Religion in Geschichte und Gegenwart

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Edited by: Hans Dieter Betz e.a.

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Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Online is the online version of the 4th edition of the definitive encyclopedia of religion worldwide: the peerless Religion in Geschichte und Gegenwart 4 (RGG4) (Mohr Siebeck, 1998-2007). This great resource continues the tradition of deep knowledge and authority relied upon by generations of scholars in religious, theological, and biblical studies. Religion in Geschichte und Gegenwart 4. indisputably belongs to the small class of essential reference works.

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Nahua

(115 words)

Author(s): Wißmann, Hans
[English Version] Nahua, Sprachengruppe der uto-aztekischen Sprachfamilie, zugleich Sammelbez. für die diese Sprachen sprechenden Völker Mesoamerikas (Mexiko). Nach der Nominalendung werden ihre Sprachen unterschieden in die der Nahuatl- und der Nahuat̲-Gruppe. Zur zweiten gehörten wahrscheinlich das untergegangene Toltekische (Tolteken) im Hochland von Mexiko und das erst Anfang des 20.Jh. ausgestorbene Pipil der Pipil von El Salvador, zur ersten v.a. die Sprache der Azteken (aztekische Religion). Hans Wißmann Bibliography R. Sime´on, Dictionnaire de la langue …

Nahumkommentar

(9 words)

[English Version] Qumran

Nahum/Nahumbuch

(1,346 words)

Author(s): Köckert, Matthias
[English Version] I. Stellung im KanonNah steht im Zwölfprophetenbuch (Prophetenbücher) an siebter Stelle. Im hebr. Kanon geht ihm Mi, im griech. (wohl wegen Ninive) Jon voraus. Die Abfolge im MT wird von den in Mi 7,8–20 auf Nah 1 hin geschaffenen Stichwortbezügen (Nogalski) verstärkt. Mit Hab verbindet Nah nicht nur die Art der Überschrift, sondern auch die in Hab 1 redaktionell gebildeten Verknüpfungen mit Nah 3. Beide Bücher waren vielleicht einmal zu einer Zweiprophetenschrift zusammengestellt,…

Name

(4,894 words)

Author(s): Udolph, Jürgen | Figal, Günter | Hutter, Manfred | Assel, Heinrich | Rüterswörden, Udo | Et al.
[English Version] I. SprachwissenschaftlichAus sprachwiss. Sicht werden Eigennamen (nomen proprium) und Gattungsnamen (nomen appellativum) unterschieden, die beide der Funktion nach zu den Substantiven gehören. Eigennamen dienen der Benennung (d.h. der Identifizierung) von individuellen Personen, Örtlichkeiten, Sachverhalten oder als individuell gedachten Kollektiven und weisen einem Bezeichneten zunächst keine allg. Eigenschaften zu. Mit dem N. »Lena« ist außerhalb eines konkreten Kontextes keine…

Namenglaube

(275 words)

Author(s): Hutter, Manfred
[English Version] Namenglaube, religionswissenschaftlich. Der Name einer Person oder Gottheit (Namen Gottes) drückt für viele Kulturen ein individuelles und unverwechselbares Wesensmerkmal dieser Person aus, woraus die Vorstellung erwächst, daß derjenige, der diesen Namen kennt, über die betreffende Person verfügen könne. Teilweise wird damit die Furcht verbunden, daß durch das Bekanntwerden des Namens Feinde oder Dämonen Macht über den Namenträger gewinnen können, so daß der wahre Name geheimgehal…

Namen Gottes

(1,463 words)

Author(s): Rebiger, Bill | Assel, Heinrich | Ess, Josef van
[English Version] I. JudentumAls bibl. N.G. gelten v.a. das Tetragramm JHWH sowie die Wendung אֶהְיֶה אֲשֶׁר אֶהְיֶה/'æh ejæh 'asˇær 'æh ejæh (wörtl. »Ich bin, der ich bin«) bzw. auch 'æh ejæh allein (Ex 3,14), wobei das Tetragramm z.Z. des Zweiten Tempels nur am Versöhnungstag (Feste/Feiern: III.) vom Hohepriester ausgesprochen werden durfte. Bibl. Attribute und Epitheta Gottes werden als weitere N.G. verstanden. Die rabb. Lit. kennt einige Umschreibungen für Gott (: IX), darunter auch ha-shem (»der Name«), die v.a. als …

