Religion in Geschichte und Gegenwart

Get access Subject: Religious Studies

Edited by: Hans Dieter Betz e.a.

Help us improve our service

Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Online is the online version of the 4th edition of the definitive encyclopedia of religion worldwide: the peerless Religion in Geschichte und Gegenwart 4 (RGG4) (Mohr Siebeck, 1998-2007). This great resource continues the tradition of deep knowledge and authority relied upon by generations of scholars in religious, theological, and biblical studies. Religion in Geschichte und Gegenwart 4. indisputably belongs to the small class of essential reference works.

For more information: Brill.com

Nabatäerreich

(753 words)

Author(s): Wenning, Robert
[English Version] . Bei der ersten hist. Bezeugung 311 v.Chr. (Diodorus Siculus, Geographia 2,48f.; 19,94–100) werden die Nabatäer als nomadischer Stamm beschrieben, dem der Handel auf der Weihrauchstraße von Dedan in Nordarabien nach Gaza oblag. Ihre Herkunft bleibt unklar (vgl. Knauf). Frühestens ab dem späten 3.Jh. v.Chr. setzt ein Prozeß ein, bei dem sich wichtige Handelsposten zu permanenten Zeltsiedlungen (Hausarchitektur ab frühröm. Zeit) entwickelten (Petra). Vielleicht kann man erst von e…

Nabel

(363 words)

Author(s): Vollmer, Ulrich
[English Version] , religionsgeschichtlich. Während N. und Nabelschnur (griech. ο᾿μϕαλο´ς/omphalo´s, lat. umbilicus) im religionswiss. Kontext der Divination nur eine periphere Rolle spielen (die Begriffe Umbilicomantie bzw. Omphalomantie und entsprechende Beschreibungen begegnen erst in Traktaten des 16.Jh.) und sich die gelegentlich berichtete Verwendung der Nabelschnur in den weiteren Zusammenhang der kontagiösen Magie einfügt, spielt der N. als sinnfälliges Symbol für den Mittelpunkt einerseits in ve…

Nabis

(185 words)

Author(s): Kitschen, Friederike
[English Version] Nabis, Künstlergruppe und Freundschaftsbund, 1888 von Paul Se´rusier in Paris gegründet – u.a. mit Pierre Bonnard, Maurice Denis, ab 1890 mit E´douard Vuillard, Ker-Xavier Roussel, Paul Valloton, Aristide Maillol u.a. Die Bez. N. ist abgeleitet von hebr. N ebi'i^m, »Propheten bzw. Erleuchtete«, und betonte den idealistischen und symbolistischen Kunstanspruch der Gruppe gegenüber der illusionistischen Nachahmungsästhetik der Akademie des Beaux-Arts. Der Bildgegenstand soll hinter die Ausdrucksmittel zurücktreten: Mit…

Nachbarschaft

(307 words)

Author(s): Daiber, Karl-Fritz
[English Version] . Alltagssprachlich ist Nachbar, wer »nebenan« wohnt, der, den man sieht, zumindest vom Sehen kennt, der, den man hört, an dessen Leben man ungewollt teilnimmt. Nachbarn kann man in der Regel nicht wählen. Man findet sie vor und muß sich zu ihnen verhalten, in Desinteresse, Anteilnahme oder Konflikt. Nachbarn gehören zum Wohnumfeld. Dieses kann sehr unterschiedlich in seiner Struktur und in seiner räumlichen Ausdehnung sein. Im einen Fall ist es ein Mehrfamilienhaus, im anderen e…

Nachfolge Christi

(3,699 words)

Author(s): Sim, David | Köpf, Ulrich | Ulrich, Hans G.
[English Version] I. Neues Testament 1.Nachfolge Jesu in den Evangelien Ein wichtiger Aspekt der Darstellung des Wirkens Jesu in den Evv. ist sein Ruf zur N. Dieser Ruf ergeht bedingungslos und fordert unmittelbare Entscheidung. Wenn die Jünger Jesu Einladung, ihm zu folgen, vernehmen, gehorchen sie sofort und folgen ihm (α᾿κολουϑει˜n̆/akolouthei´n; Mk 1,16–20 parr.; 2,13–14 parr.; vgl. Lk 5,1–11; Joh 1,35–51). Andere verkennen jedoch den bedingungslosen und unmittelbaren Charakter seines Rufes und verpassen so die Gelegenheit, Jesus zu folg…

Nachhaltigkeit

(233 words)

Author(s): Bayer, Stefan
[English Version] soll i.allg. Dauerhaftigkeit bedeuten. Im Umweltkontext (Umwelt/Ökologie) werden die Begriffe N., Sustainability, nachhaltige Entwicklung, Sustainable Development etc. in der Regel synonym verwendet, obgleich sich auch in den angesprochenen Begriffen unterschiedliche Bedeutungen verbergen: N. beschreibt einen momentanen Zustand (Bestandsgröße), wohingegen sich im Begriff nachhaltige Entwicklung ein Prozeß ausdrückt (Stromgröße). Die am weitesten verbreitete Definition einer nachh…

Nachman ben Simcha

(296 words)

Author(s): Dan, Joseph
[English Version] von Brazlav (1771 Medshibosh, Ukraine – 1811 Uman, ebd.). Rabbi N. ben S. gehörte zu den einflußreichsten Führern der chassidischen Bewegung (Chassidismus). Obwohl er ein Urenkel des Baal Shem Tov, des Gründers des Chassidismus, war, hatte sich nur eine kleine Gruppe von Schülern um ihn geschart. Auf seiner Pilgerreise in das Land Israel (1798) konnte er der Belagerung von Akko durch Napoleon I. an Bord eines türkischen Kriegsschiffes entkommen. Nach Europa zurückgekehrt, predigte…

Nachmanides

(331 words)

Author(s): Dan, Joseph
[English Version] (Moses ben Nachman, Akronym »Ramban«; 1194 Gerona – 1270 Akko), Rabbi, Arzt, Prediger, Exeget und große halakhische Autorität. N. war in der 1. Hälfte des 13.Jh. der geistige Führer der span. Juden (Judentum: II.) und das Oberhaupt der kabbalistischen Schule (Kabbala: II.) von Gerona, wo Rabbi Ezra und Rabbi Azriel zu seinen Lehrern zählten. In Disputationen mit seinen christl. Zeitgenossen trat er apologetisch für das Judentum ein. Sein exegetisches Werk zum Pentateuch, in dem der traditionelle, midrashische Komm. mit ma. linguistischer A…

Nachrichtentechnik

(305 words)

Author(s): Evers, Dirk
[English Version] . Im weitesten Sinne umfaßt N. die gesamte Technik der Erzeugung, Übertragung und Verarbeitung von Nachrichten einschließlich der Steuer- und Regeltechnik, im eigentlichen Sinne aber nur die elektrische N. als Optimierung der Zeichenübermittlung mit Hilfe elektrischer Signale. Nach Erfindung des ersten elektrischen Telegraphen (Morse) ermöglichte später das Telefon die Fernkommunikation als Alltagsphänomen. Die rasante Entwicklung der Funktechnik führte zur medialen Massenkommuni…

Nächstenliebe

(2,259 words)

Author(s): Mühling-Schlapkohl, Markus | Mathys, Hanspeter | Avemarie, Friedrich | Lindemann, Andreas | Herms, Eilert
[English Version] I. Zum BegriffN. ist die Haltung der Liebe von geschöpflichen Personen zu konkreten nächsten geschöpflichen Personen als Ebenbildern Gottes (Gottebenbildlichkeit) und schließt die Feindesliebe (Mt 5,44=Lk 6,27; Feind/Feindesliebe) mit ein. Im Doppelgebot der Liebe (Mk 12,29–31 parr.), das Ausdruck der Wohlordnung der Schöpfung ist, bündeln sich nach reformatorischer Ansicht die Forderungen des Gesetzes (vgl. Luther, BSLK 586). Nach diesem Doppelgebot ist die N. dem Menschen nach d…

Nacht

(767 words)

