Lexikon des gesamten Buchwesens Online

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Herausgegeben von Severin Corsten, Stephan Füssel, Günther Pflug und Friedrich Adolf Schmidt-Künsemüller

Das Lexikon des gesamten Buchwesens ist eine wissenschaftlich zuverlässige Darstellung des gesamten Wissens vom Buch, verstanden als die graphische Materialisierung geistiger Inhalte mit dem Ziel ihrer Erhaltung, Überlieferung und Verbreitung in der Gesellschaft.

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Vocabularii

(148 words)

Author(s): G. Pflug †
heißen im MA Wörterbücher in alpha-betischer Folge, deren Quellen in alten Glossenslg. zu finden sind. Im späten MA (15.–16. Jh.) traten unterschiedliche Formen von V. auf. Die häufigste Gattung ist der Vocabularius ex quo. Verbreitet sind auch die lat.-dt. V. rerum, bei denen oft die erhaltene alphabetische Ordnung einzelner Abschnitte auf die Urschrift der V. hinweist. Am weitesten verbreitet war der in verschiedenen Ausg. erhaltene V. des Wenzeslaus Brack. Gegen Ende des 15. Jh.s kam der «Voc…

Vocabularius ex quo

(279 words)

Author(s): S. Corsten †
Die lat. Sprache spielte in der geistig-geistlichen Welt des MA eine überragende Rolle. Groß war der Bedarf an entsprechenden Nachschlagewerken, die den Zugang zu der damals noch nicht als tot geltenden Sprache erleichtern sollten. Schon 1460 ersch. in Mainz das gewichtige «Catholicon» des Johannes Balbus (GW 3182). Wenige Jahre später brachte im nahen Eltville Heinrich Bechtermünze am 4. 11. 1467 mit dem V. ein Handb. für weite Kreise heraus, das erklärtermaßen neben dem Catholicon aus einschlä…

Vogelbücher

(1,367 words)

Author(s): R. Schlenker
Die Vögel haben frühzeitig Liebhaber in der Lit. und Kunst gefunden. Zu Papier gebracht wurde das Wissen der Antike bis ins MA ausschließlich in Hand-schriften, von denen hier der Prachtkodex für Patricia Juliana Anicia aus Byzanz (um 510) mit 48 Vogelbildern, heute in der ÖNB Wien, die griech. und röm. Schriften von Aristoteles und Plinius, der Physiologus, welcher aus vorderasiatischen Quellen des 2. bis 3. Jh.s schöpfte, als Beispiele genannt seien. Meistens waren die Vögel nur ein Bestandtei…

Vogeler, Heinrich

(344 words)

Author(s): H. Wendland
*12. 12. 1872 in Bremen, † 14. 6. 1942 in Kornejewka / Kasachstan, dt. Maler, Zeichner, Radierer, Schriftsteller und Kunsthandwerker. Nach dem Studium 1890–1895 an der Kunstakademie in Düsseldorf siedelte V. nach Worpswede und erwarb den Barkenhoff. Seine Gemälde, Zeichnungen und Radierungen waren vom Symbolismus und einem frühlingshaften Jugendstil geprägt. Mit seiner Frau, der Gobelinwirkerin Martha Schröder, gestaltete V. Wohntextilien, Möbel, Tapeten, Gläser, Porzellan und Hausrat. Mit seine…

Vogel, F. C. W.

(89 words)

Author(s): Red.
Verlag für medizinische Werke und Fachzss. in Leipzig, gegr. 1730 von Johann Michael Teubner (1695–1757), 1764 von Siegfried Leberecht Crusius (1738–1824) übernommen. 1808 ging der Verlag an Friedrich Christian Wilhelm V. (* 30. 4. 1776 in Kasendorf in Oberfranken, † 8. 10. 1842 in Leipzig) über, der ihn 1837 seinem Sohn Friedrich Theodor Wilhelm vermachte. 1862 übernahm ein Urenkel Crusius’, Carl Lampe-Vischer (1836–1907), die Firma, 1897 dessen Sohn Karl Friedrich Lampe (* 1864 in Leipzig). Dieser verkaufte den Verlag 1931 an den Springer-Verlag. Red.

