Religion in Geschichte und Gegenwart

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Edited by: Hans Dieter Betz e.a.

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Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Online is the online version of the 4th edition of the definitive encyclopedia of religion worldwide: the peerless Religion in Geschichte und Gegenwart 4 (RGG4) (Mohr Siebeck, 1998-2007). This great resource continues the tradition of deep knowledge and authority relied upon by generations of scholars in religious, theological, and biblical studies. Religion in Geschichte und Gegenwart 4. indisputably belongs to the small class of essential reference works.

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Baader

(661 words)

Author(s): Cesa, C.
[English Version] Baader, Benedikt Xaver Franz v. (27.3.1765 München – 23.5.1851 ebd.), studierte Medizin in Ingolstadt und Wien (1785 Dr. med.); 1788–1792 besuchte er die Bergakademie Freiberg; nach einem Aufenthalt in England (1792–1795) trat er 1799 als Bergrat in Bayerischen Dienst; 1808 wurde er in die Akademie der Wissenschaften aufgenommen und in den Adelsstand erhoben. Eine Denkschrift, die er 1814 den Herrschern der drei kontinentalen Großmächte überreichte, soll eine Anregung zur Heiligen All…

Baal/Baalat.

(893 words)

Author(s): Koch, K.
[English Version] Im kanonischen Kontext erweckt das AT den Eindruck, daß es in der Umwelt Israels einen großen Gott B. gegeben habe, dessen orgiastische Riten jahrhundertelang Israel zum Abfall von Jahwe und damit zur Übertretung des ersten Gebotes gereizt hätten. Dieses Bild ist jedoch das Ergebnis einer Rückprojektion aus monotheistischen Tendenzen einer späten Zeit. I. In den nordwestsem. Umgangssprachen bedeutet »ba‘al« (ähnlich wie akkad. belu[m]) den Mann, dem die Macht zur instrumentalen Nutzung von Personen, Tieren und Sacheigentum zukommt…

Baalbek.

(136 words)

Author(s): Koch, G.
[English Version] B. (Heliopolis), in der nördlichen Beqac (Libanon), war alte phönizische Kultstätte für Baal. Ein gewaltiger Tempel für Zeus-Jupiter, der größte der Antike, wurde im 3.Jh. v.Chr. begonnen und vom 1. bis 3.Jh. n.Chr. fertiggestellt; im 2.Jh. n.Chr. kamen weitere Tempel hinzu, und die Stadt erhielt Säulen-Straßen und öffentliche Gebäude. Nach Eus. (v. C. III 58) ließ Konstantin einen Aphrodite-Tempel abreißen und an seiner Stelle eine Kirche errichten (Lage unbekannt, nichts erhalten). …

Baal Shem Tov

(308 words)

Author(s): Dan, J.
[English Version]   (ca.1700 Okop, Ukraine – 1760 Miedzybos, Schlesien), Akronym: »Besht«, wörtl. »Herr des Guten Namens«, übertragen »Herr der weißen Magie«, heißt eigentlich Israel ben Eliezer und wird als der Gründer der modernen jüd. rel. Bewegung der »Chassidim« (Chassidismus) angesehen. Nach chassidischer Überlieferung ist er ein Schüler des Propheten Ahia ha-Shiloni (1 Kön 11,29), der nach Midrash-Überlieferung Lehrer des Propheten Elia war. Nach der Legendensammlung »Shivchej ha-Besht« (»…

Babaï

(137 words)

Author(s): Abramowski, L.
[English Version] der Große (ca.550–628), 604 Abt des »Großen Klosters« auf dem Berg Isla. Klosterreformer, gegen messalianische und origenistische Strömungen, kommentiert den abgemilderten Evagrius Ponticus. Fruchtbarer Schriftsteller, 36 Titel noch zu ermitteln, davon neun (zehn) erhalten und weitgehend ediert. Vertritt die antiochenische Christologie in differenziertester Form auf der Basis des Liber Heraclidis des Nestorius, korrigiert die ältere christologische Metaphorik. Bester Dogmatiker de…

Baba Jaga

(170 words)

Author(s): Schenkluhn, A.
[English Version] Baba Jaga, Etym. z.T. ungewiss: B. (russ. »Großmutter«), J. (von galizisch jaza »Schlange« oder russ. užas »Schrecken«). B. ist eine zentrale Figur in ostslaw., insbes. in russ. Märchen. Sie ist eine mythische Figur und verkörpert den Archetyp des »Alten Weibes«. Es wird versucht, ihr einen Platz im slaw. Pantheon zu geben oder sie in Anlehnung an ihr artverwandte Figuren wie Holle und Percht (aus der german. Mythologie) naturmythologisch zu deuten (Naturmythologie). Ihre äußere …

Babylas

(108 words)

Author(s): Ritter, A.M.
[English Version] von Antiochien (gest. als Bf. 250/251 unter Kaiser Decius im Kerker: Eus. h.e. VI 39,4). Im 4.Jh. nach Ignatius der meistverehrte antiochenische Märtyrer (Christenverfolgungen), wurden seine Reliquien mehrmals an andere Orte übergeführt (beginnend unter Caesar Gallus, 351–354; erste bezeugte Reliquientranslation der Kirchengesch. überhaupt), ehe sie unter Bf. Meletius von Antiochien in einer dem B. geweihten Basilika (auf dem anderen Orontesufer?) beigesetzt wurden, in der auch Jo…

Babylon

(884 words)

Author(s): Klengel-Brandt, E.
[English Version] I. Identifizierung und Entdeckung Die Ruinenstätte von B. liegt am Ufer eines Euphratarmes 90 km südwestlich von Bagdad. Der aus dem AT bekannte Stadtname blieb stets mit einem im äußersten Norden des Geländes befindlichen Ruinenhügel namens Babil verbunden. Über die Schriften isl. Gelehrter, wie Ibn Haukal, der B. im 10. Jh. besucht haben dürfte, wurde die Kenntnis durch europ. Reisende im MA bewahrt. Benjamin von Tudela kam zw. 1160 und 1173 nach B. und beschrieb u.a. die Ruinen d…

Babylonien

(13 words)

[English Version] BabylonienIsrael und Mesopotamien, Mesopotamien

Babylonische Gefangenschaft

(15 words)

[English Version] Babylonische GefangenschaftBabylonisches Exil,Papsttum

Babylonisches Exil

(767 words)

Author(s): Becking, B.
[English Version] I. »Babylonisches Exil« ist die Bezeichnung für einen Zeitraum in der Gesch. Judas, in dem in den Jahren 598 und 587 v.Chr. größere Teile der Oberschicht nach Babylonien deportiert wurden, wo sie bis nach 539 v.Chr. blieben. Der Zeitraum ist nach dem Neubab. Reich benannt. Die Vorstellung von einer bab. Gefangenschaft ist überholt und suggeriert eine zu negative Sicht der Ereignisse. Den gesch. Hintergrund bildet das den AO von 605–539 v.Chr. beherrschende Neubab. Reich. Die Baby…

Babylonisches Judentum

(1,377 words)

Author(s): Oppenheimer, A. | Cohen, M.R. | Rejwan, N.
[English Version] I. Antike Die jüd. Gemeinde in Babylonien war die älteste in der Diaspora. Von den Tagen des Exils in bibl. Zeiten an existierte sie ununterbrochen während der gesamten Antike. Die dezentralisierte, quasi-feudale Herrschaftsstruktur im Babylonien der parthischen Zeit ermöglichte den dortigen Juden die Selbstverwaltung in verschiedenen Lebensbereichen, nicht zuletzt in rel. Fragen, und verschaffte ihnen sogar einen gewissen Grad an polit. und militärischer Macht. Ein Beispiel dafür…

Bacchus

(8 words)

[English Version] BacchusDionysos/Bacchus

Bach,

(1,259 words)

Author(s): Petzoldt, M. | Petzold, M.
[English Version] 1.Johann Michael (9.8.1648 Arnstadt – 17.5. 1694 Gehren), Sohn des Arnstädter Organisten Heinrich B., Bruder des Großvaters und Schwiegervater von 2. Durch Verheiratung mit einer der fünf Töchter des Arnstädter Stadtschreibers Johann Wedemann kommt es durch ihn zu einer familiären Bündelung von Musikern und Ratsherren Thüringer Städte, die für die Karriere von 2. nicht unbedeutend war. B. war seit 1673 Organist und Stadtschreiber in Gehren. Aus seinem kompositorischen Schaffen ha…