Namen Jesu

(146 words)

Author(s): Brüske, Gunda
[English Version] Namen Jesu, Fest. Infolge stärkerer Betonung der Menschwerdung Christi (Bernhard von Clairvaux) von den Volkspredigern der Bettelorden (bes. Bernardino von Siena, Johannes von Capestrano) verbreitet, wurde das Fest 1530 im Eigenkalender der Franziskaner für den 14.1. (jetzt 3.1.) eingeführt und 1721 auf die ganze kath. Kirche ausgeweitet. Pius X. legte es 1913 auf den Sonntag zw. 1. und 6.1. (bzw. 2.1.), also näher an Weihnachten und den Oktavtag (1.1.) mit dem Evangelium von Besch…

Namenstag

(309 words)

Author(s): Schlemmer, Karl
[English Version] . Der Name hat ein bes. Gewicht für den Menschen. Ob damit »Vorbedeutung« im Sinne schicksalhafter Bestimmung gemeint ist, muß dahingestellt bleiben. Jedenfalls wählen Eltern i.allg. die Namen ihrer Kinder mit Bedacht aus. Von daher ist es u.a. in manchen kath. geprägten Gegenden üblich, anstatt des Geburtstages den N. zu feiern. In der Frühzeit des Christentums behielten Männer und Frauen ihren urspr. Namen auch nach der Taufe bei. Eine förmliche Aufforderung an die Eltern, ihre Kinder nach Heiligen zu benennen, findet sich um 2…

Namenverehrung

(335 words)

Author(s): Ruppert, Hans-Jürgen
[English Version] (Christi, im Osten). Im Rahmen hesychastischer Gebetspraxis (Hesychasmus; s.a. Gebet: X.) bildete sich die Tradition des »immerwährenden Jesusgebets«: »Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich über mich Sünder«. Nach der »Philokalia« (1782) dient es, in Verbindung mit Atemtechniken, der Einpflanzung des Namens Jesu im Herzen (Herzensgebet) zur Erlangung der Schau Gottes und des Seelenfriedens (η῾συχι´α/hēsychi´a). Der russ. »Pilger« (anonym 1884) wiederholt es täglich bis zu 12 000 mal. Der sog. Hesychastische Streit (14.Jh.)…

Namibia

(711 words)

Author(s): Nambala, Shekutaamba V.V. | Ward, Kevin
[English Version] I. Allgemein Mit einer Fläche von 824 295 km 2 und 1 826 854 Einwohnern liegt das heutige N. am südwestlichen Rand Afrikas, begrenzt von Angola, Sambia und Simbabwe im Norden, Botswana im Osten, der Republik Südafrika im Süden und Südwesten und dem Atlantik im Westen. N. war seit 1884 Schutzgebiet des Deutschen Reiches, wurde nach dem 1. Weltkrieg an den Völkerbund abgetreten und kam als Mandatsgebiet unter die Verwaltung Südafrikas, von dem es quasi als Teil seines Staatsgebietes beh…

Nānak

(346 words)

Author(s): Boehm-Tettelbach, Monika
[English Version] (1469 Talvaṇḍı̄, heute Nankānā Sāhib, Pakistan – 1539 Kartārpur, Indien), Gurū, Stifter der rel. Gemeinschaft der Sikhs (»Schüler«, d.h. Gurū N.s). Im nordindischen Panjab gegründet, blieb der Sikhismus durch diese Kulturregion geprägt, hat sich aber ab dem 20.Jh. auch außerhalb Indiens, bes. in Großbritannien und Nordamerika verbreitet, von wo er auf sein Ursprungsland zurückwirkt. N.s Lehre gehört in das Spektrum der Bhakti-Religiosität der nordindischen Sants (»seiend,…

Nanotechnik

(364 words)

