Lexikon des gesamten Buchwesens Online

Get access Subject: History
Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

More information brill.com

Svabinský, Max

(113 words)

Author(s): F. Lühmann
* 17. 9. 1873 in Kromeriz (Kremsier), † 10. 2. 1962 in Prag, tschechischer Maler, Graphiker und Zeichner. Im graphischen Werk, das Radierungen, Lithographien, Schabkunstbl. und seit 1917 auch Holzschnitte umfaßt, stehen als Hauptleistungen moderner tschechischer Graphik Bildnisse an erster Stelle. Hervorzuheben sind die Radierungsfolgen «Der Sommer» (1913) und «Im Urwald» (1917), die Holzschnitt-Folge «Paradies-Sonate» (1917 / 1920), das lithographische Album «A. Einstein, T. Mann, S. Prokofjev,…

Sveinsson, Brynjólfur

(100 words)

Author(s): T. Nielsen
* 14. 9. 1605 in Önundarfjör-–ur, † 4. 8. 1675 auf Skálholt. Er sammelte mit Eifer und Einsicht ma. isländische Hss. oder ließ sie abschreiben, was mehrere wichtige Texte gerettet hat. S. schenkte gerne Hss. aus seiner Slg. an interessierte Liebhaber, u. a. an König Frederik III., der ihn beauftragte, Hss. für seine neugegr. Kgl. Bibl. zu erwerben ( Flateyjarbók, Codex regius der älterenEdda). T. Nielsen Bibliography Kålund, K.: Katalog over de oldnorsk-islandske håndskrifter i det store kgl. Bibliotek. København 1900, S. xxi–xxiv, xxxv bis xliv Helgason, J.: Bókasafn Brynjólfs bi…

Svenska litteratursällskapet i Finland (Schwed. Lit.-ges. in Finnland)

(54 words)

Author(s): T. Nielsen
gegr. 1885 zur Förderung der einheimischen schwed. Sprache und Kultur im weitesten Sinne. S. besitzt bedeutende Archive und Bücherslg.en und entfaltet eine rege Publikationstätigkeit (bis 2004 664 Bände). T. Nielsen Bibliography Steinby, T. / Mustelin, O. / Pettersson, M.: Forskning och vitterhet. 3 Bde. Helsingfors 1985–1989.

Svenska litteratursällskapet (Schwed. Lit.ges.)

(64 words)

Author(s): T. Nielsen
gegr. 1880 mit dem Zweck, Abh.en zur schwed. Lit.gesch. zu veröffentlichen; sie gibt das Jb. «Samlaren» heraus, das auch eine lfd. lit.historische Bibliographie enthält. Kumulierende Ausg. von «Svensk litteraturhistorisk bibliografi», die auch ältere Lit. einschließen, erschienen 1939 bis 1950 (für 1900–1935) bzw. 1964–1989 (für Lit. bis 1900). T. Nielsen Bibliography Svanfelt, G.: S. 1880–1980. In: Samlaren 100. 1979, S. 7–22.

Svensk bokförteckning

(45 words)

Author(s): T. Nielsen
die lfd. schwed. Nationalbibliographie, erschien seit 1953 wöchentlich in der Buchhandelszs. «Svensk bokhandel» sowie in Zweimonatsheften und Jahresbände; diese trugen 1861–1952 den Titel «Årskatalog för svenska bokhandeln». S. b. erscheint seit Jg. 2004 nur noch in elektronischer Form. Schweden. Nationalbibliographie T. Nielsen

Sverdlovsk

(493 words)

Author(s): H. Röhling
Das 1723 auf Betreiben V. N. Tatiščevs (1686–1750) gegr. Ekaterinburg wuchs zum Zentrum des russ. Eisenhüttenwesens und der Industrie im Ural mit 1985 1,3 Mio. Einwohnern. 1924 nach dem Revolutionär Ja. M. Sverdlov (1885–1919) umbenannt, erhielt es 1991 wieder seinen urspr. Namen. Verkehrsknotenpunkt, industrielles Zentrum verschiedener Industriezweige, kultureller Mittelpunkt mit Zweigstelle der russ. Akad. d. Wiss., Forschungsinstituten, Hochschulen, Theatern, Museen, Philharmonie prägen die S…

Sveriges Litografiska Tryckerier

(46 words)

Author(s): T. Nielsen
(SLT, jetzt Esselte benannt), gegr. 1913, intern. tätiger Konzern für Bürobedarf und -technik mit Hauptsitz in Stockholm. Umfaßte seit 1930 und 1973 die Verlage P. A. Norstedt & Söner und Almqvist & Wiksell, die jedoch 1990–1992 in andere Hände übergingen T. Nielsen

Swaef, Samuel de

(228 words)

Author(s): A. R. A. Croiset van Uchelen
* 22. 6. 1597 in Middelburg, † 1636 in Bergen-op-Zoom, Schul- und Schreibmeister, Kupferstecher und Drucker. S. war seit 1615 in Middelburg, seit 1623 in Dirksland und ab 1627 in Bergen-op-Zoom tätig. Von ihm sind zwei Schulbücher und drei gestochene historisch-typografische Abb. (zweimal Bergen-op-Zoom und Santvliet) bekannt. Er stach auch Schreibbücher seiner Kollegen Abraham van Overbeke (1620) und George de Carpentier (1631). Sein Porträt wurde 1627 nach Jasper Beckx von Johann Saagon gescha…

Swan, Joseph Wilson

(115 words)

Author(s): C. W. Gerhardt
* 1828, † 1914. S. war Miterfinder der photographischen Trockenplatten und Teilhaber einer der ersten Trockenplattenfabriken sowie Inhaber einer Klischeeanstalt und außerdem Miterfinder der Kohlefadenglühlampe, zus. mit Thomas Alva Edison. Seine bedeutende Erfindung für die Drucktechnik war der sog. Pigmentdruck (Brit. Patent A. D. 1864 No. 503) zur Übertragung einer belichteten Chromatgelatineschicht von einer Oberfläche auf eine andere. Diese Erfindung, die zuerst vor allem als Mittel zur Hers…

Swann Auction Galleries

(188 words)

Author(s): A. Rabeler
amer. Auktionshaus, gegr. 1941 durch Benjamin Swann in New York. Anfangs spe- zialisierte sich S. auf Auktionen für antiquarische Bücher und Rara. 1952 kam die erste Auktion für Fotografie und 1978 die erste Plakatauktion hinzu, woraus sich schnell ein regelmäßiges Geschäft mit eigenen Fachabt. im Hause entwickelte. Seit den 1980er Jahren beteiligte sich S. auch am Kunstmarkt mit Auktionen für Kunstdrucke, Zeichnungen und Aquarelle. Heute ist S. eines der weltweit bedeutendsten Auktionshäuser fü…

