Religion in Geschichte und Gegenwart

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Edited by: Hans Dieter Betz e.a.

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Religion in Geschichte und Gegenwart 4 Online is the online version of the 4th edition of the definitive encyclopedia of religion worldwide: the peerless Religion in Geschichte und Gegenwart 4 (RGG4) (Mohr Siebeck, 1998-2007). This great resource continues the tradition of deep knowledge and authority relied upon by generations of scholars in religious, theological, and biblical studies. Religion in Geschichte und Gegenwart 4. indisputably belongs to the small class of essential reference works.

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Petar II.

(165 words)

Author(s): Kraft, Ekkehard
[English Version] Petrovic´ Njegosˇ (1.11.1813 Njegusˇi – 19.10.1851 Cetinje). Bf. von Montenegro. P. folgte nach einer kirchl. Ausbildung in den Klöstern Cetinje und Savina/Boka Kotorska 1830 seinem Onkel Petar I. nach, der ihn zum Nachfolger designiert hatte, konnte aber erst 1833 in St. Petersburg zum Bischof geweiht werden. Bereits unter Petar I. hatte die polit. Tätigkeit der Bischöfe Vorrang vor der kirchl. gewonnen. P. trieb die bereits von seinem Onkel begonnene Modernisierung des Landes we…

Petavius

(156 words)

Author(s): Decot, Rolf
[English Version] (Petau), Dionysius (21.8.1583 Orle´ans – 11.12.1652 Paris). Franz. Jesuit (seit 1605). P. lehrte zunächst Rhetorik in Reims, La Fle´che und Paris; von 1621–1644 war er Prof. für Theol. am Colle`ge de Clermont in Paris. Bedeutend sind seine Editionen (Synesius von Cyrene, Epiphanius von Salamis) und seine Arbeiten zur Chronologie. Sein Hauptwerk »Theologica Dogmata« verweist die kirchl. Lehre auf Schrift und Tradition und trug ihm den Ruf eines Begründers der positiven Theologie ei…

Peter

(230 words)

Author(s): Hauptmann, Peter
[English Version] der Große (30.5./9.6.1672 Moskau – 28.1./8.2.1725 St. Petersburg), seit 1682 Zar von Rußland, seit 1721 allruss. Kaiser, mußte anfangs die Herrschaft mit seinem Halbbruder Ivan V. (1666–1696) teilen und bis 1689 die Regentschaft seiner Halbschwester Sofija ertragen. Danach überließ er seiner Mutter noch weitgehend die Regierungsgeschäfte, um sie erst nach ihrem Tode 1694 entschlossen anzupacken. Durch den Sieg über Schweden im Nordischen Krieg (1700–1721), der den Zugang zur Ostse…

Peter-Pauls-Fest

(282 words)

Author(s): Foley, Edward B.
[English Version] . Die wichtigsten Feste der Apostel Petrus und Paulus sind: 1.Bekehrung des Hl. Paulus (25.1.), ein gallikanisches Fest, das im Martyrologium Hieronymianum aufgeführt wird (Mitte 5.Jh.). Es gibt keine sicheren Belege, warum es auf diesem Datum liegt; man vermutet, es sei der Oktavtag zum Fest Kathedra Petri, das bestimmte gallikanische Kirchen am 18. 1. begingen. Das Fest ist nördlich der Alpen weit verbreitet; es drang erst im 10./11.Jh. bis nach Rom vor. – 2.Kathedra Petri/Petri Stuhlfeier (22.2., 18.1.), röm. Fest, erwähnt in der Depositio Martyru…

Peters

(143 words)

Author(s): Koerrenz, Marita
[English Version] Peters, Albrecht (31.3.1924 Hamburg – 26.10.1987 Heidelberg). Nach einem Lehramtsstudium (Päd., Philos., Germanistik, Theol.) in Freiburg und Hamburg (1944–1950) entschied sich P. ganz für die Theol. und ließ sich zunächst an der Theol. Fakultät in Heidelberg und später als Vikar in Hamburg zum Pfarrer ausbilden. Seine Frömmigkeit wurde stark von der Ansverus- und Michaelsbruderschaft geprägt, denen er beitrat. Als Assistent in Heidelberg promovierte (1957) und habilitierte (1959)…

Petersdom

(605 words)

Author(s): Hubert, Hans W.
[English Version] (Peterskirche, Basilica di San Pietro) ist die im Vatikan gelegene Grabeskirche des Apostels Petrus und Hauptkirche der dort residierenden Päpste. Der erste Bau wurde von Konstantin zw. 319 und 322 n.Chr. zum Dank für die Siege über seine Widersacher Maxentius und Licinius begonnen. Die ca.123 m lange, fünfschiffige Basilika mit Querhaus bildete den Abschluß einer axial nach Westen ausgerichteten, sanft ansteigenden Anlage, zu der ein Vorplatz, eine Freitreppe und ein von Portike…

Petersen

(361 words)

Author(s): Retter, Hein
[English Version] Petersen, Peter (26.6.1884 Großenwiehe – 21.3.1952 Jena), war ab 1923 o. Prof. für Erziehungwiss. an der Universität Jena und entwickelte als Leiter der Jenaer Universitätsschule ein Schulmodell mit altersgemischten Gruppen (»Jena-Plan«), das zum klassischen Bestand der Reformpädagogik zählt. P. studierte ab 1904 in Leipzig Theol. (Otto Kirn, R. Kittel), Philos. (W. Wundt) und Gesch. (Karl Lamprecht). Nach weiteren Studien in Kiel, Kopenhagen und Posen wurde er 1908 bei R. Eucken …

Petersen

(341 words)

Author(s): Wallmann, Johannes
[English Version] Petersen, Johann Wilhelm (1.7.1649 Osnabrück – 31.1.1727 Gut Thymer bei Zerbst, Anhalt) und Johanna Eleonora, geb. von Merlau (25.4.1644 Frankfurt/M. – 19.3.1724 Gut Thymer), im Pietismus vielgelesenes Schriftstellerehepaar, durch eschatologische Anschauungen (Chiliasmus, Apokatastasis) dem radikalen Pietismus zugehörig. J.W. P., als Student in Rostock und Gießen Adept barocker Polyhistorie und orth. Konfessionspolemik, wurde in Frankfurt/M. durch Ph.J. Spener und J.J. Schütz für den Pietism…

Peterson

(198 words)

Author(s): Nichtweiß, Barbara
[English Version] Peterson, Erik (7.6.1890 Hamburg – 26.10.1960 ebd.), Theologe, Exeget und Historiker, lehrte von 1920 bis 1929 als ev. PD bzw. Ordinarius für Kirchengesch. und NT in Göttingen und Bonn. Er erregte Aufsehen durch seine scharfe Kritik der liberalen Theologie wie der dialektischen Theologie (Was ist Theol.?, 1925; Die Kirche, 1928). 1930 konvertierte P. zur kath. Kirche, dozierte als Emigrant seit 1937 am Päpstl. Institut für Christl. Archäologie in Rom und erforschte v.a. das antike…

Peterspfennig

(265 words)

Author(s): Widder, Ellen
[English Version] (lat. denarius s. Petri, engl. Romefeoh, Romescot, Hearthpenny), urspr. freiwillige Abgabe angelsächsischer Könige an den Papst, trotz älterer Nachweise erst Anfang des 10.Jh. in der Gesetzgebung belegt. Eingesammelt auf Diözesanebene und übersandt im Namen des Königs belegt der P. die engen Beziehungen zw. dem angelsächsischen England und Rom. In der Zeit der Kirchenreform und bes. nach der Eroberung Englands durch die Normannen (1066) kam es zu einer kurialen Neuinterpretation …

Petilianus

(134 words)