Author(s): Grethlein, Christian
[English Version] Nacht, praktisch-theologisch. Der N. (Tag und Nacht) kommt für das Befinden der Menschen und damit auch deren rel. Praxis bes. Bedeutung zu (zum religionsphänomenologischen Befund s. Reimbold). Nicht nur in Kulturen ohne elektrischen Strom ist die N. ein ambivalent erfahrener Raum, wobei – wie nicht zuletzt die symbolische Verwendung von N. zeigt – die Angst vor Finsternis (Licht und Finsternis) und Zerstörung überwiegt, aber u.a. auch die Ruhe der N. als wohltuend empfunden werde…

Nacktheit

(10 words)

[English Version] Kleidung und Nacktheit

Nadere Reformatie

(210 words)

Author(s): Kaufmann, Thomas
[English Version] . Der Begriff N.R. bez. die unter personell (W. Amesius) bzw. lit. vermitteltem puritanischen Einfluß im niederländischen Reformiertentum (reformierte Kirchen) entstandene Bewegung einer »näheren« im Sinne von »weitergehenden«, »zweiten Reformation« der persönlichen Lebensgestaltung der Gläubigen, die die in der »ersten Reformation« erreichte Erneuerung der Lehre im Sinne einer ethisch verbindlichen, asketisch geprägten Frömmigkeitspraxis zu vertiefen und weiterzuführen beabsicht…

Nagara

(176 words)

Author(s): Dan, Joseph
[English Version] (Nagˇara), Israel ben Moses (ca.1555 Damaskus – ca.1625), gilt als der große Dichter des »Goldenen Zeitalters« jüd. Kultur im 16.Jh. in Safed. Infolge der Zerstörung der jüd. Gemeinden in Spanien (1492) erlebte diese obergaliläische Ortschaft, in der verschiedene kabbalistische Schulen (Kabbala: II.) ansässig waren, eine neue Blütezeit. Obwohl N. oft als kabbalistischer Dichter angesehen wird, spielt die Kabbala in seinem Werk keine bedeutende Rolle. Einige Jahre lang amtierte er …

Nāgārjuna

(322 words)

Author(s): Oetke, Claus
[English Version] (ca.2–3.Jh. n.Chr.), gilt als Begründer der Madhyamaka-Lehre (Mādhyamika) und der ersten philos. Schule des Mahāyāna-Buddhismus. Den Legenden zufolge hat N. den größten Teil seines Lebens in Südindien im Āndhra-Reich verbracht. Ebenso wie die Berichte über sein Leben sind auch die überlieferten Angaben bzgl. der schriftstellerischen Tätigkeit N.s zweifelhaft. N.s Grundwerk ist ein aus 27 Kap. bestehender philos. Traktat, die »Mūlamadhyamakakārikās« (MMK). Der überwiegende …

Nagel

(173 words)

Author(s): Wolfes, Matthias
[English Version] Nagel, Julius (17.9.1809 Bahn, Pommern – 17.1.1884 Breslau), seit 1835 Pfarrer in Colzow, Insel Wollin. Obwohl während des Theologiestudiums in Berlin von F. Schleiermacher beeinflußt, vertrat N. eine streng unionskrit. Haltung. Sie führte 1847 zur Niederlegung des 1841 übernommenen Pfarramtes in Trieglaff, Provinz Pommern, und zum Austritt aus der Ev. Kirche Preußens. N. schloß sich der separierten, offiziell nicht anerkannten Luth. Kirche in Preußen an und wurde hier seit den fr…

Nag Hammadi

(1,258 words)

Author(s): Bethge, Hans-Gebhard
[English Version] I. Allgemein Bei N.H. handelt es sich um eine oberäg., am Westufer des Nils gelegene Industriestadt, ca.125 km flußabwärts von Luxor. Am nahen Jabal al-Tarif wurden im Dezember 1945 von einem Bauern zufällig in einem in einer Höhle deponierten Krug zwölf in der 1. Hälfte des 4.Jh. n.Chr. hergestellte Codices sowie der Rest eines weiteren mit vielen Originalzeugnissen der Gnosis und weiteren Texten in kopt. Sprache gefunden. Zu konstatieren ist eine sachliche Verwandtschaft der N.-…

Nagid

(273 words)

Author(s): Dan, Joseph
[English Version] (hebr. נָגִיד, Pl. Negidim) ist der hebr. Titel des Oberhauptes einer jüd. Gemeinde in einem arabischsprachigen Land. Er löste den bab. Titel »Rosh ha-Gola« (»Exilarch«; Resh Galuta) des frühen MA ab. In Spanien, Ägypten, Tunesien, Marokko und im Jemen entstanden mehrere Dynastien von N. Viele jüd. Dichter, Gelehrte, Philosophen und Wissenschaftler hatten diese Stellung inne, in einigen Fällen war sie über drei oder vier Generationen erblich. Das Amt des N. wurde nach dem Modell i…

Nagˇrān

(239 words)

Author(s): Müller, Walter W.
[English Version] , Oasenstadt im Südwesten Saudi-Arabiens, die in der Antike an der Weihrauchstraße lag. N. war urspr. die Bez. der Oase, deren Name später auf den Hauptort übertragen wurde, der in altsüdarab. Inschriften als Rgmtm und in Ez 27,22 als Handelspartner von Tyrus (in Phönizien) als Ragma (LXX ῾Ραγμα, MT רַעְמָה/Ra‘māh) bezeugt ist. Im 5.Jh. entstand in N. eine christl. Gemeinde unter eigenen Bischöfen (arabische Halbinsel: I.,1.). Als 517 in Südarabien der jüd. König Josef an die Macht kam, zog er nach dem Zeugnis spätsabäischer (…

Naherwartung

(297 words)

Author(s): Rosenau, Hartmut
[English Version] . Mit N. ist zunächst die urchristl., in ein apokalyptisches Weltbild (Apokalyptik) eingefaßte Erwartung der baldigen Wiederkehr (Parusie) des gekreuzigten und auferstandenen Herrn zur endgültigen Aufrichtung des Reiches Gottes noch zu Lebzeiten der ersten Christengeneration gemeint (vgl.1Thess 4,17; Phil 4,5; 1Kor 7,29). Diese eschatische (Eschatologie) Haltung (ε᾿λπι´ς/elpi´s) resultiert aus der befreienden (Befreiung) Erfahrung der Überwindung von lebensbedrohlichen und widergöttlichen Mächten in der Begegnung mit Jesus …

Nahua

(115 words)

Author(s): Wißmann, Hans
[English Version] Nahua, Sprachengruppe der uto-aztekischen Sprachfamilie, zugleich Sammelbez. für die diese Sprachen sprechenden Völker Mesoamerikas (Mexiko). Nach der Nominalendung werden ihre Sprachen unterschieden in die der Nahuatl- und der Nahuat̲-Gruppe. Zur zweiten gehörten wahrscheinlich das untergegangene Toltekische (Tolteken) im Hochland von Mexiko und das erst Anfang des 20.Jh. ausgestorbene Pipil der Pipil von El Salvador, zur ersten v.a. die Sprache der Azteken (aztekische Religion). Hans Wißmann Bibliography R. Sime´on, Dictionnaire de la langue …

Nahumkommentar

(9 words)

[English Version] Qumran

Nahum/Nahumbuch

(1,346 words)

Author(s): Köckert, Matthias
[English Version] I. Stellung im KanonNah steht im Zwölfprophetenbuch (Prophetenbücher) an siebter Stelle. Im hebr. Kanon geht ihm Mi, im griech. (wohl wegen Ninive) Jon voraus. Die Abfolge im MT wird von den in Mi 7,8–20 auf Nah 1 hin geschaffenen Stichwortbezügen (Nogalski) verstärkt. Mit Hab verbindet Nah nicht nur die Art der Überschrift, sondern auch die in Hab 1 redaktionell gebildeten Verknüpfungen mit Nah 3. Beide Bücher waren vielleicht einmal zu einer Zweiprophetenschrift zusammengestellt,…

Name

(4,894 words)