Swan Press

(98 words)

Author(s): A. Rabeler
engl. Privatpresse in Leeds, gegr. ca. 1921. Sie entwickelte sich aus der älteren Akzidenzdruckerei, die J. Matthewman in der Swan Street betrieb. Sein Sohn Sydney begann um 1921, kleine, sehr qualitätsvoll ausgestattete Gedichthefte herzustellen. Ab 1923 kamen substantiellere Arbeiten durch Kontakte zur Univ. von Leeds hinzu. Zur Ausstattung der Bücher gehörten in der Regel handgeschöpftes Papier, eine als «Princess Type» bekannte ital. Drucktype und Einbände in grünem Kalbsleder mit goldgeprägten Titeln. A. Rabeler Bibliography Tomkinson, G.: A Select Bibliography of…

Swart (van Groningen), Jan

(145 words)

Author(s): D. Horst
* ca. 1500 in Groningen, † nach 1558 in Gouda (?). Niederl. Maler, Zeichner und Entwerfer von Holzschnitten, Radierungen und Glasmalereifenstern. S. war tätig in Gouda ca. 1522–23 und in Antwerpen ca. 1524–28. Er lieferte die Entwürfe für die Titelbl. und die 69 Holzschnitte zu Willem Vorstermans renommierte «De Bibel tgheele oude ende nieuwe testament» (Antwerpen 1528–29). Auch entwarf er die Ill. für Van Brabant «die excellente cronike van Vlaendere[n], Holla[n]t, Zeelant int generael, bei Jan…

Swarzenski, Georg

(136 words)

Author(s): C. Sauer
* 11. 1. 1876 in Dresden, † 14. 6. 1957 in Brookline (Mass.). Der dt.-amer. Kunsthistoriker formte 1906–1933 die Museumslandschaft in Frankfurt M. und war ab 1938 in der amer. Emigration für das Museum of Fine Arts in Boston tätig. Standardwerke zur Buchmalerei: «Die Regensburger Buchmalerei des 10. und 11. Jh.s». (Leipzig 1901; Diss; ND Stuttgart 1969); «Die Salzburger Malerei von den ersten Anfängen bis zur Blütezeit des romanischen Stils» (Leipzig 1908–1913; ND Stuttgart 1969). Jan Swart (van Groningen). Holzschnitt «Anbetung durch die heiligen drei Könige». C. Sauer Bibliograph…

Swarzenski, Hanns

(119 words)

Author(s): C. Sauer
* 30. 8. 1903 in Berlin-Charlottenburg, † 22. 6. 1985 in Wielenbach. Dt.-amer. Kunsthistoriker, Sohn von Georg Swarzenski. Auf die Diss. «Die niederrheinische Buchmalerei in der Übergangszeit von der Romanik zur Gotik» (1927) folgten Standardwerke über «Die lat. illuminierten Hss. des 13. Jh.s in den Ländern an Rhein, Main und Donau» (Berlin 1936) sowie über «The Berthold-Missal» (New York 1943; Berthold). In der amer. Emigration wirkte S. 1938–1945 am Princeton Institute for Advanced Study und 1949–1971 als Kurator am Museum of Fine Arts in Boston. C. Sauer Bibliography Intuition …

Swasiland (Umbuso we Swatini, Kingdom of Swasiland)

(275 words)

Author(s): I. D. Wolcke-Renk †
liegt im Territorium der Republik Südafrika und grenzt nur im Nordosten an Mozambique. Auf einer Fläche von 17.364 km2 leben 878 Tsd. Menschen (1993). Die Hauptstadt ist Mbabane, Amtssprachen sind Siswati und Englisch. Das Bildungswesen ist noch im Aufbau begriffen, das Datenmaterial ist lückenhaft und wenig aktuell. Eine Schulpflicht besteht nicht. Der Besuch der Bildungseinrichtungen ist gebührenpflichtig und bringt eine Reihe von Zusatzkosten mit sich. Insb. für ländliche Familien würde der Ausgabenposten nicht selten bis zu…

SWA-Verlag (SWA = Abk. für «Sovetskaja voennaja adminstracija»)

(185 words)

Author(s): K. Gutzmer
wurde im Oktober 1945 von der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland gegr. und nahm Ende 1945 seine Tätigkeit auf. Im Frühsommer 1946 siedelte der Verlag nach Leipzig um; im Impressum aller Verlagswerke wurde aber immer Berlin als Verlagsort angegeben. Im Zuge der russ. Kulturpolitik umfaßte die Verlagsproduktion die «Klassiker» des Marxismus-Leninismus, Lit. über die Sowjetunion, russ. Lit., Biographien, Wb. und Sprachlehrgänge, Jugendbücher und Musikalien. Das meistverkaufte Buch war di…

Swederus de Boecholt

(110 words)

Author(s): J. A. A. M. Biemans
* (nach seiner eigenen Angabe) ca. 1350, † 8. 4. 1433, Kartäuser, 1380–1396 in Köln, 1396–1433 im Kloster Nieuwlicht bei Utrecht. Er war die für das nieuwlichter Buchwesen bedeutendste Persönlichkeit; nicht nur leitete er die Schreibarbeit im Kloster (Korrektur, Rubrikation, Exlibris), sondern hat auch in vielen Hss. die Texte durch Blattzählung, Indiziersysteme und Indexe zugänglich gemacht. Schon der Umfang seiner eigenen Schreibarbeit (1844 Bl. in 17 Hss.) macht ihn zu den «größten» uns bekannten Schrei-bern des MA. SWA-Verlag. Umschlag. 1946. J. A. A. M. Biemans Bibliography…

Sweynheim, Konrad

(289 words)

Author(s): S. Corsten
* ca. 1430 / 1440 in Schwanheim an der Bergstraße, † 1477 in Rom, Kleriker der Mainzer Diözese (seit etwa 1470) und Buchdrucker. Zus. mit Arnold Pannartz begründete S. in der Abtei Santa Scolastica zu Subiaco eine Druckerei (1464 / 1465–1467), die 1467 nach Rom verlegt wurde. Anfang der 1470er Jahre nahm er die Tonsur an, wohl um sich als Kleriker um Pfründen bewerben zu können, was er 1472 mehrfach getan hat. Wahrscheinlich brachte ihm der Buchdruck nicht den erwarteten Gewinn. Von den großen w…