Author(s): Kern, Dieter P.
[English Version] . Die Vorsilbe »nano« (von griech. na´nos, »Zwerg«) vor einer Maßeinheit bez. den milliardsten Teil. N. beschreibt den Umgang mit Dingen, deren Dimensionen im Bereich eines Bruchteils eines milliardstel Meters bis zu einigen 100 Nanometern liegen, d.h. mit Atomen, kleinen atomaren Aggregaten, Biomolekülen, chemisch, elektronisch, optisch, mechanisch spezifische Eigenschaften aufweisenden künstlichen Strukturen verschiedenster Materialien. Im Vordergrund stehen die Erzeugung, Char…

Nantes, Edikt von

(17 words)

[English Version] Frankreich: III. Christentum, 1. Historisch; Hugenotten: I. Kirchengeschichtlich, 1. Europa

Naogeorgus

(152 words)

Author(s): Schröder, Tilman M.
[English Version] (Kirchmair), Thomas (um 1508 Straubing – 29.12.1563 Wiesloch). Dominikaner in Regensburg, schloß sich 1524 der Reformation an. Ab 1535 Pfarrer in Sachsen und Thüringen. Seine neulat. Werke »Pammachius« (1538), »Mercator« (1540) und »Incendia« (1541) machten N. zum herausragenden ev. Dramatiker seiner Zeit. Aufgrund radikaler und calvinistischer Lehren überwarf sich N. mit dem Luthertum und wandte sich ab 1546 nach Süddeutschland. 1561 Superintendent in Esslingen. Seine Befürwortun…

Napoleon I.

(560 words)

Author(s): Klueting, Harm
[English Version] (Napolione Buonaparte; 15.8.1769 Ajaccio, Korsika – 5.5.1821 St. Helena), Kaiser der Franzosen. 1785 franz. Artillerieleutnant, 1793 der »Bergpartei« um M. Robespierre verbunden und nach der Rückeroberung von Toulon (Dezember 1793) zum General befördert, wurde N. nach dem 9. Thermidor (27.7.1794) vorübergehend aus der Armee entlassen. Nach der Niederschlagung des royalistischen Aufstandes in Paris (5.10.1795) 1796 Oberbefehlshaber der Italienarmee, führten seine Siege zum Frieden…

Napoleonische Epoche

(494 words)

Author(s): Frie, Ewald
[English Version] . Die n.E. wird umgrenzt durch das Konsulat (1799–1804) und das Kaiserreich (1804–1815) Napoleons I. und steht damit am Ende der Französischen Revolution (s.a. Frankreich: III.,1., i und j). Sie bewahrte einerseits deren wesentliche soziale und polit. Errungenschaften und breitete sie über Europa aus. Andererseits lenkte sie mit Wiedereinführung der Monarchie, des Adels und des gregorianischen Kalenders in die eur. Tradition zurück. In der Gesch. der eur. Kirchen, Konfessionen un…

Narboni

(143 words)

Author(s): Dan, Joseph
[English Version] Narboni, Moses (ca.1300 Perpignan, Frankreich – 1363 Soria, Spanien), bedeutender jüd. Philosoph des 14.Jh. N. arbeitete als wandernder Arzt in verschiedenen Städten Spaniens und der Provence. Sein bekanntestes und einflußreichstes Werk ist der Komm. zu Moses Maimonides' »More Nevukhim« (veröff. 1852 in Wien). N. vertrat eine fundamentale Maimonides-Interpretation und folgte in höherem Maße als die meisten jüd. Rationalisten den Lehren Averroes'. N. behauptete eine Judentum, Chris…

Narrative Predigt

(419 words)

Author(s): Grözinger, Albrecht
[English Version] . Der Begriff der n.P. entstand in den 70er Jahren des 20.Jh. als ein programmatischer Begriff im Zusammenhang der verschiedenen Konzeptionen einer narrativen Theologie (Metz, Ritschl). Heute wird der Begriff eher analytisch verwendet, um bestimmte sprachliche Leistungen einer Predigtgattung unter homiletischen Aspekten (Homiletik) zu beschreiben. Von einer n.P. können wir dort sprechen, wo eine Predigt insg. oder in wesentlichen Teilen von der Erzählform geprägt ist. Diese Erzäh…

