Lexikon für Kirchen- und Religionsrecht

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Herausgeber: Heribert Hallermann, Thomas Meckel, Michael Droege, Heinrich de Wall
Wiss. Mitarbeiter in der Redaktion: Vincent Jünger

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 Aufgrund der kirchlichen und gesellschaftlichen Veränderungen in den letzten Jahren stehen das Kirchen- und das Religionsrecht vor großen Herausforderungen und Modifikationen. Die Herausgeber haben daher ein neues Lexikon für Kirchen- und Religionsrecht erarbeitet, dessen Ziel es ist, den Nutzern fundierte Orientierung und Informationen auf dem neuesten Stand der Forschung zum geschichtlich gewachsenen, geltenden eigenen Recht der Kirchen und Religionsgemeinschaften und zu deren rechtlichen Verhältnissen zum Staat zu liefern.

Information: Brill.com

Großkanzler

(6 words)

Großkanzler → Magnus Cancellarius

Großpfarrei

(388 words)

Author(s): Heribert Hallermann
Großpfarrei - Katholisch 1. Der Begriff G. wird von Kritikern einer Neuordnung der pfarrlichen Hirtensorge manchmal verwendet, um entspr. Veränderungen zu diskreditieren u. um den status quo zu erhalten. Unstrittig ist, dass der Diözesanbischof gem. c. 515 § 2 (vgl. c. 280 § 2 CCEO) nicht nur das Recht, sondern gem. Nr. 214 des DirH auch die Pflicht hat, zu kleine Pfarreien rechtlich aufzulösen u. zu neuen, größeren Pfarreien zu vereinigen. Der rechtliche Maßstab hierfür ist gem. c. 374 die Verwirklichung der umfassenden Hirtensorge. 2. Nach der Einrichtung v. a. von sog. …

Großpönitentiar

(6 words)

Großpönitentiar → Apostolische Pönitentiarie

Grund, gerechter

(285 words)

Author(s): Markus Graulich
Grund, gerechter - Katholisch Der G. (iusta causa) rechtfertigt die Abweichung von einer Norm des allg. Rechts. Die Codices sehen den G. als Voraussetzung für eine Ausnahme von der allg. Regel, z. B. im Fall der Dispens (vgl. c. 90; c. 1536 CCEO). Der G. ist gekennzeichnet durch 1. Verhältnismäßigkeit zwischen dem Ziel der Norm bzw. dem von ihr geschützten Gut u. der Ausnahme, welche im Hinblick auf eine höhere Gerechtigkeit gemacht wird (iusta et proportionata causa); 2. Objektivität (die Voraussetzungen für eine Ausnahme müssen i. d…

Grundgesetz

(910 words)

Author(s): Nils Schulz
Grundgesetz - Staatlich Das G. für die BRD (GG) vom 23.05.1949 ist als „Verfassung der Deutschen“ (BVerfGE 123, 267, 344) die rechtliche u. politische Grundordnung der BRD. 1. Begriff: Der Begriff G. schließt an den seit dem 16. Jh. gebräuchlich gewordenen Terminus der leges fundamentales (lois fondamentales) an. Als G. werden im rechtshistorischen Kontext insb. bestimmte Normen des Hl. Röm. Reiches Dt. Nation bez., welche die rechtliche Begründung, Ordnung u. Begrenzung von Herrschaft zum Gegenstand hatten (Bsp.: Golden…

Grundgesetz der Kirche

(11 words)

Grundgesetz der Kirche → Lex Ecclesiae Fundamentalis

Grund, kanonischer

(278 words)

Author(s): Markus Graulich
Grund, kanonischer - Katholisch Unter den Begriff des G. (causa canonica) fällt all das, was von Rechts wegen eine Handlung ge- od. verbietet. Ein G. kann öffentlich od. geheim sein, es handelt sich in jedem Fall um den G. für eine Rechtshandlung od. deren Unterlassung, der ausdrücklich vom Recht der Kirche vorgesehen wird u. dessen Vorliegen Voraussetzung dafür ist, dass ein gültiges u. erlaubtes Handeln zustande kommt. Zwar kommt der Begriff G. nur einmal ausdrücklich im CIC vor (vgl. c. 1030; der entspr. c. 755 CCEO verlangt stattdessen eine causa gravissima…