Author(s): Udolph, Jürgen | Figal, Günter | Hutter, Manfred | Assel, Heinrich | Rüterswörden, Udo | Et al.
[English Version] I. SprachwissenschaftlichAus sprachwiss. Sicht werden Eigennamen (nomen proprium) und Gattungsnamen (nomen appellativum) unterschieden, die beide der Funktion nach zu den Substantiven gehören. Eigennamen dienen der Benennung (d.h. der Identifizierung) von individuellen Personen, Örtlichkeiten, Sachverhalten oder als individuell gedachten Kollektiven und weisen einem Bezeichneten zunächst keine allg. Eigenschaften zu. Mit dem N. »Lena« ist außerhalb eines konkreten Kontextes keine…

Namenglaube

(275 words)

Author(s): Hutter, Manfred
[English Version] Namenglaube, religionswissenschaftlich. Der Name einer Person oder Gottheit (Namen Gottes) drückt für viele Kulturen ein individuelles und unverwechselbares Wesensmerkmal dieser Person aus, woraus die Vorstellung erwächst, daß derjenige, der diesen Namen kennt, über die betreffende Person verfügen könne. Teilweise wird damit die Furcht verbunden, daß durch das Bekanntwerden des Namens Feinde oder Dämonen Macht über den Namenträger gewinnen können, so daß der wahre Name geheimgehal…

Namen Gottes

(1,463 words)

Author(s): Rebiger, Bill | Assel, Heinrich | Ess, Josef van
[English Version] I. JudentumAls bibl. N.G. gelten v.a. das Tetragramm JHWH sowie die Wendung אֶהְיֶה אֲשֶׁר אֶהְיֶה/'æh ejæh 'asˇær 'æh ejæh (wörtl. »Ich bin, der ich bin«) bzw. auch 'æh ejæh allein (Ex 3,14), wobei das Tetragramm z.Z. des Zweiten Tempels nur am Versöhnungstag (Feste/Feiern: III.) vom Hohepriester ausgesprochen werden durfte. Bibl. Attribute und Epitheta Gottes werden als weitere N.G. verstanden. Die rabb. Lit. kennt einige Umschreibungen für Gott (: IX), darunter auch ha-shem (»der Name«), die v.a. als …

Namen Jesu

(146 words)

Author(s): Brüske, Gunda
[English Version] Namen Jesu, Fest. Infolge stärkerer Betonung der Menschwerdung Christi (Bernhard von Clairvaux) von den Volkspredigern der Bettelorden (bes. Bernardino von Siena, Johannes von Capestrano) verbreitet, wurde das Fest 1530 im Eigenkalender der Franziskaner für den 14.1. (jetzt 3.1.) eingeführt und 1721 auf die ganze kath. Kirche ausgeweitet. Pius X. legte es 1913 auf den Sonntag zw. 1. und 6.1. (bzw. 2.1.), also näher an Weihnachten und den Oktavtag (1.1.) mit dem Evangelium von Besch…

Namenstag

(309 words)

Author(s): Schlemmer, Karl
[English Version] . Der Name hat ein bes. Gewicht für den Menschen. Ob damit »Vorbedeutung« im Sinne schicksalhafter Bestimmung gemeint ist, muß dahingestellt bleiben. Jedenfalls wählen Eltern i.allg. die Namen ihrer Kinder mit Bedacht aus. Von daher ist es u.a. in manchen kath. geprägten Gegenden üblich, anstatt des Geburtstages den N. zu feiern. In der Frühzeit des Christentums behielten Männer und Frauen ihren urspr. Namen auch nach der Taufe bei. Eine förmliche Aufforderung an die Eltern, ihre Kinder nach Heiligen zu benennen, findet sich um 2…

Namenverehrung

(335 words)

Author(s): Ruppert, Hans-Jürgen
[English Version] (Christi, im Osten). Im Rahmen hesychastischer Gebetspraxis (Hesychasmus; s.a. Gebet: X.) bildete sich die Tradition des »immerwährenden Jesusgebets«: »Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich über mich Sünder«. Nach der »Philokalia« (1782) dient es, in Verbindung mit Atemtechniken, der Einpflanzung des Namens Jesu im Herzen (Herzensgebet) zur Erlangung der Schau Gottes und des Seelenfriedens (η῾συχι´α/hēsychi´a). Der russ. »Pilger« (anonym 1884) wiederholt es täglich bis zu 12 000 mal. Der sog. Hesychastische Streit (14.Jh.)…

Namibia

(711 words)

Author(s): Nambala, Shekutaamba V.V. | Ward, Kevin
[English Version] I. Allgemein Mit einer Fläche von 824 295 km 2 und 1 826 854 Einwohnern liegt das heutige N. am südwestlichen Rand Afrikas, begrenzt von Angola, Sambia und Simbabwe im Norden, Botswana im Osten, der Republik Südafrika im Süden und Südwesten und dem Atlantik im Westen. N. war seit 1884 Schutzgebiet des Deutschen Reiches, wurde nach dem 1. Weltkrieg an den Völkerbund abgetreten und kam als Mandatsgebiet unter die Verwaltung Südafrikas, von dem es quasi als Teil seines Staatsgebietes beh…

Nānak

(346 words)

Author(s): Boehm-Tettelbach, Monika
[English Version] (1469 Talvaṇḍı̄, heute Nankānā Sāhib, Pakistan – 1539 Kartārpur, Indien), Gurū, Stifter der rel. Gemeinschaft der Sikhs (»Schüler«, d.h. Gurū N.s). Im nordindischen Panjab gegründet, blieb der Sikhismus durch diese Kulturregion geprägt, hat sich aber ab dem 20.Jh. auch außerhalb Indiens, bes. in Großbritannien und Nordamerika verbreitet, von wo er auf sein Ursprungsland zurückwirkt. N.s Lehre gehört in das Spektrum der Bhakti-Religiosität der nordindischen Sants (»seiend,…

Nanotechnik

(364 words)

Author(s): Kern, Dieter P.
[English Version] . Die Vorsilbe »nano« (von griech. na´nos, »Zwerg«) vor einer Maßeinheit bez. den milliardsten Teil. N. beschreibt den Umgang mit Dingen, deren Dimensionen im Bereich eines Bruchteils eines milliardstel Meters bis zu einigen 100 Nanometern liegen, d.h. mit Atomen, kleinen atomaren Aggregaten, Biomolekülen, chemisch, elektronisch, optisch, mechanisch spezifische Eigenschaften aufweisenden künstlichen Strukturen verschiedenster Materialien. Im Vordergrund stehen die Erzeugung, Char…

Nantes, Edikt von

(17 words)

[English Version] Frankreich: III. Christentum, 1. Historisch; Hugenotten: I. Kirchengeschichtlich, 1. Europa

Naogeorgus

(152 words)

Author(s): Schröder, Tilman M.
[English Version] (Kirchmair), Thomas (um 1508 Straubing – 29.12.1563 Wiesloch). Dominikaner in Regensburg, schloß sich 1524 der Reformation an. Ab 1535 Pfarrer in Sachsen und Thüringen. Seine neulat. Werke »Pammachius« (1538), »Mercator« (1540) und »Incendia« (1541) machten N. zum herausragenden ev. Dramatiker seiner Zeit. Aufgrund radikaler und calvinistischer Lehren überwarf sich N. mit dem Luthertum und wandte sich ab 1546 nach Süddeutschland. 1561 Superintendent in Esslingen. Seine Befürwortun…

Napoleon I.

