umfassendsten Darstellung von L. H. Jeffery ist zu schließen, daß es fast ebenso viele E. S.en gibt wie Stadtstaaten (entgegen der endgültig überholten Theorie Kirchhoffs 188…

Epidauros

(36 words)

Author(s): B. Bader
besaß im Asklepios-Heiligtum eine Bibl., deren Weihinschrift (ca. 2. Jh. n. Chr.) fragmentarisch erhalten ist. B. Bader Bibliography Thompson, L. S. in: Encyclopedia of Library and Information Science. Bd. 26. New York/Basel 1979. S. 5.

Epidiaskop

(30 words)

Author(s): H.-J. Hauser
universeller Stehbildprojektor zur optischen Wiedergabe sowohl transparenter (Diapositive, Diaprojektion) als auch anderer (z. B. Drucke, Epiprojektion) Vorlagen. H.-J. Hauser Bibliography Grau, W.: Technik der Projektion. 2. Aufl. Berlin/Köln 1980.

Epigraphik

(715 words)

Author(s): K. Borchardt
(von griech. ἐπιγϱάφειν = aufschreiben) ist die Lehre von den Inschriften. Sie steht unter den historischen Grundwissenschaften neben der Paläographie, die sich mit der Schrift von Büchern, Urkunden und Akten auf Papyrus, Pergament und Papier beschäftigt. Dagegen sind die Inschriften auf Stein, Metall, Holz oder anderen Materialien wie Stoff, Leder, Email, Glas, Mosaik, Elfenbein, Ziegel und Wachs Gegenstand epigraphischer Slg. und Analyse. Inschriften auf Siegeln, Münzen und Medaillen oder Buchde…

Epinal

(92 words)

Author(s): W. Brückner
Stadt im franz. Département Vosges, berühmt durch seine Bilderbogen der noch existierenden Firma Jean-Charles Peilerin (seit 1787) und das «Musée de l'imagerie populaire», gegr. 1951/1957. Entstanden aus einer Spielkartenoffizin, wurde Peilerin eine bedeutende Bilderbogenfabrik durch den ab 1810 im bunten, volkstümlichen Holzschnitt gepflegten Napoleonkult; darum zwischen 1834 und 1847 von der Zensur fast brachgelegt und seit dem Ende des Jh.s mit Kinderunterhaltung und heute mit Reklameaufträgen beschäftigt. Epinal. Bilderbogen: Mort de Napoléon le Grand. Hol…

Episcopius

(326 words)

Author(s): F . Hieronymus
Buchdruckerfamilie in Basel. E. (Episcopus, Bischoff), Nicolaus (* 1501 in Rittershoffen (Elsaß), † 7. 3. 1564 in Basel). Immatrikulation im Sommer 1518 an der Univ. Basel. Mitarbeiter J. z Frobens seit vor August 1519. Basler Bürgerrecht 1520. 1529 vermählte sich E. mit J. Frobens Tochter Justina (* 1512, † 27. 9. 1564) und trat in Geschäftsgemeinschaft mit Johannes Herwagen, der seit 1528 mit der Witwe Frobens, Gertrud Lachner, vermählt war, und seinem Schwager und wurde am 16. April zu Safran…

Epistel

(102 words)

Author(s): H. Röhling
Bereits die neutestamentliche Gemeinde kannte Lesungen, bes. der Paulusbriefe. Die Ordnung der Lesungen nach Abschnitten aus Apostelgesch. und neutestamentlichen Briefen in Lektionarien erfolgte sicher nach der Strukturierung des Kirchenjahres durch die Feste. Alle Lesungen durchliefen einen liturgiegeschichtlich komplizierten Prozeß, da alle alten Bischofssitze ihre eigenen Traditionen pflegten. Im Unterschied zu derfeierlich herausgehobenen Evangeliumlesung ist die E.lesung bescheidener ausges…

Epistola dedicatoria

(5 words)

Siehe Dedikationsepistel

Epistolae obscurorum virorum

(250 words)

Author(s): H. Harthausen
(Dunkelmännerbriefe). Bekannteste Satire der vorreformatorischen Zeit in Form einer fingierten Briefslg.; der Titel ist in Anlehnung an die von Johannes Reuchlin 1514 herausgegebenen «Clarorum virorum epistolae» gewählt. Zweck war der Kampf gegen eifernde Theologen vor allem in Köln, welche die Bücher der Juden verbrennen lassen wollten und deren Verteidiger Reuchlin angriffen (Reuchlinstreit). Als Mittel dienten der Satire die den Gegnern untergeschobenen Briefe, die diese sowohl durch ihre For…

Epistolarium

(167 words)

Author(s): H. Rohling
epistolare, epistolaris. Auf die «lectio continua» der ursprünglichen gottesdienstlichen Lesung folgte im Zusammenhang mit der Ausbildung der Festzyklen des Kirchenjahres eine durch Perikopenlisten, capitularium, seltener comes genannte, geregelte Ordnung der Lesungen in einzelnen Abschnitten. Gelesen wurde bis ins MA oft aus Vollbibeln. Die Entwicklung aus dem capitularium zum Lectionarium (5./6. Jh.), in dem das Evangelistar die Evangelien-Lesungen, das E. Lesungen aus Apostelgesch. und neutes…

Epitome

(79 words)

Author(s): B. Bader
(griech. έπιτομή = «Beschnittenes»), Kurzfassung eines umfangreichen Prosawerks, oder kurzgefaßte Darstellung eines Sachgebiets (als Kompendium oder kurzes Handb.). Die E. war im griech.-röm. Altertum und im Humanismus verbreitet; entsprechende Buchtitel sind seit dem 4. Jh. v. Chr. belegt. Beispiele: das 2. Makkabäerbuch; die «Epitomae de Tito Livio» des Florus (2. Jh. n. Chr.); Papyrusfragmente einer weiteren Livius-E. (P. Oxy. 668, 3. Jh. n. Chr.). B. Bader Bibliography Reallexikon für Antike und Christentum. Bd. 5. Stuttgart 1962, Sp. 944–973.

Eponym

(60 words)

Author(s): G. Pflug
(von griech. ἐπώνυμος = namengebend) ist die Benennung eines Jahres durch einen Personennamen, ein Verfahren, das vor allem in der antiken Chronologie gebräuchlich war, z.B. in Athen, Sparta, Milet oder Rom, wo die Jahre nicht durch Zahlen, sondern durch die Herrschenden angegeben wurden (z. B. Archonten, Konsuln). Auch Bezeichnungen wie Ming-Periode oder Karolingerzeit haben eponymen Charakter. G. Pflug

Eppelsheimer, Hanns Wilhelm

(290 words)

Author(s): C. Köttelwesch
* 17. 10. 1890 in Wörrstadt/Rheinhessen, † 24. 8. 1972 in Frankfurt am Main, dt. Bibliothekar, Bibliograph, Literat, Literaturwissenschaftler. E. studierte zunächst Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, dann Kunstwissenschaft und Germanistik in Freiburg im Breisgau, München und Marburg. Anfang 1919 trat er als Volontär bei der StB Mainz ein. In den folgenden Jahren erarbeitete er dort die mit seinem Namen verbundene Methode der Sachkatalogisierung. 1929 zum Direktor der Hessischen LB in Darmsta…
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