Swieten, Gerard van

(279 words)

Author(s): P. R. Frank
* 7. 5. 1700 in Leiden, † 18. 6. 1772 in Schönbrunn (Wien), niederl. Arzt, Bibliothekar und Zensor in österr. Diensten. S. studierte in Leiden bei Hermann Boerhaave, wo auch die neue Lehre Newtons aufgenommen wurde. Von Maria Theresia nach Wien berufen, wurde er 1745 Leibarzt der Kaiserin und zum Präfekten (Direktor) der Hofbibl. ernannt. S. reformierte das Studium an der Univ. Wien, vor allem der Medizin. Bereits seit 1751 war S. als Zensor der philosophischen und medizinischen Bücher tätig und…

Swieten, Gottfried

(179 words)

Author(s): P. R. Frank
* 1734 bei Leiden, † 29. 3. 1803, Sohn Gerards v. Swieten, Diplomat, Bibliothekar, Zensor und Mäzen. Nach einer diplomatischen Karriere (Gesandter in Brüssel, Paris, Warschau und Berlin) wurde er 1777 Präfekt der Hofbibliothek. In seiner Amtszeit wurden die alte Wiener StB, die Slg. der Grafen Camus de Linar und des Grafen Vallière sowie bedeutende Kupferstichslg.en angekauft. Dazu kamen umfangreiche Bestände aus aufgehobenen Klöstern. 1781 wurde er zum Präses der Studien- und Büchercensur-Hofko…

Syber (auch Siber, Cyber, Siebert), Jean

(120 words)

Author(s): G. Gabel
franz. Drucker dt. Herkunft, brachte 1478 in Lyon seinen ersten Druck heraus. S. arbeitete zunächst mit Martin Hußzusammen, ab 1481 auf eigene Rechnung, des öfteren im Auftrag von Barthélemy Buyer. Bis 1500 sind 18 Drucke aus S.s Offizin nachweisbar. 1483 brachte er als erster Drucker Lyons ein Buch mit separatem Titelblatt heraus. Mehrere seiner Werke zeichnen sich durch übergroßes Format aus. S. war anscheinend bis 1504 in Lyon als Drucker tätig. G. Gabel Bibliography Claudin, A.: Histoire de l’imprimerie en France au 15eet 16e siècle. T. 3.Paris 1904, S. 193–216 Geldner Bd. 2, S. …

Sydney

(4 words)

Siehe Australien

Sykes, Sir Mark Masterman

(48 words)

Author(s): P. Neumann
* 1771, † 1823, engl. Bibliophile. Die Bibl. des Mitgründers des Roxburghe-Club enthielt seltene Frühdrucke und engl. Lit. des 16. Jh.s. Sie wurde 1824 versteigert. P. Neumann Bibliography Bogeng, G. A. E.: Die großen Bibliophilen. Bd. 1. Leipzig 1922 (ND Hildesheim 1984), S. 421.

Sylburg, (Sylburgis) Friedrich

(284 words)

Author(s): I. Bezzel †
* 1536 in Wetter (Hessen), † 16. 2. 1596 in Heidelberg, Gräzist, Verlagsberater und Bibliothekar. S. beteiligte sich an den Vorarbeiten für das bedeutendste griech. Lexikon des 16. Jh.s, den «Thesaurus Graecae linguae» (Genf 1572) des Humanisten und Genfer Druckers Henri (II) Estienne. Nach Schullehrertätigkeit, zuletzt in Lich (Hessen), wandte er sich ganz der Edition griech. und lat. Autoren und den Aufgaben eines Verlagsberaters und gelehrten Korrektors zu. Seit 1581/1582 arbeitete er in Fran…

Syllabarium

(14 words)

Author(s): Red.
(griech.-lat. von Syllabe = Zusammenfas-sung), oft gebraucht im Sinn von ABC-Buch. Red.

Syllabus

(169 words)

Author(s): N. Rybacheva
(griech. συλλαβή für Zusammenfassung), im Spätlat. die Bezeichnung für Inhaltsverz., Zusammenstel-lung. In diesem Sinne wurde es später noch im Buchwesen verwendet, z. B. «S. aliquot Synodorum et Colloquiorum», Aurelia 1628. Heute wird der Begriff für einen von Papst Pius ix. zus. mit der Enzyklika «Quanta Cura» am 8. 12. 1864 veröff. Kat. von 80 der «hauptsächlichen Irrtümer unserer Zeit» benutzt. Das Ziel des S. war es, gegen die Säkularisierung des geistigen und politischen Lebens in der chris…

Symbol

(544 words)

Author(s): G. Pflug
(griech. σύμβολον = Erkennungszeichen). Urspr. wurde S. im Griech. mit großer Bedeutungsbreite gebraucht, etwa Verkehr, Zutritt, Vertrag, aber auch Merkmal, Signal, Vorzeichen, Erkennungszeichen. Platon verwendet es unter anderem für einen zerschnittenen Gegenstand, dessen Teile den Inhabern – z. B. den Rich-tern in Athen – gewisse Rechte verleihen. Im 6. Jh.v. Chr. gründete Pythagoras in Kroton (Unteritalien) eine esoterische Schule, die ihre philosophischen Grundsätze in einer symbolischen Ausd…

Symbolik

(4 words)

Siehe Symbol

Symmachus, Quintus Aurelius

(329 words)

Author(s): J. Hönscheid
(ca. 345–402), röm. Politiker und Redner, als Wortführer des Adels Repräsentant des untergehenden Heidentums in der christli-chen Spätantike. Seine Verteidigung der altröm. Religion brachte ihn in Konflikt mit dem Bischof Ambrosius. Während von seinen Reden nur Fragmente in einem Bobiensis rescriptus aus dem 6. Jh. erhalten sind (die S. betreffenden Seiten befinden sich in Mailand [Ambrosianus E 147 inf.] und Rom [Vaticanus Lat. 5750]) ist der größte Teil seiner Briefe in einer postum von seinem Sohn edierten Sammlung in mehr…

Symmen, Henric van

(123 words)

Author(s): S. Corsten
gen. Lettersteker, arbeitete An-fang der 1490er Jahre in Antwerpen als Letterschneider für den rührigen Drucker Gheraert Leeu, der 1489 seinem Betrieb eine neue Ausrichtung gab und seine Typenbestände wesentlich vergrößerte. S. werden drei Schriften zugeschrieben, deren Kleinbuchstaben von unterschiedlichem Charakter sind, jedoch mit einheitlichen Großbuchstaben kombiniert wurden. Als S. nicht mehr für Leeu tätig sein wollte, kam es Ende 1492 zum Streit, der für den Drucker tödlich endete. Umstritten ist, ob H. S. mit Hendrik Pieterszoon Lettersnijder identisch ist. S. Cor…