Author(s): Hennings, Ralph
[English Version] (vor 354? – vor 419/422), spielte eine Hauptrolle in den Auseinandersetzungen zw. Donatisten (Donatismus) und Katholiken in Nordafrika. P. war Anwalt und daher juristisch und rhetorisch gebildet. Um 399 wurde er donatistischer Bischof der Provinzhauptstadt Constantina in Numidien. Er schrieb mehrfach gegen Augustin und war beim entscheidenden Religionsgespräch in Karthago 411 einer der Wortführer der Donatisten. Bis in die Gegenwart hinein wirkt der von ihm in Karthago erhobene V…

Petr

(173 words)

Author(s): Felmy, Karl Christian
[English Version] Petr, Metropolit (Metr.) von Kiev und der ganzen Rus', erster Metropolit von Moskau (vor 1275 Wolhynien – 21.12.1326 Moskau). 1308 sollte er auf Betreiben des Fürsten Jurij von Galicˇ in Konstantinopel zum Metr. von Galicˇ geweiht werden, wurde aber statt dessen als Metr. von Kiev eingesetzt. Sein Vorgänger Maksim hatte den Sitz des Metr. von Kiev nach Vladimir verlegt; P. begab sich indessen, um den ständigen Anfeindungen der über Vladimir gebietenden Großfürsten von Tver' auszuweichen, unt…

Petra

(387 words)

Author(s): Wenning, Robert
[English Version] (griech. Πε´τρα, »Fels«, nab. Bez. Raqmu, »scheinend«). Das von Griechen 311 v.Chr. geplünderte P. ist nach Diodorus Siculus aufgrund der Entfernungsangaben mit Ḫirbat as-Selaʿ zu identifizieren und vom heutigen P. zu trennen. Dort wohnten im 7. – 5.Jh. v.Chr. Edomiter (Edom). P. wurde um die Mitte des 2.Jh. v.Chr. Stammessitz der nomadischen Nabatäer (Nabatäerreich). Bis in augusteische Zeit blieb P. eine Zeltstadt, dann entstanden auch Häuser; daneben gab es ca.700 Felswohnunge…

Petrarca

(480 words)

Author(s): Keßler, Eckhard
[English Version] Petrarca, Francesco (20.7.1304 Arezzo – 19.7.1374 Arqua` di Petrarca), einflußreicher Lyriker (Petrarkismus; Literaturgeschichte: V.,2., b) und Begründer des Renaissance- Humanismus, der viele philos. Themen und Problemstellungen der Renaissance vorwegnahm. Aufgewachsen in der Atmosphäre des von den röm. Kurienkardinälen getragenen ital. Nationalismus Avignons, wo sein aus Florenz verbannter Vater als Jurist tätig war, brach P. sein Studium der Jurisprudenz in Montpellier und Bolo…

Petri

(428 words)

Author(s): Jarlert, Anders | Friedrich, Martin
[English Version] 1.Olaus (6.1.1493 Örebro – 19.4.1552 Stockholm), älterer Bruder von 2., dem ersten ev. Erzbf. Schwedens. P. studierte in Uppsala und Leipzig, 1518 M.A. in Wittenberg, 1520 Diakon, Kanzler des Bf. Mattias von Strängnäs, der beim Blutbad in Stockholm hingerichtet wurde, 1524 Stadtsekretär und Prediger in Stockholm, 1531–1533 Kanzler König Gustavs, 1539 ordiniert, am 2.1.1540 zus. mit Laurentius Andreae wegen Majestätsverbrechen zum Tode verurteilt, gegen Strafgelder begnadigt, 1543…

Petri

(291 words)

Author(s): Christophersen, Alf
[English Version] Petri, Ludwig Adolf (16.11.1803 Lüthorst, Solling – 8.1.1873 Hannover). Nach Studium in Göttingen (1824–1827) wurde P. 1829 Pfarrkollaborator an der Kreuzkirche in Hannover, wo er – unter Verzicht auf eine akademische Wirksamkeit – ab 1837 die zweite und 1851 die erste Pfarrstelle innehatte (1843 Dr. theol. h.c. Erlangen). Hochkirchl. eingestellt, gilt P. als eine der maßgeblichen Gestalten des Neuluthertums. Er stand der Erweckungsbewegung (Erweckung/Erweckungsbewegung) und ihrer …

Petri Kettenfeier

(15 words)

[English Version] Peter-Pauls-Fest

Petri Stuhlfeier

(15 words)

[English Version] Peter-Pauls-Fest

Petrus

(175 words)

Author(s): Heusinger, Sabine v.
[English Version] de Palude (um 1275 Varembon bei Bresse – 31.1.1342 Paris), Dominikaner, um 1310 Sententiar in Paris, sagte 1311 im Prozeß gegen den Templerorden aus. 1314–1317 lehrte P. an der Universität in Paris. Seit 1318 erhielt er verschiedene päpstl. Missionen, so z.B. den Friedensschluß zw. Flandern und Frankreich und die Überprüfung der Werke von Petrus Johannis Olivi. 1329 wurde er zum (Titular-)Patriarchen von Jerusalem ernannt; 1330 führte ihn eine Mission nach Zypern sowie zum Sultan …

Petrus

(122 words)

Author(s): Rieger, Reinhold
[English Version] von Wien (um 1120/30 – 1183 Zwettl [?]). Der Schüler Gilbert Porretas setzte sich 1153 brieflich mit Gerhoch von Reichersberg auseinander. 1158–1161 war er Magister in Wien. Er vf. wahrscheinlich noch in Frankreich die »Zwettler Summe«, das wichtigste syst.-theol. Werk der Porretaner Schule, in dem er Gilberts Unterscheidung von Natur und Person in Gott verteidigte. Das Werk enthält vier Teile über die Trinität, die Menschwerdung Gottes und die Sakramente. Bes. durch Hugo von Honau hatte P. Kontakte zu Konstantinopel. Reinhold Rieger Bibliography Briefe: Schol…

Petrus

(165 words)

Author(s): Rieger, Reinhold
[English Version] von Bruis (gest. um 1133 bei der Abtei St.Gilles-les-Boucheries). P. war zunächst Priester in den franz. Alpen, wurde aber 1119 amtsenthoben. Als kirchenkrit. Wanderprediger in Südfrankreich lehnte er die Kindertaufe ab, nahm Wiedertaufen Erwachsener vor, leugnete die Realpräsenz Christi im Abendmahl, lehnte die Messe ab ebenso wie Kreuzesverehrung und Kirchenbau. Autorität billigte er nur den Evv. zu, nicht anderen bibl. Schriften oder gar den Kirchenvätern. Bei einer Verbrennung…

Petrus

(4,493 words)

Author(s): Lampe, Peter | Thümmel, Hans Georg | Hardt, Michael
[English Version] I. Neues Testament 1.Historische GestaltP., urspr. Simon benannt, wurde um die Zeitenwende in einem jüd. Haus in Bethsaida am Nordufer des Sees Genezareth geboren (Joh 1,44; Gal 2,14f.) als Sohn eines Johannes (Joh 1,42) bzw. eines Jona (Mt 16,17: Barjona; die pluralische Bez. »Barjone« [»Strolche draußen in der Wildnis«] für Zeloten ist nicht vor Git 56ab belegt und kann nicht für zelotische Gesinnung des P. sprechen).In Kapernaum wohnte P. mit Frau, Schwiegermutter und Bruder Andreas unter einem Dach (Mk 1,16–18.29f.); die Familie lebt…

Petrus

(150 words)

Author(s): Stephan, Christian
[English Version] von Antiochien (geb. in Antiochien – 1056 ebd.). In Konstantinopel im Verwaltungsdienst ausgebildet, stand P. zunächst im höheren Staatsdienst in der Provinz und am kaiserlichen Hof. Nach Eintritt in den Kirchendienst wurde er Skeuophylax an der Hagia Sophia. 1052 ernannten ihn Kaiser Konstantinos IX. Monomachos und Patriarch Michael I. Kerullarios zum Patriarchen seiner Geburtsstadt. Besorgt um die Einheit der Kirche vertrat P. in den kirchenpolit. Kontroversen zw. Konstantinopel…

Petrus

(239 words)