Narrative Theologie

(394 words)

Author(s): Arens, Edmund
[English Version] würdigt das Erzählen und die Erzählung im Blick auf deren anthropologische Dimension, theol. Bedeutung und praktische Relevanz. Beide kommen als elementare sprachlich-soziale Vollzüge sowie als wesentliche Artikulationsformen von Rel. zur Geltung. Das Erzählen und die Erzählung stellen eine Grundform der bibl. Lit., der christl.-kirchl. Überlieferung sowie der Weitergabe, Aneignung und Praxis des Glaubens dar. Von diesem Befund ausgehend, bestreitet bzw. relativiert n.Theol. die …

Narrenfeste

(394 words)

Author(s): Daxelmüller, Christoph
[English Version] . Die N. oder Eselsfeste gehen auf Feste der Kanoniker zurück, die vornehmlich zw. Weihnachten und Epiphanie, aber auch am Tag der Unschuldigen Kinder (28.12.) in Kathedral- und Kollegiatkirchen gefeiert wurden; die frühesten Zeugnisse finden sich im Frankreich des späten 12.Jh.; Ende des 13.Jh. auf das Fest des hl. Nikolaus von Myra (6.12.) verlegt, boten N. die Gelegenheit, kirchl. Hierarchien, klerikale Ordnungen und die Liturgie des Gottesdienstes zu parodieren und ins Gegent…

Narrheit

(273 words)

Author(s): Hauptmann, Peter
[English Version] Narrheit, heilige. Als solche bez. man in der Ostkirche in Anlehnung an 1Kor 4,10ff. die asketische Praxis, durch vorgetäuschten Verlust des Verstandes sich Mißhandlungen und der Vereinsamung mitten in der Welt auszusetzen und so vor der Gefahr einer Bewunderung durch die Menge zu bewahren. Sie setzt eine christl. Umwelt ebenso voraus wie das Fehlen von Institutionen für Geisteskranke. Die hl.N. begegnet erstmals im 4.Jh. bei einer Nonne in Ägypten, dann zuweilen im Vorderen Orien…

Narsai¨

(185 words)

Author(s): Tamcke, Martin
[English Version] von Nisibis (um 399 Ain Dulbe – um 502 Nisibis). N. war der herausragende Theologe der antiochenischen Tradition in der Gründungsphase der Schule von Nisibis. Seine erste Schaffensphase vollzog sich weithin an der Schule von Edessa, der er seit 437 als Schuloberhaupt vorstand. Da er mit dem abgesetzten Ibas von Edessa die proantiochenische Partei in der Stadt verkörperte, wurde er durch Nonnus von Edessa 457 nach Persien vertrieben. Apologetische Schriften zugunsten des Theodor vo…

Narthex

(221 words)

Author(s): Wasmuth, Jennifer
[English Version] (n̆α´ρϑηξ), die dem Naos vorangehende, eine Art Vorhalle bildende westliche Eingangsseite in frühchristl., byz. und orth. Kirchen. Der Begriff, urspr. eine schilfartige Pflanze bezeichnend, wird seit dem 6.Jh. im Kontext des Kirchenbaus (: IV.) verwendet. Befindet sich vor dem N. eine weitere Vorhalle, so wird zw. innerem (Eso-) und äußerem (Exo-)N. unterschieden. Seit dem 9.Jh. wird der N. in Entsprechung zu der ihm eigenen Form und Funktion mit einem speziellen Bildprogramm aus…

Narzißmus

(352 words)

Author(s): Wenzel, Christoph
[English Version] . Mit N. werden i.allg. Persönlichkeitsmerkmale bez., die v.a. das Selbstbild (Selbst) betreffen: Ichbezogenheit, Selbstgefälligkeit, Überheblichkeit, Größenphantasien und leichte Kränkbarkeit. N. bezieht sich auf die gängige Überlieferung des v.a. durch Ovid (met. III 339–510) popularisierten griech. Mythos von Narkissos (lat. Narcissus, dt. Narziß), der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebt und die Liebe der Nymphe Echo mißachtet. Bekannt gemacht und erweitert wurde der Begriff durch die thematische Arbeit S. Freuds »Zur Einführu…