Grundordnung

(5 words)

Grundordnung → Kirchenverfassung

Grundordnung für den kirchlichen Dienst

(839 words)

Author(s): Gregor Thüsing | Regina Mathy
Grundordnung für den kirchlichen Dienst - Katholisch 1. Grundlegendes: Die G. bildet die Grundlage der Arbeitsrechtsverfassung der kath. Kirche in Deutschland. Grundlage für den Erlass der G. ist das verfassungsrechtlich garantierte Selbstbestimmungsrecht in Art. 140 GG i. V. m. Art. 137 Abs. 3 WRV. Die Formulierung des kirchl. Propriums obliegt den Kirchen (2 BvR 1703/83, 2 BvR 1718/83, 2 BvR 856/84). Ähnliche Regeln für die EKD (insb. zu Loyalitätsobliegenheiten) enthält die RL nach Art. 9b der GrO d…

Grundrechte und Grundpflichten

(824 words)

Author(s): Hermann Weber
Grundrechte und Grundpflichten - Staatlich 1. Grundrechte sind die dem Einzelnen in einer konkreten Rechtsordnung durch positives Recht (meist die Verf.) verbürgten Elementarrechte gegenüber der öff. Gewalt. Inhaltlich besteht in aller Regel in weiten Bereichen Übereinstimmung m. den – zumindest in Teilen (auch in Art. 1 Abs. 2 GG) als vorstaatlich verstandenen – Menschenrechten, wie sie etwa in der Allg. Erkl. der Menschenrechte der Vereinten Nationen von 1948 postuliert worden sind. In Deutschland werden die Grundrechte durch den detaillierten Grundrechtekatal…

Grundrechte und Grundpflichten der Christen

(1,730 words)

Author(s): Heribert Hallermann | Hermann Weber
Grundrechte und Grundpflichten der Christen - Katholisch 1. Erstmals enthalten cc. 208-223 u. cc. 11-26 CCEO einen Katalog von fundamentalen Pflichten u. Rechten, die allen Gläubigen kraft der Taufe zukommen. Vor jeder Differenzierung in Laien, Kleriker u. Ordensleute (Ordensangehörige) (c. 207; c. 399 CCEO) soll damit die gemeinsame Existenzweise als christifidelis rechtlich umschrieben werden. Ergänzend kommen die für Laien spezifischen elementaren Pflichten u. Rechte hinzu (cc. 224-231; cc. 399-409 …

Grundrechtsbindung

(781 words)

Author(s): Hermann Weber
Grundrechtsbindung - Staatlich 1. Unter G. versteht man die Frage, wer an die – i. d. R. in den Grundrechtskatalogen der staatl. Verf., in Deutschland im Grundrechtsteil des GG u. der meisten Landesverfassungen positivierten – Grundrechtsgewährleistungen gebunden ist. Grundrechtsverpflichtet in diesem Sinne ist primär die staatl. Gewalt in allen ihren Formen (s. Grundrechte und Grundpflichten, staatl.). Nicht unmittelbar grundrechtsgebunden sind dagegen nach heute ganz herrschender Lehre – sofern n…

Grund, schwerwiegender

(272 words)

Author(s): Markus Graulich
Grund, schwerwiegender - Katholisch Der G. ist ein Umstand od. eine Voraussetzung, welche ein Vorgehen rechtfertigt, das vom allg. Gesetz abweicht. Er hat die gleichen Voraussetzungen wie der gerechte Grund (Grund, gerechter) (Verhältnismäßigkeit, Objektivität u. Ausnahmecharakter), aber bei der Bewertung des G. kommt v. a. im Hinblick auf die Verhältnismäßigkeit der Schwere bes. Bedeutung zu, da die Abweichung von der allg. Norm Gesetze betrifft, die für die Kirche u. ihre Ordnung eine bes. Bedeutung haben. Je schützenswerter die Güter sind, desto schwerer muss der G…