Bachja ben Asher

(159 words)

Author(s): Dan, J.
[English Version] (ibn Hlawa; 2.Hälfte des 13.Jh., Spanien), bedeutender Exeget, Moralprediger, Ethiker und Kabbalist (Kabbala), der Überlieferung nach Richter und Prediger in Saragossa. Vf. eines umfangreichen Komm. zur Tora (gedr. Neapel 1492) und eines verbreiteten ethischen Werkes »Kad ha-Qemach« (»Eine Schale Mehl«), das alphabetisch angeordnete Predigten über jüd. Moral behandelt. B.s Vorbild ist Nachmanides; er steht vermutlich auch dem kabbalistischen Kreis von Rabbi Salomon ben Adret nah…

Bachja ben Josef ibn Pakuda

(268 words)

Author(s): Dan, J.
[English Version] Bachja ben Josef ibn Pakuda, Autor von »Chovot ha-Levavot« (»Die Herzenspflichten«), das populärste und einflußreichste jüd. ethische Werk des MA, urspr. auf arab. geschrieben und bis heute ein Klassiker jüd. Spiritualität. Über den Autor ist fast nichts bekannt; er lebte wahrscheinlich in Saragossa und war, neben diesem Werk, Verfasser von mehreren hebr. rel. Dichtungen (pijjutim), von denen zwei seinem Buch angefügt sind. Um 1160 übersetzte Rabbi Juda ibn Tibbon das Buch ins He…

Bachmann,

(265 words)

Author(s): Bochinger, C.
[English Version] Traugott (25.8.1865 Caana bei Niesky, Oberlausitz – 27.2.1948 Niesky). Aus bäuerlichen Verhältnissen stammend, besuchte B. von 1890 bis 1892 in Niesky die Missionarsschule der Herrnhuter Brüdergemeine (Brüder-Unität: II.), der er 1891 beitrat. Von 1892 bis 1916 Missionarstätigkeit im Herrnhuter Missionsgebiet in Dt.-Ostafrika: 1892–1899 Mitarbeit in Rungwe, 1899–1916 Aufbau einer Missionsstation in Mbozi (Nyassa-Gebiet). Nach engl. Kriegsgefangenschaft 1919 Rückkehr nach Deutschl…

Bachmann

(196 words)

Author(s): Lermen, B.J.
[English Version] Bachmann, Ingeborg (25.6.1926 Klagenfurt – 17.10. 1973 Rom), Lyrikerin, Erzählerin, Übersetzerin, Essayistin, Hörspielautorin. Studierte Philos., Germanistik und Psychologie in Innsbruck, Graz und Wien und promovierte 1950 mit einer Arbeit über M.Heidegger. 1950–1953 Redakteurin beim Sender »Rot-Weiß-Rot«, 1953–1957 freie Schriftstellerin in Italien, 1957/58 Dramaturgin beim Bayerischen Fernsehen. 1958–1962 hielt sie sich (zeitweise mit Max Frisch) abwechselnd in Rom und Zürich au…

Bachofen,

(180 words)

Author(s): Lanwerd, S.
[English Version] Johann Jakob (22.12.1815 Basel – 25.11. 1887 ebd.), Studium der Altertumswiss. und Jurisprudenz (u.a. in Berlin), 1841 Prof. für röm. Recht in Basel, 1842 Richter, 1844 Stadtrat. Mit Ausnahme des Richteramtes in Strafsachen legte er 1844/45 alle öffentlichen Ämter nieder; Privatgelehrter. Der Hauptverdienst B. liegt mit K.Meuli in der Entdeckung des Mutterrechts (1861). Seine Überlegungen zu Hetärismus, Amazonentum und demetrischer Gynäkokratie trugen dazu bei, daß andere als patr…

Bachtin

(117 words)

Author(s): Haynes, D.
[English Version] Bachtin, Michail M. (16.11.1895 Ovel – 7.3.1975 Moskau), ist einer der bedeutendsten russ. Moralphilosophen des 20. Jh. Die Schriften B.s und seines Kreises umfaßten Texte über Linguistik, Psychoanalyse, Sozialtheorie, hist. Poetik, Literaturkritik, Axiologie und die Philosophie des Selbst. In dem Versuch, die Kantsche Trennung (I.Kant) von Naturwiss., Ethik und Ästhetik zu überwinden, leistete B. einen einmaligen Beitrag zu unserem Verständnis der moralischen und rel. Wurzeln mensc…

Backus

(234 words)

Author(s): Dekar, P.R.
[English Version] Backus, Isaac (9.1.1724 Norwich, CT – 20.1.1806 Middleborough, MA), bedeutender Baptistenpfarrer in Neuengland während einer Zeit, die von zwei rel. Erweckungen, dem Ringen um Religionsfreiheit in den amer. Kolonien und dem Erreichen der Unabhängigkeit der USA gekennzeichnet war. Seinen Vater Samuel, einen wohlhabenden Farmer, verlor B. als er 16 Jahre alt war; dies trug zu seiner rel. Suche bei. B. bekehrte sich 1741 und wurde Mitglied einer Kongregationalistengemeinde (Kongregat…

Bacon

(508 words)

Author(s): Kreimendahl, L.
[English Version] Bacon, Francis (Lord Verulam, Viscount St. Albans; 22.1.1561 London – 9.4.1626 ebd.). Engl. Philosoph und Politiker, erhielt nach dem Studium der Jurisprudenz bereits im Alter von 23 Jahren einen Sitz im Unterhaus. Aufgrund seiner Kritik an der Steuerpolitik von Elisabeth I. zunächst von höheren Staatsämtern ausgeschlossen, stellte er sich später aus Gründen der Karriere und zur Ermöglichung seiner wiss. Projekte bedingungslos den Interessen der Krone zur Verfügung. Er vertrat eine…

Bacon

(155 words)

Author(s): Winnekes, K.
[English Version] Bacon, Francis (28.10.1909 Dublin – 28.4.1992 London), widmete sich seit 1931 als Autodidakt der Malerei. 1933 entstanden unter dem Eindruck des Surrealismus die ersten bedeutenden Bilder (mehrere Kreuzigungen). Mit dem Triptychon »Studien zu Figuren am Fuß einer Kreuzigung« (1944; Tate Gallery, London) setzte das eigenständige Werk B.s ein; hiermit und mit der »Kreuzigung«, (1965; Staatsgalerie moderner Kunst, München) griff er das Triptychon als Bildform wieder auf. »Gemälde« (1…

Bad

(8 words)

[English Version] BadReinigung

Baden

(1,335 words)

Author(s): Benrath, G.A.
[English Version] I. Seit sich 1112 einer der beiden Zweige der (Titular-) Herzöge von Zähringen (bei Freiburg im Breisgau) nach seiner (urspr. röm.) Siedlung B. an der Oos (Aquae) als Markgrafen von B. bezeichnete, ging der Name B. auch auf seine später erworbenen Gebiete über, die 1535 auf die Linien B.-Durlach und B.-Baden verteilt wurden. Im Westen und Süden vom Rhein begrenzt, erlangte B. als Großherzogtum (1806–1918) mit der Ausdehnung vom Main bis zum Bodensee seine größte selbständige Bede…

Bader

(140 words)

Author(s): Leppin, V.
[English Version] Bader, Johannes  (ca.1470 Zweibrücken – 10./15.8. 1545 Landau). B., zuvor Erzieher am Zweibrücker Hof und Kaplan, wurde 1518 Pfarrer in Landau. Wegen seiner reformatorischen Predigt ab 1522 bannte ihn 1524 das Speyrer geistliche Gericht, doch der Landauer Rat deckte ihn. Seine Wirksamkeit prägten Jugenderziehung (Katechismus von 1526) und Kampf gegen das Täufertum (Täufer). Selbst Vertreter einer die Würdigkeit beim Empfang betonenden Abendmahlslehre, nahm er 1536 die Wittenberger …

Bader

(134 words)