Symmicta

(57 words)

Author(s): G. Pflug
(griech. σύμμιϰτα = Vermischtes) ist eine seit Beginn des 19. Jh.s gelegentlich als Titelbegriff benutzte Bezeichnung für eine Sammlung, meist jedoch nur in griechischen Titeln wie σ. ίστοϱία έϰϰλησια τιϰή ... συνγϱάφεντα (Leipzig 1806). S. tritt jedoch auch in dt.sprachigen Titeln auf, z. B. bei Paul de Lagarde («Symmicta». 2 Bde., Göttingen 1877). G. Pflug

Symons, Alphonse James Albert

(133 words)

Author(s): G. Gabel
(1900–1941), britischer Autor und Bibliophiler. S. kam über die Anstellung als Auktionator zum Büchersammeln und wurde 1922 Mitbegründer des First Edition Club in London und zudem Mithrsg. der Klub-Zs. «Book Collector’s Quarterly» (Nr. 1–17. 1930–1935). Als Direktor des Klubs führte er 1926 den Wettbewerb «Fifty Books of the Year» mit einer Auswahl der bestproduziertesten Werke Großbritanniens ein. S. publizierte 1934 die Schrift «A quest for Corvo», eine Vita des Schriftstellers Frederick Rolfo, gen. Baron Corvo, und 1936 eine Studie über die Nonsuch Press mit Bibliographie. G.…

Synagoge

(100 words)

Author(s): G. Pflug
(Συναγωγὴ λεξέων χϱησίμων) ist ein frühbyzantinisches Lexikon eines nicht gen. Verfassers, das urspr. auf der Grundlage des sog. Kyrill-Glossars aus dem 5. Jh. in seiner erweiterten Form zahlreiche Artikel aus nicht überlieferten Lexika (Worterklärungen, Redewendungen, Gebräuche und Mythen), aber auch Abschnitte aus nicht erhaltenen Werken antiker – meist attischer – Autoren verzeichnet. Auf dieses Werk greifen die großen spätbyzantinischen Lexika, z. B. des Photios (10. Jh.) und des Suda (11. Jh.) zurück. G. Pflug Bibliography Ian C. Cunningham hat – nach unzureichend…

Synaxar

(4 words)

Siehe Menaion

Synchromer Druck

(94 words)

Author(s): R. Golpon
Mehrfarbiger Druck von einer einzigen Druckform, die partiell verschiedenfarbig eingefärbt wird und von der dann alle Farben in einem Druckvorgang zus. abgedr. werden. Diese Technik kam im 17. Jh. auf und war in der Tiefdruckgrafik beliebt. Mit der maschinellen synchromen Technik wurde zwar im 19. Jh. experimentiert, bewährt hat sie sich aber nur im Stichtiefdruck. Von Schablonenzylindern werden die Druckfarben auf den Plattenzylinder aufgetragen, mit einem Polierzylinder von der Oberfläche abgewischt und dabei in die druckenden Vertiefungen gedrückt. R. Golpon Bibliography…

Synchronistische Tafeln

(190 words)

Author(s): H. Bögel
(griech. συγχϱονίσμος = Gleichzeitigkeit). In den synchronistischen Tafeln können sich nebeneinander stehende Staats-, Länder- und Völkerbegebenheiten unterscheiden, jedoch müssen sie sich gleichzeitig ereignen. Geschichtsschreibung präsentiert sich in Form von Kolumnen. Die Tafel soll dem Auge auf einen Blick die wichtigsten Ereignisse darbieten. Übersichts- und Entwurfscharakter kennzeichnen sie als Skizze (keine ganzen Sätze; Stichworte; Abkürzungen). Außer allg. Gesch., veranschaulichen synchronistische Tafeln bes. Literaturgesch., aber auch Ku…

Synchrotonstrahlung

(178 words)

Author(s): S. Corsten
(als Hilfsmittel der Frühdruckforschung). Die S. (SYRFA) ist ein spezielles Verfahren der Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA), welche ermöglicht, den Metallgehalt eines Stoffes zu ermitteln, ohne ihn zu zerstören. Die Frühdruckforschung ging von der Erwartung aus, mit Hilfe der S. spezifische Eigenschaften der in den Offizinen verwendeten Druckerschwärze die Entstehungsumstände eines Druckes (Werkstatt, Zeit, Reihenfolge) feststellen zu können. Da bes. die Drucke der Zeit vor 1480 reichlich Metalle …

Syndicat de la librairie ancienne et du commerce de l’estampe en Suisse (SLACES)

(113 words)

Author(s): F. G. Maier
Die «Vereinigung der Buchantiquariare und Kupferstichhändler in der Schweiz» (VEBUKU) wurde 1939 in Zürich gegr. von Buchantiquaren, die z. T. aus Deutschland kommend Firmen von intern. Bedeutung mit Antiquariatstätigkeit besaßen, wie W. S. Kundig (erster Präsident), August Klipstein, Alfred Trauendorfer, Helmut Schumann. In den Kriegs- und frühen Nachkriegsjahren befaßte sich das S. mit Fragen des Exports und Imports, später vor allem mit der staatlichen Steuerbelastung und mit der Organisation…

Syndicat national de l’ édition

(105 words)

Author(s): A. Labarre †
Das 1892 gegr. S. in Paris war urspr. als eine Einrichtung aus bes. Anlaß gedacht, wurde jedes Jahr erneuert, bis es 1903 endgültige Statuten erhielt. Sein Präsident, der für eine Amtszeit von drei Jahren gewählt wird, ist zugleich Präsident des Cercle de la librairie. Die Aufgabe des S. ist es, die Interessen der Gruppen, die es repräsentiert, zu vertreten und zu verteidigen. Dazu ist es in 13 Abt.en gegliedert, die sich mit den verschiedenen Bereichen des Berufsstandes befassen. A. Labarre † Bibliography Fouche, P.: Le Syndicat des éditeurs. In: Historie de l’ édition frança…

Syndicat Nationale de la Librairie Ancienne et Moderne (SLAM)

(70 words)

Author(s): G. Gabel
Die 1914 gegr. Vereinigung ist ein Zusammenschluß der franz. Buchhandlungen, die mit alten und ill. Büchern sowie Autographen und Stichen handeln. Die S. hat gegenwärtig (2000) etwa 220 Mitglieder. Sie ist Mitglied in der Ligue Internationale de la Librairie Ancienne (LILA), der Vereinigungen aus 28 Ländern angehören. Jedes Jahr organisiert die S. eine intern. Messe in Paris (FILA). G. Gabel