(560 words)

Author(s): Klueting, Harm
[English Version] (Napolione Buonaparte; 15.8.1769 Ajaccio, Korsika – 5.5.1821 St. Helena), Kaiser der Franzosen. 1785 franz. Artillerieleutnant, 1793 der »Bergpartei« um M. Robespierre verbunden und nach der Rückeroberung von Toulon (Dezember 1793) zum General befördert, wurde N. nach dem 9. Thermidor (27.7.1794) vorübergehend aus der Armee entlassen. Nach der Niederschlagung des royalistischen Aufstandes in Paris (5.10.1795) 1796 Oberbefehlshaber der Italienarmee, führten seine Siege zum Frieden…

Napoleonische Epoche

(494 words)

Author(s): Frie, Ewald
[English Version] . Die n.E. wird umgrenzt durch das Konsulat (1799–1804) und das Kaiserreich (1804–1815) Napoleons I. und steht damit am Ende der Französischen Revolution (s.a. Frankreich: III.,1., i und j). Sie bewahrte einerseits deren wesentliche soziale und polit. Errungenschaften und breitete sie über Europa aus. Andererseits lenkte sie mit Wiedereinführung der Monarchie, des Adels und des gregorianischen Kalenders in die eur. Tradition zurück. In der Gesch. der eur. Kirchen, Konfessionen un…

Narboni

(143 words)

Author(s): Dan, Joseph
[English Version] Narboni, Moses (ca.1300 Perpignan, Frankreich – 1363 Soria, Spanien), bedeutender jüd. Philosoph des 14.Jh. N. arbeitete als wandernder Arzt in verschiedenen Städten Spaniens und der Provence. Sein bekanntestes und einflußreichstes Werk ist der Komm. zu Moses Maimonides' »More Nevukhim« (veröff. 1852 in Wien). N. vertrat eine fundamentale Maimonides-Interpretation und folgte in höherem Maße als die meisten jüd. Rationalisten den Lehren Averroes'. N. behauptete eine Judentum, Chris…

Narrative Predigt

(419 words)

Author(s): Grözinger, Albrecht
[English Version] . Der Begriff der n.P. entstand in den 70er Jahren des 20.Jh. als ein programmatischer Begriff im Zusammenhang der verschiedenen Konzeptionen einer narrativen Theologie (Metz, Ritschl). Heute wird der Begriff eher analytisch verwendet, um bestimmte sprachliche Leistungen einer Predigtgattung unter homiletischen Aspekten (Homiletik) zu beschreiben. Von einer n.P. können wir dort sprechen, wo eine Predigt insg. oder in wesentlichen Teilen von der Erzählform geprägt ist. Diese Erzäh…

Narrative Theologie

(394 words)

Author(s): Arens, Edmund
[English Version] würdigt das Erzählen und die Erzählung im Blick auf deren anthropologische Dimension, theol. Bedeutung und praktische Relevanz. Beide kommen als elementare sprachlich-soziale Vollzüge sowie als wesentliche Artikulationsformen von Rel. zur Geltung. Das Erzählen und die Erzählung stellen eine Grundform der bibl. Lit., der christl.-kirchl. Überlieferung sowie der Weitergabe, Aneignung und Praxis des Glaubens dar. Von diesem Befund ausgehend, bestreitet bzw. relativiert n.Theol. die …

Narrenfeste

(394 words)

Author(s): Daxelmüller, Christoph
[English Version] . Die N. oder Eselsfeste gehen auf Feste der Kanoniker zurück, die vornehmlich zw. Weihnachten und Epiphanie, aber auch am Tag der Unschuldigen Kinder (28.12.) in Kathedral- und Kollegiatkirchen gefeiert wurden; die frühesten Zeugnisse finden sich im Frankreich des späten 12.Jh.; Ende des 13.Jh. auf das Fest des hl. Nikolaus von Myra (6.12.) verlegt, boten N. die Gelegenheit, kirchl. Hierarchien, klerikale Ordnungen und die Liturgie des Gottesdienstes zu parodieren und ins Gegent…

Narrheit

(273 words)

Author(s): Hauptmann, Peter
[English Version] Narrheit, heilige. Als solche bez. man in der Ostkirche in Anlehnung an 1Kor 4,10ff. die asketische Praxis, durch vorgetäuschten Verlust des Verstandes sich Mißhandlungen und der Vereinsamung mitten in der Welt auszusetzen und so vor der Gefahr einer Bewunderung durch die Menge zu bewahren. Sie setzt eine christl. Umwelt ebenso voraus wie das Fehlen von Institutionen für Geisteskranke. Die hl.N. begegnet erstmals im 4.Jh. bei einer Nonne in Ägypten, dann zuweilen im Vorderen Orien…

Narsai¨

(185 words)

Author(s): Tamcke, Martin
[English Version] von Nisibis (um 399 Ain Dulbe – um 502 Nisibis). N. war der herausragende Theologe der antiochenischen Tradition in der Gründungsphase der Schule von Nisibis. Seine erste Schaffensphase vollzog sich weithin an der Schule von Edessa, der er seit 437 als Schuloberhaupt vorstand. Da er mit dem abgesetzten Ibas von Edessa die proantiochenische Partei in der Stadt verkörperte, wurde er durch Nonnus von Edessa 457 nach Persien vertrieben. Apologetische Schriften zugunsten des Theodor vo…

Narthex

(221 words)

Author(s): Wasmuth, Jennifer
[English Version] (n̆α´ρϑηξ), die dem Naos vorangehende, eine Art Vorhalle bildende westliche Eingangsseite in frühchristl., byz. und orth. Kirchen. Der Begriff, urspr. eine schilfartige Pflanze bezeichnend, wird seit dem 6.Jh. im Kontext des Kirchenbaus (: IV.) verwendet. Befindet sich vor dem N. eine weitere Vorhalle, so wird zw. innerem (Eso-) und äußerem (Exo-)N. unterschieden. Seit dem 9.Jh. wird der N. in Entsprechung zu der ihm eigenen Form und Funktion mit einem speziellen Bildprogramm aus…

Narzißmus

(352 words)

Author(s): Wenzel, Christoph
[English Version] . Mit N. werden i.allg. Persönlichkeitsmerkmale bez., die v.a. das Selbstbild (Selbst) betreffen: Ichbezogenheit, Selbstgefälligkeit, Überheblichkeit, Größenphantasien und leichte Kränkbarkeit. N. bezieht sich auf die gängige Überlieferung des v.a. durch Ovid (met. III 339–510) popularisierten griech. Mythos von Narkissos (lat. Narcissus, dt. Narziß), der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt und die Liebe der Nymphe Echo mißachtet. Bekannt gemacht und erweitert wurde der Begriff durch die thematische Arbeit S. Freuds »Zur Einführu…

Nash

(187 words)

Author(s): Hutchinson, Mark
[English Version] Nash, Clifford Harris (16.12.1866 London – 27.9.1958 Melbourne), anglik. Geistlicher und evangelikale Führergestalt. Nach Ausbildung an der Oundle School und der Universität Cambridge wurde N. durch die Schule B.F. Westcotts, Handley Carr Glynn Moule u.a. zu einem konservativen Evangelikalismus der Mitte hin beeinflußt. Zu seinen Tätigkeiten gehörten Lehre und Predigt in: Musselburgh; Huddersfield, Yorkshire; seit 1897 Sydney (u.a. Church Hill, Redfern); Melbourne (St. Columb's, Ha…

Nasi

(281 words)

Author(s): Jacobs, Martin
[English Version] , hebr. נָשִׂיא, »Erhabener«, »Fürst«. In Num ist N. der Titel eines Anführers bzw. eines Familien- oder Stammesoberhauptes (Num 3,24.30.35 bzw. Num 2,3–39 u. ö.); in Ez 34,24 und 37,25 stellt er eine eschatologische Überhöhung des Königstitels dar. Der u.a. in der Damaskusschrift erwähnte »N. der ganzen Gemeinde« (D VII 18–21) spielt eine bes. Rolle im endzeitlichen Krieg. Die Münzen und Dokumente, die Bar Kosiba (Bar Kokhba-Aufstand) den »N. von Israel« nennen, legen ein ähnliches…

Nasiräer

(599 words)

Author(s): Willi, Thomas
[English Version] (hebr. נָזִיר/nāzi^r), ein durch eigenes oder ausnahmsweise durch fremdes Gelübde (: II.) »abgesonderter« Mensch. Der Frauen wie Männern in Altisrael und im Frühjudentum zugängliche Status kann lebenslang gelten oder zeitlich befristet sein. Das Nasiräat beruht weniger auf einer durch Askese (: III.) erbrachten Leistung als auf einer unkonventionellen, »primitiven« Lebensweise. Ohne eigentlichen kultischen Bezug verkörpert es Offenheit für JHWH. Im Normalfall zielt es auf einen N…

Nassau

(441 words)

Author(s): Dienst, Karl
[English Version] I. Territoriale Entwicklung Seit 1160 nannten sich die Herren von Laurenburg im Unterlahngebiet nach der von ihnen um 1125 erbauten Burg N. Die Gesch. von N. ist durch eine großräumige, im Westen bis über die Grenzen des alten Reiches hinausgehende Verteilung des Territorialbesitzes und dessen häufig wechselnde Aufteilung in zahlreiche Teilgrafschaften bestimmt. 1255 teilten die beiden Söhne des Grafen Heinrich II., Walram II. und Otto I., die nassauischen Lande und begründeten dau…