Author(s): Leppin, V.
[English Version] Bader, Augustin   (gest. 30.3.1530 Stuttgart). Der Augsburger Weber B., 1527 aufgrund taktischer Revokation seines Täufertums aus kurzer Haft entlassen und 1528 aus Augsburg geflohen, prolongierte die unerfüllten Endzeitprognosen H. Huts ab 1528 durch eine eigene, visionär begründete Konzeption. Mit wenigen Anhängern erwartete er für 1530 die Türkenherrschaft und danach ein spiritualistisch verstandenes tausendjähriges Reich der Gütergemeinschaft unter seinem eben geborenen Sohn a…

Baeck

(362 words)

Author(s): Friedlander, A.H.
[English Version] Baeck, Leo (23.5.1873 Lissa, Posen – 2.11.1956 London). Rabbiner und Theologe. Gemeinden in Oppeln (Schlesien) 1897, Düsseldorf 1907, Berlin 1913–1942 (Feldrabbiner 1914–1917). Führende Rolle im dt. Judentum als Präsident u.a. der Bnai Brith, des »Qeren ha-Jesod«, der Rabbinerversammlung, der »Jüd. Pazifistischen Bewegung«. Dozent für Homiletik und Rel.gesch. an der Berliner »Hochschule für die Wiss. des Judentums« bis 1943. Deportation nach Theresienstadt (KZ/Ghetto; vgl. Adler).…

Baëta,

(214 words)

Author(s): Gyanfosu, S.
[English Version] Christian Goncalves Kwami (23.5.1908 Obervoltagebiet, heute Ghana – 29.12.1994 Accra, Ghana), Hochschullehrer, Kirchenmann, Ökumeniker und Politiker. Er studierte am Ev. Missionsseminar in Basel (Basler Mission) und am King's College in London, wo ihm 1959 der Doktor der Philos. verliehen wurde. Nachdem er 1936 von der Ewe (jetzt Evangelical) Presbyterian Church ordiniert worden war, diente ihr B. 1946–1948 als Synodalsekretär. Schon von 1938 an und dann bis zu seinem Tode beschäft…

Baeumker

(224 words)

Author(s): Wieland, G.
[English Version] Baeumker, Clemens (16.9.1853 Paderborn – 7.10. 1924 München); 1883 Prof. in Breslau, 1900 in Bonn, 1903 in Straßburg, 1912 in München. Kath. Philos.-historiker, der den Blick für die gesch. Entwicklung und die Vielfalt der ma. Philos. gegen ungesch. Tendenzen der Neuscholastik öffnete und die hist.-krit. Erforschung dieser Epoche mit zahlreichen, noch heute einschlägigen Arbeiten und Editionen, schließlich der von ihm 1891 begründeten Reihe »Beiträge zur Gesch. der Philos. des MA«…

Bagot

(176 words)

Author(s): Edwards, M.
[English Version] Bagot, Richard (1782 London – 15.5.1854 Brighton) entstammt der Familie Bolingbroke. B. trat 1800 in das Christ Church College in Oxford ein, er wurde 1806 Priester, 1829 Doctor of Divinity und im gleichen Jahr Bf. von Oxford. B. gehörte der High Church an und veröff. eine Anzahl berühmt gewordener »Charges to the Clergy«. 1840 sah er sich gezwungen einige der Auffassungen von E.B.Pusey zu verurteilen, der sich auf seine Unterstützung berufen hatte. Nach der Veröffentlichung von J…

Bahai-Religion

(927 words)

Author(s): MacEoin, D. | Whaling, F.
[English Version] I. Religionsgeschichtlich Der Bahāʾismus begann als eine Richtung innerhalb der Bābī-Sekte der Zwölfer-Šīʿa. Für die Bahāʾī gilt die Gründung des Babismus im Jahr 1844 als Beginn ihrer Ära, aber die B. im eigentlichen Sinne entstand in den sechziger Jahren des 19.Jh. Der Babismus war eine militante messianische Bewegung innerhalb der ir. Šīʿiten, die von Saiyid ʿAlī Muḥammad Šīrāzī, dem Bāb (arab., »Pforte«; 1819–1850) gegründet wurde, der urspr. beanspruchte, das Tor zu dem Verbo…

Bahia,

(270 words)

Author(s): Beozzo, J.O.
[English Version] Provinzialkonzil. Das vom 5. Erzbf., Dom Sebastião Monteiro da Vide (1701–1722), einberufene Provinzialkonzil von B., versammelte sich vom 12. bis 14.6.1704 in der Stadt São Salvador, unter Beisitz der Kanoniker, des Diözesanklerus, der Orden und der weltlichen Obrigkeiten. Von den Suffraganbf., zwei aus Afrika, Angola und São Tomé, und zwei aus Brasilien, erschien allein D.Luís Simões Brandão aus Angola. Nach der Wahl der Prokuratoren des Klerus wurden die Kongregationen der Sy…

Baḥīrā-Legende.

(187 words)

Author(s): Griffith, S.H.
[English Version] Diese christl. Schrift mit apokalyptischem und apologetisch-polemischem Charakter, von der syr. und arab. Versionen erhalten sind, hat ihren Ursprung in der 1. Hälfte des 9.Jh. Der Text wurde urspr. in syr. Sprache verfaßt, wahrscheinlich im westsyr. Umfeld, und erzählt zunächst eine apokalyptische Vision, die einem gewissen Baḥīrā, einem in der isl. Tradition wegen seiner Anerkennung von Muḥammads Prophetenamt bekannten Mönch, zugeschrieben wird, und gibt dann den Auftrag Muh…

Bahir, Sefer ha-Bahir

(268 words)

Author(s): Dan, J.
[English Version] (»das Buch des Glanzes«), auch bekannt als der Midrash von Rabbi Nechunja ben ha-Qana (nach dem Weisen des 2.Jh., dem der erste Abschnitt des Buches zugeschrieben wird), ist das erste Werk der Kabbala, das um 1185 wahrscheinlich in der Provence oder in Nordspanien von einem anonymen Autor verfaßt wurde. Es umfaßt ungefähr 200 Abschnitte, die unterschiedlichen talm. Weisen zugeschrieben werden, und ahmt in seinem lit. Stil die klassischen Regeln des Midrash nach. Es ist das erste…

Bahnhofsmission.

(267 words)

Author(s): Moll, P.
[English Version] B. ist kirchl. Dienst, in dem Tat und Verkündigung eine Einheit bilden. Sie ist sozialer Dienst, der offen ist für alle. Die B.arbeit ist ein Teil der Sozialarbeit, die von Diakonie und Caritas im Auftrag ihrer Kirchen geleistet wird. Sie ist auf ev. Seite in dem Verband der Dt. Ev. B. e.V., Fachverband des Diakonischen Werkes der EKD, zusammengefaßt; katholischerseits in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kath. B. in Deutschland organisiert. Beide Trägerverbände bilden seit 1910…

Bahrdt

(214 words)

Author(s): Beutel, A.
[English Version] Bahrdt, Carl Friedrich (25.8.1740 [nicht 1741] Bischofswerda – 23.4.1792 Nietleben bei Halle/S.), studierte in Leipzig Theol., 1761 Dozent, 1766 Prof. in Leipzig, 1769 in Erfurt, 1771 in Gießen, 1775 Leiter des Philanthropinums in Marschlins (Graubünden), 1776 Generalsuperintendent von Dürkheim a.d.Haardt, 1778 Flucht nach Preußen und Dozent in Halle, nach dem Tod Friedrichs II. aufgrund einsetzender orth. Reaktion Rückzug aus der akademischen Arbeit, zuletzt Gastwirt und »Präjakob…

Baḫtīšūʿ

(146 words)

Author(s): Ullmann, M.
[English Version] (pers.-syr.: »Jesus hat erlöst«), nestorianische Familie syr. Herkunft, die als Ärzte in Gondēšāpūr (südl. Iran) und (seit 765) in Bagdad tätig war. Gˇurgˇīs ibn Gˇibrīl ibn B. (gest. nach 768) soll den Kalifen al-Manṣūr behandelt haben. Sein Sohn B. ibn Gˇurgˇīs (gest. 801) war Leibarzt des Hārūn ar-Rašīd und stand mit dem Katholikos Timotheus I. im Briefwechsel. Der Enkel Gˇibrīl ibn B. (gest. 827) war Arzt der Kalifen Hārūn ar-Rašīd, al-Amīn und al-Maʾmūn, und der Urenkel B.…

