Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Salutati, Coluccio

(133 words)

Author(s): G. Pflug
1331 in Stignano bei Pistoia, † 4. 5. 1406 in Florenz, Humanist, Politiker und Büchersammler. S. war Sekretär bei den Päpsten Urban V. und Gregor XI. in Rom, wo er auch zum Poeta laureatus gekrönt wurde. Seit 1374 lebte er in Florenz, wo er als Staatskanzler tätig war. In seiner Geisteshaltung wurde er stark von Gian Francesco Petrarca beeinflußt. Er entdeckte Ciceros Schrift «Ad familiares» und regte Gian Francesco Poggio Bracciolini zur Schaffung der «Antiqua Littera» genannten humanistischen …

Saluzzo

(287 words)

Author(s): A. Nuovo
Stadt in Piemont. Vom 12. bis zum 16. Jh. war S. die Hauptstadt der gleichnamigen Markgrafschaft und während der Renaissance das wichtigste Kulturzentrum in Piemont. Über den Zeitpunkt der Einführung des Buchdrucks in S. wird noch diskutiert: Der Ort, an dem die Ausg. des «Doctrinale» des Alexander de Villa Dei am 31. 7. 1478 mit einem Kommentar des Facino Tiberga aus S. von Jean Fabre de Langres (GW 1042) gedr. wurde, ist bisher unklar. Fabri führte nämlich die Buchdruckertechnik in Turin ein u…

Salvador, El

(6 words)

Siehe El Salvador

Salvá Pérez, Vicente

(204 words)

Author(s): K. Wagner
* 1786 in Valencia, † 1849 in Paris, sowie sein Sohn Pedro Salvá y Mallén, * 1811 in Valencia, † 1869 ebd., in Valencia ansässige Buchhändler und Bibliophile. Politische Umstände zwangen S., zeitweise in England und Frankreich Exil zu suchen. In London gründete er die «Spanish and Classical Library», mit M. Bossange in Paris die «Librería Hispano Americana». Er veröff. Kat. seines Unternehmens, so «A Catalogue of Spanish and Portuguese Books» (1826 ff.). Sein Sohn Pedro erstellte den Kat. der Pr…

Salvatore da Bologna

(86 words)

Author(s): A. Nuovo
ist der erste Drucker in Sardinien. Am 1. 10. 1493 veröff. er in Cagliari «auf Wunsch des Lehrers Nicolò d’Agrada Aragonese» das «Speculum ecclesiae» des Hugo de San Caro (in katalanischer Sprache. Ein einziges Ex. dieses Druckes wird in der LB in Palma de Mallorca aufbewahrt. A. Nuovo Bibliography Haebler, K.: Bibliografia iberica del siglo XV. P. 1. La Haya / Leipzig 1903 (ND New York um 1965), Nr. 318 Balsamo, L.: La stampa in Sardegna nei Secoli XV e XVI. Florenz 1968.

Salvius, Lars

(103 words)

Author(s): T. Nielsen
*18. 9. 1706 in Stigtomta (Södermanland), † 4. 3. 1773 in Stockholm, schwed. Buchdrucker und Verleger. S. war kein gelernter Buchdrucker, kam aber durch Heirat mit einer Buchdruckerwitwe in das Buchgewerbe, das er von Grund aus neugestaltete. 1747 beendete er (mit Einverständnis der Behörden) das Privileg der Buchbinder, gebundene Bücher feilzuhalten, und erwirkte 1752 das Recht für die Buchdrucker, auch Buchhandel zu betreiben. 1757 gründete er eine Buchhandlung mit Leihbibl. in Stockholm. Die …

Salzaquatinta

(105 words)

Author(s): B. Schulz
ist ein veraltetes Verfahren zur Herstellung von Kupferdruckplatten, das durch eine Kornrasterstruktur den Druck von Bildern mit halbtonartiger Wirkung ermöglicht. Auf die angewärmte, mit normalem Ätzgrund überzogene Metallplatte siebt man erhitztes Salzpulver. Die Körnchen sinken dank ihrer Schwere durch den Grund auf das Metall. Nach dem Erkalten legt man die Platte in Wasser und löst das Salz heraus. Das freigelegte Metall wird durch Ätzen vertieft. Im Abdruck ist die S. schwarzpunktig im Gegensatz zu der Kolophonium- Aquatinta, die weißpunktig ist. B. Schulz Bibliography Z…

Salzburg

(2,237 words)