Synglosse

(69 words)

Author(s): G. Pflug
(griech. σύν = zusammen, γλῶσσα = Sprache). Mit S. wird ein Werk bezeichnet, in dem mehrere Sprachen oder Spracheigenschaften miteinander vergli-chen werden. Der Begriff tritt gelegentlich – vor allem im 19. Jh. – als Titelbegriff auf, so z. B. bei Junius Faber («S. oder Grundsätze der Sprachforschung», Karlsruhe 1872). G. Pflug Bibliography Krug, W. T.: Allgemeines Handwb. der philosophischen Wissenschaften. 2. Aufl. Bd. 4. Leipzig 1834, S. 113

Syngramm

(126 words)

Author(s): G. Pflug
(σύγϱαμμα = Schriftwerk, Buch, auch Vorschrift, Gesetz). Das Wort wird von Platon häufig zur Bezeichnung einer schriftlichen Aufzeichnung verwandt. Diese Tradition wurde in der Renaissance wieder aufgenommen. So bildete S. Titelbegriff für eine Schrift, in der sich 14 schwäbische Theologen in einer entsprechenden Diskussion in Halle gegen Zwinglis Lehre wandten. Sie wurde von Johann Brenz d. Ä. 1526 unter dem Titel «Syngramma clarissimorum, qui Halae Suevorum convenerunt virorum, super verbis co…

Syngrapha

(109 words)

Author(s): G. Pflug
(συγγϱαφή = Handschrift, Urkunde, auch Buch). In der Antike wurde das Erzeugnis eines Schreibers (Syngrapheis) als Syngraphé bezeichnet. In Rom bedeutete S. urspr. «Schuldbrief» (z. B. M. T. Cicero «De legibus» 3, 18), jedoch auch «Buch». Das Wort S. wird gelegentlich noch im 19. Jh. z. B. in Frankreich für eine Sammlung von antiken Autoren über die Gallier (Paris 1878–1892), in Griechenland bis in die Gegenwart als Titelbegriff verwandt, z. B. für die Schriftenreihe «Syngraphas ap òlo ton kosmo» (Athen seit 1992). G. Pflug Bibliography Zedler, J. H.: Großes vollständiges Universa…

Syngraphen

(4 words)

Siehe Satzzeichen

Synkollesimon

(52 words)

Author(s): B. Bader
(συνϰολλήσιμον) oder Synkollesimos tomos (συγϰολλήσιμος τόμος), antike Bezeichnung für eine Papyrusrolle, die durch Aneinanderkleben von mehreren gleichartigen Dokumenten entstanden ist. Das S. diente der gesammelten Aufbewahrung und Archivie-rung, z. B. der Deklarationen einzelner Haushalte zum Zwecke der Steuerveranlagung. B. Bader Bibliography Lewis, N.: Papyrus in Classical Antiquity. Oxford 1974, S. 81

Synonymenlexikon

(73 words)

Author(s): K. Gutzmer
(griech. συνώνυμος = gleichbedeutend, sinnverwandt), ein Wortverzeichnis, das gleichbedeutende Ausdrücke meist unterschiedlicher Herkunft erklärt. Die Verwendung von Synonymen wurde in der Poetik und der Rhetorik zur Kunstform entwickelt. Dementsprechend entstanden in vielen Kultursprachen Synonymenlexika. K. Gutzmer Bibliography Grimm, J. und W.: Dt. Wörterbuch. Bd. 10 / iv. Leipzig 1942 (ND München 1984 u. ö.), Sp. 1427–1428 Schulz, H. / Bas-ler, O.: Dt. Fremdwb. Bd. 4. Berlin/New York 1978, S. 673 bis 675

Synopse

(433 words)

Author(s): J. Hönscheid
(griech. σύνοψις = Zusammenschau, Übersicht, lat. synopsis), im engeren Sinne Hilfsmittel zum Studium der synoptischen Evangelien (Evangelium). Nachdem die historisch-kritische Bibelwissenschaft im 18. Jh. die kanonischen (Kanon) Evangelien – im Unterschied zu früheren Harmonisierungsversuchen (Evangelienharmonie) – in ihrer jeweiligen Eigenart untersuchte, hat Johann Jakob Griesbach (1745–1812)im ersten Teil seiner kritischen Ausgabe des NT u. d. T. «Libri historici Novi Testamenti Graece. Pars …

Syntagma

(277 words)

Author(s): G. Pflug
(griech. σύνταγμα = Zusammengestelltes). 1. Seit der Antike bezeichnet S. ein Werk, das sich durch bes. Sammelfleiß auszeichnet (Plutarch 2.10.1036c). In dieser Bedeutung wurde das Wort seit dem späten 16. Jh. als Titelbegriff für Zusammenstellungen verwandt, z. B. von Simon Schard («S. tractatum de imperiali iurisdictione», Straßburg 1609). Dieser Wortgebrauch läßt sich bis in das 20. Jh. verfolgen, z. B. im Titel von Festschriften («S. Friburgense». Festschrift für Hermann Aubin. Leiden / Konstanz 1956). 2. Ebenfalls bis auf die Antike geht ein anderer Wortgebrauch …

Syntagmatic Organization Language

(106 words)

Author(s): I. Dahlberg
(SYNTOL) ist der Name eines Modells für eine 1962 in Frankreich von R. C. Cros, J. C. Gardin und F. Levy entwickelte Recherchesprache, die zwischen ihren Beschreibungselementen (Deskriptoren) vier sog. syntagmatische Beziehungen benutzt, nämlich 1. Relation prédicative, 2. Relation associative, 3. Relation consécutive und 4. Relation coordinative. Eingehende Beschreibungen dieses Modells wurden 1964 und 1965 publiziert, es wurde offensichtlich jedoch niemals in einem existierenden Informationssy-stem angewendet. I. Dahlberg Bibliography Cros, R. C. / Gardin, J. C. / Levy…

Syntaktik

(4 words)

Siehe Semiotik

Syntaktisches Indexieren

(219 words)

Author(s): I. Dahlberg
ein Indexierungsverfahren, bei dem zusätzlich zu den Beschreibungselementen (Schlagwörtern, Deskriptoren) auch syntaktische Elemente (Relatoren, Relationenindikatoren) zum Einsatz kommen, um den Zusammenhang eines Sachverhalts deutlich darstellen zu können. Sofern ein Klassifikations-system durch Facetten strukturiert ist, wird ein syntaktisches Indexieren bereits durch Benutzung der gegebenen Facettenabfolge möglich, wie dies z. B. durch die Facet-tenformeln geschieht, nach denen die Kolon-Klas…