Natanael

(204 words)

Author(s): Rowland, Christopher
[English Version] wird nur im Joh erwähnt, wo er als eine Schlüsselfigur unter den Jüngern Jesu erscheint (Joh 1,47–51). Er ist ein Auferstehungszeuge in Galiläa (Joh 21,2; dort mit Angabe seiner Herkunft aus Kana in Galiläa). N. gehört zu den Empfängern der Verheißung eines offenen Himmels und der Vision der über dem Menschensohn herauf- und herabfahrenden Engel (Joh 1,51), die sich eindeutig auf die Vision Jakobs in Gen 28,12 bezieht. Diese Passage steht wahrscheinlich hinter der Beschreibung N.…

Nathan

(186 words)

Author(s): Dan, Joseph
[English Version] von Gaza (1643 Jerusalem – 11.1.1680 Skopje, Mazedonien), erster Prophet und wichtigster Theologe des Sabbatianismus. Nach einer Begegnung mit Sabbatai Zevi (S.Z.) in Gaza 1665 berichtete der junge N., Schüler der Kabbala (: II.) I. Lurias, von einer Offenbarung, die S.Z. als den Messias auswies – ein Anspruch, den dieser schon jahrelang erfolglos erhob. Erst N.s Prophezeiung rief jedoch den eigentlichen Sabbatianismus ins Leben, dessen geistl. und administrativer Führer N. wurde.…

Nathan

(565 words)

Author(s): Rudnig, Thilo Alexander
[English Version] , hebr. נָתָן/nātān (»Er [sc. Gott/Jahwe] hat gegeben«). 1. Prophet (נָבִיא/nābi^') am Jerusalemer Hofe Davids und Parteigänger Salomos. Seine Herkunft und Familie sind unbekannt, seine Charakteristik ist nicht eindeutig. Da er erst in Jerusalem auftritt, war er wahrscheinlich Jerusalemer, doch kaum »chief spokesman for the Jebusite group« (Jones 144). N. ist nicht in den Listen von Davids Beamten belegt. Dafür, daß er mit dem Vater bzw. einem der Väter zweier Beamter Salomos (1Kön 4,5…

Nathan ben Jechiel

(127 words)

Author(s): Mutius, Hans-Georg v.
[English Version] von Rom (1035–1100) vf. im letzten Drittel des 11.Jh. ein umfangreiches Lexikon über den hebr.-aram. Wortschatz der beiden Talmude und der Midrashliteratur. In seinen ausführlichen Worterklärungen geht er oft auch auf realienkundliche Dinge ein und verarbeitet u.a. die Exegese der Talmudhochschulen Babyloniens, Nordafrikas und des Rheinlands. Seine Midrashzitate enthalten gelegentlich einzigartige Variantenlesarten oder zitieren aus ansonsten völlig verlorengegangenen Werken. Das …

Nathusius

(173 words)

Author(s): Roser, Matthias
[English Version] Nathusius, Martin Friedrich Engelhard v. (24.9.1843 Althaldensleben – 9.3.1906 Greifswald). N. verbrachte seine Kindheit und Jugend sowie sein Studium in einer kirchl. und theol. Atmosphäre, die wesentlich von den Vorbildern J.H. Wichern, F.A.G. Tholuck und J.T. Beck geprägt war. Nach Pfarrstellen 1873 in Quedlinburg und 1885 in Barmen folgte 1888 die Berufung auf den Lehrstuhl für Praktische Theol. in Greifswald. N. vf. einflußreiche und viel gelesene Publikationen zur sozialen Frag…

Nation

(723 words)

Author(s): Graf, Friedrich Wilhelm
[English Version] . Der von lat. nasci, »geboren werden«, abgeleitete Begriff natio bez. die lokale Herkunft einer Person oder Sache. Natio ist die Göttin der Geburt. Im Lat. bedeutete der Begriff auch Volksstamm und Völkerschaft. Seit dem MA umfaßte N. ein vielschichtiges Feld heterogener Bedeutungen. Die ma. Universitäts-, Konzils-, Kaufmanns-, Kleriker- und Adels-Nationes stellen keine Vorläufer moderner Nationsideen dar, auch wenn Kleriker und Landadelige im Spät-MA Vorstellungen eines dt. Nat…

National Association for the Advancement of Colored People

(155 words)

Author(s): Best, Wallace
[English Version] (NAACP). Die NAACP wurde am 12.2.1909 (an A. Lincolns 100. Geburtstag) in New York City gegründet, um als Bürgerrechtsorganisation die Verbesserung der Lebensumstände der Schwarzen in den USA zu vertreten. Ziel war eine einheitliche Gleichstellung aller amer. Bürger. Der wichtigste Erfolg der Organisation stellte sich 1954 ein, als sie sich vor dem Obersten Gerichtshof mit einer Klage durchsetzte, welche die Rassentrennung an öfftl. Schulen für nicht verfassungsgemäß erklärte. Di…

National Association of Evangelicals

(297 words)

Author(s): Curtis, Heather
[English Version] (NAE), konfessionsübergreifende freiwillige Koalition von Kirchen und Organisationen, die 1942 unter der Führung von H.J. Ockenga und J. Elwin Wright gegründet wurde, um zur Reform des Fundamentalismus (: II.,2., b) in Nordamerika und der Rückkehr des Evangelikalismus (evangelikale Bewegung: I.) zu einer Position kultureller und intellektueller Bedeutung beizutragen. Diese »neuen evangelikalen« Führer glaubten, daß eine nationale Allianz verschiedener evangelikaler Gruppierungen …

National Catholic Welfare Council/Conference

(313 words)

Author(s): McCartin, James P.
[English Version] (NCWC). Die Gründung des NCWC i.J. 1919 war ein Zeichen für den Einfluß progressiver Strömungen innerhalb des US-Katholizismus. Seit seiner Gründung diente der NCWC (1967 als United States Catholic Conference [USCC] reorganisiert) als Sprachrohr kath. Bischöfe und Laienführer in polit. und sozialen Angelegenheiten. Urspr. eingerichtet als Koordinierungsstelle für die Nothilfebemühungen US-amer. Katholiken nach dem 2. Weltkrieg, wurde die Organisation mehr und mehr zu einem Mittel…

National Church of India

(268 words)

Author(s): Koschorke, Klaus
[English Version] (Madras). Seit Mitte des 19.Jh. wurde im prot. Indien wiederholt die Gründung einer Nationalkirche gefordert, der alle indischen Christen ungeachtet ihrer Konfessionszugehörigkeit angehören sollten. Derartige Bestrebungen führten v.a. in Bengalen und Südindien zu unterschiedlichen Experimenten, unter denen die 1886 in Madras gegründete N. das wichtigste ist. Sie suchte die indischen Christen in einer – sich selbst verwaltenden und unterhaltenden – Kirche zusammenzuführen. Westlic…

National Council of Churches

(527 words)

Author(s): Lippy, Charles H.
[English Version] . Der National Council of Churches of Christ (NCC) wurde 1950 in den USA als Zusammenschluß mehrerer bedeutender interkonfessioneller Organe, u.a. des Federal Council of Churches, International Council of Religious Education und des United Council of Church Women, gegründet. Die meisten gemäßigten prot. und orth. Konfessionen sind Mitglieder des NCC, während einige der größten rel. Gruppen der USA, u.a. die röm.-kath. Kirche, die Southern Baptist Convention und die Lutheran Churc…

Nationale Kirchenräte

(471 words)

Author(s): Weber, Hans-Ruedi
[English Version] . Als Verkörperung und Werkzeuge der ökumenischen Bewegung entstanden zunächst unter Protestanten nationale Kirchen- und Christenräte (National Councils of Churches/National Christian Councils [NCC]). Wo in Wort und Tat das Evangelium vor der Nation zu bekennen ist, wo aber die getrennten Kirchen noch nicht die Einheit des Glaubens und Handelns gefunden haben, braucht es dieses vorläufigen Instrumentes. So bildete sich z.B. 1908 der Federal Council of Churches of Christ in den US…

