Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Siebenbürgen

(1,339 words)

Author(s): H. Meschendörfer † | H. Roth
(lat. Transylvania, rumänisch Ardeal / Transilvania, ungar. Erdély), 62 Tsd. Quadratkilometer, historisches Land im Karpatenbogen, heute Teil Rumäniens. Bevölkerung (1930): 2,87 Mio. (davon 57,7 % Rumänen, 28,8 % Ungarn, 8,3 % Deutsche). Im MA Teil des Königreichs Ungarn, 1541–1688/ 1699 ständestaatlich strukturiertes selbständiges Fürstentum unter osmanischer Oberhoheit (Stände: Adel der Ungarn, Szekler, Sachsen), anschließend unter Habsburger Herrschaft, 1867–1918 / 1920 Teil des dualistischen Ungarn, seither zu Rumänien gehörig. 1. Buchdruck, Verlagswesen und…

Siebeneicher

(280 words)

Author(s): A. G.Świerk
Krakauer Drucker- und Verlegerfamilie aus Liebenthal in Schlesien. Martin S. († 1543 in Krakau) kam ca. 1515 nach Krakau, arbeitete als Druckergeselle bei F. Ungler, gelangte mit Hilfe seines Schwiegervaters M. Scharffenberg in den Besitz einer Buchhandlung (Martinus Heptamidius, bibliopola Cracoviensis), vertrieb vornehmlich hebräische Bücher, pflegte enge Kontakte zu Ungarn, für das er bei H. Vietor das Lexikon des Murmellius drucken ließ. S. besaß eine Filiale in Presov. Nach seinem Tode über…

Siebmaschine

(5 words)

Siehe Langsiebmaschine Rundsiebmaschine

Siebseite

(125 words)

Author(s): H. Bansa
nach DIN 6730 diejenige Seite des Papiers, die während der Herstellung mit dem Sieb, auf dem sich das Papier gebildet hat, in Berührung war. Die Gegenseite ist die Ober- oder die Filzseite, da hier der erste Berührungspartner des frisch gebildeten Blattes der Abgautschfilz war. Bei historischen handgefertigten Papieren ist die S. an der Siebmarkierung, d. h. der mehr oder we-niger plastischen Einprägung der Siebstruktur (und des Wasserzeichens) in die Papieroberfläche erkennbar. Sorgfältige Druc…

Siegel

(97 words)

Author(s): T. Frenz
waren das wichtigste Beglaubigungsmittel ma. und neuzeitlicher Urkunden. Sie wurden in Wachs oder Metall (Blei, selten Gold; oft «Bulle» genannt) ein- oder doppelseitig geprägt und der Urkunde aufgedrückt (teils als Verschlußmittel) oder mit Hilfe von Fäden oder Pergamentstreifen angehängt. Das Siegelbild (Personen- oder Wappendarstellung) ist gewöhnlich von einer Inschrift (Siegellegende) umgeben. Außer den Siegelabdrücken sind gelegentlich auch Siegelstempel (Typar) erhalten. Bei der Abschrift…

Siegelmarken

(174 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
oder (älter) Siegeloblaten haben eine lange Tradition. Im 16. Jh. begann man auf weniger bedeutende Urkunden zur Besiegelung (mit oder ohne Band oder Kordel) eine feuchte Oblate und auf diese ein Papierstück entsprechender Form und Größe zu legen und darauf ein Petschaft oder einen Stempel abzudrücken. Die Häufigkeit solcher Praktiken geht daraus hervor, daß zum Teil reich verzierte Schraubenpressen konstruiert wurden, die vielerorts noch heute erhalten sind. In der ersten Hälfte des 19. Jh., al…