Vogel, Hermann

(137 words)

Author(s): H. Wendland
*16. 10. 1854 in Plauen / Vogtland, † 22. 2. 1921 in Krebes / Vogtland, Maler und Illustrator. Der Sohn eines Baumeisters, studierte 1874 /1875 an der Dresdner Kunstakademie bei Ludwig Richter. V. ließ sich danach in Loschwitz bei Dresden nieder. Er arbeitete vor allem als Illustrator für die «Fliegenden Blätter», für Spamers «Weltgeschichte», für Schwabs «Volksbücher», Schalks «Dt. Heldensagen», Pfeils «Dt. Sagen». 1881 ersch. seine Ill. zu den «Auserwählten Märchen» von H. C. Andersen. Bei Bra…

Vögelin, Anton Salomon

(182 words)

Author(s): U. B. Leu
(*12. 5. 1804 in Zürich, † 17. 10. 1880 ebd.), schloß seine Ausbildung in Zürich mit der Ordination zum reformierten Pfarrer ab und studierte von 1826 bis 1828 an den Universitäten Leipzig und Berlin. Bereits sein Zürcher Lehrer, der Altphilologe und spätere Gründer der Univ. Zürich, Johann Caspar von Orelli, hatte ihn für die Philologie und speziell das klassische Altertum gewonnen. Infolge einer in der Jugend zugezogenen starken Rückenverletzung kam eine Tätigkeit als Pfarrer nicht in Frage, w…

Vögelin, Ernst

(322 words)

Author(s): H. Buske
*10. 8. 1529 in Konstanz, † 20. 9. 1589, genannt auch Ernestus typographicus, wirkte 1559–1571 als Drucker und Verleger in Leipzig. V. übernahm 1556 die Leitung der Druckerei Valentin Bapst (auch Papst), dessen Tochter Anna er 1557 heiratete. 1559 erhielt er das Leipziger Bürgerrecht. Seit 1559 firmierte er unter seinem Namen und zahlte 1562 seine Schwäger aus, erwarb ein Grundstück in der Nicolaistraße, wohin er die Druckerei verlegte. Im Frühjahr 1565 erweiterte er seine Firma durch Ankauf der…

Vögelin, Gotthard

(244 words)

Author(s): H. Buske
Sohn des Leipziger Druckers Ernst Vögelin, (* 1. 11. 1572 in Leipzig, † 24. 3. 1634 in Worms). V. ging 1589 nach Heidelberg, wofür ihm sein Vater 300 Gulden als Vorschuß auf das väterliche Erbe zur Verfügung stellte. Zum Sommersemester 1595 wechselte V. an die Univ. Basel. Zurück in Heidelberg, erhielt er dort 1598 zus. mit seinem Bruder Philipp die Bestal-lung in kurfürstlichen Hofbuchdrucker. Hatte er schon 1597–1606 in Leipzig um die 70 Titel veröffentlicht, waren es in Heidelberg von 1599 bi…

Vogel, Johann Phillip Albrecht

(75 words)

Author(s): E.-P. Biesalski
Reproduktionsholz-schneider, * 11. 2. 1814 in Berlin, † 16. 4. 1886 ebenda. V. bediente sich überwiegend der aus England übernommenen Technik des Holzstiches und arbeitete mit namhaften Künstlern seiner Zeit zusammen, so mit E. Bende-mann und J. Hübner, nach deren Entwürfen er die Ill. der Prachtausg. des Nibelungenliedes schnitt (Leipzig, Wigand 1840). Die Ill. zu Kuglers «Gesch. Friedrichs des Großen» von A. Menzel wurden ebenfalls von V. umgesetzt. E.-P. Biesalski

Vogelornamentik

(4 words)

Siehe Fisch-Vogel-Ornamentik

Voghera (Viqueria)

(62 words)

Author(s): H. Neß
Der Ink.drucker Jacobus de San Nazzaro druckte 1486 in diesem Ort bei Pavia in Italien eine Ausg. der «Apostille ad Bartolum» von Alexander de Imola (Tartagni, 1424–1474), verlegte aber später seine Druckeraktivitäten nach Mailand. H. Neß Bibliography Fumagalli, G.: Lexikon typographicum Italiae. Florence 1905 Borsa, G.: Clavis typographorum librariorumque Italiae 1465 bis 1600.T. 2. Budapest / Baden-Baden 1980, S. 42.