Nationale Missionsräte

(184 words)

Author(s): Weber, Hans-Ruedi
[English Version] . Nachdem Ende des 19.Jh. die Zusammenarbeit in der Mission begonnen hatte, wurde 1885 der Ausschuß der dt. Missionsgesellschaften gebildet; ähnliche n.M. entstanden 1893 in Nordamerika und 1912 in Großbritannien. In Nachwirkung der 1. Weltmissionskonferenz von Edinburgh 1910 kam es 1912/13 in Indien und anderen Ländern Asiens zur Gründung von n.M., die einen wichtigen Schritt beim Aufbau eigener kirchl. Strukturen darstellen. Für Lateinamerika gab der Panama-Kongreß 1916 den Ans…

Nationalismus

(4,668 words)

Author(s): Koschorke, Klaus | Graf, Friedrich Wilhelm | Pierard, Richard V.
[English Version] I. Begriff N. ist zu beschreiben als Integrationsideologie, die für die Loyalität gegenüber der Großgruppe »Nation« absoluten Vorrang vor allen anderen Bindungen beansprucht. Solche konkurrierenden Loyalitäten können die gegenüber einem bestimmten Stand, sozialer Klasse, Dynastie, partikularen Staat, Landschaft, Stamm, Konfession oder Rel. sein. Während der Begriff Nation bereits in den polit. Debatten des eur. MA eine Rolle spielte, dort freilich nicht die Gesamtheit des Volkes, …

Nationalkirche

(251 words)

Author(s): Heun, Werner
[English Version] . Der Begriff bez. eine kirchenrechtlich selbständige Kirche, deren Mitgliedschaft durch die Angehörigen eines Staates oder einer Nation konstituiert wird. Im modernen Territorialstaat wird damit das Gebiet der N. durch die Staatsgrenzen festgelegt. Eine N. ist nicht notwendig Teil des Staatsverbandes, wohl aber kann sie Staatskirche sein, wie lange die skandinavischen Kirchen. Hist. entwickelten sich die N. aus dem Widerstand gegenüber dem Papst, wie insbes. die franz. Kirche se…

Nationalsozialismus

(7,331 words)

Author(s): Nicolaisen, Carsten | Graf, Friedrich Wilhelm
[English Version] I. Geschichtlich und kirchengeschichtlich 1.Historisch-politischer Rahmen Der N. als polit. Bewegung entstand 1919 durch Gründung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) im völkisch-antisemitischen Milieu des Münchner Kleinbürgertums. Er fand unter Führung Adolf Hitlers bald Anklang in fast allen Bevölkerungsschichten Deutschlands und wurde 1930, als sich aufgrund der Weltwirtschaftskrise von 1929 das nach der Niederlage von 1918 in Deutschland allg. verbreitete …

Nation of Islam

(17 words)

[English Version] Black Muslims (The Nation of Islam)

Nativismus

(8 words)

[English Version] Krisenkult

Natorp

(684 words)

Author(s): Steinmann, Michael
[English Version] Natorp, Paul (24.1.1854 Düsseldorf – 17.8.1924 Marburg). N. entstammte einem prot. Pfarrhaus. Nach der Promotion lockte ihn H. Cohens Interpretation I. Kants nach Marburg, wo er sich 1881 mit einer Arbeit über R. Descartes habilitierte und ab 1885 Prof. war. Mit Cohen begründete er die sog. Marburger Schule und wurde zu einem der Hauptvertreter des Neukantianismus. Philos. ist für N. zunächst Erkenntnistheorie. Er folgt Cohen darin, den Kantischen Dualismus von Verstand und Anschauung aufzuheben und in eine Theorie reiner Denkgeset…

Natur

(3,238 words)

Author(s): Harrington, Anne | Meyer-Abich, Klaus Michael | Gregersen, Niels Henrik | Kooten Niekerk, Kees van
[English Version] I. Begriff und naturwissenschaftlich 1.Begriff. Der Begriff N. (griech. ϕυ´σις/phy´sis; lat. natura [Physis/Natura II.,2.]) geht als Konzept auf Aristoteles und die antike Philos. zurück. Er bez. dort das von sich selbst her Seiende im Unterschied zu dem von Kunst oder Kultur Gemachten (Arist.phys. II 1.6). Die griech. Philos. unterschied, wenn auch oft implizit, zw. der Untersuchung der ethischen, rechtlichen und polit. Fragen als dem Bereich der menschlichen Belange auf der einen und …

Natura

(8 words)

[English Version] Physis/Natura

Naturalismus

(2,403 words)

Author(s): Meyer-Abich, Klaus Michael | Danz, Christian | Kitschen, Friederike | Hurst, Matthias
[English Version] I. Philosophisch N. ist ein vieldeutiger Begriff, dessen Sinn davon abhängt, ob er (1) affirmativ oder (2) in krit. Absicht als ein Vorwurf gebraucht wird, und dessen jeweilige Bedeutung sich nach dem vorausgesetzten Verständnis von Natur richtet. 1.Affirmativer Naturalismus. Wenn (a) die eine Natur aller Dinge so in Gott ist, daß ihr nichts entgegengesetzt ist, werden auch Götter und Menschen uneingeschränkt als Teile dieses Ganzen verstanden. Die Götter sind dann – wie in der griech. Rel. (Griechenland: I.,1.) – N…

Natura naturans

(12 words)

[English Version] Spinoza, Baruch de

Naturdienst

(9 words)

[English Version] Naturgottheit

Naturgesetz

(871 words)

Author(s): Evers, Dirk | Rudolph, Ulrich
[English Version] I. Naturwissenschaftlich N. bringen regelmäßige Zusammenhänge zw. Naturphänomenen zum Ausdruck mit dem Idealziel der mathematischen Modellierbarkeit. Je nachdem, ob dieser Zusammenhang unbedingt gilt oder nur Wahrscheinlichkeiten beschreibt, kann man zw. deterministischen und statistischen N. unterscheiden. In der klassischen Physik wird alles Naturgeschehen durchgängig von Kausalgesetzen (Kausalität) determiniert, nur epistemische Zufälligkeit in bezug auf den Kenntnisstand des B…

Naturgottheit

(553 words)

Author(s): Dupre´, Wilhelm
[English Version] . Die Vorstellung von N. steht in engem Zusammenhang mit Naturverehrung (Naturdienst, s.u.). Man spricht von N., wenn Erscheinungsformen der sinnlich wahrnehmbaren Welt wie Quellen und Flüssen (Wasser), Donner und Blitz, Winden und Stürmen, Bergen und Seen, Meer und Regen, Feuer und Vulkanen, Tieren und Bäumen/Pflanzen oder Himmelserscheinungen (Sonne, Mond, Sternbilder [Gestirne]) und den Jahreszeiten (als Verbindung von Himmel und Erde) eine numinose Bedeutung eingeräumt wird, …

Natürliche Religion

(1,213 words)

Author(s): Byrne, Peter | Holmes, Stephen R.
[English Version] I. Religionsphilosophisch Der Begriff der n.Rel. ist mehrdeutig. Seine primäre Bedeutung wurde während der eur. Aufklärung (: II., 2.) festgelegt. Die n.Rel. wird der Offenbarungsrel. gegenübergestellt. Sie gründet sich allein auf die menschliche Vernunft und steht damit im Gegensatz zu einer Rel., deren wesentliche Grundsätze nur deshalb bekannt sein können, weil sie durch eine göttliche Botschaft bestimmten Menschen zu bestimmten Zeitpunkten und an bestimmten Orten mitgeteilt wu…

Natürliche Theologie

(2,010 words)

Author(s): Link, Christian
[English Version] I. Religionsphilosophisch Begriff und Thema der n.Theol. sind philos. Herkunft und somit älter als die christl. Theol. Sie gehen auf die mittlere Stoa zurück (Panaitios), deren Einteilung der Theol. in die drei Genera der mythischen, natürlichen und polit. (zivilen) Theol. sich über Augustin und Thomas von Aquin bis in die Anfänge der Aufklärung verfolgen läßt. Innerhalb dieser Trias kommt der n.Theol. eine ausgesprochen krit. Funktion zu: Weil sie das Göttliche gemäß seiner eigen…