Nash

(187 words)

Author(s): Hutchinson, Mark
[English Version] Nash, Clifford Harris (16.12.1866 London – 27.9.1958 Melbourne), anglik. Geistlicher und evangelikale Führergestalt. Nach Ausbildung an der Oundle School und der Universität Cambridge wurde N. durch die Schule B.F. Westcotts, Handley Carr Glynn Moule u.a. zu einem konservativen Evangelikalismus der Mitte hin beeinflußt. Zu seinen Tätigkeiten gehörten Lehre und Predigt in: Musselburgh; Huddersfield, Yorkshire; seit 1897 Sydney (u.a. Church Hill, Redfern); Melbourne (St. Columb's, Ha…

Nasi

(281 words)

Author(s): Jacobs, Martin
[English Version] , hebr. נָשִׂיא, »Erhabener«, »Fürst«. In Num ist N. der Titel eines Anführers bzw. eines Familien- oder Stammesoberhauptes (Num 3,24.30.35 bzw. Num 2,3–39 u. ö.); in Ez 34,24 und 37,25 stellt er eine eschatologische Überhöhung des Königstitels dar. Der u.a. in der Damaskusschrift erwähnte »N. der ganzen Gemeinde« (D VII 18–21) spielt eine bes. Rolle im endzeitlichen Krieg. Die Münzen und Dokumente, die Bar Kosiba (Bar Kokhba-Aufstand) den »N. von Israel« nennen, legen ein ähnliches…

Nasiräer

(599 words)

Author(s): Willi, Thomas
[English Version] (hebr. נָזִיר/nāzi^r), ein durch eigenes oder ausnahmsweise durch fremdes Gelübde (: II.) »abgesonderter« Mensch. Der Frauen wie Männern in Altisrael und im Frühjudentum zugängliche Status kann lebenslang gelten oder zeitlich befristet sein. Das Nasiräat beruht weniger auf einer durch Askese (: III.) erbrachten Leistung als auf einer unkonventionellen, »primitiven« Lebensweise. Ohne eigentlichen kultischen Bezug verkörpert es Offenheit für JHWH. Im Normalfall zielt es auf einen N…

Nassau

(441 words)

Author(s): Dienst, Karl
[English Version] I. Territoriale Entwicklung Seit 1160 nannten sich die Herren von Laurenburg im Unterlahngebiet nach der von ihnen um 1125 erbauten Burg N. Die Gesch. von N. ist durch eine großräumige, im Westen bis über die Grenzen des alten Reiches hinausgehende Verteilung des Territorialbesitzes und dessen häufig wechselnde Aufteilung in zahlreiche Teilgrafschaften bestimmt. 1255 teilten die beiden Söhne des Grafen Heinrich II., Walram II. und Otto I., die nassauischen Lande und begründeten dau…

Natanael

(204 words)

Author(s): Rowland, Christopher
[English Version] wird nur im Joh erwähnt, wo er als eine Schlüsselfigur unter den Jüngern Jesu erscheint (Joh 1,47–51). Er ist ein Auferstehungszeuge in Galiläa (Joh 21,2; dort mit Angabe seiner Herkunft aus Kana in Galiläa). N. gehört zu den Empfängern der Verheißung eines offenen Himmels und der Vision der über dem Menschensohn herauf- und herabfahrenden Engel (Joh 1,51), die sich eindeutig auf die Vision Jakobs in Gen 28,12 bezieht. Diese Passage steht wahrscheinlich hinter der Beschreibung N.…

Nathan

(186 words)

Author(s): Dan, Joseph
[English Version] von Gaza (1643 Jerusalem – 11.1.1680 Skopje, Mazedonien), erster Prophet und wichtigster Theologe des Sabbatianismus. Nach einer Begegnung mit Sabbatai Zevi (S.Z.) in Gaza 1665 berichtete der junge N., Schüler der Kabbala (: II.) I. Lurias, von einer Offenbarung, die S.Z. als den Messias auswies – ein Anspruch, den dieser schon jahrelang erfolglos erhob. Erst N.s Prophezeiung rief jedoch den eigentlichen Sabbatianismus ins Leben, dessen geistl. und administrativer Führer N. wurde.…