Baier

(218 words)

Author(s): Koch, E.
[English Version] Baier, Johann Wilhelm (d.Ä.; 11.11.1647 Nürnberg – 19.10.1695 Weimar). 1664 Studium der Philos. und (orientalischen) Philol. in Altdorf, ab 1669 in Jena, 1674 Dr. theol., 1675 Prof. 1694 Berufung nach Halle, 1695 Konsistorial- und Kirchenrat, Oberhofprediger, Stadtpfarrer und Generalsuperintendent in Weimar. B. trat in den Auseinandersetzungen zwischen den theol. Fakultäten von Wittenberg und Helmstedt im Synkretistischen Streit auf die Seite von J. Musäus, wurde 1674 dessen Schwie…

Bailian jiao

(312 words)

Author(s): Seiwert, H.
[English Version] (Pai-lien chiao), wörtl. »Weiße Lotus Lehre«, ist der in chinesischen Quellen gebräuchliche Name für eine volksrel. Sektentradition, die seit der Ming-Zeit (1368–1644) in China große soziale und religionsgesch. Bedeutung erlangte. Der Name »Bailian« (»Weißer Lotus«) geht nach der Tradition zurück auf eine 402 von dem buddhistischen Mönch Huiyuan (334–416) gegründete Vereinigung. Im 12.Jh. gründete der Mönch Mao Ziyuan (1086–1166) eine laienbuddhistische Bewegung gleichen Namens.…

Baillie,

(173 words)

Author(s): Graves, T.H.
[English Version] John (26.3.1886 Gairloch, Schottland – 29.9. 1960 Edinburgh). B. studierte in Edinburgh, Jena und Marburg. Er unterrichtete am Auburn Theological Seminary von 1919–1927, an der Universität von Toronto von 1927–1930, am Union Theological Seminary, NY, von 1930–1934, an der Universität Edinburgh von 1934–1956 und war 1943 Moderator der Generalversammlung der Church of Scotland sowie von 1954–1961 Präsident des ÖRK. Mit seiner Art, Wissenschaftlichkeit mit tiefer Frömmigkeit zu verb…

Bajus

(293 words)

Author(s): Weitlauff, M.
[English Version] Bajus, Michael (1513 Meslin l'Evêque – 16.9.1589 Löwen), 1542 Priester, 1544 Professor der Philos., 1550 Professor der Theol. an der Universität Löwen, an der er auch studiert hatte, seit 1575 Dekan von Saint-Pierre und Vizekanzler der Universität. Er spielte eine Rolle in den Auseinandersetzungen um die Problematik von Urstand, Rechtfertigung, Freiheit und Gnade im Reformationsjh. B. vertrat die Ansicht, daß der (unversehrten) Natur des Menschen im Urzustand die »iustitia« eigent…

Baker

(119 words)

Author(s): Jones, I.
[English Version] Baker, Sir Henry Williams (27.5.1821 Lambeth, Vauxhall – 12.2.1877 bei Leominster), B.A. 1844 am Trinity College in Cambridge, im selben Jahr ordiniert. Von 1851 bis 1877 war er Pfarrer in Monkland bei Leominster. Im Gedächtnis geblieben ist er bes. als Förderer und Haupthg. der »Hymns Ancient and Modern« (1861, revidiert 1875), wozu er Melodien, Übers. und selbstverfaßte Choräle, einschließlich der Paraphrase von Ps 23 »The King of Love, my shepherd is«, beitrug. Er war ein Vertret…

Balaban,

(100 words)

Author(s): Oswald, J.
[English Version] Gedeon (1530? – 1607), ab 1569 orth. Bf. von Lemberg (ukrainisch L'viv). Widersetzte sich der Einführung des Gregorianischen Kalenders (1582). 1590 beteiligt an Unionsverhandlungen (Unionen) mit der röm.-kath. Kirche, blieb er 1596 bei Abschluß der Union von Brest auf seiten der Unionsgegner. Seit 1597 Exarch des Patriarchen von Konstantinopel. Zur Stärkung der orth. Position unterstützte er Druckereien und Bildungseinrichtungen der orth. Bruderschaften, nachdem Auseinandersetzun…

Balaï

(11 words)

[English Version] BalaïSyrien: VI. Literatur

Balamand-Kloster

(109 words)

Author(s): Kattan, A.
[English Version] . Das orth. Marienkloster des Balamands (arab. dair albalamand; ca.16 km süd-westlich von Taraˇbulus, Hauptstadt des Nord-Libanon) geht auf eine 1157 gegründete Zisterzienserabtei zurück. Die Gesch. des Klosters, nachdem es die Zisterzienser Ende des 13.Jh. verließen, bis zur Besiedlung des Klosters 1603 von Mönchen der byz.-orth. Kirche von Antiochien liegt weitgehend im dunkeln. In der Neuzeit wurde das Balamand-Kloster zu einer spirituell und kulturell prägenden Stätte der byz…

Balanos,

(109 words)

Author(s): Nikolaou, T.
[English Version] Dimitrios (1./14.12.1878 Athen – 10.8.1959 ebd.), orth. Theologe, studierte zunächst Jura (1893–1895) und dann Theol. (1895–1899) an der Universität Athen und anschließend Theol. und Philos. in Jena, Leipzig, Halle und Breslau (1900–1904). 1905 habilitierte er sich für das Fach Dogmatik in Athen, 1924 wurde er zum o.Prof. für das Fach Patrologie gewählt. B., der als akad. Lehrer hohes Ansehen genoß, wurde wiederholt zum Dekan und 1945/46 zum Rektor der Universität Athen gewählt. …

Baldachin,

(81 words)

Author(s): Hüttel, R.
[English Version] urspr. Bez. für Seidenstoff aus Bagdad, wurde im christl. MA zum bes. Würde- und Ehrenzeichen: als Thron- und Altarziborien (Altar: III.), über Heiligenschreinen und Gräbern. Daneben existieren steinerne Altarb. aus dem MA in großer Zahl (z.B. Maria Laach). Mit G.L.Berninis Tabernakel von 1633 über dem Petrusgrab in St.Peter zu Rom (Peterskirche) entstand ein barocker Prototyp, der noch die zahllosen Kanzelb. des 18.Jh. prägte. Richard Hüttel Bibliography J.Braun, Altarb. (RDK 1, 1937, 465–469) O.Treitinger (RAC 1, 1950, 1150–1153).

Baldaeus

(167 words)

Author(s): Gensichen, H.
[English Version] (Baelde), Philipp (Oktober 1629 Delft – März 1671 Geervliet). Nach Theol.studium in Leiden trat B. 1655 in Batavia in den Dienst der Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC). Seit 1658 war er in Ceylon (Sri Lanka) stationiert, hielt sich mehrfach in Südindien auf und kehrte 1666 in seine Heimat zurück, wo er die Pfarre Geervliet übernahm. Im Jahr seines Todes erschien sein dreiteiliges Werk über seinen früheren Arbeitsbereich, bestehend aus je einer »Beschreibung« der Südwest- und…

Balde

(161 words)

Author(s): Breuer, D.
[English Version] Balde, Jacob (4.1.1604 Ensisheim, Elsaß – 9.8.1668 Neuburg, Donau), neulat. Lyriker und Satiriker. B. brach 1634 sein Jurastudium (in Molsheim und Ingolstadt) ab, trat in den Jesuitenorden ein, wirkte von 1637–1650 am Münchner Kolleg als Rhetorikprofessor und als Hofprediger und Hofhistoriograph des bayerischen Kurfürsten Maximilian I., ab 1654 als Prediger und Beichtvater am pfälzischen Hof in Neuburg. Seine Odendichtung (»Lyricorum libri IV. Epodon Liber unus«, 1643; »Sylvarum l…

Balduin

(168 words)