Syracuse

(192 words)

Author(s): G. Gabel
New York. a. Hochschulbibl.en. Die 1870 gegr. S. University unterhält neben der Bibl.zentrale fünf Fachbibl.en, von denen die für Naturwiss.-Technik (400 Tsd. Bde.) und Recht (320 Tsd. Bde.) am bedeutendsten sind. An Sonderslg.en verwahrt die UB Lit. zur russ. und europäischen Gesch. (Leopold von Ranke-Bibl.). Bestand 1998: ca. 2,6 Mio. Bde., 3,3 Mio. Mikroformen, 44 Tsd. Mss., 10 Tsd. lfd. Zeitschriften. Die Bibl. des 1946 gegr. Le Moyne College verfügte 1996 über einen Lit.bestand von ca. 220 Tsd. Bänden. Die 1834 in S. eingerichtete medizinische Ausbildungsstätte gehört…

Syrien

(1,841 words)

Author(s): L. Wiederhold
(al-Gumhurīya al-[halfringleftsuperscript]Arabīya as-Sūrīya), arab. Staat im östlichen Mittelmeerraum, unabhängig seit 1946, nach der Verfassung von 1973 Staatsform einer sozialistischen Volksrepublik, gegliedert in 13 Verwaltungsbezirke, Hauptstadt Damaskus, Fläche: 185.180 km2, Einwohner (1996): 16,1 Mio.; Staat und Religion sind getrennt, Religionsfreiheit ist formal garantiert, jedoch fordert die Verfassung den Islam als Religion des Staatspräsidenten. 88 % der Einwohner sind islamischen Glaubens (darunter 75 % Sunnite…

Syrische Schrift

(378 words)

Author(s): H. Buske
Die S. gehört zur Gruppe der nordsemitischen Schriften, die auf die phönizische Schrift zurückgehen. Die linksläufige Kursive mit 22 Konsonanten ist seit Beginn unserer Zeitrechnung durch Inschriften aus dem Raum Edessa belegt: 6 n. Chr. Birecik, 73 n. Chr. Serrin und zahlreiche später. Die älteste datierte Pergamentschrift ist ein Kaufvertrag aus Dura Europos aus dem Jahr 243 n. Chr. Die S. besteht aus drei unterschiedlichen Schriftarten, wovon die älteste Esțrangelā ist, die unmittelbar auf di…

Syro-palästinensische Schrift

(58 words)

Author(s): M. P. Roncaglia
Westaramäischer Dialekt der palästinensischen Melkiten. In der Hauptsache sind nur liturgische Abschnitte oder Perikopen in Lektionaren erhalten. Sie sollen nicht über das sechste Jh. zurückgehen. M. P. Roncaglia Bibliography Lagarde, P. de: Bibliothecae syriacae. Göttingen 1892 Metz-ger, Bruce M.: The Palestinian Syriac, in: The Interpreter’s Dictionary of the Bible. Vol. 4. New York 1962, S. 755

Sysang, Johanna Dorothea

(109 words)

Author(s): H. Wendland
* 7. 4. 1729 in Dresden, † 2./ 3. 3. 1791 in Leipzig. Tochter des Johann Christian Sysang. Kupferstecherin. Schülerin ihres Vaters. Heiratete 1755 und signierte seitdem J. D. Philippin geb. Sysangin. S. stach kleine Porträts für Buchausgaben, Kupfer für die «Historie naturelle« von Georges Louis Buffon. Von 1754–1762 tätig für Johann Christoph Gottscheds Monatsschrift «Das Neueste aus der anmuthigen Gelehrsamkeit»; Beiträge zu Johann Bernhard Basedows «Elementarwerk», 1770–1774; 10 Kupfer zur Oktavausgabe von Friedrich Gottlieb Klopstocks «Messias», Halle 1756. Johanna Do…

Sysang, Johann Christoph

(125 words)

Author(s): H. Wendland
* 1703 in Leipzig, † 12. 7. 1757 in Leipzig, Kupferstecher. Nach einer Lehre bei Martin Bernigeroth war S. in Halle Kupferstecher an der Univ.; in Dresden arbeitete er 1727 an dem Prachtwerk über Schloß Hubertusburg mit; von 1730 bis 1735 war S. in Prag, seit 1736 in Leipzig ansässig. Zu seinem Werk zählen über 100 Bildnisse von Fürsten, Staatsmännern, Wissenschaftlern und Gelehrten nach bekannten und unbekannten Künstlern; Beiträge zu J. H. Zedlers «Universal-Lexikon», 1751–1754; Ill. zu Salomo…

System

(160 words)

Author(s): H. Burkardt
bezeichnet die Ordnung der Schriftgrößen und legt die einzelnen Bezeichnungen fest. Bislang wird mit zwei Systemen gearbeitet: dem typographischen und dem metrischen. Das typographische zählt zu den Zwölfersystemen und stützt sich auf das franz. Fußmaß («Pied du roi»). Dieses nach seinem Urheber Firmin Didot (1764 bis 1836 gen. Didotsystem ist heute noch in Gebrauch. Das millimetrische als allgemeingültiges System hat sich noch nicht durchgesetzt. Es gilt generell für Papierabmessungen. Schrift …

Systematik

(302 words)

Author(s): G. Wiegand
nach systematischer Ordnung angelegtes Schema zur Einteilung von Gegenständen und Themen. Die wohl bekanntesten Beispiele sind die botanische und zoologische S. (Linnésches System), nach der die pflanzlichen bzw. tierischen Lebewesen nach gemeinsamen und unterscheidenden Merkmalen geordnet werden. Im Bibliotheks- und Dokumentationswesen ist die S. ein Haupthilfsmittel der nonverbalen Sacherschließung, wobei die Bezeichnung S. vorwiegend von Bibliothekaren verwendet wird, während Dokumentare häuf…

Systematik für öffentliche Bibliotheken

(188 words)

Author(s): A. Glang-Süberkrüb
Mit der Gründung der ersten public libraries in den USA (Philadelphia) und Großbritannien, später auch in Deutsch-land, gewann der systematische Katalog als Bestandnachweis erheblich an Bedeutung. Während in den engl.sprachigen Ländern neben dem klassischen systematischen Katalog der Schlagwortkatalog bzw. der integrierte Katalog zur Standardform wurde, bevorzugte man im dt.sprachigen Raum den systematischen Katalog mit einem Register als Erschließungshilfe. Eine überall verwandte Systematik für ÖB entwickelte sich nicht, vielmehr kam es, durch Bibliot…