Author(s): P. R. Frank | O. Mazal
Stadt und Land. Nach früher Christianisierung wurde S. unter Erzbischof Arn (785–821) 789 Erzbistum, mit einem bedeutenden Scriptorium (Österreich). Als selbständiges Reichsfürstentum, den Habsburgern nahe, erlebte S. eine kulturelle und wirtschaftliche Blüte, ausstrahlend in den Süden und Südosten. Die von Benediktinern 1623 gegr. Univ. wurde ein Zentrum katholischer Aufklärung. 1805 fiel S. an Österreich, 1810–1816 an Bayern, danach wieder an Österreich. P. R. Frank 1. Buchmalerei. Nach dem Zusammenbruch der röm. Provinzialorganisation in den Alpen- und Dona…

Salzer Verlag GmbH

(180 words)

Author(s): K. Gutzmer
in Bietigheim-Bissingen, hervorgegangen aus dem 1891 in Heilbronn von Eugen Salzer (1866–1938) gegr. Verlag, der am 17. 3. 1999 als S. neu gegr. wurde. Neue Gesellschafter wurden Barbara Salzer-Grethe, die Enkelin des Firmengründers Eugen S., die bereits 1981–1987 im Eugen Salzer Verlag tätig war, und Thomas Bez, geschäftsführender Gesellschafter der G. Umbreit GmbH & Co. KG. Am Anfang des Verlags standen evangelisch-religiöse Lit., Regionalia u. a. Bei der Umgründung wurden wesentliche Teile au…

Salzmann, Christian Gotthilf

(366 words)

Author(s): K. Gutzmer
* 1.6.1744 in Sömmerda, † 31. 10. 1811 in Schnepfenthal bei Gotha, dt. Pädagoge und Schriftsteller. S., zunächst evangelischer Pfarrer in Erfurt, ab 1781 Professor an Johann Bernhard Basedows Philanthropin in Dessau, gründete 1784 eine Knabenerziehungsanstalt in Schnepfenthal, die weithin bekannt wurde. Um Volksaufklärung durch Verbreitung wiss. Erkenntnisse zu fördern, gründete er die «Buchhandlung der Erziehungsanstalt in Schnepfenthal». Nach einer Übereinkunft mit dem Gothaer Hofbuchdrucker A…

Samaran, Charles

(95 words)

Author(s): T. Frenz
* 28. 10. 1879 in Cravencères-l’Hôpital, Département Gers, † 1982 in Nogaro, Département Gers, franz. Historiker, lehrte seit 1927 an derÉcole Pratique des HautesÉtudes, seit 1933 an derÉcole des Chartes, 1941–1948 war er Directeur des Archives en France. S. ist Autor zahlreicher Publikationen aus dem Bereich der Historischen Hilfswissenschaften (bes. der Paläographie) und der franz. Gesch., Mitinitiator und -herausgeber der Reihen «Catalogue des manuscrits datés» (seit 1931) und «L’histoire et ses méthodes (Encyclopédie de la Pléiade)» (seit 1961). T. Frenz Bibliography Fav…

Samaritanische Schrift

(183 words)

Author(s): E. G. L. Schrijver
Fortsetzung der paläo-hebräischen Schrift, wahrscheinlich im 1. Jh. v. Chr. entstanden, mit einer deutlich selbständigen Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte. Das traditionelle Judentum übernahm im Gegensatz zu den Samaritanern die aramäische, und nicht die hebräische Schrift. Die Samaritaner entschieden sich wahrscheinlich deshalb zur paläo-hebräischen Schrift, weil man diese ältere Schrift als authentischer betrachtete. Der wichtigste Text in der Schrift ist der samaritanische Pentateuch. Im …

Samarkand

(88 words)

Author(s): H. Walravens
alte Stadt in Transoxanien, im MA Zentrum islamischer Gelehrsamkeit; 1856 russ., seit 1990 Teil der Uzbekischen Republik. Ca. 300 Tsd. Einwohner. Größte Bibl. ist die UB (ca. 1,6 Mio. Bde.). Bemerkenswert sind auch die Bibl.en des Landwirtschaftsinstituts (gegr. 1929, ca. 250 Tsd. Bde.) und des Instituts für Architektur und Bauwesen (ca. 400 Tsd. Bde.). Als Besonderheit ist zu nennen das Forschungsinstitut für Schafzucht mit einer Bibl. von 55 Tsd. Bänden. H. Walravens Bibliography Crow, Y. in: Encyclopaedia of Islam. Bd. 8. Leiden / London 1995, S. 1031–1038

Sambia

(777 words)