Grundwerte

(717 words)

Author(s): Gerhard Kruip
Grundwerte - Katholisch Unter G. werden die fundamentalen normativen Orientierungen verstanden, die eine Gesellschaft braucht, um ihr Zusammenleben zu regeln. Dabei leiden die G. an der Unbestimmtheit des urspr. aus der Ökonomie kommenden Wertbegriffs, m. dem sowohl materielle Werte, moralische Normen, Sozialprinzipien, sinnvolle Ziele, ethische Tugenden od. moralische Rechte u. Pflichten gemeint sein können, v. a., wenn ganz allg. von Werteverlust od. Wertewandel gesprochen wird. Bes. in der polit…

Gruppe

(808 words)

Author(s): Heribert Hallermann | Heinrich de Wall
Gruppe - Katholisch 1. Die G. gilt als bes. „Sozialisationsfaktor im Prozess der Tradierung des Christentums“ u. als „zentraler Ort sozialen Lernens“ (Blasberg-Kuhnke, 1081). M. G. werden Aspekte wie Homogenität, Überschaubarkeit, Vertrautheit der Mitglieder u. die Möglichkeit zu zwischenmenschlicher Begegnung verbunden. Die G. gilt oft als Idealbild chr. Gemeinde u. wird z. B. der Pfarrei als angeblich unpersönlicher Verwaltungseinheit gegenübergestellt. 2. Der CIC wendet den G. von Gläubigen (coetus christifidelium) bes. Aufmerksamkeit bzgl. ihrer See…

Gruppenmesse

(532 words)

Author(s): Andreas Bieringer
Gruppenmesse - Katholisch Neben der Sonn- u. Feiertagsmesse kannte die Kirche seit früher Zeit Eucharistiefeiern im kleinen Kreis. Als Legitimation gilt das Abschiedsmahl Jesu, sowie Mt 18, 20. Ferner dienen die frühchristlichen Hausgemeinden (1 Kor 16, 19; Röm 16, 5) als Vorbild. Im Gefolge der liturgischen Reformen des Vat II wurde die G. pastoral neu akzentuiert, um kleinen Kreisen eine intensivere Erfahrung des Gemeinschafts- u. Mahlcharakters der Messe zu ermöglichen. Die Gottesdienstkongregat…

Gültigkeit

(1,500 words)

Author(s): Thomas Meckel
Gültigkeit - Katholisch Während der Gesetzgeber bzgl. der Erlaubtheit keine direkte Definition aufweist, sondern diesen Terminus implizit verwendet, wird die G. eines Rechtsaktes im Rahmen des ersten Buchs über die allgemeinen Normen in c. 124 u. in ähnlicher Weise in c. 931 CCEO (weitere Normen in cc. 125-128 u. cc. 932-935 CCEO) näher beschrieben, sodass die G. des Rechtsakts die entspr. gewollten Rechtswirkungen zeitigt. Im Unterschied zum CIC/1917 wird die G. eines Rechtsaktes in der geltenden …

Gültigmachung der Ehe

(12 words)

Gültigmachung der Ehe →Convalidatio simplex, →Sanatio in radice

Gunsterweis

(5 words)

Gunsterweis → Indult

Gustav-Adolf-Werk

(632 words)

Author(s): Stephan Gatz
Gustav-Adolf-Werk - Evangelisch Das GAW begann seine Tatigkeit 1832 als Ev. Verein der Gustav-Adolf-Stiftung (Gustav-Adolf-Verein). Zweck der Stiftung waren „die brüderliche Unterstützung bedrängter Glaubensgenossen und die Erleichterung der Not, in welche durch die Erschütterung der Zeit und durch andere Umstände protestantische Gemeinden in und außer Deutschland mit ihrem kirchlichen Zustand geraten sind, wenn sie im eigenen Vaterlande keine ausreichende Hilfe finden“. Gegr. wurde der Verein aus …
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