Author(s): Mahlmann, T.
[English Version] Balduin, Friedrich (17.11.1575 Dresden – 1.5.1628 Wittenberg), Sohn eines Kürschners, 1597 in Wittenberg Magister, 1602 Diakon in Freiberg, 1603 Superintendent in Ölsnitz, 1605 vierter Prof. in Wittenberg und Dr. theol., 1607 Prof. primarius, 1608 Superintendent des Kirchenkreises Wittenberg. B. kommentierte das Corpus Paulinum (7 Gesamtausgaben von 1644 bis 1710; seit 21654 mit einer »Summa universae theologiae« von J. Olearius syst. erschlossen) in enger Verbindung mit seiner Predigttheorie und -praxis, schuf die Literaturgatt…

Baldwin,

(163 words)

Author(s): Hodges, J.O.
[English Version] James (2.8.1924 Harlem, New York – 1.12.1987 Saint Paul de Vence, Frankreich), afroamer. Romanschriftsteller, Essayist und Dramatiker. In seinem ersten und möglicherweise berühmtesten größeren Werk »Go Tell it on the Mountain« (1953) schöpft B. aus seinen Erfahrungen als jugendlicher Prediger in einer Pfingstkirche (Pfingstbewegung) sowie aus seiner qualvollen Beziehung zu seinem Stiefvater. In diesem und in mehreren anderen Werken porträtiert er Personen, die von einer oft nicht…

Balfour,

(433 words)

Author(s): Cameron, J.K.
[English Version] Arthur James (25.7.1848 Whittingehame – 19.3.1930 Woking), erster Graf von Balfour, Philosoph und prominenter Staatsmann der Konservativen. Sein Werdegang sowie seine Erziehung waren aristokratisch, akademisch, polit. und rel. geprägt. Noch bevor er sich für Politik interessierte, beanspruchte in jungen Jahren der Konflikt zwischen rel. und »naturalistischer« Weltsicht einen Großteil seiner Aufmerksamkeit und veranlaßte die vorbereitenden Arbeiten zu seinem Buch »A Defence of Phil…

Balinesischer Tanz

(12 words)

[English Version] Balinesischer TanzTanz

Ball,

(78 words)

Author(s): Ruster, T.
[English Version] Hugo (1886 Pirmasens – 1927 S.Abbondio bei Lugano, Schweiz), Schriftsteller, Begründer des Dada, verfaßte in der Schweizer Emigration als Mitarbeiter der »Freien Zeitung« die scharf polemische »Kritik der dt. Intelligenz« (1919), in der er Luther an den Anfang der dt. Kriegsbereitschaft stellte. Nach dem 1.Weltkrieg überraschende Rückwendung zur kath. Kirche, lit. greifbar in »Byz. Christentum« (1923) sowie »Flucht aus der Zeit« (1927). Thomas Ruster Bibliography E.Teubner (Hg.), H.B., 1986 B.Wacker (Hg.), Dionysius Dada Areopagita, 1996.

Ballou

(133 words)

Author(s): Robinson, D.M.
[English Version] Ballou, Hosea (30.4.1771 Richmond, NH – 7.6.1852 Boston). Der bedeutendste Führer der amer. Universalisten (Universalismus/Universalisten), war Geistlicher der Second Universalist Church in Boston und Autor einer vielgelesenen Einführung in die universalistische Theol., »A Treatise on Atonement« (1805). Darin legte er dar, daß ewige Verdammung der Natur Gottes widerspreche und die universale Versöhnung der Menschheit mit Gott das Ziel von Gottes Erlösungsplan sei. Damit widersprac…

Balogh

(88 words)

Author(s): Ladányi, S.
[English Version] Balogh, Ferenc (30.3.1836 Nagyvárad, heute Oradea, Rumänien – 3.10.1913 Debrecen). Ungar. ref. Theol.-prof., Kirchenhistoriker. Er studierte Theol. in Debrecen (1854–1858), Paris, London und Edinburgh (1863–1865); ferner an Universitäten in Deutschland und in der Schweiz. Ab 1865 Prof. für Kirchengesch. an der Ref. Theol. Akademie Debrecen. 1909 Ehrendoktor der Genfer Universität. Er war Verfechter einer theol. »Neo-Orthodoxie«. Sein bevorzugtes Forschungsgebiet war die Gesch. der ungar. prot. Kirchen, Schulen und der Mission. Sándor Ladányi Biblio…

Balokole

(362 words)

Author(s): Ward, K.
[English Version] . Die B.-Gemeinschaft ist eine Bewegung für die Erweckung und spirituelle Erneuerung der ostafrikanischen prot. Kirchen. Sie nahm ihren Anfang in der anglik. Kirche von Uganda und gewann bald Einfluß auf viele Denominationen in ganz Ostafrika. »B.« bedeutet auf Luanda »erlöstes Volk«. Die B.-Gemeinschaft teilt viele Charakteristika der westlichen evangelikalen Erweckungsbewegungen (Evangelikale Bewegung: III.), indem sie die Bedeutung der Versöhnung und des Bekehrungserlebnises b…

Balsamon,

(150 words)

Author(s): Ohme, H.
[English Version] Theodoros (zw. 1110/1140 Konstantinopel – nach 1195 ebd.), byz. Kanonist. Als Diakon an der Hagia Sophia vereinigte B. das oberste Machtpotential für alle Belange des Patriarchates als dessen »Chartophylax« mit einem juristischen Amt im Staatsdienst (»Nomophylax«). Nach 1180 in Ungnade gefallen, wurde B. Patriarch von Antiochien, ohne je die Hauptstadt zu verlassen. Seine Hauptwerke – bis heute grundlegend für die orth. Kanonistik – sind Kommentare zum »Nomokanon in XIV Titeln« und zu den Synodal- und Väterkanones. Heinz Ohme Bibliography Quellen: G.Rhalle…

Balthasar

(437 words)

Author(s): Grätzel, S.
[English Version] , Hans Urs v. (12.8.1905 Luzern – 26.6.1988 Basel), kath. Theologe (Kardinal 28.5.1988) und Religionsphilosoph. Große Bedeutung als Vermittler zwischen Lit., Philos. und Theol. sowie als krit. Beobachter des interkonfessionellen Dialogs. Umfangreiche Tätigkeit als Schriftsteller (85 Bücher, über 500 Aufsätze), Übersetzer (ca.100 Übersetzungen aus dem Griech., Lat., Franz., Span. und Ital.) und Gründer mehrerer Säkulargemeinschaften, eines Verlages (Johannes-Verlag, Einsiedeln) und einer Zeitschrift (»Communio«). I. Nach der Promotion in Ge…

Baltische Länder

(2,644 words)

Author(s): Hauptmann, P.
[English Version] I. Allgemeines 1. Der Name B. leitet sich von der seit dem Hoch-MA für die Ostsee gebräuchlichen Bez. »mare Balticum« her. Zunächst haftete er nur am späteren Estland und Lettland als den Baltischen oder Ostseeprovinzen des Russ. Reiches, die man zuvor nach einem von vielen Stämmen einfach Livland genannt hatte. Die Entdeckung der das Lettische, Litauische und Altpreußische umfassenden baltischen Sprachfamilie im 19.Jh. und das gemeinsame polit. Schicksal im 20.Jh. haben schließlich zur Ausdehnung dieses Begriffs auch auf Litauen geführt. 2. Geographisch bi…

Baltische Religion

(1,333 words)

Author(s): Jouët, P.
[English Version] I. Definition Die Altpreußen, Litauer und Letten bilden die baltische Gruppe in der indoeur. Völkerfamilie. Das Altpreußische, das in Westpreußen bis in das 17.Jh. hinein gesprochen wurde, ist uns aus Dokumenten des 14.–16.Jh. und einer Übers. von Luthers Kleinem Katechismus bekannt. Die ältesten litauischen und lettischen Texte sind in Form von zwei Katechismen, einem kath. und einem prot. aus dem 16.Jh. überliefert. Die indoeur. Herkunft der Balten, ihre Position gegenüber der d…

Baltzer

(150 words)

Author(s): Obst, H.
[English Version] Baltzer, Eduard Wilhelm (24.10.1814 Hohenleina, Kr. Merseburg – 24.6.1887 Durlach), nach dem Studium der Theol. (1834–1838) in Leipzig und Halle 1841 Diakonus in Delitzsch, wurde seine Wahl zum Pfarrer in Nordhausen (vorher Halle) vom Konsistorium wegen seines Eintretens für die Anliegen der »Prot. Freunde« (Lichtfreunde) nicht bestätigt. Daraufhin gründete er in Nordhausen eine »freie prot. Gemeinde«. Bis 1881 stand B. auch an der Spitze des »Bundes freier prot. Gemeinden«. Seinem…

Bamberg.