Author(s): I.-D. Wolcke-Renk
(Republic of Zambia) ist ein Binnenstaat in Afrika. Er grenzt im Norden an den Kongo (früher Zaire), im Nordosten an Tansania, im Osten an Malawi, im Südwesten an Moçambique, im Süden an Simbabwe und Namibia, sowie im Westen an Angola. Auf einer Fläche von 752.614 km2 leben 9,381 Mio. Menschen (1995), also 12,5 Einwohner je km2. Die Hauptstadt ist Lusaka; Amtssprache ist Engl., daneben gibt es mindestens sieben Hauptsprachen. Der Besuch der siebenjährigen Grundschule ist Pflicht. Die Analphabetenrate lag 1990 bei 27,2 % der über 15jährigen. Es gibt …

Sambix, Felix van

(237 words)

Author(s): A. R. A. Croiset van Uchelen
* ca. 1553 in Antwerpen, † 4.6.1642 in Delft, Schreibmeister. Ab Juli 1571 war S. Mitglied der St.-Ambrosius-Gilde der Antwerpener Schulmeister, ab 1586 franz. und niederl. Schul- und Schreibmeister in Delft. Er gewann am 23. 12. 1589 (oder am 3. 1. 1590) bei einem Schreibmeisterwettbewerb in der Rotterdamer Schreibschule des Aert van Melderts den «Prix de la Plume Couronnée» vor Salomon Henrix und Jan van den Velde. Hochgeschätzt von seinen Kollegen war S. der verehrte und einflußreiche niederl…

Sambucus, Johannes

(168 words)

Author(s): P. Neumann
(eigentlich: Zsámboky, Janós), * 1531 in Tyrnau (Trnava), † 1582 in Wien, österr.-ungar. Schriftsteller und Bibliophile. Der in Wien tätige Arzt und Hofhistoriograph Maximilians II. veröff. historische Schriften, Ausg. und Übers. antiker Autoren. Sein Hauptwerk waren die «Emblemata» (Antwerpen, Plantin 1564 u. ö.), ferner eine Porträtslg. «Icones veterum aliquot recentium medicorum philosophorumque» (ebd. 1574 u. ö.). Die von ihm meist in Frankreich und Italien erworbenen 530 Hss., davon 384 gri…

Samizdat

(193 words)

Author(s): H. Röhling
russ. Kurzwort für Selbstverlag (sam sebja izdat), geprägt in den 1940er Jahren. Es fand allg. Anwen-dung für die Zensur umgehenden privaten Veröff. in der Sowjetunion und im Ostblock vor dessen Zerfall. Ab 1959 von immer größerer Bedeutung, auch durch die Entste-hung von Zss. in einer Auflagenhöhe zwischen zehn und 1000, deren Zahl zwischen 1986 und 1989 von zehn auf 323 stieg, veröff. der S. lit. und dokumentarische Werke, die zum bedeutendsten, vor allem zeitgenössischen Teil der russ. Lit. g…

Sammelatlas

(148 words)

Author(s): P. H. Meurer
(Kompositatlas, in der Einzahl auch Kartensammelband, gebräuchlich auch franz. Atlas factice) ist – im Grund nur im teilweisen Gegensatz zum Verlegeratlas – eine Slg. von urspr. losen Kartenblättern, die erst nachträglich vom Käufer oder einem späteren Besitzer buchförmig zusammengefaßt wurden. In der Altkartenforschung sind S.en wichtig, weil sich oft nur hier Ex. von Karteneinblattdrucken erhalten haben. Im 17. und vor allem im 18. Jh. wurden von privaten Sammlern, aber auch zu Repräsentations…

Sammelauftrag

(177 words)

Author(s): G. Pflug
einer Bibliothek. Der S. legt für eine Bibl. diejenigen Gebiete fest, aus denen sie für ihren Bestandsaufbau ihre Auswahl trifft. Gewöhnlich ist er durch die Aufgabenstellung der Bibl. explizit vorgegeben, etwa durch die Institution, in welche die Bibl. eingegliedert ist (z. B. Univ., Institut, Unternehmen), aber auch durch die spezielle Aufgabenstellung z. B. als LB im Rahmen des Pflichtexemplarrechts (Pflichtex.) oder als Musikoder Blindenbibliothek. Doch kann auch bes. für Spezialslg. oder in…

Sammelausgabe

(146 words)

Author(s): S. Corsten
Bes. im 18. Jh. kam es häufig vor, daß ein Verlag ein Werk gleichzeitig als Einzelausg. und als S. veröffentlichte. Dabei war der Satz in beiden Ausg. normalerweise identisch; nur die Titelbl. und meist auch die Paginierung mußten neu gesetzt werden. So liegen die beiden ersten Aufl. von Lessings «Minna von Barn-helm» (1767 und 1770) als Einzelveröff. und in der S. «Lustspiele» vor und zwar von demselben Satz (bei der 1. Aufl. überwiegend!). Wegen der Satzidentität sind beide Ausg. für die Textk…
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