Author(s): Bienert, Wolfgang A.
[English Version] (I.) von Alexandrien (gest.311 Alexandrien), Leiter der alexandrinischen »Katechetenschule« (Alexandrien: III.), möglicherweise zusammen mit Pierius und Achillas z.Z. des Bf. Theonas und dessen Nachfolger im Bischofsamt (300–311). Während der bald darauf einsetzenden Diokletianischen Verfolgung (Christenverfolgungen: I.) kam es zum Konflikt mit Bf. Melitius von Lykopolis in Oberägypten über die Frage der Buße und der Wiederaufnahme der »Abgefallenen« (lapsi), in dem P. für eine mil…

Petrus

(251 words)

Author(s): Rieger, Reinhold
[English Version] von Ailly (um 1351 Compie`gne – 9.8.1420 Avignon). Studium in Paris, 1368 M.A., 1381 Magister theol., 1375 Kanoniker in Soissons, 1381 in Noyon, später auch in Meaux, Amiens, Cambrai, Compie`gne, Rouen, Paris; 1384–1389 Rektor des Colle`ge de Navarre; 1389 Beichtvater Karls VI.; 1389–1395 Kanzler der Universität Paris; 1395 Bischof von Le Puy, 1397 von Noyon, Cambrai; 1409 Teilnahme am Konzil von Pisa. 1411 Kardinal; 1413 Legat Johannes' XXIII. in Deutschland; rege Bautätigkeit in…

Petrus

(174 words)

Author(s): Rodrigues, Manuel Augusto
[English Version] von Alca´ntara (1499 Alca´ntara – 18.10.1562 Arenas, A´vila). 1515 Franziskaner, nach Studium in Salamanca 1524 Priester, Guardian mehrerer Konvente. Als Provinzial der Ordensprovinz St. Gabriel (1538–1541) schuf er seit 1540 die Grundlagen für eine Richtung der strengsten Observanz (Alcantariner, Discalceaten). Durch seine Predigt vertiefte er den Geist der Buße, Gebet und Askese in seinen Konventen. 1560 begegnete er Theresa von A´vila. Als Ordensoberer, durch Abfassung von Stat…

Petrus

(166 words)

Author(s): Rieger, Reinhold
[English Version] von Poitiers (Pictaviensis, Cancellarius; um 1130 Poitiers – 3.9.1205 Paris). Studierte in Paris vor 1159 und war Schüler des Petrus Lombardus. 1169 folgte er Petrus Comestor auf dessen theol. Lehrstuhl. 1193 wurde er Kanzler von Notre Dame als Nachfolger Hilduins. In seinem vor 1170 veröff. Hauptwerk »Sententiarum libri quinque« wandte er die dialektische Methode auf die Theol. an. Außerdem sind Predigten erhalten. Seine theol. Methode erfuhr 1180 heftige Kritik durch Walter von …

Petrusakten

(500 words)

Author(s): Plümacher, Eckhard
[English Version] (ActPetr). Von den mit Sicherheit erst bei  Eusebius von Caesarea (h.e. III 3,2) bezeugten (und als unkanonisch verworfenen) ActPetr haben sich lediglich Bruchstücke erhalten. Unter diesen stellt eine im 3./4.Jh. entstandene, sich relativ eng an die originäre griech. Fassung der Akten anschließende lat. Übers., die sog. actus Vercellenses, das gewichtigste Frgm. dar, das ca. zwei Drittel der urspr. Erzählung der ActPetr wiedergibt. Griech. überliefert ist hauptsächlich das Martyr…

Petrusamt

(344 words)

Author(s): Beinert, Wolfgang
[English Version] ist das Kurzwort für die v.a. von der röm.-kath. Theol. vertretene These, daß dem Apostel Petrus nach Christi Willen gesamtkirchl., auch nach seinem Tod zu erfüllende Leitungsfunktionen zukommen (Papsttum; Primat/Papat). – Die ntl. Basis ist die ihm schon in der Urkirche eingeräumte ekklesiologische Sonderstellung. Er ist Erstberufener (Mk 1,16f. parr.; anders Joh 1,40f.) und Erstgenannter der Zwölf (Mk 3,16f. parr.), Wortführer des Jüngerkreises (Mk 9,5; 10,28; 11,21; 13,3; 8,27…

Petrusapokalypse

(257 words)

Author(s): Bauckham, Richard
[English Version] (griechische; ApkPetr [griech.]). Die ApkPetr (griech.) ist eine frühchristl. Apokalypse, in der Jesus nach seiner Auferstehung seinen Jüngern die eschatologische Zukunft offenbart. Themen sind u.a. der Antichrist, die Auferstehung der Toten, das Jüngste Gericht, die Bestrafung der Gottlosen in der Hölle und die Belohnung der Rechtschaffenen im Paradies. Das Werk endet mit einem Bericht über die Himmelfahrt Christi. Der Stoff ähnelt oftmals dem anderer christl. und jüd. Apokalyps…

Petrus Aureoli

(255 words)

Author(s): Rieger, Reinhold
[English Version] (um 1280 Gourdon – 10.1.1322 Avignon). Um 1300 Franziskaner geworden, studierte P. in Paris vielleicht bei J. Duns Scotus, lehrte 1312 in Bologna, 1314 in Toulouse, 1316–1318 in Paris. 1318 wurde er Magister der Theol. in Paris, 1320 Provinzial des Ordens in Aquitanien, 1321 Erzbf. von Aix. In seinem »Tractatus de paupertate« nahm er 1311 Stellung zum Armutsstreit der Franziskaner (Armut: IV.,2.). 1312 schrieb er einen metaphysischen »Tractatus de principiis«. 1314 verteidigte er…

Petrusbrief an Philippus

(18 words)

[English Version] Brief des Petrus an Philippus

Petrusbriefe

(1,451 words)

Author(s): Feldmeier, Reinhard
[English Version] I. Einleitende Bemerkungen Im NT sind zwei Briefe unter dem Namen des Apostels Petrus überliefert. Trotz der eindeutigen Verfasserangabe ist es bei beiden Schriften wahrscheinlich, daß sie nicht vom Apostel selbst vf. wurden. Beim 1Petr ist es das gehobene Griech., die durch die Diasporasynagoge geprägte Theol. sowie die im Brief vorausgesetzte Situation der Gemeinden (1,1: Verbreitung des Christentums über ganz Kleinasien; 5,9: Ausgrenzung und Kriminalisierung der Christen im ganz…

Petrus Cantor

(202 words)

Author(s): Köpf, Ulrich
[English Version] (1. Hälfte 12.Jh. Hosdenc bei Beauvais – 1197 Zisterzienserabtei Longpont bei Soissons). Nach Studien an der Domschule von Reims vor 1173 Kanoniker und Magister, seit 1183 auch Cantor an Notre-Dame von Paris. Die Wahl zum Bf. von Paris 1196 nahm P. nicht an. 1197 zum Dekan des Domkapitels von Reims gewählt, starb er auf der Reise dorthin. Von seiner Lehrtätigkeit zeugen zahlreiche, z.T. noch ungedruckte Werke: Glossen zum AT und NT; »Distinctiones« oder »Summa Abel« (Lexikon bibl…

Petrus Chelcˇicky´

(174 words)

Author(s): Hilsch, Peter
[English Version] (um 1380 – nach 1450 Chelcˇice), Kirchenreformer. Der wahrscheinlich aus dem Kleinadel stammende P. war Laie und Autodidakt und schrieb nur tschechisch. Er war von Waldensern und Hussiten (J. Hus) beeinflußt, lernte über letztere auch J. Wyclif kennen. Er war wohl 1419 nach Prag gekommen, distanzierte sich aber nach 1420 von den radikalen Hussiten und Taboriten. Über Pisek kehrte er nach Chelcˇice zurück, wo er eine kleine Gemeinde um sich scharte. P. war ein konsequenter und eig…

Petrus Comestor

(205 words)