Nathan

(565 words)

Author(s): Rudnig, Thilo Alexander
[English Version] , hebr. נָתָן/nātān (»Er [sc. Gott/Jahwe] hat gegeben«). 1. Prophet (נָבִיא/nābi^') am Jerusalemer Hofe Davids und Parteigänger Salomos. Seine Herkunft und Familie sind unbekannt, seine Charakteristik ist nicht eindeutig. Da er erst in Jerusalem auftritt, war er wahrscheinlich Jerusalemer, doch kaum »chief spokesman for the Jebusite group« (Jones 144). N. ist nicht in den Listen von Davids Beamten belegt. Dafür, daß er mit dem Vater bzw. einem der Väter zweier Beamter Salomos (1Kön 4,5…

Nathan ben Jechiel

(127 words)

Author(s): Mutius, Hans-Georg v.
[English Version] von Rom (1035–1100) vf. im letzten Drittel des 11.Jh. ein umfangreiches Lexikon über den hebr.-aram. Wortschatz der beiden Talmude und der Midrashliteratur. In seinen ausführlichen Worterklärungen geht er oft auch auf realienkundliche Dinge ein und verarbeitet u.a. die Exegese der Talmudhochschulen Babyloniens, Nordafrikas und des Rheinlands. Seine Midrashzitate enthalten gelegentlich einzigartige Variantenlesarten oder zitieren aus ansonsten völlig verlorengegangenen Werken. Das …

Nathusius

(173 words)

Author(s): Roser, Matthias
[English Version] Nathusius, Martin Friedrich Engelhard v. (24.9.1843 Althaldensleben – 9.3.1906 Greifswald). N. verbrachte seine Kindheit und Jugend sowie sein Studium in einer kirchl. und theol. Atmosphäre, die wesentlich von den Vorbildern J.H. Wichern, F.A.G. Tholuck und J.T. Beck geprägt war. Nach Pfarrstellen 1873 in Quedlinburg und 1885 in Barmen folgte 1888 die Berufung auf den Lehrstuhl für Praktische Theol. in Greifswald. N. vf. einflußreiche und viel gelesene Publikationen zur sozialen Frag…

Nation

(723 words)

Author(s): Graf, Friedrich Wilhelm
[English Version] . Der von lat. nasci, »geboren werden«, abgeleitete Begriff natio bez. die lokale Herkunft einer Person oder Sache. Natio ist die Göttin der Geburt. Im Lat. bedeutete der Begriff auch Volksstamm und Völkerschaft. Seit dem MA umfaßte N. ein vielschichtiges Feld heterogener Bedeutungen. Die ma. Universitäts-, Konzils-, Kaufmanns-, Kleriker- und Adels-Nationes stellen keine Vorläufer moderner Nationsideen dar, auch wenn Kleriker und Landadelige im Spät-MA Vorstellungen eines dt. Nat…

National Association for the Advancement of Colored People

(155 words)

Author(s): Best, Wallace
[English Version] (NAACP). Die NAACP wurde am 12.2.1909 (an A. Lincolns 100. Geburtstag) in New York City gegründet, um als Bürgerrechtsorganisation die Verbesserung der Lebensumstände der Schwarzen in den USA zu vertreten. Ziel war eine einheitliche Gleichstellung aller amer. Bürger. Der wichtigste Erfolg der Organisation stellte sich 1954 ein, als sie sich vor dem Obersten Gerichtshof mit einer Klage durchsetzte, welche die Rassentrennung an öfftl. Schulen für nicht verfassungsgemäß erklärte. Di…

National Association of Evangelicals

(297 words)