Naturmythologie

(370 words)

Author(s): Harich-Schwarzbauer, Henriette
[English Version] . Im Unterschied zu dem im 19.Jh. geprägten Verständnis von N. ist für die griech.-röm. Antike ein erweiterter Begriff von N. anzusetzen. Als Summe von Naturmythen (Mythos/Mythologie: II.,2.) bez. N. ein weites Spektrum populärer Erzählungen der Vergangenheit, durch die die Interaktion von Göttern und Natur wie auch die einzelner Bereiche der Natur untereinander dargestellt wird (Naturgottheit). N. dokumentiert das Bedürfnis, das Funktionieren der Natur zu erklären, zeugt aber zu…

Naturphilosophie

(2,211 words)

Author(s): Meyer-Abich, Klaus Michael
[English Version] N. ist die Philos. der einen Natur der Dinge, der alle die vielen Dinge der Natur teilhaftig sind. Jegliche Philosophie hat in der Antike als N. begonnen. Die verschiedenen philos. Disziplinen haben sich jedoch von diesem Anfang gelöst, so daß die N. mittlerweile als eines von vielen Gebieten der Philos. erscheint. I. Antike Die N. ist mit Hesiod aus der Dichtung hervorgegangen. Das Sein des Ganzen als das Aufgegangensein eines Ursprünglichen zu erkennen, erscheint im Rückblick als die Frage nach seiner Natur; jedoch werden die Worte ϕυ´σις/phy´sis und ο῞λοn̆/ho´lo…

Naturrecht

(4,848 words)

Author(s): Zenkert, Georg | Herms, Eilert | Hock, Klaus | Link, Christoph
[English Version] I. Philosophisch Das N. gilt als Inbegriff derjenigen Rechtsnormen, die unabhängig von positiven Gesetzen und Konventionen für alle Menschen Verbindlichkeit beanspruchen. Der Ursprung des N. liegt in der Unterscheidung von Natur (phy´sis) und Gesetz (no´mos; Gesetz/Naturgesetz), die von der Sophistik des 5.Jh. v.Chr. veranschlagt wird in der Absicht, die tradierten positiven Gesetze in Frage zu stellen. Nach Antiphon sind die Gebote der Gesetze willkürlich, die der Natur dagegen, …

Naturreligion

(9 words)

[English Version] Religionstypologie

Natur und Gnade

(1,845 words)

Author(s): Saarinen, Risto | Meyer-Blanck, Michael
[English Version] I. Fundamentaltheologisch Mit dem Begriffspaar Natur und G. erläutert v.a. die kath. Theol. das Verhältnis zw. der philos. Anthropologie (: I.) und der theol. zu denkenden Heilswirklichkeit Gottes. Normalerweise wird in dieser abendländischen Diskussion nur die N. des Menschen behandelt, nicht das Wesen anderer Seiender. Der Sprachgebrauch des ma. Aristotelismus, insbes. bei Thomas von Aquin, hat die fundamentaltheol. Diskussion maßgebend geprägt. Nach Thomas hebt die G. die N. ni…

Natur und Kultur

(517 words)

Author(s): Gladigow, Burkhard
[English Version] Natur und Kultur, religionswissenschaftlich. Eine Religionsgesch. des Verhältnisses von N. und K. ist selbst Teil einer kulturellen Ausdifferenzierung mit wechselnden Konnotationen. Die zunehmend konsequentere Trennung beider Bereiche läßt sich dabei als Abschluß einer Entwicklung interpretieren, die beginnende Naturbeherrschung (Natur) und sich parallel etablierende kulturelle Organisationsformen miteinander zu verbinden sucht. Wenn Naturbereiche als göttlich oder von Göttern beherrscht gesehen werden, unterliegt damit »Natur«…

Natur und Übernatur

(816 words)

Author(s): Saarinen, Risto
[English Version] I. Fundamentaltheologisch Sowohl die antike Kosmologie als auch der ntl. Gebrauch des Begriffspaares himmlisch–irdisch (z.B. 1Kor 15,46–49; Eph 4,9–10) haben dazu beigetragen, daß viele Kirchenväter die über die N. hinausgehende Wirklichkeit mit den Wendungen υ῾πε`ρ τη˜n̆ ϕυ´σιn̆/hype´r tē´n phy´sin bzw. supra naturam bezeichneten. Für die lat. Scholastik waren supernaturaliter bzw. supernaturalis schon aus den Schriften von (Ps.-) Dionysius Areopagita und Johannes Scotus Eriugena bekannt. In der Scholastik bez.…

Naturwissenschaften

(7,098 words)

Author(s): Evers, Dirk | Berg, Christian | Murphy, Nancey | Ellis, George | Jackele´n, Antje
[English Version] I. Geschichte 1.Antike. Zwar ist es sinnvoll, erst mit dem Beginn der Neuzeit von N. im eigentlichen Sinne zu sprechen. Doch ihre Wurzeln reichen zurück bis in die Anfänge der Menschheitsgesch. Frühe naturkundliche Traditionen entspringen technisch-praktischen Kenntnissen im Umgang mit der Natur, sind aber auch geprägt durch geistesgesch. Überlieferungen, die die Erscheinungen der Natur durch Gesch. und Mythen erklären wollen. Schon früh wird auch die Mathematik zur Darstellung un…

Naturzustand

(494 words)

Author(s): Zenkert, Georg | Lohmann, Friedrich
[English Version] I. Philosophisch Unter N. ist ein Status vorpolit. individueller Freiheit (: V.) zu verstehen. Der Begriff hat seine Wurzeln in der antiken Philos., kommt aber erst im Kontext des neuzeitlichen polit. Denkens zu einer prominenten Rolle als Interpretament der normativen Grundlagen von Gesellschaft und Staat. Die Kategorie dient insbes. im Zusammenhang des Naturrechts als Mittel, um von den konkreten sozialen Verhältnissen zu abstrahieren und eine Basis für die Beurteilung und Legit…

Nauclerus

(174 words)

Author(s): Auge, Oliver
[English Version] (Vergenhans), Johannes (1425/1430 – 5.1.1510), Sohn eines Ritters in württembergischen Diensten. Um 1462 Dr. decretorum, 1464/65 Prof. für Kirchenrecht in Basel. Fast durchweg war N. dem Haus Württemberg eng verbunden, was seine Karriere sehr beförderte. U.a. wurde er Propst in Stuttgart, dann in Tübingen und zuletzt Domherr zu Worms. Bes. zu seinem Zögling Graf Eberhard V. bestand eine Beziehung, die ihn nicht nur zum gräflichen Rat, Richter, Diplomaten, sondern zu Eberhards engs…

Naude´

(136 words)

Author(s): Leppin, Volker
[English Version] (Naudaeus), Philipp (28.12.1654 Metz – 7.3.1729 Berlin). Durch seine Zeit als Page am sächsisch-eisenachischen Hof in Marksuhl ca.1666–1670 mit der dt. Kultur und den innerprot. Differenzen vertraut, gelangte N. nach der Aufhebung des Edikts von Nantes über Saarbrücken und Hanau 1687 nach Brandenburg, wo er als Mathematiker Karriere machte (1687 Gymnasiallehrer in Joachimsthal, 1696 Hofmathematiker, 1701 Mitglied und 1704 Prof. der Akademie). Mit seinen theol. Streitschriften schä…

Naum

(192 words)

Author(s): Söllner, Konstanze
[English Version] von Ochrid (Nahum; gest.23.12.910); Heiliger, Festtag 23.12., Schüler der Slawenapostel Kyrill und Method. N. gehörte wohl zu der Gruppe um Kyrill und Method, die sich 867–869 in Rom aufhielt, wo er auch die Priesterweihe empfangen haben dürfte. Nach der Zerschlagung des kyrillomethodianischen Missionswerks in Großmähren floh er 885 mit Kliment von Ochrid und Angelarij nach Bulgarien und wirkte im Umkreis der Hauptstadt Pliska. Nach Kliments Bischofsweihe 893 übernahm N. im Auftra…

Naumann

(519 words)