(324 words)

Author(s): Urban, J.
[English Version] Stadt: Der erst im 10.Jh. bezeugte Ort wird durch Funde auf dem Domberg (Burganlage) aus der Hallstattzeit und aus dem 8.Jh. belegt. Die Hauptsiedlung auf dem Domberg wird nach Besitzwechseln grundherrschaftliches Zentrum mit Kirche, das Heinrich II. erhielt, der es 997 an seine Gemahlin Kunigunde von Luxemburg schenkte und auf dem Domberg seit 1002 eine Kirche, die Kathedrale des 1007 gegründeten Bistums B., erbaute. B., vom 11.–13.Jh. einer der zentralen Plätze des dt. Reiches,…

Bambuti

(7 words)

[English Version] BambutiMbuti

Bancroft

(83 words)

Author(s): Mills Sr., F.V.
[English Version] Bancroft, Richard (1544 Farnworth, Lancashire – 2.11.1610 London), Gegner des Puritanismus und Befürworter des Episkopats. Studium in Cambridge, 1597 Bf. von London, 1604 Erzbf. von Canterbury. Sein Bestreben, kirchl. Gerichtshöfen die Unabhängigkeit zu sichern, scheiterten, doch führte er das Episkopat in Schottland wieder ein. Frederick V. Mills Sr. Bibliography Quellen: R.Bancroft, A Survey of the Pretended Holy Discipline, 1593,  Nachdr. 1972 W.H.Frere (Hg.), Puritan Manifestoes, 1907 A.Peel (Hg.), Tracts ascribed to R.B., 1953 Über B.: S.B.Babb…

Banerjea

(268 words)

Author(s): Gensichen, H.
[English Version] Banerjea, Krishna Mohan (24.5.1813 Kalkutta – 11.5.1885 ebd.). Aus orthodox-brahmanischer Familie in Kalkutta stammend, begann B. schon als Schüler, an der Väterrel. zu zweifeln. Eine neue Perspektive bot sich ihm durch die Begegnung mit dem schottischen Missionar A.Duff, unter dessen Einfluß er 1832 in einer presbyterianischen Kirche die Taufe empfing. Das theol. Studium schloß mit der Ordination in einer anglik. Gemeinde, aus deren Dienst B. 1851 als Prof. der Theol. an das Bisc…

Báñez

(167 words)

Author(s): Reboiras, F.D.
[English Version] (Bañes), Domingo (29.2.1528 Valladolid – 21.10.1604 Medina del Campo), span. Theologe baskischer Abstammung. 1547 Eintritt in den Dominikanerorden, 1548–1552 Studium der Theol. in Salamanca unter D. de Soto und M. Cano, 1552–1577 Lehrer an verschiedenen Lehranstalten seines Ordens. Während seiner Tätigkeit in Ávila (1561–1566) Beichtvater und Berater von Theresa von Avila. 1577–1599 Theol.prof. an der Universität Salamanca. B.' scholastische Komm., die eine gelungene Synthese der …

Bangladesh

(483 words)

Author(s): Gern, W.
[English Version] (autochthone Religionen s.u. Indien: III., 1.). B. (=»die Flüsse sind die Mutter des Landes«) umfaßt 143 998 km2 und zählt 123 Mio. Einwohner, von denen 98% Bengalen sind. Damit ist B. ein ethnisch, kulturell und rel. homogenes Land. 87% sind Muslime (meist Sunniten); 12% Hindus; 0,6% Buddhisten; 0,3% Christen, v.a. Angehörige niedriger Hindu-Kasten und kastenloser Gruppen sowie ethnischer Minoritäten (Stand 1998). – B. ist eines der von der Erderwärmung am meisten betroffenen Länder und wird n…

Banken

(313 words)

Author(s): Tietmeyer, H.
[English Version] . B. bieten als Grundleistung an: Spar- und Anlagemöglichkeiten, Finanzierung von Investitionen, Eigenheimbau oder Kauf langlebiger Güter und Durchführung des Zahlungsverkehrs. Hinzu kommen Dienstleistungen wie Vermögensverwaltung und unternehmerisches Finanzmanagement. Indem B. fremde Gelder als Einlagen annehmen und Kredite vergeben, treten sie als Intermediär zwischen Sparer und Investoren. Sie bündeln viele kleinere Sparbeträge, um umfangreiche Investitionen zu finanzieren. S…

Bann

(1,569 words)

Author(s): Schulz, H. | Schäfer-Lichtenberger, C. | Pearson, B.A. | Ohst, M.
[English Version] I. ReligionswissenschaftlichBegriffe und Vorstellung des B. entwickeln sich v.a. in der Rechtssprache. Ge- und Verbote sollen sanktioniert werden, Machtwirkungen entfalten und haben daher Beziehungen zu magischen Beschwörungen (Magie). In der Popularkultur beziehen sich die Verben »bannen« und »stellen« auf magische Handlungen und Worte (Zauber), die Sachen, Lebewesen oder Menschen unschädlich machen, zeitweise lähmen, behindern oder anderweitig beeinträchtigen und beeinflussen so…

Banner

(10 words)

[English Version] BannerHeilige Gegenstände

Bantu

(286 words)

Author(s): Thiel, J.F.
[English Version] . Der Terminus B. wurde 1858 von W.H.I.Bleek in die afrikanische Sprachwiss. eingeführt, um die Klassensprachen zu bezeichnen. Er wählte dafür das Wort »bantu« (Menschen), da es in fast allen diesen Sprachen ähnlich lautet. Die B. siedeln südlich einer Linie vom Kamerunberg zur Tanamündung in Kenia. Gemeinsame Kulturmerkmale sind bei den B. nur schwerlich auszumachen. Sie sind Hackbauern mit Kleintierhaltung. In Ost- und Südafrika weisen sie aber auch starke viehzüchterische Elem…

Baptisten

(5,635 words)

Author(s): Halbrooks, G.T. | Geldbach, E. | Leonard, B.J. | Stanley, B.
[English Version] I. Konfessionskundlich Da die B. sich in einer Situation konstituierten, in der sie wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, haben sie stets an der Lehre von der Gewissensfreiheit als einer ihrer grundlegendsten Überzeugungen festgehalten. Daher rührt die hist. bedingte Weigerung der B., eine dogmatische Verlautbarung zu erlassen, die für alle B. zu sprechen behauptet oder die als verbindlich für Individuen oder Kirchen angesehen werden könnte. Statt dessen brachten sie Glaubensbekenn…

Baptisterium

(392 words)

Author(s): Poscharsky, P.
[English Version] Baptisterium, bezeichnet seit dem Beginn des 4.Jh. den christl. Taufraum (vorher nur Dura Europos um 230); bis dahin wurde in fließendem Wasser getauft. Der Name kommt vom Badebecken des Frigidariums der Thermen. Zentrum ist die in den Boden eingetiefte Piscina, oft mosaiziert, mit drei oder sieben Stufen und damit zu flach, um Erwachsene untertauchen zu können. Sie ist quadratisch, rund (in Syrien oft in einer sonst nicht üblichen Apsis), polygonal oder kreuzförmig. Über ihr ste…

Baptist Missionary Society

(173 words)

Author(s): Stanley, B.
[English Version] (BMS) wurde 1792 von einer Gruppe von Partikular- (calvinistischen) Baptisten, zu denen A.Fuller und W.Carey gehörten, gegründet; ihr urspr. Name war »The Particular-Baptist Society for Propagating the Gospel among the Heathen«. Die BMS entsandte ihre ersten Missionare nach Nordindien (1793); später setzte sie mit der Arbeit in Sri Lanka (1812), der Karibik (1814), Kamerun (1841), China (1859) und im Kongo (1879) ein. Während der 20er Jahre des 18.Jh. litt die BMS unter inneren …

Baptist World Alliance (BWA).