Author(s): Köpf, Ulrich
[English Version] (Manducator; frühes 12.Jh. Troyes – 1178/79 Paris). Nach Studien in Troyes (hier seit 1147 Dekan der Kathedrale und Kanoniker des Stifts St. Loup), Tours und Paris wurde er 1159 Nachfolger seines Lehrers Petrus Lombardus an der Domschule von Paris, 1168 Kanzler von Notre-Dame. In seinen letzten Jahren lebte er im Chorherrenstift St. Victor. Aus seiner Lehrtätigkeit sind zahlreiche – meist ungedr. – Werke erhalten: Glossen (Glossa ordinaria) zu den Evv., zum Ps.-Komm. und (erstmal…

Petrus Czaech

(134 words)

Author(s): Hilsch, Peter
[English Version] von Pulkau (um 1370 Pulkau oder St. Bernhard bei Horn, beide Niederösterreich – 24.4.1425 Wien), Theologe, an der Universität Wien als M.A., seit 1410 als Dr. theol. tätig, trat häufig gegen Ketzer und Ketzerverdächtige auf. Er vertrat 1414–1418 die konziliaristisch (Konziliarität/Konziliarismus) orientierte Universität auf dem Konzil von Konstanz. P. war kein führender Kopf des Konzils; doch liefern seine persönlich gefärbten Briefe aus Konstanz ein wichtiges und lebendiges Bild …

Petrus Damiani

(269 words)

Author(s): Hartmann, Wilfried
[English Version] (1006/07 Ravenna – 22./23.2.1072 Faenza), als junger Mann Lehrer der freien Künste in Ravenna, um 1035 nach der Priesterweihe Mitglied und später (1043) Prior der Eremitengemeinschaft des hl. Romuald in Fonte Avellana (Umbrien). Er schrieb neben der Vita Romualdi (1041/42) und weiteren Heiligenviten sowie Regeln für seine Mönche v.a. zahlreiche Briefe (180 haben sich erhalten; sie waren im MA weit verbreitet) und Gelegenheitsschriften, 54 Predigten und zahlreiche Gedichte. Darin …

Petrusevangelium

(306 words)

Author(s): Junod, Eric
[English Version] (EvPetr). Vom EvPetr ist ein bedeutendes Frgm. in griech. Sprache erhalten, das das Leiden und die Auferstehung Jesu, das Kommen der Frauen zum Grab und den Beginn einer Erscheinungsszene schildert. Wenn auch die Rahmenhandlung der Erzählung, in der Petrus als Ich-Erzähler auftritt, jener der kanonischen Evv. ähnelt, weist der Text doch wichtige Besonderheiten auf: eine stärkere Betonung des Motivs der Schrifterfüllung, die Beschuldigung der jüd. Machthaber, dem Volk die Auferste…

Petrus Fullo

(169 words)

Author(s): Suchla, Beate Regina
[English Version] (Peter der Walker; πε´τρος γn̆αϕευ´ς/pe´tros gnapheu´s; gest.488), Monophysit (Monophysiten), erweiterte als Gegner von Chalcedon das Trishagion um die Formel ο῾ σταυρωϑει`ς δι' η῾μα˜ς/ho staurōthei´s di' hēma´s (»der gekreuzigt wurde für uns«) und war – unterbrochen durch längere Verbannungen – dreimal Patriarch von Antiochien (471, 476–477, 485–488). In seine zweite Amtszeit fällt seine Anordnung, in der Messe das Glaubensbekenntnis zu beten. Von P. erhalten sind einige griech. Lehrschreiben, eine…

Petrus Hispanus

(125 words)

Author(s): Rieger, Reinhold
[English Version] (Portugalensis; 13.Jh.). Lange Zeit mit Papst Johannes XXI. identifiziert, wird der Vf. der weit verbreiteten »Summulae logicales« (um 1240) inzw. von diesem unterschieden. Das Handbuch der Dialektik erweiterte die »Logica vetus«, die sich auf Porphyrius und die Kategorienschrift sowie »De interpretatione« des Aristoteles stützte, und die »Logica nova«, die dessen Analytiken und »Elenchi sophistici« sowie die Topik und Syllogistik des Boethius einbezog, um die »Logica modernorum«…

Petrus Johannis Olivi

(155 words)

Author(s): Schlageter, Johannes Karl
[English Version] (1248 Se´rignan bei Be´ziers – 14.3.1298 Narbonne), Franziskaner, Theologe. Studium in Paris, Dozent an Ordensstudien der Provence und St.Croce, Florenz. Spirituelle Kritik an mangelnder Armutspraxis des Ordens, an ma. Aristotelismus in der Theol., an kirchl. Streben nach Macht und Geld. Großer spiritueller und theol. Einfluß (z.B. Ubertino von Casale, Dante Alighieri), viele v.a. exegetische Schriften. P.' Geschichtstheol., ausgehend von Joachim von Fiore, ermutigte die Oppositi…

Petrus, katholische Ordensgenossenschaften vom heiligen Apostel

(246 words)

Author(s): Eder, Manfred
[English Version] Petrus, katholische Ordensgenossenschaften vom heiligen Apostel, bez. nur wenige, heute nicht mehr existierende oder mitgliederschwache Gemeinschaften. Erwähnung verdienen: 1.Congre´gation de St-Pierre. 1828 von den Brüdern Jean-Marie-Robert (1780–1860) und Hugo-Fe´licite´-Robert (1782–1854) de La Mennais in La Che^naie (Bretagne, Frankreich) als Ersatz für die unterdrückten Jesuiten mit dem Grundsatz unverbrüchlicher Treue zum Nachfolger Petri gegründet. Innerhalb weniger Jahre über 60 Mitglieder …

Petrus Lombardus

(302 words)

Author(s): Köpf, Ulrich
[English Version] (1095/1100 bei Novara, Lombardei – 21./22.7.1160 Paris). Nach Studien in Oberitalien und Reims kam P. um 1135 als Außenseiter nach Paris, wo er schon um 1145 zu den bedeutendsten Lehrern der Domschule gehörte. Am 28.7.1159 wurde er zum Bf. von Paris geweiht, konnte sich in diesem Amt aber nicht profilieren. Aus seiner Lehrtätigkeit gingen hervor: Glossen (Glossa ordinaria) zu den Psalmen (PL 191, 55–1296) und zu den Paulusbriefen, auch als »magna (maior) glossatura« bez. (PL 191,…

Petrus Martyr

(163 words)

Author(s): Heusinger, Sabine v.
[English Version] (von Verona; um 1205 Verona – 6.4.1252 Farga bei Mailand). P.' Eltern hingen den Katharern an. Seit 1220 Studium in Bologna, 1221 trat er vermutlich noch unter Dominikus in den Orden (Dominikaner) ein. Seit 1232 in Mailand im Umfeld von Laienbruderschaften und als Seelsorger von Dominikanerinnen tätig; dort bekämpfte er Häretiker (Häresie), z.T. als päpstl. Gesandter. 1248–1249 Prior in Asti und 1249–1250 in Piacenza; 1251 als päpstl. Inquisitor (Inquisition) in Cremona, Mailand …

Petrus Mongus

(179 words)

Author(s): Brennecke, Hanns Christof
[English Version] (Stammler oder Heiserer; gest.490). Als Nachfolger des Timotheus Aelurus 477 von den Gegnern der Beschlüsse von Chalcedon zum Bischof (Patriarchen) von Alexandrien gewählt, konnte er erst nach dem Tod des Timotheus Salophaciolus und nach Anerkennung des Henotikon 482 sein Amt antreten, wurde aber vom Westen aufgrund der Intervention des Johannes Talaia nicht anerkannt (Acacius von Konstantinopel/Acacianisches Schisma). Wegen seiner Unterschrift unter das Henotikon und seiner Weig…

Petrustradition

(10 words)

[English Version] Petrus: II. Petrustradition

Petrus Venerabilis

(316 words)