Vogt, Carl Wilhelm

(86 words)

Author(s): G. Brinkhus
*6. 2. 1802 in Berlin, † 26. 5. 1879, Buchbinder und Handvergolder in Berlin. V. machte sich mit 25 Jahren als Meister selbständig. Seine Werkstatt expandierte, er beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen. 1864 trat sein Sohn Franz Ferdinand in die Firma ein, sie firmierten fortan unter dem Namen C. W. Vogt und Sohn. Carl Wilhelm Vogt. Handvergoldeter Ledereinband. Vor 1865. Über: Otto von Deppen: Preußen-Lieder. Danzig 1832. G. Brinkhus Bibliography Georgi, A.: Handgebundene Prachteinbände des Historismus im dt.sprachigen Bereich. Stuttgart 2004, S. 104.

Vogtherr, Heinrich, d. Ä.

(323 words)

Author(s): H. Wendland
(auch Vocktherr, Vochher, Vochter, Satrapitanus), * 1490 in Dillingen / Donau, † 1556 in Wien. Maler, Zeichner, Formschneider, Radierer, Buchdrucker, geistlicher Dichter, Augenarzt und Autor religiöser Flugschriften. V. ist vor allem als Zeichner und Holzschneider bekannt geworden. Er war zunächst als «Monogrammist HS mit dem Kreuz» zwischen 1514 und 1524 in Sachsen tätig. 1526 wurde er Bürger in Straßburg und richtete dort 1538 eine eigene Druckerei ein. Seit 1544 hielt sich V. bei Froschauer i…

Vogtherr, Heinrich d. J.

(112 words)

Author(s): H. Wendland
*1513 in Dillingen / Donau, † 1568 in Wien. Sohn des Heinrich d. Ä., Maler und Zeichner für den Holzschnitt. Nach Ausbildung in der Werkstatt des Vaters, war V. oft selbständig tätig. 1541 übersiedelte er nach Augsburg. Dort entstanden Groß-holzschnitte (Einblattdrucke), Wandmalereien und andere Gelegenheitsarbeiten. 1554 folgt er seinem Vater nach Wien. V. hat in der Mehrzahl Einblattholzschnitte gefertigt und nur wenig an Buchill. mitgearbeitet. H. Wendland Bibliography Thieme-Becker Bd. 34, S. 499–507 Benzing, S. 445 Lee-mann-Van Elck, P.: Die zürcherische Buchillustra…

Voigt, Bernh. Friedr., GmbH, Hamburg

(491 words)

Author(s): H. Buske
B. F. Voigt entstammte einer der ältesten und angesehensten Fami-lien im Sächsisch-Thüringischen und war einer der be- deutendsten Verleger des 19. Jh.s. (* 5. 7. 1787 in Weimar, † 17. 2. 1859 ebd.). Nach einer Buchhandelslehre (1801–1804) in der berühmten Hoffmann’schen Hofbuchhandlung (Johann Wilhelm Hoffmann) in Weimar, ging er als Gehilfe nach Leipzig. Nach Wanderjahren in Basel und anderen Städten eröffnete er am 1. Juli 1812 in Sondershausen eine Buchhandlung und gliederte ihr kurz darauf …

Voigt, L., Offizin

(256 words)

Author(s): H. Buske
Leopold Voigt (Voit) wurde 1670 in Wien als Univ.buchdrucker vereidigt. Sein Betrieb genoß hohes Ansehen, seine Werkstatt war sehr gut mit orientalischen Schriften bestückt, und er druckte fast alle Bücher des bekannten Orientalisten J. B. Podesta, der 1674 aus Rom nach Wien gekommen war, dort den ersten Lehrstuhl für Orientalistik einrichtete und gleichzeitig um die Errichtung einer «arabisch- oder türkische(n) Truckherey» nachsuchte. Sie wurde ihm genehmigt, seine Werke jedoch druckte Voigt. S…

Vokabular

(5 words)

Siehe Vocabularii Wörterbuch

Vokalzeichen

(169 words)

Author(s): G. Pflug †
Mit dem Übergang von einer Bilderschrift zu einer Lautschrift im 14. Jh. v. Chr., zuerst im nordsemitischen Raum, wurden die Vokale nicht bezeichnet. Es entstanden reine Konsonantenschriften, z. B. das Phönizische, das Hebräische oder das Arabische. Im 10. Jh. hat das Griech. als erste Schrift auch die Vokale mitgeschrieben. Erst später wurden auch für die reinen Konsonantenschriften V. eingeführt, z. B. durch Punktierungen, Strich- oder Akzentsetzungen, um bei Worten mit gleichen Konsonanten, a…
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