Siegelmarkendruck

(102 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
-prägedruck. Um 1900, als die Postfreiheit (Stempel) allmählich zu Ende ging und die Produktwerbung begann, entwickelten mehrere Maschinenfabriken die ersten vollautomatischen S.-Maschinen. Behörden- Siegelmarken konnten ebenso hergestellt werden wie Produkt- und Werbeetiketten. Der Technik zugrunde lag die Erfindung von Daniel Seib, dem es 1866 gelungen war, durch eine bestimmte raffinierte Graviertechnik die Drucke oder Prägedrucke simultan auch auszustanzen. Diese Technik nennt man seit 1966F…

Siegeloblate

(4 words)

Siehe Siegelmarken

Siegelschrift

(67 words)

Author(s): S. Schäffler-Gerken
heißt eine chinesische Schriftform mit gleichmäßig strukturierten, relativ feinlinigen Schriftzei-chen. Aus der im 8.–3. Jh. v. Chr. für Bronze- und Steininschriften gebräuchlichen Großen S. ging die vereinfachte Kleine S. hervor, die im chinesischen Kaiser-reich für Beamten-, Privat- und Staatssiegel verwendet wurde und bis heute die Schriftform der Künstler- und Sammlersiegel ist. S. Schäffler-Gerken Bibliography Veit, W.: Siegel und S. der Chou-, Ch’in- und Han-Dynastie. Stuttgart 1985.

Siegen

(178 words)

Author(s): K.-F. Beßelmann
1. Buchdruck Schon 1573/ 1574 taucht S. als (fingierter) Erscheinungsort von vier Flugschriften auf. 1595 siedelte der Drucker Christoph Corvinus (Christoph Rab) zus. mit der Herborner Hohen Schule für vier Jahre nach S. über. Von den dort entstandenen Drucken sind über 50 in der Hessischen LB Wiesbaden vorhanden. Im 17. und 18. Jh. nennen nur einzelne Drucke aus Herborn und Marburg S. als Erscheinungsort. 2. Bibliotheken Die UB der 1972 gegr. Univ.-Gesamthochschule hatte 1997 einen Bestand von rund 1 Mio. Bände. Die 1947 gegr. StB weist zur gleichen Zeit ca. …

Siegen, Ludwig von

(97 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
* 1609, † nach 1676, Erfinder der Schabmanier als erster Druckformtechnik zum Druck echter Halbtöne, um 1640. Diese Technik, die auch Mezzotinto oder Schwarze Kunst genannt wird, wurde zur Grundlage der Entwicklung des Drei- und Vierfarbendrucks durch Jacob Christof Le Blon um 1720. Ludwig von Siegen. Mezzotinto oder: Die Schwarze Kunst. Erstes echtes Halbtondruckverfahren, erfunden durch Ludwig v. Siegen um 1640. Die untere Abb. zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus der oberen Abb. C. W. Gerhardt Bibliography Gesch. der Druckverfahren. T. 3: Lilien, O. M.: Der Tiefdruck. Gerha…

Siegismund, Karl

(123 words)

Author(s): S. Schönmeier
* 23. 1. 1861 in Leipzig, † 2. 8. 1932 in Schreiberhau, Verleger. S. besuchte zunächst die Leipziger Buchhändlerlehranstalt; ab 1886 verlegte er in Berlin Soldatenlit., Memoiren und ähnliches. 1910–1916 war er Vorsteher des Börsenvereins der Dt. Buchhändler, nachdem er zuvor bereits in der Organisation des Berliner Buchhandels eine führende Rolle eingenommen hatte. Schließlich vertrat S. den dt. Buchhandel mehrfach auf intern. Veranstaltungen und während des Ersten Weltkrieges in den großen inne…

Siena

(2,152 words)

Author(s): A. Nuovo | O. Mazal | S. Furlani †
1. Buchdruck. Der Buchdruck wurde in S. von dem dt. Buchdrucker Heinrich Dalen von Köln in Zusammenarbeit mit drei Gelehrten der Stadt eingeführt: Lorenzo Cannucciari, Jacomo del Germonia und Luca di Nicolò Martini. Diese drei Bürger S.s baten mit einer Petition im Mai 1484 den Rat der Stadt um einige für den Erfolg des Unternehmens notwendige Privilegien. In der Folge konnten sie das für ihre Druckerzeugnisse notwendige Papier zollfrei einführen, und zwar unter der Bedingung, daß das eingeführte …