(230 words)

Author(s): Lotz, D.
[English Version] 1905 trafen sich Baptisten aus aller Welt in London, um die BWA zu gründen. Die BWA ist die weltweite Gemeinschaft von 189 baptistischen Conventions und Unionen in über 200 Ländern. 1997 gab es etwa 42 Mio. erwachsene, getaufte Gläubige in den Mitgliedsgruppen der BWA. (Diese Zahl beinhaltet nicht die weltweit über 10 Mio. unabhängigen Baptisten, die nicht zur BWA gehören.) Missionswissenschaftler weisen darauf hin, daß zur gesamten Gemeinschaft der BWA über 100 Mio. Mitglieder …

Barabbas

(275 words)

Author(s): Dormeyer, D.
[English Version] (aram. בַּר אַבָּא, »Sohn des Vaters«, griech. Βαραββα˜ς) ist ein unspezifiziert patronymer Eigenname, der dem Talmud zufolge häufig verwandt wird (bBer 18b) und auch in griech. Inschriften belegt ist (SEG I 7,489,1). In den Passionsberichten der Ev. taucht B. 11× im Rahmen der sog. Passa-Amnestie auf. Da dieser B. außerhalb des NT nicht weiter bezeugt ist, lassen sich Angaben zu seiner Person nur aus den wenigen Angaben im Rahmen des Prozesses Jesu ermitteln. B. hatte als Aufständischer …

Baraita

(8 words)

[English Version] BaraitaTalmud

Barbara

(162 words)

Author(s): Volk, R.
[English Version] (die Heilige; Tag: 4.12., seit 1969 nicht mehr im Festkalender der kath. Kirche). Nach der wohl noch im 7.Jh. im byz. Raum entstandenen Legende gilt meist Nikomedeia z.Z. Kaiser Maximians (306) als Ort ihres Martyriums. Bearbeitet wurde die Legende u.a. von Johannes von Damaskus (PTS 29, 247–278) und Symeon Metaphrastes (10.Jh.; PG 116, 301–316). Die hist. nicht nachweisbare B., einziges Kind eines heidnischen Würdenträgers namens Dioskoros, wurde von diesem in einem Turm gefang…

Barbelo/Barbelioten

(164 words)

Author(s): Rudolph, K.
[English Version] . Eigen- oder Beiname einer weiblichen Gestalt, die in gnost. Texten als erste Emanation des (mann-weiblichen) Gottes auftritt und Ursache für die Entstehung des Pleromas (einschließlich des himmlischen Christus) ist. Die Erklärung des sem.-aram. Namens ist unsicher (»in der Vier ist Gott«, »Tocher des Herrn«, »stark durch Gott«). B. entstammt einer semi-jüd. Sapientia-Tradition. Irenäus bezeichnet eine gnost. Gruppe als »B.-Gnostiker« (haer. I 29; vielleicht durch eine Glosse ve…

Bar Chijja,

(178 words)

Author(s): Dan, J.
[English Version] Abraham (ca.1065–1136), der erste hebr. schreibende jüd. rationalistische Philosoph und Wissenschaftler. Mehrere Reisen nach Nordspanien und in die Provence, wo die Juden mit dem Arab. nicht mehr vertraut waren, führten ihn dazu, seine Abhandlungen auf hebr. zu verfassen. Seine philos. Hauptwerke sind »Hegjon ha-Nefesh« (»Die Meditation der Seele«) über die Weltschöpfung, das Wesen der Seele und die Reue, und »Megillat ha-Megalle« (»Die Schriftrolle des Entdeckers«), eine Schrift…

Barclay

(133 words)

Author(s): Ohst, M.
[English Version] Barclay, John (28.1.1582 Pont à Mousson, Lothringen, wo sein Vater, Jurist aus Schottland, an der Universität lehrte – 15.8.1621 Rom). Von 1606 bis 1616 lebte B. im London Jakobs I. Ein Schlüsselroman kritisierte einzelne Persönlichkeiten der Zeitgesch., daneben die Puritaner, das Papsttum und die Jesuiten (»Euphormio«, 1605–07, indiziert; »Apologia«, 1611). »Icon Animorum« (1614) reproduziert nationale Stereotypen. In England konnte B. als Katholik keine einflußreiche Stellung er…

Barclay,

(86 words)

Author(s): Freiday, D.
[English Version] Robert (1648 Gordonstown, Morayshire – 1690 in der Nähe von Aberdeen), Quäker und deren Apologet. Sein Vater, David Barclay (1610–1686), wurde 1665 Quäker, der Sohn 1667. B. hatte zuvor am röm.-kath. Scots College (Paris) studiert. Er war einer der sechs prägenden Gestalten des Quäkertums. Im Verlaufe von 10 Jahren entstand eine ganze Reihe von Veröffentlichungen, die in der »Apology« (1676 lat., 1678 von ihm selbst ins Engl. übersetzt) gipfelten, bis heute das Standardwerk der Glaubensüberzeugungen der Quäker. Dean Freiday Bibliography E.Trueblood, B., 1…

Bardesanes

(284 words)

Author(s): Drijvers, H.J.W.
[English Version] (syr. Bardaiṣan; 154 Edessa – 222 wahrscheinlich ebd.). Er war Hofphil0soph des Königs Abgar VIII. (177–212) von Edessa. Von seinen vielen syr. geschriebenen Schriften ist keine bewahrt geblieben, ausgenommen einige Frgm. seiner Hymnen bei Ephraem Syrus. In syr. Sprache ist außerdem das »Buch der Gesetze der Länder« überliefert, ein Dialog über Fatum und Freiheit. Weiter kennen wir in verschiedenen Versionen Berichte über B.' kosmologische Vorstellungen und weitere Ansichten be…

Bärenfest

(465 words)

Author(s): Grim, J.A.
[English Version] . In vielen kleinen indigenen Gesellschaften Eurasiens und Nordamerikas werden Bären (Grizzly, Schwarzer Bär, Eisbär und Kodiakbär) verehrt. Dies setzt eine der ältesten rituellen Praktiken unter Hominiden fort, in denen die Reste menschlicher Skelette zusammen mit Bärenknochen angeordnet wurden. Auch wurden die Bären wegen ihrer anthropomorphen Eigenschaften in Zeremonien verehrt, durch Mythen und Jagderzählungen in Erinnerung gerufen und in Ritualen, bes. bei Heilungen beschwor…

Barfüßer

(75 words)

Author(s): Köpf, U.
[English Version] (Discalceaten). Bez. für Religiosen, die als Ausdruck der Bußgesinnung und unter Berufung auf Aussendungsworte Jesu keine Schuhe oder nur Sandalen tragen: im MA erstmals die Camaldulenser und v.a. die Franziskaner, für die in Deutschland der Name B. üblich wurde; in der Neuzeit bes. die Passionisten. Barfußgehen ist auch kennzeichnend für Reformrichtungen mancher älterer Orden seit dem 16.Jh. (Karmeliten, Augustiner-Eremiten, Trinitarier, Mercedarier). Ulrich Köpf Bibliography E.Pacho, Art. Scalzatura (DIP 8, 1997, 1006–1014).

Barhebraeus,

(119 words)

Author(s): Hage, W.
[English Version] Gregor (arab. Abuʾl-Farağ; 1225/26 Melitene – 1286 Maraga), wurde 1246 syr.-orth. Bf., 1264 Oberbf. (»Maphrian«) für den Osten der Kirche (Residenz vorwiegend in Aserbaidschan), und war berühmt als Arzt. Bedeutsam wurde er als (an Aristoteles geschulter) Enzyklopädist mit seiner Zusammenfassung der kirchl. Tradition (und ihrem antiken Erbe) mit dem ganzen (auch naturkundlichen) Wissen der Zeit unter Einschluß der arab. Philos. Als Geschichtsschreiber und Grammatiker legte er die …

Barion

(181 words)

Author(s): May, G.
[English Version] Barion, Hans (16.12.1899 Düsseldorf – 15.5.1973 Bonn), am 14.8.1924 in Köln zum Priester geweiht, mehrjährige Seelsorgstätigkeit, Dr. theol. (Bonn) und Dr. jur. can. (Rom), Habilitation im Kirchenrecht bei A.M.Koeniger, akademischer Lehrer in Braunsberg (1931–1938). Ein Gutachten zur Frage der Sterilisation Erbkranker hatte eine einjährige Suspensio a divinis zur Folge (1934/35). Seine Berufung zum Ordinarius an der Universität München 1938 führte infolge der anfänglichen Weigerun…

Bar Kokhba-Aufstand.