Author(s): Kuhlemann, Frank-Michael
[English Version] Naumann, Josef Friedrich (25.3.1860 Störmthal bei Leipzig – 24.8.1919 Travemünde), wirkte als Pfarrer, Publizist und Politiker und avancierte zu einer der eindrucksvollsten, auf polit.-soziale, rel. und kulturelle Reformen drängenden Persönlichkeiten des späten Kaiserreichs. N. begann als »Oberhelfer« im Rauhen Haus in Hamburg, war als Gemeindepfarrer in Langenberg (Sachsen) und als Vereinsgeistlicher der Inneren Mission in Frankfurt tätig. Ein ausgeprägtes Interesse an den sozialen Fragen (soziale Frage) führ…

Naumburg

(271 words)

Author(s): Beyer, Michael
[English Version] Naumburg, Kreisstadt in Sachsen-Anhalt am rechten Saaleufer gegenüber der Unstrutmündung (ca.30 000 Einwohner). Die Stadt entstand bei einer um 1000 errichteten Burg (von den Ekkehardingern dem 968 in Zeitz begründeten und zw. 1028 und 1030 nach N. transferierten Magdeburger Suffraganbistum übereignet) und dem um 1021 errichteten Marienstift. N. entwickelte sich seit dem 12.Jh. zu einem bedeutenden Markt (Peter-Pauls-Messe), wird um 1140 als Stadt (civitas) erwähnt, seit 1305 Sta…

Naumburg, Kirchliche Hochschule

(13 words)

[English Version] Hochschulen, kirchliche

Nausea

(285 words)

Author(s): Scheible, Heinz
[English Version] (Grau), Friedrich (1496 Waischenfeld – 6.2.1552 Trient). Nach Ausbildung und Schuldienst in Bamberg, Zwickau, Nürnberg, Leipzig (1514) ging N. 1518 nach Italien (1523 Dr. iur. utr. in Padua). 1524 begleitete er als Sekretär den Legaten L. Campeggio nach Stuttgart (Besuch bei Melanchthon in Bretten), zum Nürnberger Reichstag, zum Regensburger Konvent, nach Wien und nach Ungarn und wurde Päpstl. Pfalzgraf (Notar). Er richtete 1524 einen Offenen Brief an Erasmus von Rotterdam. 1525 w…

Navajo

(486 words)

Author(s): Luckert, Karl W.
[English Version] Navajo, religionsgeschichtlich. Die Rel. der N.-  Indianer (: II., 4., a) basiert auf etwa zwanzig sich teilweise gegenseitig überschneidenden, aber dennoch eigenständigen zeremoniellen Bräuchen, von denen nur wenige im Detail überliefert sind. Diese Bräuche lassen sich innerhalb der Mythologie über schamanische Visionen zu ihren jeweiligen schamanischen Begründern zurückverfolgen (Schamanismus). Hist. lassen sie sich in einigen Fällen bis zu einem Zeitpunkt zurückverfolgen, an de…

Nazaräer

(309 words)

Author(s): Frey, Jörg
[English Version] bzw. Nazoräer. Bez. einer judenchristl. Gruppe im 4./5.Jh. (Judenchristen: II.), zuerst belegt bei Epiphanius von Salamis (haer. XXIX: Ναζωραι˜οι/Nazōrai´oi und Hieronymus (Nazaraei/Nazareni), dann, abhängig davon, bei Augustin und Theodoret von Cyrus. Der Name ist abgeleitet von Ναζωραι˜ος/Nazōrai´os, einer Gräzisierung von aram. נָצְרָיָה/nāṣrājā, die im NT als Epitheton Jesu »von Nazareth« begegnet (Mt 2,23; 26,71 etc.) und zugleich an hebr. נֵצֶר/neṣær (Sproß: Jes 11,1) und נָזִיר/nāzi^r (Geweihter: Ri 13,5.7; 16,17 etc.; Nasirä…

Nazaräerevangelium

(265 words)

Author(s): Frey, Jörg
[English Version] bzw. Nazoräerevangelium (EvNaz). Bez. des von judenchristl. Nazaräern/Nazoräern gelesenen aram. Evangeliums. Jedoch ist der Name evangelium Nazaraeorum, abhängig von Notizen des Hieronymus, erst im 9.Jh. bei Haimo von Auxerre belegt (PL 116, 994B). Eine aram. Evangelienschrift zitierte (nach Eus.h.e. IV 22,8) schon Hegesipp um 160–170 n.Chr. Fragmente, die auf eine solche zurückgehen können (und von den Resten des griech. Hebräerevangeliums zu unterscheiden sind), überliefern Eus…

Nazarener

(953 words)

Author(s): Eder, Manfred | Jung, Martin H. | McKinley, Edward H. | Bringmann, Michael
[English Version] I. Brüder von der Buße Brüder von der Buße (Büßer Jesu von Nazareth, Scalzetti [=  Barfüßer], Nazareni, Ordo Poenitentium a Jesu Nazareno, OPoen), 1752 in Salamanca durch den Spanier Juan Alonso Varela y Losada (1724–1769) gegründet; den Franziskanern nach Regel, Einrichtung und Tracht ähnlicher, kontemplativ-eremitisch geprägter Bettelorden, tätig in Volksmission und Armenfürsorge (bis 1854 viertes Gelübde: Verteidigung der Unbefleckten Empfängnis Mariä); v.a. in Italien, aber auch …

Nazareth

(303 words)

Author(s): Zangenberg, Jürgen
[English Version] , griech. Ναζαρε´τ (oder – ρε´ϑ, – ρα´), hebr. נצרת, gelegen auf etwa 540 m Höhe ca.6 km südlich von Sepphoris, wird zuerst im NT als Heimatort Jesu und seiner Eltern Joseph und Maria erwähnt (Mt 2,23; Mk 1,9; Lk 1,26; 2,4; Joh 1,45f. etc.). Frühere Belege fehlen ebenso wie eine Erwähnung bei Josephus. Zur Zeit Jesu war N. stark agrarisch-dörflich geprägt und beherbergte kaum mehr als 400 Einwohner. Nach dem Bar Kokhba-Aufstand siedelte die priesterliche Familie Ha-Pizzez nach N. über (In…

Neale

(168 words)

Author(s): Carter, Grayson
[English Version] Neale, John Mason (24.1.1818 London – 6.8.1866 East Grinstead, West Sussex), anglik. Autor und Vf. von Kirchenliedern. Unter dem Einfluß der Hochkirchlichen Bewegung (: I.) war er in Cambridge Gründungsmitglied der Camden Society. 1841 ordiniert, konnte N. jedoch aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes nicht in einer Pfarrei eingesetzt werden. Ab 1846 war er Rektor des Sackville College in Sussex. Hier war N. sowohl als Autor als auch für die von ihm (1855) gegründete Schwe…

Neander

(415 words)

Author(s): Albrecht, Ruth
[English Version] Neander, Joachim (1650 Bremen – 31.5.1680 ebd.). In Bremen begann N. das Studium der ref. Theol. In Gottesdiensten Th. Undereycks kam er in Berührung mit pietistischem Ideengut (Pietismus). 1671 begleitete er als Informator Söhne einer Kaufmannsfamilie zum Studium nach Heidelberg. Mit großer Wahrscheinlichkeit nahm er Kontakte zu den luth. Pietisten in Frankfurt auf. Seine erste Anstellung erhielt N. 1674 durch die ref. Gemeinde in Düsseldorf, wo er als Rektor die Lateinschule lei…

Neander

(503 words)

Author(s): Christophersen, Alf
[English Version] Neander, Johann Wilhelm August (urspr. David Mendel; 17.1.1789 Göttingen – 14.7.1850 Berlin). N. konvertierte 1806 in Hamburg vom Juden- zum Christentum und legte dort 1809 nach einem Theol.- und Philosophiestudium in Halle, Göttingen, Wittenberg und Heidelberg sein Kandidatenexamen ab. 1811 habilitierte sich N. in Heidelberg, wo er 1812 a.o.Prof. für Kirchen- und Dogmengesch. wurde. 1813 folgte ein Ruf nach Berlin, den zentralen Ort seiner akademischen Wirksamkeit. Die gesamte Kirc…
▲   Back to top   ▲