Systematikübersicht

(4 words)

Siehe Klassifikationstafel

Systematische Aufstellung

(811 words)

Author(s): G. Pflug
Eine nach inhaltlichen Zusammenhängen ihrer Buchbestände geordnete Bibl. ermöglicht es ihren Nutzern, die für ein sie interessierendes Thema vorhandene Lit. an einer von ihnen vorab bestimmbaren Stelle in den Regalen zu finden. Daher ist die Buchaufstellung nach einer sog. Systematik die Grundform der Ordnung für eine Bibliothek. Vor allem seit der Entwicklung der großen Saalbibliothek im Ba-rock mit ihren ständig wachsenden Buchbeständen hat die Frage nach einer übersichtlichen Ordnung zunehmen…

Systematische Bibliographie

(56 words)

Author(s): W. Grebe
ist eine Bibliographie, die in ihrem Hauptteil nach systematisch-klassifikatorischen (Klassifikation) Gesichtspunkten angelegt ist. Die Vielfalt ist groß. Das Prinzip einer S. ist bei fast allen Spezialbibl.en und vielen Allgemeinbibl.en anzutreffen. Simon, K. R.: Bibliographische Grundbegriffe und Fachtermini. W. Grebe Bibliography München 1973, S. 117–120 Bartsch, E.: Die Bibliographie. 2. Aufl. München 1989, S. 64–71

Systematische Ordnung

(201 words)

Author(s): G. Wiegand
Ordnungsweise der Sacherschließung inbes. in Bibl.en oder Archiven, bei der die Gegenstände bzw. Themen so angeordnet werden, daß nicht nur gleiche Sachverhalte an gleicher Stelle (System-stelle, Klasse) zusammengeführt werden, sondern darüber hinaus ähnliche an benachbarten, übergeordnete an vorausgehenden und untergeordnete an folgenden Stellen. Die S. unterscheidet sich damit von der sachalphabetischen Ordnung (Schlagwörter), die zwar ebenfalls Gleiches an gleicher Stelle versammelt, aber Ähn…

Systematischer Katalog

(250 words)

Author(s): R. Jung
(SyK). Der S. verzeichnet im Gegensatz zum Formalkat. (Alphabet. Kat.) den Bestand einer Bibl. nach dem Inhalt der Publikationen. Die Ordnung der einzelnen Wissensgebiete erfolgt in einer sachlich-logischen Reihenfolge, innerhalb der Wissensgebiete nach dem jeweiligen Klassifikationssystem, das meist eine hierarchische Ordnung von Haupt- und Unterklassen kennt. Die Klassen werden durch eine Notation (meist alphanumerisch) bezeichnet: beim standortgebundenen S. kann die Notation Teil der Signatur…

Systematisieren

(4 words)

Siehe Klassifikation

System for the mechanical analysis and retrieval of text

(68 words)

Author(s): N. Henrichs
Bezeichnung für seit den 1960er Jahren entwickelte Verfahren zur standardisierten formalen / inhaltlichen Erschließung und numerischen Codierung sowie (geordneten) Speicherung von Dokumentinformationen in (Maschinen) Lochkarten / Lochstreifen, später auch auf Magnetbändern sowie zu ihrer gezielten Rückgewinnung («Aussortierung») und Aufreihung mittels zunächst mechanischer Apparate, dann elektronischer Computer. N. Henrichs Bibliography Kent, A.: Information Analysis and Retrieval. New York usw. 1971

Systemübersicht

(64 words)

Author(s): R. Jung
(veraltet Rotulus, Conspectus, Konspekt). Die S. verzeichnet zu Beginn eines jeden Bandes des Systematischen Kat. den darin enthaltenen Teil des Systems. In Listenform zusammengefaßt, ermöglicht die S. eine Übersicht über die verwendete Klassifikation, dabei werden beim Bandkat. den Klassen die Nr. des Bd.es und die Seitenzahlen hinzugefügt, beim Zettelkat. die. Notation R. Jung Bibliography Roloff, H.: Lehrbuch der Sachkatalogisierung. 3. Aufl. Leipzig 1968

Syston Park Library

(8 words)

Siehe Thorold, Sir John

Sytin, Ivan Dmitrievič

(221 words)

Author(s): H. Röhling
* 1851 in Gnezdnikovo, † 1934 in Moskau. Der in bäuerlichem Milieu geborene Groß-verleger begann seine Karriere als 15Jähriger im Handel mit volkstümlichen Holzschnittdrucken (lubki). Für das gleiche Genre eröffnete er 1876 in Moskau eine lithographische Anstalt, 1883 folgte die Gründung des Verlages I. D. Sytin und Co. Der bekannteste Verleger dieser volkstümlichen Lit. begann in den 1880er Jahren mit der Herausgabe für breite Kreise erschwinglicher anspruchsvoller Lit. auf qualitativ hohem Niv…

Szabó, Ervin

(129 words)

Author(s): G. Borsa
* 22. 8. 1877 in Szlanica, † 30. 9. 1918 in Budapest, ungar. Bibliothekar und Soziologe. Sz. war seit 1900 Bibliothekar, ab 1905 in der StB von Budapest, die er ab 1911 leitete. Er modernisierte sie und baute das Filialnetz aus. Sz. schloß sich früh der Arbeiterbewegung an. Als Marxist hat er sich in mehreren Werken auch mit der Gesch. der Gesellschaft beschäftigt. Die StB von Budapest trägt seit 1945 seinen Namen. G. Borsa Bibliography Szabó, E.: Emlékirat községi nyilvános könyvtárlétesítéro˝l (Denkschrift über die Gründung öffentlicher Gemeindebibl.en). Budapest 1910 Szabó Ervin …

Szabó, Károly

(77 words)

Author(s): G. Borsa
* 17. 12. 1824 in Köröstarcsa, † 31. 8. 1890 in Kolozsvár, ungar. Historiker und Bibliograph. Seine quellenerschließende und bibliographische Tätigkeit auf dem Gebiet der ungar. Lit. und Gesch. ist grund-legend. Sz. stellte die Bibliographie der Druckwerke vor 1712 in drei Hungarica-Kategorien zus.: 1. in ungar. Sprache, 2. ungarländische Drucke in Fremdsprachen, 3. Werke von ungar. Personen, die im Ausland gedruckt wurden. G. Borsa Bibliography Régi magyar könyvtár (Alte ungar. Bibl.). T. 1–3. Budapest 1879–1898