Author(s): Curtis, Heather
[English Version] (NAE), konfessionsübergreifende freiwillige Koalition von Kirchen und Organisationen, die 1942 unter der Führung von H.J. Ockenga und J. Elwin Wright gegründet wurde, um zur Reform des Fundamentalismus (: II.,2., b) in Nordamerika und der Rückkehr des Evangelikalismus (evangelikale Bewegung: I.) zu einer Position kultureller und intellektueller Bedeutung beizutragen. Diese »neuen evangelikalen« Führer glaubten, daß eine nationale Allianz verschiedener evangelikaler Gruppierungen …

National Catholic Welfare Council/Conference

(313 words)

Author(s): McCartin, James P.
[English Version] (NCWC). Die Gründung des NCWC i.J. 1919 war ein Zeichen für den Einfluß progressiver Strömungen innerhalb des US-Katholizismus. Seit seiner Gründung diente der NCWC (1967 als United States Catholic Conference [USCC] reorganisiert) als Sprachrohr kath. Bischöfe und Laienführer in polit. und sozialen Angelegenheiten. Urspr. eingerichtet als Koordinierungsstelle für die Nothilfebemühungen US-amer. Katholiken nach dem 2. Weltkrieg, wurde die Organisation mehr und mehr zu einem Mittel…

National Church of India

(268 words)

Author(s): Koschorke, Klaus
[English Version] (Madras). Seit Mitte des 19.Jh. wurde im prot. Indien wiederholt die Gründung einer Nationalkirche gefordert, der alle indischen Christen ungeachtet ihrer Konfessionszugehörigkeit angehören sollten. Derartige Bestrebungen führten v.a. in Bengalen und Südindien zu unterschiedlichen Experimenten, unter denen die 1886 in Madras gegründete N. das wichtigste ist. Sie suchte die indischen Christen in einer – sich selbst verwaltenden und unterhaltenden – Kirche zusammenzuführen. Westlic…

National Council of Churches

(527 words)

Author(s): Lippy, Charles H.
[English Version] . Der National Council of Churches of Christ (NCC) wurde 1950 in den USA als Zusammenschluß mehrerer bedeutender interkonfessioneller Organe, u.a. des Federal Council of Churches, International Council of Religious Education und des United Council of Church Women, gegründet. Die meisten gemäßigten prot. und orth. Konfessionen sind Mitglieder des NCC, während einige der größten rel. Gruppen der USA, u.a. die röm.-kath. Kirche, die Southern Baptist Convention und die Lutheran Churc…

Nationale Kirchenräte

(471 words)

Author(s): Weber, Hans-Ruedi
[English Version] . Als Verkörperung und Werkzeuge der ökumenischen Bewegung entstanden zunächst unter Protestanten nationale Kirchen- und Christenräte (National Councils of Churches/National Christian Councils [NCC]). Wo in Wort und Tat das Evangelium vor der Nation zu bekennen ist, wo aber die getrennten Kirchen noch nicht die Einheit des Glaubens und Handelns gefunden haben, braucht es dieses vorläufigen Instrumentes. So bildete sich z.B. 1908 der Federal Council of Churches of Christ in den US…

Nationale Missionsräte

(184 words)

Author(s): Weber, Hans-Ruedi
[English Version] . Nachdem Ende des 19.Jh. die Zusammenarbeit in der Mission begonnen hatte, wurde 1885 der Ausschuß der dt. Missionsgesellschaften gebildet; ähnliche n.M. entstanden 1893 in Nordamerika und 1912 in Großbritannien. In Nachwirkung der 1. Weltmissionskonferenz von Edinburgh 1910 kam es 1912/13 in Indien und anderen Ländern Asiens zur Gründung von n.M., die einen wichtigen Schritt beim Aufbau eigener kirchl. Strukturen darstellen. Für Lateinamerika gab der Panama-Kongreß 1916 den Ans…

Nationalismus

(4,668 words)

Author(s): Koschorke, Klaus | Graf, Friedrich Wilhelm | Pierard, Richard V.
[English Version] I. Begriff N. ist zu beschreiben als Integrationsideologie, die für die Loyalität gegenüber der Großgruppe »Nation« absoluten Vorrang vor allen anderen Bindungen beansprucht. Solche konkurrierenden Loyalitäten können die gegenüber einem bestimmten Stand, sozialer Klasse, Dynastie, partikularen Staat, Landschaft, Stamm, Konfession oder Rel. sein. Während der Begriff Nation bereits in den polit. Debatten des eur. MA eine Rolle spielte, dort freilich nicht die Gesamtheit des Volkes, …