Author(s): Hillebrandt, Maria
[English Version] (»der Ehrwürdige«; 1092/1094 – 25.12.1156 Cluny). Aus der Adelsfamilie der Montboissier (Auvergne) stammend, wurde P. als Oblate dem cluniazensischen Kloster Sauxillanges (Auvergne) übergeben; vor Ostern 1109 Mönch in Cluny, 1122 dessen neunter Abt. Seine 34jährige Amtszeit begann mit einer internen Krise der Abtei. Sein vom Papst 1122 zum Abdanken gezwungener Vorgänger Pontius versuchte mit Hilfe eines Teils der Mönche den Abbatiat gewaltsam zurückzugewinnen (1125/26). P. sah si…

Pettazzoni

(166 words)

Author(s): Klein, Wassilios
[English Version] Pettazzoni, Raffaele (2.2.1883 San Giovanni, Provinz Bologna – 8.12.1959 Rom), gilt wegen seines auf Ehrfurcht vor allen rel. Ausdrucksformen bedachten Ansatzes als Begründer der ital. Religionswiss. Seit 1914 Prof. in Bologna, seit 1924 in Rom, mündete sein Engagement für die Institutionalisierung der ital. Religionswiss. in das Amt des Präsidenten der von ihm mitbegründeten »International Association for the History of Religions« (IAHR). Trotz normativer Elemente (antikirchl.; O…

Peucer

(150 words)

Author(s): Koch, Ernst
[English Version] Peucer, Kaspar (6.1.1525 Bautzen – 25.9.1602 Dessau). 1540–1548 Studium in Wittenberg und Frankfurt/O., 1545 M.A. in Wittenberg, ab 1548 Lehrtätigkeit (Mathematik), 1554 Mathematikprofessur. Als Hausgenosse Melanchthons seit 1540 und dessen Schwiegersohn seit 1550 enger Vertrauter des Wittenberger Lehrers; Edition und Fortsetzung des »Chronicon Carionis« Melanchthons und einer Sammlung von dessen Werken und Briefen. 1560 Dr. med., 1566 Erhebung in den Reichsadelsstand. 1570 Berufu…

Peutinger

(238 words)

Author(s): Gößner, Andreas
[English Version] Peutinger, Konrad (16.10.1465 Augsburg – 28.12.1547 ebd.). Der aus einer Kaufmannsfamilie stammende P. studierte in Basel und an mehreren ital. Universitäten. In seiner Studienzeit erhielt er zahlreiche Anregungen zu humanistischer Gelehrsamkeit (Humanismus). Seit 1490 stand P. in den Diensten seiner Heimatstadt und prägte ab 1497 im Amt des Stadtschreibers die Politik nachhaltig. Auch als Ratgeber Kaiser Maximilians I. genoß er umfassendes Vertrauen. Daneben zeigte er großes Inte…

Peyote-Kult

(183 words)

Author(s): Masferrer, Elio
[English Version] . Der Peyote (P.; lophophora williamsii), ein kleiner stachelloser Kaktus, urspr. beheimatet in der Wüste von Chihuahua und weit verbreitet im Norden Mittelamerikas sowie den amer. Wüstengebieten, ist seit mehr als 2000 Jahren bekannt und heißt in der Sprache der Huichol Hi´kuri. Der P. enthält 30 Alkaloide, darunter Meskalin und hat sowohl med. als auch psychotrope Wirkung (Wahrnehmung farbiger Bilder, Gefühl der Schwerelosigkeit, veränderte Zeit- und Raumwahrnehmung). Heute wäc…

Pezel

(196 words)

Author(s): Koch, Ernst
[English Version] Pezel, Christoph (5.3.1539 Plauen, Vogtland – 24.2.1604 Bremen), Schulbesuch in Plauen, Studium in Jena (1555), Leipzig (1563) und Wittenberg (1564), Lehrer in Plauen, 1565 kurfürstlich sächsischer Stipendiat, 1567 Prof. der Philos. in Wittenberg, 1569 Schloßprediger, 1570 Dr. theol. P. war als Schüler Melanchthons einer der führenden Köpfe des Wittenberger Philippismus (Philippisten). 1574 wurde er verhaftet, 1576 aus Kursachsen ausgewiesen. Aufenthalte in Eger, im Herbst 1577 Be…

Pfadfinder/Pfadfinderinnen

(453 words)

Author(s): Herget, Ferdinand
[English Version] . Das Pfadfindertum ist eine globale, überkonfessionelle, unabhängige Bewegung Heranwachsender beiderlei Geschlechts (2000: 28 Mio. Mitglieder). Es definiert sich als Erziehungsmethode, die Wertorientierung, soziale und ökologische Verantwortung, gemeinschaftliche Aktivitäten und internationales Lernen in einem integrierten Prozeß fördert und so zu Lebensprinzipien macht. Die Pfadfindermethode basiert auf Selbsterziehung durch Bewährung in spielerisch erzeugten Abenteuern, die He…

Pfaff

(247 words)

Author(s): Ohst, Martin
[English Version] Pfaff, Christoph Matthäus (25.12.1686 Stuttgart – 19.11.1760 Gießen). Nach württembergischer Theologenausbildung und einigen Reisen seit 1717 durch herzoglichen Oktroi Prof. der Theol. in Tübingen, 1720 Kanzler der Universität. 1756 mußte P. aus diesen Ämtern scheiden und wirkte als Prof., Universitätskanzler und Generalsuperintendent in Gießen. Als Wunderkind und schillernder Charakter war P. theol. von Aufklärung und Pietismus beeinflußter eklektischer Polyhistor mit den Hauptarb…

Pfalz

(1,322 words)

Author(s): Bonkhoff, Bernhard H.
[English Version] . Das Gebiet der Ev. Kirche der P. (prot. Landeskirche) entsprach der Fläche, die das Königreich Bayern 1815 im Wiener Kongreß erhielt und als »Rheinkreis« (ab 1837 »P.«) bis 1947 bei Bayern verblieb. Hiervon wurde 1919 im Versailler Vertrag die Saarpfalz abgetrennt und dem Saargebiet (ab 1946 »Saarland«) zugeschlagen. In diesem Rumpf ohne natürlichen Mittelpunkt waren vor der Franz. Revolution 44 Landesherrschaften zu verzeichnen: Kurpfalz und Pfalz-Zweibrücken mehrheitlich ref.…

Pfander

(149 words)

Author(s): Grundmann, Christoffer H.
[English Version] Pfander, Karl Gottlieb (3.11.1805 Waiblingen – 1.12.1865 Richmond, England), von J. Ch. Blumhardt im Basler Missionshaus (Basler Mission) 1821–1825 ausgebildeter Missionar, der zunächst unter Muslimen in Schuscha (Şuşa, Aserbaidschan) arbeitete. Dort kam er mit dem engl. Freimissionar Anthony Grover (1795–1853), einem Schwager G. Müllers, in Kontakt, mit dem er 1830 nach Bagdad ging. Als die Mission in Şuşa 1835/1837 aufgegeben werden mußte, wurde der wesentlich lit. und disputiere…

Pfarradministrator

(159 words)

Author(s): Rees, Wilhelm
[English Version] (Administrator paroecialis; auch Pfarrverwalter bzw. Pfarrverweser) ist ein Priester, den der Diözesanbischof für den Fall zu bestellen hat, daß eine Pfarrei vakant (vgl. c.538 CIC/1983; c.297 CCEO) oder der Pfarrer an der Wahrnehmung seiner pastoralen Aufgaben gehindert ist (c.539 CIC/1983; c.298 CCEO). Bis zur Berufung des P. hat der Pfarrvikar (Kaplan) die Leitung der Pfarrei zu übernehmen (vgl. c.541 CIC/1983; c.300 CCEO). Der P. hat in der Regel dieselben Vorrechte, Pflichte…

Pfarramt

(333 words)

Author(s): Wall, Heinrich de
[English Version] . In einem weiten Sinn ist das P. das Amt des Pfarrers und der Pfarrerin, d.h. ein von seinem Träger unabhängiger, für einen bestimmten, umgrenzten Bereich im Rahmen der Kirchenordnung definierter, durch Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung geprägter Aufgabenkreis. Meist ist dieser Aufgabenbereich territorial, d.h. für eine bestimmte Gemeinde oder einen Sprengel, umgrenzt. In den letzten Jahrzehnten sind aber in erheblichem Maße auch funktionsmäßig umschriebene P. eingericht…