Széchényi, Ferenc Graf

(172 words)

Author(s): G. Borsa
* 28. 4. 1754 in Ferto˝széplak, † 17. 12. 1820 in Wien, ungar. Grundbesitzer und Büchersammler. Sz.s Bücherliebe wurde während seiner Wiener Studienzeit von Michael Denis begründet. Sz. hat die Lit. und Gesch. seines Vaterlandes zum Mittelpunkt seiner Bibliothek gemacht. Dadurch ist eine wichtige Hungarica-Sammlung in seinem Schloß von Nagy-cenk entstanden. Damit hat er 1802 die heute nach ihm benannte ungar. NB gegründet (13.500 Bde. Druckschriften, mehr als 1.200 Hss. und mehrere Hundert Karte…

Széchényi Nationalbibliothek

(270 words)

Author(s): G. Borsa
(Országos Széchényi Könyvtár). Die ungar. NB wurde 1802 durch Graf Ferenc Széchényi begründet. Sie erfuhr eine bedeutende Bereicherung 1836 durch die Slg. von Miklós Jankovich (1772–1846). Seine «Bibliotheca Hungarica» umfaßte 12 Tsd. ungar.sprachige Drucke und 50 Tsd. mit Bezug zu Ungarn in anderen Sprachen, außerdem 6000 Hss. und graphische Dokumente. Seine «Biliotheca extranea» bestand aus beinahe 20 Tsd. Titel. Die Nachlässe von Graf Alexander Apponyi (1926) und Gyula Todoreszku waren eine weitere wichtige Vermehrung des Altbestandes. Der Gesamtbestand umfaßt ca. 7 …

Szeged

(329 words)

Author(s): G. Borsa
Stadt in Südungarn. 1. Buchdruck und Verlagswesen Die Typographie wurde in Sz. erst zu Beginn des 19. Jh.s durch Orbán Günn eingeführt. Ihm folgten 1828 János Grünn und 1857 Zsigmond Burger. Ab 1862 gab es mehrere Offizine. Viele Drucker waren zugleich Verleger. János Grünn gründete 1836 auch die erste Buchhandlung in Szeged. 2. Bibliotheken Aus den ma. Bibl.en der Stadt sind nur Bruchstücke (etwa 100 Bde.) erhalten geblieben. Von der Mitte des 16. bis zum Ende des 17. Jh.s stand die Stadt unter türkischer Herrschaft. Erst im 18. Jh. entstanden bed…

Szenarium (auch -ario oder ar, ital. scenario)

(144 words)

Author(s): B. Bader
Ausdruck der Theatersprache: in der Commedia dell’arte und im Stegreifspiel eine Skizze des Handlungsablaufs und der Szenenfolge, die den Schauspielern als Anhaltspunkte für ihre Improvisationen diente; seit dem 19. Jh. der Übersichtsplan insbes. für den Inspizienten, in dem die Einzelheiten der technischen Realisierung einer Aufführung festgehalten sind: Szenenfolge, Auftritte und Abgänge, Dekorationen, Versatzstücke, Möbel und Requisiten, Geräusche, Musik, Beleuchtung, Spezialeffekte, Vor-hang-, Applaus- und Pausenordnung. Bei kulturellen Aktivitäten ist S…

Szinnyei, József

(97 words)

Author(s): G. Borsa
* 18. 3. 1830 in Komárom, † 9. 8. 1923 in Budapest, ungar. Bibliograph. Sz. begründete die moderne ungar. wiss. Biographie und Bibliographie. Als Bibliothekar in der ungar. NB baute er die Slg. von Ztg.en und Zss. aus. Er leitete das Repertorium der ungar. wiss. Artikel ein. Seine größte Leistung ist die Zusammenstel-lung der ersten Biobibliographie der ungar. Verfasser. G. Borsa Bibliography Szinnyei, J.: Hazai és külföldi folyóiratok magyar tudományos repertóriuma (Repertorium der ungar. und ausländischen Zss.). Budapest 1874–1885 ders.: Magyarírókés munkái. i–xiv (Das L…

Szydłowiecki, Krzysztof

(86 words)

Author(s): K. Migoń
* 1467, † 30. 12. 1532, poln. Großkanzler, Bibliophiler, Förderer der Künste, Lit. und Wissenschaft. Er stand in Beziehungen zu Erasmus von Rotterdam, der sich sein Werk «Lingua» (1525) dedizierte. S. besaß eine reiche Bücherslg., deren Bücher mit schönen Einbänden, Exlibris und Supralibros ausgestattet waren. Auf seine Bestellung wurde 1532 in der Werkstatt von Stanisław a Samostrzelnik in Mogiła eine prachtvolle illuminierte Hs. «Liber geneseos illustris familiae Schidloviciae» angefertigt. K. Migoń Bibliography Kieszkowski, J.: Kanclerz K. S. (Kanzler K. S.). 2 Bd…

Szyk, Arthur

(155 words)

Author(s): K. Gutzmer
* 1894 in Lodz, † 14. 9. 1951 in New Canaan, Connecticut, poln.-jüdischer Miniaturmaler, Buchillustrator und Karikaturist. Nach dem Studium in Krakau nahm er als russ. Soldat am Ersten Weltkrieg teil. 1922 ging er nach Paris und besuchte von hier aus Palästina, um sich mit der ma. Buchmalerei vertraut zu ma-chen. Ab 1934 war er meist in den USA tätig. Er illustrierte Bücher von G. Flaubert, P. Benoit, J. Tuwim, M. Broderson. Ferner schuf er mehrere Miniatur-Zyklen. Seine Ill. zu jüdischen Themen…

Szymonowic, Szymon (Simon Simonides, Bendoński)

(90 words)

Author(s): K. Migoń
* vermutlich 24. 10. 1558 in Lemberg, † 5. 5. 1629 in Czernie §cin. Poln. Humanist, Dichter, Bücherliebhaber, Prof. und Bibliothekar an der Akademie in Zamość und derer Mitgründer 1593. S. organisierte die Druckerei und die Bibl. der Akademie. Er besaß eine auserlesene Bücherslg., u. a. Hss., Wiegendrucke, Aldina, verschiedene Erstausg.en: ca. 1500 Werke, die nach seinem Tode als Depositum der Akademiebibl. übergeben wurden. K. Migoń Bibliography Starnawski, J. in: Słownik pracowników ksia §zki polskiej (Lexikon der poln. Buchschaffenden). Warszawa 1972, S. 888–889 (mit Lit.).
▲   Back to top   ▲