Sieneser Einband

(187 words)

Author(s): G. Brinkhus
ist die Bezeichnung für eine sehr spezielle Form in Ölfarben auf Kreidegrund bemalter Bucheinbände. Die Holzdeckel der Rechnungsbücher der Stadtregierung von Siena wurden seit der Mitte des 13. Jh.s mit dem Porträt des jeweils nur ein halbes Jahr amtierenden Kämmerers versehen, die vier Provveditori (Kontrolleure) wurden jeweils mit Namen und Wappen auf den Bänden einer zweiten Serie aufgeführt. Die älteste «tavoletta» stammt von 1258, ab 1314 wurde nur noch eine Serie der Rechnungsbücher mit be…

Sierra Leone

(380 words)

Author(s): I. D. Wolcke-Renk
(Republic of Sierra Leone) liegt in West-afrika am Atlantik. Im Norden und Osten grenzt es an Guinea und im Südosten an Liberia. Auf einer Fläche von 71740 km2 leben 4,6 Mio. Menschen (1994), das sind 64,3 Einwohner pro km2. Die Hauptstadt ist Freetown, Amtssprache ist Engl., daneben gibt es weitere Landessprachen, u. a. Mende, Temne, Limba und Krio. Die Hauptstadt Freetown wurde 1787 als Wohnort befreiter Sklaven gegr. und von der Sierra Leone Company verwaltet, bis die Stadt und der Küstenstreifen 1808 zur britischen Kolonie erklärt wurden. Das Bildungswesen S.s hat zwar eine la…

Sigel

(342 words)

Author(s): H.-J. Genge | T. Bez
1. Bibliotheken S. sind aus Buchstaben und / oder arabischen Ziffern bestehende Kennzeichen, die einzelnen Bibl.en zugewiesen werden, um die Wiederho-lung umständlicher Bibl.bezeichnungen zu vermeiden. Universalbibl.en erhalten Zahlensigel (z. B. 16 für die UB Heidelberg), Spezialbibl.en Ortssigel (z. B. Mch 1 für die Bibl. der Abtei Maria Laach). S. finden insbes. im Leihverkehr der dt. Bibl.en, in Zentral- und Regionalkat., in Bibliographien und Bestandsverzeichnissen Anwendung. Die S. gehen auf…

Sigelung

(4 words)

Siehe Sigel

Sigenot

(114 words)

Author(s): Red.
Das im 13. Jh. entstandene Heldengedicht erzählt, wie der junge Recke Dietrich von Bern im Kampf gegen den Riesen S. unterliegt und gefangen, von Hildebrand aber befreit wird. Von der ersten, ca. 1487 bei Bämler in Augsburg gedr. Ausg. haben sich nur einige Miniaturblätter mit drei Holzschnitten erhalten. Knoblochtzer in Heidelberg druckte 1490 und 1493 je eine Folioausg. mit 43 groben Figuren. Die 1499 bei Sporer in Erfurt gedr. Quartausg. hat nur ein Titelbild. Red. Bibliography Faks. der Heidelberger Ausg. in: Schorbach, K.: Seltene Drucke in Nachbildungen. Bd. 2. Leipzig 1893 Benz…

Sigfridsson, Markus

(56 words)

Author(s): T. Nielsen
Januar 1646, schwed. Buchbinder, gen. «Hofkanzleihbuchbinder». Seine früheren Einbände waren von dt. Traditionen geprägt; er beharrte aber nicht dabei, und z. B. seine Korduanlederbände mit Ecken- und Plattenstempeln künden, wenn sie auch von schwankender Qualität sind, eine neue Zeit an. T. Nielsen Bibliography Hedberg, A.: Stockholms bokbindare 1460–1880. Bd. 1. Stockholm 1949, S. 56–96.
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