Pfarrberuf

(532 words)

Author(s): Dahm, Karl-Wilhelm
[English Version] . Der P. weist sowohl in seiner gesch. Entwicklung als auch weltweit in seinen denominationalen Erscheinungsformen höchst verschiedene Ausprägungen auf. Das Spektrum seiner kontextual jeweils vorgegebenen Strukturen reicht von akademisch unausgebildet bis wiss. hoch professionalisiert, von arm, verachtet oder unterdrückt bis privilegiert durch Sozialprestige und Wohlstand; von obligatorischer Single-Existenz bis zur vorprogrammierten Großfamilie; von der Tätigkeitsbegrenzung auf …

Pfarrberuf und Familie/Ehe

(609 words)

Author(s): Enzner-Probst, Brigitte
[English Version] . Luthers Heirat mit Katharina v. Bora 1525 war ein konfessionspolit. Akt von größter Tragweite, nicht zuletzt für die Gestaltung des prot. P. An die altkirchl. Tradition anknüpfend, wie sie in den orth. Kirchen für den niederen Klerus gültig geblieben war, konkretisierte sich darin eine neue Einstellung gegenüber Sexualität und Sakralität (Sexualethik). Beides schließt sich nicht aus. Ehe und Familie sind Bewährungsorte des Glaubens (WA 6, 564). Auch die anglik. und alt-kath. Ki…

Pfarrbesoldung

(516 words)

Author(s): Hübner, Hans-Peter
[English Version] . Die P. bildet mit der Alters- und Hinterbliebenenversorgung der Pfarrerschaft das Kernstück des angemessenen Lebensunterhalts, welchen die Kirchen ihren geistl. Amtsträgern schulden, damit diese sich der pfarramtlichen Tätigkeit ganz als Lebensberuf widmen und in wirtschaftlicher Unabhängigkeit die ihnen mit der Ordination übertragenen Aufgaben erfüllen können. Die so charakterisierte Alimentationsverpflichtung ist Konsequenz der bereits in der Zeit der Alten Kirche getroffenen…

Pfarrbüro

(333 words)

Author(s): Lindner, Herbert
[English Version] . Gemeinden (: VII.) als komplexe Organisationen müssen ihre internen Funktionen aufrechterhalten und ihre Erreichbarkeit gewährleisten. Im P. als Teil der gemeindlichen Infrastruktur ist der Ort entstanden, an dem diese Aufgaben erledigt werden. Auch die kirchl. Mitarbeiterschaft hat sich entlang dieser Aufgaben ausdifferenziert. Der Beruf der Pfarramtssekretärin oder des -sekretärs hat eine eigenständige Bedeutung gewonnen. Vergleichbar ist dieser Prozeß mit der Entwicklung in Arztpraxen oder Anwaltskanzleien, in denen die Tätigke…

Pfarrei

(1,012 words)

Author(s): Pree, Helmuth | Oswalt, Julia | Hübner, Hans-Peter
[English Version] I. Katholisch »Die P. ist eine bestimmte Gemeinschaft von Gläubigen, die in einer Teilkirche auf Dauer errichtet ist und deren Seelsorge unter der Autorität des Diözesanbischofs einem Pfarrer als ihrem eigenen Hirten anvertraut wird« (c.515 @ 1 CIC/1983; c.279 mit c.281 @ 1 CCEO). Verständnisgrundlage dieser Legaldefinition ist die Ekklesiologie des Vaticanum II. Demnach ist in allen rechtmäßigen Ortsgemeinschaften der Gläubigen die Kirche Christi wahrhaft anwesend (LG 26; vgl. LG 23; 28; SC 42; CD 30; PO 5f.; AA 10; 30…

Pfarrerbild

(742 words)

Author(s): Hartwich, Wolf-Daniel
[English Version] Pfarrerbild, literarisch. Der Pfarrer wurde im 18.Jh. zur lit. Figur, als sich die Dichtung von der Theol. löste und die gesellschaftliche Bedeutung der Rel. thematisierte. Dabei gingen ältere lit. Modelle wie das des Einsiedlers und des Märtyrers in das neuzeitliche P. ein. Vom Eremiten übernahm der Pfarrer das Motiv der asketisch-kontemplativen Weltdistanz, aber auch die Funktion als Begegnungsfigur, die ihren (seelisch gefährdeten) Mitmenschen praktische Hilfe und geistl. Lehre…

Pfarrergebetsbruderschaft

(12 words)

[English Version] Pfarrerinnen- und Pfarrergebetsbund

Pfarrerinnen- und Pfarrergebetsbund

(136 words)

Author(s): Winkler, Eberhard
[English Version] (PGB). Der PGB wurde 1913 in Halle unter maßgeblichem Einfluß von Pastoren aus der Gemeinschaftsbewegung (E. Modersohn, W. Michaelis, Alfred Christlieb, Sohn des Prof. für Praktische Theol. und Mitgründers des Gnadauer Gemeinschaftsverbandes Th. Christlieb) gegründet, um Impulse des Pietismus in der Pfarrerschaft zu aktivieren. Aufgaben sind die Stärkung persönlicher und gemeinschaftlicher Spiritualität, theol. Weiterbildung (durch Tagungen, zu denen Familien eingeladen werden, u…

Pfarrernotbund

(330 words)

Author(s): Nicolaisen, Carsten
[English Version] Pfarrernotbund, Zusammenschluß ev. Pfarrer in Deutschland als Reaktion auf die Beschlüsse der von den Deutschen Christen majorisierten altpreußischen Synoden im August/September 1933, die u.a. die rückhaltlose Anerkennung des nationalsozialistischen Staates (Nationalsozialismus) verlangt und durch Übernahme des staatl. »Arierparagraphen« Pfarrer und Kirchenbeamte jüd. Abstammung aus dem kirchl. Dienst ausgeschlossen hatten. Der P. erhob den Kampf gegen derartige Verletzungen des …

Pfarrer/Pfarrerin

(4,851 words)

Author(s): Knuth, Hans Christian | Dahm, Karl-Wilhelm | Marhold, Wolfgang | Pirson, Dietrich
[English Version] I. Zum Begriff Als P. werden Personen bez., die ordiniert sind und in der Regel im hauptamtlichen (neuerdings aber auch im teilzeitigen oder ehrenamtlichen) Dienst zur Ausübung des Predigtamtes berufen sind. Die etym. Herleitung des Begriffs P. ist nicht ganz geklärt: Leitet man ihn von lat. parricus, »Pferch«, und/oder griech. παροικι´α/paroiki´a, »Dorfgemeinschaft«, ab, so verweist schon der Begriff auf den konstitutiven Bezug zur Gemeinde. Leitet man den Begriff P. von griech. πα´ροικος/pa´roikos, »der Fremdling«, oder griech. παρε´χειn̆/pare´chein, …

Pfarrer-/Pfarrerinnenaus- und -weiterbildung

(4,859 words)

Author(s): Bauer, Karl-Adolf | Rau, Stefan | Schneider, Johann | Pobee, John
[English Version] I. Altertum und Mittelalter Das NT enthält zwar einzelne auf die Person bezogene Angaben über die Voraussetzung zur Übernahme eines kirchl. Amtes (vgl.1Tim 3,2–13 oder Tit 1,6–9), aber keine Hinweise zur Ausbildung. Da das Evangelium Verstehen impliziert und die Person betrifft, mußte sich die Frage nach der theologischen Ausbildung und spirituellen Prägung derer, die zu seiner öfftl. Weitergabe berufen werden, früher oder später stellen. Darin deuten sich die beiden Pole Bildung und Frömmigkeit an, die spannungsvoll aufeinander bezogen sein wollen. Angehe…

Pfarrerrolle

(415 words)