Nationalkirche

(251 words)

Author(s): Heun, Werner
[English Version] . Der Begriff bez. eine kirchenrechtlich selbständige Kirche, deren Mitgliedschaft durch die Angehörigen eines Staates oder einer Nation konstituiert wird. Im modernen Territorialstaat wird damit das Gebiet der N. durch die Staatsgrenzen festgelegt. Eine N. ist nicht notwendig Teil des Staatsverbandes, wohl aber kann sie Staatskirche sein, wie lange die skandinavischen Kirchen. Hist. entwickelten sich die N. aus dem Widerstand gegenüber dem Papst, wie insbes. die franz. Kirche se…

Nationalsozialismus

(7,331 words)

Author(s): Nicolaisen, Carsten | Graf, Friedrich Wilhelm
[English Version] I. Geschichtlich und kirchengeschichtlich 1.Historisch-politischer Rahmen Der N. als polit. Bewegung entstand 1919 durch Gründung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) im völkisch-antisemitischen Milieu des Münchner Kleinbürgertums. Er fand unter Führung Adolf Hitlers bald Anklang in fast allen Bevölkerungsschichten Deutschlands und wurde 1930, als sich aufgrund der Weltwirtschaftskrise von 1929 das nach der Niederlage von 1918 in Deutschland allg. verbreitete …

Nation of Islam

(17 words)

[English Version] Black Muslims (The Nation of Islam)

Nativismus

(8 words)

[English Version] Krisenkult

Natorp

(684 words)

Author(s): Steinmann, Michael
[English Version] Natorp, Paul (24.1.1854 Düsseldorf – 17.8.1924 Marburg). N. entstammte einem prot. Pfarrhaus. Nach der Promotion lockte ihn H. Cohens Interpretation I. Kants nach Marburg, wo er sich 1881 mit einer Arbeit über R. Descartes habilitierte und ab 1885 Prof. war. Mit Cohen begründete er die sog. Marburger Schule und wurde zu einem der Hauptvertreter des Neukantianismus. Philos. ist für N. zunächst Erkenntnistheorie. Er folgt Cohen darin, den Kantischen Dualismus von Verstand und Anschauung aufzuheben und in eine Theorie reiner Denkgeset…

Natur

(3,238 words)

Author(s): Harrington, Anne | Meyer-Abich, Klaus Michael | Gregersen, Niels Henrik | Kooten Niekerk, Kees van
[English Version] I. Begriff und naturwissenschaftlich 1.Begriff. Der Begriff N. (griech. ϕυ´σις/phy´sis; lat. natura [Physis/Natura II.,2.]) geht als Konzept auf Aristoteles und die antike Philos. zurück. Er bez. dort das von sich selbst her Seiende im Unterschied zu dem von Kunst oder Kultur Gemachten (Arist.phys. II 1.6). Die griech. Philos. unterschied, wenn auch oft implizit, zw. der Untersuchung der ethischen, rechtlichen und polit. Fragen als dem Bereich der menschlichen Belange auf der einen und …

Natura

(8 words)

[English Version] Physis/Natura

Naturalismus

(2,403 words)

Author(s): Meyer-Abich, Klaus Michael | Danz, Christian | Kitschen, Friederike | Hurst, Matthias
[English Version] I. Philosophisch N. ist ein vieldeutiger Begriff, dessen Sinn davon abhängt, ob er (1) affirmativ oder (2) in krit. Absicht als ein Vorwurf gebraucht wird, und dessen jeweilige Bedeutung sich nach dem vorausgesetzten Verständnis von Natur richtet. 1.Affirmativer Naturalismus. Wenn (a) die eine Natur aller Dinge so in Gott ist, daß ihr nichts entgegengesetzt ist, werden auch Götter und Menschen uneingeschränkt als Teile dieses Ganzen verstanden. Die Götter sind dann – wie in der griech. Rel. (Griechenland: I.,1.) – N…
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