(435 words)

Author(s): Schäfer, P.
[English Version] Zweiter jüd. Krieg gegen Rom (132–135 n.Chr.), benannt nach seinem Anführer Simon bar Kosiba, dessen Name sowohl positiv (bar Kokhba – »Sternensohn«: Num 24,17) als auch, nach dem Scheitern des Aufstandes, negativ (bar Koziba – »Lügensohn«) gedeutet wurde. Offizielle Bez. Bar Kokhbas war der auf Ez 37,24 ff. und die Qumranüberlieferung zurückgehende Titel »nasi« (Fürst), der auf den Aufstandsmünzen und den Dokumenten aus der Wüste Juda belegt ist. Ob Bar Kokhba sich selbst als Messias betrachtet hat (jTaan 4,8, fol. 68d), ist unsicher. Als Ursachen des Aufstan…

Barlaam

(146 words)

Author(s): Podskalsky, G.
[English Version] von Kalabrien (um 1290 Seminara, Kalabrien – 1348 Avignon). B. kam als Mönch 1325 nach Konstantinopel, wo er 1330 ein Streitgespräch über Philos. und Astronomie führte. Mit Legaten Papst Johannes XXII. erörterte er 1334/35 theol. Probleme und schrieb eine Serie von Abhandlungen gegen das Filioque und den päpstl. Primat. Eine polit. Mission nach Avignon (1339) nutzte er zu Unionsgesprächen (Unionen) mit Benedikt XII. Nach seiner Rückkehr nahm er die schon 1336 begonnene Polemik geg…

Barlaam und Joasaph

(137 words)

Author(s): Dummer, J.
[English Version] sind die Helden eines erbaulichen griech. Romans mittelbyz. Zeit, der die Bekehrung des Prinzen J., des Sohnes eines indischen Königs Abenner, durch den Eremiten B. erzählt. J. wird seinerseits Eremit, führt auch seinen Vater zum Christentum und zeichnet sich durch vielfältiges Wunderwirken aus. Auf welchen Wegen die urspr. aus dem indischen Bereich stammende Fabel zu dem griech. Verfasser, der sie in ein christliches Gewand kleidete, gelangte, ist nicht mehr feststellbar. Als t…

Barlach

(472 words)

Author(s): Metzinger, J.
[English Version] Barlach, Ernst Heinrich (2.1.1870 Wedel, Holstein – 24.10.1938 Rostock), Bildhauer, Grafiker, Dichter. Kindheit in Schönberg/Mecklenburg, Studien in Hamburg und Dresden, Parisaufenthalte, Keramiklehrer. 1906 bringt eine Reise nach Südrußland den Durchbruch: Arbeiten in Porzellan, Terracotta und Bronze entstehen nach Skizzen seines »Russischen Tagebuches«, auch erste Arbeiten in Holz. Die Weite der russ. Landschaft, die einfachen Menschen dort prägen. Mit dem Loslösen vom Jugendstil …

Barletta,

(70 words)

Author(s): Weinhardt, J.
[English Version] Gabriel (geb. in Barletta, Süditalien, gest. nach 1481), Dominikaner, zeitweilig Magister theologiae in Parma, Prior in Siena, Bußprediger in mehreren nordital. Städten. Die übliche scholastische Predigtweise wird bei ihm durch Verwendung von vielen Exempla, bisweilen durch derb-humoristische Töne etwas aufgelockert. Seine Predigten waren weit verbreitet. Das Sprichwort sagte: »Nescit praedicare, qui nescit barlettare.« Joachim Weinhardt Bibliography A.Alecci (DBI 6, 1964, 399 f.) SOPMA 2, 1975, 4 f.

Barlow,

(185 words)

Author(s): Cornwall, R.
[English Version] Thomas (1607 Westmoreland – 8.10.1691 Buckden), Bf. von Lincoln. Er besuchte das Queen's College in Oxford. B.s Laufbahn in Oxford und in der Kirche ist durch seine Anpassungsfähigkeit an ganz unterschiedliche Gegebenheiten gekennzeichnet. Nachdem er während des Bürgerkrieges und des Protektorats seine Stellung als Bibliothekar der Bodleian Bibliothek halten konnte (1642–1660), wurde er 1657 Vorsteher des Queen's College. In der Restauration paßte er sich wieder an und wurde zum …

Barlow

(142 words)

Author(s): Hinson, G.
[English Version] Barlow, William (ca.1565 London oder Barlow – 7.9. 1613 Lincoln), Bf. von Lincoln. Besuchte das St. John's College in Cambridge (M.A. 1587). Nachdem er einen gewissen Ruf für seine Gelehrsamkeit errungen hatte, wurde er 1590 zum Fellow an Trinity Hall gewählt, wo ihm 1599 der Doctor of Divinities verliehen wurde. Erzbf. J.Whitgift machte ihn zu seinem Kaplan, ernannte ihn 1597 zum Rektor von St. Dunstan's-in-the-east am Tower von London. Auf Empfehlung Whitgifts wurde er Kaplan de…

Barmen

(2,122 words)

Author(s): Nicolaisen, C.
[English Version] I. Erste Bekenntnissynode der DEK 1. Die Erste Bekenntnissynode der DEK fand vom 29. bis 31.5.1934 in der ref. Gemarker Kirche in Wuppertal-Barmen statt. Sie wurde vorbereitet vom Arbeitsausschuß der Bekenntnisgemeinschaft und stand unter der Leitung von K.Koch, dem Präses der westfälischen Bekenntnissynode. An ihr nahmen knapp 140 Synodale aus fast allen dt. Landeskirchen teil, darunter 53 Nichttheologen. Zur unmittelbaren Vorgesch. des erstmaligen Zusammentretens einer reichsweiten …

Barmherzige Brüder und Schwestern

(193 words)

Author(s): Heim, M.
[English Version] (Barmherzigkeit) sind geistl. Gemeinschaften zur Krankenpflege (auch Alexianer, Franziskanerbrüder u.a.): 1. Barmherzige Brüder vom hl. Johannes von Gott (Ordo Hospitalarius), 1571 aus einer 1540 von Johannes von Gott in Granada gegründeten Vereinigung als eigener Orden (mit der Augustinerregel) hervorgegangen; 2. Barmherzige Brüder vom hl. Rochus (bis 1840), 1713 in Wilna zur Pflege und Bestattung von Seuchenkranken gegründet; 3. Brüder von Unserer Lieben Frau von der Barmherzigkeit, gegründet 1839 in Mecheln zur Krankenpflege und B…

Barmherzigkeit

(2,174 words)

Author(s): Scoralick, R. | Avemarie, F. | Weder, H. | Bayer, O. | Nagel, T.
[English Version] I. Altes TestamentDie direkten Aussagen des AT über B. als liebende und helfende Zuwendung zum in Not oder Schuld geratenen anderen kristallisieren sich im Hebr. um die Wurzel רחם (rḥm). Der Sachverhalt wird kompliziert durch inhaltliche Überschneidungen mit der Wurzel חנן (ḥnn, »gnädig sein«; Gnade: II.). Darüber hinaus handelt das AT von B. der Sache nach auch ohne Verwendung der Wurzeln רחם oder חנן z.B. in der Darstellung Gottes in der Urgeschichte (Gen 1–11). Ein etym. Zusammenhang der Wurzel רחם mit dem Nomen רֶחֶם (ræḥæm, »Mutterschoß«) ist plaus…

Barmherzigkeit, religiöse Genossenschaften von der Barmherzigkeit.

(80 words)

Author(s): Heim, M.
[English Version] Neben den Barmherzigen Brüdern und Schwestern benennen sich viele Orden und Kongregationen der kath. Kirche nach der B., so die Kongregation der Priester von der B. (gegründet 1808 in Lyon nach dem Vorbild der Sulpizianer u.a. zur Jugenderziehung und Mission) oder die Religiosen Unserer Lieben Frau von der B. (gegründet 1633 in Aix zur Erziehung armer Mädchen). Manfred Heim Bibliography DIP 7, 1983, 791–793 AnPont 1996, 1439. 1463. 1465f.
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