Author(s): Marhold, Wolfgang
[English Version] . Die Berufsrolle setzt sich aus all denjenigen spezifischen normativen und intersubjektiven Erwartungen und Ansprüchen zusammen, die dem Rollenträger bzgl. seines Verhaltens in ganz bestimmten Situationen entgegengebracht werden und bei Verwirklichung zur Vorhersagbarkeit und Erwartungssicherheit des Verhaltens führen. Die in der P. generalisierten überindividuellen Erwartungen sollen sicherstellen, daß für jeden Kasus und für die Interpretation der existentiellen Thematiken ein…

Pfarrervereine/Pfarrerinnenvereine

(707 words)

Author(s): Sunnus, Siegfried H.
[English Version] Pfarrervereine/Pfarrerinnenvereine, evangelische. I.Entstehungsgeschichte. Der erste Pfarrverein (P.) entstand am 18.11.1890 im Großherzogtum Hessen. In der Organisation als freier Verein nach bürgerlichem Recht war er ein Novum im Unterschied zum Oldenburger Generalpredigerverein, dessen Gründer 1835 die »allerhöchste Anerkennung« des Großherzogs erbaten. Zahlreiche weitere Vereinsgründungen folgten bald. Am 1.11.1892 konstituierte sich in Wittenberg der dt. Pfarrer-Vereinsbund a…

Pfarrfrau

(462 words)

Author(s): Enzner-Probst, Brigitte
[English Version] . Gleichzeitig mit der Konstituierung und Konsolidierung des prot. Pfarrberufs im 16.Jh. (Pfarrberuf und Familie/Ehe) entstand als dessen Pendant der »Beruf« der P., der tatsächlich als Teilhabe an der vocatio des Pfarrers verstanden wurde. Als Hausmutter und »Mitregentin« des Pfarrhauses (Pfarrehe/-familie) war die P. »Gefährtin« ihres Mannes, wie z.T. auch »Priesterin« in ihrer Zuständigkeit für Kinder, Wöchnerinnen und Sterbende. In der Reformationszeit und im Pietismus gab es P. (K. Zell, E. Cruciger), die pastorale Aufgaben wahrnahmen. Der in der Re…

Pfarrgemeinderat

(242 words)

Author(s): Pree, Helmuth
[English Version] . Der P., so wie er in den Bistümern Deutschlands derzeit besteht – in den übrigen Diözesen des dt. Sprachraumes ist er ähnlich strukturiert –, verdankt sein Selbstverständnis und seine wesentliche Struktur dem Beschluß »Räte und Verbände« der Gemeinsamen Synode der Bistümer in der Bundesrep. D. (1972–1975) und der damit verabschiedeten »Rahmenordnung für Strukturen der Mitverantwortung in der Diözese«. Der Beschluß greift einerseits die traditionelle Struktur des Laienapostolats…

Pfarrhaus

(601 words)

Author(s): Steck, Wolfgang
[English Version] . Das ev. P., eine originäre Produktion des neuzeitlichen Protestantismus, stellt eine gegenüber der kirchl. Verbandsorganisation eigenständige, in der privaten Lebenssphäre verankerte und mit dem Pfarrberuf untrennbar verbundene rel. Institution dar. Gewinnt die für die bürgerliche Lebensform charakteristische Symbiose von Kulturrel. und Familienfrömmigkeit, von Berufsarbeit und Privatleben im P. eine lebenspraktische Ausdrucksgestalt, so verdankt das P. seine hohe Bedeutung für…

Pfarrsoziologie

(435 words)

Author(s): Zulehner, Paul M.
[English Version] . Pfarrei (in manchen deutschsprachigen Regionen Pfarre) ist als juridisch kleinste Einheit der kirchl. Struktur zunächst ein Raumbegriff. Er grenzt jenes Territorium ab, auf dem Christen unter der Leitung eines Pfarrers miteinander leben und nach innen und außen wirken. Werden die christl. Menschen dieses Raumes mitgemeint, entsteht der Begriff der Pfarrgemeinde. Solch ein juristisches Gebilde kann auch soziologisch betrachtet werden. Dann ist Gemeinde zu verstehen als das Bestehen von Interaktionen und ein Bewußtsein der Zugehörigkeit (Rene´ König). Das…

Pfarrvikar/Pfarrvikarin

(219 words)

Author(s): Marhold, Wolfgang
[English Version] . In der röm.-kath. Kirche bez. P. (vicarius paroecialis) einen einem Pfarrer zugeordneten geweihten Hilfspriester (c.545–552 CIC/1983). Äquivalente, nach Diöz. verschiedene Bez. sind Kooperator, Subsidiar, Lokalkaplan, Kaplan, Vikar. Der P. nimmt am gesamten Seelsorgeauftrag teil und vertritt den Pfarrer. In einigen ev. Landeskirchen (Hessen-Nassau, Baden, Württemberg) waren oder sind P. Theologen und Theologinnen mit beiden theol. Examina und Ordination, die in ein öfftl.-recht…

Pfeffinger

(142 words)

Author(s): Zschoch, Hellmut
[English Version] Pfeffinger, Johann (27.12.1493 Wasserburg/Inn – 1.1.1573 Leipzig), reformatorischer Theologe, Schüler Luthers und Melanchthons. Als erster ev. Superintendent (seit 1540) und Theologieprof. (seit 1544) in Leipzig war P. maßgeblich an der Einführung der Reformation im albertinischen Sachsen beteiligt. Sowohl in der theol. Lehre wie in der Kirchenpolitik (1548/49 Mitwirkung an der Umsetzung des Interim im ernestinischen Sachsen) orientierte er sich an Melanchthon. Als P. 1555 dessen …

Pfeiffer

(150 words)

Author(s): Wallmann, Johannes
[English Version] Pfeiffer, August (27.10.1640 Lauenburg – 11.1.1698 Lübeck). Von der Lauenberger Schulzeit anfangs dem Chiliasmus Ch. Hoburgs anhängend, studierte er in Wittenberg (1659 M.A.) bei A. Sennert, J. Deutschmann und A. Calov, der ihm seinen Chiliasmus austrieb. P. war ein gelehrter Orientalist und vermochte 70 orientalische Sprachen zu verstehen. 1668 a.o. Prof. für orientalische Sprachen in Wittenberg (1677 Dr. theol.). Nach kirchl. Ämtern in Schlesien (1671–1675) und in Meißen (1675) …

Pfennigsdorf

(183 words)

Author(s): Roggenkamp-Kaufmann, Antje
[English Version] Pfennigsdorf, Emil Ludwig Friedrich (10.6.1868 Plötzkau bei Bernburg – 7.4.1952 Bonn), Religionspädagoge und Praktischer Theologe. Nach dem Studium der ev. Theol. in Leipzig, Tübingen, Berlin und Halle wirkte P. zunächst als Pfarrer in Harzgerode, Dessau und Düsseldorf. 1913 wurde er als Prof. für Praktische Theol. nach Bonn berufen. Konzentrierte sich P. in seinen praktisch-theol. Arbeiten primär auf Fragen christl. Apologetik, so thematisiert sein religionspäd. Hauptwerk »Wie le…

Pfenninger

(163 words)

Author(s): Kuhn, Thomas K.
[English Version] Pfenninger, Johann Konrad (15.11.1747 Zürich – 11.9.1792 ebd.), aus einem Pfarrhaus stammend, Schulausbildung und Studium in Zürich; 1767 Ordination, 1775 Diakon und 1778 nach J.C. Lavaters Weggang erster Pfarrer am Waisenhaus. P. folgte seinem Freund Lavater 1786 als Diakon an St. Peter in Zürich. Unter seinen zahlreichen Publikationen ragen die »Jüd. Briefe oder eine Messiade in Prosa« (12 Bde., 1783–1790), eine Gesch. des NT in Form von Briefen der Zeitgenossen Jesu sowie die »P…

Pferd

(9 words)

[English Version] Tier: I. Religionswissenschaftlich

Pfingstbewegung/Pfingstkirchen

(4,763 words)

Author(s): Frenschkowski, Marco | Robins, Roger G. | Gerloff, Roswith | Bergunder, Michael
[English Version] I. Kirchengeschichtlich 1. In der von Ch.F. Parham geleiteten Bethel Bible School (Topeka, KS) kam es am 1.1.1901 zu pneumatischen Erfahrungen, die als missionarische Zurüstung und »Geisttaufe« (nach Apg 2) erlebt wurden. 1906–1913 wurde die »Azusa Street Erweckung« (Los Angeles) unter Führung des schwarzen Sklavensohns und Pastors W.J. Seymour zur Geburtsstätte der modernen Pfingstbewegung (Pb.). In rascher Folge entstanden »Pentecostal Churches« (»Pfingstkirchen«, Pk.; s.u. II.,…

Pfingsten

(651 words)

Author(s): Foley, Edward B.
[English Version] . Die Bez. ist abgeleitet von griech. πεn̆τηκοστη´/pentēkostē´, »der Fünfzigste« (gemeint: Tag), und bez. in der LXX das jüd. Wochenfest (Shavu'ot; Feste/Feiern: II., III.; vgl. Tob 2,1), das 50 Tage nach dem Fest der Ungesäuerten Brote (Massotfest) stattfindet. Vom Ursprung her eine landwirtschaftliche Feier am Ende der Getreideernte, wurde es das zweite der drei jüd. Wallfahrtsfeste und lag, als Abschluß des Passafestes, zw. Massot und dem Laubhüttenfest (Sukkot). Durch den Bezug zu…

Pfingstkirchen

(9 words)

[English Version] Pfingstbewegung/Pfingstkirchen

Pfister

(334 words)

Author(s): Nase, Eckart
[English Version] Pfister, Oskar (23.2.1873 Wiedikon bei Zürich – 6.8.1956 Zürich), ev. Theologe und Psychoanalytiker, Pionier der Pastoralpsychologie. Nach dem Studium von Theol. und Philos. war P. Gemeindepfarrer in Wald und von 1902 bis 1939 in Zürich. Angebote zu akademischer Tätigkeit lehnte er mehrfach ab. Das bestimmende Ereignis seines Lebens war 1908/09 die Begegnung mit S. Freud und der Psychoanalyse. Die lebenslange Freundschaft und Zusammenarbeit mit ihm (Briefe 1909–1939, 1963, 21980) gipfelte in der spiegelbildlichen Auseinandersetzung über die »Zu…

Pflacher

(136 words)

Author(s): Haustein, Jörg
[English Version] Pflacher, Moses (ca.1548/49 Emmendingen, Kaufbeuren oder Kuchen – 1.8.1589 Kempten), schwäbischer luth. Theologe, 1567 Studium in Tübingen, 10.8.1569 M.A., dann vermutlich Rektor im östr. Krems, 1573 Ordination in Tübingen, danach von Johann von Ortenau zur Reformation der Grafschaft, 1582 zum Hofprediger berufen, ein Jahr später nach Hinwendung des Landesherrn zum Reformiertentum entlassen. 1585 Promotion unter J. Andreae in Tübingen (Disputation: De iure vocandi ministros eccles…

Pflanzen

(8 words)

[English Version] Bäume/Pflanzen

Pflanzensymbolik

(12 words)

[English Version] Lebensbaum, Symbol/Symbole/Symboltheorien: I. Religionswissenschaftlich, Weltenbaum

Pflege

(347 words)

Author(s): Höhmann, Ulrike
[English Version] . P. meint erstens alltagssprachlich die Angehörigen der Pflegeberufe, zweitens die (für)sorgende Tätigkeit und drittens unter pflegewiss. Perspektive eine syst. (Systematik: »Pflegeprozeß« [Fiechter/Maier]) berufliche Tätigkeit, die in kommunikativer Abstimmung mit pflegebedürftigen Menschen darauf gerichtet ist, diese in ihrer Leiblichkeit bei (drohenden) gesundheitsbezogenen Einschränkungen ressourcenstärkend zu unterstützen (Henderson). Für den in der Gesetzgebung bislang une…

Pfleiderer

(226 words)

Author(s): Graf, Friedrich Wilhelm
[English Version] Pfleiderer, Otto (1.9.1839 Stetten im Remstal – 18.7.1908 Groß Lichterfelde bei Berlin). Der letzte Repräsentant der Tübinger Schule F. Ch. Baurs entwickelte Modelle der Religionsgesch. des Urchristentums, in denen Jesu Judesein betont und Paulus dank seiner Kritik an den »Orientalismen« von Jesu Predigt und entschiedener »Hellenisierung« zum entscheidenden Begründer der christl. Rel. erklärt wurde. Mit den hist. Methoden der vergleichenden Religionswiss. wollte P. das Christentum…

Pflicht

(1,059 words)

Author(s): Stroh, Ralf
[English Version] . Der Begriff P. erlangte seine prominenteste Ausformulierung in der Ethik I. Kants, gehört aber seit jeher (Stoa, Cicero) gemeinsam mit dem Tugend- (Tugenden) und dem Güterbegriff (Gut/Güter) zu jenen drei ethischen Zentralbegriffen (Ethik), welche die für die ethische Urteilsbildung relevanten Wesenszüge allen Handelns zum Gegenstand haben. Die Frage nach der P. kann nur dort sinnvoll gestellt werden, wo gehandelt wird und somit notwendigerweise aus mehreren Handlungsoptionen e…

Pflichtenkollision

(515 words)

Author(s): Stroh, Ralf
[English Version] . Das bedrängende Erleben einer sog. P. kann aus prinzipiellen Gründen, welche die Grundlegung der ethischen Theoriebildung betreffen, nur von Konzeptionen eines bestimmten Ethiktyps anerkannt und in der Theorie aufgegriffen werden, während er von der Mehrzahl als eine nur scheinbare Kollision aufgefaßt werden muß. Warum? Antwort: Der Begriff der Pflicht entfaltet den Inbegriff der Aufgaben, die uns unsere Existenz dadurch unabweisbar stellt, daß wir uns in ihr als zum Handeln ge…

Pflichtethik

(220 words)

Author(s): Stroh, Ralf
[English Version] . Die P. oder deontologische Ethik (Deontologie) gibt eine syst. Darstellung der inneren Logik vernünftigen Handelns und der regelmäßigen Interdependenzen zw. Handlungen und unterscheidet sich darin von einer am Resultat der Handlung ausgerichteten teleologischen Ethik (Güterethik). Bezugspunkt der Systematisierung ist dabei entweder eine als ungesch. konzipierte rein formale Vernunft – als Überwindung der Grenzen aller an Neigungen und Interessen orientierten Ethikentwürfe –, so…

Pflug

(171 words)

Author(s): Beyer, Michael
[English Version] Pflug, Julius (1499 Eythra bei Leipzig – 3.9.1564 Zeitz), letzter röm.-kath. Bf. von Naumburg, Studien seit 1510 in Leipzig (Schüler des P. Mosellanus, über ihn Verbindung zu Erasmus von Rotterdam und Melanchthon) und zw. 1517 und 1521 (Dr. iur. utr.) in Italien. Der aus sächsischem Adel stammende, mit zahlreichen Kanonikerpfründen ausgestattete P. gehörte zu den wichtigsten Akteuren der röm.-kath. Kirchenerneuerung des 16.Jh. (beteiligt an den Reformbemühungen Georgs des Bärtigen…

Pfründe

(326 words)

Author(s): Lindner, Thomas
[English Version] . Als Begriff des kanonischen Rechts bez. P. ein kirchl. Amt, welches dauerhaft mit einer Vermögensausstattung verbunden ist, deren Nutzungen und Erträge den Unterhalt des Amtsinhabers gewährleisten sollen. Bis zur Einführung eines Gehaltssystems bedeutete die P. die wichtigste Einkunftsquelle kirchl. Amtsträger. Der Begriff P. ist weitgehend inhaltsgleich mit Beneficium. Bereits im frühen MA hatten sich die Landkirchen zu selbständigen Vermögensträgern mit eigenem, vom sonstigen…
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